...vol. 7 der Eindeutschungen

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ff. 11) John Hiatt

 

Evelyn (Ethylene)

 

Ich hab' auf der Toilette nun die Sonnenbrille auf

Du bleibst ja sowieso fern von mir...

ich wusste ja, dass ich in eine Falle lauf'

doch irgendwie lohnt sich's bei Dir...

ich soll Dich hier vom Hotel aus antelefonier'n

sobald ich Langeweile habe

doch könnte Dich jetzt stör'n beim Nägellackier'n

denn da kriegt jeder seine eigene Farbe

 

Evelyn, oh Evelyn

ich hab es Dir ja längst verzieh'n

Du schläfst mit mir, doch liebst nur ihn

er setzt sich ja zum Pinkeln hin...

oh Evelyn...

 

Na klar, ich war erst eifersüchtig auf Deinen Mann

da meinst Du, zwei wär'n doch nicht viele

und mit Dir kommt man sowieso im Nirgendwo an

ganz sicher hab' ich andre Ziele

und immerhin behandelst Du mich nicht wie ihn

er muss ja auch Dein Essen mampfen

zu mir kommst Du als Sturm, aber wie Rauch im Kamin

bist Du auch wieder am Verdampfen

 

Evelyn, oh Evelyn

ich hab es Dir ja längst verzieh'n

Du schläfst mit mir, doch liebst nur ihn

er setzt sich ja zum Pinkeln hin...

oh Evelyn...

 

Als es mit uns losging, hab' ich Dich ja noch

in mein Appartement gelassen

nur konntest Du's nicht aussteh'n, wie es darin roch

und ich konnt's hinterher nicht fassen

Du hast extra was gehäkelt für mein Klopapier

und meine Fischlein totgereinigt

als Spiderman mich grüßte in 'nem Pulli von Dir

haben wir uns auf's Hotel geeinigt...

 

Evelyn, oh Evelyn

ich hab es Dir ja längst verzieh'n

Du schläfst mit mir, doch liebst nur ihn

er setzt sich ja zum Pinkeln hin

oh Evelyn, oh Evelyn

ich hab es Dir ja längst verzieh'n

Du schläfst mit mir, doch liebst nur ihn

ich setz' mich nie zum Pinkeln hin

oh Evelyn...

oh Evelyn...

oh Evelyn...

 

Originaltext & Musik: John Hiatt

Dt. Text Rupi am 30.03.2019

 


Sehr lang' gebraucht (Long Time Comin')

 

Mein Freund sagt, er hätte sehr lang' gebraucht

sowas kommt manchmal vor

nun war er da, doch sein Schatz wär' fort 

klagte er mir ins Ohr

doch ich leb' sowieso mit gebroch'nem Herzen

ganz allein, und find's sonderbar

mein Freund hat wirklich sehr lang' gebraucht

ich war schon vor ihm da

 

Solang' sich hier schon die Räder dreh'n

such' ich täglich Dein Gesicht

wurde zwischendurch reich, es war völlig gleich

wiedergefunden hab' ich Dich nicht

hab' mein Leben gelebt wie ein Pfeifton, der

verklingt im Niemandsland

mein Freund hat wirklich sehr lang' gebraucht

bis er die Wüste fand

 

und wenn ich ehrlich bin, das, was mich umtreibt ist

allein die Erinnerung an Dich

mein Freund hat wirklich sehr lang' gebraucht

doch nun versteht er mich

 

Der Sinn des Lebens hört nie auf

selbst wenn man ihn nicht halten kann

mancher liebt nunmal für die Ewigkeit

und fängt jeden Tag neu damit an

wenn's für ihn sowieso nur noch die Eine gibt

hat's mit Anderen ja keinen Zweck

mein Freund hat wirklich sehr lang' gebraucht

weil... ich bin schon sehr lange weg

mein Freund hat wirklich sehr lang' gebraucht

und ich bin bloß schon lange weg.

 

Originaltext & Musik: John Hiatt

Dt. Text Rupi am 31.03.2019 


Zu den ersten zwei Liedern der „Vol. 7“ meiner Eindeutschungen hier wollte und will

ich nicht viel sagen... aber „Evelyn“ hab' ich natürlich schon deutlich anders gemacht („Ethylene“

geht im Original ja nicht um eine verheiratete Frau sondern um eine gescheiterte Beziehung !)

als John Hiatt, zu dem ich nicht ohne Grund ein zweites Mal

„zurückgekehrt“ bin... das geschah, weil ich beim kürzlichen Anhören seiner Musik einfach nochmal

gründlich Lust darauf bekam. Und selbstverständlich sind auch die Lieder,

denen ich mich jetzt widme, mittlerweile alles Lieblingslieder von mir,

denn als es mich erwischt hatte (wenn auch denkbar spät !), hat's mich richtig erwischt,

ich bin ein echter Fan von ihm geworden. Das nächste Lied allerdings musste ich zwangsweise

inhaltlich noch viel stärker verändern als „Ethylene“, weil

1.) Ich war nie in Kalifornien, was soll ich also dann drüber schreiben... und

2.) ich hatte dann eben die Idee, ein (sehr persönliches)

Abschiedslied für Landwasser draus zu machen,

den Stadtteil, in dem ich über 40 Jahre meines Lebens verbracht habe.

Ich fand das dann derart angemessen, dass es während der Ausführung

etwas frustrierend wurde, dafür nur so wenig Text zur Verfügung zu haben,

aber was soll's... man muss ja nicht jede Kleinigkeit erzählen und manchmal

liegt ja wirklich die Würze in der Kürze.

Allerdings habe ich, anders als geplant, dann auch jeden der 3 Refrains anders

gemacht (ursprünglich hatte ich nur den „letzten“, welcher auch der beste ist,

und der sollte sich wiederholen... aber so war ich dann doch wenigstens etwas „freier“,

um mehr zu erzählen !). Ich denke, es ist schön geworden... und, echt, dieses Lied...

es war Liebe auf's erste Hören, auch weil Hiatt sowohl als Sänger alsauch 

was das Arrangement betrifft hier unglaublich nahe an J.J. Cale kam...

das ganze Feeling ist mehr oder weniger genauso luftig und entspannend ausgefallen,

wie auf J.J.'s feinsten Platten... und außerdem... die Melodie... herrlich !

Nur als Info: Meine Befürchtung, dass ich in der Strassenbahn mal wie im Tran

einfach sitzenbleibe und versehentlich die paar Stationen weiter fahre,

hat sich nicht bestätigt, also ist mir die Umgewöhnung recht schnell geglückt.

Aber... an vereinzelten Tagen soll man mich inzwischen trotzdem in Landwasser gesehen haben ;-) !

 

 

Tschüss, Trabantenstadt (Adios to California)


 

Mein Papa konnte nicht Auto fahr'n

und in den 70'er Jahr'n

als die Entscheidung fiel

fuhr hier noch ein Bus

Mama, Papa und 3 mehr

plus die Oma zogen her

ich war grade sieben Jahr'

mit 50 ist nun Schluss


 

Tschüss, Trabantenstadt im Westen

die Mutter liebte Deinen See

es gibt viel schlimm're Orte, um zu nesten

doch nun tust Du mir zu sehr weh


 

Haus aus Beton mit flachem Dach

wie oft lag ich darunter wach

was schief lief, dafür kannst Du nichts

was sein muss, das muss sein

natürlich gab's Geschwätz, doch ich

ließ meine Mutter nicht im Stich

denn Papa wurd' nie mehr gesund

nun bin ich hier allein


 

Tschüss, Trabantenstadt im Westen

mit Dir verbind' ich nicht nur Leid

doch nun wird’s mir zu teuer mit den Resten

drum ist es endgültig so weit


 

Dass ich von hier als letzter geh'

nach 40 Jahren Wohl und Weh

tut wirklich in der Seele weh

deshalb ein letzter Gruß


 

Tschüss, Trabantenstadt im Westen

ich vermiss jetzt schon Deinen Groove

es heisst, wer fortzieht, tut's zu seinem Besten

doch Du warst besser als Dein Ruf...

Du bist besser als Dein Ruf !
 

Originaltext & Musik: John Hiatt

Dt. Spezialtext Rupert am 01.04.2019 (rückblickend auf den Februar 2017)

für alle, die – wie meine Eltern - in den frühen 70er Jahren die Entscheidung fällten,

nach Freiburg-Landwasser zu ziehen und damit den Stadtteil quasi „mit(g)begründet“ haben.

 


Ooops für die Geschenkausgabe hab' ich ja bereits ein Lied gleichen Namens eingedeutscht,

und zwar das von Deep Purple, aber der Inhalt von Hiatt's Song ist sowieso grundverschieden

und er sagte mal darüber, dass dieses Lied seine Lebensphilosophie verkörpert...

jetzt, wo ich anhand der letzten Strophe so drüber nachdenke,

weiß ich (wegen der Angstgetriebenheit !) nicht mehr,

ob ich's so gut finden soll, wie ich's eigentlich durch den Refrain

schon immer fand... bin ziemlich nah' am Originaltext geblieben hier,

ich denke, es hat sich gelohnt...:


 

Nach vorn (Walk On)


 

Jemand hat nach Dir gerufen, doch es klang eher wie Gewinsel

in einer Gegend, wo nichtmal jemand Deinen Namen weiß

Deine Gedanken hoben ab in der Luft, die roch so süß wie ein Weingerinsel

und nach dem Regen stieg der Dampf auf über 'm Gehsteig nah' dem Bahnhofsgleis

ja, der Dampf stand überm Trottoir genau wie überm Bahnhofsgleis

 

...und so kam's Dir vor, als würdest Du noch extra verfolgt von der Hitze

als Deine Endstation Sehnsucht Dich nach den Taxis suchen ließ

ein junges Paar stritt dort am Stand, so als zwänge er sie auf einen der Sitze

und aus der Ferne klangen Schüsse, als Dein Fahrer Dir den Platz zuwies

Räder quietschten und es knallte, als Dein Fahrer Dir den Platz zuwies


Nach vorn, schau' nach vorn...

nicht zurück, stell' keine Fragen

versuch' nicht mal, zu versteh'n

nach vorn, geh' nach vorn

dorthin, wo sie auf Dich wartet

lass' die Anderen alle steh'n


Denn Deine größte Sorge, es ist einzig ihre Liebe zu verlieren

und Du fragst Dich ob sie's je bemerkt hat, wie diese Angst Dich lenkt

denkst an das streitende Paar, beginnst den Fahrer um mehr Tempo zu traktieren

wunderst Dich, weil man als Fremder überall dieselbe Angst erkennt

ja, Du fragst Dich, ob man sie bei Dir genauso erkennt


Nach vorn, geh' nach vorn...

nicht zurück, stell' keine Fragen

versuch' nicht mal, zu versteh'n

nach vorn, geh' nach vorn

dorthin, wo sie auf Dich wartet

denn nur da hin willst Du geh'n...

dorthin, wo sie auf Dich wartet

lass' die Anderen alle steh'n

 

nach vorn...

nach vorn...

geh' nach vorn...

 

Originaltext & Musik: John Hiatt

Dt. Text Rupert am 01.04.2019 

 

Viel Puste (Slow Turning)


Als ich ein Junge war

da dacht' ich alles käme gratis

doch wusste dann nicht, was da mir gehört

also sollt' es nicht so wichtig sein

Die Klampfe von Papa

die war mein ganzer Stolz

ich spielte mir die Finger wund

sang dazu meine Litanei'n


man musste mich so tolerieren

doch niemand hat mich ausgebuht

ich bekam zwar nie das, was ich wollte

doch letztlich war es gut


Ich brauchte viel Puste

um meinen Weg zu geh'n

doch mit viel Puste

kann es sich langsam dreh'n

dass ich nicht viel wusste

hat mich nicht umgebracht

denn mit viel Puste hab' ich's

dann wettgemacht

hab's wettgemacht

hab's wettgemacht


Nun hab' ich 'nen Sohn

und der kommt ganz nach mir

er spielt schon Schlagzeug auf den Wäschetrommeln

braucht genau dieselbe Toleranz

auch meine Frau meinte schon

der Kleine könnte nichts dafür

in unserer Familie lernt man langsam

doch wird erfolgreich auf Distanz

 

Klar ist, dass die Zeit hier begrenzt ist

und dass der Tod keine Ausnahme macht

und dass am Ende so 'ne kleinere Differenz ist

doch ich hab's auch geschafft


...und zwar mit viel Puste

und die hat er geerbt

und viel Puste

ist 'ne Menge wert

dass ich nicht viel wusste

hat mich nicht umgebracht

denn mit viel Puste

hab' ich's wettgemacht

hab's wettgemacht

hab's wettgemacht

hab's wettgemacht

hab's wettgemacht


viel Puste... viel Puste... viel Puste... viel Puste...


 

Originaltext & Musik: John Hiatt

Dt. Text Rupert am 01.04.2019



Für's nächste Lied bleibe ich gerne nochmal beim Album „Slow Turning“,

das mit Sicherheit zu Hiatt's beliebtesten und besten gehört,

und betreffs seiner (letztlich erfolgreichsten !) Zeit beim A&M-Label

ist es bestimmt das allerbeste, auch wenn ich „Tennessee Plates“ immer noch

nicht leiden kann (sry, John, aber... das hab' ich gern „ertragen“

beim Konzert in Freiburg, denn erfreulicherweise hast Du da

mit „Paper Thin“ ja auch mein Lieblingslied

von „Slow Turning“ gebracht, und das ist keinesfalls genauso „gesetzt“

in Deinen Setlists, also DANKE !).

Ja, „Paper Thin“ ist mein Favorit des Albums, also weder „Feels Like Rain“

(das er auch gespielt hat, in einer Superversion !) noch „Icy Blue Heart“

und damit keine der Balladen (wie man vielleicht von mir erwartet ?),

obwohl die auch klasse sind...

aber wie Hiatt hier, nahe wie sonst nie an den Rolling Stones, den knochentrockenen

Rocker gibt, das ist eine ganz besondere Delikatesse und wird mit jedem Anhören

unwiderstehlicher. Hoffen wir, dass Mick Jagger die anstehende OP gut übersteht

und sich wieder vollständig erholt (was in dem Alter ja keinesfalls eine Selbstverständlichkeit

ist...), dann kann er ja zum Dank dafür hinterher mal Hiatt covern,

denn das wäre – mit diesem Song - nicht nur musikalisch passend, sondern auch verdient...

und Keith Richards hat bestimmt seine helle Freude dran, dieses Riff zu spielen, oder ?

Mir hat's jedenfalls großen Spass gemacht,

den Song auch entsprechend einzudeutschen, denn erfreulicherweise geht er nicht

um das Thema „Magersucht“, sondern um ein Männerproblem, bei dem man

zwar Mitleid haben kann... aber nicht unbedingt immer haben muss.

Im Original wirkt der Mann, der's Problem bekommt, ein wenig sympathischer als in meinem Text,

der deswegen auch ironischer ausgefallen ist, und so sollte man's auch verstehen,

bitte nicht zu moralisierend (auch wenn der Song so auch noch 'ne „Moral“ hat,

nur... die ist, wie das Ganze, eben auch ironisch gemeint !), aber ich denke,

ich bin dem Song gerecht geworden:


 

Unsichtbar (Paper Thin)

 

Nein !


Aha, nun merkst Du's, denn Du sitzt auf dem Barstuhl

und hast ein Problem, denn Du suchst Augenkontakt

erst denkst Du noch, sie machen einen auf vollcool

doch mit Deinem Charme bekämst Du eine geknackt

nur leider scheint der nicht zu zünden

schon gar nicht mehr beim Tanzen

erst kannst Du es Dir gar nicht begründen

denn vorher hattest Du noch Chancen...


doch Du wirst unsichtbar

für die Frau'n, die Dir gefallen

als ich es Dir erklärt hab'

hast Du drüber gelacht

doch Du wirst unsichtbar

bist schon dünn wie Papier

und schneidest Dir dann nur den Finger

an der Kante der Nacht


Du kommst zwar noch ganz problemlos in die Disco rein

doch was drin passiert, ist nicht mehr so wie vorher

denn irgendwann kriegen Dich alle Konkurrenten klein

und ob es Dich noch gibt, weißt Du schon selber nicht mehr

die Hexe nahm den Zauberstab

brachte ihren Fluch zu Dir...

vielleicht schleppst Du am Ende doch noch eine ab

doch die sieht auch schon keiner mehr...


ja, Du wirst unsichtbar

Dein Glück kann Dich nicht mehr sehen

so kommt es, wenn Du Dich zu lange auf es verlässt

Du wirst unsichtbar

und so kann's jedem ergehen

dann wirst Du nur noch älter und das gibt Dir den Rest

Du wirst unsichtbar

hast gelebt für's Vergnügen

und wurdest nie gescheit

hast doch nur drüber gelacht

nun bist Du unsichtbar

und das war's mit dem Leben

Du schneidest Dir nur Deine Finger

an der Kante der Nacht...


Du bist unsichtbar !

Unsichtbar !

Unsichtbar !

Unsichtbar !

Du bist unsichtbar !

Unsichtbar !

Unsichtbar !

Unsichtbar !

 

Originaltext & Musik: John Hiatt

Dt. Text Rupert am 02.04.2019

 


Der Weg nach Memphis (Memphis in the Meantime)


 

Ich muss Dir echt was sagen, Mädchen, auch wenn Du mich nicht verstehst

doch hier in dieser Gegend ist's ganz egal, wohin Du gehst

denn was hier musikalisch so abläuft ist immer reinstes Gift für meine Ohr'n

und ich hab' nunmal in Karaokebars und Bierzelten nichts verlor'n

na klar mag ich auch feiern, auch schunkeln ist okay

doch irgendwie tut selbst die bayrische Folklore nicht so weh...

 

Der Weg nach Memphis ist ein langer, Mädchen

Memphis ist sehr weit von hier

 

Ich brauch' nunmal 'nen and'ren Rhythmus, einen der zu meiner Seele spricht

ein bißchen Rock'n'Roll, vielleicht auch Blues, doch sowas gibt’s hier nicht

nur Schlagzeug aus der Dose, Mann, da funzt nichtmal ein Marsch

und wenn ich nochmal „Atemlos“ anhör'n muss bin ich ganz im A...

Dein Dorf ist sonst ein schönes, da gibt es viel Natur

doch wenn Du nicht mit mir hier rauskommst brech' ich meinen Treueschwur...

 

Der Weg nach Memphis ist ein langer, Mädchen

ich weiß ja, Memphis ist sehr weit von hier

Der Weg nach Memphis ist ein langer, Mädchen

doch dort dringt Elvis endlich durch zu Dir...


ab und zu ein trauriges Chanson

ist ja auch für mich wie ein Bonbon

und nein, ich hab' auch nichts gegen James Last

doch Du hast hier den Rock'n'Roll verpasst...


Ich erklär' es Deinen Eltern schon, doch Du musst jetzt mit mir hier weg

ich krieg' hier nämlich nur verstopfte Ohr'n, bis ich noch dran verreck'

wie willst Du mich denn je versteh'n wenn Du es selbst nicht spürst

und sogar zum Privatvergnügen nur Apres-Ski-Hits hörst

den Stern, der Deinen Namen nur trägt, wenn er versinkt

die Partymucke, die mit Blubbersounds wie ein Gehirnmassacker klingt ?

 

Der Weg nach Memphis ist ein langer, Mädchen

ich weiß ja, Memphis ist sehr weit von hier

Der Weg nach Memphis ist ein langer, Mädchen

doch dort dringt Elvis endlich durch zu Dir...


Der Weg führt nach Memmm-phisss... haw haw haw

unser Weg führt nach Memmm-phisss...


 

Originaltext & Musik: John Hiatt

Dt. Text Rupert am 02.04.2019


Ganz bestimmt (...geh' ich da nicht mehr hin) (Ain't Ever Goin' Back)


 

Ich kannte einen Soziopathen

der meint noch heut', dass ich sein Opfer bin

doch ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

Ich wurd' verleumdet und verraten

denn ich war vor Liebe zu 'ner Hure blind

doch ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

dann plackte ich für einen Großkonzern

in dem die Menschen ohne Rechte sind

doch ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

selbst wenn's Gefühl ein noch so großes ist

wenn ich bei einer kein Vertrauen find'

geh' ich bestimmt nicht wieder zu ihr hin

 

Ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

lieber einsam und ein Bettelkind

doch ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

lockt auch das Geld oder der Lustgewinn

zurück zu geh'n macht für mich keinen Sinn

ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

 

Ich bin als Solokünstler unterwegs

vergess' die Bands von früher keineswegs

doch ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

Ich schasste einen illoyalen Freund

der hat dann wie ein Krokodil geweint

ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

ein andrer nahm' mich mal als Bürge mit

dann bezahlte ich für den Kredit

ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

geb' auch niemandem mehr ein Alibi

ob für 'ne Straftat oder Bigamie

denn ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

nie mehr geh' ich wieder hin

 

Ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

lieber einsam und ein Bettelkind

doch ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

lockt auch das Geld oder der Lustgewinn

zurück zu geh'n macht für mich keinen Sinn

ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin
 

Süße Stunden der Vereinigung

ich behalt' sie in Erinnerung

doch ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

man liebt sich und man hasst sich

man findet sich und schasst sich...

wenn's aus ist, geht man eben nicht mehr hin...

wer Trost will, sucht ihn besser nicht im Suff

die wahre Liebe gibt’s auch nicht im Puff

nein, ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

es glänzt vielleicht, doch es wird niemals Gold

erst Recht nicht, wenn man Fehler wiederholt

und ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

 

Ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

lieber einsam und ein Bettelkind

doch ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

lockt auch das Geld oder der Lustgewinn

zurück zu geh'n macht für mich keinen Sinn

ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

 

Ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

lieber einsam und ein Bettelkind

doch ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

zurück zu geh'n macht für mich keinen Sinn

ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin

ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin
 

niemals wieder, ganz bestimmt...

niemals wieder...

ganz bestimmt geh' ich da nicht mehr hin.


 

Originaltext & Musik: John Hiatt

Dt. Text Rupert am 03.04.2019

 


Das Einzige, worauf ich mich verlassen kann (Hold On For Your Love)


 

Die Strassen sind leer, Netzverbindungen knapp

Gebäude vermauert, der Strom ist gekappt

die Berber im Park wurden niedergemäht

die Stadt hat zwar Kies, doch kein Herz mehr, das schlägt

der Hof meines Großvaters war unser Brot

und mein Vater noch schuftete dort bis zum Tod

auch ich übernahm ihn, die Arbeit war schwer

aber sääen und ernten, das lohnt sich nicht mehr


Deine Liebe

ist das Einz'ge

worauf ich mich hier

noch verlassen kann.


Mein Truck steht in Flammen da draussen im Wald

dort verbrennt mein Verlangen und in mir wird’s kalt

's gibt nur Konkurrenz und geschenkt wird Dir nichts

alle nähr'n sich vom Aasblut des Menschengerichts


Deine Liebe

ist das Einz'ge

worauf ich mich hier

noch verlassen kann.


Man schaltet das Licht, das vom Himmel kam, aus

die Erde wird düster, es gibt kein Zuhaus'

den Ort, der's mal war, den erkenn' ich hier nicht

und taste im Dunkeln nach Deinem Gesicht


Deine Liebe

ist das Einz'ge

worauf ich mich hier

noch verlassen kann

das Einz'ge

worauf ich mich verlassen kann.


 

Originaltext & Musik: John Hiatt

Dt. Text Rupert am 04.04.2019

            

Als nächstes kommt eins der positivsten Lieder, die's überhaupt gibt...

und es ist mMn wichtig, zu wissen, dass Hiatt, als er es für sein drittes A&M-Album

„Stolen Moments“ geschrieben hat, bereits eine ganze Menge schlimmer Dinge erlebt

und hinter sich gebracht hatte... umso schöner nämlich ist es, wie gut es ihm

dann gelingen sollte, den neu gewonnenen Optimismus zu vertonen,

auch wenn „Stolen Moments“, als Ganzes, nicht an seine zwei Vorgängeralben

heranreichen sollte. Was um Gottes Willen sollte dieser Mann noch tun,

wenn Platten wie „Bring the Family“ und (vor allem !) „Slow Turning“ nicht ausreichen

für den ganz großen Durchbruch (zumindest in der amerikanischen Heimat,

in der diese Musik ja ganz "zuhause" ist) ? „Stolen Moments“ ist sicherlich mehr

und auch mehr wert als ein Zugeständnis an die Plattenfirma,

aber sie ist – im Vergleich - zu glattgebügelt ausgefallen, für die damalige Zeit

und, vor allem für ihn, zu „modisch“, und es ist schon witzig, dass mir dann

ausgerechnet das kommerziellste Lied am allerbesten davon gefällt,

und das ist... „The Rest of the Dream“. Natürlich war's dann trotzdem kein „Hit“,

die nächste Platte („Perfectly Good Guitar“) knallte gar noch mehr und es sollte

trotzdem dabei bleiben, dass Hiatt als „ewiger Geheimtipp“ den ganz großen

Durchbruch nicht schaffte, auch wenn (nach dem ausgelaufenen Deal bei A&M)

ausgerechnet die EMI dann mit „Walk On“ die allerbeste „kommerzielle Platte“

von ihm geliefert bekommen sollte (und, mit „Little Head“, dann auch noch eine

schwächere). Für alle Leser, die ein gescheites „Best of“-Konglomerat zum Einstieg

kaufen möchten, will ich hier deutlich die „Anthology“-Doppel-CD aus dem Hause

Universal empfehlen, und zwar weit vor der von EMI damals veröffentlichten „Best of“-

Einzel-CD, für die (wegen Rechtsgründen) so mancher alte Klassiker neu eingespielt

worden war und der Originalaufnahme unterlegen ist, während man für die „Anthology“

von sämtlichen Plattenfirmen die Lizenzen einholte, um einen möglichst perfekten

Karriereüberblick - von den Anfängen bis hin zu „Crossing Muddy Waters“ - zu schaffen.

Dass man diese dann, genauso wie „Walk On“ sowie, wenn man den „rootsigen Hiatt“ schätzt, dessen

Stimme zwar nicht mehr dieselben Höhen erklimmt wie zu anno dunnemal,

dafür aber noch direkter unter die Haut geht, auch die späteren Werke „Master of Disaster“

plus von „Dirty Jeans and Mudslide Hymns“ bis heute, als „Minimum“ noch extra braucht,

wenn's einen mal so richtig erwischt hat (die A&M-Alben sind dort super repräsentiert !),

sollte nicht abschrecken, aber... man merke sich... bei „Hiatt“ NICHT die „Best of“

sondern die „Anthology“, das bißchen Geld, was die mehr kostet, zahlt sich um ein

Vielfaches aus, versprochen ! (Hugh, der ehem. CD-Fachverkäufer hat gesprochen...

gibt ja leider kaum noch gescheite Fachberatung im Einzelhandel...).

Nun gut, kommen wir also zum wohl positivsten Hiatt-Lied überhaupt,

vielleicht macht's so ja mal jemand auf Deutsch zum Hit, who knaws...

und auch wenn der Titel (wie beim Original) irgendwie nach Überbleibseln klingt,

es ist dennoch viel mehr als Resteverwertung, denn Essentielles ist gemeint...:


 

Der Rest von dem Traum (The Rest of the Dream)


 

Du warst schon als Blitzlicht da

bevor's Dich zur Erde rief

im Auge von Papa

als Mama mit ihm schlief

sie hat's dort dann leuchten seh'n

auch's Ergebnis wurde schön

und sie hielt Dich warm, fest in ihrem Arm

Du brachtest die Welt zum Dreh'n

 

Ihre Liebe hielt wacht

trotzte jeder Gefahr

Wenn die Angst kam bei Nacht

dann waren sie da

bis das Tageslicht kam

und's ganz hell wurd' im Raum

und in Dich drang die Saat

denn nun lebst Du den Rest von dem Traum

 

Ich hatte geträumt von Dir

und hab's dabei nicht gewusst

es war die Wahrheit in mir

es brauchte noch Deinen Kuss

doch nun wirst Du's leuchten seh'n

auch's Ergebnis wird dann schön

und ich halt' Dich warm, fest in meinem Arm

denn Du bringst meine Welt zum Dreh'n

 

Meine Liebe hält wacht

sie trotzt jeder Gefahr

Wenn die Angst kommt bei Nacht

bin ich für Dich da

bis das Tageslicht kommt

und's ganz hell wird im Raum

unser Leben wird rund

wir erfüllen den Rest von dem Traum

 

Hast Du's nicht auch blitzen seh'n

so nackt, wie der Herr uns schuf ?

Für uns ist das Leben hier schön...

ich glaub', jemand folgt diesem Ruf

auch wir kommen nicht davon

ob als Tochter oder Sohn

wird’s dem Baby warm, fest in Deinem Arm

und es hält uns're Welt am Dreh'n

es wird immer weiter geh'n...


Unsre Liebe hält wacht

sie trotzt jeder Gefahr

Wenn die Angst kommt bei Nacht

sind wir für es da

bis das Tageslicht kommt

und's ganz hell wird' im Raum

denn die Welt wird erst rund

lebt man einmal den Rest von dem Traum

 

Meine Liebe hält wacht

sie trotzt jeder Gefahr

Wenn die Angst kommt bei Nacht

bin ich für Dich da

bis das Tageslicht kommt

und's ganz hell wird' im Raum

unser Leben wird rund

wir erfüllen den Rest von dem Traum

 

Meine Liebe hält wacht

sie trotzt jeder Gefahr

Wenn die Angst kommt bei Nacht

bin ich für Dich da

bis das Tageslicht kommt

und's ganz hell wird' im Raum

unser Leben wird rund

wir erfüllen den Rest von dem Traum

 

Meine Liebe hält wacht

sie trotzt jeder Gefahr

Wenn die Angst kommt bei Nacht

bin ich für Dich da

bis das Tageslicht kommt

und's ganz hell wird' im Raum

unser Leben wird rund

wir erfüllen den Rest von dem Traum


 

Originaltext & Musik: John Hiatt

Dt. Text Rupert am 04.04.2019


Da ich schon bei den „positiven Liedern“ bin... hier nun eins der ansteckendsten,

ein wunderbarer Ohrwurm von „Crossing Muddy Waters“,

der Hiatt-Platte, die beweist, dass man auch ganz ohne Schlagzeug

grooven kann wie nix - und... naja, irgendwie ging's für mich

persönlich ja erst mit der so richtig los, denn sie präsentierte

einen „direkteren“ John Hiatt als je zuvor,

und dadurch bekam ich erst den nötigen emotionalen Zugang,

der es mir auch endlich ermöglichte, frühere Platten von ihm so richtig ins Herz

zu schließen. „Before I Go“ ist einfach herrlich gelungen in seiner ganzen Simplizität

und Eingängigkeit, man hat das Gefühl, als säße man mit John und seinen Kumpels

mitten in der Prairie am Lagerfeuer und... die Mandoline ist der Himmel !


 

Bevor ich geh' (Before I Go)


 

Hab' geschlafen ein paar Stunden

wachte auf und Du warst hier

wie die Blumen, ungebunden

wie die Sonne über mir

und ein Falke, der durch die Luft schiesst

führte mich zum Ufer hin

wo sich für uns zwei der Kreis schließt

und ich Dein Freund geworden bin

 

Ich will fliegen, immer wieder

fall' ich hin tut's eben weh

segle nach oben, komme nieder

oft und weit... bevor ich geh'

oft und weit... bevor ich geh'

 

Oft kann ich mich nicht entscheiden

ob ich nun am Boden bleib'

oder abheb' in die Weiten

weiß noch nicht, wohin's mich treibt

 

doch für Dich sing' ich meine Lieder

zeig' Dir alles, was ich seh'

segle nach oben, komme nieder

oft und weit... bevor ich geh'

oft und weit... bevor ich geh'

 

Überall sind Geister, im Wald wie an den Zäunen

sie zünden Feuer zur Wahrheit hin

stellen Fragen und deuten auf Zeichen

seit ich mit Dir zusammen bin

und ich will fliegen, immer wieder

fall' ich hin tut's eben weh

segle nach oben, komme nieder

oft und weit... bevor ich geh'

oft und weit... bevor ich geh'


segle nach oben, komme nieder

oft und weit... bevor ich geh'

oft und weit... bevor ich geh'


 

Originaltext & Musik: John Hiatt

Dt. Text Rupert am 04.04.2019


Im Original des nächsten Lieds, ebenfalls ein Highlight von „Crossing Muddy Waters“,

ging's um die Südstaatenflagge, und da Hiatt ein echter Südstaatler ist,

hat er sich damit 'ne ganze Menge getraut, ja, er spricht in der ersten Strophe

auch explizit von „verbrennen“. So weit wollte ich für's Eindeutschen zwar dann

doch nicht gehen, habe aber die Gelegenheit beim Schopf gepackt,

ein eindeutiges Statement abzugeben, das mMn gerade in der heutigen Zeit

bitter nötig ist, auch wenn's garantiert nicht nur „den Rechten“ bzw.

denen ganz am rechten Rand auf die Füße tritt... sondern überhaupt allen,

die meinen, man müsste doch endlich mal mit der unbequemen Vergangenheit

abschließen können... und genau das, meine Damen und Herren,

können wir uns überhaupt nicht leisten, genau das ist und bleibt ein Unterschied,

den wir selber, als Deutsche, machen müssen, und ganz sicher nicht nur wegen

Adolf Hitler, sondern weil beide Weltkriege, die's bisher gab,

eindeutig von Deutschem Boden ausgegangen sind und damit... basta.

Wehret den Anfängen und stellt Euch gegen's Vergessen,

wenn ihr denn wirklich stolz darauf sein wollt, Deutsche zu sein,

denn nur dann steht die Flagge, über die im nächsten Lied gesungen werden soll,

vielleicht irgendwann einmal wieder für etwas Anderes als das,

wofür sie auch jetzt wieder von zu Vielen bemüht wird.

Wir neigen dazu, es zu vergessen, also hab' ich's, neben anderen Worten,

die hoffentlich deutlich genug ausgefallen sind, als Deutscher für Deutsche

extra hier nochmals aufgeschrieben, und das muss ernst genommen werden:
 

„Dass es unser Land noch gibt

ist kein Verdienst, doch ein Gnadenakt“ !


 

Das Schwarz-Rot-Goldne Banner (Take It Down)


 

Sag mir, worauf bist Du stolz ?

Ist Deine Wohnung auch Dein Grab ?

Ist denn auch Dein Sarg aus Deutschem Holz ?

Nimm' das Schwarz-Rot-Goldne Banner ab

Nimm' das Schwarz-Rot-Goldne Banner ab.

 

Wurdest Du zu spät gebor'n ?

Willst was zurück, das es mal gab ?

Der zweite Weltkrieg ging verlor'n...

Nimm' das Schwarz-Rot-Goldne Banner ab

häng' die Deutschlandflagge wieder ab.

 

Wenn Du beim Sport Dein Fähnchen schwenkst

und an nichts Böses denkst

dann ist's ja kein Problem

Nur wenn Dich die Fremden stör'n

die auch zu uns gehör'n

dann stört mich das Emblem...

 

denn dass es unser Land noch gibt

ist kein Verdienst, doch ein Gnadenakt

und wer es wirklich jetzt noch liebt

der nimmt das Schwarz-Rot-Goldne Banner ab

nimm' das Schwarz-Rot-Goldne Banner ab

nimm' das Schwarz-Rot-Goldne Banner ab

häng' die Deutschlandflagge lieber ab.


 

Originaltext & Musik: John Hiatt

Dt. Spezialtext Rupert am 05.04.2019


Es wurde überliefert, dass Pete Townshend sauer gewesen sein soll

über das nächste Lied... da hat er wohl a) das Augenzwinkern Hiatts nicht mitbekommen

und/oder b) tatsächlich einen Mangel am Empathie offenbart,

denn es gibt ja tatsächlich Menschen, die können sich nichtmal

ein billiges Teil leisten, und ich find's wunderbar, dass John ihnen

mit dem Song eine Stimme gab... auch deswegen, nicht nur, weil's ein

Klassiker seines Oeuvres ist, hab' ich ihn nun eingedeutscht.

Ich würde diese Platte insgesamt sicher viel mehr lieben,

wenn die Produktion trockener ausgefallen wäre,

statt im nun vollständig veraltet klingenden 90er-Jahre-knallig-hallig-Sound daher käme,

aber es sind immerhin viele von Hiatt's besten Liedern mitdrauf,

was mir auffiel, als sich beim Konzert in Freiburg jemand „Buffalo River Home“

wünschte, das erst seither mit zu meinen Favoriten dazuzählt (Hiatt hat,

obwohl der Song nicht auf der Setlist stand, den Wunsch sofort erfüllt !),

die da heissen „Something Wild“ (das übrigens von Iggy Pop gecovert wurde),

„Loving a Hurricane“, „Blue Telescope“ und natürlich...:


 

Die schöne Gitarre (Perfectly Good Guitar)


 

Schon wieder ist's direkt vor mir passiert

dem Superstar wird auch noch applaudiert

für mich ist er nun auch ein rotes Tuch

denn nur für den Spass ging das Instrument zu Bruch


Wo bleibt denn da nur der Respekt ?

Die schöne Gitarre wär' für mich perfekt

wie kann der Star sie nur zerstör'n ?

Die schöne Gitarre sollte mir gehör'n !


In Interviews hat er dann zwar gesagt

für sowas nimmt er ein Billigimitat

aus meiner Sicht hat er nur zu viel Geld

denn ich hab' keins und mir bedeutet es die Welt...


Wo bleibt denn da nur der Respekt ?

Die schöne Gitarre wär' für mich perfekt

wie kann der Star sie nur zerstör'n ?

Die schöne Gitarre sollte mir gehör'n !


Mein erstes Teil, das hatte einen Sprung

und trotzdem spielte ich mich drauf in Schwung

und liebte sie als wär' sie eine Frau

ich wünschte mir, der Typ käm' in den Bau

 

denn als sie nicht mehr reparabel war

war meine große Liebe nicht mehr da

was gäb' ich nun für ne Taiwanische Strat

oder wenigstens für'n Star, der etwas Seele hat

 

Wo bleibt denn da nur der Respekt ?

Die schöne Gitarre wär' für mich perfekt

wie kann der Star sie nur zerstör'n ?

Die schöne Gitarre sollte mir gehör'n !


Ich hegte sie wie mein zersprung'nes Holz

das Ding wär' sicherlich mein ganzer Stolz

wer öffentlich Gitarren massakriert

hat doch den Wert der Mucke nicht kapiert


Wo bleibt denn da nur der Respekt ?

Die schöne Gitarre wär' für mich perfekt

wie kann der Star sie nur zerstör'n ?

Die schöne Gitarre sollte mir... mir gehör'n !

 

Originaltext & Musik: John Hiatt

Dt. Text Rupert am 05.04.2019


So... wenn ich noch zwei Songs von Hiatt eindeutsche, dann hab' ich von ihm

insgesamt 20 gemacht, also „nur“ halb so viel wie vom „Boss“, aber auch das soll

dann erstmal genügen... die Frage ist nur... welche 2 Lieder muss ich jetzt dann

noch unbedingt... auf alle Fälle... machen ? Hm. Das ist schwer. Aber so schwer

nun auch wieder nicht, ganz egal, welch wunderbare Tracks sich anbieten,

denn... um das nächste komm' ich unmöglich rum, es macht einfach zu viel Spass,

es ist einfach zu nahe an meinem „Ausnahmsweise“-Ordner, um's nicht zu wagen,

also kommt es nun, auch wenn ich doch recht viel Alben nicht nur von vor „Bring the Family“

ausgelassen habe (für manche Fans zählen die ja überhaupt nicht, aber das ist nur Hiatt's

vollständiger Hinwendung zur „Americana“-Musik geschuldet, die sich eben erst vollzog,

als er schon dachte, die Musik an den Nagel hängen zu müssen... echt ! „Bring the Family“

ist entstanden in einer Zeit, in der er voller Selbstzweifel kurz davor war,

und viel Geld war dafür nicht zur Verfügung, sodass die Scheibe in 4 Tagen aufgenommen

werden musste, den Deal mit A&M gab's erst hinterher und dann ging's gottlob aufwärts,

auch wenn der „große Durchbruch“ eben ausblieb... aber das nächste Lied kam

erst viele, viele Jahre später, um genau zu sein 25 Jahre später... 25 Jahre voller

oft großartiger Lieder und Platten ! „Mystic Pinball“ jedenfalls kommt für meinen

Geschmack sehr nahe ran an „Bring the Family“ und „Slow Turning“, denn

Hiatt hat ganz offensichtlich nach „The Open Road“ wieder ganz zu sich selbst

gefunden, leider kenne ich – Finanzgründe – die „Eclipsed Sessions“ noch nicht,

bin aber sicher, dass auch die mir prima reinläuft...) und welches Lied dann noch

kommen „muss“ dürfte klar sein, nur hab' ich gerade noch nicht die richtige Idee dafür.

Was aber das nächste betrifft... das war ziemlich einfach, auch weil...

nunja, ich bin auch schon von einer gebissen worden,

wirklich, aber das war eher 'ne Frustreaktion von ihr als sonstwas, denn sie bekam

mich nicht zu sich ins Bett. Warum nicht ? Weil sie 96 Jahre alt war und ich ihr Zivi ;-) !

Those were the days...


 

Liebesbisse (Bite Marks)


 

Liebesbisse bekomm' ich von Dir

Du bist so heftig, dass man's seh'n kann an mir

Liebesbisse – Narben auf der Haut

und diesmal hast Du mich ganz aufgekaut

 

Du magst es hart, gern tief im Schlamm

und wird es blutig, wirst Du erst zum Schwamm

reisst dann das Fleisch ab, bis nichts davon bleibt

Du hast mich Dir schon völlig einverleibt...

 

Liebesbisse – so heisst das bei Dir

der Mann, der's überlebt, ist invalidiert

Liebesbisse – voller Leidenschaft

bald hat's mich vollständig dahingerafft !

 

Ich bin eher sanft, nur nützt das nichts

Du wirst zum Tier beim Anblick meines Gesichts

warst mit den Zähnen schon am Autoreifen dran

damit ich nicht mehr von hier fliehen kann

 

Liebesbisse – ich hing' schon am Tropf

mein Hausarzt schüttelte verzweifelt den Kopf

Liebesbisse – und er meinte sogar

dass es 'ne tollwütige Wölfin war...

 

Die Halsschlagader ist das Ziel Deiner Gier

die Schneidezähne sind sehr scharf bei Dir

der Kettenhandschuh liegt nun für Dich bereit

sonst tötest Du mich bei Gelegenheit...

 

Liebesbisse bekomm' ich von Dir

Du bist so heftig, dass man's seh'n kann an mir

Liebesbisse – Narben auf der Haut

und diesmal hast Du mich ganz aufgekaut

 

Liebesbisse bekomm' ich von Dir

Du bist so heftig, dass man's seh'n kann an mir

Liebesbisse - Narben auf der Haut

und diesmal hast Du mich ganz aufgekaut...

 

Liebesbisse !

Liebesbisse !


 

Originaltext & Musik: John Hiatt

Dt. Text Rupert am 05.04.2019

 


Mehr verlang' ich nicht von Dir (Have a Little Faith In Me)


 

Sollt' es je so dunkel werden

dass Deine Augen nichts mehr sehen

dann lass' meine Liebe Flammen werfen

doch das kann nur mit Vertrauen gehen

wenn Deine Seele weint

Du glaubst, niemand könnte Dich verstehen

gib' mir 'ne Chance, ich bin bereit

Du musst mir nur Vertrauen geben

 

Mehr verlang' ich nicht von Dir

Mehr verlang' ich nicht von Dir

glaub' an mich und ich bin hier

denn mehr verlang' ich nicht von Dir

 

Wenn Dein Herz verstummt

weil sein Geheimnis zu viel wiegt

beginn' mit Flüstern, aber nutz' den Mund

bis endlich Dein Vertrauen siegt

stehst mit dem Rücken Du zur Wand

schau' mich einfach an und Du wirst sehen

Ich lass' Dich nicht fallen, fang' Dich auf mit meiner Hand

Du musst mir nur Vertrauen geben

 

Mehr verlang' ich nicht von Dir

Mehr verlang' ich nicht von Dir

glaub' an mich und ich bin hier

denn mehr verlang' ich nicht von Dir

 

Ich hab' nur Dich geliebt, schon für so lange Zeit

erwartete nichts dafür zurück

nur, damit Du mir doch Dein Vertrauen gibst

und die Zeit, sie ist unser Freund

ich hab's immer ernst gemeint

und es wird nie vergeh'n,

wenn Du mir Dein Vertrauen gibst

ja, und ich heb' Dich hoch ans Licht,

ich heb' Dich hoch ans Licht,

meine Stärke verlässt mich nicht

solang' Du mir Vertrauen gibst

mehr verlang' ich nicht von Dir...


 

Originaltext & Musik: John Hiatt

Dt. Text Rupert am 05.04.2019

 

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Ja, ich weiß, das nächste Sück hat bereits der Udo Lindenberg

vor über 30 Jahren auf Deutsch gemacht,

aber ich hatte da diese Idee...

und denke, dass die ziemlich gut ist !

Also, hier kommt, als erste Eindeutschung für die 20er-Jahre,

mein Lieblingslied von den EAGLES...:

 

Stolzer Jäger (Desperado)

 

Stolzer Jäger

wie lang schon folgst du der Fährte ?

In die eisige Härte

zieht's dich hinaus

Du bist besessen

von ihrer Schönheit und Anmut

aber was sie dir antut

hält dein Herz doch nicht aus

 

Ja, ich weiß, du willst den Siegerkranz

und sie ist die Trophäe

findest Ruhe erst, wenn du sie doch gewinnst

denn die allerbesten Dinge

blieben lang in deiner Nähe

und sind nur verschwunden, weil du sie nicht nimmst...

 

Stolzer Jäger

du hast schon zu viele Jahre

für die einzig Wahre

vergeudet, vertan

und Liebe... oh, Liebe...

verspricht dir immer das Leben

doch ohne Nehmen und Geben

werden Träume zum Wahn

 

Sag, warum nur muss es die Eine sein ?

Nur ihretwegen bleibst du allein

erlaubst es keinem Freund, dich zu versteh'n

dein Leben hast du eingesetzt

aber nur im Hier und Jetzt

wird's weitergeh'n...

 

Stolzer Jäger

lass' endlich ab von der Fährte...

Du zerbrichst an der Härte

hast bei ihr doch kein Glück

wirst noch verhungern

nur, weil du meinst, du musst siegen

lass' dich lieber endlich lieben

(endlich wieder lieben)

ja, lass dich endlich wieder lieben

komm' nach Hause zurück.

 

Originaltext & Musik: Don Henley & Glenn Frey

Deutscher Text: Rupert am 08.03.2020

 

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Steely Dan...

sind bekanntlich schwer zu verstehen, ergo noch schwerer,

irgendwie zu „übersetzen“, also verzeihe man mir,

dass ich mich nicht wirklich ans Original gehalten habe,

ist mir doch klar, dass dessen LI letztlich um einiges sympathischer

seinen Lebenstraum verkündet... als es meines hier tut.

Aber als ein Freund von mir beim Chatten meinte,

dass doch der „Deacon Blues“ auch mal auf Deutsch gebracht

werden müsste, ließ mich der Gedanke seither einfach nicht mehr los,

etwas ganz bitterböses draus zu machen,

und nun... voila... ist es eben geschehen.

Jetzt gesellt sich allerdings zur sowieso schwer beantwortbaren Frage,

wer denn überhaupt gut genug ist, es zu spielen,

auch noch die noch schwerer zu beantwortende Frage,

wer das singen will... Zyniker genug ist... die Chuzpe dazu hat... und keine Angst um's Image... lol...

Freiwillige bitte melden – wer Mut hat, wird ja sowieso dafür bestraft !


Das beknackte Spiel 

(Deacon Blues)


Nach diesem Tag bin ich ein gemachter Mann

vergiss, was du sahst, als ich noch im Schatten stand

mit meinem Gesicht gepresst ans Glas, nie vorne dabei...

am Glotzen, am Motzen... damit ist's vorbei

Du nimmst mich nicht ernst ? Na warte, du wirst's schon seh'n...

ich mache jetzt mit und werd' über Leichen geh'n

die erste bist du mein Freund... hast es viel zu gut gemeint

gebürgt für'n Kredit... ich geh' und das Auto nehm' ich mit...


bald kauf ich mir ein Saxofon

spiel' nur, was mir gefällt

hau mir edlen Whisky rein

und sterbe wie ein Held

gut lebt man nur als Gewinner in der Welt

Beverly Hills heisst das Ziel

erlahmen will ich, wenn ich's verlier

...das beknackte Spiel (blödes Spiel...)


Ich bin Diakon, vom heiligsten Ernst geweiht..,

werd' nun Spekulant, versilbere mir das Leid

das nur meinesgleichen stets verschont

wen kümmert der Rest ?

Wir wissen... genießen... das Leben als Fest !

Die Vipern, sie kriechen durch Vororte hin zur Bank

bezahlen kaum Steuern, machen die Wirtschaft krank

erst wenn's Nacht wird steh' ich auf

lass' den Trieben ihren Lauf

die Ladies sind schön... und eine wird sicher ganz mir gehör'n...

 

dann kauf ich mir ein Saxofon

spiel' nur, was mir gefällt

hau mir edlen Whisky rein

und sterbe wie ein Held

Glück hat man nur als Gewinner in der Welt

Herrschen mit Geld heisst das Ziel

dement sein will ich, wenn ich's verlier...

das beknackte Spiel (blödes Spiel...)

 

In dieser Nacht bin ich ein gemachter Mann

nur ab ins Exil und dann fängt das Leben an...

'ne Stiftung wär' auch nicht schlecht

weil man ja doch Mensch sein möcht'

nenn' du es Betrug...

kein Wunder, bei deinem Bankauszug...


Ich kaufe mir ein Saxofon

spiel' nur, was mir gefällt

hau mir edlen Whisky rein

und sterbe wie ein Held

frei ist man nur als Gewinner auf der Welt

ein goldenes Grab ist das Ziel

verflucht sein will ich, wenn ich's verlier...

das beknackte Spiel (blödes Spiel...).


Originaltext & Musik: Donald Fagen & Walter Becker

Dt. Spezialtext: Rupert am 06.05.2020


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Und nun... da ich gerade die 2 Kapitel zu Bruce Cockburn in meiner aktuellen Liste auf rym vollendet habe,

in denen ich all seine bisherigen Studio-Alben vom "besten" bis zum "am wenigsten Guten" (schlechte

hat er sowieso keine gemacht!) in eine Reihenfolge gebracht und kommentiert habe,

(allerdings in ENGLISCHER Sprache:)

https://rateyourmusic.com/list/rupertlenz/the-best-song-from-each-studio-album-of-an-artist-and-albums-ranked/

war's mal wieder Zeit für eines seiner Lieder, ziemlich nah' an seinem Original,

aber mit einer weiteren Strophe & Refrain!


Vielleicht der Dichter

(Maybe the Poet)


Vielleicht ist der Dichter ja queer...

doch sein Wort dringt durch zu dir

Vielleicht nimmt der Dichter ja Drogen

trotzdem wirst du nicht belogen

vielleicht spricht ein Geist durch ihn

wenn's so ist, hör' bloß gut hin

vielleicht ist er ja weiblich

und berührt dich unbeschreiblich


Ob Sklave oder Aktivist

ob friedlich oder Anarchist

ob du ihm nun zustimmst oder widersprichst

er zeigt dir nur, was in dir ist

Moral mag schön und gut sein

aber du musst auf der Hut sein

wer zur Macht will, nutzt die Schwächen

das System, um dich zu brechen


Auch wenn er gefoltert wird

ausgegrenzt, diskreditiert

bis man ihn noch zu töten wagt...

...was er sagt, es bleibt gesagt

Schüttet ihn nur mit Erde zu

für 'ne Weile habt ihr Ruh'

bis ihr eine Stimme hört

die Euch mit Altvertrautem stört!


Sklave oder Aktivist

friedlich oder Anarchist

ob du ihm nun zustimmst oder widersprichst

er zeigt dir nur, was in uns ist

Religion mag schön und gut sein

aber du musst auf der Hut sein

wer Macht hat, will sie behalten

so bleibt alles schön beim Alten...


Vielleicht ist der Dichter kein Held

doch er beugt sich nicht dem Geld

vielleicht kam er aus dem Tritt

doch läuft nicht mit der Herde mit 

Vielleicht kann der Dichter ja sehen

wohin all die Blinden gehen

hat sein eigenes Leben vergeigt

damit er dir für deins was zeigt...


Sklave oder Aktivist

friedlich oder Anarchist

ob du ihm nun zustimmst oder widersprichst

er zeigt dir nur, was Betrachtung ist

du darfst denen, die dich hassen

nicht das Denken überlassen

geb' dem Dichter, was ihm zusteht:

Hör' ihm zu, damit's dir gut geht!


Originaltext & Musik: Bruce Cockburn

Deutscher Text (mit zusätzlicher Strophe & Refrain):

Rupert am 21.05.2021


© Rupert Lenz 79110 Freiburg

 

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