John Lees' BJH, Pratteln... und ich

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Wir schreiben das Jahr 2022. John Lees ist 75 Jahre alt.

Dieses Jahr spielt er mit seiner Band ein einziges Konzert, und das ist in Pratteln in der Schweiz, im Z7.

Ausgerechnet Pratteln!

Einerseits nicht so, nicht zu weit weg.

Andererseits müsste er doch selbst eine Phobie haben, wenn's um diesen Ort geht!


Also nicht falsch verstehen, Pratteln ist ein schöner, kleiner Ort bei Basel,

und das Z7 ist ne tolle Location für Rockkonzerte.

Aber ehe ich mich entschloss, dieses Jahr wieder dort hin zu gehen,

war ich ganze 2x dort... um eben John Lees' BJH zu sehen. 

Warum denn sonst?

Und beim ersten Mal war ich allein per Zug unterwegs und die Band,

damals noch mit Woolly Wolstenholme und Jeff Leach (aber ohne Jez Smith),

hieß "Barclay James Harvest Through the Eyes of John Lees".

Ich MUSSTE da hin denn der Auftritt in Tuttlingen... er verlangte nach einem Nachschlag.

Ich hätte es mir damals nie verziehen, mir diesen nicht zu gönnen,

denn es war fantastisch gewesen.

Und Pratteln war dann fast genauso gut... nur:

Diese Angst... diese blöde Angst den letzten Zug von Basel nach FR zu verpassen...

weshalb ich unbedingt rechtzeitig einen solchen von Pratteln nach Basel erwischen musste...

und wie beim Konzert die Zeit verging, die Uhr unbarmherzig tickte,

bis der Startschuss fallen sollte, damit ich aus dem Z7 Richtung Bahnhof renne...

und WIE ich gerannt bin... wie knapp es wurde...

ohje.

Ich mag sowas nicht.

Ich mag keinen Stress bei Konzerten, schon gar nicht von meiner Lieblingsband bzw.

ihrem seit Spaltung besten Ableger.

"Nicht nochmal allein... nicht nochmal mit Zug!" sagte ich mir dann.


Tja... und John Lees? Wieso hat DER sich eigentlich nicht gesagt "EIN MAL UND NIE WIEDER"??

Schließlich war es 1999, bei seinem ersten Mal* im Z7, dass ihm nachmittags, beim Bummel durch's

Städtchen, sein Geldbeutel abhanden kam... er war beklaut worden!

Also... gewiss nicht von mir, dafür war ich viel zu spät in Pratteln angekommen

und froh, das Z7 gleich gefunden zu haben.

Aber was war das für eine Hektik um den Tourbus herum, als ich dort ankam? 

Und Polizei... was machte die Polzei dort?

Ich sah Woolly... alle schienen aufgewühlt... und nach etwas zu suchen.

"John's wallet with loooots of money in it!"

Sowas vergisst man nicht!

Trotzdem kam John immer wieder...

ausgerechnet HIER HER... "Thank you, Switzerland!".


Aber ich nicht... also nicht solange mich keiner fuhr.

Und das war dann 2013 erst so weit, da fuhr ich dann mit dem Andres hin.

Sollte kein Problem sein mit dem Auto. Kein Stress, alles easy.

Nur nicht wenn man um die Schweizer Autobahnmaut rumkommen will.

Und kein Navi hat.

Von Basel nach Pratteln ohne Autobahn?

Ohje. Die Zeit wurde immer knapper, während wir im Kreis rumfuhren.

Dann half uns einer. Wir schafften es. Gerade so. Es gab keine Vorband,

wir betraten das Z7 abgekämpft während des ersten Lieds.

Ich war völlig entnervt. Der Soundmix war sch...!

Und wollte nicht besser werden,

auch nicht nach der Pause.

Außerdem gab's Abstimmungsprobleme...

vor allem zwischen Bass (Craig Fletcher) und Schlagzeug (Kevin Whitehead).

Die Gesangseinsätze und Intonation ließen ebenfalls zu wünschen übrig.

Und bei "Crazy City" (sry Kev!) bekam ich dann auch Sehnsucht nach Les & (vor allem!) Mel.


Es war nicht nur mein zweiter Gig in Pratteln, sondern auch der zweite mit dieser Formation...

John, Craig, Kev und eben Jez.

Das erste Mal, in Colmar, war doch richtig gut gewesen?

Aber heute sollte es eben arg werden... denn es fiel eben ins Gewicht

an diesem Abend, an ausgerechnet Woolly's Geburtstag... er IST NICHT MEHR DA.

Mein Gott hat der mir da gefehlt, er, der Konzerte auch im Alleingang hat "retten können".

Aber Woolly war wieder gegangen, diesmal für immer, nix zu machen :'(

Und das Konzert war lang. Es war so lang... es wollte nicht aufhören.

Wieso spielen die SO lang? Taten sie früher doch AUCH nicht?

Half alles nix. Bei "Poor Man's Moody Blues" dachte ich schon, es würde doch noch besser.

War aber ein Trugschluss. "Oh mein Gott!" dachte ich, "die Reise nach Berlin ist schon gebucht...

was, wenn das dort genauso wird?".

Wurde es nicht. Berlin? 2013? Kesselhaus? Klasse. Wie ausgewechselt.

Kürzer aber sicher nicht ZU kurz... und auch noch mit "Death of a City"!

Deutlich besser als auf Platte!

Aber im Z7, an Woolly's 66stem Geburtstag, wollte es einfach nicht.


Es war eben... Pratteln. 

Da muss man ja nicht unbedingt hin.

John Lees' Band OHNE Woolly habe ich mittlerweile (inkl. Pratteln 2022)

8 Mal live erlebt, mehr als jede andere "BJH-Besetzung",

und immer war es richtig gut... nur nicht in Pratteln 2013.

Nur Les Holroyd's Band (und darf ich sagen? Les selbst!) war schlimmer...

im Jahre 2009... mit Orchester (konnte nix dafür)... und mit GUTEM Soundmix.

Und trotz (wegen!) des Autos empfand ich es als NOCH stressiger als 1999.

Ich wollte da nicht mehr hin. Ich wählte immer andere Locations aus,

obwohl sie immer wieder dort spielten.


Und nun 2022. Es fiel dem Julian nicht schwer, mich breit zu schlagen,

und mir fiel es nicht schwer, dasselbe mit dem Andres zu tun.

"Ich zahl Deine Karte, Du das Benzin!

Ach... und nur eines noch... bloss kein Stress, Du hast ja jetzt ein NAVI!"

Der 08.09. rückte näher.

Ich bekam Bammel.

"Pratteln! Wieso nur gehst Du da wieder hin?"

Am Tage selbst kam Julian per ICE, zusammen mit seinem Opa,

der auf den SC wollte. Man sollte sich dann hinterher wieder treffen.

Aber wo blieb der ICE?

Ne gute Stunde Verspätung hatte der und....

naja, irgendwann fand ich sie dann am Bahnhof.

Gerade noch rechtzeitig, damit Juli mit mir per Tram zu mir fuhr,

und unser Chauffeur nicht VOR uns da war.


Stress.

Pratteln.

Wenn wenigstens die Autofahrt mit Navi gut hinhaut.

Ein Navi kann man schließlich irgendwie einstellen, oder?

Ich bin kein Autofahrer. Ich habe keins.

Aber das MUSS doch so sein, dass es einen nicht automatisch

auf die Schweizer Autobahn führen will?

Andres hatte es versprochen... diesmal keinen Stress!

Ich hatte schon genug an diesem Tag, aber das wusste er nicht.

Bis Basel war alles prima.

DANN?


Nun, als wir endlich dort ankamen, spielte eine Vorgruppe.

Ich hatte also genügend Zeit, meine Nerven wieder runter zu bekommen,

bis John und seine Mannen die Bühne betraten.

Ich erwartete nicht mehr viel.

Und?

Komisch, kein Logo auf der Schlagzeug-Bassdrum (geliehen)

und keine Parker Fly bei John's Gitarren (hatte sich inzwischen 2 neue Fender Strats gekauft...

kein Fehler, wenn man mich fragt!).

Das Morsesignal von Nova Lepidoptera signalisierte den Anfang...

eines unvergesslichen Konzertabends.


Es war SPITZE!

Nova, CotU, She Said (hatte ich seit 2009 nicht mehr live gehört!), Poor Man's Moody Blues,

Cheap the Bullet, Mockingbird, Crazy City, North, In My Life, Suicide?. For No One,

Medicine Man, The Poet/After the Day.... Loving is Easy und - mit UNSEREN Yeah's! - Hymn.

Dem Julian war's - 1 Std, 50 Min. - zu kurz. 

Ich wusste aber bereits von 2013 dass die Länge eines Konzerts nichts zu tun haben muss

mit seiner GÜTE. 


Klar hätte es NOCH länger sein können.

Ich zB hätte gern mal Summer Soldier (am besten vor Medicine Man,

wie auf der 74er Live!) gehört, oder Paper Wings... oder Negative Earth... oder Song for Dying

(alles Lieder, die sie drauf haben, ich aber bisher nie selbst live hörte... 

letzteres zB ist für Jez eine Glanznummer, da spielt er wie Keith Emerson!

(Edit: Die Version aus dem Buxton Opera House von 2011 zieht mir die Schuhe aus.

Die ist zwar auch auf Youtube, aber in minderwertiger Klangquali, wer sie richtig hören will,

sollte sich also die limitierte Edition von "North" kaufen... die es immer noch gibt!).

Aber dafür glänzte er zB beim Medicine Man... sowieso unglaublich, was der Mann alleine so zaubert

aus seinen Keyboards und das Memotron - noch von Woolly gekauft! - ist sehr nah am echten Mellotron!).

The Streets of San Francisco kann ich mir wohl endgültig abschminken...

oder Children of the Disappeared, was ja eins der Lieblingslieder von Jez ist.

Und klar... auch ein Wiederhören von Galadriel... oder The Iron Maiden, mal von Craig gesungen,

hätte Freude gemacht (Naja, der Julian mag Galadriel nicht so, war also froh ums Ausbleiben!).

Und On Leave, auch wenn ich's die letzten Male immer bekam.


Aber dieses Konzert war eins der allerbesten, die Setliste ist doch ein TRAUM

und der Sound entwickelte sich von gut bis zu perfekt,

sodass sogar der Andres begeistert war.

Die Achse Bass/Schlagzeug war, auch bei Crazy City (wo ich den Mel diesmal

nicht mehr schmerzlich vermisste), bestens geölt,

Craig ist, das zeigt auch vor allem dieser Song, längst ein richtig guter Leadsänger wo nötig 

und John... 

John Lees ("I didn't expect it to be SO hard!") ist 75.

Ein paar Abstriche beim Gesang...

(Child of the Universe eben,

auch Poor Man's Moody Blues wird nicht leichter zu singen...

btw... dass die vier sich überhaupt an In My Life trauen... 

mit nur einer Gitarre...

wo sie außerdem eigentlich nur scheitern können

am Zwischenteil bzw. dem finalen Gesangspart... 

Hut ab... denn es ist dennoch toll... außerdem erklingen

sämtliche Songs noch immer in ihren Originaltonarten!) 

...muss man machen,

aber die sind verzeihlich... und mit ner guten, alten (neuen, egal) Fender Stratocaster

klingt er beim (ausgiebigen!) Solieren umso authentischer. Fein!

Und dies war ein würdiges "20 Mal BJH Live" Konzert für mich.

Wenn's das letzte gewesen sein sollte (man weiß ja nie...)

dann war's ein verd... guter Abschluss.


Pratteln?

Hm.

Ich weiß nicht recht.

Schöner Ort... schöne Location...

aber ohne Stress geht das wohl NIE!


  


Rupi rückblickend am 25.09.2022

mt Dank an Juli & Andres.

*Edit/Korrektur: Es war John's ZWEITES Mal in Pratteln, sry.

BJH waren bereits 1997, d.h. John noch mit Les und Mel, dort aufgetreten!

 

Edit 2 (26.04.2023)

Nachschlag gestern Abend. Durch eine Sache, die Juli und ich uns gemerkt hatten,

war die Fahrt diesmal kein Problem.

Ich erzähle aber besser nicht, was DIESES Mal passiert ist (und mich vor dem Konzert

zum Ausrasten brachte)! Es wurde aber alles wieder gut, immerhin.

Es gab zwar keine Vorband, aber ich hatte genug Zeit, bis zum Konzert wieder abzukühlen.

Wir waren ja früh genug in Pratteln!

Fast so gut wie 2022 (Andres war diesmal NICHT zufrieden mit dem Sound,

Julian musste durch "Galadriel" durch... lol... das war wunderbar, verstehe ihn, wer will...)...

viele magische Momente...

das "Zückerchen" für mich war "If Love is King"!

Aber Pratteln?

PRATTELN?

NOCHMAL????


Ehrlich, ich will nicht mehr. Lol.


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