Prosa: Texte aus meinem Archiv

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2013

(höchstwahrscheinlich hatte ich das in meinen "Notizen" auf Facebook gepostet,

habe jedenfalls gerade das "doc" wieder gefunden und gelesen...

und beschlossen, es hier nochmal öffentlich zu machen !)

 

Die kleinen Monster und das Christkind

(Gedanken zur Jahreswende) 

 

Nun ist Weihnachten also wieder vorbei.
Das zweitgrößte Fest der Christenheit – gerne degradiert zum reinen Geschenk- und Verschenkfest,
weil es mit dem Glauben ans Christkind bei Vielen eben doch nicht (mehr) so weit her ist.
Und so wird man von kirchlicher Seite eben nicht müde, immer wieder darauf hinzuweisen,
dass die Kommerzialisierung vom ursprünglichen Sinn ablenke, denn bei diesem geht es ja um höhere Werte.
Eventuell auch um die eigene Existenzberechtigung, inklusive Prunkbauten und sonstigem Proportz, aber die wird ja gerade durch den neuen Papst selber in Frage gestellt, vielleicht, weil sie vom ursprünglichen Sinn ablenkt, bei dem es um höhere Werte geht.
Es ist ja wahr: Gottes Liebe ist das allergrößte Geschenk, und ausgerechnet das droht immer wieder
aus dem Bewußtsein zu verschwinden, nicht nur bei den Ver- und Auspackern, auf deren Großzügigkeit der darbende Einzelhandel in den Innenstädten angewiesen ist, damit die Jahresbilanz auffrisiert werden kann und vielleicht doch noch mit der des Vorjahres mithält.
Und ja, es stimmt, das Christkind ist die Grundlage nicht nur des Weihnachtsfestes,
sondern fungiert, sofern man die Bibel ernst nimmt, gar als Verlängerung unserer Existenzberechtigung, die eigentlich, aus Sicht des Schöpfers, schon lange abgelaufen ist.
Trotzdem bestimmt nicht das Christkind, sondern das Geld unser Dasein,
sprich: wir sind eben kommerzialisiert
und statt Gottes Liebe, die wir sicher auch noch gerne zum Schnäppchenpreis
anbieten und mitnehmen würden, regiert entweder der blanke Existenzzwang (und damit zB/uA die Sorge, ob wir steigende Mietpreise sowie Strom- und Müllkosten auf Dauer noch bezahlen können),
oder die blanke Gier (Irgendwer, und das ist logisch, kassiert ja immer ab !
Dow Jones und Dax verkünden in diesen Kreisen ein anderes „Weihnachtsevangelium“,
und die Verursacher der nächsten mutmaßlichen Banken- und Finanzkrise wollen, ausser ihren Schulden, natürlich ungern teilen, denn ihr Credo ist nun mal nicht eins der Nächstenliebe.
Deshalb, Welt, vernehme bitte die Botschaft rechtzeitig: Wer diesen, deren Glauben teilt,
der produziert Elend !).


Das Christkind erscheint in solcher... in seiner Blankheit nicht halb so real wie ein anderer Grund zur Klage, nämlich der, dass unsere „Kultur“ via Amerikanisierung „dem reinen Kommerz geopfert“ wird,
und zwar in der Form von kleinen Monstern, die Ende Oktober immer häufiger als Quälgeister auftauchen und „Süßes oder Saures“ verlangen.
Die führen, nachdem schon der Weihnachtsmann von Coca Cola dem einzig wahren Nikolaus
den Rang abgelaufen hat, den Feldzug gegen unsere Werte fort, und zwar unbarmherzig.
Und selbstverständlich muss man von kirchlicher Seite auch davor warnen, denn
während man selbst trotz einst leuchtender Augen das Christkind nie gesehen hat,
sind diese kleinen Monster nicht nur ganz real, sondern auch die eigenen Kinder drohen,
sich an Halloween in solche zu verwandeln und das christliche Abendland in Europa
um Süßigkeiten zu erpressen.
Das geht natürlich gar nicht, wo kämen wir da hin ?
Soll Obama seine kleinen Monster doch bitte für sich behalten, wir sind hier in Deutschland !
Und geschnorrt wird bei uns nicht vor, sondern NACH Weihnachten, und zwar wenn wir uns -
im Schutz Gleichgesinnter – kollektiv zu(m) Narren machen und auch Erwachsene in Schlafanzügen krachmachend durch die Strassen ziehen. Helau ! Narri Narro ! Alaaf !
Hoorig isch die Katz ! Gitzig isch...
der, der nicht nur Süßes verweigert, sondern auch Wurst, Brot und sonstig essbares.


Natürlich sind da keine Monster unterwegs, sondern höchstens Hexen und Klabautermänner,
denn es handelt sich ja auch nicht um richtige Narren.
Ausserdem wird niemand wirklich erpresst, man kann allerhöchstens von Lärmbelästigung
und optischer Beeinträchtigung der Umwelt sprechen, aber stolz sein auf die eigene Kultur.
Aber Halloween, das meine insgeheim auch ich, der ich ein Fastnachtsmuffel bin
und die Bewahrung dieser Kultur gerne anderen überlasse, Halloween geht gar nicht,
zumindest nicht mit Erpressung.
Wer da nämlich das „Süße“ verweigert (und damit das „Saure“ für sich „wählt“),
nur weil er nicht bei jedem Scheiß mitmachen will, der aus Amerika zu uns kommt
(oder seine Schokolade lieber selber aufisst !), der hat die Rache der Monster zu fürchten.
Wie aus der Nachbarschaft berichtet wurde, kann diese Rache tatsächlich schröcklich ausfallen.
Und das geht zu weit, zumindest, wenn man beim anderen Krimskrams schon mitmacht.
Es ist nur zu verständlich, dass jemand, nachdem er sich an
Fastnachtsexzessen beteiligt, an den Osterhasen gewöhnt, den Weihnachtsbaum geschmückt und wieder abgebaut, die Geschenke für drunter gekauft, verpackt, verteilt, ausgepackt und teilweise wieder umgetauscht hat und was sonst noch alles zu unserer eigenen Kultur gehört,
dass so jemand nicht auch noch Ende Oktober Süßigkeiten zum Verteilen bereit halten möchte.
Irgendwann geht einem nicht nur die Lust, sondern auch das Geld aus – und man mag nichtmal
im Ansatz an weitere Quälgeister denken, sorry.
Was zu viel ist, ist zu viel.


Ist auch Scheiße.
Nicht nur, weil die Zuckerindustrie so frühzeitig weitere neue Abhängige schaffen will, die später
dann als Diabetiker das Gesundheitssystem belasten, sondern weil es immer scheisse ist,
wenn man muss.
Und das haben wir auch ohne Halloween schon gewusst.
Es gibt einfach schon zu viel von diesem „müssen“ auch in der eigenen, hochgeschätzten Kultur.
Und so ein offensichtlicher Erpressungsversuch bringt einen dann zu unangenehmen Fragen.
Wieso musste man eigentlich in die Kirche, wenn das Christkind doch am Heiligabend eh zu einem nach Hause kommt ?
Wieso musste man den Osterhasen nochmal im Freien suchen, wenn man ihn doch zuvor schon, im Schrank der Eltern versteckt, gefunden hatte ?
Wieso musste man, sofern man da schon zu naschen begann, sich ne Standpauke anhören,
obwohl die Süssigkeiten doch sowieso für einen selber bestimmt waren ?
Wieso musste man, wenn man sich verkleiden wollte, auf Fastnacht warten, und wieso musste man damit am dämlichen Aschermittwoch wieder aufhören ?
Tja. Und jetzt eben Halloween.
Ist eigentlich prima, wenn die Kinder ihren Spass haben und es neben Fastnacht wenigstens
noch eine Möglichkeit gibt, sich in was anderes zu verwandeln, ohne dass man schräg angeschaut wird. Die umgekehrten Baseballmützen und die Hosen, bei denen der Arsch bis zum Boden runterhängt, kommen als Dauerkostümierung wahrscheinlich sowieso früh genug.
Aber muss man dabei mitmachen ? Auch wenn man nicht will ?
Mist, ich habe vergessen, das Christkind danach zu fragen, als es da war.
Klar hab ich's wieder mal nicht gesehen, aber ich glaube sowieso längst, dass es unsichtbar ist.
Vielleicht war es ja in der Nähe und hätte meine Frage gehört.
Da nun aber schon bald das Böllern beginnt und Raketen in die Luft gehen,
manchmal zusammen mit menschlichen Körperteilen,
hat es sich bestimmt schon längst in Sicherheit gebracht,
denn dieses Silvester - es ist schlimmer als alle kleinen Monster zusammen.
Und die Lärmbelästigung wird schließlich bald weitergehen, wenn die selbsternannten Narren
sich wieder Freigang verordnen.
Das Christkind ist aus gutem Grund unsichtbar – und aller Wahrscheinlichkeit nach weg,
sobald es seine Hausbesuche getätigt hat.
Ist ein Wunder, dass es überhaupt noch kommt.
Doch, war schön.
Jetzt rechtzeitig Neujahrsbrezel bestellen und auf ein Neues !

 

Euer Rupert am 28.12.2013
 
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2011

Den nächsten Text habe ich gerade mit großer Freude wiederentdeckt und gelesen,

aber um ihn hier ungekürzt zu veröffentlichen, muss ich ein paar Dinge vorausschicken:

1) Er stammt aus meinen „Notizen für Facebook“ und dort hatte ich mehrere

Texte, die unter dem Leitmotto „Rupi's ZDF“ standen.

Alles, was diesbezüglich hier drin steht, ist für's Gesamtverständnis völlig

unwichtig, also erkläre ich's nun nicht mehr genauer, sry.

2) Ich hatte mich damals noch nicht vom Christentum distanziert,

aber dass ich auf dem Weg war, den Grund dazu, dass ich's seit einiger Zeit tue,

in der Bibel (erst noch !) zu isolieren/finden, wird durch den Inhalt klar...

das Ende des Markusevangeliums also.

Solange dies nicht aus dem NT entfernt wurde, bleibe ich bei meiner

Distanzierung, vielleicht sogar auch länger, denn ich sehe mich hier

keinesfalls an auch nur irgendetwas gebunden außer der „goldenen Regel“ !

3) Ich mag besonders die Härte, mit der ich hier damals „Tacheles geredet“ habe.

Da es dennoch auch Humor darin gibt, sehe ich keinen Grund, im Nachhinein

etwas zu ändern, die Dringlichkeit, die ich damals verspürte, um so streng

zu werden, besteht nach wie vor.

4) So manches, was ich in diesem Text geschrieben habe, kam später in der

ein oder anderen Weise wieder vor in Texten, die ich für die Gedichteseite

geschrieben habe, es gibt also inhaltliche Wiederholungen,

aber das schadet mMn überhaupt nicht, man sehe es dann eher als

Zusammenfassung, denn „Neues“ gibt es dennoch mehr als genug.


So, genug gequasselt, denn auch der alte Text hat noch eine Einleitung,

und die kommt genau jetzt*:

 

Eine „Warnung“ im Voraus:

*Achtung ! Diese Ausführungen sind teilweise sehr schwer zu verstehen.

Vor allem der Abschnitt, der im Folgenden so eingerahmt ist wie dieser Hinweis !*

(also Kapitel XIII... nach der finalen Aufteilung in Kapitel)

 

Einleitende Anmerkungen:

Dies wurde ein sehr langer, teilweise scharfzüngiger Text.

Und er ist kein „Gedicht“, eher ein Referat und damit eine geistige „Pflichtübung“.

Trotzdem gehört er nicht zu „Rupi’s ZDF“.

Weil Pflichtübungen nicht zu persönlichen Abrechnungen dazugehören,

die ich in unterhaltsamer Weise, autobiografisch aus meinem Leben erzählend,

zur prosaischen Kunst erheben will.

Nur falls jemand denkt, ich ignoriere die bisher noch nicht einsetzende „Nachfrage“.

Nein, es geht hier um etwas Anderes.

Um den „Kampf der Kulturen“ und was dringend geboten ist an Erkenntnis,

wenn wir den nicht tatsächlich in Krieg ausarten lassen wollen.

Erkenntnisse über verschiedene Wertesysteme in den monotheistischen Religionen.

Und um Philosophien in der Metaphysik, aber nur am Anfang und in den zwei letzten Kapiteln,

die dem Referat den Namen geben.

Ich erscheine hier des Öfteren mit dogmatisch erhobenem Zeigefinger.

Weil ich von dem, was ich sage, sehr überzeugt bin.

Ich bin ja auch von meinem eigenen Glauben sehr überzeugt.

Man sollte sich davon nicht abschrecken lassen, ich bin ja nicht der Papst.

Ich habe gar nicht Amt und dazugehörige Autorität, um für irgendjemanden

ein Diktat daraus zu machen. Dass vieles dann trotzdem nach Diktaten

klingt, liegt an den Notwendigkeiten, die mir entschiedenes Handeln

zu diktieren gebieten. Weil in vielen Punkten nur noch reagiert werden kann,

und da hat man beim Agieren dann leider keine große Auswahl mehr,

was man denn so undogmatisch wie möglich für alle tun könnte,

um existente Probleme erfolgreich zu lösen.

Dieses „Diktat“ reiche ich gedanklich einfach weiter an alle,

die mit mir guten Willens sind, etwas zu tun.

Und dass etwas getan werden muss, halte ich für ein dringendes Gebot.

Und zwar bewusst etwas anderes bzw. zusätzliches zu dem, was

bisher so getan wird und keins der Probleme wirklich gelöst hat.

Nein, wir scheinen immer so weiterzumachen.

Auf der einen Seite die „Sarrazins“, auf der anderen die „Wischiwaschis“.

Es ist fast egal geworden, mit welcher Seite man da „sympathisiert“,

weil keine davon den existenten Problemen mit praktikablen Lösungen

begegnet. Es gibt aber welche. Es gibt zur Scharfmacherei und Angst

genauso eine Alternative wie zum realitätsblinden „Laufenlassen“,

weil man ja mit Toleranz und multikulturellem Ideal irgendwie schon

gewinnen“ müsste. Natürlich ist mir das Zweite von Beiden sympathischer.

Aber es fehlt dabei die Auseinandersetzung mit den Unterschieden,

die man mithilfe der Toleranz miteinander harmonisieren will, um

Multikulti“ doch zu einem Erfolg zu verhelfen. Dann träumt man von

der Harmonie. Zu ihrer tatsächlichen Erreichung aber muss man

viel mehr tun. Vor allem muss man Gegensteuern.

Den Ursachen gegensteuern, die den Scharfmachern die Argumente

und damit den Fanatikern die Gründe für ihre Kriege liefern.

Dazu gehört eine Bewusstheit über die latenten Unterschiede genauso

wie über die akuten Ursachen. Wir müssen uns vor allem über das

eigene „kulturelle Gebräu“ mal bewusst werden.

Woher es denn kommt und was es so auslöst auf der Welt.

Und weil mir diesbezüglich bei vielen Mitmenschen eine Wachheit fehlt,

sage ich in aller Schärfe hier, was ich sehe und denke.

Ich gebe so eben meine eigene Meinung ungeschminkt wieder.

Aber natürlich komprimiert. Wenn ich vom „Moslem“ spreche, ist der Koran

der Maßstab für allgemeinere Aussagen. Schiiten, Wahabiten und Sunniten

werden dabei nicht extra unterschieden. Für’s „Christentum“ ist ebenfalls das

Neue Testament“ als Maßstab zu nehmen, wie es das „Alte Testament“

selbstverständlich fürs Judentum ist. Ich selbst kann mich nur in der Philosophie

hier gedanklich abkoppeln vom Christentum, zu dem ich gehöre.

Ich kann also nur aus meiner „christlichen Sicht“ heraus referieren und

spreche dabei primär Menschen an, die in unserem kulturellen Umfeld leben,

und damit wiederum mehrheitlich „Christen“ oder Konfessionslose.

Die Gedanken sind ungefiltert. Der „Zeigefinger“ deutet auf das, was ich an

extremem Konfliktpotential sehe, und durch meine eigene Überzeugung auch

von der Notwendigkeit, es zu entschärfen, erscheinen meine „Lösungswege“

sehr eng und geradezu absolutistisch alternativlos.

Zumindest da, wo ich ganz deutlich „Nein“ oder „Stop !“ sage und mich

furchtbar aufrege über extremste Verirrungen und, an den „Schriften“ gemessen,

an unglaublichen Fehlern, die ernstzunehmende Autoritäten der jeweiligen Konfessionen

sich überhaupt nicht leisten können. Da werde ich sehr streng,

um nicht zu sagen in sarkastischer Weise boshaft. Und erscheine selbst

als Dogmatiker. Dogmatisch gelehrten und geglaubten Irrwegen gegenüber vor allem.

Aber auch, weil ich selbstverständlich einer bin. Ein im Leben toleranter

Dogmatiker, der die Grenzen des Dogmatismus kennt. Wenn der aber primär

als Dogmatiker auftritt, dann kann man schon Angst bekommen, er wäre

gar nicht tolerant. Ich bin’s aber. Ich toleriere nur nicht jeden Scheiß.

Und hier wird’s eben an vielen Stellen kritisch, ich beschimpfe Intolerables

und vertrete mit Nachdruck das, was sich meinem Verstand als praktikable

Lösung aufdrängt. Damit es Frieden geben kann.

Aber nur, weil ich nicht im Stande bin, andere praktikable Lösungswege zu sehen in diesem

bedrohlichen Wirrwarr, nicht, weil es per se keine anderen gäbe.

Diskutieren kann man trotzdem miteinander.

Hinterher.

Trotz allem Dogmatismus bin ich nicht der Papst !

 

Das Gewicht der Seele

- ehrliche Gedanken über Ursprung und Bestimmung des Menschen -

( für Eugen Drewermann )

 

( I – „Das Gewicht der Seele“ )

 

Das Gewicht der Seele

soll schon gewogen worden sein,

und zwar direkt vor und nach dem Ableben eines Menschen,

und dabei kam ein minimaler Unterschied heraus.

Es soll sich um wenige Gramm handeln, die der Mensch dann

weniger wog.

Mehr „Beweise“ gibt es nicht, denn

die Existenz einer Seele kann ansonsten gar nicht beweisbar sein.

Viele Fachleute der modernen Gehirnforschung gehen

mittlerweile davon aus, dass es die „Seele“ gar nicht gäbe.

Außerdem gibt es unterschiedliche Auffassungen dazu,

um was es sich bei ihr überhaupt handle.

Und Philosophien.

Für viele Menschen ist die Seele das individuelle Bewusstsein,

das „nach dem Tod“ dann quasi als Geist in einer anderen Dimension

oder Welt „weiterlebt“. In den Weltbildern der monotheistischen Religionen

wird die individuelle Seele des Verstorbenen dann entweder

belohnt – „Himmel“ – oder bestraft – „Hölle“ –

für sein ethisch–moralisches Verhalten im Leben zuvor,

gerne auch dafür, ob der Mensch denn der „richtigen“ – das ist natürlich dann die eigene –

oder der „falschen“ – das sind natürlich immer die „Mitbewerber“ –

Konfession zugehörig und treu war. Ein beliebtes Druckmittel.

Einig sind sich die Vertreter verschiedener Seelenspekulanten mit

absolutem Wahrheitsanspruch oft letztlich nur darin, dass die Seelen der

Ungläubigen“, so sie sich nicht „retten“ ließen, ganz sicher „bestraft“ werden.

Auch ein beliebtes Druckmittel. Nicht unbedingt mehr zeitgemäß,

aber immer noch erfolgreich, wenn man einen Menschen „erwischt“,

der sowieso etwas zu bereuen hat und dem es an innerem Halt fehlt.

Den „liefert“ man dann eben mit, und die „Seele“ soll dadurch „gerettet“

sein. Da ist es natürlich ein Affront der Wissenschaft gegen jahrtausendelang

funktionierende Machtspiele, wenn die Existenz der Seele beträchtlich

angezweifelt wird. Und dieser Affront verleitet dann natürlich gläubige Menschen dazu,

die moderne Hirnforschung als atheistisches Teufelswerk abzutun,

weil sie – zum inneren Halt – unbedingt eine Seele haben wollen,

in der sie nach dem Erdenleben weiterexistieren und belohnt werden,

während die anderen bestraft werden können, z. B. die Wissenschaftler,

die atheistisches Teufelswerk betreiben.

 

( II – „Machtspiele“ )

Letztlich bleibt es aber eine Glaubensfrage, ob es die Seele denn nun gibt

oder nicht, genauso, wie es immer eine Glaubensfrage sein wird,

ob es Gott gibt und wer denn nun der „richtige“ ist, solange er sich nicht

persönlich sehen lässt und durch die Demonstration seiner „Allmacht“ auch

noch die letzten Zweifler von sich überzeugt.

Dann kann er, als Alleinherrscher, die „Macht“ übernehmen.

Man sollte sich darüber bewusst sein, dass die Erwartung eines solchen

Alleinherrschers mit dem Vertreten eines Monarchieprinzips verbunden ist,

das seinem Wesen nach nicht kompatibel ist mit dem Demokratieprinzip,

auch wenn ein solcher Alleinherrscher, wenn er gnädig ist und außerdem keine Lust hat,

so alleine zu regieren, seine Macht dazu einsetzen kann, für seine Untertanen

das Demokratieprinzip zu erhalten. Sprich: Auf jeden Fall handelt es sich um einen

absoluten Herrscher, und der sollte – für alle Demokraten, die an ihn glauben –

als solcher für alle Demokratie „bestimmen“.

Wenn er es aber – egal aus welchen Gründen – nicht will, dann kann man noch so sehr Demokrat sein als Christ,

Moslem oder Jude... man hat sein Monarchieprinzip vertreten und kann sich

nicht beschweren, wenn der Herrscher das einfordert, was ihm zusteht.

Im Islam bleibt Allah als Person da unsichtbar.

Im Judentum „lebt Gott unerkannt unter den Menschen“.

Im Christentum kommt Jesus wieder und macht alle Bösen platt,

dann bleibt er da.

Zumindest wird’s von Vielen so verstanden.

Aber ob nun unsichtbar, unerkannt oder allen sichtbar:

Stets handelt sich um einen absoluten Herrscher.

Und wenn der seine große Macht ausübt, werden alle, die dann

noch übrig sind, davon überzeugt sein, dass er es ist.

Der einzige. Der einzig wahre. Im Jenseits herrscht er schon,

natürlich im „Himmel“, wo die „Guten“ sind, im Diesseits wird er,

nach einem „letzten Gefecht“, die Herrschaft auch noch übernehmen.

Dann hält er „Gericht“.

Und da will man natürlich bei den „Guten“ sein.

Denn die „Seele“ könnte ja zur „Strafe“ in der „Hölle“ landen.

Am Schlimmsten ist dabei der Gedanke, dass die Strafe nie endet.

 

( III, „Die Eintrittskarte“ )

Interessant ist dabei auch, dass verschiedene Prinzipien von Recht und Gerechtigkeit vertreten und geglaubt werden.

Am sympathischsten ist mir dabei ein ordentliches Verfahren,

wo „die guten und die bösen Werke“ auf eine Waage gelegt werden,

was mehr oder minder von Juden und Muslimen gemeinsam vertreten wird,

auch wenn sie sich oft spinnefeind sind.

Es gibt auch noch immer Christen, die das glauben.

Es gibt noch immer Christen, die an einen gerechten Gott glauben,

der die Menschen ohne Ansehen der Person und ohne Bevor- oder Benachteiligung

wegen ihrer Konfession einfach nach dem beurteilt, was sie denn so gemacht haben.

Es wäre grundsätzlich zu begrüßen, wenn sich alle Christen da mit den Muslimen

und Juden einig wären, und wenn keiner damit droht, dass der jeweils „andere“

zwangsweise in die „Hölle“ käme.

Aber es gibt hier keine Einigkeit. Einem „fanatischen“ Moslem ähnlich, für den

alle, die nicht, wie er, „an Allah glauben“, als „Ungläubige bekämpft werden müssen“,

ist der „Christ“, der die Ansicht vertritt, dass man, um am „Ende“ nicht bei den

bestraften Seelen“ zu landen, nicht nur „Jesus angenommen haben“ muss,

sondern auch noch in der „richtigen“ Kirche oder Gemeinde sein, denn Mitbewerber

werden gerne auch verteufelt... das Gerechtigkeitsprinzip wird aber vollends verlassen,

wenn diese „Annahme“ und das „Mitmachen“ in einer solchen „Glaubensgemeinschaft“

zur alleinigen „Eintrittskarte“ in den „Himmel“ werden,

und es dann mehr oder minder keine Rolle mehr spielt, ob man als Mensch

Gutes oder Böses getan hat. Als Rechtfertigung dafür wird stets genommen,

dass im „Neuen Testament“ steht, dass die „Rettung durch den Glauben“ kommt

und „nicht durch die ( guten ) Werke“.

Wenn man also das eigentlich Gute und auch von Jesus verlangte nicht tut,

so kann man sich mit der „eigenen Schwäche“ prima

rausreden, gehört aber „trotzdem“ noch zu den „Guten“,

weil man ja die „Eintrittskarte“ gelöst hat. Dabei wird etwas anderes beflissentlich übersehen,

was auch im „Neuen Testament“ steht. Jesus soll nämlich gesagt haben,

dass der Glaube dadurch erkannt wird – und damit Bestätigung bekommt –

dass der Mensch tut, was er lehrt.

 

( IV, „Das Gericht“ )

Die „Reduktion“ des „Guten“ auf das „Lösen einer Eintrittskarte“ ist also ein Schwindel.

Immerhin. Denn übrig bleibt ja nicht nur

der Exklusivanspruch des Alleinherrschers, sondern auch – damit verbunden –

eine sehr seltsame Auffassung über die göttliche Gerichtsbarkeit.

Denn, das habe ich mehr als ein Mal festgestellt bei Veranstaltungsbesuchen,

viele „Christen“ stellen sich das „Gericht“ sehr simpel vor.

Sie stellen es sich vor als ein Gericht ohne Gerichtsverfahren.

Da kommt dann Jesus, macht die „Bösen“ alle platt, die Toten kommen wieder

aus den Gräbern (tun sie auch bei den Muslimen), und währenddessen

oder hinterher hält er mit den seinen zusammen Gericht ab.

Nach göttlichem Ratschluss. Und dabei passiert dann eigentlich nur eins:

Wer an Jesus „geglaubt hat“, ob das nun mit den Werken zusammenhängt oder nicht,

der wird belohnt – hier fällt der Tod dann weg, weil die „Guten“ zusammen mit

Jesus auf der Erde bleiben – und die anderen haben Pech gehabt, ganz egal,

was sie so gemacht haben. Auch das, Entschuldigung, steht so nicht im „Neuen Testament“,

aber es wird von erschreckend vielen Leuten geglaubt.

Im „Neuen Testament“ steht, dass jene, die wirklich an Jesus glauben, „aus dem Gericht herausgenommen“ sind.

Das Gericht selbst aber sollte sich, sofern man an

einen auch nur ansatzweise gerechten Gott glaubt, noch immer mit der Waage

an begangenem Recht oder Unrecht orientieren.

Und wenn da dann Strafen verhängt werden, so sollten sie individuell sein. Nach ordentlichem Verfahren.

Das gibt’s aber leider für diese „Christen“ gar nicht.

Da ist der Mensch eben, seit Adam und Eva, "in die Sünde gefallen" und damit automatisch zur Hölle verdammt,

wenn er nicht Jesus als seinen Heiland annimmt, fertig.

So wird das Gerechtigkeitsprinzip durch ein simples Tierversuchsschema abgelöst und das ganze AT zur Makulatur,

die man aber dennoch nach Belieben zur Rechtfertigung benutzen kann, weil man damit seinen "Glauben"

untermauert sieht, dabei gab es nach dem Sündenfall zwar die "Vertreibung aus dem Paradies" und den Fluch, sich

sein Brot im Schweiße seines Angesichts durch Arbeit selbst verdienen zu müssen, aber keinesfalls hat Gott die

Menschen damit alleine gelassen, geschweigedenn zur Hölle verdammt, nein, man verlagert so aber die wichtigsten

Anforderungen für's eigene Menschsein im Diesseits aufs Seelenheil im Jenseits, welches ja viel wichtiger ist als...

die Schöpfung GOTTES ! Ich sag's deshalb hier nochmal: Es handelt sich hier, mit der ganzen Höllenerpressung

zusammen, in Wahrheit um Gotteslästerung. Und auch von Jesu Lehre bleibt nichts mehr übrig:

Da geht’s dann missionarisch die ganze Zeit nur darum, dass man selber „gerettet“ ist

und andere mit der Verbreitung der eigenen Ansichten und durchs Einbinden

in die eigene Glaubensgemeinschaft sprichwörtlich „vor der Hölle bewahrt“,

in die sie ganz sicher kommen, wenn sie da – aus welchem Grund auch immer –

am Ende nicht dabei sind.

Natürlich müssen dann alle anderen „guten Werke“ in den Hintergrund treten.

Es sind ja alle „verloren“ außer ihnen, und das Beste, was sie überhaupt als „Christen“

mit ihrer Zeit tun können, ist, Leute zu missionieren, denn dann

haben sie sie ja bewahrt davor, ohne Ende leiden zu müssen.

Das ist wichtig. Sie haben sie bewahrt davor, behaupten aber, dass es Jesus ist,

weil der ja sonst auch alles alleine macht und sie nicht mehr tun können.

Sie können nicht mehr tun für Jesus. Aber das „Wichtigste“ immerhin.

Denn es ist einfach. Es ist zwar nicht einfach, damit auch Erfolg zu haben,

aber es ist einfach, es zu tun und dann zu sagen:

Pech gehabt. Ihr hättet euch missionieren lassen sollen. Wir haben’s ja

versucht, aber ihr wolltet nicht glauben“. Und das können sie dann,

wenn das „Gericht“ vorbei ist, zu den anderen rufen, während die gequält werden.

Zumindest im Geiste können sie das. Sie warten schon darauf, denn

es muss ja einen Ausgleich geben für die Frustration, die sich jedes Mal einstellt,

wenn man merkt, wie wenig erfolgreich die Missionierungsversuche oft verlaufen.

 

( V, „Straßenprediger“ )

Manche lassen den Frust ja gleich raus, gemeinsam mit der Mission.

Das sind auch ganz spezielle „Propheten“. Sie stellen sich, mit der Bibel in der Hand,

einfach irgendwo hin, am besten in einer Innenstadt, und dann klagen sie erst mal

alle an. „IHR !“. Als Modell dafür dienen Propheten aus dem alten Testament,

von dem sie leider überhaupt keine Ahnung haben, aber es muss gut sein

fürs mangelnde Selbstwertgefühl, sich vor andere hinzustellen und sie

als „Sünder“ zu beschimpfen, damit die vor lauter Ehrfurcht und Angst dann

an den liebenden Jesus glauben so wie sie. Auch hier ist es, außer einem fruchtlosen Bibelstudium,

das einzige, was sie tun können. Ich nenne dieses Bibelstudium

deshalb fruchtlos, weil sie offenbar ständig in diesem Buch lesen, ohne dass

ihnen dabei irgendwann ein Licht aufginge.

Sie haben einen Schock erlitten, in den meisten Fällen hat das mit Sexualität zu tun,

und sie klagen jemanden an, der ihnen nicht zuhört, und weil der ihnen nicht zuhört,

müssen es alle hören. Eigentlich meinen sie nur eine Person.

Aber da sie der nicht drohen können, weil sie ihnen nicht zuhört, werden prophylaktisch erst mal alle

beschimpft. Sie wollen in Wahrheit eine Person für das gewinnen, was sie da

glauben“. Diese Person aber hat sich persönlich von ihnen abgewendet.

Um damit klar zu kommen, suchen sie Halt in der „Bibel“.

Und noch bevor sie irgendeinen Halt gefunden hätten, predigen sie Jesus

mit Feuer und Asche als Boten der Apokalypse. Sie haben damit eine neue

Aufgabe für sich gefunden, mit der sie „sinnvoll“ ihre Zeit ausfüllen können,

nachdem die Person, die ihrer „Liebe“ entflohen ist, ihnen als Opfer nicht mehr

dienen kann. Und da die Apokalypse inklusive Gericht ja allen droht,

und weil tatsächlich viel Mist gebaut wird, kann man dann getrost einfach

die Bibel in die Hand nehmen, weil man ja schon in ihr gelesen hat,

sich als Autorität aufspielen und sich dabei den Propheten des alten Testaments

ähnlich fühlen... von „Gott“ beauftragt, als „Rufer und Warner in der Wüste“

unserer amoralisch-verkommenen Zeit, die nur eins braucht:

Ihren ungelösten Scheißkomplex, mit dem sie nicht allein sein wollen.

Denn „Jesus“ ist das genauso wenig wie „Jahwe/Jehova“ oder „Allah“.

Eigentlich schreien diese „Rufer in der Wüste“ die ganze Zeit nur heraus,

dass sie allein sind, weil jemand, der ihnen wichtig war, sie allein gelassen hat,

und dass sie nicht mehr allein sein wollen. Um dieser Einsamkeit und Leere

zu entgehen benutzen sie die Bibel als Rechtfertigung zur ständigen

Anklage dessen, was diese eine Person ihnen angetan hat.

Zurecht sehen sie in jedem Passanten einen potentiellen „Alleinlasser“,

ganz schlimm ist das verbunden mit sexueller Aktivität, die sich außerhalb des monogamen Ehebilds abspielt.

Man kann davon ausgehen, dass die Person,

die sie in jedem ansprechen wollen, sie nicht nur verlassen sondern auch

sexuell „betrogen“ hat. Man kann aber nicht automatisch davon ausgehen,

dass sie mit der gemeinten Person auch tatsächlich verheiratet waren,

denn man kann ja auch hinterher, nachdem man betrogen, verschmäht und alleingelassen wurde,

zum Anhänger von Monogamie und Ehe werden...

und das hat dann „Jesus“ einem „gezeigt“, obwohl es doch das Resultat

eines schmerzhaften Schockerlebnisses ist, das man mitnichten überwunden

hätte, nur weil man in der Bibel gelesen hat und nun mit ihr „für Jesus“

unterwegs ist.

Gar nichts ist da überwunden, in jedem Fall ist eine Therapie ratsam

und... tja, an Jesus glauben kann man ja trotzdem.

Vielleicht lernt man ihn dann ja wirklich kennen.

Vielleicht wird das Bibelstudium dann irgendwann doch fruchtbar.

Vielleicht spielt man sich dann nicht mehr ständig als Opfer auf und

versucht es ausgerechnet damit zu verdecken, dass man das „Heil“

gefunden hätte. Es wäre schön.

Genauso schön wie wenn Christen, die es nie gelernt oder verlernt haben,

dazu übergehen, ihren Glauben übers Tun dessen zu definieren,

was ihr „Herr“ so alles gesagt und gelehrt hat, dabei wieder einen

Begriff von Recht und Unrecht bekommen und merken, dass es ganz anders gemeint

ist mit der „Rettung durch den Glauben“, denn es geht dabei darum,

sich nichts einzubilden auf das, was man tut...

als glaubender Mensch nämlich tut man damit immer nur seine Schuldigkeit.

Unsere „Missionare“ aber bilden sich wahnsinnig viel

drauf ein, als „Gottes Diener“ zur „Rettung der Menschheit“ unterwegs zu sein

und fühlen sich dann auch noch durch die Bibel bestätigt, wenn sie ihre

wohlverdiente Abfuhr bekommen, durch die sie - ohne diese Bestätigung - vielleicht

erkennen könnten, dass sie alleine sind. Denn sonst fühlen sie sich wie die von Nero

verfolgten Christen und sehen an sich selbst – Hallelujah ! – das Wort aus der Schrift

erfüllt, das den richtigen Märtyrern galt. So kann man sich dann wichtig fühlen und

umso eingebildeter sein wegen dem, was man tut, statt hier zu begreifen, dass

ihre „Werke“ sie nicht retten und sie doch besser selber den langen Weg des

Glaubens beschreiten sollten.

 

( VI, „Kontradiktionen“ )

So. Ich bin – scheinbar – vom Thema abgekommen, weil ich mir das

von der Seele schreiben musste. Aber es gehört zum Thema...

denn ich glaube, dass der Mensch eine Seele hat.

Ich glaube wirklich, dass ich mir all dies hier von ihr wegschreibe.

Und muss zum Unterthema „Christ sein, falsch verstanden“ natürlich noch anfügen,

dass, wenn man all diese Auswüchse als das erkannt hat, was sie sind –

Verirrungen ! – natürlich trotzdem immer noch der Absolutheitsanspruch übrig bleibt.

Er steht ja in der Bibel drin. Im alten Testament ist’s niemand anders als „Jahwe“,

im neuen dann niemand anders als „Jesus“, und im Koran ist’s natürlich niemand anders als „Allah“.

Schon allein wenn man, als gottgläubiger Mensch, die Bibel als ein zusammenhängendes,

aufeinander aufbauendes „Wort“ des selben Gottes nimmt,

hat man es plötzlich mit zwei verschiedenen Absolutheitsansprüchen zu tun.

Das mindeste, was man tun muss, um sie zu harmonisieren, ist:

zu glauben, dass Jesus Jahwe predigt, wenn er „wiederkommt“, um seine

Herrschaft“ anzutreten. Denn sonst stimmt ja nicht, was im alten Testament

für alle Menschen angekündigt wird: Dass sie, am Ende, erkennen, dass Jahwe

der eine, wahre Gott ist. Nun, man kann, als logischen Schritt, sagen, dass

Jesus immer Jahwe meinte, wenn er vom „Vater“ sprach.

Dann aber muss man auch berücksichtigen, dass er diesem Vater bzw.

seinen „Propheten“ in manch wesentlichem Punkt widersprach.

Auge um Auge“... „Ich aber sage Euch“... das wohl augenfälligste Beispiel.

Wenn man sie so durchliest, die Bibel, und sich beim Selberdenken dabei nicht in die Tasche lügt,

findet man so manche Kontradiktion, die ihrer Auflösung harrt.

Schlimmer noch: Man kann nicht glauben, dass das vierte "Lied

vom Gottesknecht“ ( Jesaja ) in seiner Gänze durch das Leben von Jesus

erfüllt wurde und er trotzdem nach der Kreuzigung und Auferstehung

per Himmelfahrt verschwunden ist. Dann hat er zwar über zwei Drittel erfüllt,

aber das Ende der Prophetie Jesajas ist eindeutig ein anderes.

Trotzdem geht der gläubige Christ davon aus, dass Jesus mehr oder minder

alles erfüllt hat, besonders diese Prophetie, weil sie – außer ihrem Ende –

ja so gut passt auf das, was man glaubt.

Man kann’s aber keinem Juden verdenken, wenn der darauf besteht, dass

auch der Rest erfüllt sein muss, damit er an seinen „Messias“ glaubt.

Das alte und das neue Testament vertreten zwei völlig unterschiedliche

Wertesysteme. Man kann es sehen an der Entwicklung, die das „christliche Abendland“ genommen hat.

Wir verstehen nämlich das Wertesystem des

Alten Testaments nicht mehr, so weit haben wir uns davon wegbewegt,

und zwar auf der Grundlage des neuen.

 

( VII, „Ein Missverständnis“ )

Die „Hölle“, um zum Grundthema Seele zurückzukommen, spielt im

Judentum eigentlich gar keine Rolle.

Das „Gesetz“ ist voller expliziter Regelungen und drakonischer Strafen.

Diese Strafen zielen aufs Diesseits ab, um die gewünschte Ordnung

herzustellen und zu erhalten. Ein Gesetzesübertreter, der mit dem Leben

bezahlt, hat nach der Methodik von „Auge um Auge“ damit die „Strafe“

erhalten, die „Bedrohung“ der Ordnung ist mit ihm verschwunden,

wo seine „Seele“ hinterher hinkommt... es ist so uninteressant für den (die)

Autoren der Thora, als ob es weder Seele noch Hölle gäbe.

Auch wird davon ausgegangen, dass die so offenbarte „göttliche Rechtsprechung“

ihre Entsprechung in der weltlichen ( jüdischen ) Gerichtsbarkeit findet.

Und auch für diese gibt es explizite Regeln.

Wenn man nun, als Christ im Abendland, alttestamentarische Regelungen

als „Gottes Wille“ vertreten will, steht man vor der Tatsache, dass unsere

weltliche Gerichtsbarkeit mitnichten die jüdische ist.

Die Voraussetzung für die Erfüllung dieses „Willens“ ist also gar nicht da.

Es hat sich eine ganz andere Kultur entwickelt, eine, für die auch die

Todesstrafe vielerorts einen Akt der Barbarei darstellt, aber auch eine,

in der die „Hölle“ eine ganz andere, viel größere Rolle spielt.

Und das kommt tatsächlich durch das Neue Testament,

auch wenn viele Errungenschaften, darunter die Menschenrechte,

aus der humanistisch–atheistischen Bewegung dazu hineinkamen

in unser Kulturgebräu und keinesfalls mit dem neuen Testament

verbreitet wurden, auch wenn das einige Vertreter eines

friedlichen Christentums“ gerne so hätten und deswegen so darstellen.

Kardinal Lehmann ging dabei so weit, dass er – in einem Interview für

die Leser des Kolpingblatts – das „Christentum“ im Vergleich zum „Islam“

als „friedlichere Religion“ darstellte. Ich muss entschuldigen, aber das ist

geballte Inkompetenz, es ist überhaupt nicht wahr.

Es handelt sich lediglich um ein anderes Wertesystem, und der Kardinal

vereinnahmt dabei wie selbstverständlich die Errungenschaften der

humanistisch–atheistischen Bewegung für das „moderne Christentum“,

wie er es gerne sieht. Aber die sind – oft gegen den Widerstand der Kirche –

mühsam erkämpft worden und dann, weil sie letztlich gut zu bestimmten,

eindeutig humanistisch motivierten Lehrsätzen des neuen Testaments passten,

mit eingeflossen in die „christlich–abendländische Kultur“, als sie sich

doch durchsetzten. Das macht aber aus dem „Christentum“ noch lange

keine „friedliche Religion“, schon gar keine „friedlichere als den Islam“.

Dieses Missverständnis konnte auch nur entstehen, weil selbst ein

Kardinal Lehmann keinen wirklichen Bezug zum Wertesystem des Alten

Testaments mehr hat, so weit hat man sich inzwischen davon entfernt.

Denn das Wertesystem des Islam – mit Scharia –

wirkt auf uns vor allem deshalb so bedrohlich und inhuman, weil es

direkt auf dem Wertesystem der Thora fußt. Wir haben, als Christen,

aber lediglich ein anderes Wertesystem, daraus leitet sich nicht ab,

dass unsere „Religion“ tatsächlich eine „friedliche“ oder „friedlichere“

wäre.

 

( VIII, „Die Bergpredigt als Ursache des Missverständnisses“ )

Man könnte es meinen, weil die Bergpredigt ja ausdrücklich

pazifistisches Verhalten lobt – manche meinen gar, es würde angemahnt.

Auch hier erliegt man, mitgeprägt von den Errungenschaften aus

humanistisch–atheistischer „Ecke“, einem fatalen Irrtum, denn die

Bergpredigt“ ist eine Kriegsrede. Ein General stellt sich vor seine

Armee und rekrutiert alle, die er einbinden kann. Auch die Pazifisten !

All seine „Anweisungen“ sind nichts weniger als Anweisungen für

den Kampf, der dieser Armee bevorsteht. Denn in genau diesem Krieg

findet sich unvermittelt der wieder, der ihnen auch tatsächlich Folge leistet.

Erst indem man tut, was Jesus da sagt, lernt man, warum man es hat

tun sollen“, vorher hat man keinen blassen Schimmer, und das ist,

was die Leute haben, wenn sie meinen, die „Bergpredigt“ sei ein

pazifistisches Pamphlet. Ihr Idealismus in allen Ehren, aber sie haben’s

nie praktiziert, sie können’s gar nicht praktiziert haben, denn sonst

wüssten sie aus eigener Erfahrung, dass es nicht stimmt.

Dass das Gegenteil zutrifft... denn die „Seligpreisungen“ sind nichts weniger

als Lohnverheißungen an die Armee, und zwar für die Zeit nach der

gewonnenen Schlacht, und nur so macht die Bergpredigt auch Sinn,

ohne zur realitätsfernen Augenwischerei zu verkommen.

An anderer Stelle sagt Jesus, dass er „nicht gekommen ist, um Frieden

zu bringen, sondern das Schwert“. Man kann dazu stehen, wie man will,

aber eins kann man nicht, schon gar nicht nach Kreuzzügen, Inquisition,

imperialistischer Mission und mit der „Hölle“ als jahrelangem Drohpotential,

von dem man aus politischen Gründen heute lieber nichts mehr wissen will:

Behaupten, das Christentum sei eine friedliche Religion

und sich damit davor drücken, dem Zerrspiegel ins Auge zu sehen,

den uns extremere Formen des Islam entgegenhalten.

Nichts anderes ist es nämlich. Ein Zerrspiegel, dem ein anderes Wertesystem

zugrunde liegt, das uns mittlerweile fremd ist, weil wir uns so weit davon

wegbewegt haben und „unsere“ Kultur ein Eintopf ist, bei dem –

erneut bitte ich um Entschuldigung – einem schlecht werden kann.

Nein, wir sind nicht halb so friedlich, wie wir gerne wären.

Wir, die „westliche Welt“, sind im Gegenteil noch immer die größten

Aggressoren, und die Rechtfertigung dafür nehmen wir auch dann

noch aus der Bibel, wenn wir selbst den Glauben an Jesus längst

der Versklavung an den Profit geopfert haben.

Und dieser Kampf ist wiederum nicht der, den Jesus meinte und „als General

vertritt“, nein, meine Damen und Herren, hier steht unser „Heiland“

mit Sicherheit auf der anderen Seite !

So oder so sieht es nicht friedlich aus, weil es das eben gar nicht ist.

Man kann allerhöchstens sagen, dass man selbst – als „moderner“ Christ ,

der auch gerne was mitnimmt aus den humanistisch–atheistischen

Errungenschaften, ein friedliebender Mensch ist, der keinen Krieg sucht

oder will, und sich unter den von Jesus integrierten Pazifisten einreihen.

Ich hoffe doch sehr, dass Kardinal Lehmann das so gemeint hat.

Aber gesagt hat er trotzdem etwas anderes, und dann auch noch was

eindeutig falsches.

 

( IX, „Wischiwaschi“ )

Ich finde schon, dass er als Kardinal etwas mehr auf den Inhalt achten sollte,

statt ständig darum bemüht zu sein, sich und andere als

modern und fortschrittlich“ zu präsentieren, damit der Kirche nicht auch

noch die Leute davonlaufen, denen der Papst zu dogmatisch ist.

Im Zuge dieser Selbstdarstellung ging eine ganze Menge Profil verloren,

man hat zu oft das Gefühl, dass der Kardinal fast nur noch „Wischi Waschi“

von sich gibt und letztlich überhaupt nichts sagt, nur damit’s nix unpopuläres

ist und er sein Bemühen um Ausgleich und Frieden unter Beweis stellt.

Ich muss schon sagen, dass mir dann – im Vergleich und trotz aller deutlichen

Differenzen – Leute vom Schlag eines Dyba lieber sind.

Sie positionieren sich eindeutig und man kann dafür oder dagegen sein.

Und sie tun nicht so, als ob es Aufgabe eines Bischofs sei, es allen recht

zu machen, weil die Kirche ja ach so modern wäre und immer auf die

Menschen zuginge. Wenn so jemand dann wenigstens theologisch und

damit auch ein klein wenig historisch kompetent ist, dann redet er keinen

derartigen Mumpitz daher, egal, bei wem er sich womit in die Nesseln setzt,

denn er weiß ja, dass es nicht stimmen kann. Er könnte schlimmstenfalls

lügen, aber wieso sollte jemand lügen, der sich gar nicht anbiedern will,

sondern einfach nur Dinge vertritt, von denen er überzeugt ist, obwohl sie

bei einer größeren Mehrheit nicht beliebt sind ? Ein Bischof steht ja nicht

vorm Kirchenvolk zur Wahl... es gab da bei Dyba deshalb einen eindeutigen

Unterschied zu den Scharfmachern aus der Politik, die am rechten Rand

auf Stimmenfang gehen, auch wenn er sich zeitweise genau so anhörte.

Nein, der Mann war kein Lügner. Und er zeigte Profil.

Wenn höhere Kirchenvertreter, denen es um Frieden, Toleranz und

Gerechtigkeit geht, doch nur vergleichbares Profil zeigen würden...

Naja.

 

( X, „Mission“ )

Jedenfalls ist es wichtig für mich als Christ, den Exklusivanspruch

Jesu „von allem Faschismus zu befreien“, wenn ich ihn annehmen soll.

Sonst muss ich ihn ablehnen. In der Schrift steht „Niemand kommt zum Vater außer durch mich“.

Es steht auch geschrieben, dass Jesus der alleinige Erlöser ist.

Wenn man dabei jeglichen faschistischen Auswuchs ablehnt, kommt man

zum Schluss, dass man es Jesus selbst zu überlassen hat, wie er es macht

und für wen. Gerade weil er der „alleinige Erlöser“ ist, können wir uns nicht

einbilden, mit irgendwelcher Missionsarbeit zwanghaft etwas dazu tun zu müssen.

Die Apostel hatten den Auftrag, das Evangelium in die Welt hinaus zu bringen.

Das haben sie getan. Wenn wir mit einem Sendungsbewusstsein, das dem der

Gralsritter“ aus meinem Gedicht „Die Tafelrunde“ gleich kommt, ewig und drei

Tage lang immer das selbe machen, ganz egal, ob es unsere Aufgabe ist

oder nicht schon von anderen getan wurde, dann ist niemandem gedient.

Wir müssen uns an die „goldene Regel“ halten.

Hier stehen sich verschiedene Kulturen mit verschiedenen Wertesystemen gegenüber,

und wenn da mindestens zwei davon – eigentlich drei – einen Absolutheitsanspruch für sich reklamieren,

wird der eine für den anderen immer eine Bedrohung darstellen, wenn wir ihn uns nicht gegenseitig zugestehen.

Verlassen wir die „goldene Regel“ und tun dies nicht, haben wir automatisch das

Recht verwirkt, überhaupt einen Absolutheitsanspruch zu vertreten.

Wir können da nur durch unser Handeln, niemals mit Rechthaberei überzeugen.

Was wir für uns selbst in Anspruch nehmen, müssen wir dem Gegenüber zugestehen,

oder wir haben die Grundlage dessen, was wir vorgeben, zu vertreten,

bereits verlassen. Streng genommen bleiben von den drei Absolutheitsansprüchen nur zwei übrig,

die in irgendeiner Form missionarisch auftreten.

Es sind Christen und Muslime.

Und genau die zwei Weltreligionen haben es auch exklusiv für sich, dass sich

ihre Anhänger gar nicht ohne schlimmste Ankündigungen von Strafen von „ihrem Glauben abwenden“ dürfen.

Sie „dürfen“ sich also nicht „missionieren“ lassen,

Konvertierung zum jeweils anderen ist inakzeptabel.

Zumindest, wenn man die Schriften zur Grundlage nimmt, die ja bei diesen

Religionen zentral sind: Neues Testament und Koran.

Die Missionsformen unterscheiden sich aber deutlich voneinander.

Ich bitte nun, „Mission“ nicht zu verwechseln mit „Dschihad“.

Der „Dschihad“ ist, liest man den Koran korrekt, in zwei Formen

vorhanden, der „große“ ist der Kampf des gläubigen Moslem gegen

die Versuchungen, das Böse zu tun und vom Glauben an Allah abzufallen...

und der dauert das ganze Leben an, denn man fechtet ihn mit sich selbst aus.

Der „kleine“ ist der, mit dem die Fanatiker und Extremisten drohen,

meint aber nicht gewaltsame Islamisierung der Welt, das ist vollkommen

konträr zum Inhalt des Korans trotz aller „Aufrufe zur Gewalt“, die in den Suren

auch vorkommen. Der Moslem geht davon aus, dass jeder Mensch im Grunde

ein Moslem ist. Die einen haben es erkannt und angenommen, die anderen,

die „Ungläubigen“, stemmen sich dagegen. Mohammed bzw. Allah im Koran

verlangt aber keine gewaltsame Annahme, er lehnt sie sogar ab,

und zwar eindeutig. Jeder Aufruf zur Gewalt und damit zum „kleinen Dschihad“

ist eine Konsequenz aus akuter Bedrohung des gläubigen Moslems.

Er muss, ohne dass jemand ihn missionierend belästigt, seinen Glauben

ausüben und in Frieden leben können. Und seine Lebensexistenz darf nicht

bedroht werden, schon gar nicht durch das unmöglich machen dessen,

was für ihn zum Leben als Moslem zentral ist. Er hat das Recht, sich dann

gewaltsam zu verteidigen, um sich und seinen Brüdern dieses Leben zu sichern.

Aber Achtung: Die Bedrohung allein genügt !

Und die christliche Mission stellt genauso eine Bedrohung dar wie der

Machtmissbrauch und die Amoral, die muslimischen Menschen aus dem

Abendland entgegenkommt. Je schlimmer der Götzendienst, der dem zugrunde liegen muss,

umso weniger kann ein Moslem auch im Christen oder Juden

noch den „Bruder“ sehen, der eigentlich „nur erkennen müsste, dass er Allahs

Geschöpf ist“ und auf „unverständige Schriftverfälscher“ reingefallen ist.

Je größer die Bedrohung, umso mehr wird aus diesem „Bruder“ auch im Koran

der „Ungläubige“. Für die Beseitigung des Machtmissbrauchs sind wir selbst

zuständig. Und was „Mission“ betrifft, ist die „christliche“ in Wahrheit

die weitaus aggressivere. Der gläubige Moslem missioniert durch das

Gute, das er tut, und bekennt dabei seinen Glauben. Er will damit den Bruder

für sich und Allah gewinnen. Er darf es aber niemandem aufzwingen.

Er muss aber auch dafür sorgen, dass der schon gläubige Bruder nicht in Gefahr kommt,

den gemeinsamen Hort im „richtigen“ Glauben zu verlassen.

Wie die „christliche Mission“ aussieht, wissen wir. Bestimmte Auswüchse davon habe

ich schon ausführlich beschrieben, und die sind auch für mich als Christen

bereits inakzeptabel. Im Neuen Testament steht allerdings auch eine „Höllendrohung“ drin

für den vom Glauben abfallenden Christen.

An der gibt es nichts zu deuteln, auch wenn man – so wie ich – jeglichen

Faschismus im Exklusivanspruch Jesu eliminiert. Das heißt:

Wir sollten den Bruder im Moslem sehen, so schwer das für uns mit völlig anderem

Wertesystem auch ist. Die „goldene Regel“ gilt trotzdem für alle.

Und gerade uns gegenüber hat Jesus sie explizit als „Gesetz und Propheten“

herausgehoben. Wir müssen uns darüber bewusst werden, dass dieselbe

Drohung – wenn auch mit anderen Worten – im Koran enthalten ist.

Ein konvertierender Moslem geht, aus seiner Prägung heraus, dasselbe

Risiko ein wie ein konvertierender Christ... er gefährdet sein eigenes Seelenheil

aufs Extremste. Und er ist nicht allein. Seine Verwandten, seine Eltern, seine

Brüder... alle sehen sie ihn gefährdet und sich selbst, wenn es ihnen nicht gelingt,

ihn zurückzuhalten, als Versager vor Allah. Können wir also nicht einfach dadurch

für Jesus werben, indem wir Nächstenliebe geben und auf dieses Horrorszenario

verzichten ? Wir können es, Missionsauftrag hin oder her.

Wir können es, indem wir uns auf „das Gesetz und die Propheten“ besinnen.

Und uns damit an Jesu Wort halten. Denn welcher Christ würde an Stelle des Moslem sein wollen,

der sich so einer Gefährdung gegenüber sieht ?

Nein, hier muss die Mission enden. Und zwar zuallererst von unserer Seite.

Wenn sie das nicht tut, brauchen wir uns nicht wundern, wenn in muslimischen

Ländern Christen verfolgt werden und es mit der bei uns geforderten und gerne

in Anspruch genommenen „Religionsfreiheit“ nicht weit her ist.

Denn noch mal: Wir sind Aggressoren, solange wir als „christliche Welt“

In hegemonistischer Weise unseren Materialismus ausbreiten und damit

die Existenz von Muslimen in ihrer Freiheit, den Glauben auszuüben, bedrohen.

Und, weil zum neuen Testament ja auch noch irgendwie das alte gehört,

dabei gemeinsame Sache machen mit Juden, die Völker– und Menschenrechte

mit Füßen treten und dem palästinensischen Bruder das Recht auf den eigenen

Staat verweigern.

 

( XI, „Die unheilige Allianz und die Apokalypse“ )

Dies ist eine extrem unheilige Allianz.

Und sie ist auch nicht für Deutsche gerechtfertigt nur wegen der Verbrechen Hitlers

am jüdischen Volk, denn die Verbrechen Israels sind dem leider längst

vergleichbar. Wie die dortigen Machthaber dies vor ihrem Gott rechtfertigen wollen,

ist, wenn man sich ein wenig mit dem Gott des alten Testaments befasst,

ein gewaltiges Problem, das sie aber selber lösen müssen, wenn der sich

vom „Berg Zion“ je wieder bei ihnen melden sollte. Denn dann müsste es

Saures geben... wenn man die Thora ernst nimmt. Zumindest ist der Gott

der Juden ein sehr ernstzunehmender Gott. Sobald er eingreift, wie er es laut

AT vor langer Zeit getan hat. Man kann ihn mit „Allah“ vergleichen.

Es ist möglicherweise derselbe. Jesus aber lehrte uns bestimmt nicht,

dem Volk, aus dem er ja kam, beim Unrecht tun behilflich zu sein, nur damit

altes und neues Testament irgendwie miteinander in Einklang gebracht werden.

Und weil man von gewissen Seiten aus erwartet, bei seiner Wiederkehr

vor den Juden bestätigt zu werden, die dann plötzlich, „den Schleier vor den Augen weggerissen“,

in unserem endlich ihren Messias erkennen, damit „dazugehören“

und sich alle gegenseitig sagen können, dass sie auf „der richtigen Seite gekämpft“

haben. Bücher wie „Israel, der dritte Weltkrieg und wir“ deuten darauf hin, dass so

mancher „Christ“, bei der „Analyse“ der „historischen Vorgänge“ genauso wie

bei der Auslegung der „Offenbarung des Johannes“, jedes Maß und jede Mitmenschlichkeit verlieren kann

und sich dabei dermaßen verirrt in ein

völlig sinnloses und unbiblisches Niemandsland, dass einem Angst und Bange

werden kann um seinen Restverstand. Man kann sich auch völlig abkoppeln

von der Realität und überall Zusammenhänge konstruieren, wo keine sind,

um seine Inkompetenz bezüglich aller „heiligen Schriften“ unter Beweis zu stellen.

Und leider kann man sich in gewissen Kreisen damit sogar als Autorität

aufspielen. Es ist und bleibt aber trotzdem der letzte Mist, auch wenn man mit

Hitler als „falschem Propheten“ aller Wahrscheinlichkeit nach tatsächlich (aber trotzdem nur ausnahmsweise)

richtig liegen sollte.

So einen abstrusen Gedankenmüll, den man dann auch noch ernst nehmen und als Christ glauben soll,

hatte ich zuvor noch nie gelesen und will auch keine Wiederholung. Ich hatte davor gedacht,

dass mit bestimmten alten Katechismen der katholischen Kirche

der Gipfel der Unverschämtheit bereits erreicht gewesen war,

zumindest von bekennenden Dogmatikern. Aber auch ich kann mich irren.

Aber da ganz bestimmt nicht: Jesus hat nie den Auftrag erteilt, gemeinsam mit

Juden den alten Jerusalemer Tempel für Jahwe wieder aufzubauen.

Ich glaube auch nicht, dass Jahwe mit dem glücklich ist, solange sein Volk

sich nicht an Recht und Gesetz hält. Wahrscheinlich zerstört er ihn dann eher

noch selbst, damit weiterhin eine Moschee dort stehen kann, weil ihm die

lieber ist als die falsche Ehre, die ungehorsame Gefolgsleute ihm zu erweisen

gedenken, statt darauf zu vertrauen, dass er selber dafür sorgt, dass sich sein

Wort erfüllt... als ob er das nicht könnte... die „unheilige Allianz“ nämlich hat –

mehr oder minder im Geheimen – mit viel Geld und noch mehr Eifer,

lieber so ein komisches Steingebilde hergestellt, das wie auch immer irgendwann nach Israel

transportiert und dort aufgebaut werden soll, statt die Armen zu speisen oder

sonstwie irgendwas Vernünftiges zu tun, das man in die Nähe dessen rücken könnte,

was „Gott von ihnen verlangt“. Man kann da nur hoffen, dass es rechtzeitig

vernichtet wird, bevor Jahwe oder Jesus oder beide es persönlich zu Gesicht

bekommen. Denn es müsste jedem, der sich auch ansatzweise in der Bibel auskennt, klar sein,

dass es für so was keine Belohnung gibt, schon gar nicht

im „Gericht“. Ob Seele oder nicht, ein wenig Beschäftigung mit der Gehirnforschung

oder wenigstens mit deren Forschungsobjekt bei sich selber kann niemandem

schaden.

 

( XII, „Die Erfüllung einer erfreulichen Pflicht“ )

Nun komme ich zu dem Mann, wegen dem ich diesen Text überhaupt angefangen habe, zu schreiben.

Ich habe ihn oft und scharf kritisiert, deshalb sehe ich mich

nun in der erfreulichen Pflicht, ihn zu loben.

Denn er gab diesen Ausführungen ihr Thema.

Eugen Drewermann ist gemeint... die Widmung steht ja schon lesbar oben.

Ich habe ein Interview gelesen, das mir sehr gefallen hat, obwohl ich –

im Gegensatz zu ihm – beim Glauben daran bleibe, dass der Mensch

eine „Seele“ hat.

Er vertritt eine andere These, gestützt durch die aktuellen Erkenntnisse in der

modernen Hirnforschung, aber er vertritt sie auf sehr annehmbare Weise.

Wirklich gestört an dem, was er theologisch so vertritt, habe ich mich ja

eigentlich sowieso nie. Es war nur ein Unding, dies innerhalb der Kirche

zu tun und da damit Unfrieden zu stiften. Und mich störte dabei eben jahrelang,

dass er sich wohl zu fühlen schien in der Rolle des Provokateurs, der dann

auch noch das Opfer spielt, obwohl kein Papst es zulassen kann,

dass ein öffentlicher Vertreter „ seiner Kirche“ ihm in zentralen Glaubensfragen diametral widerspricht

und dafür dann auch noch von der Kirche quasi beamtet und bezahlt wird.

Das hat mich lange Zeit sehr aufgeregt, während ich den „Maulkorb“, den

Papst Johannes Paul II ihm deswegen „verpasste“, gut verstehen konnte.

Ich hab dann immer gesagt: „Was will der Eugen denn ? Wenn ich der Papst wäre,

ich hätte ihn gleich vor die Tür gesetzt, und dann hätte ich nicht diesen

Ärger !“ Aber Karol Wojtila dachte, er könne dem Eugen damit helfen,

wirklich. Ihn doch noch einbinden und „zurückführen“ zu dem, was er da

verlassen hat, weil Karol war ja davon überzeugt, dass dies das Beste sei

für Eugens Seelenheil... es ist nun mal Teil des Katholizismus, in dem

der polnische Papst erzogen wurde, dass Häretikern die Hölle droht

und „Exkommunikation“ eine Art der Verdammnis sei, die auch fürs Jenseits

schreckliche Folgen hätte. Er hatte nicht mit der modernen Hirnforschung gerechnet...

und dass Eugen dann ankommt in einer Philosophie, in der

er nicht mal mehr eine Seele hat, die im Jenseits bestraft werden

könnte... na ja, ob Seele oder nicht, ich hoffe doch, dass er nicht leiden muss.

Denn seitdem er ausgetreten ist und nicht mehr starrsinnig drauf beharrt,

mit seinen Provokationen innerhalb der Kirche was in seinem Sinn zu verändern,

geht’s nicht nur ihm besser, sondern auch der Kirche.

Und er tut Gutes. Auf seine Weise, mit seinem persönlichen Glauben.

Niemand hat einen Grund, ihm einen Maulkorb zu verpassen und er nervt nicht

mehr damit, das Opfer zu spielen...

so kann er wirklich mit bestem Gewissen den Mitmenschen nahe sein.

Und so wird es sogar zur Freude,

wenn er interessante Dinge von sich gibt, über die es sich lohnt, nachzudenken.

Er war ja schon immer sehr gut in Psychoanalyse, jetzt kommt also noch

die Hirnforschung dazu. Ich les das interview und denke:

Jetzt kann der Rupert dem Eugen im Nachhinein sogar zwei Gedichte widmen,

den Zugabend und die Zwei Gesichter, denn beide müssten ihm ja super gefallen !“

Dann aber dachte ich, es wäre doch besser, extra für ihn etwas über die „Seele“

zu schreiben. Über die zwei Gedichte kann er sich ja auch ohne Widmung freuen.

Also... ich bin sehr begeistert von Vielem, was die Hirnforschung lehrt.

Ich hatte das Vergnügen, einen Vortrag auf DVD zu sehen.

Von einem Professor „Hütter“ oder so...

 

( XIII, „Geist und Materie – Definitionen“ )

*Aber ich glaube eben doch, dass alles Leben beseelt ist.

Ich meine damit aber gar nicht den „Geist“, der nach dem Tod weiterleben soll.

Die „Seele“ ist in meinen Augen genau so ein Körper, wie es der Körper ist,

der nach unserem Tod verwest. Nur ist die „Seele“ feinstofflich und der „irdische Leib“ ist feststofflich.

Das mit dem „Feinstofflich“ passt ja auch prima zum

Gewicht der Seele“, das da irgendwann mal gemessen worden ist.

Wär’s Geist... ich bezweifle, ob man den hätte wiegen können, denn wiegen

kann man physikalisch gesehen nur Materie, die auch in „unserer Welt“

vorhanden ist. Geist ist Geist und Materie ist Materie.

Ob es sich bei der „Seele“ nun um einen Körper für ein individuelles

oder ein eher kollektives Bewusstsein handelt, in dem das Einzelwesen sich

auflöst... das ist wieder eine andere Frage. Ich glaube, dass Menschen und Tiere

ein individuelles Bewusstsein haben und behalten in der Seele, und dass

Pflanzen ein kollektives Bewusstsein besitzen, d. h., die feinstoffliche Hülle

ist trotz aller Teilungen immer eins und miteinander verbunden,

während bei uns die Teilung vollzogen ist und wir als Einzelwesen

lernen müssen, dass wir zusammen gehören, weil wir einmal zusammen

waren... im selben „Seelen - Pneuma“, wenn man so will, in einer Art

Urmaterie“, die ganz und gar feinstofflich ist. Wir sind zwar unsichtbar

miteinander verbunden, aber wir sind nicht mehr eins.

Wir können uns als Menschen ja höchstens fleischlich vereinen und

auch in sonstigen Dingen einander einig werden, aber mehr geht hier nicht,

außerdem sind wir ans Individualbewusstsein gewöhnt.

Klar ist es auch möglich, es aufzulösen oder dass es aufgelöst wird...

aber es muss dann wieder in einen anderen Körper, denn sonst

hat der Geist keine Energie und keine Form, und für sich ganz allein

Ist seine Existenz undenkbar... weil sinnlos.

Und sie ist sinnlos weil undenkbar. Was sollte er dann beleben ?

Viele meinen ja, dass die Energie aus dem Geist käme.

So ist es aber nicht. Der Geist braucht Energie, um überhaupt zu funktionieren,

und die kommt aus dem Körper, nicht umgekehrt.

Das denkt man nur, weil ein Körper ohne Geist nur leblose Energie ist.

Und weil man nicht versteht, dass Leben ohne Dienen nicht funktioniert.

Wenn man also glaubt, dass das Leben aus dem Geist kommt,

wie Jesus lehrte, oder dass „Geist = Leben“ ist,

dann darf man das Leben selbst nicht mit seiner Kraft verwechseln.

Die kommt aus dem Dienst, aus seiner Funktion heraus und damit

einer fruchtbaren Belebung. Es gibt tote und lebendige Materie, oder ?

Einen toten Geist gibt es nicht, nur Funktionslosigkeit,

wenn was lebt nichts beleben kann und ohne Funktion keine Energie hat.

Geht man davon aus, dass Materie von Geist erschaffen wurde,

dann hat diese Art Schöpfung sich selbst bedingt,

denn dann hat sich der Geist seine Funktion damit ermöglicht.

Oder beides existierte schon immer parallel zueinander.

Denn die Frage bleibt, wie eine solche Schöpfung aus der Funktionslosigkeit

selbst und damit ohne Energie sich denn vollzogen haben soll.

Es kann aber auch eine Selbstdefinition gewesen sein.

Sprich: Der Geist hat sich selbst neu definiert,

und was zuvor denkbar war, ist es hinterher nicht mehr gewesen.

Er war gar nicht funktionslos ohne Materie,

definierte dies aber als Funktionslosigkeit, nachdem er sie

aus sich auslagerte und damit als sein Gegenüber schuf.

Es gibt da der Möglichkeiten unendlich viele und sie übersteigen

den menschlichen Verstand, der letztlich nur das begreifen kann,

was innerhalb seiner Existenz definiert ist.

Für uns ist es also so. Egal, wie es vorher war und wie genau es denn

entstanden ist bzw. warum es sich so definiert hat.

William Blake, englischer Mystiker, Dichter, Bildhauer, Revolutionär

und Kirchengegner zur Zeit der industriellen Revolution –

ganz nebenbei eine Art „Gott“ für viele Künstler –

hat das wunderbar erkannt:

Materie ist Energie“.

So hat sein Geist auch das ganze Leben lang sehr gut funktioniert.

Und Van Morrison, der es war, der mir Blakes Schriften nahe brachte

mit seiner Musik, singt in „Summertime in England“:

It ain’t why... why… why… why… it just is.

That’s all there is about it”.

Das ist ein Stop-Schild für den Verstand, der daran irre gehen

würde, wenn der Mensch begreifen wollte, was außerhalb seiner Existenz

definiert war oder wird, er muss es sein lassen und kann so gesund bleiben/werden.

Wenn er es in einem Akt sein lässt, also statt passiv hinzunehmen aktiv

Ja“ sagt, dann nimmt die Materie die Funktion des Geistes automatisch erneut an...

es kommt zur Belebung, weshalb „Summertime in England“ eine

wunderbare Belebungserfahrung ist, wenn man dem Künstler beim Anhören folgt.

Ich bin jetzt an die Grenzen des überhaupt noch „Verstehbaren“ gegangen.

Man kann diese Dinge nicht „festnageln“, um damit irgendeine Wahrheit

für sich in Anspruch zu nehmen, dogmatisch stimmen sie auch nur,

solange sie für uns so definiert sind.

Viel wichtiger als die Sicherheit, mit ihnen etwas zu wissen,

ist das Vertrauen ins Leben selbst. Das Gottvertrauen.

Die Liebeserfahrung. Oder die Belebungserfahrung.

Das „Ja“ zum Leben, auch ohne zu wissen.

Denn in ihm steckt das Vertrauen, dass „Gott“ uns nichts vorenthalten wird.

Und damit genau das, was in der Schöpfungsgeschichte durch

die „Schlange“ weggenommen wurde.

Eine schöne Geschichte, die als Metapher perfekt erklärt, wie

der Zweifel in die Welt kam. In das hinein, was innerhalb unserer

Existenz definiert ist für den eigenen Verstand.

Wir können den Zweifel deshalb auch begreifen.

Ihn besiegen ist schon schwerer.

Unser eigener Geist muss sich dazu aus einer Funktionslosigkeit befreien.

Er muss seine Existenz durch das Dienen sinnvoll machen,

um die Materie, in der er sich befindet, ganz und gar zu beleben.

Was eben auch helfen kann, ist die Belebungserfahrung durch den Dienst

des Mitmenschen z. B. mit der Kunst.

Zumindest temporär wird dann der Zweifel ausgelöscht,

die Seele nimmt sich als ein Ganzes wahr, das mit allem Leben

verbunden ist. Im Kopf legt sich ein Schalter um und man

hat eine Epiphanie... und was Besseres kann einem gar nicht passieren.*

 

( XIV, „Blablabla – das Gewicht der Seele Teil 2“, Abschluss )

Ja... der kleine Ricco, Sohn meines Blutsbruders Ralf und Namensgeber eines meiner Lieder,

würde, wenn er diesem „Vortrag“ beiwohnen würde,

längst lachen und sagen:

Blablabla“. Und das ist prima.

Ich antworte dann stets gerne:

Ja ! Blablablablabla !“

Denn damit sagen und zeigen wir einander was wichtiges:

Es ist alles nicht so wichtig. Bei Dingen, die uns nicht gerade schmerzhaft

persönlich betreffen. Wir können ja miteinander spielen und bei vielen, vielen

Dingen dieser Art kann man ja noch so viel labern... trotzdem kann

man es anders sehen...

eins aber braucht man sicher nicht:

Angst haben. Angst, dass es so ist, Angst, dass es anders wäre,

Angst, keine Seele zu haben, Angst, die Seele müsste in die Hölle...

Nein. Aber an die „goldene Regel“ sollte man sich halten und wenn man

sie verletzt hat wieder zu ihr zurück, rechtzeitig.

Es geht um Recht oder Unrecht dabei. Um nichts sonst.

Denn es gibt Recht und Unrecht, es gibt Gut und Böse,

es gibt für den Menschen mehr als genetisch Vorbestimmtes,

wir haben eine Wahl, wir haben eine Freiheit, wir haben eine Würde.

Verletzen wir das Recht, dann verstoßen wir gegen das, was wir haben.

Wir stellen es zur Disposition, und wenn wir das nicht sein lassen,

dann können wir’s verlieren...

die Wahl, die Freiheit, die Würde.

Und das bedeutet „Hölle“. Weil wir an unser Individualbewusstsein gewöhnt sind,

und zu dem gehören diese Dinge, sind sie nicht mehr da, ist es eine Wunde,

die nicht heilen kann, nur durch Auflösung in einen neuen Körper.

Mit einem neuen Bewusstsein. Im schlimmsten Fall muss das kollektiv sein.

Sonst gibt’s da kein Neues. Aber keiner ist gezwungen, das alte aufzugeben.

Und das heißt:

Bring mal einen Egoisten, der das Gegenüber nicht kennt, dazu, das

Individualbewusstsein freiwillig aufgeben zu wollen, um mit einem ihm

unbekannten Kollektiv zu verschmelzen, in dem er alleine nichts bestimmen kann.

Wie lange wird er die Wunde und damit das eigene Leid selber vorziehen,

wenn er nie was anderes gelernt hat, als Egoist zu sein ?

Ich sag’s Dir... das kann Ewigkeiten dauern, da mag der liebe Gott

noch so gnädig sein. Als Machtmittel, um Leute zu unterdrücken, sollte

die „Hölle“ ja ausgedient haben. Aber es gibt sie eben doch...

und zwar nicht nur als Zustand, sondern auch als Ort.

Wobei der Zustand viel schlimmer sein kann als der Ort selbst.

Die Seele ist also ein Körper für den Geist und ein Leichtgewicht...

Je leichter, umso einfacher kommt man von Ort zu Ort...

Angst belastet die Seele und macht sie „schwerer“, deshalb bitte:

Fallt nicht auf die alten Machtspiele rein, auch nicht auf die der eigenen Konfession.

 

Sagt, meint und glaubt

Euer Rupert.

 

P.S.

Habt Ihr

(der Eugen, die Kirche von Amts wegen und auch als große

Gemeinschaft und die Menschheit als gesamtes sowieso)

aber ein Schwein...

Dass ich nicht Papst bin !

Aber wer am meisten Schwein damit hat, bin ja ich selber...

lasst uns also alle glücklich sein.

Lobet und preiset den Herrn, denn das ist nämlich wirklich ein guter Grund !

Prost !

 

Rupert 24.3.2011

* 20.12.2018

Der weitere "blaue Text" wurde von mir, beim Korrigieren, am 21.12.2018 nachträglich eingefügt.

© Rupert Lenz 79110 Freiburg

 

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