Ankündigungen.

Ich werde jedem tief in seine Augen sehen

Und es durchschaun, wenn auch nur einer mich belügt

Wenn ich was sage, hört man zu und wird’s verstehen

werd nichts mehr lernen müssen, weil es längst genügt

Ganz egal, welches Spiel, ich werd’s nie mehr verlieren

Und wenn ich krank bin werde ich mich selbst kurieren

Ich werd euch zeigen, dass es stimmt

Wenn ich erst mal ein alter Mann bin

Ich muss nicht suchen nach Erfolgen beim Zurücksehn

Und auf der ganzen Welt, da weiß man, wer ich bin,

wird für die Lösung von Problemen gleich zu mir gehn

mein Sohn lernt nur von mir und ich bin stolz auf ihn

ganz ohne Zwang, in meine Schuhe reinzupassen

ich nehm mir Zeit und werd ihn nie alleine lassen

dann kriegt er’s auch von selber hin

Wenn ich erst mal ein alter Mann bin

Doch ich hab Angst, die Uhr bleibt stehn

Und dann beginnt sie, plötzlich andersrum zu gehn

Und statt zu altern werd ich jünger

Und wenn ich wieder zwölf bin, stoppt die Zeit für immer

Ohne zu stottern werd ich vor den Leuten stehen

Und kann dann auswendig Gedichte rezitiern

Werd ohne fremde Hilfe auf die Bühne gehen

und mich vor Lehrern und Verwandten nicht geniern

Und dann setz ich mich ans Klavier, um was zu singen

Und es wird nie mehr so wie Katzenjammer klingen

Weil’s mir dann wie von selbst gelingt

Wenn ich erst mal ein alter Mann bin

Meine Geschwister werden neidlos anerkennen

Dass ich begabter bin als sie es jemals warn

Der Vater wird mich nie mehr einen Dummkopf nennen

Ich darf mit meinen Freunden in den Urlaub fahrn

Statt mit den bessren Kindern auf den Internaten

Das ganze Jahr auf meine Ferien zu warten

Es bekommt alles einen Sinn

Wenn ich erst mal ein alter Mann bin

Doch was, wenn ich gar nicht mehr wachse

Und ewig sitzen bleibe vor der Fakultät

Ich dreh mich um die eigene Achse

Komm nicht im Alter an, doch wieder mal zu spät

Bin ich erst alt, dann ist das Geld nicht mehr so wichtig

Und meine Frau, die bleibt bei mir, weil sie mich liebt

Sie weiß, für sie und unseren Sohn mach ich es richtig

Und dass ich da bin, trotz der Pflichten, die’s dann gibt

Sie wird dann keinen einzigen Grund zum Meckern haben

Die teuren Kleider nicht zum Ausgleich dafür tragen

Und wenn sie weint, dann seh ich hin

Wenn ich erst mal ein alter Mann bin

Es wird ein Friedensfest auf unserer Erde geben

Und jeden Menschen wird man nehmen, wie er ist

Jeder wird haben, was er braucht in seinem Leben

Weil alle frei sind wird auch keiner Terrorist

Die Sonne scheint und es ist niemals wieder Winter

Auf unserer Wiese vor dem Haus spielen die Kinder

So wird es sein, doch, ganz bestimmt...

Wenn ich erst mal ein alter Mann bin.

Rupert 20.-21.3.2011

( nach einer Songidee vom 18.9.2009, inspiriert durch Leonard Cohen ).

Nur mit APP

Ein neuer Gutschein von Meckdoof

kommt in der Post dir grade recht

von all den tollen Angeboten

wird dir beim Anschaun ja nicht schlecht

du wärst ja liebend gern Gourmet

nur fehlt dir dafür Geld und Ausweis

du siehst die Coupons, doch... oh weh

die besten ziert ein kleiner Hinweis

Sie funktionieren nur mit APP

Wenn du kein Smartfon hast – vergiss es

so eins hat heut doch jeder Depp

das alte Handy – wer vermisst es?

So bist du online jeder Zeit

man kann dich überall erreichen

wirst zwar getrackt doch weißt bescheid

und kommst in die Kartei der Leichen

Ne alte Freundin lacht dich an

konntest sie grade noch erkennen

hat nun drei Kinder, keinen Mann

heut willst selbst du nicht mit ihr pennen

sie klagt dir unentwegt ihr Leid

hat sich für kurz nur losgerissen

und wär' nun gern mit dir zu zweit

die Kleinen müssen ja nichts wissen

Sie funktionieren nur mit APP

Wenn du kein Smartfon hast – vergiss es

so eins hat heut doch jeder Depp

das alte Handy – wer vermisst es?

So bist du online jeder Zeit

man kann dich überall erreichen

wirst zwar getrackt doch weißt bescheid

und steckst in der Kartei der Leichen

Mal abgesehn von der Musik

mal abgesehn von ihrer Sprache

mal abgesehn von Politik

doch die ist eh nicht deine Sache

mal abgesehn von ihren Moves

und den bescheuerten Klamotten

die jungen Leute haben clues

und sind am Influenza spotten

Sie funktionieren nur mit APP

Wenn du kein Smartfon hast – vergiss es

so eins hat heut doch jeder Depp

das alte Handy – wer vermisst es?

So sind sie online jeder Zeit

man kann sie überall erreichen

und wer sie trackt, der weiß bescheid

herrscht über die Kartei der Leichen

(ein esoterischer Anhang für die religiösen Leser/HörerInnen!:)

Als Jesus endlich wieder kam

fühlte er sich sogleich verloren

die ganze Welt war blind und lahm

statt Kindern wurden bots geboren

die Menschen warn zwar missioniert

doch konnt' er mit kaum einem reden

er hat sein Opfer dann storniert

und funkte aus dem Garten Eden:

„Ich funktioniere nur mit APP

nur die kann keiner runterladen

wer sowas tun will ist ein Depp

sie würd' den anderen APPs nur schaden

hab' als Relikt realster Art

mir old school Viren ausgeliehen

denn gegen jede Form von Smart

pflege ich nunmal Allergien

Sie sind in mir ganz ohne APP

Wenn du dein Smartfon brauchst – vergiss es

denn so eins hat ja jeder Depp

ist man erst ohne – wer vermisst es?

Und bist du offline jeder Zeit

kann ich dich überall erreichen

wirst zwar getrackt doch weißt bescheid

kamst ja aus der Kartei der Leichen

du kommst aus der Kartei der Leichen

du lebst in der Kartei der Leichen

du stirbst in der Kartei der Leichen

stirb nicht in der Kartei der Leichen!“

Rupi am 11.06.2023

Ein Hinweis für ältere Semester und Musikhörer/Fans wie mich: 

Mit APP ist hier ausnahmsweise NICHT das ALAN PARSONS PROJECT gemeint.   

Einsame Helden

„Ewig weiterträumen, träumen wie mit 16

Und dabei sehn, wie viele Träume in Erfüllung gehn

Das wär das Leben“, sagt er sich und geht zurück

In seinen Alltag. Manchmal fehlt es halt an Glück.

Als Vater starb musste er zügig Arbeit finden

Da war nicht viel mit träumen und auch keine Zeit

Und viel zu wenig Geld um sich an wen zu binden

Und später war er dazu auch nicht mehr bereit

Refrain:

Er hat die Regeln nicht gemacht

Er ist nur einer von so vielen

An die hat man nie gedacht

Denn sie sind einsame Helden

Man sieht sie nicht doch sie sind da

Und tragen Last wo andere spielen

Deshalb nimmt man sie nicht wahr

Das sind die einsamen Helden

Neid hat keinen Sinn, man muss es akzeptieren

Wenn er mehr hätte, dann auch Angst, es wieder zu verliern

Diese Gedanken sind wie Anker, geben Halt

Er hält sich fest dran und er wird alleine alt

Für sein Vertrauen hat er niemals das bekommen

Worauf er hoffte. Echte Freundschaft – sie ist rar

Er wäre Kilometerweit dafür geschwommen

Das tat er auch, doch war am Ufer niemand da.

Refrain:

Er könnt’ es anders haben, Cliquen gibt es viele

Und einmal hat ihn jemand doch tatsächlich missioniert

Er hat den Glauben auch behalten, doch die Ziele

Hat das Leben Stück für Stück dann wieder ausradiert

Und dieser Zwang... man spricht von Freiheit und meint Ketten

Der Gott, an den er glauben kann, der ist für alle da

Man sagte ihm, die anderen würde er nicht retten

Und warf ihn raus, weil er darauf bestand, das sei nicht wahr.

Refrain:

Rupert 12.7.2003

Gebet eines alten Mannes

Lieber Gott

Ich bin schon alt und hab nie viel gebetet

Bot sich mir Glück

Dann nahm ich’s halt, egal, ob’s wer gesegnet

Hat wie Du

Oder der Zufall es geschickt

Hat wer an Dich geglaubt

Ich hielt ihn für verrückt

Und die, die offiziell Dein Wort vertraten

Die überzeugten nicht mit ihren Taten

Lieber Gott

Fürs Beichten wird die Zeit wohl nicht mehr langen

Hab aufgebaut

und auch zerstört, jetzt mach ich mich von Dannen

wohin ich

auch komm, sollt’s wirklich weitergehen

dann würd ich gerne

meine Eltern wiedersehen

ich werd den Himmel dann auch freiwillig verlassen

sollte ich zu der Gemeinde dort nicht passen

ich bin ein Sünder

und hab vieles nicht verstanden

und musste irgendwie

doch leben in der Welt

jetzt bin ich müde

doch viel Angst ist nicht vorhanden

ich bin nun mal

ein Mann, der sich den Dingen stellt

Wenn Du mich verstehst, gib mir ein Zeichen

Und lass was längst Verdorrtes wieder blühn

Dann wird mein letzter Widerstand dem Ende weichen

Es ist nicht leicht, denn für mich war das Leben schön

Lieber Gott

Verzeih mir, dass ich’s auch nicht besser wusste

Wurde es eng

Erfand ich halt etwas, das jemand glauben musste

Nenn es Lüge,

meistens kam’s ja wirklich raus

aber ich

lach mich lang schon selber dafür aus

doch auch wahre Worte gäb es zu bereuen

denn ich kann mich an Wunden anderer nicht freuen

Lieber Gott

Fürs Schweigen gibt’s nen Hungerlohn auf Erden

Auch wenn Du

Die Stille liebst, es muss geschrieen werden

Es ist doch so

Vom ersten Tag, man wird sonst übersehen

Ich sah viel

Bescheidenheit zu Boden gehen

Und ich wollt nicht vor Bewunderung noch tauschen

Doch konnte mich an meinen Siegen nie berauschen

Ich bin ein Sünder

Einer aus der Mittelklasse

Ich hab mich durchgemogelt

Wenn’s nicht anders ging

Ich kann nicht sagen, dass

Ich alle Sünden hasse

Hab ich geliebt

Hab ich auch jeden Scheiß verziehn

Wenn Du mich verstehst, gib mir ein Zeichen

Und lass was längst Verdorrtes wieder blühn

Dann wird mein letzter Widerstand dem Ende weichen

Es ist nicht leicht, denn für mich war das Leben schön

Wenn Du mich verstehst kann ich in Frieden gehn.

Rupert 5.6.2003

Zu Dir 

Die Liebe war groß, der Frust war noch größer

Du brauchst keinen Mann... höchstens einen Erlöser

Und ich bin zu arm, um die Zeche zu zahlen

Und viel zu sensibel für Märtyrerqualen

Ich hab’s zwar versucht aber bin dran gescheitert

Hab mich draufoperiert und bin runtergeeitert

Ganz egal, was ich tat, es wollte einfach nicht passen

Wär ich bei Dir geblieben hätt mein Glück mich verlassen

Wenn’s mit Liebe nix ist, bleibt nur eins: Man verpisst sich

Und jetzt hat so ein Depp mir erzählt Du vermisst mich

Deine Liebeserklärung stünde schon in der Zeitung

Aber mir fehlt die rechte Bedienungsanleitung

Welchen Knopf man wo drückt, um Dich happy zu machen

Ist man auch gut bestückt – bei Dir gibt’s nix zu Lachen

Ich war voller Komplexe, als ich dich verließ

Die Behandlung war teuer, doch schon wieder geht’s mir mies

Denn ich hatte erfolgreich verdrängt und vergessen, wie’s war

Und nur wegen dem Depp ist die Erinnerung nun wieder da

Was ich alles versucht und erlebt hab, nur weil ich Dich wollte

Meint der doch, dass ich deshalb noch mal alles durchmachen sollte

Und auf dem schnellsten Weg zu Dir

Doch diesen Weg erspar ich mir

Refrain:

Denn...

Zu Dir kommt man nur durch die Höllentür

Zu Dir muss man kriechen, und zwar auf allen Vieren

Zu Dir fährt kein Zug und kein Auto mehr

Weil auf dem Weg zu Dir zu viele Unfälle passieren

Da ist man nicht mal mehr auf Schienen sicher

Und je näher man’s schafft – um so widerlicher

Bis man zu Dir kommt ist die Milch versauert

Und das Tor zum Paradies vermauert

Die schönste Rose – verwelkt

Die Unterhose – vergelbt

Du kannst mir glauben: Zu Dir komm ich nicht mal mehr für Geld

Auch wenn Du hoffst, dass ich Dir noch mal in die Falle gehe

Es gibt Versuchungen, bei denen ich problemlos widerstehe

Früher glaubte ich noch, um Dich ganz zu beglücken,

führt der Weg, so wie im Hit, über die sieben ollen Brücken

doch je weiter ich kam, umso größer die Hürden

und die Frage, ob das andere auch so machen würden

oder ob ich für Dich einfach nur ein Volltrottel bin

ich sah mich selbst durch Deine Augen und so machte es auch Sinn

warn mir zwar auf dem Weg zu Dir auch gute Geister erschienen

sie liefen alle vor Dir weg, erst später folgte ich ihnen

dann haben sie mich erleuchtet und ich hab vergessen, was war

keine Vorwürfe wollt ich Dir machen, doch jetzt ist es klar

dass Du jemanden brauchst, der Dir wenigstens ein Mal Bescheid sagt

auch wenn nicht mal der Depp sich dann hinterher nochmals zu Dir wagt

ich probier’s zwar mit Humor

doch der hat jetzt schon Angst davor

Refrain:

Resümee

Daran führt kein Weg vorbei:

Zu Dir schleppt man sich hin wie Blei

Ne Hoffnung bleibt, sieht man die Lichtung:

Vielleicht stirbst Du an der Vergiftung !

Rupert 3.4.2004

Gerd

So ging es los: Mit einer Party

Da bin ich eben so mal hin

Zwar war die Mucke eher flau

Doch das Buffet war Belle Cuisine

Und auch die Mädels waren schön

Ich mach mich grad an eines ran

Da kommt von hinten dieser Typ

Und labert mich mit Namen an...

Aber ich heiß nicht Gerd, auch wenn ein Gerd mir ähnlich sieht

Ich bin viel schöner und mehr wert und hab ein viel, viel schönres

Glied von einer Perlenkette um. Ich heiß nicht Gerd. Ich bin nicht dumm.

Auch wenn Du schaust wie’n olles Pferd:

Ich heiß nicht Gerd !!!

Bald drauf seh ich nen Kinderwagen

Mit Knirps und Mutti Shoppingfahren

Die Lady sieht mich plötzlich auch

Ihr böser Blick trifft mich in’ Bauch

Sie sagt zu ihrem Sohnemann:

„Schau Dir den Mann dort nur gut an

Er hat mich mit Dir sitzen lassen !“

Da fing ich an, den Typ zu hassen...

Denn ich bin nicht Gerd, auch wenn ihr Gerd mir ähnlich sieht

Ich bin viel schöner und mehr wert und hab ein viel, viel schönres

Glied von einer Perlenkette um. Ich heiß nicht Gerd, ich weiß warum,

falls sich bei Dir jemand beschwert:

Ich heiß nicht Gerd !!!

Und neulich auf der Autobahn

Winkt mich ne Streife rechts heran

Ich such umsonst nach den Papiern

und hab kein Geld dabei zum Schmiern...

ein Blinker war tatsächlich hin.

Da sagt der Typ mit Doppelkinn:

„Das ist doch Gerd ! Der wird gesucht !“

Ich hab das Schwein im Knast verflucht:

Verdammt ich heiß nicht Gerd, auch wenn der Gerd mir ähnlich sieht

Ich bin nicht halb so kriminell, was soll ich hier ? Verdammt, es zieht !

Und auch das Klo gehört gereinigt und in einen Extraraum

Ich glaub es kaum. Mich tritt ein Pferd.

Ich heiß nicht Gerd !!!

Erst dachte ich nach einer Nacht

Die ich in U-Haft zugebracht

Würde man mich nach Hause lassen

Um den echten Gerd zu fassen

Mein schöner Ausweis von zuhaus

Der könnt ja auch ne Fälschung sein

Er reichte als Beweis nicht aus

Drum behielt man mich lieber ein

Aber ich heiß nicht Gerd, es steht doch in dem Ausweis drin

Der ist zwar neu doch nicht gefälscht und er beweist doch wer ich bin

Sind diese Dinger nicht verlässlicher als jene aus Papier ?

Ich bin nicht Gerd, ach bitte, bitte

Glaubt es mir !

Zwei Wochen Vollpension mit Drill

Als Zellenkumpel „Terence Hill“

Ein Schönling, der bescheuert grinst

Und nachts andauernd rüberlinst

Dabei, indem er onaniert,

Noch seine Muskeln durchtrainiert...

Ich glaub, sein Traummann, der heißt Gerd

Was, wenn „Bud Spencer“ das erfährt ?

Sagt ihm ich heiß nicht Gerd, nur weil sein Partner auf mich steht

Ich bin nicht schwul und mag’s nicht wenn ein Mann mir an die Hose geht

Du brauchst nicht eifersüchtig sein, der „Terence“ ist noch immer Dein

Ich bin nicht Gerd

Und will’s im Leben auch nicht sein.

Der Pflichtverteidiger kam vorbei

Meint der doch auch, dass ich es sei

Ich brauchte dringend einen Zeugen

Der beschwört ich heiße Eugen

Mit meiner Exfrau ging das nicht

Sie lachte schallend vor Gericht:

„Das war im Leben nie mein Mann.

Behaltet ihn. Er lügt Euch an !“

Aber ich heiß nicht Gerd, nur weil ich sie betrogen hab

Ich hab doch längst dafür bezahlt, stottre den Rest in Raten ab

Was will sie mehr als Unterhalt ? Wie soll ich den im Knast verdienen ?

Ich heiß nicht Gerd,

ich bin ihr Ex... das schwör ich Ihnen...

Ich heiß nicht Gerd und bin kein Dieb !“

...Die letzte Hoffnung, die mir blieb

Das war mein Chef. Und der war sauer

Wegen meines Urlaubs Dauer

Und dem entgangenen Profit

Er tat dann alles nur, damit

Er, wenn ich mucke, drohen kann

Er zeigt mich als Betrüger an

Aber ich bin nicht Gerd, das weiß der Alte ganz genau

Der Gerd würd niemals für ihn placken bis er schwitzt wie eine Sau

Der Gerd muss eher so ein Typ sein, der es andre machen lässt

So wie mein Chef...

Denn der gibt mir jetzt noch den Rest.

Gestern da hatt ich einen Hänger

Ich sah meinen Doppelgänger

Und er trug nicht mal was zur Tarnung

Ich sprach ihn gleich an, ohne Warnung:

„Du musst der Gerd sein“, sagte ich

„Die Leute meinen immer Dich

und ich soll Deine Zeche zahlen !“

Da wagt er es, mich anzustrahlen:

„Nein, ich heiß nicht Gerd, auch wenn Dein Gerd Dir ähnlich sieht

Du bist viel schöner und mehr wert und hast ja auch ein schönes

Glied von einer Perlenkette um. Ich heiß nicht Gerd, ich wär ja dumm,

es zuzugeben wenn ich’s wär...

Wer heißt hier Gerd ?

Wer heißt schon Gerd ?!“

Ich glaub, den Gerd... 

den bring ich um !

Rupert 2003

Zusätzliche Strophen 2011

Deprimiert

Ich hab vor Frohsinn fast vergessen

Dass ich, wenn ich Liebe geb

Der einzige bin, der sich dran freut

Die anderen stört es, wenn ich leb

Doch keine Panik, irgendwann

Kommt auch bei mir die Botschaft an

Man drückt sie mir ja deutlich rein

So ignorant kann ich nicht sein !

Der Witz ist: so bekommt man’s hin

Dass ich am Ende wirklich bin

Was man zuvor nur dreist behauptet

Und als Wahrheit deklariert

Wahrscheinlich glaubt man so fest dran

Dass ich da gar nix machen kann

Ich laufe auf... es funktioniert

Und ich bin furchtbar deprimiert

Refrain:

Ich bin mal wieder deprimiert

Ich hab das Schicksal nicht erfunden

Ich bin mal wieder deprimiert

Mein Leiden macht grad Überstunden

Ich bin mal wieder deprimiert

Fall nicht drauf rein, wenn ich jetzt lache

So wird nur etwas kompensiert

Mit dem ich mir den Garaus mache

Der Musiker nimmt die Gitarre

Und lässt die Gefühle raus

Der Killer braucht nur seine Knarre

Und bläst alle Lichter aus

Ich hab das falsche Instrument

Und nicht den richtigen Beruf

Wohl dem, der rechtzeitig erkennt

Er ist nicht besser als sein Ruf

Nicht, dass Gewalt die Lösung wäre

Doch sie drängt sich manchmal auf

Die Dinge werden immer schlimmer

Lässt man ihnen freiem Lauf

Nun denn, da sind sie, die Prinzipien

Doch sie sind nur Dir im Weg

Allen anderen sind sie schnuppe

Und Dein Frust ist der Beleg

Refrain:

Ich würd in fremde Länder ziehn

Oder auch in ein Blindenheim

Wenn ich nicht wüsste:

Überall hilft nur ein Turm aus Elfenbein

Damit man unbeschadet rauskommt

Aus dem Wahnsinn dieser Welt

Sie ist nun mal kein Restaurant

In dem man kriegt, was man bestellt

Ich würde mit den Wölfen heulen

An einen unsichtbaren Mond

Auf Raubzug gehen und redlich teilen

Nur dass sich das erst Recht nicht lohnt

Selbst die, die einen Schafspelz tragen

Sind darunter höchstens Schweine

Sie wagen nicht mal, laut zu klagen

Also mach ich es alleine

Refrain:

Rupert 29.3.2004

Das Dschungel Camp

( „Jungle Camp“ )

Alle sagen es ist niveaulos und versaut,

alle regen sich darüber auf.

Kaum jemand gibt zu, dass er es selber anschaut,

es ist schlimmer noch, als wenn man sich die „Bild-Zeitung“ kauft,

denn es ist ja der Bankrott und damit ein verdammtes Übel

für unsre ach so hochentwickelte Zivilisation...

kein Ekel- und kein Schamgefühl, verroht und unsensibel,

teilt die Show ein zweites Mal die Deutsche Nation.

Aber ich

ich schaue das Dschungel Camp.

Ich lass mich unterhalten

von einem Verbrechen,

ja ich,

ich schaue das Dschungel Camp.

Ich muss ja schließlich wissen,

wovon alle sprechen !

Ich freu mich jedes Mal

auf das Dschungel Camp,

da lernt man Leute kennen,

wie sie wirklich sind,

denn ich,

ich steh auf das Dschungel Camp,

es befriedigt eben meinen

eignen niedrigen Instinkt.

Zwei Wochen lang zurück zum Thema Mensch und Natur,

und siehe da: es geht auch ohne Computer und Handy...

man hat viel Zeit füreinander, sogar ganz ohne Uhr,

und Gemeinschaftssinn ist plötzlich gefragt wie noch nie...

ist doch besser als der Schliff durch den Bund.

Man lernt auch, selbständig zu organisieren,

die frische Luft hält die Lungen gesund

und ohne Haus kommt auch niemand hausieren...

Ja ich...

ich schaue das Dschungel Camp.

Es ist auch nicht schlimmer

als Normalität,

warum denn nicht ?

Ich schaue das Dschungel Camp,

es erinnert mich immer

dran, dass es auch anders geht...

ich freu mich jedes mal

auf das Dschungel Camp –

lieber Menschen in Natur

als Börsenheinis in Armani –

nein, ich,

ich steh auf das Dschungel Camp

und Doktor Bob ist doch viel besser

als der uralte Daktari.

Die „Prüfungen“ sind nur wegen der Quote...

ohne die schalten wohl doch zu wenig Leute ein,

was mich betrifft, da ging es ja auch ohne,

dann würden die Stars mit was ganz anderem beschäftigt sein –

denn sie müssten dann ihr Essen selber jagen,

auch sich zum Töten überwinden, doch das würd man nie gestatten,

wenn man das zeigen würde, gäb’s zu viele Klagen,

also lieber Kakerlaken, etwas Schleim und ein paar Ratten.

Ja ich,

ich schaue das Dschungel Camp,

mit Dirk Bach und Sonja Zietlow

als Dompteure für die Stars...

wirklich... ich,

ich liebe das Dschungel Camp.

Reis und Bohnen sind doch besser

als geschmacksverstärkter Fraß !

Ich freu mich jedes Mal

auf das Dschungel Camp,

und das erlaub ich mir, denn immerhin

gibt’s dort auch was zu lachen,

ich guck doch lieber

zwei Wochen Dschungel Camp,

als zuzusehen, wie Menschen sterben,

wie Politiker es machen.

Rupert 30.1.2011,

Übersetzung 4.April

leicht nachgebessert 30.11.2011

In Memoriam Dirk Bach

Damit es hundertprozentig passt

Guten Tag, Herr Doktor

Ich brauch schnell eine OP

Ich hab gehört bei Ihnen

Geht’s diskret und tut nicht weh

Meine neue Freundin

Ist mit dem da nicht zufrieden

Sie ist was anderes gewohnt

Doch nun von dem geschieden

Ich baggerte schon jahrelang

Ich liebe diese Frau

Und nun, da's endlich dazu kam

Da spürte ich genau

Sie ist trotz großer Willigkeit

nicht glücklich angekommen

Ich hab dann trotz der Schwierigkeit

Beim Exmann Maß genommen

Bitte etwas mittiger statt ausgelegt nach links

Drei Zentimeter Größer, so wie ihrer, und dann stimmt’s

Gefühlsecht soll’s schon bleiben... nicht dass sie ihn nachher hasst

Es ist ja nur ein kleiner Eingriff

Damit es hundertprozentig passt

Wissen Sie, Herr Doktor

Wenn ich diese Frau verlier

Geb ich mir die Kugel

Deshalb bin ich lieber hier

Sie hat zwar nicht damit gedroht

Mich deshalb zu verlassen

Erwähnte nur die Möglichkeit

mich operier’n zu lassen

Und fragte dann, ob ich denn glaub

Bei ihr sei alles echt

So wurd mir klar, dass sie

Tatsächlich bei mir bleiben möcht’

Die einzige Bedingung

Sie war unschwer zu kapieren:

Dass ich zu Ihnen komme

Damit sie was korrigieren

Bitte etwas mittiger statt ausgelegt nach links

Drei Zentimeter Größer, so wie ihrer, und dann stimmt’s

Gefühlsecht soll’s schon bleiben... nicht dass sie ihn nachher hasst

Es ist ja nur ein kleiner Eingriff

Damit es hundertprozentig passt

Vielen Dank, Herr Doktor

Es sieht wirklich prima aus

Steht auch wie ne eins

Na hoffentlich dann auch zuhaus

Lieber sie mit dem

Statt mit dem Exmann überraschen

Wenn ich’s könnte

Würd ich mich grad selbst damit vernaschen

Jetzt ist’s etwas mittiger statt ausgelegt nach links

Drei Zentimeter größer, ja, auch von der Länge stimmt’s

Der perfekte rechte Daumen, auch wenn er nicht mehr richtig fasst

Der linke dann beim nächsten Mal

Damit es hundertprozentig passt

Rupert 10/02/11

( Daumen HOCH ! )

Das wird nie reichen...

Schon seit meiner Kindheit hat man Mitleid

Weil ich nun mal nichts so richtig kann

Zwar leider nicht die Lehrer in der Schule

Doch das ging ja Gott sei Dank nicht lang

Auch als Ministrant war ich ein Tölpel

Ich bimmelte stets nur zur falschen Zeit

Beim Militär hat man mich nicht genommen

Dabei hatt ich mich so darauf gefreut !

All meine Brüder sind begabt

Das hat der Vati auch gesagt

Doch mach ich was, dann bringt es nichts

Und kostet Geld

Und neulich hat er sich mir in den Weg gestellt:

Refrain:

„Nie und nimmer haut das hin

Siehst Du das Zeichen

Das Dir da über Deinem Dez die Grenze zeigt ?

Lass es sein. Das schaffst Du nie.

Das wird nie reichen !

Lass es doch einen machen, der es nicht vergeigt !

Die Menschheit hat sich doch

Längst mit Dir abgefunden

Du bist der Einz’ge, der’s partout nicht glauben will !

Du bist nun mal ne Null.

Wie viele Extrarunden läufst Du noch umsonst ?

Du kommst eh nie ans Ziel...

Du kommst eh nie ans Ziel !“

Beim Sport, da will mich keine Mannschaft haben

Weil man mit mir wie garantiert verliert

Ich kann nichts anderes gut außer Versagen

Was Logik ist, das hab ich nie kapiert

Die Mama sagt ich hätte eine Chance

„Beim Fernsehn !“... aber ich pass da nicht rein

es ist bei jedem Apparat das Selbe:

Auch wenn ich ihn zerlege... „viel zu klein !“

Sei es beim Meister auf dem Bau

Sei’s beim Begatten einer Frau

Zwei linke Hände und ein Kopf

Der nichts versteht

Nur Papis Stimme, die sich ständig darin dreht:

Refrain:

Es ist nicht so, dass ich nicht selber denken würde

Doch zum Begreifen hat es eben nie gereicht

Und jeder Schritt im Erdenleben ist ne Hürde

Ne Hürde ist was, wovor man sich besser schleicht

Doch jetzt, da hab ich einen Bestseller geschrieben:

„Wie man Misserfolg erreicht und auch behält !“

Denn auch das ist eine Kunst. Nicht nur das Lieben.

Was darin steht ? Der allerbeste Rat der Welt:

Refrain:

Rupert 2003

Everybody’s Darling ( Das Rezept )

Ich kenn da ein Rezept,

das geht immer auf

ganz ohne Beipackzettel

mit Warnung drauf

obwohl ein Kuchen wie der

wirklich nicht gesund ist

aber womit willst Du wuchern

wenn da nichtmal ein Pfund ist ?

Ich sage: Hauptsache süß

und alle Fliegen werden kommen

noch ein Löffelchen Honig...

sie sind schon ganz benommen

und bald hast Du sie

Du wickelst sie

geschmeidig um den Finger

dann heißt es: Flachlegen...

Ausnehmen...

diskret im Hinterzimmer...

Refrain:

Everybody’s Darling, Nobody’s Fool

Keiner weist Dir was nach, alle glauben, Du bist cool

Rede jedem nach dem Mund und sie kommen auf den Hund

Das ist der älteste Trick, bricht wirklich jedem das Genick

Everybody’s Darling, bei jedem Geschlecht

Alles ist Fake und wirklich gar nichts ist echt

Nach diesem meisterlichen Plan kommst Du ganz sicher oben an

Dann wird’s egal ob Dich noch irgendjemand drunter leiden kann !

Ich kenn da eine Frau

mit reichem, alten Mann

sie verhält sich sehr geschickt

lässt keinen anderen an ihn ran

und sie hegt ihn und sie pflegt ihn

bis er plötzlich nicht mehr da ist

und der Traum von den Millionen, die

nur ihr gehören, wahr ist

Böse ist, wer Böses denkt,

denn sie tut alles nur aus Liebe

also lächle und spiel mit, mein Freund

beherrsche Deine Triebe

und bald hast Du sie

Du wickelst sie

geschmeidig um den Finger

dann heißt es: Flachlegen...

Ausnehmen...

funktioniert doch immer !

Refrain:

Ich kenn da einen Jungen

der hat viel Talent

sieht gut aus, singt und tanzt,

braucht nur jemanden, der denkt

Er ist zwar schwul, doch

alle Mädels werden ihm zu Füßen liegen

aber Du willst an die Kohle

und die wirst Du wirklich kriegen

und er wird Dir auch noch danken

weil er leider auch doof ist

stell Dich vor und sag ihm nur

dass Stars zu machen Dein Beruf ist

und bald hast Du ihn

Du wickelst ihn

geschmeidig um den Finger...

Wie noch mal ? Flachlegen,

Ausnehmen...

Du bist der Gewinner !

Refrain:

Rupert 23.8.2002

Mister Oberschlau

Mister Oberschhhhlauuu

Mister Oberschhhhlauuu

Oh nein, Mister Oberschlau

auch wenn Du meinst Du weißt genau

wie's sein soll und was richtig ist

Du tust es nicht und Du vergisst

die Wirklichkeit dabei.

Na klar, Du warst so frei

und hast Dir schon genommen

jedes Recht, auch wenn's keins war

und kommst doch nicht damit klar

wie die Dinge zu Dir kommen

dass es andere Dinge sind

gar nicht die, um die Du spielst

auch nicht so, wie Du es willst

sondern mehr so wie Du bist

ganz nach dem Maß, mit dem Du misst

als dummes und verzog'nes Kind.

Oh nein, Mister Oberschlau

oh nein

kann sein jemand fällt auf Dich herein

doch nicht alle und für immer

denn mit Dir wird’s immer schlimmer

und damit das klar ist:

Mich kriegst Du nicht klein...

oh nein, Mister Oberschlau...

oh nein.

Mister Oberschhhhlauuu

Mister Oberschhhhlauuu

Na toll, Mister Oberschlau

jetzt sollen wohl noch Mann und Frau

nach dessen Wunsch und Traumdiktat

der leider kein Gewissen hat

...natürlich nicht nach Dir...

sich freundlichst richten hier

Dich selbst soll's ja nicht geben

weder draussen noch zu Haus

denn mit Dir hält's keiner aus

leider muss man mit Dir leben

's kostet viel mehr als Geduld

weil Du ständig nur betrügst

andere ausnützt und belügst

meinst, dass Du damit gewinnst

doch wenn es rauskommt, dass Du spinnst

ist nicht der Blumentopf dran schuld...

oh nein, Mister Oberschlau

oh nein

kann sein jemand fällt auf Dich herein

Deine Beute: Manche Leute

für 'ne Zeit lang, aber heute

sollt' es doch, und sei's durch mich,

zuende sein...

oh nein, Mister Oberschlau

oh nein

kann sein jemand fällt auf Dich herein

doch nicht alle und für immer

denn mit Dir wird’s immer schlimmer

und damit es klar ist:

Mich kriegst Du nicht klein...

oh nein, Mister Oberschlau...

oh nein.

Mister Oberschhhhlauuu

Mister Oberschhhhlauuu

Mister Oberschhhhlauuu

Mister Oberschhhhlauuu

Rupert am 30.10.2018

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Einleitung:

Wie das Licht sich doch in unserer Welt hielt

Es begab sich einst, zu einer finstren Zeit (vor ca.10 Jahren) an einem noch

finstereren Ort (Freiburg), dass zwei todesmutige Helden sich erhoben gegen

die damals allgegenwärtige Macht des regierenden Spießbürgertums,

um den völlig verschüchterten, lebenswilligen Menschen als leuchtende Beispiele

in die nun schon lange bestehende Oase der Menschlichkeit voranzugehen,

die aus unserer einst schier hoffnungslos ihrem Untergang

entgegentaumelnden Zivilisation mittlerweile geworden ist.

Wir haben diesen Helden also viel zu verdanken, also lasst sie uns nie

vergessen, nicht dass ihr Licht ausgeht und es wieder so finster wird,

wie's einmal war. Die nun bei uns herrschende Lebensfreude,

welche die Menschen zu teilen ja erst lernen mussten, ist keinesfalls

eine Selbstverständlichkeit, ehrliche Politiker und edle Ritter gab es nämlich

lange Zeit keine, und so manches holde Burgfröllein musste sich damals

unter Wert verkaufen, weil das Gewerbe der LiebesdienerInnen und Musen

einen unbegreiflichen... einen heute undenkbar niedrigen Stellenwert in der Gesellschaft hatte,

so wie auch Wein und Gesang die wirklichen Künstler

des Lebens ständig ungerechtfertigt ins Zwielicht stellten, statt dass man,

wie heute, mit einstimmt zum Lobe des Herrn und den feinen, gegorenen

Traubensaft nicht mehr ohne Vorweisen eines ärztlichen Attests zur Entschuldigung

einfach verschmähen würde.

Nein, wir hätten es ohne solche Helden und Vorbilder niemals geschafft,

die wahre Güte unseres irdischen Daseins überhaupt zu begreifen,

ihr nimmermüder Wille, der Gerechtigkeit

zum Siege und der Niedertracht zur Schmach zu verhelfen,

war begleitet von schweren Opfern, weil die unterentwickelten

Urmenschen ihnen sogar den finanziellen Obolus verweigerten,

wenn sie sich nicht doch zur Erfüllung profanster Arbeiten erpressen ließen.

Natürlich haben sie meistens widerstanden, aber Gott alleine weiß,

welches Leid sie dabei durchstehen mussten,

nur, um uns die wunderbare Zukunft zu ermöglichen,

die für spätere Generationen wie die unsere zur von Frohsinn und

echter Dankbarkeit geprägten Gegenwart hat werden sollen,

an die wir uns gewöhnt haben.

Dieses Lied nun soll erzählen von der Zeit, in der sie noch gemeinsam

unterwegs waren, den Widrigkeiten, denen sie sich, von Tapferkeit erfüllt,

täglich dabei aussetzten, und natürlich den Hüten,

die später, als das Schicksal sie dann doch trennte,

ihre schwarze Farbe vor Trauer verloren haben.

Wo auch immer sie sein mögen, unser Dank soll sie verfolgen,

bis sie wieder gemeinsam zurückkehren und die Früchte ihrer Heldentaten

endlich mit uns genießen können, damit sie wissen:

Es war nichts umsonst, es hat sich tatsächlich gelohnt,

es gibt nichtmal grüne Oberbürgermeister und schon gar keine Kneipen mit Rauchverbot mehr,

alle diese Irrungen sind ein für allemal abgeschafft und überwunden,

denn die Finsternis ist dem Licht, das als Abglanz ihrer Treue

zu den wahren Werten unseres Daseins Jahrhunderte lang die Evolution voran trieb,

gewichen wie die Prüderie und Bigotterie einem lebenswerten Dasein im Einklang mit der Natur.

Unsere Verehrung gilt ihnen sowie anderen Lichtgestalten wie

Konstantin Wecker, Georg Danzer, Menderes, Helge Schneider, Bart Braverman,

Ant-Man and the Wasp, Ursus und Nadeschkin, Siegfried und Roy, Rasperlet und Rastapfarrei,

Nieselpriem und Hümpfelbrümpf, Salz und Pfeffer, Hella und Cornelia, Sturm und Drang,

Häberle und Pfleiderer, Opa und Erika, Edith Hanke und Brigitte Mira, Susi samt Strolch,

dem doppelten Lottchen, Fred vom Jupiter, Most vom Franz, Pizza vom Italiener, Post vom Amtsgericht,

Heidewitzka vom Kapitän, Helmfried von Lüttichau, Jürgen von der Kippe, Gruß von Marilyn,

Brust von Mandy, Mandalas von Hamham, Jeff aus „Coupling“, Monika aus Berlin,

Neujahrsbrezel aus Gengenbach, Herz aus Gold, die Nissen aus Holland,

die Dropkick Murphys, die Würmergang, Vehicolo Longo, Papa Moll, Mama Leone, Schwester Maria, Bruder Jakob,

Tante Margarete, Kleiner Onkel, Kleiner Muck, Kleiner König Kalle Wirsch,

Lemmy (mit oder ohne die Schmöker), der Lottofee,

Tsan Pasta, Tsa Tsa gab Ohr, Tse Tse Fliege, Bebe Neuwirth, Neneh Cherry,

Christine Lakeland, Doro Pesch, Uschi Nerke, Annett Fleischer, Margot Käßmann,

Michaela Schaffrath und natürlich Lady Chatterly bis in Ewigkeit,

denn wir haben es gelernt, einander zu lieben und gut zu tun,

ohne dass uns falsche Moral, die Angst vor zu großen Altersunterschieden,

unnötige Beschränkungen in Zahl und Auswahl der Liebesobjekte,

bioverseuchtes Fleisch oder Vegetarierplagen, Mülltrennung nach Geschlecht,

allgemeiner Sprachfaschismus, politically correct stupidity

oder sonst irgendein Beschiss dabei im Wege stünden.

Höret also ihre Geschichte, vergesset nie, wehret der Finsternis, sobald sie

sich blicken lässt, und unsere Geschichte wird eine Geschichte der glorreichen Siege für Mann wie Frau wie

Zwischendrin oder Zwischendurch und dieser Planet für uns alle ein schöner bleiben !

(Rupi am 21.12.2018... sich kringelnd vor Lachen !)

Zwei Herrn mit schwarzem Hut

( für Ralfino )

„Ach Du meine Güte...“

sagt das A...loch mit Zopf:

„Warum schwarze Hüte ?

Und warum aufm Kopf ?“

Auch die Nachbarschaft

würd’ gerne schlauer sein

hat schon laut gedacht:

„Warum sperrt man die nicht ein ?

Die sind doch gefährlich

zumindest nicht mit uns verwandt

wenn die normal wärn,

dann wärn se nich’

der Polizei bekannt !“

Doch die zwei Herrn mit schwarzem Hut

ficht das nicht an

denn die zwei Herrn mit schwarzem Hut

arbeiten dran

ihre Legende mit Leben zu erfüllen und aufzuschreiben

denn die soll schließlich einer besseren Nachwelt erhalten bleiben

„Schau, da kommt grad einer !

Sperrt die Frauen schnell ein !

Er trägt nen schwarzen Hut

und trinkt nen Becher Wein !“

„Ja, das ist der... von dem hat uns

unsre Tochter erzählt

der war so lieb zu ihr

ein echter Weiberheld !“

„Tja und der andere spielt Gitarre

der, wo immer Spezi trinkt

der is auch nich besser

weil er

schmutz’ge Lieder singt !“

Doch die zwei Herrn mit schwarzem Hut

sie sind so frei

ja den zwei Herrn mit schwarzem Hut

ist’s einerlei

wenn diese Spießer sich immerzu erregen und sich’s Maul verbrennen

Immer freundlich zeig’n die Hüte jedem, was die sie mal können

Vielleicht sind es Old Shatterhand und Winnetou

denn sie sagten, dass sie Blutsbrüder sind

Vielleicht sind’s nur zwei Menschen so wie ich und Du

Vielleicht sind es zwei Fähnchen im Wind

Keiner weiß, was die zwei so tatsächlich tun

Man weiß nur, was man so reden hören tut

von den zwei Herrn mit schwarzem Hut

von den zwei Herrn mit schwarzem Hut

doch die zwei Herrn mit schwarzem Hut

ficht das nicht an

denn die zwei Herrn mit schwarzem Hut

arbeiten dran

ihre Legende mit Leben zu erfüllen und aufzuschreiben

denn die soll schließlich einer besseren Nachwelt erhalten bleiben !

Rupert 22/05/10

(eine zweite Ausnahme aus seinem „Ausnahmsweise“-Ordner)

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Sondermüll-Rap

Es mag neu für dich sein/es mag hart für dich kommen/

lädst dich selbst einfach ein/hast mich nicht ernst genommen/

denn ich hatt' es dir gesagt/du überschreitest eine Grenze/

kannst dabei dann nur versagen/und das tust du nun zur Gänze

weil du nicht halb so wichtig bist/wie deine Eitelkeit dir vormacht/

spielst dich doch nur auf als Christ/gibst aber Null auf mein Gefühl acht/

du bist fehlplatziert als Retter/ob im Westen oder Osten/

kannst ja gerne onanieren/aber nicht auf meine Kosten

Wenn da was Gutes war, dann ist's schon längst kaputt/

und natürlich gibst du mir dafür die Schuld/

dabei ist's sonnenklar, in deinem Hirn ist Schutt/

und wer den abbekommt, verliert halt die Geduld/

es ist so eklig, dass du dir dabei gefällst/

und das hält keine Freundschaft aus/

und wenn du deine Gosche nicht bald hältst/

dann kommt bald nur noch Sondermüll heraus:

Sondermüll, Sondermüll, Sondermüll

und das im allerbesten Fall

Sondermüll, Sondermüll, Sondermüll

und du entlädst ihn überall

es kann ja sein, dass ein paar Leute

von der Müllabfuhr den wollen

doch schreibe andren niemals vor,

wie sie ihr Leben leben sollen !

Hast's ja nur gut gemeint/ bist ein elender Spießer/

links von dir steht dein Feind/da wählt man schonmal Hitler-Grüßer/

und ich hatt' es dir gesagt/ich kann das braune Pack nicht leiden/

du wärst ja vielleicht gern mein Führer/doch ich weiß das zu vermeiden

hab ich mich jemals eingemischt/in deine Angelegenheiten ?/

Ich kann mich daran nicht erinnern/doch vielleicht an andere Zeiten/

wo noch wenigstens Respekt da war/ doch den hast du verloren/

schieb das besser nicht auf Jesus/schreib's besser hinter deine Ohren !

Wenn da was Gutes war, dann hast du's selbst verjagt/

doch natürlich meinst du, ich tät' das mit dir/

dabei ist's sonnenklar, was dich so furchtbar plagt/

ist dass du einfach nichts kapieren willst von mir/

schon wieder einer, der sich für was Bessres hält/

und nicht bemerkt, wie nebenbei/

die Maske für den Egoismus fällt/

und übrig bleibt der Schleim der Heuchelei:

Sondermüll, Sondermüll, Sondermüll

er kommt ans Licht, es ist so weit

Sondermüll, Sondermüll, Sondermüll

mit dir verschwend' ich meine Zeit

es kann ja sein, dass ein paar Leute

von der Müllabfuhr es brauchen

doch was du da von dir gibst

das kann man in der Pfeife rauchen

Sondermüll, Sondermüll, Sondermüll

und das im allerbesten Fall

Sondermüll, Sondermüll, Sondermüll

und du entlädst ihn überall

es kann ja sein, dass ein paar Leute

von der Müllabfuhr den wollen

doch schreibe andren niemals vor,

wie sie ihr Leben leben sollen !

Es kann ja sein, dass ein paar Leute

von der Müllabfuhr den wollen

doch schreibe andren niemals vor,

wie sie ihr Leben leben sollen !

Rupert am 25.01.2019

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Und nun... ein seeeeeehr persönlicher Text, allerdings derart selbstironisch,

dass man einen Fehler begeht, wenn man ihn zu ernst nimmt...

aber... ganz ehrlich... „Wonderwall“ (Oasis) ? „More Than Words“ (Extreme) ?

Die zwei Lieder sind Beispiele dafür, was ich ganz sicher niemals singen würde

(mal abgesehen davon, dass ich „More Than Words“ auch überhaupt nicht

hinbekäme mit meiner Stimme, allerdings macht's das Lied für mich nicht besser !),

und... die wurden doch immer wieder von weiblichen Hörern gewünscht,

wenn ich auf der Strasse sang... wie nur ? Also... wie kamen die auf die komische

Idee, sie würden in mein Repertoire passen ? Ich sag's hier nun (zum letzten ?)

ein für alle Mal: „Wonderwall“ ist vertontes Mittelmaß, von dem ich nie begriffen habe,

was die Leute daran finden (und Oasis hatten doch wenigstens einige ordentliche Lieder 

als Alternative zu bieten !) und „More Than Words“ ist das PURE GRAUEN,

schrecklicher kann ich mir Musik nicht vorstellen, da macht auch Modern Talking

im Vergleich noch wenigstens sowas wie SPASS.

Auch wenn mich nun keine Frau meines Alters mehr leiden kann,

aber das ist mein Ernst, ich hab' keine Ahnung, was an diesen Liedern so toll sein soll...

die Mauer zwischen BRD und DDR ist gefallen, aber „Wonderwall“ wurde zum Evergreen...

unglaublich, das. Sowas könnte ich im Schlaf schreiben und würd's dann dennoch

vermüllen.

Warum ich ein Loser bin

Tja viele rätseln, und ich sag's Dir, manche werden's nie versteh'n

sind so weit davon entfernt, dass sie die Wahrheit niemals seh'n

ich hab' ja zwar ein dickes Fell, doch manchmal nehm' ich's dann doch krumm

weil was ich nicht zum Pech noch brauchen kann ist 'ne Beleidigung

und die hat's schnell... so mancher hält sich ja für'n Krösus bei den Frau'n

ich sicher nicht, doch was ich eben brauch, ist, dass sie mir vertrau'n

und das Vertrauen wird beschädigt durch viel Dummheit und Geschwätz

und dann zieh' ich doch lieber weiter, poch' halt doch auf ein Gesetz

auch wenn die Damen eher für sich als Maßstab ihr Gefühl verwenden

nur Gefühl und Recht sind zweierlei, drum lass' ich mich nicht blenden

Nein, es ist einfach... schau' bloß mal genauer hin

dann wird’s auch Dir klar, warum ich ein Loser bin

ja, es ist einfach, Leugnen hat ja keinen Sinn

ich weiß selber, warum ich ein Loser bin

Es liegt weniger am Ausseh'n, klar, ich bin nicht Justin Bieber

doch ich sag's Dir, falsche Bilder von mir, die zerstör' ich lieber

und die kommen nunmal schnell, wenn ich so Liebeslieder singe

und das weibliche Geschlecht mit Harmonie zum Träumen bringe

logisch, ich würd' auch gern leben auf nem schöneren Planeten

doch das Leben hier ist hart und oft, da fehlen die Moneten

aber was am Allerschlimmsten ist, wenn ich so in mich gehe

ist am Ende ausgerechnet die Musik, auf die ich stehe

denn die ist nunmal speziell, ich mach's da niemandem bequem

auch wenn man meinen sollte, BJH wär'n letztlich kein Problem 

Nein, es ist einfach... schau' bloß mal genauer hin

dann wird’s auch Dir klar, warum ich ein Loser bin

ja, es ist einfach, Leugnen hat ja keinen Sinn

ich weiß selber, warum ich ein Loser bin

Klar, sie müssen den Geschmack und auch die Vorlieben nicht teilen

aber laut geht meistens gar nicht, also muss ich mich abseilen

denn wenn John Hiatt plus Marillion plus Van Morrison erklingen

meint sie sicher, irgendeiner könnte da nicht wirklich singen

und das lass' ich dann nicht gelten, schon wieder gibt es Diskussionen

und um die dann zu vermeiden müsst' ich glatt woanders wohnen

setz' den Kopfhörer dann auf und hör' doch lieber die Musik

als was sie auf dem Herzen hat, von dem ich eh' die Krätze krieg

erst Recht, wenn ich dann daran denke, was die Dame lieber hört

Wonderwall und More Than Words ????? So wird der Friede ganz zerstört...

Nein, es ist einfach... hör' da mal genauer hin

dann wird’s auch Dir klar, warum ich ein Loser bin

ja, es ist einfach, so macht alles keinen Sinn...

und ich weiß selber, warum ich ein Loser bin...

I'm a loser, baby, there's no need to kill me.

Rupi (mit Augenzwinkern) am 30.03.2019

Mit Nichts gewinnen

„Erklär's mir alter Mann“

sagte der Junge

„wieso scheint nie zu klappen

was in Wahrheit klappen müsste?

Ich seh's ja langsam ein

dass es bei mir nicht will

aber vielleicht bei einem Anderen

...einem, der's verdient?“

„Du siehst nur den Verlust

und Deine Wünsche

und denkst dass durch die Jahre

ich's vielleicht doch besser wüsste

jedoch dem ist nicht so“

entgegnete der Greis

„ich bin da grad so schlau wie Du

und jedes andere Kind

Du willst mit Nichts gewinnen

außer der Liebe

außer der Sehnsucht

nach einer bess'ren Welt

Du willst mit Nichts gewinnen

das ist Dein Einsatz

weil nur Dein Leben

in diesem Spiel nichts zählt

könnt' man mit Nichts gewinnen

wir wären auserwählt!“

„Erklär's mir lieber Gott“

sagte der Alte

„wieso hat dieser Junge

mir aus dem Herz gesprochen?

Ich seh' mich selbst in ihm

warum haut das nicht hin?

Wenn vielleicht auch nur bei einem

der für alle spielt?“

„Du hast genau den

richtigen Gedanken

doch alle Deine Wünsche

haben Dir das Herz gebrochen“

...so sprach der liebe Gott:

„Du glaubst nur, was Du siehst

bist blind für diesen Einen

der glaubt an was er fühlt

Du willst mit Nichts gewinnen

außer der Liebe

außer der Sehnsucht

nach einer bess'ren Welt

kannst nicht mit Nichts gewinnen

Du scheust den Einsatz

als ob Dein Leben

nicht viel mehr wär' als Geld

könnt' man mit Nichts gewinnen

dann wärst Du längst ein Held!“

Der alte Mann wacht auf

sucht nach dem Jungen

doch kann ihn nicht mehr sehen

im Gewühl

Woran hat er geglaubt?

Womit wär's ihm gelungen?

Reicht denn das Leben aus

vielleicht auch das Gefühl?

Wer kann mit Nichts gewinnen

außer der Liebe

und dieser Sehnsucht

nach einer bess'ren Welt?

Wer will mit Nichts gewinnen

und setzt sein Leben

wo es als Einsatz

doch scheinbar gar nichts zählt?

Wer hat's gewagt, verloren,

sich dazugesellt?

Könnt' man mit Nichts gewinnen

was wär' die Liebe

und diese Sehnsucht

in Wirklichkeit denn wert?

Will man mit Nichts gewinnen

bleibt doch der Einsatz

der allerhöchste

wird verlangt und aufgezehrt

bis dieses Nichts gegen

sein Nichts-Sein aufbegehrt.

Rupert am 04.06.2023

© Rupert Lenz 79110 Freiburg