Die Vorteilsliste
Ein nicht ganz ernst gemeinter Vortrag zum Thema Partnerschaftshilfe
von Prof. Dr. Hatsnur Gutgemeint,
als Aufsatz niedergeschrieben von seiner Gehhilfe plus Lebenspartner
The Living Stud Ian, ob Jekt Nr.226 (Ausgeh zeichnet mit Zerr&Tiefick, At.)
Sehr verehrte ZuhörerInnen,
ich möchte gleich zum Thema kommen, denn es ist ein wichtiges Thema:
Erwartungen und Enttäuschungen in der Lebenspartnerschaft oder,
wie man sie früher mal von klerikaler und sogar staatlicher Seite genannt hat, der... Ehe.
Vielleicht ist oder sind ein Paar von Ihnen ja auch noch verheiratet,
falls ja, dann machen Sie sich nix draus, sowas konnte früher mal
jedem passieren, Sie sind deswegen nicht weniger wert als alle anderen,
die sich in einer zeitgemäßeren Lebenspartnerschaft befinden,
Sie sind höchstens zurückgeblieben aber trotzdem immer noch da.
Sie dürfen sich also gerne genau so angesprochen fühlen wie alle
anderen Monogamisten, die heute zusammengekommen sind,
um ausgerechnet mir zu zu hören, obwohl sie vielleicht besser mal
an die Erfüllung der ehelichen Pflicht gedacht hätten,
die es ja außerhalb beziehungsweise OHNE die Ehe nicht mehr gibt,
was natürlich ein Vorteil für alle Anderen ist, die sich ganz von selber
angenehmeren Tätigkeiten widmen können, ohne Gefahr zu laufen,
ihren Partner oder die Partnerin gleich zu enttäuschen...
und als Wissenschaftler, dafür bitte ich um Verständnis,
werde ich bestimmt keine Lebensmodelle fördern oder empfehlen,
die aus einem Aberglauben heraus entstanden und Jahrhunderte lang
künstlich am Leben erhalten worden sind, ganz egal, wieviele
falschen Erwartungen und damit auch Enttäuschungen mit ihnen
verbunden waren.
Kirche und Wissenschaft hätten ja durchaus friedlich nebeneinander
koexistieren und damit den Eheleuten ein Beispiel zum Folgen geben
können, aber es sollte nunmal höchstens katholisch und dann auch
erst nach schmerzhaftesten Kriegen und Verlusten dazu kommen...
und dann war die Ehe eigentlich schon kein Thema mehr bei allen
aufgeklärten Leuten, es tut mir also aufrichtig Leid für Sie,
wenn sie mit einem Thema so alleine sind wie ein Dozent an der Uni,
bei dem sich gar keine Studenten mehr einschreiben!
Mein Thema allerdings... es betrifft ja wirklich alle, die sich ernsthaft
zum Zusammenleben aufgerafft und ihr schwer verdientes Geld
dafür zusammengerafft haben, die Beileidswünsche ihrer empathielosen
Singleverwandten und aus dem immer kleiner werdenden Freundeskreis bestimmt noch im Ohr.
Geben Sie nicht auf! Sie haben ja nicht nur Ihren Partner oder Ihre
Partnerin, Sie haben heute auch mich und meinen Partner zur Hilfe,
und Sie werden sehen, dass das Eine oder das Andere auf jeden Fall
was bringt, lassen Sie sich außer dem Sex auf keinen Fall etwas
schlechtreden oder schlechtmachen, denn dann können Sie es auch
schaffen... sogar in guten wie in schlechten Zeiten... sich da gemeinsam
durchzukämpfen, und es wird mir eine Ehre sein, Ihnen dabei geholfen
zu haben, selbst wenn ich deswegen gerade meinen Partner als
Schreibhilfe mißbrauche und ihn auch sonst vernachlässigen musste.
Machen Sie sich darüber keine Gedanken, denn er ist glücklich mit mir
und außerdem schon längst daran gewöhnt!
Meine Damen und Herren, ich bitte um einen kurzen Applaus
für Stud Ian, meine zweihundertsechsundzwanzigste große Liebe
mit Auszeichnung, dessen Schönheit meinesgleichen suchte
und fand... komm, Ian, zeig Dich mal kurz, damit man mir auch
glaubt... danke, das war's jetzt, mehr Rampenlicht und Applaus
verträgt mein Objekt an Begierde noch nicht... setz' Dich wieder, Ian.
So. Wir haben nun den unwichtigeren Teil dieses elementar wichtigen
Vortrags schon hinter uns gebracht und sind quasi in die Vollen gegangen,
aber SIE sind wahrscheinlich noch genausowenig schlau wie zuvor,
aber uns können Sie weder täuschen noch enttäuschen, denn wir haben
das schon an- und miteinander hinter uns gebracht, dazu hätten wir Sie
gar nicht gebraucht, selbst sind die Männer und wer so stockschwul ist
wie wir, der weiß, wovon ich spreche.
Ian, bring mir bitte das Lehrstöckchen zum Anzeigen an der Tafel...
danke, husch, ins Körbchen und weiter protokollieren!
Wie Sie an diesen zwei Modellen von Frau und Mann sehen können,
hat jeder von Ihnen eine Vorder- und eine Rückseite, und diese stehen
sinnbildlich für die Vor- und Nachteile, die nunmal jeder von uns hat.
Die Vorderseite muss dafür genausowenig ein Vorteil wie die Rückseite
ein Nachteil sein, dies kommt ganz auf die individuellen Vorlieben an,
und wer nicht weiß, wo denn nun für ihn welche Vor- oder Nachteile
liegen, der kann sich nicht nur, der SOLL sich auf die Suche machen,
denn wer nicht sucht, der findet die Öffnung ja höchstens mit Hilfe
des Zufalls, und selbst wenn er sie gefunden hat, könnte der Weg
hinein ein schwieriger sein, weil eben alles...
seine Vor- und Nachteile hat, Vorder- wie Rückseite!
Diese Erkenntnis ist wesentlich für unser Experiment,
für die Hausaufgabe, die ich vorhabe, Ihnen mitzugeben,
damit Ihre Partnerschaft eine fruchtbare werde,
so fruchtbar, wie es die meine mit Stud Ian schon lange ist,
und Sie können ihm glauben, dass es ihm an nichts fehlt.
Ian, sag den Leuten nochmal, dass Du glücklich bist!
„Ich bin glücklich, Meister!“
Sie haben es aus seinem eigenen Munde gehört, und seien Sie
sich versichert... ICH bin es erst Recht, denn ich habe den Vorteil
bei ihm an der Rückseite ja gefunden. Und der ist ja nicht der
EINZIGE Vorteil an ihm, auch wenn ich nach den meisten anderen
immer noch suchen muss.
Wie gesagt: Alles hat seine Vor- und Nachteile, und ein großer
Vorteil ist es nun, wenn Sie sich mal vorstellen, dass Ihr Partner
oder Ihre Partnerin es ist: ALLES.
Klar, je kümmerlicher Sie oder Er sind, umso enttäuschender
fällt diese Vorstellung erstmal aus, aber Sie wissen ja, was man
oft zueinander sagt, wenn man frisch verliebt ist und der Himmel
voller Arschgeigen hängt, und nicht selten sagt man sich dann ja sowas:
„Du bist alles für mich!“ oder „Ich will alles für Dich sein und tun“
und wie dieser romantische Käse noch so klingen mag.
Also sollte es Ihnen auch nicht zu schwer fallen, sich mal
richtig vorzustellen, dass Sie oder Er nun eben alles sein soll,
dass es mehr überhaupt nicht gibt, dass Sie entweder bei der
Partnerwahl beschränkt waren oder es nun auf jeden Fall sind,
und finden Sie sich endlich damit AB.
Alles hat schließlich seine Vor- und Nachteile, und damit auch
SIE oder ER oder was auch immer dann Alles für Sie sein soll!
Ich hab's doch gewusst, dass Sie das kapieren... sehen Sie,
egal, wie beschränkt Sie... wie beschränkt wir ALLE sind,
keiner ist zu doof für unser Experiment!
Wenn man weiß, dass eine Sache immer beides hat, Vor- wie Nachteile,
kann man sich nicht nur endlich damit abfinden, sondern es sich auch
aussuchen, verstehen Sie?
Die Vorteile kann man dann als seine ganz persönlichen Vorteile
erkennen und annehmen und die Nachteile damit gleich leichter in Kauf nehmen.
Tut man solches nicht, dann tut man auch Ihr oder Ihm automatisch Unrecht,
und das wollen wir ja nicht, wir wollen Sie oder Ihn ja mindestens
befriedigen... wenn nicht sogar glücklich machen, aber wissen oft nicht,
womit wir unsere Partner überhaupt zufrieden stellen...
oder wie sie uns zufrieden stellen sollen.
Klar kann man jetzt sagen, dass Geduld und Übung den Meister
machen, und ja, der Meister Gutgemeint zeichnet sich selbstverständlich
durch beide Tugenden besonders aus, aber ausgezeichnet wurde von uns
bisher nur Stud Ian... und zwar von mir persönlich...
meine Wissenschaftskollegen waren leider noch nicht so freundlich,
mir die unbezahlbare Arbeit entsprechend zu honorieren.
Und bevor wir nun zum Kernpunkt kommen, dem Experiment,
will ich natürlich auch noch anfügen, dass es ein Nachteil ist,
wenn man einen Satz wie „Du bist alles für mich“ im romantischen
Sinne ausspricht und versteht, denn dies führt immer zu Enttäuschungen,
da werden dann Erwartungen geweckt, die quasi kein Mensch erfüllen kann,
also lassen Sie das, erst Recht, wenn Sie sowieso längst wissen,
dass dies Mumpitz ist, auch wenn die Frauen natürlich wiedermal
anderer Meinung sind. Es ist ein Nachteil für den Versprecher,
ein Nachteil für die Angesprochenen, ein Nachteil für Eltern wie Kinder,
die dadurch ja auf den Wert von Null reduziert werden und der allergrößte
Nachteil ist es, wenn man es sowieso nur so daher sagt, denn dann...
ist der Versprecher selbst der Nachteil!
Nein, glauben Sie es mal wirklich, nehmen Sie es wörtlich,
und dann... hören sie nicht auf die Bibel, wo gesagt wird,
dass die Liebe nicht den Vorteil sucht... denn genau das müssen Sie tun,
suchen Sie den Vorteil, suchen Sie DIE Vorteile an Ihrem Partner,
und nehmen Sie den Rest einfach in Kauf.
Genau so wird ein Schuh draus, denn dann richten Sie ihre Augen
immer auf das Positive und haben ein Leben lang Zeit, es auch zu finden!
Rumkritteln kann ja jeder, ich bräuchte auch nicht lange, um irgendeinen
Nachteil an Stud Ian zu finden, glauben Sie mir... während es lange dauern kann,
bis ich außer seiner Rückseite für mich ANDERE Vorteile gefunden habe.
Nicht, dass Sie mich falsch verstehen, er ist ja ein toller Kerl, aber...
explizit die Vorteile an ihm zu suchen, zu finden und dann aufzählen zu können...
das braucht eben Zeit, manchmal liegt es auch einfach an der Perspektive
und damit WOHIN man schaut, aber wenn man dann mal was Positives gefunden hat,
dann ist das ja ein Grund zur Freude und zwar für BEIDE,
und da liegt der Hase im Pfeffer begraben.
Hiermit sind wir bei unserem Experiment, der Hausaufgabe angelangt:
Erstellen Sie für ihren Partner eine Vorteilsliste!
Versprechen Sie ihm, dass Sie im Zweifelsfall ihr ganzes Leben lang
nach Vorteilen an ihm suchen werden, bis Sie es schaffen, eine vollständige Liste
zusammenzustellen und Sie ihm diese dann überreichen...
als Lobhudelei sozusagen, aber eben doch ernst gemeint.
Leben Sie für den Tag, an dem Sie ihm die Vorteilsliste präsentieren werden,
und wenn dieser auch in diesem Leben nicht mehr kommt!
Voller Stolz sowohl auf ihn alsauch auf sich selbst, weil Sie ja einen Partner
voller Vorteile für sich gewählt haben, werden Sie dann endgültig alle Nachteile
vergessen können. Ist das nicht ein wunderbarer Vorschlag?
Nun, ich will Sie nicht im Unklaren darüber lassen, dass auch eine solche
Vorteilsliste dann natürlich nicht nur Vorteile hat... sondern auch den ein oder anderen Nachteil
in sich bergen könnte, zum Beispiel, wenn Ihr Partner die Liste durchliest
und er dann wesentliche Vorteile, die er doch bei und an sich selber sieht,
vermissen sollte. Deshalb strengen Sie sich an, möglichst keine Vorteile
an ihm zu übersehen, machen Sie die Liste vollständig, solange Sie dafür
Zeit haben, und hoffen Sie eben auf das bestmöglichste Ergebnis.
Ein weiterer Nachteil könnte sein, dass Sie eben, weil Sie so gewissenhaft
wie nur möglich vorgehen, mit Ihrer Liste noch nicht fertig geworden sind,
während Ihr Partner Ihnen längst die Vorteilsliste über SIE ausgehändigt hat.
Falls Sie diese verschmerzen können, obwohl sie dann naturgemäß ziemlich
klein ausgefallen sein müsste und Sie natürlich auf ein umfangreicheres
Lobeswerk gehofft hatten, ist es eigentlich ganz einfach, Ihrem Partner
zu erklären, wieso es bei Ihnen so lange dauert:
Sagen Sie ihm dann einfach, dass Sie immernoch am Vorteile suchen sind,
und einfach noch nicht genügend gefunden haben,
versprechen Sie ihm, dass Sie nicht aufgeben, nicht damit aufhören
werden, und dass Sie ganz sicher sind, dass es alleine an Ihnen liegt,
die erhofften Vorteile noch nicht gefunden zu haben.
Dies wird er Ihnen GANZ BESTIMMT glauben,
womit ihrem zukünftigen Glück dann nichts mehr entgegenstehen sollte,
selbst wenn Sie dieses Glück dann doch...
in einer neuen Partnerschaft suchen und finden müssen.
Vergessen Sie dann aber nicht die Vorteilsliste,
und verlangen Sie von Ihrem Partner, dass er immer nach den Vorteilen
an Ihnen sucht, damit er sich nicht unnötigerweise an den Nachteilen aufhält!
Ich danke Ihnen allen herzlich für‘s Zuhören und wünsche Ihnen
neben dem größtmöglichsten Glück in Ihrer Partnerschaft
noch einen schönen Abend!
(Ein unglaublicher Begeisterungsausbruch bricht sich in Standing
Ovations endlich Bahn, während Stud Ian längst seine Koffer im Hotel gepackt
hat und auf Nimmerwiedersehen verschwunden ist!).
Rupi am 06.02.2024
Es hätte was draus werden können
Klar doch: Es hätte was draus werden können,
aber wie Sie ja wissen, hat's mein Egotrip dann ja letztlich
verhindert, und das ging ja schon los spätestens nach dieser einen Platte da,
denn da hab' ich ihm dann quasi das Singen verboten,
obwohl er ja, nach Kastration natürlich erst,
zu einem Prototypen für so Nasalkünstler wie Passenger
hätte werden können. Oder wir hätten uns frühzeitig in
Richtung Death Metal bewegt, dann wäre er vielleicht
der ideale Frontman geworden, wer kann das schon sagen?
Jedenfalls kam dann mein Egotrip dazwischen, außerdem
fehlten mir die Visionen, außer zum Strassenstar hat's da zu nichts gelangt,
und das ist ja auch schon Jahrzehnte her, wenn man da nicht jung bleibt,
war's das halt dann ganz mit der Karriere.
Aber wenn Sie schon fragen: Klar hätte was draus werden können,
wenn ich nur kein solcher Egoist gewesen wäre, ich hätte ihn ja nur
bestimmen lassen müssen... also... etwas mehr noch, als er sowieso
schon bestimmt hat, und das war eigentlich schon eine ganze Menge,
wahrscheinlich hatte er sich das Singen nur verbieten lassen,
weil er bereits über die Maßen mit Arbeit und Verantwortung eingedeckt
war... naja, wohl mehr Verantwortung, denn Arbeit... das war halt nie so seins,
da musste man als Arbeitssklave schon Verständnis haben.
Und die Verantwortung... die hat er dann ja auch übernommen,
und zwar mit all den Vorwürfen, die er mir bis heute macht,
denn klar... es hätte ja doch was draus werden können,
ich bin da ganz bei Ihnen.
Ach was, ich hatte ihm das Singen doch nicht so verboten,
wie Sie das nun meinen! Natürlich hat er auch weiterhin im Bad
oder unter der Dusche singen können, nach Belieben... oder
Gesangsstunden nehmen für einen unerwarteten Plan of Attack,
mich dann überraschen mit einer ganz neuen Gesangsstimme,
damit ich freiwillig wieder das Rampenlicht als Leadsänger mit
ihm teile, Überzeugungsarbeit eben... aber daran war nicht zu denken,
denn es wäre zu viel Arbeit geworden... unzumutbar, wie man dann auch später hat sehen können,
wahrscheinlich bricht er sich immer noch einen ab, um Andere zu überzeugen,
dass es ja an mir gelegen hätte... wegen meinem Egotrip und so.
Es hätte aber trotzdem was draus werden können, nicht nur ohne meinen
blöden Egotrip, nein, sogar auch ganz ohne mich, wieso denn auch nicht?
Er hatte doch, anders als ich, Visionen... da kamen doch dann Sängerinnen,
quasi Prototypen für so Leute wie Sarah Engels, und ein Gitarrist war dann ja doch
auch noch dazu gekommen, es wurde ja alles neu nach meinem Ausscheiden.
Keine Ahnung, woran genau das dann gelegen hat, dass es damit dann erneut
nichts hat werden sollen, wahrscheinlich kamen die alle auf Egotrips,
vielleicht diente ich denen ja ungewollt als Vorbild, und dann...
war's womöglich wieder dasselbe, obwohl es doch alles hatte ganz neu werden sollen.
Auf jeden Fall, so sagte mir vor Jahren seine damalige Frau,
ist alles in einem großen Knall zuende gegangen und das war's dann...
also mit der Ehe ja noch nicht, die sollte erst viel später folgen äääh...
knallen, aber obwohl was hätte draus werden können, war's dann eben doch wieder
nichts... und dann hatte er sich ja ganz verlegt auf andere Dinge als das Musizieren,
vielleicht aber tat er dies ja noch als Hobby, so wie das Singen im Bad oder unter
der Dusche. Haben Sie nicht auch mal Musik gemacht? Ja? Haben sie ihm mal
was vorlaufen lassen von ihren Arbeiten? Und? Ah... er fand's also nicht schlecht.
Seien Sie bloß froh, wenn er nicht gesagt hat, dass man da durchaus etwas draus machen könnte...
denn dann hätte er wahrscheinlich wieder eine Vision gehabt, und wenn Sie mich fragen,
lag es letztlich an genau denen, dass nichts draus wurde, wenn er seine Finger im Spiel hatte:
Es lag an seinen Visionen! Er hatte einfach viel zu viele davon... für die begrenzte Anzahl
an Arbeitssklaven, die ihm zu deren Umsetzung zur Verfügung stand.
Und sobald er eine neue Vision hatte, konnte man die alte wieder vergessen...
man musste mit dem Arbeiten quasi immer wieder ganz von Neuem beginnen,
denn die neueste Vision war ja auch immer die bisher beste...
das macht man dann eine Weile mit, aber irgendwann passt es dann einfach nicht mehr,
wissen Sie... dann muss man sich entscheiden, was man mehr lieb hat, die Musik...
oder ihn. Bei mir war's natürlich mehr das Ego, klar, ich hab mich ja schon immer
für einen Star gehalten, muss am Erfolg als Strassenmusiker gelegen haben.
Wieso da dann nichts oder nicht mehr draus wurde?
Naja, mein Ego hat es eben zu verhindern gewusst, denn dieses riet mir zu Coverversionen,
während ich mit meinen eigenen Songs wahrscheinlich viel weiter gekommen wäre...
jaja, auch mit ihm, mit ihm sowieso, er hätte mir die Arbeit veredelt und vergoldet,
doch, ganz bestimmt, nur leider standen dem seine Visionen im Weg,
denn die hätte er doch alle dann lieber zuerst umsetzen sollen.
Was dann daraus geworden wäre?
Na... mindestens das vierte Reich, aber selbst wenn's zu diesen Dimensionen
dann doch nicht gereicht hätte, wären es mindestens ein paar Menschenopfer mehr
geworden als ich und mein Ego, denn... ohne solche geht das dann ja doch nie...
das erfolgreiche Umsetzen von Visionen... nicht nur in der Musik oder im Privatleben...
da muss man eben Verständnis für haben.
Klar, auch wenn letztlich nichts draus geworden ist, kann man sich in unsrem Alter
dann doch mal wieder zusammensetzen und beim Räsonieren
über die gute, alte Zeit einen sentimentalen Zusammenbruch erleben,
sich heulend in den Armen liegen,
darüber sinnieren, was alles hätte draus werden können,
so was oder was Ähnliches muss er ja im Sinn gehabt haben, als er sich dann,
nach Jahren der Anonymität, doch wieder persönlich bei mir meldete,
aber wissen Sie... ich musste ihn da erneut enttäuschen, denn einerseits
steht solchen Dingen noch immer mein Ego im Weg, und andererseits
hab' ich einfach schon lange genug von diesen Visionen...
und wenn sie nun auch noch rückwärtsgewandt die Vergangenheit verändern sollen...
dann muss er auch dies ohne mich tun, er kann dabei ja singen wie Passenger...
oder gleich wie Sarah Engels... oder es endlich mit Death Metal probieren,
was ja mit mir sowieso nicht gegangen wäre, ne, das war einfach nie meine Musik.
Ich bin ja seit ein paar Jahren mit einem jungen Autisten befreundet,
und der liebt ja diese alte Platte, und ergo hat auch er mich gefragt,
wie das denn damals so war. Und nachdem ich ihm die ein oder andere
Anekdote erzählt hatte, kam er dann auf die komische Idee,
dass es sich vielleicht auch bei ihm um einen Autisten gehandelt hätte!
Klar würde das einiges erklären, aber es gab dafür dann doch viel zu
wenig Anzeichen... und von Genialität war, trotz Visionen, schon gar nichts zu merken,
aber... es braucht ja auch nicht jeder Mensch genial sein... oder einen Autismus
als Entschuldigung vorbringen können... manchmal tät's da auch
eine einfache Entschuldigung, aber ganz sicher nicht erst dann,
wenn man, so als Opfer... oder auch wegen dem Ego..., auf eine pocht!
Seinen Eltern jedenfalls war nichts bekannt über weitere Behinderungen,
denn sonst hätte ich mich da gleich drauf eingestellt...
oder abgewunken, da man als junger Mensch ja durchaus mit sowas
überfordert sein kann. Wieso ich von weiteren Behinderungen spreche?
Nun, Legasthenie war ja laut Lehrern vorhanden, schien mir dann aber
nicht so schlimm zu sein, ich war ja, auf meine Weise,
auch verhaltensauffällig geworden...
spätestens, als das mit ihm dann losging, aber wahrscheinlich schon früher,
denn ich war viel zu introvertiert gewesen für's rege mündliche Teilnehmen am Unterricht.
Vielleicht aber bin ja ich... irgendwo, irgendwie, autistisch veranlagt,
und das war dann die Ursache für meinen Egotrip,
doch alle Untersuchungen letzthin kamen nicht zu einem solchen Ergebnis,
ganz egal, wie genial ich bin... sonst hätte er ja sagen können,
dass er überfordert war... und damit jede Entschuldigung der Welt.
Da wird aber nichts mehr draus, völlig egal, was draus hätte werden können!
Was ich so mache? Nun... ich bin immernoch ein Textdichter, doch, und was die
Strassenmusik betrifft, da kam ja erst Corona dazwischen, dann die Gesundheit...
und außerdem ist im Moment ja schweinekalt, da hält mich nicht nur die fehlende
Hornhaut auf den Fingern vom Gitarrespielen draussen ab.
Davon abgesehen... natürlich hätte da was draus werden können...
also mehr... aber ich bin jetzt 59 Jahre alt und wenn man sich anguckt,
was inzwischen aus der Musikindustrie geworden ist...
also da war das Musizieren auf der Strasse sicher nicht die schlechteste Wahl.
Klar kann man einwenden, dass ich mich auf was Anderes als Kunst hätte verlegen können,
denn die wäre ja als Hobby auch immernoch „gegangen“, aber dazu hätte ich wohl Visionen gebraucht,
und die gehen mir nunmal nicht wirklich ab, wissen Sie... ich bin vielleicht in jungen Jahren ein Träumer gewesen,
ja, vielleicht hatte so etwas ihn ja an mir angesprochen damals, aber...
nein, mit einem Visionär wie ihm an der Backe... da hat man dann keine Wahl mehr,
wenn man irgendwie leben oder wenigstens überleben will...
da wird man zwangsläufig zum Realisten und bleibt es dann auch hinterher.
Genau, Sie haben völlig Recht: Damit dürfte man bei einem wie ihm doch längst nicht
mehr interessant genug sein! Aber es hätte mal was draus werden können...
Rupi am 19.01.2024...
wie immer bei solchen Kunstwerken: Jede Ähnlichkeit mit real existierenden Personen und Ereignissen
wurde vom Autor nicht beabsichtigt, wäre also rein zufällig und wird
von diesem vehement abgestritten... was denn sonst? Lol.
A Beginner's Guide to the Very End
(Eine überflüssige Einleitung des in sein eigenes Geschreibsel verliebten Autors):
Alles hat ein Ende – nur die Satire geht weiter,
bleibt übrig, muckt auf, zwecklos wie immer,
für niemanden gut und wenn, dann für eine ausgesiebte Schar
von Nichtsnutzen, und wie diese will sie einfach nicht einsehen,
wann es Zeit wird, endlich vernünftig zu werden !
Dies könnte die Überschrift über diese Unterkategorie sein,
aber die ist eben zu lang, also habe ich sie einfach „Mehr Satiren“ genannt.
Denn... es „musste“ mal wieder sein, aus welchen Gründen auch immer,
es war nämlich nicht anders machbar...
ich habe nicht gezählt, wie oft ich versucht habe,
diesen Text noch zu posten unter „Satire“, von mehreren PCs aus,
da ging seit gestern abend bis gerade eben gar nichts mehr,
also denn... auch die Kategorie Satire bekommt eben einen zweiten, neuen Teil
(einen evtl. dritten kann ich dann „noch mehr Satiren“ nennen... lol),
möge es nun funktionieren... es ist doch zu unseren Besten... denn...
dann kann er endlich beginnen...
und hört gottlob auch wieder auf...
besser.: Er findet (s)ein Ende, zumindest hier bei mir !
Wer ? Na...
Halt ! Schnell noch das Datum der Einleitung dazwischen schieben
als Werbepause für die Neu- bzw. Rest- bzw. Mehrzeit:
Wir schreiben den 14.März 2018, der Rupert und ein alter Bekannter,
was übrigens auch für die abschließenden Anmerkungen gilt...
nur die hat der Rupi alleine geschrieben, denn
so richtig Freunde sind sie ja nie geworden, der Künstler und...
Der Ernst des Lebens
(Vorauseilende Anmerkung des immer noch übereitlen Autors
zum korrekten Verständnis für alle Ahnungslosen,
die wegen dem Titel schon vor Angst in die Windeln machen:
Eine nicht ganz so ernst zu nehmende Geschichte,
die, wegen ihres zum großen Teil metaphorischen Gehalts,
natürlich frei erfunden sein muss(te), aber in der das LI „viel von mir hat“,
ohne dass es dabei wirklich autobiografisch zuginge.
Weil das LI viel von mir hat aber erlaubte ich mir,
mit ihr auf homurvolle Weise einiges weiterzugeben,
was mich das Leben über das Spiel der Liebe gelehrt hat,
und auch wenn diese Dinge den Text imo dann so richtig
lustig machen, sind eben auch gerade die am dringlichsten ernst
zu nehmen !)
Ich bin stets darum bemüht, auch meinen Mitmenschen einen Gefallen zu tun,
und wenn ich es kann, dann tue ich es auch gerne,
nur... zuletzt schien mir dann doch die Kraft auszugehen,
weil ich mich furchtbar einsam fühlte, Mitmenschen hin oder her.
Der Ernst des Lebens... er wird mir dann doch zu viel,
ein zu viel an Last zumindest, solange mir meine Liebste fehlt,
die letzten Wochen war es besonders schwer, mich noch selbst zu motivieren
für sogar die einfachsten Tätigkeiten, die mir dieser Ernst abverlangt,
und dann kann ich natürlich meinen Mitmenschen keinen großen Gefallen mehr tun,
nichtmal mehr einen kleinen, denn solche Durststrecken muss ich eben
dann ohne diese überwinden, helfen kann mir dabei nämlich nur sie.
Nach längerer Wartezeit aber kam sie gestern, meine Liebste,
sie kam persönlich zu mir mit ihrer Entscheidung, so wie es sich gehört,
wenn ein Mann einer Frau eine ernsthafte Offerte macht...
ebenso persönlich natürlich.
Es geht, bei der Liebe, schließlich immerhin um den Ernst des Lebens,
und da sollte man sich schon korrekt verhalten, finde ich,
denn wenn man das nicht tut... nun, es gibt zwar keine Garantie,
dass so Liebesgeschichten gut gehen oder ausgehen,
aber es gibt zumindest eine Garantie, dass sie das nicht tun,
und zwar...
wenn man nicht korrekt spielt, so zwischen Mann und Frau bzw.
bei homosexuellen Paaren dann denen, welche die jeweilige Rolle einnehmen,
wie auch immer die das untereinander äh miteinander ausmachen.
Also jene Person, welche den ersten aktiven Schritt macht,
den der Offerte inklusive Liebes- oder Triebgeständnis,
hat eben die Rolle des Mannes inne, auch wenn es sich um eine Frau handelt,
und jene Person, welche sich dann in aller Ruhe – d.h. ohne Bedrängnis
und auch ohne dass der „Mann“ ein evtl. sichtbares Bedürfnis für seine Zwecke
ausnützt und einfach nimmt, weil er ja so unwiderstehlich ist... lol... -
aussuchen kann, ob sie das, was sie in Wahrheit tun will, ausgerechnet
mit dem da und unter dessen Bedingungen machen möchte,
um die Entscheidung in der Form eines „Ja's“ oder „Nein's“ diesem auch
mitzuteilen (von selbiger Mitteilung an andere Personen wird hiermit ausdrücklich
abgeraten, ob die nun irgendwie beteiligt sein sollen oder nicht !),
also die Person mit der Bringschuld weil so'n Mann, der sich was traut,
ja wenigstens EIN Recht haben und behalten soll, die befindet sich dann
in der Rolle der Frau, ob sie das ist oder nicht, ob sie das will oder nicht,
das ist egal, denn sobald so 'ne Beziehung dann läuft, werden es beide
irgendwann merken... welche Rolle sie da spielen, wenn der Ernst des Lebens
erstmal zugeschlagen hat und ein einfaches Rückrudern ohne schmerzhafte
Nebenwirkungen nicht mehr möglich ist.
Klar, man kann nun einwenden, dass der Ernst des Lebens bei so Sachen
wie Sex nix zu suchen hat und man sich deshalb auch nicht an (die) Regeln
halten bräuchte, da es sowieso nur darum ginge, miteinander Spass zu haben,
aber dann ist das eben bei Euch so und nicht bei mir,
und egal, bei wem das so ist, er oder sie sollte ein wenig auf seinen oder
ihren Ruf bedacht sein, welcher oder welche durch solch hedonistisch
anmutendes Verhalten in negative Mitleidenschaft gezogen werden könnte.
Ich selbst würde so etwas nie tun, habe es auch nie getan, weil mir der
Mitmensch viel mehr bzw. zu viel wert ist, alsdass ich ihn oder sie für mich
zum reinen Spassobjekt reduziere. Nichtmal bei Offerten für eine Nacht,
die ich natürlich gemacht habe, weil ich ein Mann bin, kam mir so etwas jemals
in den Sinn, nein, immer ist es mir ernst gewesen, immer habe ich streng darauf
geachtet, die Regeln nicht zu brechen und den Mitmenschen auch als Subjekt mit Eigenwert
zu behandeln, welches eben selber entscheiden darf und, sofern ich zu aufdringlich
werde, auch ein Beschwerderecht hat.
Wer den Ernst des Lebens für sich ablehnt, weil er nur auf Kosten anderer seinen
Spass haben will, ist eben nicht reif genug für eine Beziehung von tieferer Bedeutung,
und sollte zumindest darauf Acht geben, dass er oder sie sich bei solchen Regelbrüchen
nicht auch noch ernsthaft verliebt, denn das kann dann mit Sicherheit nichts werden,
selbst dann nicht, wenn etwas Lebendiges dabei rauskommen sollte.
Beziehungen tieferer Bedeutung sind zwar unbedingt innerhalb mindestens eines dafür geeigneten Raumes zu vollziehen,
aber dafür relativ zeitunabhängig und deshalb immer gut,
auch dann, wenn sie von den Protagonisten nicht für immer vorgesehen waren.,
leben tun wir ja schließlich alle nicht nur im Hier (=Raum), sondern auch im Jetzt (=Zeit) !
Da es sich aber eben um den Ernst des Lebens handelt, der von allen Beteiligten
auch eine entsprechende Reife verlangt, sollte man auch kurzfristige oder kurzfristig anvisierte
gegenseitige Körpernutzungen mit dem gebotenen Ernst und einem Mindestmaß an Fairplay angehen
(und auch durchziehen, denn keine halben Sachen, bitte !),
denn dann kann man sich auch sicher sein, dass nichts Schlimmes dabei rauskommt,
selbst wenn es etwas Lebendiges sein sollte, was dann Zeit und Geld kostet.
Man sollte sowieso immer bereit sein dafür, Zeit und Geld zu investieren,
sogar im Nachhinein noch, falls irgendwelche (z.B. unbedachte) Folgekosten entstehen,
und mindestens von einer der beiden Ressourcen genug zur Verfügung haben.
Wichtig ist immer, dass man zu jeder Zeit und vor jedem Menschen außer vor den Folgepartnern
zu dem stehen kann, was man gemacht hat. Die Folgepartner geht’s im Zweifelsfall nichts an,
oder man riskiert ungewollte Beziehungskrisen, die sich durch deren Eifersucht
und Besitzdenken ergeben, welche sich auch rückwirkend auf Vergangenes beziehen können,
egal, wie bescheuert das ist und, in den meisten Fällen, auch ungerecht, da ja jeder
Mensch ein Vorleben in eine neue Beziehung mit hinein bringt.
Die meisten wollen sich das dann eben vom anderen nicht vorstellen oder vorstellen müssen,
weil sie solche Gedanken auf die Idee bringen könnten, dass der Partner oder die Partnerin
so schlimm sein würde wie man selbst !
So schlimm braucht im Zweifelsfall aber keiner sein, also kann man derartige Konflikte
vermeiden, indem man beharrlich schweigt und auf sein Recht pocht,
AUCH eine Vergangenheit gehabt zu haben, die aber – so kann man beruhigend hinzufügen ! -
nie auch nur annähernd so bedeutend war wie die Gegenwart und erhoffte Zukunft
zusammen mit dem angesprochenen, eifersüchtigen aktuellen Partner.
Hierbei wiederum sollte man sich dann nicht beim Lügen erwischen lassen,
weshalb in solchen Bekenntnissen für das Gegenüber stets der Ernst des Lebens spürbar sein sollte,
um den es uns ja allen geht, zumindest eben ab einer gewissen Reife.
Wenn das Männchen seine Offerte gemacht hat, kann das Weibchen, um der Bringschuld
ledig zu werden, selbstverständlich auch einen Gegenvorschlag machen,
auf den sich beide dann einigen können, aber gar nichts tun – das ist nicht nur ein
böser Regelverstoß, es ist ein Faul mit fatalem Brenzligkeitsfaktor, für welches der Ernst des Lebens
selber über die Übeltäterin eine Strafe verhängt, die sich gewaschen hat und nicht selten
aus Pechsträhnen mit extremem Verständnisentzug der Umwelt besteht.
Wie lange solche Pechsträhnen dann dauern, hängt von der Bereitschaft des Weibchens ab,
den Spielfehler wieder gut zu machen und sich künftig an die Regeln zu halten,
während das Männchen vom Ernst eher keine Strafen zu erwarten hat,
solange es den weiblichen Versuchungen widersteht, vom eingeschlagenen Weg
abzukommen und etwas zu tun, was man in Wirklichkeit gar nicht tun wollte.
Dennoch kann auch das Männchen bestraft werden, nämlich durch das oder mehrere
Weibchen selbst, außerdem muss das Männchen sich über seine Rolle, seinen Status
und seine Position bewusst sein, um nicht z.B. als Drohne im Bettchen einer Bienenkönigin
zu landen, obwohl man doch eigentlich King Käpsele ist oder sein wollte.
Ein Mann, der sich nach Erfüllung einer solchen Rolle tot wiederfindet,
als wäre er im Netz einer schwarzen Witwe verendet, ist nicht bestraft worden
sondern belohnt und hat auch nach seinem Ableben kein Recht, sich zu beschweren,
denn er war eben doch zum Drohnendienst bestimmt und nicht als König geboren,
es handelt sich in solchen Fällen allerhöchstens um tragische Verwechslungen
und damit bei Geburt vertauschte Babys, in denen gar kein blaues Blut geflossen ist,
obwohl ihnen das keiner vorher gesagt hat.
So viel mal grob zu den prinzipiellen Spielregeln und möglichen Konsequenzen,
mit dem Alltag muss dann eben jeder selber fertig werden, irgendwie wird’s schon hinhauen
- falls es nicht doch schief geht, was es natürlich auch deswegen immer kann,
weil man es mit dem Ernst des Lebens zu tun hat.
Natürlich könnte ich auf diese Dinge noch ausführlicher eingehen,
man mag mir aber nachsehen, dass ich als Männchen meinen Mitbewerbern
und damit Rivalen keine unnötigen Vorteile verschaffen will mit Sachen,
die sie gefälligst selber herausfinden und lernen sollen, ohne dass sie jemand
darüber noch extra informiert... ich wäre ja blöd, also echt, ne, nicht mit mir !
Aber das bisher preisgegebene halte ich wiederum für zur Weitergabe dringend
angeraten, seit mir klar wurde, dass mir die Mitspieler langsam ausgehen,
die auf demselben Niveau spielen können und damit zum Glücklichmachen
all der Weibchen in Frage kämen, die solches brauchen und verdienen,
aber aus Gründen des Maßhaltens von mir nicht (mehr) berücksichtigt werden können.
Zum Beispiel jetzt, da meine Liebste sich doch tatsächlich für mich entschieden hat,
ich glaube ihr das nämlich, obwohl sie, geradezu verzweifelt darüber,
vor mir bekannte, dass sie eine meiner Bedingungen nicht einhalten könne,
und mich daher konfrontierte mit ihrem Wunsch, einen Kompromiss mit ihr
einzugehen... erstmal, und statt einer Ehe.
Ich habe mir eine Bedenkzeit ausgebeten, weil ich mir nun selber drüber bewusst werden muss,
ob ich dazu nun bereit bin oder nicht, aber da ich den Kompromiss nicht per se ablehnte,
kann sie sich nun berechtigte Hoffnungen auf einen positivem Bescheid machen,
obwohl mir nicht ganz wohl ist bei dem Gedanken, sie mit einem anderen zu teilen,
von dem sie gerade nicht loskommt, obwohl sie mich und nur mich liebe,
wie sie sagte. Der Typ, so berichtete sie mir unter Tränen, ist ein richtiges A...loch,
und wenn sie mich nicht belogen hat – wieso sollte sie ? Natürlich könnte sie das,
aber wenn sie's hätte wollen, dann bräuchte sie den anderen doch gar nicht erwähnen ! -
dann mißhandelt er sie bloß, seit sie, auf der Suche nach einem Halt, blöderweise auf ihn
reingefallen ist. Jedenfalls macht er es ihr, wenn überhaupt, nur auf eine Weise,
und zwar hintenrum, und dann auch noch schwer, denn er erpresst sie mit ihrer Vergangenheit.
Ich bin da ganz auf ihrer Seite, so was geht nicht, schon gar nicht mit mir,
weshalb diese Erpressung mir gegenüber nichts (mehr) nützt, denn sie hatte ja den Mut,
mir von selber alles zu erzählen, Erpressung also ist nicht mehr, denn es funktioniert nicht.
Aber... sie kann mir eben, trotz ihrer eindeutigen Gefühle für mich, nicht gararantieren,
dass es nicht doch wieder "mit ihm passiert", also quasi hintenrum, weil sie eben
irgendwie noch von ihm abhängig ist, obwohl das Einzige, wofür er je gut war,
die Tatsache sei, dass sie sich an ihm festhalten kann.
Tja, die wirklich bittere Pille, die ich mit der Wahrheit zu schlucken hatte,
die sie mir offenbarte, kommt aber jetzt erst, denn... sie ist sich eben nicht sicher,
ob sie sich bei bzw. mit mir allein genauso sicher fühlt, fühlen kann wie bei dem A...loch,
denn ich bin schließlich ein Künstler und Künstler sind irgendwie eben doch...
nicht die solidesten Menschen auf der Welt, man merkt es ja schon an unseren Ausdrucksweisen,
wir gehen eben lockerer mit den Dingen um als die schweigende Mehrheit der Variante
Spießer ohne eigene Meinung. Das hat mich, ehrlich gesagt, schon verletzt,
und ich bin auch nicht begeistert von den Aktivitäten, die ihre Rückseite so betreffen,
aber nun kam ich auf die Idee, den Typen mal so richtig in Versuchung zu führen,
denn vielleicht kann ich ihn ja in eine Falle locken, und dann... sind wir den bald los,
ob sie nun den benötigten Halt bei mir findet oder nicht. Also ich bin mir schon sicher,
dass ihr dann bei mir nix fehlt, und mir ist er eben ein Dorn im Auge.
Ich bin ja, so erzählt man sich endlich auch mal zurecht, bi, was ja nie...
schadet, solange es wenigstens oder bloß ein bißchen ist...
und solange ich durch sie nicht völlig straight gemacht wurde,
existiert ja die Möglichkeit, ihn für kurze Zeit mit einzubeziehen,
und da ich ganz gut bin im aktiven Einsetzen des Mundes,
was nicht unbedingt nur die Redegewandtheit betrifft (man isst ja auch damit !),
könnte ich ihn damit ablenken und gleichzeitig dafür sorgen, dass sie hinterrücks entlastet wird.
So kommt sie vielleicht ganz drum rum und dann... dann schnapp ich ihn mir allein.
Was ich vorhabe, dann mit ihm zu tun, darf nach Ausführung nicht nachweisbar sein,
aber dann ist er eben weg, während ich mir vorausssichtlich ein Souvenir von ihm behalte,
weil's aller Wahrscheinlichkeit nach das einzig Schöne an ihm für mich sein wird.
Also... wenn ich meiner Liebsten zusage, dann wird das eben ernst,
und letztlich wird sie die Bedingung doch erfüllen können.
Ich freue mich schon jetzt auf gemeinsame Spaziergänge am See,
bei denen ich ganz bestimmt auch an das A...loch denken werde,
und zwar immer, wenn ich auf's Wasser schaue und mich dabei daran
erinnere, wie tief es an den tiefsten Stellen ist.
Wenn man ihn dann da eines Tages doch hochholen sollte,
wird es ungeheuer schwer sein, irgendeinen Zusammenhang herzustellen
zwischen uns und ihm, denn... unser Typ ist er ja nie gewesen,
wir hatten letztlich mit dem überhaupt nichts zu tun...
und er nicht mit uns. Der Ernst des Lebens, er ist für uns eben ein anderer
als für ihn, denn er war, er IST dafür nicht reif genug, in my humble opinion.
Dafür ist er eben reif für etwas ANDERES, seit ich von ihm weiß.
Sein Name ? Ernst... natürlich. Es ist Ernst und er heisst auch so.
Es sollte niemanden überraschen, wirklich nicht,
denn niemand hat schließlich je behauptet, der Ernst des Lebens selbst,
(also für sich, nicht unbedingt für andere), besäße
keinen Humor. Wieso sollte es so sein nur weil er eben DER Ernst IST
und wir alle doch lieber ohne ihn auskommen würden, wenn wir denn könnten ?
Ich bin ja stets darum bemüht, auch meinen Mitmenschen einen Gefallen zu tun,
und wenn ich es kann, dann tue ich es auch gerne.
Rupert am 12.03.2018
(Abschließende Anmerkungen des erleichterten, nun zum Manne gereiften Autors:
So, das war's, überstanden, mehr kommt nicht mehr, auch wenn ihr enttäuscht seid,
es ist vorbei, mehr hat das nie bedeutet, mehr war da nie von zu lernen, es dauerte
nur bei den Meisten viel zu lang... allerdings können wir nun, da der Ernst vorbei
ist, auch gleich den Spass vergessen, denn wie wollen wir den noch identifizieren,
wahrnehmen als Besonderheit, mit deren Hilfe wir der Langeweile und dem Überdruss
entgehen können ? Ich befürchte, auch damit ist jetzt Schluss, so ganz ohne den Ernst.
Irgendwann aber, das war die ganze Zeit über klar, musste ja auch ich zum Mörder
werden, da war irgendwie der Gemeinschaftsdruck dann doch zu stark,
der Widerstand gegenüber so tollen (einmaligen! grandiosen! vor Fantasie geradezu überschäumenden!)
Verführersprüchen wie „Du willst es doch auch !“
oder „Alle tun es !“ bis auf eine profillose Gummischicht abgerieben,
und schwupp – bin ich als letzter umgefallen.
Was machen wir jetzt nur ? Ist mit dem Ernst etwa alles vorbei ?
Können wir überhaupt noch aufstehen und um wieviel Uhr ?
Wer sagt uns jetzt, wann wir wo zu sein haben und weshalb das richtig ist ?
Und wo sind die gebratenen Hähnchen, die der Spass uns versprochen hat ?
Also die, welche, im Gegensatz zu den ungebratenen, lebendigen, FLIEGEN können
und vor lauter Begeisterung unsere offenen Münder als Ziel auswählen ?
Und wer brät sie uns eigentlich, wenn wir alle noch am Liegen sind,
weil die Uhren aufgehört haben, uns zu interessieren ?
Gibt es etwa noch eine Ernestine ? Oder war das alles nur Quatsch ohne Soße ???)
________________________________________________________________________________
Der Macho
Wie bereits allgemein bekannt sein sollte
kommt der Begriff „Macho“ vom Wörtchen „Machen“
und weil ich nun Klischee von Inhalt
zu trennen begonnen habe
kann ich auch problemlos dazu stehen:
Ich... ich bin ein waschechter,
ein Macho,
wie er im Buche steht,
obwohl ich nichts zu tun habe
mit dieser gutaussehenden Dame
aus Russland
die ihren entzückenden Zwegpinscher
auf „Macho“ getauft hat
ich stehe auch nicht bei Fuß
wenn eine solche nach mir ruft
aber kläffen kann ich
mindestens genauso gut.
Klar
ich lass' es nicht so raushängen
und den solariumgebräunten
gut eingeölten
Latin Lover
sieht man mir ebenfalls nicht an
bin ja viel zu Deutsch dazu
aber wenn ich nicht machen KANN
dann fühle ich mich nicht wohl
und wenn ich nicht machen DARF
dann fühle ich mich ausgegrenzt
bis hin zur Eingeschnapptheit.
Was mich aber endgültig
als richtigen Macho
auszeichnet
ist die Tatsache
dass, wenn ich nicht machen WILL,
ich es ja ANDEREN überlasse,
und das...
es kommt für mich einfach nicht
in Frage
nicht, solange es noch
eine Verwendung für mich gibt.
Jetzt ist es endlich raus
Soll keiner sagen
er oder sie oder etwas
hätten es nicht gewusst
bloß weil ich eigentlich
ganz nett bin
früher oder später
hätten's ja doch alle mitgekriegt
und nein
besser als meine Macho-Kollegen
bin ich auch nicht
müsste ich ja wissen
schließlich weiß ich
was ich mache.
Rupi am 29.12.2023
für Jana.
Was es einfacher machen würde
"Was es uns wirklich
einfacher machen würde
mit Ihnen
das wäre
ein erhebliches Mehr an Bereitschaft
zur Anpassung
die Kommunikation
gestaltet sich wirklich
schwierig genug
wenn wir immerzu auf Sie einreden
und hinterher
ist es immer so
als hätten wir überhaupt nichts
gesagt
aber wir sind nicht so
wie Sie.
Was es Ihnen wirklich
einfacher machen würde
im Leben
das wäre
wenn Sie Ihre Ansprüche
und vor allem die
Erwartungen
mal etwas runterfahren
denn was Arbeit ist und was nicht
hängt eben vom Lohn ab
den man gewillt ist
Ihnen für etwas zu bezahlen
und wenn da keiner rausschaut
haben Sie eben überhaupt nichts
gearbeitet
denn Sie sind bestimmt nicht so
wie wir.
Was es der Menschheit wirklich
einfacher machen würde
das wäre
ein Weniger an Individualismus
und natürlich Egoismus
und erhebliche Einschränkungen
bei Konsum und Energieverbrauch
natürlich bei gleichzeitigem
Wirtschaftswachstum
und erhöhter Einsatzbereitschaft
wo es eben gerade
an Arbeitskraft mangelt
doch leider sind manche Menschen nicht so
wie sie sein sollten!"
"Sie haben aber wirklich keine Ahnung!
Denn was es mir tatsächlich
einfacher machen würde
das wäre
ein Lottogewinn
ein Volltreffer mit Zusatzzahl
und dann
keine Menschen mehr
Menschen wie Sie
die es immer gerne einfacher
haben wollen
während sie es sich selbst doch schon
so einfach machen
wie nur möglich
nur weil sie zufällig
drüber bestimmen
was von Wert sein soll
was nicht
und was andere gefälligst
zu tun hätten
damit sie so bleiben können
wie sie sind!"
Rupi am 17.08.2023
Ein gutbezahlter Job
Ich steh Schmiere
im Schmierentheater
sorg' dafür
dass uns niemand
beim Schleimen
erwischt
Bin ein Wachhund
genau wie mein Vater
beiß' manchmal
in die Schenkel
manchmal in
die Gischt
In der Lobby
genau vorm Plenarsaal
wo Partei
und Parteifreund
sich teilen
das Bett
und dann wechseln
wer will kann gleich zwei Mal
die Potenz
könnt' zwar fehlen
doch Geld macht's
ja wett
Ich hab alle
gekannt und gesehen
Diplomat
Zwischenhändler
Minister
Magnat
doch Erinnern
kann allenfalls gehen
wenn für mich
man dann keine
Verwendung
mehr hat
Danach sieht es
trotz halbleeren Rängen
für nen Hund
hier im Reichstag
nun wirklich
nicht aus
unser Staat zahlt
sehr gut für's Verdrängen
und kein Tier
wird vergessen
nur's Volk nimmt
Reißaus.
Rupert am 09.07.2023
Man muss gute Nerven haben
Es war ja zu erwarten,
man konnte quasi mit nichts anderem rechnen,
und glauben Sie mir, junger Mann,
auch Sie, mit Ihren Gefühlen,
mit Ihrem Intellekt und Bildungsstand,
ja,
Sie, mit Ihrem Geschmack,
Ihnen wird’s auch nicht besser ergehen,
und deshalb seien Sie vorbereitet,
dies ist nämlich ein Stresstest,
und am besten ist, Sie bringen dafür
gute Nerven mit..
man muss gute Nerven haben!
Worüber ich rede? Ja... wissen Sie das denn nicht?
Haben Sie sich denn noch nicht geoutet?
Sie können doch gar nichts dafür,
schon gar nicht, dass Sie Deutsche Eltern haben,
geschweige denn, dass Sie Deutscher SIND,
aber Sie fallen eben schon dadurch negativ auf,
dass Sie bei unsrer Sprache auf Satzbau
und Grammatik achten,
außerdem ist Ihre Hautfarbe,
zumindest, solange Sie nicht doch mal
den Gang zum Sonnenstudio in Erwägung ziehen,
eindeutig weiß.
Zu weiß, wenn Sie mich fragen!
Aber nein, Sie müssen sich...
ja Sie dürfen sich deshalb gar nicht bräunen lassen,
dafür ist's zu spät,
aber darum geht’s ja auch überhaupt nicht,
ob Sie nun ein Rassist sind oder nicht,
seien Sie sich versichert,
das steht hier überhaupt nicht zur Debatte,
und das meine ich doch auch gar nicht,
iwo.
Ich meine es eher generell,
also das mit den Nerven,
vielleicht gehe ich Ihnen ja deswegen auf genau jene,
aber ich habe Sie gesehen,
also nicht Ihre Nerven, sondern Sie persönlich,
und ich sag' Ihnen gleich,
wenn Sie keine guten Nerven haben,
dann...
kann sich das noch sehr, sehr negativ für Sie auswirken.
Wobei ich Sie gesehen und was Sie falsch gemacht haben?
Also, wir sind ja unter uns,
und aus meiner persönlichen Sicht,
junger Mann,
haben Sie überhaupt nichts falsch gemacht,
im Gegenteil, denn ich... ich hatte mir ja
auch überlegt, ob ich da nicht mal hingehe,
hingehen soll,
sonst hätte ich Sie ja gar nicht...
erwischen können dabei...
ja, ich sah Sie eben dort,
als ich selbst mit dem Gedanken spielte,
mir genau dasselbe anzutun,
und zwar wegen meiner Nerven,
man muss eben gute Nerven haben,
heutzutage sowieso!
Was? Ich hätte Sie bestimmt verwechselt?
Ja wobei und mit wem denn?
Neinnein, ich bin mir ganz sicher, dass Sie das waren,
Sie trugen sogar die gleichen Klamotten wie jetzt,
aber keine Sorge, auch darum geht es nicht,
außerdem ist es mir egal,
ob es nun wirklich dieselben oder eben nur die gleichen
Klamotten sind, die Sie da seit einiger Zeit am Leib haben,
aber die Veranstaltung, von der ich rede,
der Stresstest, um den es sich handelt,
der ist auf jeden Fall der gleiche,
ich bin da quasi schon durch,
wenn auch nicht wegen derselben Veranstaltung,
denn ich...
nunja, ich bin da dann doch nicht rein.
Aber nicht wegen Ihnen,
nicht, dass Sie sich jetzt schuldig fühlen,
nein,
aber der Roland Kaiser wäre dann,
wegen seinem politischen Engagement,
schon mehr mein Fall,
nur blöderweise trat der nicht auf,
also bin ich da auch nicht rein... mit Ihnen...
also dort, wo Sie drin gewesen sind,
und – um Sie zu beruhigen -
ich rede nicht von der Schwulensauna
gleich neben der freikirchlichen Gemeinde,
aus der ich Sie auch schon habe kommen sehen,
oder sonst einem Swingerclub,
nein, ich rede wirklich von einem Konzert,
auch wenn's nicht eines vom Roland Kaiser war,
aber auf jeden Fall war's auch eins,
für das man gute Nerven braucht.
Genau! Jetzt haben Sie's!
Ich hab Sie bei Olaf, dem Flipper gesehen!
Neinneinneinnein, bloß keine Begründungen jetzt,
schon gar nicht, dass Sie nur deshalb dort gewesen seien,
um Ihre Oma zu begleiten,
solche Ausreden sind ja nur noch peinlich,
Sie können vor mir ruhig zugeben,
was für Musik Sie mögen...
denn für mich, verzeihen Sie, ist das sowieso
alles irgendwie Schlager,
manchmal ist es eben Schlager mit Keule,
so wie die Toten Hosen...
oder Unheilig...
aber ob nun Rammstein, Helene Fischer oder auch Kiss,
man braucht eben gute Nerven dafür,
und dann erst Recht für die Diskussionen,
die quasi automatisch entstehen,
wenn man sich dann mal vor wem geoutet hat...
so als Deutscher, der in seinem Heimatland aufwuchs
und blöderweise mal ein Kind gewesen ist,
für das Musik mal zum Spass an der Freud da war,
ohne jeglichen weiteren Zweck.
Ein Kind, das sich doch tatsächlich seines Lebens freute,
und dann auch noch mit gutem Gewissen...
und ganz egal, ob's nun verarscht worden ist dabei
...oder auch nicht.
Machen Sie jetzt also bloß nicht Ihre Oma dafür verantwortlich,
denn die wird mutmaßlich sowieso bald vor ihrem Richter stehen...
und dann können Sie nur noch für sie beten,
Sie wissen ja überhaupt nicht,
was die alte Dame so auf dem Kerbholz hat,
und je nach dem, wie schlimm es ist,
käme Olaf, der Flipper dann womöglich noch
als verschärfendes Höllenargument dazu,
und das können Sie ihr doch nicht im Ernst antun,
die Kreuzchen bei der CDU, die sie ja dachte, hier zu ihren Gunsten
ins Spiel bringen zu können, sind ja schon belastend genug.
Schluss jetzt mit den Rechtfertigungen!
Sie waren eben bei Olaf, dem Flipper, hoffentlich hat's Ihnen
dann auch gefallen, ob christlich oder teuflisch!
Sofern Sie nicht hinterher,
so als Vollkaskodesperado,
dem Wolfgang Niedecken vor der Nase rumgefahren sind,
ob im SUV oder im Suff oder gar nüchtern...
droht Ihnen nun kein weiterer diesbezüglicher Vortrag,
zumindest... solange Sie sich nicht outen.
Außerdem verrate ich Sie nicht,
denn wenn Sie mal auf meiner Gedichteseite vorbeischauen sollten,
können Sie dort ja lesen,
wie ich im zarten Alter von 6 Jahren einst bei Daliah Lavi gewesen bin.
Und wenn nun, zusätzlich, ausgerechnet auch noch Olaf, der Flipper
dazu gekommen wäre, nun, dann stünde dies ebenso
unter meinen Konzertbesuchen,
da kenne ich gar nichts, schon gar keine Scham...
denn da stehen auch Gitte, Johnny Wakelin und Brotherhood of Man dabei,
aber letztere waren halt mit auf der Oldie-Festival-Liste
und kein wirklicher Hallenbesuchsgrund.
Und Sie, Sie können Ihre eigene Liste machen,
für die bin ich ganz sicher nicht zuständig.
Und ob Sie's nun glauben oder nicht,
wenn ich mich doch für etwas schämen sollte,
dann wären es Pink Floyd,
und zwar nicht, weil Roger Waters bei denen gespielt hat,
sondern eher, weil er damals schon nicht mehr dabei war,
aber eigentlich hauptsächlich, weil ich sie generell eigentlich gar nicht mag.
Ich bin da damals nämlich vor allem wegen der Lightshow hin,
während die Musik... explizit jene in der ersten Hälfte dann, wo's zu allem
Überfluss auch noch hell war, aber auch später,
ich sage nur Frauenstimme bei „The Great Gig in the Sky“...
also, man muss schon gute Nerven haben!
Ein Freund von mir war bei den Stones und bei Howard Carpendale,
bei Eric Clapton und bei Peter Maffay
...und das alles innerhalb von nur wenigen Wochen,
das muss man dann auch erstmal verarbeiten.
Ja, genau, und leisten können muss man sich das AUCH NOCH...
heutzutage,
aber auf jeden Fall Nerven...
quasi wie Drahtseile...
die braucht man da eben,
denn es ist nunmal ein Stresstest.
Und dann kommt sicher irgendwer und beurteilt einen
nach dem, wovon man sich hat unterhalten lassen,
nicht nur diese, verzeihen Sie, religiösen Spinner,
die den Teufel auch noch in Ihrer Doktor Oetker Pizza finden,
um sie Ihnen madig zu machen...
von der Schwulensauna mal ganz zu schweigen,
aber ich hoffe dann doch, dass Sie dort Kondome benutzt haben,
ja, dies sage ich auch und gerade als Katholik!
Und dass ich nun tatsächlich zwei CD-Boxen
von Daliah Lavi erwarte und mich drauf freue,
als gäbe es kein Morgen,
als hätte es überhaupt kein Morgenschein gegeben...
ja, als wäre ich noch immer ein Kind und diese Musik -
Schlager, ob mit oder ohne Keule! - wäre zum Spaß an der Freud' da...
es war ja zu erwarten,
man konnte quasi mit nichts anderem rechnen...
nein, ich weiß auch nicht, ob Donald Trump wiederkommt...
aber klar ist es den Amis zuzutrauen, dass sie den nochmal wählen...
außerdem dachte ich, dass Sie als Freikirchler eher
für den wären....
oh, nichtmal gegen's Impfen?
Sie glauben also auch nicht alles, was man Ihnen da erzählt...
na herzlichen Glückwunsch!
Dann hat auch Olaf, der Flipper Ihnen bestimmt nicht geschadet...
sehen Sie, so kann man sich irren...
genau...
man sucht es sich selbst aus, von wem man verarscht wird
und vom wem nicht...
bei mir sind's dann halt doch eher Frauen...
yep, machen Sie's auch gut!
Das Leben ist eben ein Stresstest und für den...
muss man GUTE NERVEN haben!
Rupert am 09.11.2022
man lese dazu bitte auch meine Erinnerung an Daliah Lavi hier:
Prosa: Begegnungen und Sonstiges... (nach UNTEN scrollen!)
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Ausnahme!
Das Fritzchen, mein kreativer junger Freund aus der "Pennälerlyrik", hat mir grade ein brandneues Gedicht
vorbei gebracht und auch gleich erlaubt, es ausnahmsweise nicht dort... sondern HIER dazu zu stellen!
Wer mehr von Fritzchen's Arbeiten lesen will, muss dann halt hier klicken: Achtung Zoten ! (Pennälerlyrik u.A.)
Onkel Markus
Der Onkel Markus von der CSU
der ist ein Bub... genau wie ich und Du
sein großes Vorbild ist der Nikolaus
Geschenke machen... ziehn von Haus zu Haus!
So kam's... er zog bis in die Politik
doch seither hagelt's immer nur Kritik
sogar, weil er jetzt offen drüber spricht
der Heil'ge hat 'nen Bart... er selber nicht!
Und weil dem Markus nur der Bart noch fehlt
zu seinem Glück, für das er sich so quält
hat er sich selber öffentlich beschwert:
Das Glück! Es blieb bis heute ihm verwehrt!
Man glaubt es kaum... er gab doch jeden Cent
ist nun sogar Ministerpräsident
und wird doch seines Mannesrechts beraubt
weil niemand ihm den Stoppelwuchs erlaubt!
Egal, wen Onkel Markus hat gefragt
man hat ihm stets das Eine nur gesagt:
„Wenn Du so einen Bart trägst, kommt es raus:
Du hältst Dich scheinbar für den Nikolaus!
Und sowas in 'ner Christlichen Partei...
da geht durch's ganze Bundesland ein Schrei!
In Bayern wird man öffentlich Dich richten...
drum musst Du auf das coole Ding verzichten!“
Ach, Onkel Markus, bitte weine nicht
manchmal heisst's eben leider doch Verzicht
weil irgendjemand sich an etwas stört
und man, wie Du, ja stets auf Andre hört
...ich seh' mir das nun nicht mehr länger an
und ruf' Dir hiermit zu: Sei doch ein Mann!
Sobald Du einer bist, musst Du's bloß glauben
und einfach nur Dir selbst den Bart erlauben!
Fritzchen mit nasssrasierten Grüßen nach Bayern am 08.01.2024
Rund um die Welt – drei satirische Gedichte aus circa 6 Stunden
Nun soll es also doch, auch beim Rupi, die Masse machen -
statt der Klasse, die unzweifelhaft auf seiner Gedichteseite vorherrscht,
und wieso ?
Weil der Chef, der Rufus Van Houten, das plötzlich so will !
„Wenn Dir die drei Gedichte jedes für sich nicht wirklich gut genug sind,
nur weil Du eben auch ein unzufriedener Nörgler bist,
dann tu' sie eben zusammen und mach' ein Werk aus ihnen.
Auf jeden Fall schuldest Du mir die noch, bevor Du Dich ausruhen kannst !“
„Ist dies etwa immer noch das Ende für Anfänger ?
Hat das denn nicht bereits mit dem Ernst des Lebens wieder aufgehört ?
Wieso mutest Du den Leuten nun quasi alles zu ?“
„Na weil ich der Chef bin und es kann !
Außerdem... wird’s doch höchste Zeit, dass die Leute selber was tun,
wenn überhaupt jemand die ganze Arbeit auf Dich abwälzen darf,
dann bin das immer noch ich...
Oder hattest Du geglaubt, dass es damit nie zum Ende käme ?“
„Geglaubt ? Ich ? Woran ? Ich kann... ???
Na dann...“
1)
Rund um die Welt
Rund um die Welt
überall ist's das Gleiche
erst geht’s um's Geld
dann über 'ne Leiche
wer wird gefragt
ob's ihm denn gefällt ?
Geschunden, geplagt
wird man rund um die Welt.
Rund um die Welt
wie auch ihre Geschichte
wird dargestellt
wie der Mensch sich vernichte
dann nachgeahmt
oder bloß laut gebellt
dass Gott sich erbarmt
glaubt man rund um die Welt
Rund um die Welt
gibt’s ein böses Erwachen
wie unbestellt
erklingt teuflisches Lachen
weil dieser Gott
nun das Urteil doch fällt
Auf Mord steht Schafott
heisst's nun rund um die Welt
Rund um die Welt
überall ist's das Gleiche
erst geht’s um's Geld
dann über 'ne Leiche
wer wird gefragt
ob's ihm denn gefällt ?
Der Mensch, er versagt
und zwar rund um die Welt
Ein mal Karree
und dann wieder im Kreis
Freiheit ade
wir bezahlen den Preis
Dies ist ein Alp
tut in Wirklichkeit weh
Hol' ihren Skalp...
Ein mal Karree !
Rupert am 15.03.2018
2)
Kluge Sprüche einmal anders
Was haben wir nicht doch gelacht
und welche Nacht zum Tag gemacht
trotz allen Lügen, deren Beine
kürzer waren noch als meine
so ging es mit den Lastern los:
Die Müßigkeit war ziemlich groß
Der Mensch soll denken, wo Gott lenkt
auch wenn er sich das Hirn verrenkt
Mit Undank lohnt man's in den Welten
wie viel des Schuster's Leisten gelten
damit der bleibt bei seinen dann
wie's Brautkleid Brautkleid bleiben kann
Das Glück lässt sich von jedem schmieden
jedoch nur selbst, sagt man hiernieden
Wo Vorsicht eine Mutter ist
die ihre Kiste nicht vergisst
Der Deckel wird vom Topf gefunden
's gibt laute nicht, doch stille Stunden
wenn's Ende gut ist ist's auch alles
stets vor, nie hinter'm Fall des Falles
kommt am Ziel der Hochmut an
wo Dusel man gebrauchen kann
klopft man auf Holz und nutzt den Tag
...der wiederum hat seine Plag':
Der Künstler sucht den Musenkuss
die Weisheit ihren letzten Schluss
wer's zu nichts brachte kam nicht weit
doch alle Wunden heilt die Zeit
Wer sich was gönnt und dann auch Dir
wünscht jedem Tierchen sein Pläsier
Schreibst Du Dir nichts hinter die Ohren
bleibt Hopfen sowie Malz verloren
Folgt dann die Arbeit dem Vergnügen ?
Wäscht isoliert sich jede Hand ?
Der Schein, hört er je auf zu trügen ?
Baut nicht ein Bauer auch auf Sand ?
Wo macht das seichte Wasser Krach,
ein Anfang's einem auch mal leicht ?
Wann gibt der Dumme endlich nach ?
Wann wird der Preis vom Fleiss erreicht ?
Wer meint, dass er schon alles wüsste
der bleibt sein Leben lang ein Narr
und glaubt, dass alles bleiben müsste
so wie es schon immer war:
Vielleicht werd' klug ich ohne Schaden
bleib' aus den Augen doch im Sinn
mach' mein Geschäft in Deinem Laden
und kann behalten den Gewinn !
Wer kann's schon mit Gewissheit sagen ?
Ich würd' es dann doch nicht machen
geh' auch mal denen an den Kragen
die sich gerne lustig machen
über and're, die, so scheint's, nicht
ganz so schlau sind wie die Masse
So manches Hirn bleibt eben undicht
ganz egal, wie sehr ich's hasse !
Rupi noch am 14.03.2018
3)
Raucher
Ich habe keinen Schornstein
und dennoch qualmt's aus mir
Du atmest nur die Reste ein
von dem, was ich so inhalier'
doch die sind halb so giftig
wie's Essen auf dem Tisch
kannst zwar verzichten, doch nicht flieh'n
Gerüche, die vorrüberzieh'n
Dein Appetit, als Grund nicht triftig
um Dir etwas rein zu zieh'n ?
Für den Salat reicht „frisch“ !
Es leben die Eliten
sonst sterben die doch aus
Du liest mir vor aus den Leviten
die Rechnung geht ja doch auf's Haus
der eine kann sich's leisten
der and're eben nicht
die Preiserhöhung zeigt es an
zu wem man sich noch zählen kann
doch was die sich damit erdreisten
und dann noch beim kleinen Mann...
schreit viel zu laut „Verzicht“ !
Es reicht, ich werde böse
und das liegt nicht am Ruß
Nun kommt's zu teuflischem Getöse
vielleicht wächst mir ein Pferdefuß
dann bau' ich kleine Brücken
zum Reichstag nach Berlin
verteile was im Parlament
mal seh'n, wer den Gestank noch kennt
es blieb ja doch beim Bänkedrücken
nur damit man weiterpennt
- nun wird’s nicht mehr verzieh'n !
Da wird man ganz schön schauen
für's üppige Salär
Jetzt tut sich mal wer etwas trauen
den braven Deutschen gibt’s nicht mehr
das Stimmvieh, einstmals heilig
macht Revolution
Die Raucher steh'n zusammen auf
mit letzter Kraft zum Schlussverkauf
mit dem man uns beleidigt
entmündigt ...sind wir schon.
Rupert am 15.03.2018
__________________________________________________________________________________________________________
Ohje... was bin ich heute wieder böse...
wieso fällt mir nun so etwas ein ?
Lag's etwa am Berliner Wortgetöse ?
Egal, es sollte wohl geschrieben sein...:
Nach der Henkersmahlzeit
Aber gerne doch...
man tut ja, was man kann !
Ich bin gerne Koch...
der Rest geht mich nichts an !
Ja natürlich wusste ich für wen ich koche
hab mich extra angestrengt, die ganze Woche !
Tja und heute nun...
gesondert noch nach Wunsch,
das gegrillte Huhn,
plus Salzkartoffeln, Punsch...
vielleicht wird’s die Hose nun etwas beengen,
dafür reicht's Gewicht, um nicht zu lang' zu hängen !
Wer schwört auch 'nen Eid ?
Da droht ja schon's Gericht !
Nein, es tut mir leid,
Genau'res weiß ich nicht...
wer denn nun warum zum Bundeskanzler wurde
Ihnen quasi folgt, vielleicht ist's ja ein Kurde ?
Einer, der durch Sie
einst Unterschlupf hier fand
Die Demokratie
...sie blieb, doch unser Land
konnte nunmal so nicht mehr dasselbe bleiben
sei'n Sie froh, man wird Sie schließlich nicht vertreiben !
Ja, das droht mir bald...
wie allen And'ren auch
Deutsch wird man nicht alt
so wie der eig'ne Brauch
und ich kann nunmal nur gute, deutsche Küche
mich vertreiben ja schon andere Gerüche !
Sie war'n hier mein letzter Job,
und der ist nun ganz getan
Vielen Dank auch für das Lob...
ich fang' neu im Ausland an
Sie könnten's auch, nur wollt' Sie dann doch keiner haben
so wie Sie die Todesstrafe, die nun Sie trifft... heute aben
-d.
Rupert am 22.03.2018
Meine Sommer-Styles
Meine Sommer-Styles
sie gleichen
meinen Winter-Files
meine Moves im Herbst
sie stammen noch
vom Frühjahr
Meine Fashion-Week
erreichte schon
als Kind den Peak
aufgetragne Shorts
und Brüderchens
Pyjama
Diese Werbemails
sie werben
stets an mir vorbei
alle X-tra-Sales
sind mir noch viel
zu teuer
Meine Slimline-Fails
sind mir
tatsächlich einerlei
und fürs Body-Shaming
bräucht ich nen
Betreuer.
Rupi am 12.07.2023
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Dem Deutschen Volk zum Wohle
(aka: Was der Henker zum Richter sagt !)
Was, aus dem Deutschen Volke, der Henker (arbeitslos, da es hier die Todesstrafe ja schon lange nicht mehr gibt !)
zum Richter (i.i.A., also immer im Amt, da DEUTSCH !) sagt:
Also Sie, ja, unsere Frau Bundeskanzlerin braucht sich
meiner Meinung nach
nicht so beschimpfen lassen, und das schon gar nicht von Ihnen...
„Landesverrat“ kann das, was sie macht, schon aus mehreren Gründen nicht sein,
denn erstens legt sie des ja quasi selber fest, was nun Landesverrat is und was nich',
und zwar anhand ihrer Kompetenz bezüglich dieser Kurven... moment...
wie nennt man die nochmal... genau, Richtlinienkompetenz,
hat also nix zu tun mit Rundungen, auch nicht mit weiblichen,
sondern eher damit, wo der Hase denn nun langläuft,
wenn er sich Skier anbindet,
hehe,
also, sie definiert ja quasi, wann es sich wobei um Landesverrat handelt,
und des müssen Sie schon zugeben, so blöd is' die dann nicht,
sich da selber verurteilbar zu machen, da können Sie als Richter
noch so sehr an die Grenzen gehen, die solche Linien auch haben,
des is quasi zwecklos is des.
Ihnen geht es ja vor allem um die Grenzen, das weiß die doch sowieso,
und mit ihrer eignen Kompetenz als Kanzlerin braucht sie für dieses Thema
kein Jurastusium so wie Sie, um da Urteile fällen zu können,
außerdem is sie ja auch Mensch oder zumindest, für die Genderdeutsch sprechenden
Bundersbürger*Innen, Menschin, und als solche is die zumindest aufmerksam,
dass sie ein Restgewissen behalten kann, wenn es sich bei den Urteilen,
die sich da auf die Grenzen beziehen, um Urteile über Leben und Tod handelt.
Wenn man, wie Sie, mein Herr, nun via Jurastudium zum Richter geworden ist,
dann kann's schon sein, dass man sich unterwegs auf den Stuhl, auf dem man als
Richter dann sitzt, mit allen vorhandenen Skrupeln sogar auch dieses Restgewissen
quasi aberzogen hat, um sich beim Urteilen dann strikt an die Paragraphen und sonst an
nix halten zu können, ja, vielleicht enthebt einen dieser Richterstuhl ja von jenen,
welche als Menschen und Menschinnen als Bürger*Innen unseres Landes
vor den Stuhl zitiert werden und sich damit unter Ihnen befinden,
sodass Sie jetzt quasi gar kein Mensch mehr sein brauchen,
da dieser Stuhl sie zu was Anderem, was Besseren macht,
aber für Politiker gilt das nicht, das ist für die quasi aufgrund der Gewaltenteilung
ausgeschlossen, sodass sogar ein Kanzler oder eine Kanzlerin noch immer Menschin
bleiben kann, obwohl die dann auch über die Paragraphen bestimmt,
an welche Sie sich beim Urteilen immer noch zu halten haben.
Außerdem, ich weiß es ja, es gibt so spezielle Fälle, Kandidaten sozusagen,
bei denen es manchmal bedeutet, dass man sich gar nicht ans Gesetz halten braucht,
weil es ja genügt,
wenn man sich an die Paragraphen gehalten hat beziehungsweise ihr Anwalt oder ihre Anwältin
es irgendwie vor Gericht so auslegen, quasi so drehen kann,
als hätte man wenigstens dies getan, also... sich gemäß der Paragraphen nichts zu schulden kommen
lassen, obwohl man das Gesetz gebrochen hat, und dann... können Sie als gewissenloser Richter,
welcher den Homo Sapiens übergeordnet und damit entzogen ist, auch nicht mehr viel tun,
weil Sie dann ja einzig den Paragraphen gehorchen und das, was so ein Anwalt sagt, in Ihren Ohren
viel zu plausibel erscheint, um nicht ausgerechnet an die, also an die Paragraphen, denen Sie
noch immer untergeordnet sind, zu erinnern...
und mir scheint es, dass Sie, so als Übermensch und Privatperson, die Sie ja auch noch sind,
sich da gerade einen Kanzler oder eine Kanzlerin wünschen, der oder die Ihnen etwas ähnlicher ist
und sowohl kein Restgewissen mehr hat alsauch sich den Menschen enthebt, und die Frage
muss erlaubt sein, Euer Ehren, denn sie drängt sich mir auf, die Frage ist nämlich:
Was dann ?
Dann regiert nämlich jemand, welcher sich, solange es auch nur irgendwie mit den Paragraphen
vereinbar ist, überhaupt nicht ans Gesetz selber halten braucht, und die anderen Politiker
machen es ihm oder ihr dann blöderweise auch noch nach,
und das kann's ja wohl nicht sein, dann kann man ja gleich dafür sorgen,
dass nur noch Leute mit Juraabschluss in die Parlamente einziehen und unser Land
zum Verhandlungsfall wird, dessen Ausgang mit Gerechtigkeit nichts mehr zu tun hat,
weil Recht und Gerechtigkeit bekanntlich nicht das gleiche sind.
Sehen Sie, unsere Kanzlerin ist eben nicht so, und das stößt Ihnen so bitter auf,
wenn Sie meinen, dass das Deutsche Volk vor ihr beschützt werden muss.
Ich sage Ihnen das ganz ehrlich und direkt, Euer Ehren, das Deutsche Volk,
es konnte sich unter ihrer Kanzlerschaft bisher immerhin noch „zum Wohl“ sagen,
aber wenn jetzt zum Beispiel Sie persönlich Kanzler würden,
dann würde daraus in Nullkommanix ein „Prost Mahlzeit !“, bei dem Sie dann
nichtmal mit anprosten würden.
Was ich damit sagen will ? Na... es ist vielleicht wahr, ja, vielleicht muss das Deutsche Volk
zu seinem Wohl mal vor ihr oder auch jemandem anders der wo Kanzler oder Kanzlerin ist
tatsächlich beschützt werden, aber viel mehr noch vor Leuten wie Ihnen,
das sage ich Ihnen jetzt, auch wenn Sie mir ein Ordnungsgeld aufbrummen würden,
wenn ich hier und jetzt vor Gericht wäre.
Rechte Richter sind mir echt zuwider, wissen Sie, nicht zuletzt, weil sie sich immer wieder
als linke Hunde erweisen, und dem Deutschen Volke eher zum Unwohl agieren aber zumindest
bei mir persönlich unweigerlich Unwohlsein verursachen, und wenn die Flüchtlinge,
die Sie gern automatisch an unseren Grenzen außen vor gelassen sehen würden, von Ihnen wüssten,
dann würden die glatt vor ihnen mitflüchten und von selber draussen bleiben wollen.
Natürlich ist, im Vergleich zu Ihnen, unsere Kanzlerin noch immer eine einladende Persönlichkeit,
selbst dann, wenn sie die einmal ausgesprochene Einladung wieder zurücknimmt oder sonstwie
via Europäischem Recht untergraben sollte, aber, jetzt kommt die Überraschung, der Clou sozusagen:
Landesverräterin kann sie gar nicht sein, Sie irren sich da komplett,
denn zweitens und in Wahrheit ist sie überhaupt keine Deutsche und kann Deutschland deswegen auch gar nicht verraten.
Da sind Sie jetzt überrascht, was ? Sie glauben ja, es mit einer Deutschen zu tun zu haben,
und das nicht nur wegen ihrem Pass, sondern weil sie in Hamburg geboren worden ist
und dann lange Zeit in der DDR lebte, welche ja auch irgendwie noch Deutschland war
und damit zu Deutschland gehört, aber... ich habe den Beweis, dass sie gar keine Deutsche ist,
sondern Koreanerin, und das mit dem Ausweis können wir ja sowieso vergessen,
fragen Sie mal nach bei Ihren Freunden, den Reichsbürgern.
Ja, Sie haben richtig gehört, Frau M. ist Koreanerin, und ich habe den Beweis.
Da schau'n Sie jetzt aber blöd, was ? Einen solch ungläubigen Gesichtsausdruck habe ich
bei einem Juristen schon seit den RAF-Prozessen nicht mehr gesehen, aber es stimmt
und ich erkläre es Ihnen jetzt, vielleicht können Sie mir ja zumindest Gedanklich bei der
Argumentation folgen, auch wenn's beim Unglauben bleibt,
aber das ist mir egal.
Sie wissen ja, dass Korea gespalten ist in zwei Teile, so wie weiland unser schönes
Deutschland auch, aber was Sie nicht wissen, ist dass es außer Nord- und Südkoreanern noch
eine Sorte Koreaner gibt, unabhängig von der Geografie genauso wie vom jeweiligen politischen System.
Und zu genau dieser Sorte Koreaner gehört auch unsere Kanzlerin,
weshalb klar ist, dass sie eben Koreanerin und keine Deutsche ist, zumindest keine richtige.
Kanzlerin mit Richtlinienkompetenz und allem, was dazu gehört, ist sie trotzdem,
da können Sie machen, was Sie wollen, schließlich hat das Deutsche Volk sie gewählt
und sich dann zugeprostet, und das nicht zum ersten Mal, aber selbst wenn Sie nun meinen,
dass Frau M. dies unter Vorspiegelung falscher Tatsachen quasi illegal erreicht hat,
um seither zurückzuprosten, helfen Ihnen Ihre Paragraphen da gar nichts,
außerdem glauben Sie mir sowieso nicht, obwohl ich Recht habe...
Frau Merkel ist Koreanerin ! Nicht Nordkoreanerin, nicht Südkoreanerin, aber Koreanerin,
und in ihrer Persönlichkeit ist ihr wahres Heimatland bereits wieder vereint,
weshalb sie in Deutschland lebt, obwohl das natürlich schizophren ist, genauso schizophren
wie das wiedervereinigte Deutschland selbst.
Und für die Sorte Koreanerin, wie sie eine ist, gibt’s auch einen Spezialbegriff,
und den scheinen Sie nicht zu kennen, sonst würden Sie gerade nicht so verdutzt dreinschauen.
Aber genau deswegen, weil dieser Spezialbegriff, diese Extrabezeichnung auf sie passt,
und das auch noch zu 100 Prozent, habe ich herausgefunden, dass sie Koreanerin ist,
das ist quasi der Beweis, und den findet man dann, wenn man sich überlegt,
was sie sein muss, nun, da sie das Theater mit Seehofer und Söder auch noch mit macht,
obwohl kein normaler Mensch und schon gar kein Deutscher sich das zumuten würde.
Ja, genau... diese Bayern... sie sind eine Zumutung für Deutschland, und was sie da machen,
in Berlin natürlich, und das auch noch mit Frau M, das ist eine Hardcore-Zumutung
für die Bundeskanzlerin, und da sie weder Herrn Seehofer aus seinem Amt entlassen hat
noch den Beggel hinwarf, weil's damit endgültig zu viel ist, ist sie eben Koreanerin...
hehe.
Also eigentlich bin ich ja sehr zufrieden mit dem Quasiruhestand, in dem ich mich
befinde, aber so Leute wie der Seehofer... oder der Söder... und dann noch vor allem so
Leute wie Sie, Euer Ehren, also... bei denen juckt es mich dann schon in den Fingern,
da würd' ich gern mal wieder meines Amtes walten, aber mein Pech ist eben Ihr Glück,
also tun Sie nicht so, als würde ich mit meiner Ehrlichkeit nun irgendwen bedrohen.
Und da ich Sie nicht länger auf die Folter spannnen will, sage ich's Ihnen jetzt auch,
was für eine Koreanerin ich meine... also spitzen Sie Ihre Ohren,
sonst verpassen Sie die Schlusspointe:
Frau Merkel, unsere Bundeskanzlerin, ist natürlich keine Nordkoeranerin,
sie ist auch keine Südkoreanerin, aber eins ist sie ganz bestimmt:
Hartkoreanerin ! :p
Und ich, das bringt ja allein schon mein Beruf mit sich,
ich bin Hartkoreaner, was hiermit geoutet wäre...
und das... dem Deutschen Volk zum Wohle, also Prost... alle Miteinander !
Rupert am 30.06.2018
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Erwarte nie zu viel
Wenn die FDP
Suizidhilfe
fordert
kann man das irgendwie
schlecht ablehnen
auch wenn sich
auch dabei dann
sicherlich
wieder
jemand
falsche
Hoffnungen
macht.
Rupert am 13.10.2018
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Weihnachten kann kommen
Haben wir irgendwas vergessen
oder irgendwen ? Mal seh'n...:
Das neue, einbruchsichere Schloss
der automatische Alarm
die Heckenschussanlage, alles da
mach' die Beleuchtung an
damit ihn alle sehen können
unsren großen Weihnachtsstern
wir feiern heuer unsre Rettung
durch den einzig wahren Herrn
Zwar kommt das Christkind nicht mehr rein
so völlig ohne Deutschen Pass
dafür kann Weihnachten jetzt kommen
und zu Liebe wird der Hass
Lass uns ein Zeichen dafür setzen
wer wir wirklich sind, mein Kind...:
Kulturelle Herrenmenschen
und das Licht des Abendlands
auf unsren Ofen freut sich insgeheim
sogar die Weihnachtsgans
und aus dem Diesel wird ein Kampfstoff
gegen jeden fremden Keim
uns geht nichts über die Familie
gut gewärmt im trauten Heim
und so bescheren wir uns selbst
mit einem frisch lancierten Deal
das Fest will schließlich finanziert sein
und Waffen hat man nie zu viel
drum kommen sie via Export
ja auch von uns in alle Welt
und Weihnachten... kann auch noch kommen
so, wie man's von uns bestellt.
Haben wir irgendwas vergessen
oder irgendwen ?
Rupert am 30.10.2018
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Eigentlich will man das nicht
Seien wir doch bitte mal ehrlich, ja, machen wir's mal am Wiederauftauchen von
Friedrich Merz fest, denn eigentlich hatten wir uns ja an seine Abwesenheit aus
der Politik gewöhnt und so unangenehm war's doch nicht gewesen, jedenfalls
hatte ich keine Sehnsucht nach ihm, habe sogar äußerst selten an ihn gedacht,
aber nun ist er wieder da und bei allen Vorteilen, die der Recycling-Gedanke
mit sich bringt, irgendwie macht seine neuerliche Präsenz es doch deutlich:
Eigentlich will man das nicht,
wenn so jemand erstmal verschwunden ist, dann soll er es doch bitteschön
auch bleiben, ja, sogar wenn es den Volksparteien an Hoffnungsträgern fehlt,
man geht ja auch nicht ausgerechnet in der Familiengruft nachsehen, wenn man
nach einem Erben sucht.
Ist es denn nicht genug damit, dass man sich zwangsweise bereits wieder
an den Christian Lindner gewöhnt hat, wenn man an die FDP denkt ?
Wer weiß denn jetzt schon noch, dass der mal weg gewesen ist
und erinnert sich an die schöne Zeit ?
Eben. Fast keiner mehr. Nichtmal die guten Erinnerungen sind uns gegönnt !
Irgendwie scheint es nicht bis zu den Politikern vorgedrungen zu sein,
dass so ein „Comeback“ nicht vergleichbar ist mit einem neuen Album von Abba
nach über 30 Jahren oder gar einer Wiederauferstehung von Elvis,
weil's dazu einfach an Beliebtheit mangelt, an freudiger Erwartung,
und dass selbst Dracula, der ja nun tatsächlich oft genug wieder aus dem Reich
der Untoten zurückkehren hat dürfen, ein angenehmeres Gruseln beschert,
wenn man den für die Leinwand wiederbelebt, aber...
bei Politikern genügt es voll und ganz, dass und wenn sie mal da waren,
und wenn sie dann weg sind, dann können sie ja in Talkshows auftreten oder,
wie Helmut Schmidt, zu einer Zeitung gehen, um der Welt auch weiterhin
mitteilen zu können, was sie denn denken, aber... zurückkommen ins aktive
Politikerleben, um damit einer Partei oder gar dem Deutschen Volke einen
Gefallen zu tun, ich bitte Sie, das ist, wie wenn man ein zweites Mal
den Versuch unternimmt, den Geschmack einer Classic Coke durch irgendetwas
anderes zu ersetzen, denn da ist es dann egal, ob alt oder neu,
gut oder schlecht, eigentlich will man das nicht und es kann doch nicht
so schwer sein, dies zur Kenntnis zu nehmen und von sowas Abstand zu nehmen.
Man sollte dabei doch wenigstens an die Leute denken, die einen in guter
Erinnerung behalten haben und dies auch weiterhin tun möchten,
und sich mal vorstellen, wie es den anderen gehen muss, die es eben auch gibt.
Oder ist ein wenig Empathie denn schon zu viel verlangt ?
Man betrachte doch nur mal Herrn Seehofer.
Wenn der jetzt von seinem Amt als CSU-Vorsitzender zurücktritt,
dann weiß er doch, dass keiner mehr will, dass er wiederkommt,
und deshalb fällt es ihm auch so schwer, gleichzeitig auch vom Posten
des Bundesinnenministers Abschied zu nehmen.
Noch ist er dadurch ja wichtig, irgendwie, und möchte eben auch so lange
wichtig bleiben können, wie er noch nicht ganz verschwunden ist,
weil sobald er diesen Schritt gemacht hat, und so weit müsste sogar er denken,
ist es eben generell nicht mehr erwünscht, dass er dann doch wieder wichtig wird.
Kann ja sein, dass die CSU oder vielleicht sogar unser Land irgendwann
in der Zukunft einen Retter braucht, aber der müsste eben unbelastet sein
von seiner oder irgendeiner Vergangenheit, sonst geht’s ihm noch wie dem
Martin Schulz. Der hatte sich ja von Europa verabschiedet, um in Deutschland
Bundeskanzler zu werden, was zunächst einen unglaublichen Hype verursachte,
ja, seiner Partei falsche Hoffnungen machte, und dann...
also schlimmer kann eine Bauchlandung ja kaum ausfallen.
Und wenn man nun an Friedrich Merz denkt, wenn man mal hinschaut,
wie da versucht wird, einen ähnlichen Hype zu kreieren, als könnte die CDU
so etwas brauchen, und wie man da schon im Ansatz daran scheitert,
etwas Vergleichbares zu bewerkstelligen, weil man eben mit Frau Merkel noch nicht so weit
in den Abgrund geschlingert ist wie die Sozialdemokratie mit Gerhard Schröder,
dann sollte man doch wenigstens so gescheit sein, neben Frau Kramp-Karrenbauer
und Herrn Laschet lieber ein unverbrauchtes, junges Gesicht aufzubauen,
als ausgerechnet mit Herrn Merz die Talfahrt zu beschleunigen,
denn auf dem seinen Bierdeckel passen doch viel zu wenig Menschen drauf,
um die CDU als Volkspartei attraktiver zu machen, als sie es eben ist.
Grundsätzlich und für alle Parteien gilt nämlich, dass Politikerrecycling
auch immer die Verzweiflung offenbart, die hinter demselben stecken muss,
denn wenn da aktuell gute und geeignete Leute wären, dann müsste man ja nicht ausgerechnet
in der Vergangenheit nach welchen suchen, oder vor Begeisterung in die Luft springen,
wenn sich jemand, an dessen Abwesenheit man sich doch im positiven Sinne gewöhnt hat,
selber wieder ins Spiel bringt.
Als Freiburger kann ich da nur auf unseren abgewählten, grünen OB hinweisen,
der nach der von ihm unerwarteten Schmach ankündigte, nun seinen Ruhestand genießen
zu wollen. Was wäre das für ein Alptraum, wenn auch dies ein leeres Versprechen
bleiben sollte, also nein, nichtmal als Autokarosserie für den umweltfreundlichsten
Diesel seit Umrüstungsnotlage, auf dem dann steht „ich war ein Oberbürgermeister“,
wäre der willkommen, also möge sich dann eben auch Frau Merkel dran erinnern,
dass, sobald sie für den Posten der Bundeskanzlerin nicht mehr zur Verfügung steht,
jedes Wiederauftauchen ihrerseits dann nicht mehr positiv gewertet werden wird,
egal, was sie alles für unser Land getan hat – und auch egal, wie sehr sich gewisse
Politikerkollegen auf internationalem Parkett nach ihr zurücksehnen werden.
Die Sehnsucht zurück nach jemandem, der nicht mehr da ist, die ist vielleicht,
sofern so etwas bei Politikern überhaupt möglich ist, das einzig wirklich gute,
was man da selber für sich noch erreichen kann, den Rufen dieser Sehnsucht zu folgen
allerdings... kann deswegen auch noch das letzte bißchen Legende zerstören,
das man mit ins Grab nehmen könnte, also sei hiermit ein für alle Mal davon abgeraten,
auf so Leute wie Wolfgang Schäuble zu hören, wie es der Herr Merz getan hat,
denn, nein... eigentlich will man das nicht, und wenn Herr Schäuble nur ehrlich
genug zu sich selber ist, so wird auch er irgendwann zum Schluss kommen,
dass er dies eigentlich nicht gewollt hat.
Natürlich bleibt dann noch immer die alte MAOAM-Frage offen,
was die Leute denn sonst wollen, aber... egal, wie katastrophal die Antwort
zum Beispiel bei der nächsten Bundestagswahl ausfallen wird,
der Weg zurück nicht nur vor den Fall der Mauer sondern auch von alten Gesichtern und Namen
ins aktuelle Geschehen – wird es nicht sein, Romantik hin oder her.
Vielleicht wird, sobald die Mutter der Probleme gelöst ist, sich dann
vielleicht doch mal ein eingebürgerter Syrer drüber freuen,
wenn auf dem Elektrochip, der ihm zur Identifizierung unter die Haut gepflanzt wird,
in Mikroschrift zu lesen steht: „Ich war Horst Seehofer“,
aber bis da hin ist lang hin und gerade der sollte sich keine solchen
Hoffnungen machen, denn danken wird’s ein solcher, einstiger Flüchtling dann doch
eher der Frau Merkel, während man ihn außerhalb Bayerns aller Wahrscheinlichkeit
nach längst vergessen haben wird.
Wäre Herr Seehofer Amerikaner, dann hätte er ja an der Stelle von Donald Trump
stehen können, den die Welt bestimmt nicht vergessen wird, egal, wie unwichtig
er ist, aber selbst den wird sich irgendwann kein Amerikaner mehr zurückwünschen,
wenn er mal nicht mehr da ist, was wetten wir ?
Manchmal gilt's eben leider auch für das oder die Person, was oder die man
mal gewählt hat, man erkennt es dann nur leider zu spät:
Eigentlich will man das nicht.
Rupert am 13.11.2018
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Berufsethos (oder: Ein empathiearmer Suizidverhinderungsversuch)
Der Tod
junger Mann
der Tod mag es
gar nicht
wenn sich jemand bei ihm
vordrängeln will
als ob bei ihm nicht
noch immer
jeder
zu seiner Zeit
drangekommen wäre.
Doch, der
ist da empflindlich
also lassen Sie es
besser sein
probiern Sie's lieber
doch nochmal
mit Ihrem Leben
denn das ist besser
als sich ausgerechnet
mit dem Tod
anzulegen
denn für den
sieht es dann immer
so aus
als würde so ein Mensch
an ausgerechnet seinem
Berufsethos zweifeln
wo er sich doch
schon immer
redlich bemüht hat
niemanden
also wirklich niemanden
zu vergessen.
Aller Erwartung nach
wird er schon alleine
deswegen
auch früh genug
bei Ihnen
seine Pflicht erfüllen
also tun Sie sich
selber einen
Gefallen
und stellen Sie
solche Beleidigungen
umgehend ein
damit Sie bei ihm
nicht in Ungnade fallen
denn es ist
auf jeden Fall
etwas Anderes
auf ihn zu warten
solcherlei Wertschätzung nämlich
weiß er durchaus
zu würdigen.
Rupert am 15.08.2023
Diese Fragen müssen erlaubt sein
Tschuldigung
liebe MitbürgerInnen des demokratiefreundlichen Spektrums,
aber dieses, mein Gehirn, es martert mich gerade zu sehr,
ich wollte ja (2 AM) ins Bett gehen und schlafen,
kann's aber nicht,
solange ich sie nicht gestellt habe,
diese Fragen...
die mich im Moment so quälen,
so beschäftigen,
man muss sie mir ja nicht (gleich) beantworten,
man kann ja, wie ich, drüber nachdenken
und dann möglicherweise,
wofür ich jetzt schon um Verzeihung bitte,
auch genauso leiden,
aber...
stellen muss ich sie und deshalb...
müssen sie auch erlaubt sein, diese Fragen,
egal, wie blöd sie sind...
vielleicht sind sie das ja,
aber ich hab' mich nunmal schon lange dran gewöhnt,
dass die Realität oft blöder ist,
als man es sich von ihr erhofft,
also darf ich diese Fragen auch dann nicht einfach unterschätzen,
wenn sie auch mir eigentlich zu blöd vorkommen,
sie wollen schließlich ihr Recht,
also bleibt's dabei:
Diese Fragen müssen erlaubt sein.
Gleich zu Anfang zum Beispiel eine Frage, die ich sogar
beantworten kann und wo ich's deswegen auch nach bestem Wissen und Gewissen
tun werde, denn... das wäre die Frage:
Welche Fragen denn ?
Und damit hätten wir ja schon eine,
selbst wenn's nicht meine ist, denn
... obwohl's gar nicht meine ist,
habe ich sie schließlich trotzdem gestellt,
so sehr martert mich mein Gehirn.
Womit wir schon bei den Fragen sind, die ich dann leider nicht mehr beantworten kann,
obwohl ich mit ihnen wenigstens eine Antwort auf die erste, soeben gestellte, gebe:
Wieso überhaupt ?
Dies ist eine Frage aus dem Stapel der sogenannten "Sinnfragen",
die eine Unterkategorie der "rhetorischen Fragen" geworden sind,
seit man sich ehrlicherweise damit abgefunden hat,
dass es keinen Sinn hat, nach einer schlüssigen Antwort zu suchen,
und als Antwort dann eben immer auf diesen Gedankenschluss verweist.
Und obwohl es noch mehr so Sinnfragen gibt, die mich gerade so quälen,
will ich mich hier nicht länger an ihnen aufhalten,
weil sonst wird dieser Vortrag zu sadistisch,
also betrachten Sie es als ein menschenfreundliches Zugeständnis meinerseits,
wenn ich nun sofort zu anderen, geradezu sinnfreien Fragen übergehe,
bei denen es aber immerhin noch einen Sinn machen könnte,
nach einer schlüssigen Antwort zu suchen.
Also hier die nächste:
Welches Flüchtlingsheim - in oder außerhalb Bayerns - nimmt eigentlich
den Herrn Seehofer auf, wenn der dann doch vom Amt des Bundesministers
zurücktreten oder zurückgetreten werde wird ?
Verd... nochmal, ich habe diese Frage nicht gestellt, damit Sie sich amüsieren,
sondern weil ich Angst habe, er käme quasi in einer persönlichen Notlage
ausgerechnet hier her, in den Breisgau, und erhofft sich möglicherweise
noch eine angenehme Restzeit, in der man ihn hier duldet,
weil Freiburg doch ein schönes Städtchen ist,
der Schwarzwald nah und vielleicht spendiert die Stadt ihm ja
Freikarten für's Oktoberfest im Europapark Rust,
er ist schließlich kein Europa-Gegner.
Alles schön und gut, vielleicht tät ich's ihm - samt Stephen "Immer wieder Sonntags" Mross
- ja gönnen, aber begegnen will ich ihm hier dann doch nicht...
es wäre nämlich ein Fluchtgrund, der vom Asylrecht anderer (Bundes-)Länder nicht gedeckt wird,
und die Zeiten, in denen man als so ein Flüchtling herzlich aufgenommen wurde,
sie sind eben schon vorbei.
Dann die vielleicht unrealistischste Frage, die mich aber trotzdem quält,
und das ist auch eine hundsgemeine Frage,
aber keine Statistik beantwortet sie mir,
obwohl es doch gerade für sowas Statistiken geben müsste:
Könnte eine mögliche Kanzlerschaft von Martin Schulz nach der nächsten Bundestagswahl,
also wenn CDU/CSU sich weder miteinander noch mit anderen Parteien einigen könnten
und es zu einem Minderheitenbündnis von SPD/FDP und Grünen käme,
welches sich ausschließlich auf Herrn Schulz einigen hat können,
aus welchen Gründen auch immer...
also...
Könnte eine solche Kanzlerschaft a) die Wahl Josef Ratzingers zum "Wir sind Papst"
und b) die Wahl Donald Trumps zum Präsidenten von "America First"
an Schockwirkung noch irgendwie toppen ?
Man stelle sich nur mal vor, wie er dann zur ersten Regierungserklärung ans Rednerpult
des hohen Hauses tritt und sagt:
"Verehrte Genossinen und Genossen, ich hatte es ja angekündigt, und nun...
sehet ! Ich hab' es DOCH geschafft, ich bin Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland !"
Ne, ich glaube... ich gehe nun doch lieber ins Bett,
...statt die anderen Fragen auch noch zu stellen,
auch wenn sie noch so sehr erlaubt sein müssen,
aber diese paar hier, sie mumu mussten raus,
bebebe... beHA... behalten Sie die Ihren denoch besser für sich,
soso... sow... so wie der Freistatt Bayern den Herrn Seehofer hätte behalten sollen,
um sich keinen unerwünschten Söder einzuhandeln,
wie Sie nämlich sehen, sind so Fragen dann doch eher...
für ihren Steller... zu verfäng... zu peinlich,
und verzeihen Sie mir die Störung,
es war meine,
ganz gewiss,
aber immerhin bin ich sie jetzt los,
denn jetzt ist sie bei Ihnen, als...
also... gugugutten... bebebeHa... ne, na...
gute N8 allerseits !
Rupi in der n8 vom 16. auf den 17. 11.2018
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Neu im Regal
"Faith Healer"
der Vertrauensersatz
entwickelt
im Lebensmittellabor
einfach herzustellen
zum Beispiel
mit viel Wasser
Zucker
Bindemittel
Aroma
Emulgatoren
Geschmacksverstärker
vegan und nachhaltig
das wär's.
Es gibt ihn zwar nicht
aber zu viele Menschen
leben so
als könnte man sich
sowas
locker und überall
besorgen
bis sie dann doch merken
dass es weg ist
und es keinen Ersatz gibt
keine Produktionsstätten
für echtes
Vertrauen
und für jene
die es geben
erweist es sich so
dann auch
leider
als immer weniger
rentabel.
Vertrauensersatz
lange haltbar und
industriell gefertigt
in Niedriglohnländern
das wäre rentabel
ebenfalls genial
kämen Regenwaldattrappen
aus recyceltem Plastik
die man dann
für die abgeholzten Wälder
einfach frisch
hinstellen kann
auch bei sich zu Hause
in Miniaturform
dazu verkaufe man noch
Fakesauerstoff
zum Mitnehmen
in Mini-Inhalatoren
das wird
das Geschäft des
Jahrtausends.
Klar
man könnte es auch
mit artifizieller
Gehirnmasse versuchen
das Problem wäre lediglich
dass das Original
vom Menschen
höchstwahrscheinlich nicht
ausreicht
wenn man davon auch noch
eine billige Kopie
erstellen wollte
nach dem Motto
"Die Masse wird's schon machen"
denn wenn es die Masse
bei uns
schon machen würde
dann bräuchte es ja gar keinen
Vertrauensersatz.
Rupert am 08.08.2023
mit Dank an Alex Harvey und Sebastian Lege für die Inspiration.
Die Männerversteherin
Kürzlich ist es mir echt mal wieder zu viel geworden,
ich fühlte mich, als wäre ich eine Art Godzilla,
also... die schrecklichste Bedrohung für Menschen,
seit es Monster gibt,
obwohl ich doch mal wieder überhaupt nichts -
und schon gar nichts Schlimmes -
getan hatte, ja, ich kann hiermit ausdrücklich versichern,
dass ich nichtmal, was ja durchaus mal vorkommen kann,
zweideutige Gedanken mit mir rumführte,
die man für Schlimm halten könnte,
sofern ich sie nicht für mich behalten kann,
aber da war nix, nur dieses zur Normalität gewordene
Gefühl der Minderwertigkeit eben, und das vermischte sich dann
so heftig mit einer ganz von selbst in mir aufkeimenden Angst.
Und dann wurde es mir eben zu viel,
ich konnte nicht mehr anders, obwohl ich ja weiß,
wie teuer es mich kommt, griff zum Telefon und rief im Sekretariat
meiner Männerversteherin an, um endlich wieder einen Termin zu machen.
Sie als Nicht-Mann können das wahrscheinlich jetzt nur schwer bis
gar nicht verstehen, aber für uns Männer ist die Welt da draussen
mittlerweile ganz furchtbar kalt und verständnislos geworden,
und das liegt beileibe nicht nur an der Abwesenheit von Mutti,
nein, manchmal und für manche liegt's sogar an der,
aber bitte verstehen Sie mich nicht falsch,
bei mir ist das eher ein allgemeines Problem,
und wenn ich drohe, damit überhaupt nicht mehr klar zu kommen,
weil es meine Handlungsfähigkeit bis auf ein Minimum reduziert,
und ich mich womöglich sogar nichtmal mehr traue,
ohne fremde Hilfe aufs eigene Klo zu gehen, weil da eben diese Panik ist,
etwas falsch zu machen, und das...
obwohl ich mich doch zum Pinkeln freiwillig hinsetze,
also wenn's mal wieder so arg wird, dann brauche ich sie eben...
dann nämlich kann mir sonst niemand helfen,
niemand außer die Männerversteherin.
Ich bin ja ungeheuer dankbar, dass es sowas überhaupt gibt,
und dann auch noch in unserer Stadt,
ich weiß ja, dass dieser Beruf erst im Kommen ist und
manche Gebiete unter noch extremerer Unterversorgung leiden,
aber selbst hier ist's noch Usus, dass man lange Wartezeiten in Kauf
nehmen muss, wenn man einen Termin bei ihr will,
und dann hat man... so nach 3 Wochen, die man sich eben hat gedulden müssen,
bis man doch an die Reihe kam... das Gefühl, noch weniger Wert zu sein
als ein Pferd, dessen Halter keine Moneten für den Pferdeflüsterer locker macht,
obwohl es doch längst Anzeichen von extremer Hilfsbedürftigkeit absonderte,
ja, unter widernatürlichen Defekten leidet, die so ein Halter,
bei entsprechender Aufmerksamkeit und Fürsorge, doch mitbekommen müsste.
Es wäre extrem unfair, dafür auch noch ausgerechnet die Männerversteherin
selbst verantwortlich zu machen, bloß, weil es sich bei ihr um eine Frau handelt,
und ich hoffe doch sehr, dass meine Geschlechtsgenossen nicht so blöd sind,
ihren ganzen Frust an einer auszulassen, denn dann... ergreift ja irgendwann
keine mehr diesen Beruf, schon gar nicht freiwillig, und dann haben wir ja nicht
nur den Salat, den wir ohnehin runterwürgen müssen, sondern nichtmal mehr
das Dressing, das ihn uns erträglich macht, also bitte... reisst Euch zusammen,
wenigstens in ihrer Praxis, wenigstens ihr gegenüber, sonst schneidet ihr nicht nur
in meins sondern Euch letztlich auch noch ins eigene Fleisch,
von dem ihr sowieso nicht mehr wisst, wozu es noch gut sein soll !
Und den Einwand, dass man, ob als ausrangierter Deckungshengst oder
als erstummtes Seepferdchen, ja immer noch zu einem Pferdeflüsterer gehen könne,
den lasse ich nicht gelten, denn ich... ich brauche sie eben doch,
meine Männerversteherin, da hilft auch kein monatelanges Verdrängen und Fernbleiben,
in der Hoffnung, es irgendwie trotzdem alleine hinzukriegen,
und wenn diese Einsicht erstmal gesiegt hat, dann bezahlt man auch
die von ihr ausgestellte Rechnung ...zwar nicht gern aber wenigstens... ohne Murren,
denn es hat eben doch geholfen, es hilft, es ist eben eine Dienstleistung,
die den hohen Preis, den sie verlangt, auch tatsächlich WERT IST !
Heilung allerdings... das wäre dann doch wieder zu viel verlangt,
und das ist eins der Probleme, denn... solange da keine Heilungen nachweisbar
vorlegbar sind, übernimmt auch die Krankenkasse keine Kosten,
aber verd... nochmal, welcher Mann hat denn schon noch ernsthafte Hoffnung auf echte
Heilung, wir wollen uns doch einfach nur mal wieder gut fühlen können,
und wenn das dann auch noch ein paar Tage anhält, sind wir ja schon dankbar ,
denn wir wissen ja... es geht wieder vorbei, und das miese Gefühl, dass man eben doch
ein Mann ist wie andere Männer auch, und das Bewusstsein, dass man allein deswegen schon
austauschbar und in Nullkommanix absolut wertlos ist,
es kommt sowieso ganz von selber wieder !
Und meine Männerversteherin... die versteht es eben, einem Mann gut zu tun,
ohne die Illusion erschaffen zu müssen, er wäre was ganz Besonderes,
ohne mir Knebel anzulegen oder mich sonstwie festzubinden,
ja, und auch, ohne mir ein schlechtes Gewissen einzuflößen,
wenn ich diversen Pflichten mal wieder nicht nachgekommen bin,
mal abgesehen vom Bezahlen ihrer Rechnung natürlich.
Zur Männerversteherin kann man gehen und, wenn man sie wieder verlässt,
dann ist da nicht ein Hauch von ungutem Gefühl oder gar Scham,
und allein das schon, zusammen mit der unwiderlegbaren Tatsache,
dass ja auch sie eine Frau ist, dass es sowas also... tatsächlich gibt,
also echt, wenn ich mehrfacher Millionär wäre, ich würde ihr glatt
mindestens eine meiner Millionen dafür schenken, so gut tut mir das.
Andererseits muss man natürlich darauf achten, die Distanz nicht zu verlieren,
indem man das alles nicht zu persönlich nimmt, denn sie macht ja nur ihren Job,
man ist quasi bloß einer von vielen Patienten, und als solcher kann man zwar
Gefühle entwickeln, die man dann auf sie projeziert, aber das, was man sich als Mann
dann so wünscht, das darf sie nichtmal dann tun, wenn sie selber es wollte,
damit würde sie ihre ganze berufliche Existenz aufs Spiel setzen,
denn wir sind ja allesamt ihre Schutzbefohlenen, und da sind Übergriffe eben nicht erlaubt.
Dies nur zur Information an alle Exemplare Mann, die sich da falsche Hoffnungen machen
und hinter der neuen Berufsbezeichnung ein altes Gewerbe vermuten,
bloß weil sie sich mal bei einer Prostituierten haben ausheulen dürfen,
nein, die Männerversteherin hat eine andere, eine richtige Ausbildung durchlaufen
und ist für die Erfüllung solcher Bedürfnisse, für die Befriedigung niedriger Instinkte
in keinster Weise zuständig, auch wenn sie uns dabei hilft, zu akzeptieren, dass wir
sowas überhaupt mit uns rumschleppen.
Wir können uns dann, dank der Arbeit der Männerversteherin, trotzdem wieder
einigermaßen wohlfühlen, ja, selber annehmen, wie wir sind, um dann wenigstens im Beruf
unseren Beitrag für die zivilisierte Gesellschaft abzuleisten, zu der wir in Wahrheit
ja doch nicht gehören, nie gehört haben, nie gehören werden.
Inklusion ist das Stichwort, Männer sind eben Männer und andere Menschen haben
andere Behinderungen, keiner soll sich benachteiligt fühlen, nichtmal dann,
wenn man ihm täglich reindrückt, wie minderwertig, geradezu unmöglich er doch ist.
Auch den eigenen Humor lernt man, wieder... zuzulassen, dabei lustig zu finden, was man eben
lustig findet, ja, die Männerversteherin hat mir beigebracht, dass ich dies doch tatsächlich
immer noch darf, nur muss ich eben damit leben, dass es im Zweifelsfall nichtmal sie versteht,
was daran lustig sein soll, und deshalb soll ich's dann doch lieber... für mich behalten,
nachdem sie mir erlaubt hat, es ausnahmsweise wenigstens bei ihr rauszulassen.
Wir müssen's eben doch rauslassen, das weiß sie, und auch dafür ist sie dann da,
die Praxiswände sind schalldicht, müssen sie sein, sonst gibt's gar keine Lizenz,
allerdings muss sie dann eben auch, zur Selbstverteidigung, scharfe Waffen bei sich führen.
Ihr Berufsethos verbietet es ihr übrigens auch, dann bei Patientenwitzen wie dem meinen zu lachen,
denn sie muss neutral bleiben, um den Zustand desselben weiterhin objektiv
beurteilen zu können, ich weiß also nicht, ob sie es lustig fand, als ich ihr folgenden Witz
erzählte, der mir einfiel, als sie mal wieder versuchte, mir nahezubringen,
was alles warum heutzutage eben nicht mehr geht, weil's politisch nicht korrekt sei:
„Wenn eine Frau einen Mann anspricht, ihn offen fragt, ob er mit ihr Sex haben will,
dann kann er ja oder nein sagen, aber auf keinen Fall darf er sich erdreisten,
etwaige Bedenken zu äußern, nichtmal dann, wenn er zum Spass sagt:
Oh ja, eigentlich will ich schon, aber ich habe leider kein Geld.
Hiermit greift er nämlich die Würde der Frau an, die sich entweder zu Unrecht
auf die Stufe einer Prostituierten herabgesetzt fühlt, obwohl sie doch nur edelste
Absichten verfolgte, oder man macht sich damit die Chance auf gemeinsame Aktivitäten
selbst zunichte, weil Geld und damit Haben oder Nichthaben
dabei eben doch keine unwesentliche Rolle spielt.“
Auch der Umstand, dass meine Männerversteherin mich, nachdem ich diesen Witz
erzählt hatte, ziemlich bald bat, ihre Praxis doch nun wieder zu verlassen,
weil da draussen schließlich... genügend andere Patienten warten,
sagt nichts aus über die Rezeption, die mein Witz bei ihr tatsächlich fand,
derart professionell ist sie. Denn auch wenn's so ausschaut, als wäre sie beleidigt
gewesen, kann's ja immer noch sein, dass sie mich deswegen rausgeworfen hat,
weil sie endlich laut loslachen wollte und es, in meiner Gegenwart, eben nicht durfte,
und es gehört ausdrücklich zur Therapie dazu, dass ich... dass jeder Mann,
der bei ihr war, immer daran denken und es ganz fest glauben soll:
„Meine Männerversteherin... sie versteht mich !“.
Und was soll ich sagen ? Es hat mal wieder richtig geholfen.
Allein schon, dass ich das rauslassen durfte, ohne Angst, dafür verurteilt zu werden,
ließ mich die nächsten 4,5 Tage wieder angstfrei auf die Toilette gehen,
und auch sonst fühlte ich mich nicht bei jeder Begegnung mit dem anderen
Geschlecht wie ein mutmaßlicher Vergewaltiger, und wenn's so weiter geht,
dann werd' ich sogar bald wieder „Crisis ? What Crisis ?“ von Supertramp
ohne Gewissensbisse anhören können, und zwar vollständig,
weil... mir braucht „Ain't Nobody But Me“ ja keine Angst zu machen,
höchstens Leuten, für die Ray Charles nun tabu ist,
dessen „Baby It's Cold Outside“ ja schon deshalb nicht (mehr) geht,
weil so ein Macho wie William Shattner sich öffentlich für den Song stark gemacht hat.
Klar, der hat als Beweis für die Frauenfeindlichkeit des Lieds ja grad noch gefehlt,
jetzt kommt's erst Recht auf den Index, und wer weiß, was sich dann anschließt...
(Alp: Billy Joel wird, wegen „Modern Woman“, der Heuchelei angeklagt ?
Genesis werden wegen „Mama“ vor den obersten Gerichtshof für Menschenrechte gezerrt ?
Leonard Cohen's Urne wird wegen „Don't Go Home With Your Hard-On“
posthum wieder ausgebuddelt,
um zur Strafe bei jedem Rundgang auf einem Gefängnishof spazieren getragen zu werden ?
Wo soll das enden ? Etwa da...(?):
Mütter werden gezwungen, die eigenen pubertierenden Söhne wegen On... anzuzeigen,
wenn sie sich nicht persönlich entschuldigen bei der Lehrerin, an die sie dabei dachten ?)
aber er konnte eben seine Klappe nicht halten,
weil er nicht das Glück wie ich hat,
eine Männerversteherin ganz in der Nähe zu haben.
Sicher, es kann dann auch helfen, wenn wir Männer einfach unter uns bleiben
und uns wenigstens gegenseitig verstehen, aber es ist eben doch nicht dasselbe...
nicht mehr dasselbe... seit Mutti nicht mehr da ist und überhaupt die Welt ist böse
und ich will endlich wieder nach Hause keiner versteht mich hab das alles nur erfunden
es gibt auch keine Männerversteherinnen und alles ist so furchtbar gemein
und blöd sowieso es wird ja immer blöder HEEEEUUUUUULLLLL !
Rupi am 16.12.2018... für meinen Blutsbruder Ralf :D !
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Ich habe nun aus aktuellem Anlass etwas Altes ausgegraben,
weil nach der Rückkehr von Herrn Merz ja noch Schlimmeres zu befürchten wäre...
diejenigen von uns, die damals (als noch alles BESSER war !) dabei waren,
erinnern sich bestimmt noch an ihn,
und werden hoffentlich ebenso bestimmt mit mir zusammen
einen flehentlichen Ruf ausstoßen:
Bitte kommen SIE nicht AUCH NOCH zurück,
Herr Von und Zu !
Adlige Kalamität
Der deutsche Adel hat’s heut schwer
ist er auch noch so populär...
das musst’ auch ein Herr von und zu,
Minister von der CSU
und Star der Bajuwaren,
am eignen Leib erfahren
Er hatte etwas falsch gemacht
und dabei nicht daran gedacht
dass es, fürs feine Imagebild,
'ne Regel zu beachten gilt:
Man sollte beim Bescheißen
sich hüten vor Beweisen...
Ein Pleb, der, weil nicht so wie er
schon durch Geburt ein feiner Herr,
der lernt schon früher, wie es ist
wenn man sich da erwischen lässt
wo, was man tat, verletzte
empfindliche Gesetze
Da kann er noch so ordentlich
die Arbeit tun, für die er sich
inzwischen doch entschieden hat...:
Es ruiniert die böse Tat
mit einem Mal die guten
nur wegen den Statuten
Nun kann, ich seh’s als Pleb ja ein,
der Maßstab nicht derselbe sein
wenn’s sich um hohe Herren dreht
weil’s da um andre Sachen geht
als solche Kleinigkeiten
das will ich nicht bestreiten
Ein Diener, der dem Staat zum Wohl
so dienen will wie Helmut Kohl
und dafür auch geeignet ist
der darf nicht wegen jedem Mist
so einfach resignieren
und dann sein Amt verlieren
Doch dieser Freiherr war noch jung
und seine Selbstverteidigung
war, als man den Betrug erkannt,
nicht so, dass man fürs Vaterland
bei Vorstellung der gleichen
sich wünscht, das zu erreichen
Weshalb man bitte, wenn man schon
verzeiht, was der Herr Zu und Von
an innerer Reife ließ vermissen,
das eigne Hirn – hier plus Gewissen –
ein wenig nutzen sollte
auch wenn der das nicht wollte
dann kommt man doch, so schwer’s auch fällt,
zum Schluss, dass in der unsren Welt
nicht jeder, der beim Volk beliebt
tatsächlich auch das Beste gibt
sei’s auch aus Unvermögen
drum ist es auch ein Segen
Wenn Pomp und Glanz und Gloria
mit einem mal dann nicht mehr da
weil jemand, der sich darin sonnte,
sich leider nicht beherrschen konnte
nichts weniger ist’s dann als Verrat
an Regeln, die er selbst vertrat
Und außerdem bedenke man
mit seinem Fall ist’s nicht getan
es sei denn, dass die Menschenherden
tatsächlich gern betrogen werden
auch wenn es weh tut, Augen auf
statt Ethikwinterschlussverkauf !
Schon wünscht man sich, er kommt zurück
als wär das wirklich unser Glück
das Spiel, es ist noch nicht zuende
da reiben sich die falschen Hände
wer ist’s, der davon profitiert
und nun sich selber gratuliert ?
Man sehe und erkenne wann
und wem es nützte, wie es kam
als wär’ es denen, die uns fangen
tatsächlich um Moral gegangen
nein, die ist Mittel nur zum Zweck
der Guttenberg ist jetzt zwar weg
Doch nur, damit er lernen mag
für seinen eignen großen Tag
wie’s funktioniert mit den Intrigen
man so betrügt, dass man doch siegen
und dabei oben bleiben kann
die Zeche zahlt der kleine Mann...
Wem geht’s ums Recht ? Was tut wem Leid ?
Die Politikverdrossenheit
die Volksvertreter gern beklagen
nimmt Überhand dank solchen Fragen
sobald man dann die Antwort hat
trotz Bildzeitung und Wahlplakat
'S gibt einerseits Demokratie
doch manches ändert sich wohl nie
ob Adel oder Bourgeoisie
der Filz der Macht vereinigt sie
und dann regiert die Niedertracht
wen kümmert da die Wissenschaft ?
Die dient ja doch nur als Dekor
Autorität... die täuscht man vor
mit von und zu und Doktortitel
erlaubt dafür ist jedes Mittel
dann fehlt nur noch ein Rednerpult
wer’s ernst nimmt, der ist selber schuld
Verzweiflung ist des Denkers Los
er kann’s verstehn... der Hass wird groß
sieht Nazis mit den schlimmsten Lügen
von Tag zu Tag mehr Zulauf kriegen
doch was ihm’s Herz dann vollends bricht:
Auch das hilft unserem Adel nicht !
Rupert 6. März 2011
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Nichtmal an Weihnachten
Weihnachten, so als Fest mit Geschenken, das ist ja eher was für Kinder
und ...für Erwachsene doch eigentlich übeflüssig,
meinte kürzlich ja auch der Stephan Sulke, und ich kann ihm da nur zustimmen,
vor allem bei der Aussage, dass alles eben nicht so einfach sei,
weil man ja doch schlecht einfach ohne davonkommt,
obwohl man's längst ablehnt.
Ich kann's nicht ablehnen, das ist mein Problem, ich bin mit Weihnachten
aufgewachsen, ich wurde mit Weihnachten quasi sozialisiert, gar an Weihnachten
entjungmannt, die Verwandtschaft würde es sowieso nie akzeptieren
und mir ist trotz aller existenten Abneigung meinerseits
ein Leben ohne Weihnachten absolut unvorstellbar geworden,
und damit und erst Recht noch mit meiner Familie als potentiellem Gegner
...komm ich aus der Nummer nie wieder raus, das weiß ich längst.
Eigentlich müsste ich taub sein gegenüber aller Nörgelei, auch der eignen,
und einfach unverdrossen frohgemut die Tradition hochhalten,
gemeinsam auch mit der Familie meiner Frau,
die ja ebenfalls katholisch ist und sich hartnäckig gegen Veränderungen wehrt,
wenn der Zeitgeist droht, einem alles liebgewonnene streitig zu machen und
dann für immer wegzunehmen.
Wenn man sich aber selber die Frage stellt, inwieweit es sich überhaupt noch
um Liebgewonnenes handelt, kommen dann doch grobe Zweifel mit ins Spiel,
und man kann sich einfach nicht mehr mit derselben Unverdrossenheit freuen.
Deshalb ist es gut, wenn jemand anders, und dann auch noch vorzugsweise
ein Künstler wie der Herr Sulke, mal ehrlich und anstelle der schweigenden
Mehrheit, seinen Mund aufmacht, denn Künstler haben ja sowieso Narrenfreiheit,
und dieser kommt dann auch noch aus der Schweiz,
dann kann man ihm als Deutscher ja nichtmal kulturelle Landesbeschmutzung
zur Last legen, denn das wäre einzig Sache der eidgenössischen Nachbarn.
Und mit manchen Schenkern, auch hierzulande, ist's ja wirklich schlimm,
weil die gucken dann, was sie von einem so bekommen haben und wieviel es gekostet hat,
um's dann aufzurechnen gegen den Preis des selbst verschenkten Geschenks,
und eigentlich... kann man damit und dabei als deren Opfer ja nur verlieren,
sobald man beim Einkauf nicht mehr oder minder exakt dasselbe Preisniveau erwischt hat.
Denn wenn man weniger ausgegeben hat, fühlen sie sich natürlich übervorteilt,
und wenn man mehr ausgegeben hat, bekommen sie zum Geschenk noch ein schlechtes
Gewissen hinzu, was dann dazu führt, dass man beim nächsten Mal mit Sicherheit
das von ihnen vorgelegte Preisniveau nicht erreicht, denn die Spirale nach Oben geht weiter.
Das mag ja gut für die Wirtschaft sein, aber es ist schlecht für die Nerven, vor allem,
wenn man eigentlich bloß hat was schenken wollen, statt einen Warentausch vorzunehmen,
und sich normalerweise auch gern mal was schenken lässt,
ohne selber dabei ans Rechnen zu denken.
Kann denen mal so jemand wie der Sulke stecken, dass das... Scheisse ist ???
Egal, was es ist, worüber man sich als Kind mal so richtig hat freuen dürfen,
es wird einem eben doch weggenommen und übrig bleibt dann eine leere Behauptung,
was eine viel schlimmere Verhohnepiepelung darstellt als der Glaube ans Christkind,
das soeben im heimischen Wohnzimmer war und Geschenke dagelassen hat:
Waren es denn je welche ? Hat man nicht eher versucht, einen frühzeitig zu bestechen,
damit man später dieses blöde Spiel auch noch, wie sie, als Erwachsener mitspielt ?
So geht die Unschuld dahin und die Klappe bleibt dennoch nicht zu,
obwohl es langsam ratsam wäre, denn die Lügen, sie kommen alle irgendwann raus.
„Das wär' doch nicht nötig gewesen“ ist sowieso ein Satz, den ich nie wieder hören will,
denn wenn den auch nur einer ernst nimmt, dann muss der sich ja fragen, ob er das geliebte
Familienmitglied das nächste Mal nicht besser gleich mit einem Gutschein für den Psychiater
erfreut, denn es leidet ja leider unter Minderwertigkeitskomplexen, die sich eben in solchen
Sätzen dann ausgerechnet an Weihnachten offenbaren, weil die signalisieren,
dass es sich des entsprechenden Geschenks unwert befindet,
und sei es auch noch so wertlos im Vergleich zu seiner lebendigen Anwesenheit.
Und wenn man's doch wörtlich statt inhaltlich nehmen soll,
dann muss man sie damit konfrontieren, dass sie das „Nötige“ ja schon
längst alles haben und man deshalb extra nach etwas Unnötigem gesucht hat,
was ihnen trotzdem gefallen könnte, und dann fühlen sich alle wieder zu reich,
quasi als wären sie im Club der dekadenten Geldverschwender gelandet,
die es sonst doch nur bei Wirtschaftsbossen, Unterhaltungsprominenten und Politikern gibt.
Oder sie meinen damit, dass man endlich damit aufhören sollte,
überhaupt Geschenke zu machen, damit sie selber dann auch nix kaufen brauchen,
aber das hat man doch schon probiert, man hat's doch mindestens schon einmal
mit allen vereinbart, dass es diesmal keine Geschenke gibt,
und da gab's dann auch mindestens immer einen, der die Vereinbarung aus besonderen
Gründen hat brechen müssen, weil er zufällig, beim beiläufigen Begehen innerstädtischer
Einzelhandelsgeschäfte, etwas gefunden hat, das genau zu einem passt,
und dann auch noch etwas für alle... und die Chancen stehen gut, dass der Vereinbarungsbrecher
genau der war, der nun schon wieder sagt: „Das wär' doch nicht nötig gewesen“.
Was aber dann ? Was, wenn man wegen sowas dann so genervt ist, dass man sich
fragt, was da tatsächlich Not tut und dabei auf Rachegedanken kommt,
die seelische und körperliche Qualen nicht mehr ausschließen ?
Weihnachten eben, da stellt man überhaupt erst unter Beweis, dass man tolerant ist,
weil's sonst kein Fest des Friedens mehr wäre, da stählt man sich, wenn möglich,
die Nerven schon vorher, indem man sich alles mögliche vorstellt,
was da misslingen könnte, und sich dabei ausdenkt, wie man auf solche Fälle
dann reagiert, und wenn man sowas rechtzeitig tut, kann man die geplanten Reaktionen
auch noch vorher einüben, man will schließlich bestens vorbereitet sein.
Was die Nerven dann endgültig abhärtet, ist, an bestimmte Gesichter zu denken,
die man zwar ungern sehen möchte, aber trotzdem da sein werden,
weil sie eben, aus unerfindlichen Gründen, zur Familie dazu gehören
und leider die Einladung für Heiligabend angenommen haben.
Schwiegermütter zum Beispiel. Oder der aktuelle Besteiger der eigenen Tochter,
der schon allein deshalb Zeit zum Mitfeiern hat, weil seine Eltern ihn längst vor die Tür gesetzt haben.
Man kann sich nicht immer alles aussuchen, auch nicht, wer da wen eingeladen hat,
denn natürlich ist man selber ja nicht so blöd gewesen, aber eben zur Toleranz aufgerufen.
Aber eigentlich ist's ja egal, hauptsache diese mutmaßlich menschlichen Nervenplagen
gehen von selber wieder weg und die Feiertage wieder vorbei !
Was allerdings schön wäre, das ist... wenn wenigstens der liebe Gott mir mal was schenken würde,
das ich mir auch tatsächlich gewünscht habe, aber auch dieses Jahr ist's wieder nix damit geworden,
nichtmal zu Weihnachten, denn ich hab seit Samstag vorm ersten Advent wirklich sämtliche Todesanzeigen in der Lokalzeitung
durchstudiert, aber statt des ein oder anderen Namens,
den ich hoffte, dort endlich vorzufinden, waren doch gleich mehrere Leute dabei,
gegen die ich nie was gehabt habe.
Schlimmer noch: An einem der Werktage nach Weihnachten muss ich jetzt auch noch extra
auf eine Vormittagsbeerdigung, weil's einen guten, alten Bekannten erwischt hat,
bei dem man sich, nach längerer Abwesenheit, dann doch wenigstens
zur endgültigen Verabschiedung mal wieder einfinden möchte.
So schwindet natürlich auch das Gottvertrauen Jahr für Jahr dahin,
zumindest der Glaube, dass er einen tatsächlich LIEB HAT, und ich beginne ernsthaft,
den auch im höheren Sinne noch immer behaupteten Festgrund in Frage zu stellen.
Und natürlich muss, in diesem Zusammenhang, da nun auch noch... der Kirchgang
erwähnt werden. Soll man es nun dem hiesigen Pfarrer der riesengroßen Seelsorgeeinheit
persönlich verübeln, was da mittlerweile an Schmutz an die Oberfläche gekommen ist,
nur weil so ein paar Kollegen von ihm sexuell übergriffig geworden sind ?
Immerhin schafft er's über Weihnachten dann doch mal auch in unser Gotteshaus,
außerdem hat die Kirche doch auch irgendwie noch immer mit Gott zu tun,
und ich kann ja auch nicht einfach meinen Job kündigen, nur weil der Boss seine Sekretärin
gerne in den Hintern kneift, obwohl ich von ihr persönlich weiß,
dass sie das nicht ausstehen kann.
Statt ihm hab' dann aber ich ne Ohrfeige von ihr bekommen, als ich sie fragte,
was sie denn an Vergleichbarem ansonsten gerne hätte...
wahrscheinlich dachte sie dann an etwas ganz spezielles, schämte sich sogleich
und bestrafte dann mich dafür, der ich doch nur einen Spass machen wollte.
Jedenfalls ist so ein Gottesdienst pro Jahr fürn lieben Gott ja nicht zu viel verlangt,
meint auch meine Frau, und die sagte auch, dass sexuelle Übergriffe bei unserem Pfarrer
praktisch ausgeschlossen sind, denn sie hätte ja schon alles versucht.
Also nicht, dass Sie jetzt denken, ich wäre in solchen Fragen nicht sensibel,
aber seit wir vor drei Jahren über Silvester gemeinsam mit Freunden auf einer Skihütte
gewesen sind, was ganz bewusst als „Erholung vom Weihnachsstress“ angedacht war,
und seit ich da dem Glühwein etwas zu sehr zugesprochen hatte,
konnte mir meine Frau so manches Zugeständnis bezüglich außerehelicher Aktivitäten abringen,
denn da haben meine Freunde einfach zu viel über die meinen ausgeplaudert,
als ich recht frühzeitig als schnarchender Besoffski in der Ecke lag.
Ein Pfarrer ?`Naja, wieso nicht, ich hab's ja schließlich genauso erfolglos bei
einer jüngeren Nonne versucht, als ich damals Zivildienstleistender war.
Wenn nun dieser Pfarrer aber schwul ist, so frage ich mich, wie soll man denn bei
ihm entsprechendes Fehlverhalten ausschließen, nur weil meine Frau ihn zu keinem
solchen hat verleiten können ? Manchmal schafft sie das ja nichtmal mehr bei mir,
und ich bin keineswegs homosexuell.
Irgendwie halt fühlt man sich da, seit der Mißbrauchsdebatte,
da man beim Gang zur Christmette und zurück
ja auch von anderen Leuten gesehen wird, wie ein Verdunklungshelfer für Straftäter,
der damit quasi öffentlich bekennt, dass er immer noch dazugehört zur Bande,
obwohl die lange erfolgreich verteidigte Dunkelheit gerade dem Licht gewichen ist.
Und nichtmal an Weihnachten kann man nun ein gutes Gewissen haben,
während man in die gestopfte Mastgans beisst,
um sich wenigstens kulinarisch das zu gönnen, was der Seele und dem Geist schon lange
fehlt: Der gute Geschmack nämlich.
Also denn, liebe LeidensgenossInnen inklusive Herrn Sulke, frohes Fest !
Rupi am 23.12.2018
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70er-Jahre Spießerblues
Sie haben nicht den wahren Glauben
wählen nicht die C-Partei
was die alles sich erlauben
unter Adolf wär's vorbei
was man riechen, hören, seh'n muss
Haschisch, Rock und nackte Haut
- meint ja auch der hohe Klerus -
hat die Jugend uns versaut.
Mief nennt man in solchen Kreisen
Zucht und Anstand und Moral
und statt sie zurecht zu weisen
ist's den Eltern noch egal
Sozis sind an der Regierung
die betreiben ungeniert
selber Destabilisierung
so wird Deutschland ruiniert
Wo soll man hin
wenn nicht nach Hause
wo brav die Frau
den Herd bedient ?
Wo soll man hin
zur Mittagspause
in welchem Bau
man seine Brötchen auch verdient ?
Die Wirtschaft lockt
...die Stammtischbrüder
dort spricht man frei
und von der Leber weg
jedoch dort hockt
man schon nach der Arbeit wieder
weil's Bier zu Hause lei
-der nicht wie's Fassbier in der Kneipe schmeckt
und außerdem ist gleich die Pause wieder um
ach wär' das Leben nicht, so wie man selber,
...dumm.
Ein neues Wort, es macht die Runde
und ich hör' es gar nicht gern
doch ich spür's zu jeder Stunde
selbst am Sonntag der des Herrn
dass da etwas Wahres dran ist
schon beim Gang zur Kommunion
weil selbst da schon wieder Zwang ist
und das Wort heisst Frustration
Ich kann nicht darüber sprechen
sonst kommt ja die Wahrheit raus
und das würd' sich furchtbar rächen
ob am Stammtisch, ob Zuhaus'
unbegreiflich wär's und schade
dass man nicht zufrieden ist
drum erhält man die Fassade
sch... drauf, was dahinter ist
Wo soll man hin
wenn nicht nach Hause
wo brav die Frau
den Herd bedient ?
Wo soll man hin
zur Mittagspause
in welchem Bau
man seine Brötchen auch verdient ?
Die Wirtschaft lockt
...die Stammtischbrüder
dort spricht man frei
und von der Leber weg
jedoch dort hockt
man schon nach der Arbeit wieder
weil's Bier zu Hause lei
-der nicht wie's Fassbier in der Kneipe schmeckt
und außerdem ist gleich die Pause wieder um
ach wär' das Leben nicht, so wie man selber,
...dumm.
Es brachten uns die 70'er Jahre
Glamrock, Disco und Pink Floyd
gut gepflegte lange Haare
...manchmal sieht man die noch heut'
der Onkel Sepp, dessen Beschwerde
mir hier aus dem Bleistift kroch
der liegt schon lang' unter der Erde
...doch Spießer gibt es immer noch.
Rupi am 30.12.2018
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Tierliebe
Es kräht kein Hahn danach
wie es Dir geht
Wie Du Dich fühlst
juckt keine Sau
selbst wenn Dein Name groß
in der Zeitung steht
entlockt's 'ner Katze
kein einz'ges “Miau”.
Verirrst Du Dich mal
in ein Tiergeschäft
wirst Du von allen
ignoriert
kein Wort vom Papagei
auch kein Pudel kläfft
höchstens ans Bein wird Dir
mal uriniert.
Mit einer Spendenbüchse
steh'n sie da
Dein Herz für Tiere
im Visier
sind nur zwei Kinder, doch
sie sind schon zu nah'
na klar, der Pandabär
er dankt es Dir.
Auch der Waran
wird gerne unterstützt
nur dass die Spende
Dir nichts nützt
wenn er im Urwald plötzlich
vor Dir steht
und Dich kein Tarzan dort
vor ihm beschützt.
Da kommt Dein Nachbar
greift ins Portemonnaie
zu Hause schlägt er
seine Frau
aber er bremst sein Auto
für jedes Reh
trägt noch den Dachs
zurück in seinen Bau.
Da kommt die Omi
und wirft was hinein
das muss für
schwarze Witwen sein
jene, mit denen sie
sich identifiziert
von Opa blieb ja auch
nur das Gebein.
Da kommt der Banker
in Gewissensnot
und seines soll
nun auch mal ruh'n
er pimpt den Geiern nun
ihr Abendbrot
denn auch Hyänen
können Gutes tun.
Inzwischen ist die Flucht
Dir doch geglückt
Du hast Dich unbemerkt
verdrückt
für's Tierwohl ist ja bestens
nun gesorgt
und die zwei Kids sind
vom Ertrag entzückt.
Bloß kräht kein Hahn danach
wie es Dir geht
Wie Du Dich fühlst
juckt doch kein Schwein
und falls mal ein Kamel
vor so 'nem Dingsoehr steht
hilfst Du ihm sicherlich
nicht noch hinein
Ne, braucht mal so'n Kamel
zum Eintritt Dein Gebet
grinst Du's nur an und sagst dann:
Nein.
Rupert am 31.12.2018
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Bevor nun der nächste Text kommt, will ich noch hinweisen darauf, dass unter
mit "Jetzt ist es da" und "Brüderlich mit Herz und..." zwei mMn vorzüglich gelungene neue Satiren stehen,
und ich scheinbar da gerade einen "Lauf" habe, denn nun gibt's schon wieder eine,
die ich zu meinen besten zählen darf. Man sollte sich durch den Titel nicht irreführen lassen,
denn um einen Ausblick auf die Zukunft wie in "Jetzt ist es da" handelt es sich keinesfalls,
nein, dann hätte ich mir, wegen Doublettengefahr, das Schreiben erspart.
Es ist ein ganz böser, finsterer Text geworden, dafür aber ist er wenigstens nicht so lange...
ne, als ich den Schluss erreicht hatte, gab's nur noch zwei zusätzliche Ideen,
die ich im Nachhinein dann eingeflochten habe, aber mehr "brauchte" das Ding dann wirklich nicht,
um zu sitzen. Viel Spass damit wünscht Euch...
der bitterböse Rupi.
In der Zukunft
Auch wenn das jetzt schwer zu verstehen ist
und auch ziemlich überraschend kommt:
Wir leben eigentlich alle in der Zukunft
und die ist, wie wir selber, undefiniert,
denn in der Gegenwart,
da regiert hier eigentlich immer noch
der Adolf und bereitet grade
den zweiten Weltkrieg vor.
Doch, das passiert gerade jetzt,
wir haben nur keine Ahnung,
weil wir eben in der Zukunft leben
und uns hier Sorgen machen
um Dinge, die's noch überhaupt nicht gibt,
stattdass wir uns endlich dem Widerstand anschließen.
Die Atomkraftwerke, die wir abstellen wollen,
sind noch überhaupt nicht gebaut worden,
der Treibhauseffekt arbeitet noch nicht gegen uns
und, obwohl es den Islam schon lange gibt,
bleiben die Muslime friedlich, denn der Islamismus
muss erst noch erfunden werden,
aber eben... verd... nochmal...
die Juden werden verfolgt und Ziel dabei
ist ihre Ausrottung,
außerdem gehört Österreich noch zu Deutschland
und Polen wird bald überfallen.
Aber keiner hier macht was, weil wir alle denken,
es sei schon Vergangenheit,
jede Art der Konspiration sei zum blutigen Scheitern verurteilt
und das Stauffenbergattentat geht ja sowieso in die Hose,
es wäre ja überhaupt nichts zu machen,
ehe das Land zerbombt ist und
von den alliierten Siegermächten
in Besatzungszonen eingeteilt.
Ja, wir gehen einfach so davon aus,
dass Hitler den Krieg verliert
und es dann zur Teilung Deutschlands kommt,
die wir für überwunden halten,
aber in Wahrheit ist davon überhaupt nichts sicher,
und wenn das, was in unseren Geschichtsbüchern steht,
schief geht, dann wird es vielleicht morgen schon
ein ganz böses Erwachen geben,
weil die Zukunft, in der wir leben, plötzlich definiert
worden und alles ganz anders ist,
als wir gestern noch geglaubt haben.
Wir werden uns ganz schön umgucken,
wenn wir den Gau verlassen,
in dem wir uns dann plötzlich wiederfinden.
Natürlich werden wir zunächst denken,
wir befänden uns irgendwo auf Urlaub,
hätten nur vergessen, wo,
und müssten uns eben nur, nach schneller
Vergewisserung, nochmal nachorientieren,
und das Rauchverbot zumindest käme uns dabei sehr vertraut vor,
so mancher Tierschützer und überzeugter Vegetarier
hätte Grund zur Freude, weil da jemand
in der Zwischenzeit all die Ziele erreicht hätte,
für die man sich stark gemacht hat,
auch wenn die Begleitumstände dazu dann
vielleicht doch nicht so willkommen wären.
Aber die Zukunft, in der wir uns gerade noch
befinden, sie wäre eben weg, ausgelöscht,
durch ein immerwährendes Drittes Reich ersetzt,
dessen aktueller Führer dann natürlich auch
keine Frau wäre, denn Frau Merkel lebte
völlig unbekannt irgendwo bei Hamburg.
Und auch ein Europaparlament gäbe es nicht,
geschweigedenn einen Brexit,
denn England wäre unser Industriearbeitslager,
smogbehängt und durch Mauern abgeriegelt,
damit die einheimischen Sklaven nicht rauskommen.
Von Südeuropa bliebe sowieso nur Italien auf der Landkarte
übrig, und direkt von dort wird auch die Pizza bestellt,
weshalb die Lieferdienste nun alle etwas länger brauchen
und man sich hierzulande dran gewöhnt hat,
die kulinarische Spezialität unserer südlichen Nachbarn
größtenteils kalt zu konsumieren.
Dafür aber könnten deutsche Bäcker endlich sowohl
Baguettes wie auch Croissants genausogut wie die einstigen Franzosen
machen, weil man sich auf deren Rezepte einigte,
als man ihnen, im Zuge der Germanisierung,
alle anderen nationalen Errungenschaften und Eigenheiten
inklusive der Sprache dann gewaltsam weggenommen
und das Deutschtum anerzogen hat.
Mehr will ich eigentlich nicht berichten von dem,
was uns da bevorstehen könnte,
wenn die Alliierten diesen verfluchten Krieg nicht gewinnen,
der uns in Wahrheit gerade bevorsteht,
während wir hier in dieser undefinierten Zukunft
vor uns herdämmern und meinen, wir seien der Nabel der Welt
und hätten weißgottwasnicht für eine Kultur,
die wir gegen die Flüchtlinge verteidigen müssten,
während in Wahrheit nie mit dem christlichen Handeln
begonnen wurde, ja, das gab's ja ausschließlich
im Dritten Reich, und zwar als Gegenreaktion,
ist aber u.A. mit den Geschwistern Scholl
und Alfred Delp ein für allemal umgebracht worden,
und wenn man sich damit beschäftigt,
weiß man ja sowieso, dass und warum es sich nicht lohnt.
So, wie wir drauf sind, müssten wir ja eigentlich dem Adolf
dankbar sein, und ihm nun feste die Daumen drücken,
dass es für ihn und unser Land in der Gegenwart
doch klappt, denn dann können wir auch auf
einen nationalen Führer namens Gauland hoffen,
wenn unsere Zukunft endlich definiert wurde,
tja, und auch der Rupert wäre überhaupt kein Problem
für niemanden mehr, denn dass der längst vergast worden wäre,
noch ehe man wieder aufgewacht ist,
darauf kann man Gift nehmen.
Rupi am 03.01.2019
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Au weia... ich glaub' ich sollt' mich jetzt mal wieder der Musik zuwenden,
sonst krieg ich noch Ärger mit Mutti, denn...
es wird ja immer schalimmer, aber unterdrücken kann ich sowas unmöglich,
wenn's mir doch einfällt und... trotz allem... lustig ist... oder ?
Na jedenfalls hoffe ich, dass auch ER drüber lachen kann,
auch wenn's schwerfallen sollte nach allem,
was da so ans Licht kam...
wenn auch, ausnahmsweise mal, nicht durch ihn.
In Fachkreisen nennt man ihn übrigens so:
Der Knipser
Man hat ihn fast vergessen
er ist ja im Ruhestand
auch hat nicht wirklich jeder
so ein Bild an seiner Wand
von denen, die es von ihm gbt
meist lächelnd, lieb und nett
und trotzdem schläft der Mann stets ganz
allein in seinem Bett
der Papa Razzi
der Papa Razzi.
Auch seine Kinder halten sich
nun fern von seinem Glanz
bejubelt wird sein Nachfolger
und bald vergisst man ganz
dass einst durch ihn Verzückung kam
ins ganze Vaterland
als hätt' sich dort nie „Wir sind Papst“
das halbe Volk genannt
vom Papa Razzi
vom Papa Razzi
Doch was wir sind und was er war
das juckt nun keinen mehr
vergänglich ist nunmal der Ruhm
hat er auch noch so sehr
per Bildzeitung und Boulevard
die Massen einst bekehrt
nun wird er höchstens von Mama
noch religiös verehrt
der Papa Razzi
der Papa Razzi
Die Tradition hielt er stets hoch
er schoss auch nie mit Blei
jedoch sein Handwerk war nunmal
nicht das der Fischerei
auch wenn man eher dies verbindet
mit der Position
in der sich mancher wiederfindet
wegen Gottes Sohn
wie Papa Razzi
wie Papa Razzi
So war er fleissig unterwegs
ein braver Jägersmann
den Finger stets am Abzug
damit jeder sehen kann
wer von der Welt der Prominenz
sich wo auf Erden zeigt
und auch mit wem, wobei aktiv
...die Welt hat sich verneigt
vorm Papa Razzi
vorm Papa Razzi
Zwar war es dann nicht jedem Recht
weil's ja Momente gibt
in denen sich verstecken möcht'
wer's Licht nicht so sehr liebt
in Unterhose oder ganz
befreit von Frack und Kleid
doch er hat alle mal erwischt
dann wusste man Bescheid
dank Papa Razzi
dank Papa Razzi
Zu seinem wachen Auge
kam die Linse noch hinzu
gefürchtet wie das Weihrauchfass
und scharf wie ein Tatoo
gestochen in das sünd'ge Fleisch
hängt's ewig einem an
was man davon nun immer
auf 'nem Lichbild sehen kann
vom Papa Razzi
vom Papa Razzi
Dafür ging er durch Dornenbüsche
setzte alles ein
sein Leben, das Equipment,
mancher schlug es kurz und klein
zu Bruch ging manche Kamera
samt Teleobjektiv
wegen der Geister, die ein Star
zwecks der Vermarktung rief
mit Papa Razzi
mit Papa Razzi
Um diesen Job beneidet wurde
er zwar letztlich nie
doch schlägt die nackte Wahrheit
letztlich jede Fantasie
und er hat sie verbreitet
selbstlos und gewissenhaft
und lebt nun isoliert
in Einsamkeit und Einzelhaft
der Papa Razzi
der Papa Razzi
Er selbst, da eher schüchtern,
mied ja doch das Rampenlicht
und schob man ihn dort rein
predigte er uns oft Verzicht
dort oben, von dem Balkon
wo man ihn enthoben sah
der Welt und ihren Lastern
doch er bleib uns immer nah
...der Papa Razzi
der Papa Razzi
Dass letztlich nur die Liebe zählt
das wissen wir durch ihn
und hab'n den schönen Reichen
jede Peinlichkeit verziehn
der Knipser hat's der Welt gezeigt:
die Wahrheit kommt ans Licht
und nur, wenn man ans Gute glaubt
dann fürchtet man sich nicht
vorm Papa Razzi
vorm Papa Razzi
Nun schweigt er fern der Heimat, lebt
im Einsiedlerverlies
bereitet sich im Stillen vor
aufs echte Paradies
sein Bruder kommt manchmal vorbei
dann öffnet er den Mund
nur was er sagt, das tun uns nichtmal
mehr die Vöglein kund
vom Papa Razzi
vom Papa Razzi
Nicht jeder kann sich kümmern
um die Not auf dieser Welt
dem einen geht’s ums Ganze
und dem andren nur um's Geld
Er hat den Glauben praktiziert
...denn Theo log ja nie !
Wir sagen jetzt nur: Dankeschön,
vergelt's Gott und Merci
Dir, Papa Razzi !
Dir, Papa Razzi !
Rupi am 04.01.2019
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Der Störfaktor
Natürlich hast Du Recht, alter Freund, natürlich ist das, was ich da mache,
reiner Unsinn, denn ich brauche Dich ja doch,
jeder braucht so einen Störfaktor in seinem Leben,
und selbstverständlich sehe ich das in Wahrheit nicht so eng,
wie ich vor der Öffentlichkeit tue,
aber weißt Du, es ist mir dann doch zu peinlich,
dass es rauskommt, und deswegen streite ich es ab, weil...
es war mir ja schon immer sehr wichtig, wie ich vor anderen dastehe,
im Zweifelsfall eben wichtiger noch,
als irgendwelchen Überzeugungen oder gar Idealen zu folgen,
die ja doch keiner braucht.
So unprofitable Dinge wie Mitmenschlichkeit eben,
die stehen einem Störfaktor dann doch nur im Weg,
aber da weißt Du ja Bescheid, das brauche ich Dir nicht erklären,
und wenn's um deren Vorheuchelei geht,
da bist Du mir ja immer noch um Welten voraus,
da käme ich niemals auch nur im Entferntesten an Dich ran,
und natürlich brauche ich Dich deswegen auch noch immer als Vorbild,
aber dies nur am Rande, denn so ein Störfaktor,
der hat wirklich was für sich.
Wenn der nicht da wäre... nicht auszudenken,
wie öd und leer das Leben wäre !
Man stelle sich nur mal vor, was es für Konsequenzen hätte,
wenn plötzlich überhaupt nichts mehr sabotiert würde
und damit schief ginge !
Ich bin mir sicher, dass Du Dich daran erinnerst,
aber nur für den Fall, dass Dir da irgendwas entgangen
oder aus dem Hirnkasten rausgefallen ist,
wir hatten ja mal so ein paar gemeinsame Ziele, und...
nun, ich musste dafür ja das meiste arbeiten,
ergo hatte ich mir auch Gedanken gemacht,
was ich denn dazu bräuchte, damit wir diese Ziele auch erreichen.
Für Dich war's ja nicht so wichtig gewesen, Du hattest ja,
ganz von denen abgesehen, auch noch ganz andere Ziele,
und das kam dann unglücklicherweise irgendwie
dem in die Quere, was ich da tat,
und natürlich hattest Du überhaupt keine Ahnung
davon, weil ja die Arbeit in meinen Aufgabenbereich gefallen war,
na jedenfalls... natürlich bin ich Dir ewig dankbar dafür,
dass Du alle Grundlagen erfolgreich zerstört hast,
die für's Erreichen der gemeinsamen Ziele notwendig
gewesen waren, denn die standen ja Deinen privaten Zielen im Weg,
und so musste ich's dann gottseidank auch aufgeben,
denn es wäre ja die Megakatastrophe geworden,
wenn wir gemeinsam Erfolg gehabt hätten,
denn irgendwann hätte es ja die ganze Welt gesehen,
dass ich so einen Störfaktor unbedingt brauche.
Ich wäre quasi öffentlich an ihn gekettet gewesen und ihn nichtmal mehr
pro forma losgeworden, aber das hast Du ja zu verhindern gewusst,
und allein daran kann man schon sehen,
wie sehr ich Dich immer gebraucht habe,
auch wenn dann natürlich die ganze Arbeit für die Katz gewesen ist.
Überhaupt... dass Arbeit was für Schwachköpfe ist und allein schon der
Gedanke, für so etwas jemals einen Lohn zu erwarten,
in den Bereich der Illusionen fällt,
also... ohne Deine freundliche Mithilfe aus dem Hintergrund,
in dem Du Dich versteckt hast halten müssen,
seit ich mich von Dir getrennt habe...
ich hätte das alleine nie erkannt.
Und dass Du mir dies immer wieder in Erinnerung rufen musstest,
weil ich's ja, vor lauter Arbeit, hätte vergessen können,
das war und bleibt natürlich pures Gold wert,
welches sich man nur noch von anderen Leuten stehlen muss,
um's auch zu besitzen, aber auch das hast Du mir vorgemacht,
während immer wieder alles seinen Wert verloren hat,
was ich mir redlich zu verdienen trachtete.
Wie denn sollte ich Dir das je krumm nehmen ?
Ob's nun Arbeit und Kunst oder Privates betraf,
Du hast ja nie einen Unterschied machen brauchen,
denn sobald Du aufgetaucht bist, ging, egal in welchem Bereich,
ganz sicher was kaputt, hörte zu funktionieren auf,
und dann war's wieder so weit... der Störfaktor hatte zugeschlagen.
Und irgendwann, alter Freund, wurde mir auch klar, wieso Du mir immer
wieder solcherlei Freundschaftsdienste erweisen musstest,
denn ich war ja mit meinem Leben immer auf dem Holzweg,
während Du alles richtig gemacht hast und mich bloß dazu einladen wolltest,
auf diese, Deine Art auch selber erfolgreich zu sein.
Es handelte sich also letztlich nur um eine ständige Aufforderung,
gemeinsam doch lieber nichts zu tun, zumindest nichts,
das irgendwie etwas brächte außer Zeitverknappung via Siechtum und
dessen Verbreitung, und... klar... natürlich war das verlockend,
aber da standen mir dann doch meine Eltern im Weg,
ja, die ganze blöde Erziehung und eben der Gedanke,
wie man vor den Anderen dasteht,
wenn es rauskommt, was für eine faule Sau man ist... und dass man
eigentlich überhaupt nichts von Recht und Gesetz hält.
Selbstverständlich muss ich Dir da gut schreiben, im Vergleich zu mir
der wahre Revolutionär zu sein, aber Du hast das einfach zu gut verdeckt,
alsdass man von Außen hätte drauf kommen können, weil die spießige,
bürgerliche Fassade Dir geradezu meisterlich gelungen war
und das Geld, das Du am Ende an alle verteilen wolltest,
weil Du ja wusstest, dass es nicht Dir gehört,
eben doch in Sicherheit gebracht war vor den Konterrevolutionären,
irgendwo in der Schweiz, und natürlich auf persönlichen Konten von Dir.
Was tut man nicht alles für seine Mitmenschen ?
Ja, mit entsprechenden Mitteln ausgestattet, geht es so einem Störfaktor
natürlich bestens, obwohl die kriminellen Machenschaften, die zu deren
Erreichung notwendigerweise dazu gehören, wenn man schon selber nix
arbeiten will, natürlich nicht rauskommen dürfen,
aber dafür gibt es ja Vernetzungen,
und je mehr Leute, die was zu sagen haben, darin verstrickt sind,
umso weniger muss man Angst haben vor irgendwelchen negativen
Konsequenzen.
Nichts davon hätte ich ohne Dich jemals gelernt
und natürlich werde ich ganz fest an Dich denken,
wenn ich's jemals zur Anwendung bringe,
aber Du musst schon entschuldigen,
dass ich Dich da offiziell einfach nicht dabei haben will,
denn ich will natürlich den ganzen Ruhm und Schotter
für mich einstreichen, ich bin nämlich ein viel größerer Egoist als Du.
Ich hab' das sowieso alles nur als notwendige Übel gesehen,
die ich eben in Kauf zu nehmen hatte, um meine
wahren Ziele zu erreichen,
denn so ein Störfaktor, er will ja auch entsprechend
genutzt sein, damit man am Ende sämtliche Vorteile, die er bringt,
für sich ausnützen und einstreichen kann,
und an diesem Punkt bin ich jetzt eben angelangt,
und deswegen kann mein Dank an Dich nur ein stiller sein,
denn es wird natürlich so aussehen, als hätte ich Dich nie gebraucht,
obwohl wir beide wissen, dass es nicht stimmt.
Aber was denn, bitteschön, sollte ich denn sonst tun, alter Freund ?
Du hast mir das alles so perfekt vorbereitet, ich wäre ja total dämlich,
all diese unentgeltlichen Dienste jetzt nicht entsprechend für mich zu nutzen,
auch wenn Du mich deswegen für ein A...loch halten solltest,
doch Du kennst ja das Spiel und Du weißt, wie wenig einem Verlierer
solche Klagen dann bringen,
und nie im Leben hätte ich Dich so empfindlich
erwischen können, wenn Du mir nicht über Jahre hinweg
gezeigt hättest, wie man das macht.
Nun ist es eben an mir, Dir alle Gefälligkeiten zurück
zu erstatten und meinerseits zum Störfaktor in Deinem Leben zu werden,
denn ich will ja schließlich auch gebraucht werden und denke,
dass mir damit Deine Liebe sicher sein sollte,
auch wenn's vielleicht nie zur Bewunderung langt,
denn schließlich kann ein Schüler ja nicht größer als sein Meister sein.
Aber vielleicht lässt sich ja daran doch noch etwas drehen,
wenn Du erstmal gelernt hast, mich richtig zu brauchen.
Natürlich gebe ich Dir dafür eine Menge Zeit,
ich hatte schließlich auch genug,
und selbstverständlich bin das alles nicht ich,
also derjenige, der dies schreibt,
denn ich habe längst meine Ghostwriter,
die unentgeltlich für mich arbeiten,
und auch sonst genügend Leute in Deine Vernetzungen mit eingeschleust,
die dann die unangenehmen Jobs für mich übernehmen,
damit ich als Störfaktor für Dich so richtig zur Geltung kommen kann.
Na Hauptsache, bei Dir geht nun so viel wie möglich kaputt
und Du verlierst auch schnellstens den Zugriff auf Deine Konten,
dann wäre schonmal ein vielversprechender
Anfang gemacht, und danach sind der Fantasie ja sowieso keine Grenzen
mehr gesetzt, also darfst Du Dich bereits freuen
auf eine Menge Überraschungen, damit Dein Dasein auf Erden
Dir zukünftig auch bloß nie zu leicht werden könnte.
Denn natürlich hast Du Recht, alter Freund,
jeder braucht so einen Störfaktor in seinem Leben,
und selbstverständlich sehe ich das in Wahrheit nicht so eng,
wie ich vor der Öffentlichkeit tue, aber Du hast Dich mir eben als perfektes
Opfer angeboten und diese Gelegenheit
wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Vergelt's Gott, für alles, und nimm's nicht so schwer, denn irgendwann
ist sowieso alles vorbei und dann kann man's ja auch wieder vergessen.
Vielleicht muss man das ja sogar,
aber Spass gemacht soll's wenigstens haben,
und ich hoffe doch sehr, dass Du Deinen hattest,
denn mit dem ist es nämlich schon jetzt vorbei,
während der meine... grade erst begonnen hat.
Denn natürlich ist das, was ich da mache, reiner Unsinn,
was soll es denn sonst sein ?
Rupi am 07.01.2019
(manchmal mache ich mir selbst die schönsten Geburtstagsgeschenke !)
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Unbeliebte Weisheiten
Nebst Rechnen, Schreiben, Lesen
gab's noch mehr
was mich ein weiser Mann
einst lehrte:
Aus Fegern werden Besen
und aus
tapferen Helden werden
Kriegsversehrte
die Besen, falls noch neu
kehren zwar gut
doch kennen noch nicht
alle Ecken
für ausgediente Helden
ist es jedoch besser
wenn sie bald
verrecken.
Aus Turteltäubchen
die zusammen bleiben
werden alte
Krähenpaare
Man kriegt sich durch
willkommene Gemeinsamkeiten
später in die
Haare
Der Kinderwunsch sofern
er sich erfüllt hat
ist ein Urgrund
tiefster Reue
und Feigheit
falls nicht Chancenlosigkeit
begünstigt
eheliche Treue.
Der weise Mann wollt' mir
über mein Leben
dann nicht allzu
viel mehr sagen
mein größter Vorzug
schließlich wär' es
ohne zu viel Scheu
etwas zu wagen
dasselbe wär' zu
viel verlangt
müsst' ich's dann machen
wider bessres Wissen
zur Weisheit gäb's
der Wege viel`
doch keinen hätt' man jemals
gehen müssen.
Rupi am 14.07.2023
Schon wieder habe ich inzwischen einen Satiretext woanders hingemogelt,
nämlich den „Eddi Arent-Klon“ und zwar dort hin: Geschenke - ein Experiment mit dem Leben
Und... jajajaja, der nächste ist irgendwie arg abstrus,
auch inhaltlich nicht so gut fokussiert wie die letzten paar,
aber lieber Himmel, hat mir das Spass gemacht..:
Das Problem
Weit haben wir's gebracht,
stolz können wir auf unsere Entwicklung sein,
Lobeshymnen sollte man auf die menschliche Zivilisation singen,
nur leider fallen diesen Künstlern immer nur Liebes- oder Klagelieder ein,
und die Jugend will sowieso nichts wissen von unseren Leistungen,
denn für die ist doch alles selbstverständlich,
der Babybrei,
die Kindertagesstätte,
das Mittagessen in der biologisch angebauten Schulkantine,
das Smartfon
und der Studienplatz.
Für alle, die sich einfügen, ist doch bestens gesorgt,
die Karriereaussichten für selbst den arbeitsscheusten Werkrealschulabgänger
sind mittlerweile blendend,
Aufstieg bis hin zu Hartz IV,
der Notstand in der Kranken- und Altenpflege wird gerade durch Coolness* behoben,
und was die Flüchtlinge betrifft, laufen wir jetzt den Schlepperbanden
den Rang ab, denn von uns bekommt nun jeder einzelne sein eigenes Boot,
in dem er dann auf dem Meer bleiben kann,
weil das Festland sowieso wegen Überfüllung geschlossen wird,
wir müssen schließlich enger rücken, wenn der Klimawandel zuschlägt.
Es dauert ohnehin bestimmt nicht mehr lange,
und all unsere Probleme sind endgültig gelöst,
ja, eigentlich gibt es überhaupt keine Probleme mehr,
denn schlauer als wir ist vor uns sowieso noch nie jemand gewesen,
die politischen Parteien feiern laufend nie für möglich gehaltene Triumphe
der Innovation, Kommunikation, Organisation, Penetration und Fluktuation,
die Bürgernähe wird deswegen in Nullkommanix wieder hergestellt sein
und alle, die es trotzdem nicht zur Volkspartei schaffen,
können immer noch Zünglein an der Waage spielen
und sich nach Belieben aus der Verantwortung stehlen,
sich zur Verantwortung wieder bereit erklären,
zur Verantwortung emporkommen, um an ihr zu wachsen,
mit ihr zu gewinnen und in ihr zu scheitern,
um dann wieder ganz neu anzufangen,
aber eben Hauptsache Verantwortung, das hat sogar der Lindner geblickt.
Tja, insoweit ist ja eigentlich bereits alles gut,
doch, und seit die Opfergöttin durch die heimische Opfergattin ersetzt worden ist,
kommt es auch wieder im religiös-spirituellen Bereich zu Erfüllungserlebnissen,
denn natürlich konnten die christlichen Kirchen da ihren Auftrag nicht
länger erfüllen, sie haben sich ja nicht nur zu viele Skandale geleistet,
sondern hatten sich sowieso längst viel zu weit von unseren archaischen
Grundbedürfnissen wegbewegt, die schließlich auch befriedigt sein wollen.
Aber solange der PC zuhause spinnt, ist man eben doch nicht zufrieden,
notgedrungen geht man dann mal wieder raus in die Natur,
stellt fest, dass man für die intensive Begegnung mit ihr nicht gewappnet ist,
weil die ganzen Waffen ja nur in der virtuellen Welt funktionieren,
sucht schleunigst nach dem nächsten Supermarkt,
um an seinen gefüllten Regalen wieder Orientierung zu finden,
und überlegt sich dort dann doch, ob man nicht wenigstens einen Sprachkurs
belegen sollte, damit man wieder fähig ist, mit der heimischen Opfergattin
ein paar Worte zu wechseln, man geht ja schließlich auch wieder heim.
Denn solange der PC, nachdem ich ihn hochgefahren habe,
mir immer dieselbe falsche Frage stellt,
weiß ich nicht, was ich tun soll, damit es weiter geht,
und dabei müsste doch gerade der wissen,
dass es überhaupt kein Problem gibt, wenn er mir keins macht.
Es gibt ja sowieso keine Stellen mehr, an die man sich wenden könnte,
wenn es überhaupt noch ernsthafte Probleme gäbe,
denn schließlich gehen alle davon aus,
dass sie entweder bereits gelöst sind oder eben,
wie vorhin beschrieben, von unseren genialen Politikern gerade gelöst werden.
Es gibt also überhaupt kein Problem und es gibt auch keine Meldestelle.
Und trotzdem fragt dieser sch... PC mich schon wieder:
„Wollen Sie das Problem jetzt melden ?“
Rupi am 09.01.2019
*Hm. Dies ist ein "Insider", weil den Witz eigentlich nur Freiburger wirklich verstehen
können... oder all jene anderen,
die von der aktuellen Plakat-Aktion der Freiburger Uni-Klinik wissen.
Um jüngere Menschen anzusprechen mit dort unbesetzten Jobs und
mehr Bewerbungen zu generieren, hat man diverse Kino-Plakate nachgestellt,
auf denen nun richtige Pfleger und Krankenschwestern mit teils furchterregenden Blicken
doch in "coolen" Starposen aus "Matrix" und anderen Filmen zu sehen sind,
und die Reaktionen darauf scheinen nun tatsächlich alle Erwartungen zu übertreffen (!).
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Alles kalter Kaffee ?
Es soll ja immer noch Leute geben, die nicht wissen, wer oder was AKK ist,
es vielleicht für eine durch die Medien geisternde Abkürzung kalorienbewussten
Konsumentenverhaltens halten, und ich muss zugeben, auch ich dachte zunächst
eher an „Alles kalter Kaffee“, ehe es im Gehirn klick machte und unserer allerliebsten
Kanzlerin's Kronerbin herauskam, die Frau mit dem KK-Doppelnamen, welche
nun an der CDU-Parteispitze sitzen tut.
Und just, als ich mich dran gewöhnt habe, dass man diese nun so abkürzt,
kommt raus, dass sie doch etwas mit Kaffee zu tun hat, denn sie hat doch tatsächlich
ein erstes Ziel formuliert, welches sie umzusetzen gedenkt, wenn es mal so weit kommen
und sie Frau Merkel auch als Kanzlerin folgen sollte, nämlich...
anderer Kaffee im Kanzleramt, dessen Plörre so ziemlich das schlimmste Gesüff
sein muss, das ihr je zwischen die ausgetrockneten Kiemen kam.
Und was sagt uns das ? Nun, diese löbliche, weil ehrliche Äußerung
von Seiten AKK's, sie rückt den allgegenwärtigen, katastrophalen Klimawandel genauso wie
alle anderen kosmischen Katastrophen endlich wieder ins rechte Licht bzw. stellt die
Verhältnismäßigkeiten wieder her,
unter denen alle künftigen Koalitionen mit der CDU eingegangen werden müssen, denn eins
ist klar:
Einzig anständiger Kaffee kann jede aufkeimende Krise mit Koalitionspartnern schon im
Ansatz eindämmen (und von einem anständigen Kellner zu den Kohlrouladen gereicht
werden, deren Verspeisung die Lösung sowohl nationaler wie internationaler Probleme erst
ermöglicht).
Alle grünen oder sonstwie andersartigen Kiff-Köpfe können natürlich trotzdem weiterhin auf
ihr biologisch selber angebautes, konkurrenzfreies Kraut setzen, aber unter einer achtbaren
kommenden Kanzlerin AKK verschwindet,
worauf ganz Deutschland hofft, zumindest endlich der alte kalte Kaffee aus dem
ansonsten koscheren Kanzleramt.
Alles k...klar ?
Rupi am 20.05.2019
Unser Adolf
Leider leider
wird unser Adolf
sein Trauma
erst dann überwunden haben
wenn's beim nächsten
Russlandfeldzug
endlich geklappt hat.
Die Amis
werden sich ja bestimmt
inzwischen selbst besiegt haben
nach Russland jedenfalls
wird dann
aller Voraussicht nach
China dran sein.
Immerhin
die Antidepressiva
schlagen bestens bei ihm an
er ist schon wieder
richtig dominant
und hat gestern sogar
einen von den Nachbarjungs verhauen.
Wenn bloß dieser
Höcke jetzt nicht
alles vermasselt
dann müsste er rechtzeitig
für seine gottgewollte zweite Chance
in der großen Politik ankommen
unser Adolf.
Rupert am 11.08.2023
Zeitreisen mit der FDP
Kenned Sie de Herr Lindner?
Ahhhh... hochdeutsch... mom... also nommol:
Kennen Sie den Herrn Lindner?
Falls nicht, kennen Sie bestimmt trotzdem sein Gesicht!
Was sagt da der Herr Niedecken?
Man „wüsste bloß nicht ob von 'nem Steckbrief oder 'nem Wahlplakat“?
Ja gibt’s denn überhaupt noch Steckbriefe??
Dachte ich's mir doch... es muss also ein Wahlplakat gewesen sein...
weil... wer sucht schon nach diesem Herrn Lindner?
Die Polizei? Seine Eltern? Seine Lebensabschnittsgefährtin?
Okay, die sucht vielleicht grade noch nach dem,
OBWOHL sie ihn ja bereits gefunden hat...
aber wer weiß schon, wo der sich grade wieder rumtreibt...
ob in der Gegenwart... der Vergangenheit... der Zukunft...
man kann das nie so genau sagen...
bei so Spezialisten für die Zeit.
Aber auf jeden Fall ist er in der FDP,
und weil gerade, also weil aktuell und damit in der Gegenwart,
ist er auch deren GESICHT.
Und als solches eben KENNEN SIE IHN bestimmt.
Als Gesicht, nicht als Gehirn...
es ist ja auch nicht sein Gehirn, das da vom Wahlplakat schaut,
sondern sein GESICHT.
Man kann ihm gerade nicht entgehen,
diesem Gesicht ohne Gehirn... ääääh...
Mensch, das war knapp an 'ner Beleidigung vorbei,
aber ich habe nicht KOPF gesagt sondern GESICHT
und ein Gesicht an sich hat gottlob generell kein Gehirn,
also hab' ich auch nix falsches über den Herrn Lindner gesagt.
Oder, wie seine Eltern ihn zu nennen pflegten...
den Christian.
Der Christian hat's weit gebracht...
zwar nicht auf Steckbriefe...
aber er ist das Gesicht der FDP und ob man dafür nun
ein Gehirn braucht oder nicht,
er schaut einen eben gerade von Wahlplakaten an.
Oder er schaut zur Seite.
Oder er schaut etwas geneigt nach unten.
Wieso schaut der nicht gleich ganz weg, der Christian?
Ahhh... er will, dass man ihm ins Gesicht schaut.
Er soll ja, so meinte zumindest Désirée Nick,
ein schöner Mann sein, und wenn DIE das sagt...
dann will man ja nicht allen Ernstes widersprechen,
und außerdem... vielleicht ist er es ja,
was weiß denn ich, ich bin ja auch nur ein Mann...
und der interessiert sich da nicht so,
ist also nicht einfach schon irgendwie „aroused“,
wenn er dem Christian sein Gesicht sieht oder, Gott bewahre,
von selber an ihn denkt... das liegt an meiner klassischen Präferenz
für das andere Geschlecht, ich will da niemanden diskriminieren,
nur weil das mal „normal“ war und heute nicht mehr normal sein soll.
Nein, ich bin nicht normal, bloß weil ich eher auf Frauen stehe,
und auch der Christian, auf den die Frauen stehen,
ist nicht normal, nur weil er anders ist als seine Vorgänger
und da ein berühmter dabei war, der mit unserer Kanzlerin gut konnte.
Auch von der wurde er ja nicht unbedingt gesucht,
als, in noch gar nicht so weit entfernter Vergangenheit,
eine „Jamaika-Koalition“ das Gebot der Stunde war,
weil dieses, unser Land eine stabile Regierung brauchte
und die SPD sich temporär noch vor deren Verantwortung drückte.
Ne, da hat sie – „damals“ - neben dem Kubicki – ja den Christian nur GEFUNDEN,
aber nicht gesucht, gesucht hatte sie eher den Guido, aber der war
nicht mehr da, hat ihr also nun schmerzlich gefehlt,
und für einen Koalitionspartner, so stellte sich dann bald heraus,
war das Gesicht der FDP damals noch nicht so weit.
Obwohl das Land eine stabile Regierung brauchte,
drückte sich dieses SAMT Gehirn also auch vor der Verantwortung,
weil ihm seine künftigen Spielkameraden nicht alle gefielen,
so ist das eben manchmal.
Und außerdem hat es sich die SPD dann ja gottseidank anders überlegt,
denn sonst hätte die Bundeskanzlerin ja nur noch
zu okkulten Ritualen greifen können,
um den Geist vom Guido erfolgreich zu beschwören,
denn... nach DEM, also nicht nach dem GEIST, aber nach dem Guido,
hatte sie ja eigentlich gesucht... denn mit ihm konnte sie eben gut,
obwohl der wiederum eine Präferenz für Männer hatte...
und auch nicht immer leicht zu finden war,
wenn er mal wieder in seinem Guidomobil unterwegs
verschiedene Städte im Land heimsuchte,
um die FDP über die 10-Prozent-Marke zu bringen.
Der Christian... als aktuelles Gesicht der FDP...
der braucht dazu im Zweifelsfall kein Guidomobil.
Er braucht nichtmal ein Auto, obwohl er eins hat,
und heimsuchen kann er verschiedenste Städte im Land
auch einfach nur als Gesicht auf einem Wahlplakat,
obwohl ihn keiner sucht.
Und inzwischen, da legt er Wert drauf,
ist er zur Verantwortungsübernahme bereit,
aber natürlich nicht bezüglich der Vergangenheit,
sondern höchstens und vielleicht noch für die Gegenwart,
aber... GANZ bestimmt, und dadrauf kann man sich nun verlassen,
für die Zukunft.
Doch, die ist jetzt GANZ wichtig für die FDP,
die ist, mit einem Mal und für die Wahlplakate,
nun sogar zum Thema geworden,
denn die Spielkameraden aus der Vergangenheit
oder auch der Gegenwart...
die sind ja nichts im Vergleich zu den Spielkameraden in der ZUKUNFT,
und daran muss der Christian mit seinem Gesicht gedacht haben,
als er es dann hergab für die aktuelle Plakataktion der FDP.
Ein schöner Mann also, ein schlauer Kopf, endlich zur Verantwortungsübernahme
bereit – aber nicht mehr mit der Kanzlerin, denn die hört ja endlich äh
endgültig auf, wenn die Wahl gewonnen ist,
von wem auch immer... -
er schaut uns mit seinem Gesicht an... also nicht direkt,
mehr so, dass man IHN anschauen soll,
vielleicht sogar bewundern,
und da steht dann, unter anderem, dieser Spruch dabei...
dieser UNGLAUBLICH coole Spruch,
der die FDP nun aber endgültig als Spezialistenpartei ausweist,
also... allein schon, dass denen SO etwas EINFÄLLT...
alle Achtung, kreativ... originell... und dann noch mit DIESEM Gesicht...
aus der VERGANGENHEIT... zumindest schon aus dieser bekannt...
aber... nun... in der GEGENWART... und SOWAS von ZUKUNFTSORIENTIERT...
das muss denen erst einmal einer nachmachen...
dann aber heisst es, man hätte von ihnen geklaut!
Also INTELLIGENT ist das... es könnte der Geist vom Guido sein,
der da irgendwo im Geheimen beschworen worden ist,
um die FDP zu neuen Prozentrekorden zu treiben!
Diese Spezialisten haben sich nun endgültig auf das Gebiet der Zeit...
der Zeiterforschung... der ZeitREISEN gar spezialisiert,
es geht also nicht mehr um's Geld...
also... so wie früher, als es der FDP ja eigentlich nur um's Geld
und um Macht ging, ergo um die Macht des Geldes,
nein, nachdem – mit der Ablehnung der Macht via Verantwortungsverweigerung...
in der Vergangenheit! - nun auch noch das liebe GELD nicht mehr
so wichtig ist wie früher, und man die FDP ja TROTZDEM noch wählen soll,
kommt jetzt raus, dass die wahre Spezialität dieser Spezialisten
eben das ganze Gebiet bestehend aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist.
Die haben sich echt was vorgenommen!
Mit DIESEM Gesicht!
Und, ohne Zweifel, dafür braucht man GEHIRN...
ob nun eins da ist oder nicht... setzen wir das einfach mal so voraus,
denn diese Plakataktion ist aber SOWAS von intelligent...
egal, wer sie sich ausgedacht hat... und Intelligenz setzt eben AUCH Gehirn voraus,
das EINE ohne das ANDERE gibt es da nicht, höchstens ein Gesicht!
Und dieses, das aktuelle Gesicht der FDP, also das vom Herrn
Christian Lindner, guckt nun von diesen Plakaten herab oder
auf die Seite oder leicht geneigt und dazu kommt dieser Spruch,
dieser geniale Wahlspruch, mit dem er sich als Spezialist
für die Zeit ausweist... und damit für's TEMPORÄRE,
denn um DAS geht es jetzt, nicht um's Geld, nicht um die Macht
(na gut, um die schon doch wieder, wenigstens ein BISSCHEN,
sonst würde man sich ja nicht wählen lassen!), auch nicht um
die Macht des Geldes, denn die FDP hat ganz neue Themen für
sich entdeckt, und sie stehen AUCH noch in diesem Spruch mit DRIN:
„Der Weg zur Schule muss wieder in die Zukunft führen“.
Unglaublich, was da (drin) steht!
Ich hab' echt nicht schlecht gestaunt, als ich DAS gesehen habe...
zusammen mit DIESEM Gesicht... und dem Logo der FDP natürlich.
Schule!
Schule ist GUT, Schule MUSS ja gut sein, da sind sich ALLE EINIG!
Sie steht für Bildung... aber auch, in erster Linie, für unsere Kleinen,
also die, wo sich ihre Spielkameraden noch aussuchen können,
weil's bei denen NOCH nicht zwangsweise um die Verantwortung geht.
Aber das macht nichts, denn die FDP nimmt sich jetzt ihrer an,
sie macht sich für die Kleinen stark,
damit sie mal groß und stark und vor allem GEBILDET
in der Verantwortungsübernahme ankommen!
Die FDP will sich aber nicht nur DARUM kümmern,
sondern auch noch um Brücken in eine neue Zeit,
also... zumindest für die Kleinen oder wenigstens noch für
DIE von uns „Größeren“, die zum Nachsitzen bereit sind,
aber auf jeden Fall für ALLE, die zur Schule gehen
oder zur Schule gehen sollen aber auf jeden Fall...
zur Schule gehen WERDEN.
Die sind wichtig, die anderen... erstmal NICHT so,
sie können also auch zurückbleiben,
wie's bei der Bildung eben doch immer mal wieder passiert,
und, vergessen wir's nicht... egal, wo wir mal WAREN,
im MOMENT befinden wir uns alle in der GEGENWART.
Und, wie gesagt, in diesem einen Satz... in diesem Wahlspruch...
da steht UNGEHEUER viel drin!
Der MUSS von Spezialisten kommen, egal, aus welcher Zeit...
vielleicht kommt er sogar von Spezialisten aus der Vergangenheit,
wer kann das schon wissen?
Denn es MUSS, laut DIESEM Spruch, mal eine Zeit gegeben haben,
in welcher „der Weg zur Schule“ bereits mal „in die Zukunft“
geführt hat!
Wer hätte DAS gedacht?
Meine Eltern etwa?
Meine Großeltern?
Also mir hat niemand was davon erzählt,
aber... das heisst noch lange nicht, dass es nicht stimmt,
denn vielleicht GAB es das ja WIRKLICH mal...
vor GANZ langer Zeit...
und das Wissen darüber, es ist nun eben AUS dieser Zeit
ausgerechnet in der Zentrale der FDP aufgetaucht,
vielleicht zusammen mit ein paar Schülern,
die sich DAMALS über eine Art Brücke oder durch ein Portal
auf ihren Schulweg gemacht haben,
um dabei IN DER ZUKUNFT, welche für sie nun aber
UNSERE GEGENWART ist, anzugelangen.
Ausgerechnet in der FDP Parteizentrale... und zwar,
weil WIR vergessen haben, auch für Kinder aus der Vergangenheit
entsprechende SCHULEN zu bauen, Bildungsgelegenheiten
zu schaffen... weil mit SOLCHEN Neuankömmlingen
nun wirklich keiner gerechnet hatte.
Und schon fällt es den Freidemokraten wie Schuppen von den Augen:
BILDUNG! Das IST es! Mit der und damit den zukünftigen Schulen
lösen wir in der GEGENWART unsere PROBLEME,
und wenn das für uns auch bedeutet, uns von UNSEREN Kleinen
zu VERABSCHIEDEN um hier ZURÜCKZUBLEIBEN.
Alles, was wir tun müssen, ist... aus den Schulwegen Brücken
in die ZUKUNFT hinein zu machen, Portale zu errichten,
durch welche unsere Kinder dann verschwinden können,
um der Gegenwart zu entgehen, die wir ihnen ja nicht allen Ernstes
als Zukunft zumuten wollen und damit wünschen,
und... SIE kommen dann in brandneuen, extra für SIE gebauten
Bildungseinrichtungen IN DER ZUKUNFT an.
Falls es eine gibt, natürlich... aber bei SO VIEL Intelligenz
muss man auch DAS voraussetzen,
nur... wählen muss man sie noch, denn sonst setzt sie sich ja nicht durch,
kommt nicht an die Macht, um ALL DAS für unsere Kleinen UMZUSETZEN...
die FDP.
Ich bin noch immer völlig baff!
Abgesehen von der Technologie, die uns Zeitreisen ermöglicht,
die aber – ebenso wie die erste Schülerkolonne, die da in der
FDP-Zentrale angelangt ist... und bei der es sich, nach entsprechender Überprüfung
der Personalien, nicht um einen Flüchtlingstross aus Nicht-EU-Ländern
HANDELN konnte – bereits in einer weit entfernten Vergangenheit EXISTIERT hat,
muss eigentlich nichts mehr erforscht werden,
und das Wichtigste, was wir in der Gegenwart tun müssen,
ist Schulen für die Zukunft bauen, damit UNSERE Kleinen dann auch
in SOLCHEN ankommen... und nicht in irgendeiner Parteizentrale.
Da hatten sich unsere Vorfahren eben geirrt, sie haben's nur „Schulweg“
GENANNT, weil sie davon ausgingen, dass UNS inzwischen klar geworden
sein muss, WIE wichtig Bildung ist, und dass ihre Kids bei UNS...
auf JEDEN Fall die Schulen finden, zu denen sie geschickt wurden.
Nein, wir sind eben noch nicht so weit, aber Dank der FDP...
holen wir das ALLES auf, machen wir das ALLES nun endlich richtig
und VIELLEICHT können sogar, irgendwann, unsere Kinder dann auch wieder
AUS der Zukunft ZU UNS zurück, zu ihren Eltern in die Gegenwart,
und bringen uns dann ALLES mit, was sie DORT gelernt haben.
Und DAMIT, was GANZ SICHER ist, können wir... als Menschheit...
auch GANZ bestimmt die Probleme lösen,
die heute ja die Zukunft unserer Kinder noch bedrohen.
Sapperlot!
Was aber, trotz allem Grund zum Optimismus, nicht VÖLLIG ausgeschlossen
werden kann ist...
dass die FDP eben leider IMMER noch die FDP ist,
dass es denen IMMER noch um die Macht des Geldes geht
- ob temporär oder absolut! - und dass es deswegen auch
KEINE Kinder aus der Vergangenheit, KEINE Zeitreisen in die Zukunft,
KEINE Bildung für Lernwillige und auch NIEMANDEN dort gibt,
der sich um unsere Kleinen kümmern wird, denn...
wie es bei Wahlsprüchen eben DOCH manchmal vorkommt,
hat sie sich nur ein Schlaukopf ausgedacht, der nichtmal Parteimitglied sein muss,
und man kann's dann, trotz dem Gesicht, leider NICHT so ernst nehmen,
wie es Zeiten wie die unsrigen eigentlich gebieten...
weil's eben DOCH mal wieder alles nur Lügen sind.
Leider spricht da wiedermal ZU VIEL dafür,
weil mit mir hier wohl die Fantasie durchgegangen sein muss.
Außerdem:
Kennen Sie Herrn Lindner WIRKLICH (noch) nicht?
Der liefert doch selbst immer wieder die besten Gründe,
ihn NICHT zu wählen.
Denn wie heisst es so schön auf einem ANDEREN Wahlplakat
mit DEMSELBEN... mit SEINEM Gesicht?
„Nie gab es mehr zu tun“.
Rupert am 20.08.2021
Alle gut drauf
Alle gut drauf
das Bier fließt in Strömen
und Oldies ertönen
das Wetter spielt mit
Alle gut drauf
werden bestens verköstigt
keiner fühlt sich belästigt
alle machen Profit
Alle gut drauf
die Panzer am Rollen
die Bomben am Fallen
uns bleibt's ja erspart
Alle gut drauf
Menschenhändler und Schlepper
Spekulanten und Nepper
Pharmazeut und Retard
Alle gut drauf
trotz rechter Tendenzen
wir schließen die Grenzen
und mauern uns ein
Alle gut drauf
CO2-Emissionen
Öl- und Gasinfusionen
kriegen uns ja nicht klein
Alle gut drauf
die Versicherung zahlt ja
und schon kommt das Wahljahr
für den freien Verkehr
Alle gut drauf
wenn die Ampel verschwindet
und Jamaika sich findet
wird die Hochzeit auch schwer
Alle gut drauf
es könnte auch schief gehn
doch warum denn schwarz sehn?
Ein Fest bleibt ein Fest
Alle gut drauf
dies ist nur eine Übung
und die göttliche Fügung
sie besorgt uns den Rest
Alle gut drauf
das Blut fließt in Strömen
und Märsche ertönen
das Wetter spielt mit
Alle gut drauf
werden notfallverköstigt
man wird dauernd belästigt
doch sie machen Profit.
Rupi … noch am 21.07.2023...
und nein, das Seefest hier, das mich heute auf diese Gedanken brachte
(die erste Strophe verweilt noch dort...),
ist so übel nun auch wieder nicht!
Der Emporkömmling
Ich heiße Sie willkommen!
Wie Sie sehen können, bin ich nicht der Künstler,
zu dessen Lesung Sie so zahlreich erschienen sind,
denn ich bin nicht Heinz Rudolf Kunze.
Und für alle, die vielleicht nicht wissen, dass der ganz anders aussieht:
Ich bin's wirklich nicht.
Aber ihm ist leider etwas dazwischen gekommen,
und statt für heute Abend abzusagen,
hat er mich angerufen,
weil ich ja hier in Freiburg wohne,
und, nachdem er dann alle Bedenken beiseite geschoben hatte,
hat er mich gefragt, ob ich nicht für ihn einspringen wolle.
Tja, und ich... ich war so verblüfft, dass er es überhaupt schaffte,
alle diese Bedenken derart zu unterdrücken,
um mir gegenüber so entgegenkommend zu sein,
dass ich, im Überschwang der Freude
und selber bedenkenlos,
sofort zusagte,
ohne über die Konsequenzen nachgedacht zu haben...
bedenkenlos eben, so richtig aus dem Bauch heraus,
denn so eine Chance kommt so schnell nicht wieder...
hab ich mir gesagt.
Es ist ja nicht so, dass ich selber kein Publikum hätte,
aber dieses Publikum ist für gewöhnlich ein anderes,
und normalerweise mache ich auch keine Lesungen,
obwohl ich viel schreibe,
nein, normalerweise singe ich...
und falls sich doch jemand von meinem regulären Publikum
hierher verirrt haben sollte, entschuldige ich mich gleich dafür,
dass ich heute abend NICHT singen werde...
und eigentlich ganz froh darum bin,
denn so komme ich um die „Lady in Red“ rum,
und das ist ja auch schon was...
denn alle anderen können sich vielleicht vorstellen,
wie das ist, dieses Lied singen zu MÜSSEN...
seit den 80er Jahren, wo man es mal selber geliebt hat.
Ich gehe aber davon aus, dass heute abend niemand Lieder von
Chris de Burgh, Elton John oder auch mir selbst hören will,
ja, auch, dass dieser Polizist nicht da ist,
der, statt mich spät abends in der Stadt aufzufordern,
das Singen sein zu lassen, unbedingt was von Bruce Springsteen hören wollte...
denn ich gehe davon aus, es heute abend mit einem gebildeterem Publikum
zu tun zu haben, als jenes, das ich normalerweise habe.
Ich habe zwar nichts gegen mein Publikum oder auch pflichtvergessen(d)e Polizisten,
aber es ist eben eine richtige Chance für mich,
auch mal vor Studienräten, Literaturfritzen und sonstigen Intellektuellen
aufzutreten, auch wenn dem Heinz Rudolf seine Bedenken diesbezüglich
bestimmt nicht völlig aus der Luft geholt waren.
Da er mir großzügigerweise seine Gage bereits überwiesen hat,
mache ich Ihnen auf jeden Fall hiermit das Angebot,
bei Unzufriedenheit das Eintrittsgeld persönlich wieder
zurückzuzahlen, das ist das Mindeste, was ich tun kann,
damit Sie mir nicht gleich wieder abhauen,
enttäuscht, wie Sie sind...
oder damit Sie nicht doch nach der „Lady in Red“ rufen,
nur, weil hier ganz sicher irgendwo eine Gitarre rumsteht,
auf der ich es für Sie klampfen könnte.
Nein! SIE sind nicht der reinen Unterhaltung wegen gekommen,
höchstens, um sich selber zu unterhalten über den Senf,
den ich heute abend verzapfen werde,
und ob der in irgendeiner Weise von literarischem Wert sei,
sodass es sich für Sie gelohnt hat, hier gewesen zu sein...
obwohl der Künstler, für den Sie gekommen waren,
gar nicht da war.
Schön, ein so gebildetes Publikum zu haben
wie Sie, aber bitte machen Sie nicht den Fehler,
mich für genauso gebildet zu halten,
wie Sie es sind, denn ich bin es nicht,
tut mir Leid.
Nein, ich sag es Ihnen gleich...
ich bin nur ein Emporkömmling,
hab zwar das Abitur, aber nicht studiert,
ja, ich hab eigentlich überhaupt nichts gelernt,
zumindest nicht so, wie anständige Leute etwas lernen,
damit sie damit auf anständige Weise ihre Brötchen verdienen können.
Ich bin dann doch eher einer dieser unanständigen Leute,
die es auf IHRE Brötchen abgesehen haben,
zumindest, sofern Sie keine Körnerfresser sind,
denn solche Brötchen mag ich dann doch nicht...
auch nicht gratis, tut mir Leid!
Aber, auch das muss ich vorausschicken,
ich bin auch kein Rock and Roller,
ich mag die Who zwar auch,
aber zu so einer Epiphanie wie beim Heinz Rudolf
hat's bei mir nicht gelangt, als sie endlich doch
zu mir durchgedrungen sind.
Wahrscheinlich hätte ich sie dafür, wie er, live erleben müssen...
als Keith Moon noch am Leben war, denn eins ist klar:
Die Platten ohne den... sie waren alle nicht mehr so doll.
Aber auch wenn der Heinz Rudolf mir da bestimmt zustimmen würde,
ein Rock'n'Roller bin ich eben doch nicht,
nicht halb so sehr wie er....
ich bin bloß ein Emporkömmling.
Und dabei nicht mal halb so belesen wie der Heinz Rudolf,
was mir Leid tut, aber nicht zu ändern ist.
Neil Young ist auch keiner meiner Helden,
was an so Platten wie „Harvest“ liegt,
die ich nur zur Hälfte anhören kann, ohne dabei einzuschlafen.
So Sachen wie „A Man Needs a Maid“ braucht man auch dann nicht,
wenn man nicht schon alleine deswegen dem Inhalt widersprechen sollte,
weil man schwul ist,
aber schwul bin ich auch nicht,
ich beharre auf dem feinen Unterschied,
der da zur Bisexualität besteht.
Andereseits liegt es aber auch an Platten wie "Tonight's the Night",
die für meine Ohren viel zu kaputt klingt für ihre schönen Lieder.
Dort zu viel, hier zu wenig Harmonieseligkeit.... es ist ein Kreuz.
Kann der Mann sich denn nicht entscheiden?
Wenn man "Mellow My Mind" zuerst von Simply Red gehört
und lieben gelernt hat, dann ist die Originalaufnahme einfach
ein ZU großer Schock!
Bei „Weld“ wiederum bin ich wieder einig mit dem Heinz Rudolf,
die ist klasse, obwohl ich mich dann doch gegen einen Kauf
entschieden habe, weil mir „Live Rust“ letztlich genügt,
außerdem besitze ich noch „Freedom“ und „Decade“
und irgendwie langt mir das von dem.
Auch bezüglich Randy Newman kann ich dem eigentlichen
Star des Abends nur zustimmen,
auch wenn ich dessen allererstes Album nicht durchhalte,
aber es gibt ja noch die anderen,
und das sind nicht wenige.
Ohje... ich befürchte, Sie wollen endlich Literatur hören,
und ja, ich habe einige Gedichte und Prosatexte ausgedruckt
und mitgebracht, aber wir haben ja Zeit,
und mit meiner Einleitung bin ich leider noch nicht fertig,
denn ich möchte, dass Sie informiert sind,
was da auf Sie zukommt.
Ich bin nämlich auch kein Avantgardist,
nicht die Bohne,
die Literatur der Gegenwart zu repräsentieren oder gar
zu revolutionieren käme mir nämlich allein schon deshalb
nicht in den Sinn, weil ich überhaupt keine Ahnung von ihr habe.
Auch die sogenannten Klassiker wie den „Faust“ habe ich nicht
gelesen, also... viel mehr als das, was die Lehrer erst in der Realschule
und dann auf dem Wirtschaftsgymnasium so an Lektüre für uns ausgewählt
hatten... ist dann nicht mehr dazu gekommen.
Eine Zeit lang habe ich den Hermann Hesse für seine Erzählungen geliebt,
genauso, wie ich den Peter Handke für das „Wunschlose Unglück“,
durch welches ich mich in der Schulzeit habe quälen müssen,
eine Zeit lang gehasst habe.
Irgendwie repräsentierten diese zwei Schriftsteller für mich damals
was ich am Lesen mag... also Hesse... und was ich nicht mag... also Handke.
Falls es Sie erleichtert, dies ist schon lange nicht mehr so.
Im Laufe der Jahre fand ich dann doch großes Gefallen an Handke's Sprache,
während mir die drogengleiche Schwärmerei von Hesse durch dessen eigenes,
spätes Trockenbroterzeugnis namens „Glasperlenspiel“ bereits wieder ausgetrieben wurde.
Das hat er prima hingekriegt!
Tja, und wenn ich schreibe – und ich schreibe noch viel lieber alsdass ich lese! -
dann grade so, wie mir der Schnabel gewachsen ist.
Und auch wenn es dabei immer mal wieder zu Ähnlichkeiten mit dessen Texten kommt:
ICH bin eben NICHT Heinz Rudolf Kunze.
Ich weiß das, er weiß das, und SIE werden es auch wissen,
wenn dieser Abend vorbei ist.
Und eigentlich sind Sie mir als Publikum viel zu intellektuell.
Oder mögen Sie etwa Chris de Burgh?
Wie steht es um Barclay James Harvest?
Oder die Bee Gees?
Ach ihr habt doch alle keine Ahnung,
dieser Kunze da... wahrscheinlich am Allerwenigsten.
Wenn ich es mir recht überlege, sind mir meine Gedichte
viel zu schade für Euch.
Die Prosatexte sowieso.
Ich nehme das alles wieder mit nach Hause,
das hat ja mit Euch gar keinen Zweck!
Was erwartet ihr eigentlich?
Wieso seid ihr denn immer noch da?
Heinz Rudolf Kunze kommt nicht mehr.
Und an Ihrer Stelle würde ich zu dem auch nicht mehr gehen,
denn der hat doch eine Meise,
ausgerechnet MICH zu bitten,
für ihn einzuspringen.
Dass ich eine Meise habe... das hätte er wissen müssen,
bei seinem überbordenden Verstand,
aber wahrscheinlich ist der auf Tauchgang gegangen,
wieso auch immer.
Ne, meine Damen und HerrInnen,
das Leben ist und bleibt eine Enttäuschung,
und mehr hab ich Ihnen nun auch nicht mehr zu sagen.
Wer's persönlich braucht, dem sag ich es auch gern nochmal
unter vier Augen, damit es dann angekommen ist.
Und mein Angebot, Ihnen Ihr Eintrittsgeld bei Unzufriedenheit
zurück zu erstatten, es ist hiermit zurück genommen,
wer glauben Sie denn, dass Sie sind?
Ich kann die Kohle viel zu gut gebrauchen.
Und Sie haben doch einen ehrlichen, sinnvollen Vortrag gehört,
oder etwa nicht?
Ich entlasse Sie hiermit in die Nacht,
in der Sie noch genug Zeit haben,
etwas sinnvolleres zu unternehmen,
als irgendjemandem beim Labern zuzuhören,
den Sie nicht kennen.
Brauchen Sie etwa Anregungen für die Freizeitgestaltung?
Wissen Sie etwa nicht, was Sie tun können oder sollen?
Ich sag's Ihnen, der Herr Kunze hätte Ihnen mit so etwas
auch nicht gedient.
Der mag keine Führerrolle einnehmen,
die Sache mit dem Vor- und Nachbeten hat er schon mit
einer meiner Lieblingsplatten hinter sich gebracht,
mit der schwere Mut.
Was glauben Sie denn, wieso er sich mit sowas nicht mehr wohl fühlt?
Ich sag' es Ihnen: Es liegt am Publikum.
Er hatte eben schon immer das falsche.
Und mir genügt es jetzt voll und ganz,
es heute Abend mal kennengelernt zu haben.
Ja, ich bin sehr dankbar dafür,
denn umso mehr schätze ich nun meines
und umso leichter fällt es mir ab morgen wieder,
die Lady in Red zu singen.
Und Life is for Living...
das sowieso,
auch wenn dessen Schreiber höchstwahrscheinlich
tatsächlich eine Meise hat.
Aber trotzdem hat sich der Wolfgang Niedecken mit dem fotografieren lassen,
freiwillig... merken Sie, wohin einen das Denken führt,
wenn man die Welt mit offenen Augen betrachtet?
Weshalb sind Sie eigentlich hier her gekommen?
Emporkömmlinge können Sie sich auch in den Castingshows im Fernsehen anschauen.
Manche Leute hören denen auch noch freiwillig zu,
vielleicht gehören Sie ja auch zu denen,
auch wenn Sie in keiner Jury sitzen.
Wer um Gottes Willen hätte Sie auch in so einer Jury gewollt?
So Preise wie der Heinz Rudolf einen gewonnen hat...
die gibt’s nicht mehr... und wenn, dann würde
keiner mehr einen gewinnen mit sowas wie „Bestandsaufnahme“,
das ginge gar nicht mehr durch heutzutage,
da sind viel zu viele böse Worte drin.
Wollen Sie etwa böse Worte hören?
Vergessen Sie's.
Das einzige, was ich Ihnen jetzt doch noch sage...
und nehmen Sie es bitte persönlich...:
I've never seen you looking so lovely as you did tonight!
Rupert am 13.06,2023
… natürlich ein weiteres Mal dem Heinz Rudolf Kunze gewidmet...
man gönnt sich ja sonst nix!
Und nun... ein Gedichtlein fein...
über
Ehemänner
Das Ja-Wort hat der Frank der Britt gegeben
um nun mit ihr in Harmonie zu leben
„Entweder sie sind sowieso asozial,
aber dafür noch richtig männlich,
oder wie aus Schaumstoff,
extra knuffig und gut vorzeigbar,
aber profillos...
welche dann die Qual hat, sie hatte mal die Wahl,
manchmal sind die Kerle ja auch, während der Ehe,
vom einen Extrem ins andere unterwegs“
Sieglinde ist mit ihrem Rolf zufrieden
den Ehekrach, den hat er stets vermieden
„Wenn sie erst gut isoliert sind,
dann halten sie so richtig was aus,
so nach 20 Jahren dann
hat man sich an einen gewöhnt...
unerwünschte Verhaltensmuster
und Redensarten
sind dann entweder aberzogen
oder aber bleiben für immer“
Der Arne hat den Hochzeitstag vergessen
kriegt nun den nächsten Monat nichts zu essen
„Rechtzeitig austauschen muss man sie,
denn wenn sie erst langweilig geworden sind
oder extrem nerven,
dann kann's sein, Du bist bereits zu alt
um Dir auf dem Markt da draußen
noch was Besseres zu angeln...
in manchen Fällen ist es ratsam,
einem Fremdgeher dann doch lieber zu verzeihen“
Will Stefan die Birgit auf Händen tragen
darf er auch als Versorger nicht versagen
„Aber Künstler, die gehen schon mal
gar nicht,
bei allem, was mir Recht ist...
da muss Frau schon richtig
blauäugig sein
und ist dann ja quasi
dem Verfall direkt ausgeliefert,
körperlich und sozial!“
Rupert vom 24. bis 27.08.2021
Was man dann doch nicht wissen wollte
Teilhaben
Sie wollen teilhaben
wie bei einem Rosamunde Pilcher Film
wollen sie teilhaben
und das auch noch
an den Leben Anderer
an deinem Leben
teilhaben
im Ernst
aus allererster Hand
weil der Neuen Post
und der Freizeit Revue
kann ja doch
niemand glauben
aber dir
Dir wollen sie glauben
können sie glauben
scheinbar
und am Besten
es ist für sie dann
wie so ein Film eben
Utta Danella
Teresa Orlowski
irgendsowas
muss ja nicht wie Hitchcock sein
Die Vögel
sind sie ja selber
und du bist höchstens
irgendwie berühmt
aber dann doch nicht
Berüchtigt
genug
könnte sich ändern
je nachdem
woran
Du sie teilhaben lässt
kannst ja hinterher immer
sagen
sie hätten das gewollt
Miles Davis
hatten sie entweder
nicht gelesen
oder es war ihnen doch tatsächlich
nicht genug
Es gibt ja alle Sorten von Menschen
aber immer wollen sie
teilhaben
Wesentliches erfahren
wehe es ist
nicht wesentlich
genug
und natürlich
muss es
persönlich sein
klar
bei den vielen
persönlichen
Anträgen
naja zumindest Angeboten
die du schon persönlich
bekommen hast
Angebote zur Teilhabe
und wenn schon nicht
Hitchcock
dann eben
Utta Danella
Teresa Orlowski
am Besten aber doch
Rosamunde Pilcher
wegen der schönen Landschaften
der vornehmen Behausungen
der Probleme der Reichen eben
die ja auch Gefühle haben müssen
irgendwo
So auch du
ist ja doch einiges
passiert
in deinem Leben
hat sich nicht
vermeiden lassen
und
das soll aufbereitet werden
zur Teilhabe
Herzschmerz
Hirnkrampf
Darmausscheidungen
irgendsowas halt
aber persönlich
und dafür geben sie dann
ihr Geld aus
Utta Danella
Teresa Orlowski
jetzt DU
bist endlich
interessant genug
das Geld wert
die Zeit nehmen sie sich
dann auch
es geht
ihnen
schließlich um
Menschen
und du bist ja
auch einer
irgendwie
noch
Also gut
also setz dich endlich hin
und schreib es auf
Geld hat man dir ja
genug geboten
wärst ja blöd
es abzulehnen
kannst ja schreiben
stell dir einfach vor
dass du's
normalerweise
doch tätest
für die Neue Post
oder die Freizeit Revue
denn dir vorzustellen
du wärst
Utta Danella
verlangt ja niemand von dir
wär ja doch irgendwie
ekelhaft
außerdem ist die ja
tot
dann doch lieber
Teresa Orlowski
nur
eigentlich solltest
es nun eben
DU
sein
niemand sonst
dir vertraut man eben
dir wird’s geglaubt
also schreib
schreib alles auf
lieber zu viel
als zu wenig
aber eben alles
was man dann doch nicht
wissen wollte
...denn nur so
kann sie auch
zum echten Bestseller werden
deine Autobiografie
da haben dann
alle
was davon
und wenn sie dann
wirklich
zum Bestseller geworden ist
tut es auch nicht mehr weh
nein
in Wahrheit
freust du dich
wie Kleinkind
wenn Denis Scheck
druckfrisch
vor aller Welt
die Nase rümpft
tatsächlich Wesentliches
dazu sagt
und das Ding
endlich
in die Tonne kloppt.
Rupert am 20.06.2023
Ja, nochmals... für Heinz Rudolf Kunze
aber viel mehr noch
für die Leute,
die sich bei seiner Autobiografie
allen Ernstes
LANGWEILEN
denn eigentlich
haben DIE nun
diesen Text inspiriert...
gar nicht er.
Und ich finde...
sie sollten wirklich
Miles Davis -
Die Autobiografie -
lesen,
nicht nur,
weil die sich
SEHR
lohnt
sondern eben
weil der überhaupt nichts
ausspart
und es zu spät ist
von ihm
eine Entschuldigung
zu verlangen
wenn man
beim Lesen
hat kotzen müssen...
oder auch
für seinen eigenen
Rassismus.
Vielleicht hilft's.
Vielleicht aber landet man danach
erst Recht wieder
bei der Neuen Post
denn das
muss man ja
wirklich nicht
glauben!
Undank ist der Weiber Lohn
Da hab ich sie tatsächlich unterstützt
Sie durfte diesen Kurs dann doch belegen
die Kirch' allein hat ihr nichts mehr genützt
oder sich bei der Hausarbeit bewegen
Ich sagte: „Gut, ein Hobby ist noch drin“
und finanzierte ihr sogar den Teppich
auf den legt sie sich zur Entspannung hin
mit wem? Naja, das wechselt nun ja ständich.
Der Lehrer lächelt mich stets freundlich an
der glaubt wohl, er wär dadurch unverdächtig
erst dacht' ich ja der wäre gar kein Mann
ein Inder... unsrer Sprache nicht ganz mächtig
als er mich einlud mit zu meditiern
da musst' ich aus diversen Gründen passen
vom Tantra würd' ich doch nie was kapiern
das wollt' ich doch dem Fachmann überlassen
Man mischt sich doch als Mann nicht gerne ein
in solche Frauenangelegenheiten
man ist ja selber froh, wenn im Verein
die sich nicht auch noch mehrheitlich verbreiten
und wenn sich so der Frieden doch erhält
daheim, wo man's gemütlich und bequem will
dann werde sogar ich zum Mann von Welt
auch wenn sie den in mir partout nicht sehn will.
Sie hat da jetzt Gefühle, wohl im Bauch
und lässt sich hier zu Hause kaum noch blicken
Das Yoga, so meint nun der Pfarrer auch
wär' nichts für anständige Katholiken
das kam, so wie die Emanzipation
aus uns nicht wohlgesonnenen Kulturen
und Undank ist ja stets der Weiber Lohn
da bleibt's halt nicht bei teueren Frisuren.
Da hab ich sie tatsächlich unterstützt
dann fing sie an, mir nicht mehr zu gehorchen
die Küche bleibt jetzt meistens ungenützt
die Wäsche muss ich mir auch selbst besorchen
da meint jetzt sogar der erwachs'ne Sohn
man dürfte sich als Mann heut nicht mehr wehren
doch Undank bleibt ja doch der Weiber Lohn
drum werd' ich mich niemals vegan ernähren!
Rupi am 18.01.2024
Anmerkung des Autors: Ich geb ja zu, dass dieser Text inhaltlich nicht sonderlich originell ist...
aber das Schreiben hat mir umso mehr Spass bereitet!
Ampelleuchten
1) Bauernprotest
Wann kommt
die Ampel endlich zur Vernunft? Seht nur...
die Deutsche
Wirtschaft wächst nicht mehr, sie schrumpft!
Legehenne
sucht verzweifelt Bauer
zurück
bleibt nun ihr Ei, in tiefer Trauer.
In Ihre
Batterie kommt, wegen Streiks, nun nicht mal einer...
Kompanie
marschmarsch, sonst werd'n
auch noch
die Eier
kleiner!
?
2) Bürgerchronik
Der Bürger, er ist
unzufrieden
unzufrieden
unzufrieden
's geht ihm ans
Portemonnaie
naie
naie
naie
naie
Wer hat' sich für
den Scholz entschieden
Scholz entschieden
Scholz entschie...
mit Mutti war's doch
scheh
scheh
scheh
scheh
scheh
doch statt das endlich
zuzugeben
zuzugeben
zuzugeben
stellt sich der Bua nur
stursturstur
sturstur
der Bürger, er ist
unzufrieden
unzufrieden
unzufrieden
der Habeck muss zur
Kurkurkur
Kur
Kur
der Lindner will die
Schuld nicht haben
Schuld nicht haben
Schuld nicht haben
der Scholz schweigt
sowieso
sososo
soso
und wenn er redet, sagt er
wenig sagt er wenig
sagt er
wenig
wir wissen's ja auch
sosososososo
die Baerbock will die Welt
verändern Welt verändern
Welt ver-
ändern
und wird ganz mili-
tanttanttant
tanttant
tant
der Bürger aber will
nicht gendern will
nicht gendern
will nicht
gendern
nur gleich ein andres
Landlandland
Landland
Land...
Landlandland
Landland
Land...
er ist halt chronisch
unzufrieden.
3) Schwarzmalerei
Die gelben, grünen, roten Leuchten
die grell das Stadtbild einst verseuchten
sind alle in Berlin gelandet
doch werden bald schon
wieder abmontiert
das ist kein Grund, jetzt schwarz zu sehen
mit dem Verkehr wird’s weitergehen
nur kritisch wird’s für Pedestrianten
wenn wer mit Vorfahrt
diesen Staat riskiert.
Die gelben, grünen, roten Lichter
sind doch die bessren für den Dichter
wenn's nicht 'ne neue Groko wär'
unter der Leitung gar
der SPD
doch die hat ja die Oberbirne
gleich abgelehnt wie eine Dirne
und Freier Merz erzürnte sehr
die ausgestreckte Hand tut ihm
noch weh.
Wurd' sie auch gleich zurückgezogen
von Leuchten gar das Land betrogen
um's Malen mit der CDU
mit der's, das weiß man doch,
viel besser ging'
bald wird man sich zusammenreissen
und in den sauren Apfel beissen
vor Mutti hat man zwar jetzt Ruh'
doch irgendwer kriegt's maltechnisch
wohl hin.
Die gelben, grünen, roten Leuchten
die wieder eine Mehrheit bräuchten
werd'n ganz schön in die Wäsche schau'n
na gut, dort braucht's beim Bürger
auch mal Licht!
Bei ständig steigenden Wasserpegeln
ist's schwierig, den Verkehr zu regeln
doch gegen Wasserfärbung Braun
hilft nur ein Damm, der hoffentlich
nie bricht.
Rupi am 16.01.2024
Der zurückhaltende Typ
Er hat es sich so ausgewählt, wirklich,
und lassen Sie sich bloß nicht dadurch täuschen,
dass er sich dann doch mal vordrängelt,
zum Beispiel wenn's um irgend eine Belohung,
ja, vielleicht sogar um's Denunzieren geht,
aber normalerweise, das bestätigt sich praktisch
jeden Tag auf's Neue, ist er mehr so der zurückhaltende Typ.
Er ist also einer, der gerne was zurückhält, vor allem
von sich selbst, und dem das Rampenlicht letztlich
doch viel zu unangenehm ist, um es von selbst zu suchen...
denn im Rampenlicht könnten Andere ja was von ihn sehen...
also ist es schon schlimm genug für ihn,
wenn er sich mal da rein verirrt,
denn eins ist klar: Spätestens hinterher wollte er das dann
überhaupt nicht, und wenn er sich so trotzdem mal einer Peinlichkeit ausgesetzt,
sich womöglich gar blamiert haben sollte:
Verzeihen Sie's ihm... und trösten Sie sich an der Tatsache,
dass er ja auch deswegen mehr der zurückhaltende Typ ist.
Wenn sie ihn sehen, widerstehen Sie bitte allen Versuchungen,
ihn aus sich heraus zu locken, lassen Sie ihn einfach still in seiner
Ecke sitzen, dann unterbrechen Sie ihn auch nicht beim Pläne schmieden,
denn wenn er wirklich was will, kommt er dann ja doch irgendwann von selber...
und wenn er nicht kommt, dann will er eben auch nix... von Ihnen zumindest.
Dann sind Sie ihm eben nicht wichtig genug,
und deswegen brauchen Sie gar nicht beleidigt zu sein,
denn das gilt ja für den Großteil der Menschen um ihn rum:
Sie, mich, wir... sind ihm eben nicht wichtig genug, um sich uns
mal richtig zu zeigen, ihm fehlt da halt eine exhibitionistische Ader.
Er geht ja nichtmal zur Polizei, wenn es sich dann doch vermeiden lässt,
vielleicht rät er Ihnen ja mal sowas, aber selber...
er käme sich dabei immer vor, als würde er vor wildfremden Menschen
den Mantel öffnen, um ihnen zu zeigen, was sie womöglich gar nicht
sehen wollen oder schätzen könnten, also lässt er es sein,
und seine Meinung... die sagt er nur, damit man einen Orientierungspunkt
hat, eine Wertevermittlung betreffs gut oder schlecht, richtig oder falsch...
also um den Mitmenschen einen Dienst zu tun, ansonsten hält er lieber
seinen Mund, und was er tatsächlich will... was er denkt... was er plant...
wie es so in ihm aussieht... das weiß letztlich niemand außer höchstens
ihm selbst, wenn man ihn also stets so wahrnimmt, dass es sich bei ihm
einfach um jemanden handelt, der seine Pflicht erfüllt...
und ganz bestimmt nicht mehr im Sinn hat... dann ist er zufrieden.
Dass seine erste Ehe schiefgegangen ist, dafür nimmt er alle Schuld
auf sich, doch, man hat ihn nie ein böses Wort über seine Ex sagen hören,
die Zahlungen an sie leistet er anstandslos, er ist dankbar, dass sie ihm verziehen hat,
auch wenn niemand so genau weiß, WAS denn, er ist nunmal viel zu zurückhaltend,
um irgendwelche Indiskretionen zu riskieren, und sollte er doch Ihnen gegenüber
in irgendeiner Weise indiskret geworden sein, dann...
müssen Sie was falsch gemacht haben, was verkehrt verstehen, sich irren...
denn... er kann's nicht gewesen sein, er ist der zurückhaltende Typ!
Für gewöhnlich also sind Ihre Interna, Ihre Geheimnisse, Ihre Vorlieben und
auch Schwächen bestens bei ihm aufgehoben, da können Sie sich sicher sein,
solange Sie bezahlen.
Achso. Nun, er hat sich, was den Broterwerb angeht, halt doch gegen seine Natur
entschieden, so zurückhaltend er sonst auch ist, man muss ihm das nachsehen,
denn auch jemand wie er muss von etwas leben, also stieg er ein ins Kreditgeschäft.
Er ist sozusagen ein zurückhaltender Investor, der sich als stiller Teilhaber
am Allerbesten gefällt, je stiller, umso mehr kommt man ihm doch wieder entgegen,
und er hält am Liebsten alles zurück, was sich da ansammelt, behandelt es quasi
wie sein Eigentum auch dann, wenn's ihm gar nicht gehört,
und agiert dabei so zurückhaltend wie möglich.
Wenn Sie aber nicht bezahlen, dann muss er eben in den sauren Apfel beißen
und dann doch mal seine Zurückhaltung überwinden,
ein paar weniger zurückhaltende Freunde oder Bekannte anrufen,
die sich ja auch darüber freuen, wenn sie sich in seinem Leben doch mal
als nützlich erweisen können, und die kommen dann vielleicht zu ihnen,
um Sie an ihre Pflichten zu erinnern, aber auf jeden Fall gibt er denen dann Informationen,
mit denen sie sich im Zweifelsfall dann nicht mehr zurückhalten sollen,
alles Dinge, für die das böse Wort Erpressung letztlich nicht angemessen ist,
denn... er ist nicht böse, er ist nicht aufdringlich, er ist einfach nur
der zurückhaltende Typ.
Negative Konsequenzen müssen Sie also stets sich selber zuschreiben,
wenn SIE zu sehr auffallen, kann das nämlich nicht SEINE Schuld sein,
und wenn er etwas zurückhält, was doch eigentlich IHNEN gehört,
dann haben Sie nicht genügend darauf aufgepasst.
Solange Sie aber Ihre Pflicht tun und bezahlen,
am Besten pünktlich auf eins seiner Nummernkonten im Ausland,
haben Sie überhaupt nichts zu befürchten, nur eins bitte:
Sofern Sie eine Tochter haben, lassen Sie die nicht in seine Nähe kommen,
auch dann nicht, wenn Sie glauben, die wäre bei ihm bestens versorgt.
Bei einer Frau, und dies soll ja aus Ihrer Tochter möglichst noch werden,
ist es doch besser, wenn der Mann nicht gar so zurückhaltend ist...
so wie der... sondern sich wirklich traut.
Aber dies ist nur ein persönlicher Ratschlag, meinetwegen halten Sie es eben
anders, Sie werden ja sehen, was Sie davon dann haben...
aber eine glückliche Tochter wird es nicht sein!
Mit etwas Glück können Sie sich ja mal mit seiner Exfrau unterhalten,
vielleicht darf sie ja DOCH sprechen, sofern sie es noch kann...
und tut das dann auch, aber hier bitte ich nun MEINE Zurückhaltung
zu entschuldigen. ER hat es sich eben SO ausgewählt... wirklich!
Rupert am 11.01.2024
© Rupert Lenz 79110 Freiburg