Mehr Satiren

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Die Vorteilsliste


Ein nicht ganz ernst gemeinter Vortrag zum Thema Partnerschaftshilfe

von Prof. Dr. Hatsnur Gutgemeint,

als Aufsatz niedergeschrieben von seiner Gehhilfe plus Lebenspartner

The Living Stud Ian, ob Jekt Nr.226 (Ausgeh zeichnet mit Zerr&Tiefick, At.)


Sehr verehrte ZuhörerInnen,


ich möchte gleich zum Thema kommen, denn es ist ein wichtiges Thema:

Erwartungen und Enttäuschungen in der Lebenspartnerschaft oder,

wie man sie früher mal von klerikaler und sogar staatlicher Seite genannt hat, der... Ehe.

Vielleicht ist oder sind ein Paar von Ihnen ja auch noch verheiratet,

falls ja, dann machen Sie sich nix draus, sowas konnte früher mal

jedem passieren, Sie sind deswegen nicht weniger wert als alle anderen,

die sich in einer zeitgemäßeren Lebenspartnerschaft befinden,

Sie sind höchstens zurückgeblieben aber trotzdem immer noch da.

Sie dürfen sich also gerne genau so angesprochen fühlen wie alle

anderen Monogamisten, die heute zusammengekommen sind,

um ausgerechnet mir zu zu hören, obwohl sie vielleicht besser mal

an die Erfüllung der ehelichen Pflicht gedacht hätten,

die es ja außerhalb beziehungsweise OHNE die Ehe nicht mehr gibt,

was natürlich ein Vorteil für alle Anderen ist, die sich ganz von selber

angenehmeren Tätigkeiten widmen können, ohne Gefahr zu laufen,

ihren Partner oder die Partnerin gleich zu enttäuschen...

und als Wissenschaftler, dafür bitte ich um Verständnis,

werde ich bestimmt keine Lebensmodelle fördern oder empfehlen,

die aus einem Aberglauben heraus entstanden und Jahrhunderte lang

künstlich am Leben erhalten worden sind, ganz egal, wieviele

falschen Erwartungen und damit auch Enttäuschungen mit ihnen

verbunden waren.


Kirche und Wissenschaft hätten ja durchaus friedlich nebeneinander

koexistieren und damit den Eheleuten ein Beispiel zum Folgen geben

können, aber es sollte nunmal höchstens katholisch und dann auch

erst nach schmerzhaftesten Kriegen und Verlusten dazu kommen...

und dann war die Ehe eigentlich schon kein Thema mehr bei allen

aufgeklärten Leuten, es tut mir also aufrichtig Leid für Sie,

wenn sie mit einem Thema so alleine sind wie ein Dozent an der Uni,

bei dem sich gar keine Studenten mehr einschreiben!


Mein Thema allerdings... es betrifft ja wirklich alle, die sich ernsthaft

zum Zusammenleben aufgerafft und ihr schwer verdientes Geld

dafür zusammengerafft haben, die Beileidswünsche ihrer empathielosen

Singleverwandten und aus dem immer kleiner werdenden Freundeskreis bestimmt noch im Ohr.

Geben Sie nicht auf! Sie haben ja nicht nur Ihren Partner oder Ihre

Partnerin, Sie haben heute auch mich und meinen Partner zur Hilfe,

und Sie werden sehen, dass das Eine oder das Andere auf jeden Fall

was bringt, lassen Sie sich außer dem Sex auf keinen Fall etwas

schlechtreden oder schlechtmachen, denn dann können Sie es auch

schaffen... sogar in guten wie in schlechten Zeiten... sich da gemeinsam

durchzukämpfen, und es wird mir eine Ehre sein, Ihnen dabei geholfen

zu haben, selbst wenn ich deswegen gerade meinen Partner als

Schreibhilfe mißbrauche und ihn auch sonst vernachlässigen musste.

Machen Sie sich darüber keine Gedanken, denn er ist glücklich mit mir

und außerdem schon längst daran gewöhnt!


Meine Damen und Herren, ich bitte um einen kurzen Applaus

für Stud Ian, meine zweihundertsechsundzwanzigste große Liebe

mit Auszeichnung, dessen Schönheit meinesgleichen suchte

und fand... komm, Ian, zeig Dich mal kurz, damit man mir auch

glaubt... danke, das war's jetzt, mehr Rampenlicht und Applaus

verträgt mein Objekt an Begierde noch nicht... setz' Dich wieder, Ian.


So. Wir haben nun den unwichtigeren Teil dieses elementar wichtigen

Vortrags schon hinter uns gebracht und sind quasi in die Vollen gegangen,

aber SIE sind wahrscheinlich noch genausowenig schlau wie zuvor,

aber uns können Sie weder täuschen noch enttäuschen, denn wir haben

das schon an- und miteinander hinter uns gebracht, dazu hätten wir Sie

gar nicht gebraucht, selbst sind die Männer und wer so stockschwul ist

wie wir, der weiß, wovon ich spreche.

Ian, bring mir bitte das Lehrstöckchen zum Anzeigen an der Tafel...

danke, husch, ins Körbchen und weiter protokollieren!


Wie Sie an diesen zwei Modellen von Frau und Mann sehen können,

hat jeder von Ihnen eine Vorder- und eine Rückseite, und diese stehen

sinnbildlich für die Vor- und Nachteile, die nunmal jeder von uns hat.

Die Vorderseite muss dafür genausowenig ein Vorteil wie die Rückseite

ein Nachteil sein, dies kommt ganz auf die individuellen Vorlieben an,

und wer nicht weiß, wo denn nun für ihn welche Vor- oder Nachteile

liegen, der kann sich nicht nur, der SOLL sich auf die Suche machen,

denn wer nicht sucht, der findet die Öffnung ja höchstens mit Hilfe

des Zufalls, und selbst wenn er sie gefunden hat, könnte der Weg

hinein ein schwieriger sein, weil eben alles...

seine Vor- und Nachteile hat, Vorder- wie Rückseite!


Diese Erkenntnis ist wesentlich für unser Experiment,

für die Hausaufgabe, die ich vorhabe, Ihnen mitzugeben,

damit Ihre Partnerschaft eine fruchtbare werde,

so fruchtbar, wie es die meine mit Stud Ian schon lange ist,

und Sie können ihm glauben, dass es ihm an nichts fehlt.

Ian, sag den Leuten nochmal, dass Du glücklich bist!

Ich bin glücklich, Meister!“

Sie haben es aus seinem eigenen Munde gehört, und seien Sie

sich versichert... ICH bin es erst Recht, denn ich habe den Vorteil

bei ihm an der Rückseite ja gefunden. Und der ist ja nicht der

EINZIGE Vorteil an ihm, auch wenn ich nach den meisten anderen

immer noch suchen muss.


Wie gesagt: Alles hat seine Vor- und Nachteile, und ein großer

Vorteil ist es nun, wenn Sie sich mal vorstellen, dass Ihr Partner

oder Ihre Partnerin es ist: ALLES.

Klar, je kümmerlicher Sie oder Er sind, umso enttäuschender

fällt diese Vorstellung erstmal aus, aber Sie wissen ja, was man

oft zueinander sagt, wenn man frisch verliebt ist und der Himmel

voller Arschgeigen hängt, und nicht selten sagt man sich dann ja sowas:


Du bist alles für mich!“ oder „Ich will alles für Dich sein und tun“

und wie dieser romantische Käse noch so klingen mag.

Also sollte es Ihnen auch nicht zu schwer fallen, sich mal

richtig vorzustellen, dass Sie oder Er nun eben alles sein soll,

dass es mehr überhaupt nicht gibt, dass Sie entweder bei der

Partnerwahl beschränkt waren oder es nun auf jeden Fall sind,

und finden Sie sich endlich damit AB.

Alles hat schließlich seine Vor- und Nachteile, und damit auch

SIE oder ER oder was auch immer dann Alles für Sie sein soll!

Ich hab's doch gewusst, dass Sie das kapieren... sehen Sie,

egal, wie beschränkt Sie... wie beschränkt wir ALLE sind,

keiner ist zu doof für unser Experiment!


Wenn man weiß, dass eine Sache immer beides hat, Vor- wie Nachteile,

kann man sich nicht nur endlich damit abfinden, sondern es sich auch

aussuchen, verstehen Sie?

Die Vorteile kann man dann als seine ganz persönlichen Vorteile

erkennen und annehmen und die Nachteile damit gleich leichter in Kauf nehmen.

Tut man solches nicht, dann tut man auch Ihr oder Ihm automatisch Unrecht,

und das wollen wir ja nicht, wir wollen Sie oder Ihn ja mindestens

befriedigen... wenn nicht sogar glücklich machen, aber wissen oft nicht,

womit wir unsere Partner überhaupt zufrieden stellen...

oder wie sie uns zufrieden stellen sollen.

Klar kann man jetzt sagen, dass Geduld und Übung den Meister

machen, und ja, der Meister Gutgemeint zeichnet sich selbstverständlich

durch beide Tugenden besonders aus, aber ausgezeichnet wurde von uns

bisher nur Stud Ian... und zwar von mir persönlich...

meine Wissenschaftskollegen waren leider noch nicht so freundlich,

mir die unbezahlbare Arbeit entsprechend zu honorieren.


Und bevor wir nun zum Kernpunkt kommen, dem Experiment,

will ich natürlich auch noch anfügen, dass es ein Nachteil ist,

wenn man einen Satz wie „Du bist alles für mich“ im romantischen

Sinne ausspricht und versteht, denn dies führt immer zu Enttäuschungen,

da werden dann Erwartungen geweckt, die quasi kein Mensch erfüllen kann,

also lassen Sie das, erst Recht, wenn Sie sowieso längst wissen,

dass dies Mumpitz ist, auch wenn die Frauen natürlich wiedermal

anderer Meinung sind. Es ist ein Nachteil für den Versprecher,

ein Nachteil für die Angesprochenen, ein Nachteil für Eltern wie Kinder,

die dadurch ja auf den Wert von Null reduziert werden und der allergrößte

Nachteil ist es, wenn man es sowieso nur so daher sagt, denn dann...

ist der Versprecher selbst der Nachteil!


Nein, glauben Sie es mal wirklich, nehmen Sie es wörtlich,

und dann... hören sie nicht auf die Bibel, wo gesagt wird,

dass die Liebe nicht den Vorteil sucht... denn genau das müssen Sie tun,

suchen Sie den Vorteil, suchen Sie DIE Vorteile an Ihrem Partner,

und nehmen Sie den Rest einfach in Kauf.

Genau so wird ein Schuh draus, denn dann richten Sie ihre Augen

immer auf das Positive und haben ein Leben lang Zeit, es auch zu finden!

Rumkritteln kann ja jeder, ich bräuchte auch nicht lange, um irgendeinen

Nachteil an Stud Ian zu finden, glauben Sie mir... während es lange dauern kann,

bis ich außer seiner Rückseite für mich ANDERE Vorteile gefunden habe.

Nicht, dass Sie mich falsch verstehen, er ist ja ein toller Kerl, aber...

explizit die Vorteile an ihm zu suchen, zu finden und dann aufzählen zu können...

das braucht eben Zeit, manchmal liegt es auch einfach an der Perspektive

und damit WOHIN man schaut, aber wenn man dann mal was Positives gefunden hat,

dann ist das ja ein Grund zur Freude und zwar für BEIDE,

und da liegt der Hase im Pfeffer begraben.


Hiermit sind wir bei unserem Experiment, der Hausaufgabe angelangt:

Erstellen Sie für ihren Partner eine Vorteilsliste!

Versprechen Sie ihm, dass Sie im Zweifelsfall ihr ganzes Leben lang

nach Vorteilen an ihm suchen werden, bis Sie es schaffen, eine vollständige Liste

zusammenzustellen und Sie ihm diese dann überreichen...

als Lobhudelei sozusagen, aber eben doch ernst gemeint.

Leben Sie für den Tag, an dem Sie ihm die Vorteilsliste präsentieren werden,

und wenn dieser auch in diesem Leben nicht mehr kommt!

Voller Stolz sowohl auf ihn alsauch auf sich selbst, weil Sie ja einen Partner

voller Vorteile für sich gewählt haben, werden Sie dann endgültig alle Nachteile

vergessen können. Ist das nicht ein wunderbarer Vorschlag?


Nun, ich will Sie nicht im Unklaren darüber lassen, dass auch eine solche

Vorteilsliste dann natürlich nicht nur Vorteile hat... sondern auch den ein oder anderen Nachteil

in sich bergen könnte, zum Beispiel, wenn Ihr Partner die Liste durchliest

und er dann wesentliche Vorteile, die er doch bei und an sich selber sieht,

vermissen sollte. Deshalb strengen Sie sich an, möglichst keine Vorteile

an ihm zu übersehen, machen Sie die Liste vollständig, solange Sie dafür

Zeit haben, und hoffen Sie eben auf das bestmöglichste Ergebnis.

Ein weiterer Nachteil könnte sein, dass Sie eben, weil Sie so gewissenhaft

wie nur möglich vorgehen, mit Ihrer Liste noch nicht fertig geworden sind,

während Ihr Partner Ihnen längst die Vorteilsliste über SIE ausgehändigt hat.

Falls Sie diese verschmerzen können, obwohl sie dann naturgemäß ziemlich

klein ausgefallen sein müsste und Sie natürlich auf ein umfangreicheres

Lobeswerk gehofft hatten, ist es eigentlich ganz einfach, Ihrem Partner

zu erklären, wieso es bei Ihnen so lange dauert:


Sagen Sie ihm dann einfach, dass Sie immernoch am Vorteile suchen sind,

und einfach noch nicht genügend gefunden haben,

versprechen Sie ihm, dass Sie nicht aufgeben, nicht damit aufhören

werden, und dass Sie ganz sicher sind, dass es alleine an Ihnen liegt,

die erhofften Vorteile noch nicht gefunden zu haben.

Dies wird er Ihnen GANZ BESTIMMT glauben,

womit ihrem zukünftigen Glück dann nichts mehr entgegenstehen sollte,

selbst wenn Sie dieses Glück dann doch...

in einer neuen Partnerschaft suchen und finden müssen.

Vergessen Sie dann aber nicht die Vorteilsliste,

und verlangen Sie von Ihrem Partner, dass er immer nach den Vorteilen

an Ihnen sucht, damit er sich nicht unnötigerweise an den Nachteilen aufhält!


Ich danke Ihnen allen herzlich für‘s Zuhören und wünsche Ihnen

neben dem größtmöglichsten Glück in Ihrer Partnerschaft

noch einen schönen Abend!


(Ein unglaublicher Begeisterungsausbruch bricht sich in Standing

Ovations endlich Bahn, während Stud Ian längst seine Koffer im Hotel gepackt

hat und auf Nimmerwiedersehen verschwunden ist!).


Rupi am 06.02.2024




Es hätte was draus werden können


Klar doch: Es hätte was draus werden können,

aber wie Sie ja wissen, hat's mein Egotrip dann ja letztlich

verhindert, und das ging ja schon los spätestens nach dieser einen Platte da,

denn da hab' ich ihm dann quasi das Singen verboten,

obwohl er ja, nach Kastration natürlich erst,

zu einem Prototypen für so Nasalkünstler wie Passenger

hätte werden können. Oder wir hätten uns frühzeitig in

Richtung Death Metal bewegt, dann wäre er vielleicht

der ideale Frontman geworden, wer kann das schon sagen?

Jedenfalls kam dann mein Egotrip dazwischen, außerdem

fehlten mir die Visionen, außer zum Strassenstar hat's da zu nichts gelangt,

und das ist ja auch schon Jahrzehnte her, wenn man da nicht jung bleibt,

war's das halt dann ganz mit der Karriere.


Aber wenn Sie schon fragen: Klar hätte was draus werden können,

wenn ich nur kein solcher Egoist gewesen wäre, ich hätte ihn ja nur

bestimmen lassen müssen... also... etwas mehr noch, als er sowieso

schon bestimmt hat, und das war eigentlich schon eine ganze Menge,

wahrscheinlich hatte er sich das Singen nur verbieten lassen,

weil er bereits über die Maßen mit Arbeit und Verantwortung eingedeckt

war... naja, wohl mehr Verantwortung, denn Arbeit... das war halt nie so seins,

da musste man als Arbeitssklave schon Verständnis haben.

Und die Verantwortung... die hat er dann ja auch übernommen,

und zwar mit all den Vorwürfen, die er mir bis heute macht,

denn klar... es hätte ja doch was draus werden können,

ich bin da ganz bei Ihnen.


Ach was, ich hatte ihm das Singen doch nicht so verboten,

wie Sie das nun meinen! Natürlich hat er auch weiterhin im Bad

oder unter der Dusche singen können, nach Belieben... oder

Gesangsstunden nehmen für einen unerwarteten Plan of Attack,

mich dann überraschen mit einer ganz neuen Gesangsstimme,

damit ich freiwillig wieder das Rampenlicht als Leadsänger mit

ihm teile, Überzeugungsarbeit eben... aber daran war nicht zu denken,

denn es wäre zu viel Arbeit geworden... unzumutbar, wie man dann auch später hat sehen können,

wahrscheinlich bricht er sich immer noch einen ab, um Andere zu überzeugen,

dass es ja an mir gelegen hätte... wegen meinem Egotrip und so.

Es hätte aber trotzdem was draus werden können, nicht nur ohne meinen

blöden Egotrip, nein, sogar auch ganz ohne mich, wieso denn auch nicht?


Er hatte doch, anders als ich, Visionen... da kamen doch dann Sängerinnen,

quasi Prototypen für so Leute wie Sarah Engels, und ein Gitarrist war dann ja doch

auch noch dazu gekommen, es wurde ja alles neu nach meinem Ausscheiden.

Keine Ahnung, woran genau das dann gelegen hat, dass es damit dann erneut

nichts hat werden sollen, wahrscheinlich kamen die alle auf Egotrips,

vielleicht diente ich denen ja ungewollt als Vorbild, und dann...

war's womöglich wieder dasselbe, obwohl es doch alles hatte ganz neu werden sollen.

Auf jeden Fall, so sagte mir vor Jahren seine damalige Frau, 

ist alles in einem großen Knall zuende gegangen und das war's dann... 

also mit der Ehe ja noch nicht, die sollte erst viel später folgen äääh...

knallen, aber obwohl was hätte draus werden können, war's dann eben doch wieder

nichts... und dann hatte er sich ja ganz verlegt auf andere Dinge als das Musizieren,

vielleicht aber tat er dies ja noch als Hobby, so wie das Singen im Bad oder unter

der Dusche. Haben Sie nicht auch mal Musik gemacht? Ja? Haben sie ihm mal

was vorlaufen lassen von ihren Arbeiten? Und? Ah... er fand's also nicht schlecht.

Seien Sie bloß froh, wenn er nicht gesagt hat, dass man da durchaus etwas draus machen könnte...

denn dann hätte er wahrscheinlich wieder eine Vision gehabt, und wenn Sie mich fragen,

lag es letztlich an genau denen, dass nichts draus wurde, wenn er seine Finger im Spiel hatte:


Es lag an seinen Visionen! Er hatte einfach viel zu viele davon... für die begrenzte Anzahl

an Arbeitssklaven, die ihm zu deren Umsetzung zur Verfügung stand.

Und sobald er eine neue Vision hatte, konnte man die alte wieder vergessen...

man musste mit dem Arbeiten quasi immer wieder ganz von Neuem beginnen,

denn die neueste Vision war ja auch immer die bisher beste...

das macht man dann eine Weile mit, aber irgendwann passt es dann einfach nicht mehr,

wissen Sie... dann muss man sich entscheiden, was man mehr lieb hat, die Musik...

oder ihn. Bei mir war's natürlich mehr das Ego, klar, ich hab mich ja schon immer

für einen Star gehalten, muss am Erfolg als Strassenmusiker gelegen haben.

Wieso da dann nichts oder nicht mehr draus wurde?

Naja, mein Ego hat es eben zu verhindern gewusst, denn dieses riet mir zu Coverversionen,

während ich mit meinen eigenen Songs wahrscheinlich viel weiter gekommen wäre...

jaja, auch mit ihm, mit ihm sowieso, er hätte mir die Arbeit veredelt und vergoldet,

doch, ganz bestimmt, nur leider standen dem seine Visionen im Weg,

denn die hätte er doch alle dann lieber zuerst umsetzen sollen.


Was dann daraus geworden wäre?

Na... mindestens das vierte Reich, aber selbst wenn's zu diesen Dimensionen

dann doch nicht gereicht hätte, wären es mindestens ein paar Menschenopfer mehr

geworden als ich und mein Ego, denn... ohne solche geht das dann ja doch nie...

das erfolgreiche Umsetzen von Visionen... nicht nur in der Musik oder im Privatleben...

da muss man eben Verständnis für haben.

Klar, auch wenn letztlich nichts draus geworden ist, kann man sich in unsrem Alter

dann doch mal wieder zusammensetzen und beim Räsonieren

über die gute, alte Zeit einen sentimentalen Zusammenbruch erleben, 

sich heulend in den Armen liegen,

darüber sinnieren, was alles hätte draus werden können,

so was oder was Ähnliches muss er ja im Sinn gehabt haben, als er sich dann,

nach Jahren der Anonymität, doch wieder persönlich bei mir meldete,

aber wissen Sie... ich musste ihn da erneut enttäuschen, denn einerseits

steht solchen Dingen noch immer mein Ego im Weg, und andererseits

hab' ich einfach schon lange genug von diesen Visionen...

und wenn sie nun auch noch rückwärtsgewandt die Vergangenheit verändern sollen...

dann muss er auch dies ohne mich tun, er kann dabei ja singen wie Passenger...

oder gleich wie Sarah Engels... oder es endlich mit Death Metal probieren,

was ja mit mir sowieso nicht gegangen wäre, ne, das war einfach nie meine Musik.


Ich bin ja seit ein paar Jahren mit einem jungen Autisten befreundet,

und der liebt ja diese alte Platte, und ergo hat auch er mich gefragt,

wie das denn damals so war. Und nachdem ich ihm die ein oder andere

Anekdote erzählt hatte, kam er dann auf die komische Idee,

dass es sich vielleicht auch bei ihm um einen Autisten gehandelt hätte!

Klar würde das einiges erklären, aber es gab dafür dann doch viel zu

wenig Anzeichen... und von Genialität war, trotz Visionen, schon gar nichts zu merken,

aber... es braucht ja auch nicht jeder Mensch genial sein... oder einen Autismus

als Entschuldigung vorbringen können... manchmal tät's da auch

eine einfache Entschuldigung, aber ganz sicher nicht erst dann,

wenn man, so als Opfer... oder auch wegen dem Ego..., auf eine pocht!

Seinen Eltern jedenfalls war nichts bekannt über weitere Behinderungen,

denn sonst hätte ich mich da gleich drauf eingestellt...

oder abgewunken, da man als junger Mensch ja durchaus mit sowas

überfordert sein kann. Wieso ich von weiteren Behinderungen spreche?

Nun, Legasthenie war ja laut Lehrern vorhanden, schien mir dann aber

nicht so schlimm zu sein, ich war ja, auf meine Weise,

auch verhaltensauffällig geworden...

spätestens, als das mit ihm dann losging, aber wahrscheinlich schon früher,

denn ich war viel zu introvertiert gewesen für's rege mündliche Teilnehmen am Unterricht.

Vielleicht aber bin ja ich... irgendwo, irgendwie, autistisch veranlagt,

und das war dann die Ursache für meinen Egotrip,

doch alle Untersuchungen letzthin kamen nicht zu einem solchen Ergebnis,

ganz egal, wie genial ich bin... sonst hätte er ja sagen können,

dass er überfordert war... und damit jede Entschuldigung der Welt.

Da wird aber nichts mehr draus, völlig egal, was draus hätte werden können!


Was ich so mache? Nun... ich bin immernoch ein Textdichter, doch, und was die

Strassenmusik betrifft, da kam ja erst Corona dazwischen, dann die Gesundheit...

und außerdem ist im Moment ja schweinekalt, da hält mich nicht nur die fehlende

Hornhaut auf den Fingern vom Gitarrespielen draussen ab.

Davon abgesehen... natürlich hätte da was draus werden können...

also mehr... aber ich bin jetzt 59 Jahre alt und wenn man sich anguckt,

was inzwischen aus der Musikindustrie geworden ist...

also da war das Musizieren auf der Strasse sicher nicht die schlechteste Wahl.

Klar kann man einwenden, dass ich mich auf was Anderes als Kunst hätte verlegen können, 

denn die wäre ja als Hobby auch immernoch „gegangen“, aber dazu hätte ich wohl Visionen gebraucht,

und die gehen mir nunmal nicht wirklich ab, wissen Sie... ich bin vielleicht in jungen Jahren ein Träumer gewesen,

ja, vielleicht hatte so etwas ihn ja an mir angesprochen damals, aber...

nein, mit einem Visionär wie ihm an der Backe... da hat man dann keine Wahl mehr,

wenn man irgendwie leben oder wenigstens überleben will...

da wird man zwangsläufig zum Realisten und bleibt es dann auch hinterher.

Genau, Sie haben völlig Recht: Damit dürfte man bei einem wie ihm doch längst nicht

mehr interessant genug sein! Aber es hätte mal was draus werden können...


Rupi am 19.01.2024...

wie immer bei solchen Kunstwerken: Jede Ähnlichkeit mit real existierenden Personen und Ereignissen 

wurde vom Autor nicht beabsichtigt, wäre also rein zufällig und wird

von diesem vehement abgestritten... was denn sonst? Lol.




A Beginner's Guide to the Very End 

(Eine überflüssige Einleitung des in sein eigenes Geschreibsel verliebten Autors):

 

Alles hat ein Ende – nur die Satire geht weiter

bleibt übrig, muckt auf, zwecklos wie immer,

für niemanden gut und wenn, dann für eine ausgesiebte Schar

von Nichtsnutzen, und wie diese will sie einfach nicht einsehen,

wann es Zeit wird, endlich vernünftig zu werden !

Dies könnte die Überschrift über diese Unterkategorie sein, 

aber die ist eben zu lang, also habe ich sie einfach „Mehr Satiren“ genannt.

Denn... es „musste“ mal wieder sein, aus welchen Gründen auch immer,

es war nämlich nicht anders machbar... 

ich habe nicht gezählt, wie oft ich versucht habe, 

diesen Text noch zu posten unter „Satire“, von mehreren PCs aus, 

da ging seit gestern abend bis gerade eben gar nichts mehr,

also denn... auch die Kategorie Satire bekommt eben einen zweiten, neuen Teil

(einen evtl. dritten kann ich dann „noch mehr Satiren“ nennen... lol),

möge es nun funktionieren... es ist doch zu unseren Besten... denn...

dann kann er endlich beginnen... 

und hört gottlob auch wieder auf... 

besser.: Er findet (s)ein Ende, zumindest hier bei mir !

Wer ? Na...

 

Halt ! Schnell noch das Datum der Einleitung dazwischen schieben

als Werbepause für die Neu- bzw. Rest- bzw. Mehrzeit:

Wir schreiben den 14.März 2018, der Rupert und ein alter Bekannter,

was übrigens auch für die abschließenden Anmerkungen gilt...

nur die hat der Rupi alleine geschrieben, denn

so richtig Freunde sind sie ja nie geworden, der Künstler und...

 

Der Ernst des Lebens

(Vorauseilende Anmerkung des immer noch übereitlen Autors 

zum korrekten Verständnis für alle Ahnungslosen,

die wegen dem Titel schon vor Angst in die Windeln machen:

Eine nicht ganz so ernst zu nehmende Geschichte,

die, wegen ihres zum großen Teil metaphorischen Gehalts,

natürlich frei erfunden sein muss(te), aber in der das LI „viel von mir hat“,

ohne dass es dabei wirklich autobiografisch zuginge.

Weil das LI viel von mir hat aber erlaubte ich mir,

mit ihr auf homurvolle Weise einiges weiterzugeben,

was mich das Leben über das Spiel der Liebe gelehrt hat,

und auch wenn diese Dinge den Text imo dann so richtig

lustig machen, sind eben auch gerade die am dringlichsten ernst

zu nehmen !)

 

Ich bin stets darum bemüht, auch meinen Mitmenschen einen Gefallen zu tun,

und wenn ich es kann, dann tue ich es auch gerne,

nur... zuletzt schien mir dann doch die Kraft auszugehen,

weil ich mich furchtbar einsam fühlte, Mitmenschen hin oder her.

Der Ernst des Lebens... er wird mir dann doch zu viel,

ein zu viel an Last zumindest, solange mir meine Liebste fehlt,

die letzten Wochen war es besonders schwer, mich noch selbst zu motivieren

für sogar die einfachsten Tätigkeiten, die mir dieser Ernst abverlangt,

und dann kann ich natürlich meinen Mitmenschen keinen großen Gefallen mehr tun,

nichtmal mehr einen kleinen, denn solche Durststrecken muss ich eben

dann ohne diese überwinden, helfen kann mir dabei nämlich nur sie.

Nach längerer Wartezeit aber kam sie gestern, meine Liebste,

sie kam persönlich zu mir mit ihrer Entscheidung, so wie es sich gehört,

wenn ein Mann einer Frau eine ernsthafte Offerte macht...

ebenso persönlich natürlich.

Es geht, bei der Liebe, schließlich immerhin um den Ernst des Lebens,

und da sollte man sich schon korrekt verhalten, finde ich,

denn wenn man das nicht tut... nun, es gibt zwar keine Garantie,

dass so Liebesgeschichten gut gehen oder ausgehen,

aber es gibt zumindest eine Garantie, dass sie das nicht tun,

und zwar...

wenn man nicht korrekt spielt, so zwischen Mann und Frau bzw.

bei homosexuellen Paaren dann denen, welche die jeweilige Rolle einnehmen,

wie auch immer die das untereinander äh miteinander ausmachen.

 

Also jene Person, welche den ersten aktiven Schritt macht,

den der Offerte inklusive Liebes- oder Triebgeständnis,

hat eben die Rolle des Mannes inne, auch wenn es sich um eine Frau handelt,

und jene Person, welche sich dann in aller Ruhe – d.h. ohne Bedrängnis

und auch ohne dass der „Mann“ ein evtl. sichtbares Bedürfnis für seine Zwecke

ausnützt und einfach nimmt, weil er ja so unwiderstehlich ist... lol... -

aussuchen kann, ob sie das, was sie in Wahrheit tun will, ausgerechnet

mit dem da und unter dessen Bedingungen machen möchte,

um die Entscheidung in der Form eines „Ja's“ oder „Nein's“ diesem auch

mitzuteilen (von selbiger Mitteilung an andere Personen wird hiermit ausdrücklich

abgeraten, ob die nun irgendwie beteiligt sein sollen oder nicht !),

also die Person mit der Bringschuld weil so'n Mann, der sich was traut,

ja wenigstens EIN Recht haben und behalten soll, die befindet sich dann

in der Rolle der Frau, ob sie das ist oder nicht, ob sie das will oder nicht,

das ist egal, denn sobald so 'ne Beziehung dann läuft, werden es beide

irgendwann merken... welche Rolle sie da spielen, wenn der Ernst des Lebens

erstmal zugeschlagen hat und ein einfaches Rückrudern ohne schmerzhafte

Nebenwirkungen nicht mehr möglich ist.

 

Klar, man kann nun einwenden, dass der Ernst des Lebens bei so Sachen

wie Sex nix zu suchen hat und man sich deshalb auch nicht an (die) Regeln

halten bräuchte, da es sowieso nur darum ginge, miteinander Spass zu haben,

aber dann ist das eben bei Euch so und nicht bei mir,

und egal, bei wem das so ist, er oder sie sollte ein wenig auf seinen oder

ihren Ruf bedacht sein, welcher oder welche durch solch hedonistisch

anmutendes Verhalten in negative Mitleidenschaft gezogen werden könnte.

Ich selbst würde so etwas nie tun, habe es auch nie getan, weil mir der

Mitmensch viel mehr bzw. zu viel wert ist, alsdass ich ihn oder sie für mich

zum reinen Spassobjekt reduziere. Nichtmal bei Offerten für eine Nacht,

die ich natürlich gemacht habe, weil ich ein Mann bin, kam mir so etwas jemals

in den Sinn, nein, immer ist es mir ernst gewesen, immer habe ich streng darauf

geachtet, die Regeln nicht zu brechen und den Mitmenschen auch als Subjekt mit Eigenwert

zu behandeln, welches eben selber entscheiden darf und, sofern ich zu aufdringlich

werde, auch ein Beschwerderecht hat.

 

Wer den Ernst des Lebens für sich ablehnt, weil er nur auf Kosten anderer seinen

Spass haben will, ist eben nicht reif genug für eine Beziehung von tieferer Bedeutung,

und sollte zumindest darauf Acht geben, dass er oder sie sich bei solchen Regelbrüchen

nicht auch noch ernsthaft verliebt, denn das kann dann mit Sicherheit nichts werden,

selbst dann nicht, wenn etwas Lebendiges dabei rauskommen sollte.

Beziehungen tieferer Bedeutung sind zwar unbedingt innerhalb mindestens eines dafür geeigneten Raumes zu vollziehen,

aber dafür relativ zeitunabhängig und deshalb immer gut,

auch dann, wenn sie von den Protagonisten nicht für immer vorgesehen waren.,

leben tun wir ja schließlich alle nicht nur im Hier (=Raum), sondern auch im Jetzt (=Zeit) !

Da es sich aber eben um den Ernst des Lebens handelt, der von allen Beteiligten

auch eine entsprechende Reife verlangt, sollte man auch kurzfristige oder kurzfristig anvisierte

gegenseitige Körpernutzungen mit dem gebotenen Ernst und einem Mindestmaß an Fairplay angehen

(und auch durchziehen, denn keine halben Sachen, bitte !),

denn dann kann man sich auch sicher sein, dass nichts Schlimmes dabei rauskommt,

selbst wenn es etwas Lebendiges sein sollte, was dann Zeit und Geld kostet.

Man sollte sowieso immer bereit sein dafür, Zeit und Geld zu investieren,

sogar im Nachhinein noch, falls irgendwelche (z.B. unbedachte) Folgekosten entstehen,

und mindestens von einer der beiden Ressourcen genug zur Verfügung haben.

 

Wichtig ist immer, dass man zu jeder Zeit und vor jedem Menschen außer vor den Folgepartnern

zu dem stehen kann, was man gemacht hat. Die Folgepartner geht’s im Zweifelsfall nichts an,

oder man riskiert ungewollte Beziehungskrisen, die sich durch deren Eifersucht

und Besitzdenken ergeben, welche sich auch rückwirkend auf Vergangenes beziehen können,

egal, wie bescheuert das ist und, in den meisten Fällen, auch ungerecht, da ja jeder

Mensch ein Vorleben in eine neue Beziehung mit hinein bringt.

Die meisten wollen sich das dann eben vom anderen nicht vorstellen oder vorstellen müssen,

weil sie solche Gedanken auf die Idee bringen könnten, dass der Partner oder die Partnerin

so schlimm sein würde wie man selbst !

So schlimm braucht im Zweifelsfall aber keiner sein, also kann man derartige Konflikte

vermeiden, indem man beharrlich schweigt und auf sein Recht pocht,

AUCH eine Vergangenheit gehabt zu haben, die aber – so kann man beruhigend hinzufügen ! -

nie auch nur annähernd so bedeutend war wie die Gegenwart und erhoffte Zukunft

zusammen mit dem angesprochenen, eifersüchtigen aktuellen Partner.

Hierbei wiederum sollte man sich dann nicht beim Lügen erwischen lassen,

weshalb in solchen Bekenntnissen für das Gegenüber stets der Ernst des Lebens spürbar sein sollte,

um den es uns ja allen geht, zumindest eben ab einer gewissen Reife.

 

Wenn das Männchen seine Offerte gemacht hat, kann das Weibchen, um der Bringschuld

ledig zu werden, selbstverständlich auch einen Gegenvorschlag machen,

auf den sich beide dann einigen können, aber gar nichts tun – das ist nicht nur ein

böser Regelverstoß, es ist ein Faul mit fatalem Brenzligkeitsfaktor, für welches der Ernst des Lebens

selber über die Übeltäterin eine Strafe verhängt, die sich gewaschen hat und nicht selten

aus Pechsträhnen mit extremem Verständnisentzug der Umwelt besteht.

Wie lange solche Pechsträhnen dann dauern, hängt von der Bereitschaft des Weibchens ab,

den Spielfehler wieder gut zu machen und sich künftig an die Regeln zu halten,

während das Männchen vom Ernst eher keine Strafen zu erwarten hat,

solange es den weiblichen Versuchungen widersteht, vom eingeschlagenen Weg

abzukommen und etwas zu tun, was man in Wirklichkeit gar nicht tun wollte.

Dennoch kann auch das Männchen bestraft werden, nämlich durch das oder mehrere

Weibchen selbst, außerdem muss das Männchen sich über seine Rolle, seinen Status

und seine Position bewusst sein, um nicht z.B. als Drohne im Bettchen einer Bienenkönigin

zu landen, obwohl man doch eigentlich King Käpsele ist oder sein wollte.

Ein Mann, der sich nach Erfüllung einer solchen Rolle tot wiederfindet,

als wäre er im Netz einer schwarzen Witwe verendet, ist nicht bestraft worden

sondern belohnt und hat auch nach seinem Ableben kein Recht, sich zu beschweren,

denn er war eben doch zum Drohnendienst bestimmt und nicht als König geboren,

es handelt sich in solchen Fällen allerhöchstens um tragische Verwechslungen

und damit bei Geburt vertauschte Babys, in denen gar kein blaues Blut geflossen ist,

obwohl ihnen das keiner vorher gesagt hat.

 

So viel mal grob zu den prinzipiellen Spielregeln und möglichen Konsequenzen,

mit dem Alltag muss dann eben jeder selber fertig werden, irgendwie wird’s schon hinhauen

- falls es nicht doch schief geht, was es natürlich auch deswegen immer kann,

weil man es mit dem Ernst des Lebens zu tun hat.

Natürlich könnte ich auf diese Dinge noch ausführlicher eingehen,

man mag mir aber nachsehen, dass ich als Männchen meinen Mitbewerbern

und damit Rivalen keine unnötigen Vorteile verschaffen will mit Sachen,

die sie gefälligst selber herausfinden und lernen sollen, ohne dass sie jemand

darüber noch extra informiert... ich wäre ja blöd, also echt, ne, nicht mit mir !

Aber das bisher preisgegebene halte ich wiederum für zur Weitergabe dringend

angeraten, seit mir klar wurde, dass mir die Mitspieler langsam ausgehen,

die auf demselben Niveau spielen können und damit zum Glücklichmachen

all der Weibchen in Frage kämen, die solches brauchen und verdienen,

aber aus Gründen des Maßhaltens von mir nicht (mehr) berücksichtigt werden können.

Zum Beispiel jetzt, da meine Liebste sich doch tatsächlich für mich entschieden hat,

ich glaube ihr das nämlich, obwohl sie, geradezu verzweifelt darüber,

vor mir bekannte, dass sie eine meiner Bedingungen nicht einhalten könne,

und mich daher konfrontierte mit ihrem Wunsch, einen Kompromiss mit ihr

einzugehen... erstmal, und statt einer Ehe.

 

Ich habe mir eine Bedenkzeit ausgebeten, weil ich mir nun selber drüber bewusst werden muss,

ob ich dazu nun bereit bin oder nicht, aber da ich den Kompromiss nicht per se ablehnte,

kann sie sich nun berechtigte Hoffnungen auf einen positivem Bescheid machen,

obwohl mir nicht ganz wohl ist bei dem Gedanken, sie mit einem anderen zu teilen,

von dem sie gerade nicht loskommt, obwohl sie mich und nur mich liebe,

wie sie sagte. Der Typ, so berichtete sie mir unter Tränen, ist ein richtiges A...loch,

und wenn sie mich nicht belogen hat – wieso sollte sie ? Natürlich könnte sie das,

aber wenn sie's hätte wollen, dann bräuchte sie den anderen doch gar nicht erwähnen ! -

dann mißhandelt er sie bloß, seit sie, auf der Suche nach einem Halt, blöderweise auf ihn

reingefallen ist. Jedenfalls macht er es ihr, wenn überhaupt, nur auf eine Weise,

und zwar hintenrum, und dann auch noch schwer, denn er erpresst sie mit ihrer Vergangenheit.

Ich bin da ganz auf ihrer Seite, so was geht nicht, schon gar nicht mit mir,

weshalb diese Erpressung mir gegenüber nichts (mehr) nützt, denn sie hatte ja den Mut,

mir von selber alles zu erzählen, Erpressung also ist nicht mehr, denn es funktioniert nicht.

Aber... sie kann mir eben, trotz ihrer eindeutigen Gefühle für mich, nicht gararantieren,

dass es nicht doch wieder "mit ihm passiert", also quasi hintenrum, weil sie eben

irgendwie noch von ihm abhängig ist, obwohl das Einzige, wofür er je gut war,

die Tatsache sei, dass sie sich an ihm festhalten kann.

 

Tja, die wirklich bittere Pille, die ich mit der Wahrheit zu schlucken hatte,

die sie mir offenbarte, kommt aber jetzt erst, denn... sie ist sich eben nicht sicher,

ob sie sich bei bzw. mit mir allein genauso sicher fühlt, fühlen kann wie bei dem A...loch,

denn ich bin schließlich ein Künstler und Künstler sind irgendwie eben doch...

nicht die solidesten Menschen auf der Welt, man merkt es ja schon an unseren Ausdrucksweisen,

wir gehen eben lockerer mit den Dingen um als die schweigende Mehrheit der Variante

Spießer ohne eigene Meinung. Das hat mich, ehrlich gesagt, schon verletzt,

und ich bin auch nicht begeistert von den Aktivitäten, die ihre Rückseite so betreffen,

aber nun kam ich auf die Idee, den Typen mal so richtig in Versuchung zu führen,

denn vielleicht kann ich ihn ja in eine Falle locken, und dann... sind wir den bald los,

ob sie nun den benötigten Halt bei mir findet oder nicht. Also ich bin mir schon sicher,

dass ihr dann bei mir nix fehlt, und mir ist er eben ein Dorn im Auge.

Ich bin ja, so erzählt man sich endlich auch mal zurecht, bi, was ja nie...

schadet, solange es wenigstens oder bloß ein bißchen ist...

und solange ich durch sie nicht völlig straight gemacht wurde,

existiert ja die Möglichkeit, ihn für kurze Zeit mit einzubeziehen,

und da ich ganz gut bin im aktiven Einsetzen des Mundes,

was nicht unbedingt nur die Redegewandtheit betrifft (man isst ja auch damit !),

könnte ich ihn damit ablenken und gleichzeitig dafür sorgen, dass sie hinterrücks entlastet wird.

So kommt sie vielleicht ganz drum rum und dann... dann schnapp ich ihn mir allein.

 

Was ich vorhabe, dann mit ihm zu tun, darf nach Ausführung nicht nachweisbar sein,

aber dann ist er eben weg, während ich mir vorausssichtlich ein Souvenir von ihm behalte,

weil's aller Wahrscheinlichkeit nach das einzig Schöne an ihm für mich sein wird.

Also... wenn ich meiner Liebsten zusage, dann wird das eben ernst,

und letztlich wird sie die Bedingung doch erfüllen können.

Ich freue mich schon jetzt auf gemeinsame Spaziergänge am See,

bei denen ich ganz bestimmt auch an das A...loch denken werde,

und zwar immer, wenn ich auf's Wasser schaue und mich dabei daran

erinnere, wie tief es an den tiefsten Stellen ist.

Wenn man ihn dann da eines Tages doch hochholen sollte,

wird es ungeheuer schwer sein, irgendeinen Zusammenhang herzustellen

zwischen uns und ihm, denn... unser Typ ist er ja nie gewesen,

wir hatten letztlich mit dem überhaupt nichts zu tun...

und er nicht mit uns. Der Ernst des Lebens, er ist für uns eben ein anderer

als für ihn, denn er war, er IST dafür nicht reif genug, in my humble opinion.

Dafür ist er eben reif für etwas ANDERES, seit ich von ihm weiß.

Sein Name ? Ernst... natürlich. Es ist Ernst und er heisst auch so.

Es sollte niemanden überraschen, wirklich nicht,

denn niemand hat schließlich je behauptet, der Ernst des Lebens selbst,

(also für sich, nicht unbedingt für andere), besäße

keinen Humor. Wieso sollte es so sein nur weil er eben DER Ernst IST

und wir alle doch lieber ohne ihn auskommen würden, wenn wir denn könnten ?

Ich bin ja stets darum bemüht, auch meinen Mitmenschen einen Gefallen zu tun,

und wenn ich es kann, dann tue ich es auch gerne.

 

Rupert am 12.03.2018

 

(Abschließende Anmerkungen des erleichterten, nun zum Manne gereiften Autors:

So, das war's, überstanden, mehr kommt nicht mehr, auch wenn ihr enttäuscht seid,

es ist vorbei, mehr hat das nie bedeutet, mehr war da nie von zu lernen, es dauerte

nur bei den Meisten viel zu lang... allerdings können wir nun, da der Ernst vorbei

ist, auch gleich den Spass vergessen, denn wie wollen wir den noch identifizieren,

wahrnehmen als Besonderheit, mit deren Hilfe wir der Langeweile und dem Überdruss

entgehen können ? Ich befürchte, auch damit ist jetzt Schluss, so ganz ohne den Ernst.

Irgendwann aber, das war die ganze Zeit über klar, musste ja auch ich zum Mörder

werden, da war irgendwie der Gemeinschaftsdruck dann doch zu stark,

der Widerstand gegenüber so tollen (einmaligen! grandiosen! vor Fantasie geradezu überschäumenden!)

Verführersprüchen wie „Du willst es doch auch !“

oder „Alle tun es !“ bis auf eine profillose Gummischicht abgerieben,

und schwupp – bin ich als letzter umgefallen. 

Was machen wir jetzt nur ? Ist mit dem Ernst etwa alles vorbei ?

Können wir überhaupt noch aufstehen und um wieviel Uhr ?

Wer sagt uns jetzt, wann wir wo zu sein haben und weshalb das richtig ist ?

Und wo sind die gebratenen Hähnchen, die der Spass uns versprochen hat ?

Also die, welche, im Gegensatz zu den ungebratenen, lebendigen, FLIEGEN können

und vor lauter Begeisterung unsere offenen Münder als Ziel auswählen ?

Und wer brät sie uns eigentlich, wenn wir alle noch am Liegen sind,

weil die Uhren aufgehört haben, uns zu interessieren ?

Gibt es etwa noch eine Ernestine ? Oder war das alles nur Quatsch ohne Soße ???)

 

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Der Macho


Wie bereits allgemein bekannt sein sollte

kommt der Begriff „Macho“ vom Wörtchen „Machen“

und weil ich nun Klischee von Inhalt

zu trennen begonnen habe

kann ich auch problemlos dazu stehen:

Ich... ich bin ein waschechter,

ein Macho,

wie er im Buche steht,

obwohl ich nichts zu tun habe

mit dieser gutaussehenden Dame

aus Russland

die ihren entzückenden Zwegpinscher

auf „Macho“ getauft hat

ich stehe auch nicht bei Fuß

wenn eine solche nach mir ruft

aber kläffen kann ich

mindestens genauso gut.


Klar

ich lass' es nicht so raushängen

und den solariumgebräunten

gut eingeölten

Latin Lover

sieht man mir ebenfalls nicht an

bin ja viel zu Deutsch dazu

aber wenn ich nicht machen KANN

dann fühle ich mich nicht wohl

und wenn ich nicht machen DARF

dann fühle ich mich ausgegrenzt

bis hin zur Eingeschnapptheit.

Was mich aber endgültig

als richtigen Macho

auszeichnet

ist die Tatsache

dass, wenn ich nicht machen WILL,

ich es ja ANDEREN überlasse,

und das...

es kommt für mich einfach nicht

in Frage

nicht, solange es noch

eine Verwendung für mich gibt.


Jetzt ist es endlich raus

Soll keiner sagen

er oder sie oder etwas

hätten es nicht gewusst

bloß weil ich eigentlich

ganz nett bin

früher oder später

hätten's ja doch alle mitgekriegt

und nein

besser als meine Macho-Kollegen

bin ich auch nicht

müsste ich ja wissen

schließlich weiß ich

was ich mache.


Rupi am 29.12.2023

für Jana.




 

Was es einfacher machen würde


"Was es uns wirklich

einfacher machen würde

mit Ihnen

das wäre

ein erhebliches Mehr an Bereitschaft

zur Anpassung

die Kommunikation

gestaltet sich wirklich

schwierig genug

wenn wir immerzu auf Sie einreden

und hinterher

ist es immer so

als hätten wir überhaupt nichts

gesagt

aber wir sind nicht so

wie Sie.


Was es Ihnen wirklich

einfacher machen würde

im Leben

das wäre

wenn Sie Ihre Ansprüche

und vor allem die

Erwartungen

mal etwas runterfahren

denn was Arbeit ist und was nicht

hängt eben vom Lohn ab

den man gewillt ist

Ihnen für etwas zu bezahlen

und wenn da keiner rausschaut

haben Sie eben überhaupt nichts

gearbeitet

denn Sie sind bestimmt nicht so

wie wir.


Was es der Menschheit wirklich

einfacher machen würde

das wäre

ein Weniger an Individualismus

und natürlich Egoismus

und erhebliche Einschränkungen

bei Konsum und Energieverbrauch

natürlich bei gleichzeitigem

Wirtschaftswachstum

und erhöhter Einsatzbereitschaft

wo es eben gerade

an Arbeitskraft mangelt

doch leider sind manche Menschen nicht so

wie sie sein sollten!"


"Sie haben aber wirklich keine Ahnung!


Denn was es mir tatsächlich 

einfacher machen würde

das wäre

ein Lottogewinn

ein Volltreffer mit Zusatzzahl

und dann

keine Menschen mehr

Menschen wie Sie

die es immer gerne einfacher

haben wollen

während sie es sich selbst doch schon

so einfach machen

wie nur möglich

nur weil sie zufällig

drüber bestimmen

was von Wert sein soll

was nicht

und was andere gefälligst

zu tun hätten

damit sie so bleiben können

wie sie sind!"


Rupi am 17.08.2023



Ein gutbezahlter Job


Ich steh Schmiere

im Schmierentheater

sorg' dafür

dass uns niemand

beim Schleimen

erwischt

Bin ein Wachhund

genau wie mein Vater

beiß' manchmal

in die Schenkel

manchmal in

die Gischt


In der Lobby

genau vorm Plenarsaal

wo Partei

und Parteifreund

sich teilen

das Bett

und dann wechseln

wer will kann gleich zwei Mal

die Potenz

könnt' zwar fehlen

doch Geld macht's

ja wett


Ich hab alle

gekannt und gesehen

Diplomat

Zwischenhändler

Minister

Magnat

doch Erinnern

kann allenfalls gehen

wenn für mich

man dann keine

Verwendung

mehr hat


Danach sieht es

trotz halbleeren Rängen

für nen Hund

hier im Reichstag

nun wirklich

nicht aus

unser Staat zahlt

sehr gut für's Verdrängen

und kein Tier

wird vergessen

nur's Volk nimmt

Reißaus.


Rupert am 09.07.2023





Man muss gute Nerven haben


Es war ja zu erwarten,

man konnte quasi mit nichts anderem rechnen,

und glauben Sie mir, junger Mann,

auch Sie, mit Ihren Gefühlen,

mit Ihrem Intellekt und Bildungsstand,

ja,

Sie, mit Ihrem Geschmack,

Ihnen wird’s auch nicht besser ergehen,

und deshalb seien Sie vorbereitet,

dies ist nämlich ein Stresstest,

und am besten ist, Sie bringen dafür

gute Nerven mit..

man muss gute Nerven haben!


Worüber ich rede? Ja... wissen Sie das denn nicht?

Haben Sie sich denn noch nicht geoutet?

Sie können doch gar nichts dafür,

schon gar nicht, dass Sie Deutsche Eltern haben,

geschweige denn, dass Sie Deutscher SIND,

aber Sie fallen eben schon dadurch negativ auf,

dass Sie bei unsrer Sprache auf Satzbau

und Grammatik achten,

außerdem ist Ihre Hautfarbe,

zumindest, solange Sie nicht doch mal

den Gang zum Sonnenstudio in Erwägung ziehen,

eindeutig weiß.


Zu weiß, wenn Sie mich fragen!

Aber nein, Sie müssen sich...

ja Sie dürfen sich deshalb gar nicht bräunen lassen,

dafür ist's zu spät,

aber darum geht’s ja auch überhaupt nicht,

ob Sie nun ein Rassist sind oder nicht,

seien Sie sich versichert,

das steht hier überhaupt nicht zur Debatte,

und das meine ich doch auch gar nicht,

iwo.

Ich meine es eher generell,

also das mit den Nerven,

vielleicht gehe ich Ihnen ja deswegen auf genau jene,

aber ich habe Sie gesehen,

also nicht Ihre Nerven, sondern Sie persönlich,

und ich sag' Ihnen gleich,

wenn Sie keine guten Nerven haben,

dann...

kann sich das noch sehr, sehr negativ für Sie auswirken.


Wobei ich Sie gesehen und was Sie falsch gemacht haben?

Also, wir sind ja unter uns,

und aus meiner persönlichen Sicht,

junger Mann,

haben Sie überhaupt nichts falsch gemacht,

im Gegenteil, denn ich... ich hatte mir ja

auch überlegt, ob ich da nicht mal hingehe,

hingehen soll,

sonst hätte ich Sie ja gar nicht...

erwischen können dabei...

ja, ich sah Sie eben dort,

als ich selbst mit dem Gedanken spielte,

mir genau dasselbe anzutun,

und zwar wegen meiner Nerven,

man muss eben gute Nerven haben,

heutzutage sowieso!


Was? Ich hätte Sie bestimmt verwechselt?

Ja wobei und mit wem denn?

Neinnein, ich bin mir ganz sicher, dass Sie das waren,

Sie trugen sogar die gleichen Klamotten wie jetzt,

aber keine Sorge, auch darum geht es nicht,

außerdem ist es mir egal,

ob es nun wirklich dieselben oder eben nur die gleichen

Klamotten sind, die Sie da seit einiger Zeit am Leib haben,

aber die Veranstaltung, von der ich rede,

der Stresstest, um den es sich handelt,

der ist auf jeden Fall der gleiche,

ich bin da quasi schon durch,

wenn auch nicht wegen derselben Veranstaltung,

denn ich...

nunja, ich bin da dann doch nicht rein.


Aber nicht wegen Ihnen,

nicht, dass Sie sich jetzt schuldig fühlen,

nein,

aber der Roland Kaiser wäre dann,

wegen seinem politischen Engagement,

schon mehr mein Fall,

nur blöderweise trat der nicht auf,

also bin ich da auch nicht rein... mit Ihnen...

also dort, wo Sie drin gewesen sind,

und – um Sie zu beruhigen -

ich rede nicht von der Schwulensauna

gleich neben der freikirchlichen Gemeinde,

aus der ich Sie auch schon habe kommen sehen,

oder sonst einem Swingerclub,

nein, ich rede wirklich von einem Konzert,

auch wenn's nicht eines vom Roland Kaiser war,

aber auf jeden Fall war's auch eins,

für das man gute Nerven braucht.


Genau! Jetzt haben Sie's!

Ich hab Sie bei Olaf, dem Flipper gesehen!

Neinneinneinnein, bloß keine Begründungen jetzt,

schon gar nicht, dass Sie nur deshalb dort gewesen seien,

um Ihre Oma zu begleiten,

solche Ausreden sind ja nur noch peinlich,

Sie können vor mir ruhig zugeben,

was für Musik Sie mögen...

denn für mich, verzeihen Sie, ist das sowieso

alles irgendwie Schlager,

manchmal ist es eben Schlager mit Keule,

so wie die Toten Hosen...

oder Unheilig...

aber ob nun Rammstein, Helene Fischer oder auch Kiss,

man braucht eben gute Nerven dafür,

und dann erst Recht für die Diskussionen,

die quasi automatisch entstehen,

wenn man sich dann mal vor wem geoutet hat...

so als Deutscher, der in seinem Heimatland aufwuchs

und blöderweise mal ein Kind gewesen ist,

für das Musik mal zum Spass an der Freud da war,

ohne jeglichen weiteren Zweck.


Ein Kind, das sich doch tatsächlich seines Lebens freute,

und dann auch noch mit gutem Gewissen...

und ganz egal, ob's nun verarscht worden ist dabei

...oder auch nicht.

Machen Sie jetzt also bloß nicht Ihre Oma dafür verantwortlich,

denn die wird mutmaßlich sowieso bald vor ihrem Richter stehen...

und dann können Sie nur noch für sie beten,

Sie wissen ja überhaupt nicht,

was die alte Dame so auf dem Kerbholz hat,

und je nach dem, wie schlimm es ist,

käme Olaf, der Flipper dann womöglich noch

als verschärfendes Höllenargument dazu,

und das können Sie ihr doch nicht im Ernst antun,

die Kreuzchen bei der CDU, die sie ja dachte, hier zu ihren Gunsten

ins Spiel bringen zu können, sind ja schon belastend genug.


Schluss jetzt mit den Rechtfertigungen!

Sie waren eben bei Olaf, dem Flipper, hoffentlich hat's Ihnen

dann auch gefallen, ob christlich oder teuflisch!

Sofern Sie nicht hinterher,

so als Vollkaskodesperado,

dem Wolfgang Niedecken vor der Nase rumgefahren sind,

ob im SUV oder im Suff oder gar nüchtern...

droht Ihnen nun kein weiterer diesbezüglicher Vortrag,

zumindest... solange Sie sich nicht outen.

Außerdem verrate ich Sie nicht,

denn wenn Sie mal auf meiner Gedichteseite vorbeischauen sollten,

können Sie dort ja lesen,

wie ich im zarten Alter von 6 Jahren einst bei Daliah Lavi gewesen bin.

Und wenn nun, zusätzlich, ausgerechnet auch noch Olaf, der Flipper

dazu gekommen wäre, nun, dann stünde dies ebenso

unter meinen Konzertbesuchen,

da kenne ich gar nichts, schon gar keine Scham...

denn da stehen auch Gitte, Johnny Wakelin und Brotherhood of Man dabei,

aber letztere waren halt mit auf der Oldie-Festival-Liste

und kein wirklicher Hallenbesuchsgrund.

Und Sie, Sie können Ihre eigene Liste machen,

für die bin ich ganz sicher nicht zuständig.


Und ob Sie's nun glauben oder nicht,

wenn ich mich doch für etwas schämen sollte,

dann wären es Pink Floyd,

und zwar nicht, weil Roger Waters bei denen gespielt hat,

sondern eher, weil er damals schon nicht mehr dabei war,

aber eigentlich hauptsächlich, weil ich sie generell eigentlich gar nicht mag.

Ich bin da damals nämlich vor allem wegen der Lightshow hin,

während die Musik... explizit jene in der ersten Hälfte dann, wo's zu allem

Überfluss auch noch hell war, aber auch später,

ich sage nur Frauenstimme bei „The Great Gig in the Sky“...

also, man muss schon gute Nerven haben!

Ein Freund von mir war bei den Stones und bei Howard Carpendale,

bei Eric Clapton und bei Peter Maffay

...und das alles innerhalb von nur wenigen Wochen,

das muss man dann auch erstmal verarbeiten.

Ja, genau, und leisten können muss man sich das AUCH NOCH...

heutzutage,

aber auf jeden Fall Nerven...

quasi wie Drahtseile...

die braucht man da eben,

denn es ist nunmal ein Stresstest.


Und dann kommt sicher irgendwer und beurteilt einen

nach dem, wovon man sich hat unterhalten lassen,

nicht nur diese, verzeihen Sie, religiösen Spinner,

die den Teufel auch noch in Ihrer Doktor Oetker Pizza finden,

um sie Ihnen madig zu machen...

von der Schwulensauna mal ganz zu schweigen,

aber ich hoffe dann doch, dass Sie dort Kondome benutzt haben,

ja, dies sage ich auch und gerade als Katholik!

Und dass ich nun tatsächlich zwei CD-Boxen

von Daliah Lavi erwarte und mich drauf freue,

als gäbe es kein Morgen,

als hätte es überhaupt kein Morgenschein gegeben...

ja, als wäre ich noch immer ein Kind und diese Musik -

Schlager, ob mit oder ohne Keule! - wäre zum Spaß an der Freud' da...

es war ja zu erwarten,

man konnte quasi mit nichts anderem rechnen...

nein, ich weiß auch nicht, ob Donald Trump wiederkommt...

aber klar ist es den Amis zuzutrauen, dass sie den nochmal wählen...

außerdem dachte ich, dass Sie als Freikirchler eher

für den wären....

oh, nichtmal gegen's Impfen?


Sie glauben also auch nicht alles, was man Ihnen da erzählt...

na herzlichen Glückwunsch!

Dann hat auch Olaf, der Flipper Ihnen bestimmt nicht geschadet...

sehen Sie, so kann man sich irren...

genau...

man sucht es sich selbst aus, von wem man verarscht wird

und vom wem nicht...

bei mir sind's dann halt doch eher Frauen...

yep, machen Sie's auch gut!

Das Leben ist eben ein Stresstest und für den...

muss man GUTE NERVEN haben!


Rupert am 09.11.2022

man lese dazu bitte auch meine Erinnerung an Daliah Lavi hier:

Prosa: Begegnungen und Sonstiges... (nach UNTEN scrollen!)

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Ausnahme!

Das Fritzchen, mein kreativer junger Freund aus der "Pennälerlyrik", hat mir grade ein brandneues Gedicht

vorbei gebracht und auch gleich erlaubt, es ausnahmsweise nicht dort... sondern HIER dazu zu stellen!

Wer mehr von Fritzchen's Arbeiten lesen will, muss dann halt hier klicken: Achtung Zoten ! (Pennälerlyrik u.A.)


Onkel Markus


Der Onkel Markus von der CSU

der ist ein Bub... genau wie ich und Du

sein großes Vorbild ist der Nikolaus

Geschenke machen... ziehn von Haus zu Haus!

So kam's... er zog bis in die Politik

doch seither hagelt's immer nur Kritik

sogar, weil er jetzt offen drüber spricht

der Heil'ge hat 'nen Bart... er selber nicht!


Und weil dem Markus nur der Bart noch fehlt

zu seinem Glück, für das er sich so quält

hat er sich selber öffentlich beschwert:

Das Glück! Es blieb bis heute ihm verwehrt!

Man glaubt es kaum... er gab doch jeden Cent

ist nun sogar Ministerpräsident

und wird doch seines Mannesrechts beraubt

weil niemand ihm den Stoppelwuchs erlaubt!


Egal, wen Onkel Markus hat gefragt

man hat ihm stets das Eine nur gesagt:

„Wenn Du so einen Bart trägst, kommt es raus:

Du hältst Dich scheinbar für den Nikolaus!

Und sowas in 'ner Christlichen Partei...

da geht durch's ganze Bundesland ein Schrei!

In Bayern wird man öffentlich Dich richten...

drum musst Du auf das coole Ding verzichten!“


Ach, Onkel Markus, bitte weine nicht

manchmal heisst's eben leider doch Verzicht

weil irgendjemand sich an etwas stört

und man, wie Du, ja stets auf Andre hört

...ich seh' mir das nun nicht mehr länger an

und ruf' Dir hiermit zu: Sei doch ein Mann!

Sobald Du einer bist, musst Du's bloß glauben

und einfach nur Dir selbst den Bart erlauben!


Fritzchen mit nasssrasierten Grüßen nach Bayern am 08.01.2024


 



Rund um die Welt – drei satirische Gedichte aus circa 6 Stunden

 

Nun soll es also doch, auch beim Rupi, die Masse machen -

statt der Klasse, die unzweifelhaft auf seiner Gedichteseite vorherrscht,

und wieso ?

Weil der Chef, der Rufus Van Houten, das plötzlich so will !

 

Wenn Dir die drei Gedichte jedes für sich nicht wirklich gut genug sind,

nur weil Du eben auch ein unzufriedener Nörgler bist,

dann tu' sie eben zusammen und mach' ein Werk aus ihnen.

Auf jeden Fall schuldest Du mir die noch, bevor Du Dich ausruhen kannst !“

 

Ist dies etwa immer noch das Ende für Anfänger ?

Hat das denn nicht bereits mit dem Ernst des Lebens wieder aufgehört ?

Wieso mutest Du den Leuten nun quasi alles zu ?“

 

Na weil ich der Chef bin und es kann !

Außerdem... wird’s doch höchste Zeit, dass die Leute selber was tun,

wenn überhaupt jemand die ganze Arbeit auf Dich abwälzen darf,

dann bin das immer noch ich...

Oder hattest Du geglaubt, dass es damit nie zum Ende käme ?“

 

Geglaubt ? Ich ? Woran ? Ich kann... ???

Na dann...

 

1)

Rund um die Welt

 

Rund um die Welt

überall ist's das Gleiche

erst geht’s um's Geld

dann über 'ne Leiche

wer wird gefragt

ob's ihm denn gefällt ?

Geschunden, geplagt

wird man rund um die Welt.

 

Rund um die Welt

wie auch ihre Geschichte

wird dargestellt

wie der Mensch sich vernichte

dann nachgeahmt

oder bloß laut gebellt

dass Gott sich erbarmt

glaubt man rund um die Welt

 

Rund um die Welt

gibt’s ein böses Erwachen

wie unbestellt

erklingt teuflisches Lachen

weil dieser Gott

nun das Urteil doch fällt

Auf Mord steht Schafott

heisst's nun rund um die Welt

 

Rund um die Welt

überall ist's das Gleiche

erst geht’s um's Geld

dann über 'ne Leiche

wer wird gefragt

ob's ihm denn gefällt ?

Der Mensch, er versagt

und zwar rund um die Welt

 

Ein mal Karree

und dann wieder im Kreis

Freiheit ade

wir bezahlen den Preis

Dies ist ein Alp

tut in Wirklichkeit weh

Hol' ihren Skalp...

Ein mal Karree !

 

Rupert am 15.03.2018

 

2)

Kluge Sprüche einmal anders

 

Was haben wir nicht doch gelacht

und welche Nacht zum Tag gemacht

trotz allen Lügen, deren Beine

kürzer waren noch als meine

so ging es mit den Lastern los:

Die Müßigkeit war ziemlich groß

Der Mensch soll denken, wo Gott lenkt

auch wenn er sich das Hirn verrenkt

 

Mit Undank lohnt man's in den Welten

wie viel des Schuster's Leisten gelten

damit der bleibt bei seinen dann

wie's Brautkleid Brautkleid bleiben kann

Das Glück lässt sich von jedem schmieden

jedoch nur selbst, sagt man hiernieden

Wo Vorsicht eine Mutter ist

die ihre Kiste nicht vergisst

 

Der Deckel wird vom Topf gefunden

's gibt laute nicht, doch stille Stunden

wenn's Ende gut ist ist's auch alles

stets vor, nie hinter'm Fall des Falles

kommt am Ziel der Hochmut an

wo Dusel man gebrauchen kann

klopft man auf Holz und nutzt den Tag

...der wiederum hat seine Plag':

 

Der Künstler sucht den Musenkuss

die Weisheit ihren letzten Schluss

wer's zu nichts brachte kam nicht weit

doch alle Wunden heilt die Zeit

Wer sich was gönnt und dann auch Dir

wünscht jedem Tierchen sein Pläsier

Schreibst Du Dir nichts hinter die Ohren

bleibt Hopfen sowie Malz verloren

 

Folgt dann die Arbeit dem Vergnügen ?

Wäscht isoliert sich jede Hand ?

Der Schein, hört er je auf zu trügen ?

Baut nicht ein Bauer auch auf Sand ?

Wo macht das seichte Wasser Krach,

ein Anfang's einem auch mal leicht ?

Wann gibt der Dumme endlich nach ?

Wann wird der Preis vom Fleiss erreicht ?

 

Wer meint, dass er schon alles wüsste

der bleibt sein Leben lang ein Narr

und glaubt, dass alles bleiben müsste

so wie es schon immer war:

Vielleicht werd' klug ich ohne Schaden

bleib' aus den Augen doch im Sinn

mach' mein Geschäft in Deinem Laden

und kann behalten den Gewinn !

 

Wer kann's schon mit Gewissheit sagen ?

Ich würd' es dann doch nicht machen

geh' auch mal denen an den Kragen

die sich gerne lustig machen

über and're, die, so scheint's, nicht

ganz so schlau sind wie die Masse

So manches Hirn bleibt eben undicht

ganz egal, wie sehr ich's hasse !

 

 

Rupi noch am 14.03.2018

 

3)

Raucher

 

Ich habe keinen Schornstein

und dennoch qualmt's aus mir

Du atmest nur die Reste ein

von dem, was ich so inhalier'

doch die sind halb so giftig

wie's Essen auf dem Tisch

kannst zwar verzichten, doch nicht flieh'n

Gerüche, die vorrüberzieh'n

Dein Appetit, als Grund nicht triftig

um Dir etwas rein zu zieh'n ?

Für den Salat reicht „frisch“ !

 

Es leben die Eliten

sonst sterben die doch aus

Du liest mir vor aus den Leviten

die Rechnung geht ja doch auf's Haus

der eine kann sich's leisten

der and're eben nicht

die Preiserhöhung zeigt es an

zu wem man sich noch zählen kann

doch was die sich damit erdreisten

und dann noch beim kleinen Mann...

schreit viel zu laut „Verzicht“ !

 

Es reicht, ich werde böse

und das liegt nicht am Ruß

Nun kommt's zu teuflischem Getöse

vielleicht wächst mir ein Pferdefuß

dann bau' ich kleine Brücken

zum Reichstag nach Berlin

verteile was im Parlament

mal seh'n, wer den Gestank noch kennt

es blieb ja doch beim Bänkedrücken

nur damit man weiterpennt

- nun wird’s nicht mehr verzieh'n !

 

Da wird man ganz schön schauen

für's üppige Salär

Jetzt tut sich mal wer etwas trauen

den braven Deutschen gibt’s nicht mehr

das Stimmvieh, einstmals heilig

macht Revolution

Die Raucher steh'n zusammen auf

mit letzter Kraft zum Schlussverkauf

mit dem man uns beleidigt

entmündigt ...sind wir schon.

 

Rupert am 15.03.2018

 

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Ohje... was bin ich heute wieder böse... 

wieso fällt mir nun so etwas ein ?

Lag's etwa am Berliner Wortgetöse ?

Egal, es sollte wohl geschrieben sein...:


 

Nach der Henkersmahlzeit

 

Aber gerne doch...

man tut ja, was man kann !

Ich bin gerne Koch...

der Rest geht mich nichts an !

Ja natürlich wusste ich für wen ich koche

hab mich extra angestrengt, die ganze Woche !

Tja und heute nun...

gesondert noch nach Wunsch,

das gegrillte Huhn,

plus Salzkartoffeln, Punsch...

vielleicht wird’s die Hose nun etwas beengen,

dafür reicht's Gewicht, um nicht zu lang' zu hängen !

 

Wer schwört auch 'nen Eid ?

Da droht ja schon's Gericht !

Nein, es tut mir leid,

Genau'res weiß ich nicht...

wer denn nun warum zum Bundeskanzler wurde

Ihnen quasi folgt, vielleicht ist's ja ein Kurde ?

Einer, der durch Sie

einst Unterschlupf hier fand

Die Demokratie

...sie blieb, doch unser Land

konnte nunmal so nicht mehr dasselbe bleiben

sei'n Sie froh, man wird Sie schließlich nicht vertreiben !

 

Ja, das droht mir bald...

wie allen And'ren auch

Deutsch wird man nicht alt

so wie der eig'ne Brauch

und ich kann nunmal nur gute, deutsche Küche

mich vertreiben ja schon andere Gerüche !

Sie war'n hier mein letzter Job,

und der ist nun ganz getan

Vielen Dank auch für das Lob...

ich fang' neu im Ausland an

Sie könnten's auch, nur wollt' Sie dann doch keiner haben

so wie Sie die Todesstrafe, die nun Sie trifft... heute aben

-d.

 

Rupert am 22.03.2018

 




Meine Sommer-Styles


Meine Sommer-Styles

sie gleichen

meinen Winter-Files

meine Moves im Herbst

sie stammen noch

vom Frühjahr


Meine Fashion-Week

erreichte schon

als Kind den Peak

aufgetragne Shorts

und Brüderchens

Pyjama


Diese Werbemails

sie werben

stets an mir vorbei

alle X-tra-Sales

sind mir noch viel

zu teuer


Meine Slimline-Fails

sind mir

tatsächlich einerlei

und fürs Body-Shaming

bräucht ich nen

Betreuer.


Rupi am 12.07.2023


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Dem Deutschen Volk zum Wohle

(aka: Was der Henker zum Richter sagt !)

 

Was, aus dem Deutschen Volke, der Henker (arbeitslos, da es hier die Todesstrafe ja schon lange nicht mehr gibt !)

zum Richter (i.i.A., also immer im Amt, da DEUTSCH !) sagt:

 

Also Sie, ja, unsere Frau Bundeskanzlerin braucht sich

meiner Meinung nach

nicht so beschimpfen lassen, und das schon gar nicht von Ihnen...

„Landesverrat“ kann das, was sie macht, schon aus mehreren Gründen nicht sein,

denn erstens legt sie des ja quasi selber fest, was nun Landesverrat is und was nich',

und zwar anhand ihrer Kompetenz bezüglich dieser Kurven... moment...

wie nennt man die nochmal... genau, Richtlinienkompetenz,

hat also nix zu tun mit Rundungen, auch nicht mit weiblichen,

sondern eher damit, wo der Hase denn nun langläuft,

wenn er sich Skier anbindet,

hehe,

also, sie definiert ja quasi, wann es sich wobei um Landesverrat handelt,

und des müssen Sie schon zugeben, so blöd is' die dann nicht,

sich da selber verurteilbar zu machen, da können Sie als Richter

noch so sehr an die Grenzen gehen, die solche Linien auch haben,

des is quasi zwecklos is des.

Ihnen geht es ja vor allem um die Grenzen, das weiß die doch sowieso,

und mit ihrer eignen Kompetenz als Kanzlerin braucht sie für dieses Thema

kein Jurastusium so wie Sie, um da Urteile fällen zu können,

außerdem is sie ja auch Mensch oder zumindest, für die Genderdeutsch sprechenden

Bundersbürger*Innen, Menschin, und als solche is die zumindest aufmerksam,

dass sie ein Restgewissen behalten kann, wenn es sich bei den Urteilen,

die sich da auf die Grenzen beziehen, um Urteile über Leben und Tod handelt.

Wenn man, wie Sie, mein Herr, nun via Jurastudium zum Richter geworden ist,

dann kann's schon sein, dass man sich unterwegs auf den Stuhl, auf dem man als

Richter dann sitzt, mit allen vorhandenen Skrupeln sogar auch dieses Restgewissen

quasi aberzogen hat, um sich beim Urteilen dann strikt an die Paragraphen und sonst an

nix halten zu können, ja, vielleicht enthebt einen dieser Richterstuhl ja von jenen,

welche als Menschen und Menschinnen als Bürger*Innen unseres Landes

vor den Stuhl zitiert werden und sich damit unter Ihnen befinden,

sodass Sie jetzt quasi gar kein Mensch mehr sein brauchen,

da dieser Stuhl sie zu was Anderem, was Besseren macht,

aber für Politiker gilt das nicht, das ist für die quasi aufgrund der Gewaltenteilung

ausgeschlossen, sodass sogar ein Kanzler oder eine Kanzlerin noch immer Menschin

bleiben kann, obwohl die dann auch über die Paragraphen bestimmt,

an welche Sie sich beim Urteilen immer noch zu halten haben.

Außerdem, ich weiß es ja, es gibt so spezielle Fälle, Kandidaten sozusagen,

bei denen es manchmal bedeutet, dass man sich gar nicht ans Gesetz halten braucht,

weil es ja genügt,

wenn man sich an die Paragraphen gehalten hat beziehungsweise ihr Anwalt oder ihre Anwältin

es irgendwie vor Gericht so auslegen, quasi so drehen kann,

als hätte man wenigstens dies getan, also... sich gemäß der Paragraphen nichts zu schulden kommen

lassen, obwohl man das Gesetz gebrochen hat, und dann... können Sie als gewissenloser Richter,

welcher den Homo Sapiens übergeordnet und damit entzogen ist, auch nicht mehr viel tun,

weil Sie dann ja einzig den Paragraphen gehorchen und das, was so ein Anwalt sagt, in Ihren Ohren

viel zu plausibel erscheint, um nicht ausgerechnet an die, also an die Paragraphen, denen Sie

noch immer untergeordnet sind, zu erinnern...

und mir scheint es, dass Sie, so als Übermensch und Privatperson, die Sie ja auch noch sind,

sich da gerade einen Kanzler oder eine Kanzlerin wünschen, der oder die Ihnen etwas ähnlicher ist

und sowohl kein Restgewissen mehr hat alsauch sich den Menschen enthebt, und die Frage

muss erlaubt sein, Euer Ehren, denn sie drängt sich mir auf, die Frage ist nämlich:

Was dann ?

Dann regiert nämlich jemand, welcher sich, solange es auch nur irgendwie mit den Paragraphen

vereinbar ist, überhaupt nicht ans Gesetz selber halten braucht, und die anderen Politiker

machen es ihm oder ihr dann blöderweise auch noch nach,

und das kann's ja wohl nicht sein, dann kann man ja gleich dafür sorgen,

dass nur noch Leute mit Juraabschluss in die Parlamente einziehen und unser Land

zum Verhandlungsfall wird, dessen Ausgang mit Gerechtigkeit nichts mehr zu tun hat,

weil Recht und Gerechtigkeit bekanntlich nicht das gleiche sind.

Sehen Sie, unsere Kanzlerin ist eben nicht so, und das stößt Ihnen so bitter auf,

wenn Sie meinen, dass das Deutsche Volk vor ihr beschützt werden muss.

Ich sage Ihnen das ganz ehrlich und direkt, Euer Ehren, das Deutsche Volk,

es konnte sich unter ihrer Kanzlerschaft bisher immerhin noch „zum Wohl“ sagen,

aber wenn jetzt zum Beispiel Sie persönlich Kanzler würden,

dann würde daraus in Nullkommanix ein „Prost Mahlzeit !“, bei dem Sie dann

nichtmal mit anprosten würden.

Was ich damit sagen will ? Na... es ist vielleicht wahr, ja, vielleicht muss das Deutsche Volk

zu seinem Wohl mal vor ihr oder auch jemandem anders der wo Kanzler oder Kanzlerin ist

tatsächlich beschützt werden, aber viel mehr noch vor Leuten wie Ihnen,

das sage ich Ihnen jetzt, auch wenn Sie mir ein Ordnungsgeld aufbrummen würden,

wenn ich hier und jetzt vor Gericht wäre.

Rechte Richter sind mir echt zuwider, wissen Sie, nicht zuletzt, weil sie sich immer wieder

als linke Hunde erweisen, und dem Deutschen Volke eher zum Unwohl agieren aber zumindest

bei mir persönlich unweigerlich Unwohlsein verursachen, und wenn die Flüchtlinge,

die Sie gern automatisch an unseren Grenzen außen vor gelassen sehen würden, von Ihnen wüssten,

dann würden die glatt vor ihnen mitflüchten und von selber draussen bleiben wollen.

Natürlich ist, im Vergleich zu Ihnen, unsere Kanzlerin noch immer eine einladende Persönlichkeit,

selbst dann, wenn sie die einmal ausgesprochene Einladung wieder zurücknimmt oder sonstwie

via Europäischem Recht untergraben sollte, aber, jetzt kommt die Überraschung, der Clou sozusagen:

Landesverräterin kann sie gar nicht sein, Sie irren sich da komplett,

denn zweitens und in Wahrheit ist sie überhaupt keine Deutsche und kann Deutschland deswegen auch gar nicht verraten.

Da sind Sie jetzt überrascht, was ? Sie glauben ja, es mit einer Deutschen zu tun zu haben,

und das nicht nur wegen ihrem Pass, sondern weil sie in Hamburg geboren worden ist

und dann lange Zeit in der DDR lebte, welche ja auch irgendwie noch Deutschland war

und damit zu Deutschland gehört, aber... ich habe den Beweis, dass sie gar keine Deutsche ist,

sondern Koreanerin, und das mit dem Ausweis können wir ja sowieso vergessen,

fragen Sie mal nach bei Ihren Freunden, den Reichsbürgern.

Ja, Sie haben richtig gehört, Frau M. ist Koreanerin, und ich habe den Beweis.

Da schau'n Sie jetzt aber blöd, was ? Einen solch ungläubigen Gesichtsausdruck habe ich

bei einem Juristen schon seit den RAF-Prozessen nicht mehr gesehen, aber es stimmt

und ich erkläre es Ihnen jetzt, vielleicht können Sie mir ja zumindest Gedanklich bei der

Argumentation folgen, auch wenn's beim Unglauben bleibt,

aber das ist mir egal.

Sie wissen ja, dass Korea gespalten ist in zwei Teile, so wie weiland unser schönes

Deutschland auch, aber was Sie nicht wissen, ist dass es außer Nord- und Südkoreanern noch

eine Sorte Koreaner gibt, unabhängig von der Geografie genauso wie vom jeweiligen politischen System.

Und zu genau dieser Sorte Koreaner gehört auch unsere Kanzlerin,

weshalb klar ist, dass sie eben Koreanerin und keine Deutsche ist, zumindest keine richtige.

Kanzlerin mit Richtlinienkompetenz und allem, was dazu gehört, ist sie trotzdem,

da können Sie machen, was Sie wollen, schließlich hat das Deutsche Volk sie gewählt

und sich dann zugeprostet, und das nicht zum ersten Mal, aber selbst wenn Sie nun meinen,

dass Frau M. dies unter Vorspiegelung falscher Tatsachen quasi illegal erreicht hat,

um seither zurückzuprosten, helfen Ihnen Ihre Paragraphen da gar nichts,

außerdem glauben Sie mir sowieso nicht, obwohl ich Recht habe...

Frau Merkel ist Koreanerin ! Nicht Nordkoreanerin, nicht Südkoreanerin, aber Koreanerin,

und in ihrer Persönlichkeit ist ihr wahres Heimatland bereits wieder vereint,

weshalb sie in Deutschland lebt, obwohl das natürlich schizophren ist, genauso schizophren

wie das wiedervereinigte Deutschland selbst.

Und für die Sorte Koreanerin, wie sie eine ist, gibt’s auch einen Spezialbegriff,

und den scheinen Sie nicht zu kennen, sonst würden Sie gerade nicht so verdutzt dreinschauen.

Aber genau deswegen, weil dieser Spezialbegriff, diese Extrabezeichnung auf sie passt,

und das auch noch zu 100 Prozent, habe ich herausgefunden, dass sie Koreanerin ist,

das ist quasi der Beweis, und den findet man dann, wenn man sich überlegt,

was sie sein muss, nun, da sie das Theater mit Seehofer und Söder auch noch mit macht,

obwohl kein normaler Mensch und schon gar kein Deutscher sich das zumuten würde.

Ja, genau... diese Bayern... sie sind eine Zumutung für Deutschland, und was sie da machen,

in Berlin natürlich, und das auch noch mit Frau M, das ist eine Hardcore-Zumutung

für die Bundeskanzlerin, und da sie weder Herrn Seehofer aus seinem Amt entlassen hat

noch den Beggel hinwarf, weil's damit endgültig zu viel ist, ist sie eben Koreanerin...

hehe.

Also eigentlich bin ich ja sehr zufrieden mit dem Quasiruhestand, in dem ich mich

befinde, aber so Leute wie der Seehofer... oder der Söder... und dann noch vor allem so

Leute wie Sie, Euer Ehren, also... bei denen juckt es mich dann schon in den Fingern,

da würd' ich gern mal wieder meines Amtes walten, aber mein Pech ist eben Ihr Glück,

also tun Sie nicht so, als würde ich mit meiner Ehrlichkeit nun irgendwen bedrohen.

Und da ich Sie nicht länger auf die Folter spannnen will, sage ich's Ihnen jetzt auch,

was für eine Koreanerin ich meine... also spitzen Sie Ihre Ohren,

sonst verpassen Sie die Schlusspointe:

Frau Merkel, unsere Bundeskanzlerin, ist natürlich keine Nordkoeranerin,

sie ist auch keine Südkoreanerin, aber eins ist sie ganz bestimmt:

Hartkoreanerin ! :p

Und ich, das bringt ja allein schon mein Beruf mit sich,

ich bin Hartkoreaner, was hiermit geoutet wäre...

und das... dem Deutschen Volk zum Wohle, also Prost... alle Miteinander !

 

Rupert am 30.06.2018

 

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Erwarte nie zu viel

 

Wenn die FDP

Suizidhilfe 

fordert

kann man das irgendwie

schlecht ablehnen

auch wenn sich

auch dabei dann

sicherlich

wieder

jemand

falsche

Hoffnungen

macht.

 

Rupert am 13.10.2018

 

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Weihnachten kann kommen

 

Haben wir irgendwas vergessen

oder irgendwen ? Mal seh'n...:

Das neue, einbruchsichere Schloss

der automatische Alarm

die Heckenschussanlage, alles da

mach' die Beleuchtung an

damit ihn alle sehen können

unsren großen Weihnachtsstern

wir feiern heuer unsre Rettung

durch den einzig wahren Herrn

 

Zwar kommt das Christkind nicht mehr rein

so völlig ohne Deutschen Pass

dafür kann Weihnachten jetzt kommen

und zu Liebe wird der Hass

 

Lass uns ein Zeichen dafür setzen

wer wir wirklich sind, mein Kind...:

Kulturelle Herrenmenschen

und das Licht des Abendlands

auf unsren Ofen freut sich insgeheim

sogar die Weihnachtsgans

und aus dem Diesel wird ein Kampfstoff

gegen jeden fremden Keim

uns geht nichts über die Familie

gut gewärmt im trauten Heim

 

und so bescheren wir uns selbst

mit einem frisch lancierten Deal

das Fest will schließlich finanziert sein

und Waffen hat man nie zu viel

drum kommen sie via Export

ja auch von uns in alle Welt

und Weihnachten... kann auch noch kommen

so, wie man's von uns bestellt.

 

Haben wir irgendwas vergessen

oder irgendwen ?

 

Rupert am 30.10.2018

 

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Eigentlich will man das nicht 

 

Seien wir doch bitte mal ehrlich, ja, machen wir's mal am Wiederauftauchen von

Friedrich Merz fest, denn eigentlich hatten wir uns ja an seine Abwesenheit aus

der Politik gewöhnt und so unangenehm war's doch nicht gewesen, jedenfalls

hatte ich keine Sehnsucht nach ihm, habe sogar äußerst selten an ihn gedacht,

aber nun ist er wieder da und bei allen Vorteilen, die der Recycling-Gedanke

mit sich bringt, irgendwie macht seine neuerliche Präsenz es doch deutlich:

Eigentlich will man das nicht,

wenn so jemand erstmal verschwunden ist, dann soll er es doch bitteschön

auch bleiben, ja, sogar wenn es den Volksparteien an Hoffnungsträgern fehlt,

man geht ja auch nicht ausgerechnet in der Familiengruft nachsehen, wenn man

nach einem Erben sucht.

Ist es denn nicht genug damit, dass man sich zwangsweise bereits wieder

an den Christian Lindner gewöhnt hat, wenn man an die FDP denkt ?

Wer weiß denn jetzt schon noch, dass der mal weg gewesen ist

und erinnert sich an die schöne Zeit ?

Eben. Fast keiner mehr. Nichtmal die guten Erinnerungen sind uns gegönnt !

 

Irgendwie scheint es nicht bis zu den Politikern vorgedrungen zu sein,

dass so ein „Comeback“ nicht vergleichbar ist mit einem neuen Album von Abba

nach über 30 Jahren oder gar einer Wiederauferstehung von Elvis,

weil's dazu einfach an Beliebtheit mangelt, an freudiger Erwartung,

und dass selbst Dracula, der ja nun tatsächlich oft genug wieder aus dem Reich

der Untoten zurückkehren hat dürfen, ein angenehmeres Gruseln beschert,

wenn man den für die Leinwand wiederbelebt, aber...

bei Politikern genügt es voll und ganz, dass und wenn sie mal da waren,

und wenn sie dann weg sind, dann können sie ja in Talkshows auftreten oder,

wie Helmut Schmidt, zu einer Zeitung gehen, um der Welt auch weiterhin

mitteilen zu können, was sie denn denken, aber... zurückkommen ins aktive

Politikerleben, um damit einer Partei oder gar dem Deutschen Volke einen

Gefallen zu tun, ich bitte Sie, das ist, wie wenn man ein zweites Mal

den Versuch unternimmt, den Geschmack einer Classic Coke durch irgendetwas

anderes zu ersetzen, denn da ist es dann egal, ob alt oder neu,

gut oder schlecht, eigentlich will man das nicht und es kann doch nicht

so schwer sein, dies zur Kenntnis zu nehmen und von sowas Abstand zu nehmen.

 

Man sollte dabei doch wenigstens an die Leute denken, die einen in guter

Erinnerung behalten haben und dies auch weiterhin tun möchten,

und sich mal vorstellen, wie es den anderen gehen muss, die es eben auch gibt.

Oder ist ein wenig Empathie denn schon zu viel verlangt ?

Man betrachte doch nur mal Herrn Seehofer.

Wenn der jetzt von seinem Amt als CSU-Vorsitzender zurücktritt,

dann weiß er doch, dass keiner mehr will, dass er wiederkommt,

und deshalb fällt es ihm auch so schwer, gleichzeitig auch vom Posten

des Bundesinnenministers Abschied zu nehmen.

Noch ist er dadurch ja wichtig, irgendwie, und möchte eben auch so lange

wichtig bleiben können, wie er noch nicht ganz verschwunden ist,

weil sobald er diesen Schritt gemacht hat, und so weit müsste sogar er denken,

ist es eben generell nicht mehr erwünscht, dass er dann doch wieder wichtig wird.

Kann ja sein, dass die CSU oder vielleicht sogar unser Land irgendwann

in der Zukunft einen Retter braucht, aber der müsste eben unbelastet sein

von seiner oder irgendeiner Vergangenheit, sonst geht’s ihm noch wie dem

Martin Schulz. Der hatte sich ja von Europa verabschiedet, um in Deutschland

Bundeskanzler zu werden, was zunächst einen unglaublichen Hype verursachte,

ja, seiner Partei falsche Hoffnungen machte, und dann...

also schlimmer kann eine Bauchlandung ja kaum ausfallen.

Und wenn man nun an Friedrich Merz denkt, wenn man mal hinschaut,

wie da versucht wird, einen ähnlichen Hype zu kreieren, als könnte die CDU

so etwas brauchen, und wie man da schon im Ansatz daran scheitert,

etwas Vergleichbares zu bewerkstelligen, weil man eben mit Frau Merkel noch nicht so weit

in den Abgrund geschlingert ist wie die Sozialdemokratie mit Gerhard Schröder,

dann sollte man doch wenigstens so gescheit sein, neben Frau Kramp-Karrenbauer

und Herrn Laschet lieber ein unverbrauchtes, junges Gesicht aufzubauen,

als ausgerechnet mit Herrn Merz die Talfahrt zu beschleunigen,

denn auf dem seinen Bierdeckel passen doch viel zu wenig Menschen drauf,

um die CDU als Volkspartei attraktiver zu machen, als sie es eben ist.

Grundsätzlich und für alle Parteien gilt nämlich, dass Politikerrecycling

auch immer die Verzweiflung offenbart, die hinter demselben stecken muss,

denn wenn da aktuell gute und geeignete Leute wären, dann müsste man ja nicht ausgerechnet

in der Vergangenheit nach welchen suchen, oder vor Begeisterung in die Luft springen,

wenn sich jemand, an dessen Abwesenheit man sich doch im positiven Sinne gewöhnt hat,

selber wieder ins Spiel bringt.

 

Als Freiburger kann ich da nur auf unseren abgewählten, grünen OB hinweisen,

der nach der von ihm unerwarteten Schmach ankündigte, nun seinen Ruhestand genießen

zu wollen. Was wäre das für ein Alptraum, wenn auch dies ein leeres Versprechen

bleiben sollte, also nein, nichtmal als Autokarosserie für den umweltfreundlichsten

Diesel seit Umrüstungsnotlage, auf dem dann steht „ich war ein Oberbürgermeister“,

wäre der willkommen, also möge sich dann eben auch Frau Merkel dran erinnern,

dass, sobald sie für den Posten der Bundeskanzlerin nicht mehr zur Verfügung steht,

jedes Wiederauftauchen ihrerseits dann nicht mehr positiv gewertet werden wird,

egal, was sie alles für unser Land getan hat – und auch egal, wie sehr sich gewisse

Politikerkollegen auf internationalem Parkett nach ihr zurücksehnen werden.

Die Sehnsucht zurück nach jemandem, der nicht mehr da ist, die ist vielleicht,

sofern so etwas bei Politikern überhaupt möglich ist, das einzig wirklich gute,

was man da selber für sich noch erreichen kann, den Rufen dieser Sehnsucht zu folgen

allerdings... kann deswegen auch noch das letzte bißchen Legende zerstören,

das man mit ins Grab nehmen könnte, also sei hiermit ein für alle Mal davon abgeraten,

auf so Leute wie Wolfgang Schäuble zu hören, wie es der Herr Merz getan hat,

denn, nein... eigentlich will man das nicht, und wenn Herr Schäuble nur ehrlich

genug zu sich selber ist, so wird auch er irgendwann zum Schluss kommen,

dass er dies eigentlich nicht gewollt hat.

 

Natürlich bleibt dann noch immer die alte MAOAM-Frage offen,

was die Leute denn sonst wollen, aber... egal, wie katastrophal die Antwort

zum Beispiel bei der nächsten Bundestagswahl ausfallen wird,

der Weg zurück nicht nur vor den Fall der Mauer sondern auch von alten Gesichtern und Namen

ins aktuelle Geschehen – wird es nicht sein, Romantik hin oder her.

Vielleicht wird, sobald die Mutter der Probleme gelöst ist, sich dann

vielleicht doch mal ein eingebürgerter Syrer drüber freuen,

wenn auf dem Elektrochip, der ihm zur Identifizierung unter die Haut gepflanzt wird,

in Mikroschrift zu lesen steht: „Ich war Horst Seehofer“,

aber bis da hin ist lang hin und gerade der sollte sich keine solchen

Hoffnungen machen, denn danken wird’s ein solcher, einstiger Flüchtling dann doch

eher der Frau Merkel, während man ihn außerhalb Bayerns aller Wahrscheinlichkeit

nach längst vergessen haben wird.

Wäre Herr Seehofer Amerikaner, dann hätte er ja an der Stelle von Donald Trump

stehen können, den die Welt bestimmt nicht vergessen wird, egal, wie unwichtig

er ist, aber selbst den wird sich irgendwann kein Amerikaner mehr zurückwünschen,

wenn er mal nicht mehr da ist, was wetten wir ?

Manchmal gilt's eben leider auch für das oder die Person, was oder die man

mal gewählt hat, man erkennt es dann nur leider zu spät:

Eigentlich will man das nicht.

 

Rupert am 13.11.2018

 

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Berufsethos (oder: Ein empathiearmer Suizidverhinderungsversuch)


Der Tod

junger Mann

der Tod mag es

gar nicht

wenn sich jemand bei ihm

vordrängeln will

als ob bei ihm nicht

noch immer

jeder

zu seiner Zeit

drangekommen wäre.

Doch, der

ist da empflindlich

also lassen Sie es

besser sein

probiern Sie's lieber

doch nochmal

mit Ihrem Leben

denn das ist besser

als sich ausgerechnet

mit dem Tod

anzulegen

denn für den

sieht es dann immer

so aus

als würde so ein Mensch

an ausgerechnet seinem

Berufsethos zweifeln

wo er sich doch

schon immer

redlich bemüht hat

niemanden

also wirklich niemanden

zu vergessen.


Aller Erwartung nach

wird er schon alleine

deswegen

auch früh genug

bei Ihnen

seine Pflicht erfüllen

also tun Sie sich

selber einen

Gefallen

und stellen Sie

solche Beleidigungen

umgehend ein

damit Sie bei ihm

nicht in Ungnade fallen

denn es ist

auf jeden Fall

etwas Anderes

auf ihn zu warten

solcherlei Wertschätzung nämlich

weiß er durchaus

zu würdigen.


Rupert am 15.08.2023




Diese Fragen müssen erlaubt sein

 

Tschuldigung

liebe MitbürgerInnen des demokratiefreundlichen Spektrums,

aber dieses, mein Gehirn, es martert mich gerade zu sehr,

ich wollte ja (2 AM) ins Bett gehen und schlafen,

kann's aber nicht,

solange ich sie nicht gestellt habe,

diese Fragen...

die mich im Moment so quälen,

so beschäftigen,

man muss sie mir ja nicht (gleich) beantworten,

man kann ja, wie ich, drüber nachdenken

und dann möglicherweise,

wofür ich jetzt schon um Verzeihung bitte,

auch genauso leiden,

aber...

stellen muss ich sie und deshalb...

müssen sie auch erlaubt sein, diese Fragen,

egal, wie blöd sie sind...

vielleicht sind sie das ja,

aber ich hab' mich nunmal schon lange dran gewöhnt,

dass die Realität oft blöder ist,

als man es sich von ihr erhofft,

also darf ich diese Fragen auch dann nicht einfach unterschätzen,

wenn sie auch mir eigentlich zu blöd vorkommen,

sie wollen schließlich ihr Recht,

also bleibt's dabei:

Diese Fragen müssen erlaubt sein.

 

Gleich zu Anfang zum Beispiel eine Frage, die ich sogar

beantworten kann und wo ich's deswegen auch nach bestem Wissen und Gewissen

tun werde, denn... das wäre die Frage:

Welche Fragen denn ?

Und damit hätten wir ja schon eine,

selbst wenn's nicht meine ist, denn

... obwohl's gar nicht meine ist,

habe ich sie schließlich trotzdem gestellt,

so sehr martert mich mein Gehirn.

Womit wir schon bei den Fragen sind, die ich dann leider nicht mehr beantworten kann,

obwohl ich mit ihnen wenigstens eine Antwort auf die erste, soeben gestellte, gebe:

Wieso überhaupt ?

Dies ist eine Frage aus dem Stapel der sogenannten "Sinnfragen",

die eine Unterkategorie der "rhetorischen Fragen" geworden sind,

seit man sich ehrlicherweise damit abgefunden hat,

dass es keinen Sinn hat, nach einer schlüssigen Antwort zu suchen,

und als Antwort dann eben immer auf diesen Gedankenschluss verweist.

Und obwohl es noch mehr so Sinnfragen gibt, die mich gerade so quälen,

will ich mich hier nicht länger an ihnen aufhalten,

weil sonst wird dieser Vortrag zu sadistisch,

also betrachten Sie es als ein menschenfreundliches Zugeständnis meinerseits,

wenn ich nun sofort zu anderen, geradezu sinnfreien Fragen übergehe,

bei denen es aber immerhin noch einen Sinn machen könnte,

nach einer schlüssigen Antwort zu suchen.

Also hier die nächste:

 

Welches Flüchtlingsheim - in oder außerhalb Bayerns - nimmt eigentlich

den Herrn Seehofer auf, wenn der dann doch vom Amt des Bundesministers 

zurücktreten oder zurückgetreten werde wird ?

Verd... nochmal, ich habe diese Frage nicht gestellt, damit Sie sich amüsieren,

sondern weil ich Angst habe, er käme quasi in einer persönlichen Notlage

ausgerechnet hier her, in den Breisgau, und erhofft sich möglicherweise

noch eine angenehme Restzeit, in der man ihn hier duldet,

weil Freiburg doch ein schönes Städtchen ist,

der Schwarzwald nah und vielleicht spendiert die Stadt ihm ja

Freikarten für's Oktoberfest im Europapark Rust,

er ist schließlich kein Europa-Gegner.

Alles schön und gut, vielleicht tät ich's ihm - samt Stephen "Immer wieder Sonntags" Mross

- ja gönnen, aber begegnen will ich ihm hier dann doch nicht...

es wäre nämlich ein Fluchtgrund, der vom Asylrecht anderer (Bundes-)Länder nicht gedeckt wird,

und die Zeiten, in denen man als so ein Flüchtling herzlich aufgenommen wurde,

sie sind eben schon vorbei.

 

Dann die vielleicht unrealistischste Frage, die mich aber trotzdem quält,

und das ist auch eine hundsgemeine Frage,

aber keine Statistik beantwortet sie mir,

obwohl es doch gerade für sowas Statistiken geben müsste:

Könnte eine mögliche Kanzlerschaft von Martin Schulz nach der nächsten Bundestagswahl,

also wenn CDU/CSU sich weder miteinander noch mit anderen Parteien einigen könnten

und es zu einem Minderheitenbündnis von SPD/FDP und Grünen käme,

welches sich ausschließlich auf Herrn Schulz einigen hat können,

aus welchen Gründen auch immer...

also...

Könnte eine solche Kanzlerschaft a) die Wahl Josef Ratzingers zum "Wir sind Papst"

und b) die Wahl Donald Trumps zum Präsidenten von "America First"

an Schockwirkung noch irgendwie toppen ?

Man stelle sich nur mal vor, wie er dann zur ersten Regierungserklärung ans Rednerpult

des hohen Hauses tritt und sagt:

"Verehrte Genossinen und Genossen, ich hatte es ja angekündigt, und nun...

sehet ! Ich hab' es DOCH geschafft, ich bin Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland !"

Ne, ich glaube... ich gehe nun doch lieber ins Bett,

 

...statt die anderen Fragen auch noch zu stellen,

auch wenn sie noch so sehr erlaubt sein müssen,

aber diese paar hier, sie mumu mussten raus,

bebebe... beHA... behalten Sie die Ihren denoch besser für sich,

soso... sow... so wie der Freistatt Bayern den Herrn Seehofer hätte behalten sollen,

um sich keinen unerwünschten Söder einzuhandeln,

wie Sie nämlich sehen, sind so Fragen dann doch eher...

für ihren Steller... zu verfäng... zu peinlich,

und verzeihen Sie mir die Störung,

es war meine,

ganz gewiss,

aber immerhin bin ich sie jetzt los,

denn jetzt ist sie bei Ihnen, als...

also... gugugutten... bebebeHa... ne, na...

gute N8 allerseits !

 

Rupi in der n8 vom 16. auf den 17. 11.2018

 

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Neu im Regal


"Faith Healer"

der Vertrauensersatz

entwickelt

im Lebensmittellabor

einfach herzustellen

zum Beispiel

mit viel Wasser

Zucker

Bindemittel

Aroma

Emulgatoren

Geschmacksverstärker

vegan und nachhaltig

das wär's.


Es gibt ihn zwar nicht

aber zu viele Menschen

leben so

als könnte man sich

sowas

locker und überall

besorgen

bis sie dann doch merken

dass es weg ist

und es keinen Ersatz gibt

keine Produktionsstätten

für echtes

Vertrauen

und für jene

die es geben

erweist es sich so 

dann auch

leider

als immer weniger

rentabel.


Vertrauensersatz

lange haltbar und

industriell gefertigt

in Niedriglohnländern

das wäre rentabel

ebenfalls genial

kämen Regenwaldattrappen

aus recyceltem Plastik

die man dann

für die abgeholzten Wälder

einfach frisch

hinstellen kann

auch bei sich zu Hause

in Miniaturform

dazu verkaufe man noch

Fakesauerstoff

zum Mitnehmen

in Mini-Inhalatoren

das wird

das Geschäft des

Jahrtausends.


Klar

man könnte es auch

mit artifizieller

Gehirnmasse versuchen

das Problem wäre lediglich

dass das Original

vom Menschen

höchstwahrscheinlich nicht

ausreicht

wenn man davon auch noch

eine billige Kopie

erstellen wollte

nach dem Motto

"Die Masse wird's schon machen"

denn wenn es die Masse 

bei uns

schon machen würde

dann bräuchte es ja gar keinen

Vertrauensersatz.


Rupert am 08.08.2023

mit Dank an Alex Harvey und Sebastian Lege für die Inspiration.




Die Männerversteherin 

 

Kürzlich ist es mir echt mal wieder zu viel geworden,

ich fühlte mich, als wäre ich eine Art Godzilla,

also... die schrecklichste Bedrohung für Menschen,

seit es Monster gibt,

obwohl ich doch mal wieder überhaupt nichts -

und schon gar nichts Schlimmes -

getan hatte, ja, ich kann hiermit ausdrücklich versichern,

dass ich nichtmal, was ja durchaus mal vorkommen kann,

zweideutige Gedanken mit mir rumführte,

die man für Schlimm halten könnte,

sofern ich sie nicht für mich behalten kann,

aber da war nix, nur dieses zur Normalität gewordene

Gefühl der Minderwertigkeit eben, und das vermischte sich dann

so heftig mit einer ganz von selbst in mir aufkeimenden Angst.

Und dann wurde es mir eben zu viel,

ich konnte nicht mehr anders, obwohl ich ja weiß,

wie teuer es mich kommt, griff zum Telefon und rief im Sekretariat

meiner Männerversteherin an, um endlich wieder einen Termin zu machen.

 

Sie als Nicht-Mann können das wahrscheinlich jetzt nur schwer bis

gar nicht verstehen, aber für uns Männer ist die Welt da draussen

mittlerweile ganz furchtbar kalt und verständnislos geworden,

und das liegt beileibe nicht nur an der Abwesenheit von Mutti,

nein, manchmal und für manche liegt's sogar an der,

aber bitte verstehen Sie mich nicht falsch, 

bei mir ist das eher ein allgemeines Problem,

und wenn ich drohe, damit überhaupt nicht mehr klar zu kommen,

weil es meine Handlungsfähigkeit bis auf ein Minimum reduziert,

und ich mich womöglich sogar nichtmal mehr traue,

ohne fremde Hilfe aufs eigene Klo zu gehen, weil da eben diese Panik ist,

etwas falsch zu machen, und das...

obwohl ich mich doch zum Pinkeln freiwillig hinsetze,

also wenn's mal wieder so arg wird, dann brauche ich sie eben...

dann nämlich kann mir sonst niemand helfen, 

niemand außer die Männerversteherin.

 

Ich bin ja ungeheuer dankbar, dass es sowas überhaupt gibt,

und dann auch noch in unserer Stadt,

ich weiß ja, dass dieser Beruf erst im Kommen ist und

manche Gebiete unter noch extremerer Unterversorgung leiden,

aber selbst hier ist's noch Usus, dass man lange Wartezeiten in Kauf

nehmen muss, wenn man einen Termin bei ihr will,

und dann hat man... so nach 3 Wochen, die man sich eben hat gedulden müssen,

bis man doch an die Reihe kam... das Gefühl, noch weniger Wert zu sein

als ein Pferd, dessen Halter keine Moneten für den Pferdeflüsterer locker macht,

obwohl es doch längst Anzeichen von extremer Hilfsbedürftigkeit absonderte,

ja, unter widernatürlichen Defekten leidet, die so ein Halter,

bei entsprechender Aufmerksamkeit und Fürsorge, doch mitbekommen müsste.

 

Es wäre extrem unfair, dafür auch noch ausgerechnet die Männerversteherin

selbst verantwortlich zu machen, bloß, weil es sich bei ihr um eine Frau handelt,

und ich hoffe doch sehr, dass meine Geschlechtsgenossen nicht so blöd sind,

ihren ganzen Frust an einer auszulassen, denn dann... ergreift ja irgendwann

keine mehr diesen Beruf, schon gar nicht freiwillig, und dann haben wir ja nicht

nur den Salat, den wir ohnehin runterwürgen müssen, sondern nichtmal mehr

das Dressing, das ihn uns erträglich macht, also bitte... reisst Euch zusammen,

wenigstens in ihrer Praxis, wenigstens ihr gegenüber, sonst schneidet ihr nicht nur

in meins sondern Euch letztlich auch noch ins eigene Fleisch,

von dem ihr sowieso nicht mehr wisst, wozu es noch gut sein soll !

Und den Einwand, dass man, ob als ausrangierter Deckungshengst oder

als erstummtes Seepferdchen, ja immer noch zu einem Pferdeflüsterer gehen könne,

den lasse ich nicht gelten, denn ich... ich brauche sie eben doch,

meine Männerversteherin, da hilft auch kein monatelanges Verdrängen und Fernbleiben,

in der Hoffnung, es irgendwie trotzdem alleine hinzukriegen,

und wenn diese Einsicht erstmal gesiegt hat, dann bezahlt man auch

die von ihr ausgestellte Rechnung ...zwar nicht gern aber wenigstens... ohne Murren,

denn es hat eben doch geholfen, es hilft, es ist eben eine Dienstleistung,

die den hohen Preis, den sie verlangt, auch tatsächlich WERT IST !

 

Heilung allerdings... das wäre dann doch wieder zu viel verlangt,

und das ist eins der Probleme, denn... solange da keine Heilungen nachweisbar

vorlegbar sind, übernimmt auch die Krankenkasse keine Kosten,

aber verd... nochmal, welcher Mann hat denn schon noch ernsthafte Hoffnung auf echte

Heilung, wir wollen uns doch einfach nur mal wieder gut fühlen können,

und wenn das dann auch noch ein paar Tage anhält, sind wir ja schon dankbar ,

denn wir wissen ja... es geht wieder vorbei, und das miese Gefühl, dass man eben doch

ein Mann ist wie andere Männer auch, und das Bewusstsein, dass man allein deswegen schon

austauschbar und in Nullkommanix absolut wertlos ist,

es kommt sowieso ganz von selber wieder !

 

Und meine Männerversteherin... die versteht es eben, einem Mann gut zu tun,

ohne die Illusion erschaffen zu müssen, er wäre was ganz Besonderes,

ohne mir Knebel anzulegen oder mich sonstwie festzubinden,

ja, und auch, ohne mir ein schlechtes Gewissen einzuflößen,

wenn ich diversen Pflichten mal wieder nicht nachgekommen bin,

mal abgesehen vom Bezahlen ihrer Rechnung natürlich.

Zur Männerversteherin kann man gehen und, wenn man sie wieder verlässt,

dann ist da nicht ein Hauch von ungutem Gefühl oder gar Scham,

und allein das schon, zusammen mit der unwiderlegbaren Tatsache,

dass ja auch sie eine Frau ist, dass es sowas also... tatsächlich gibt,

also echt, wenn ich mehrfacher Millionär wäre, ich würde ihr glatt

mindestens eine meiner Millionen dafür schenken, so gut tut mir das.

 

Andererseits muss man natürlich darauf achten, die Distanz nicht zu verlieren,

indem man das alles nicht zu persönlich nimmt, denn sie macht ja nur ihren Job,

man ist quasi bloß einer von vielen Patienten, und als solcher kann man zwar

Gefühle entwickeln, die man dann auf sie projeziert, aber das, was man sich als Mann

dann so wünscht, das darf sie nichtmal dann tun, wenn sie selber es wollte,

damit würde sie ihre ganze berufliche Existenz aufs Spiel setzen,

denn wir sind ja allesamt ihre Schutzbefohlenen, und da sind Übergriffe eben nicht erlaubt.

Dies nur zur Information an alle Exemplare Mann, die sich da falsche Hoffnungen machen

und hinter der neuen Berufsbezeichnung ein altes Gewerbe vermuten,

bloß weil sie sich mal bei einer Prostituierten haben ausheulen dürfen,

nein, die Männerversteherin hat eine andere, eine richtige Ausbildung durchlaufen

und ist für die Erfüllung solcher Bedürfnisse, für die Befriedigung niedriger Instinkte

in keinster Weise zuständig, auch wenn sie uns dabei hilft, zu akzeptieren, dass wir

sowas überhaupt mit uns rumschleppen.

 

Wir können uns dann, dank der Arbeit der Männerversteherin, trotzdem wieder

einigermaßen wohlfühlen, ja, selber annehmen, wie wir sind, um dann wenigstens im Beruf

unseren Beitrag für die zivilisierte Gesellschaft abzuleisten, zu der wir in Wahrheit

ja doch nicht gehören, nie gehört haben, nie gehören werden.

Inklusion ist das Stichwort, Männer sind eben Männer und andere Menschen haben

andere Behinderungen, keiner soll sich benachteiligt fühlen, nichtmal dann,

wenn man ihm täglich reindrückt, wie minderwertig, geradezu unmöglich er doch ist.

 

Auch den eigenen Humor lernt man, wieder... zuzulassen, dabei lustig zu finden, was man eben

lustig findet, ja, die Männerversteherin hat mir beigebracht, dass ich dies doch tatsächlich

immer noch darf, nur muss ich eben damit leben, dass es im Zweifelsfall nichtmal sie versteht,

was daran lustig sein soll, und deshalb soll ich's dann doch lieber... für mich behalten,

nachdem sie mir erlaubt hat, es ausnahmsweise wenigstens bei ihr rauszulassen.

Wir müssen's eben doch rauslassen, das weiß sie, und auch dafür ist sie dann da,

die Praxiswände sind schalldicht, müssen sie sein, sonst gibt's gar keine Lizenz,

allerdings muss sie dann eben auch, zur Selbstverteidigung, scharfe Waffen bei sich führen.

Ihr Berufsethos verbietet es ihr übrigens auch, dann bei Patientenwitzen wie dem meinen zu lachen,

denn sie muss neutral bleiben, um den Zustand desselben weiterhin objektiv

beurteilen zu können, ich weiß also nicht, ob sie es lustig fand, als ich ihr folgenden Witz 

erzählte, der mir einfiel, als sie mal wieder versuchte, mir nahezubringen,

was alles warum heutzutage eben nicht mehr geht, weil's politisch nicht korrekt sei:

 

„Wenn eine Frau einen Mann anspricht, ihn offen fragt, ob er mit ihr Sex haben will,

dann kann er ja oder nein sagen, aber auf keinen Fall darf er sich erdreisten,

etwaige Bedenken zu äußern, nichtmal dann, wenn er zum Spass sagt:

Oh ja, eigentlich will ich schon, aber ich habe leider kein Geld.

Hiermit greift er nämlich die Würde der Frau an, die sich entweder zu Unrecht

auf die Stufe einer Prostituierten herabgesetzt fühlt, obwohl sie doch nur edelste

Absichten verfolgte, oder man macht sich damit die Chance auf gemeinsame Aktivitäten

selbst zunichte, weil Geld und damit Haben oder Nichthaben

dabei eben doch keine unwesentliche Rolle spielt.“

Auch der Umstand, dass meine Männerversteherin mich, nachdem ich diesen Witz

erzählt hatte, ziemlich bald bat, ihre Praxis doch nun wieder zu verlassen,

weil da draussen schließlich... genügend andere Patienten warten,

sagt nichts aus über die Rezeption, die mein Witz bei ihr tatsächlich fand,

derart professionell ist sie. Denn auch wenn's so ausschaut, als wäre sie beleidigt

gewesen, kann's ja immer noch sein, dass sie mich deswegen rausgeworfen hat,

weil sie endlich laut loslachen wollte und es, in meiner Gegenwart, eben nicht durfte,

und es gehört ausdrücklich zur Therapie dazu, dass ich... dass jeder Mann,

der bei ihr war, immer daran denken und es ganz fest glauben soll:

Meine Männerversteherin... sie versteht mich !“.

 

Und was soll ich sagen ? Es hat mal wieder richtig geholfen.

Allein schon, dass ich das rauslassen durfte, ohne Angst, dafür verurteilt zu werden,

ließ mich die nächsten 4,5 Tage wieder angstfrei auf die Toilette gehen,

und auch sonst fühlte ich mich nicht bei jeder Begegnung mit dem anderen

Geschlecht wie ein mutmaßlicher Vergewaltiger, und wenn's so weiter geht,

dann werd' ich sogar bald wieder „Crisis ? What Crisis ?“ von Supertramp

ohne Gewissensbisse anhören können, und zwar vollständig,

weil... mir braucht „Ain't Nobody But Me“ ja keine Angst zu machen,

höchstens Leuten, für die Ray Charles nun tabu ist,

dessen „Baby It's Cold Outside“ ja schon deshalb nicht (mehr) geht,

weil so ein Macho wie William Shattner sich öffentlich für den Song stark gemacht hat.

Klar, der hat als Beweis für die Frauenfeindlichkeit des Lieds ja grad noch gefehlt,

jetzt kommt's erst Recht auf den Index, und wer weiß, was sich dann anschließt...

(Alp: Billy Joel wird, wegen „Modern Woman“, der Heuchelei angeklagt ?

Genesis werden wegen „Mama“ vor den obersten Gerichtshof für Menschenrechte gezerrt ?

Leonard Cohen's Urne wird wegen „Don't Go Home With Your Hard-On“

posthum wieder ausgebuddelt,

um zur Strafe bei jedem Rundgang auf einem Gefängnishof spazieren getragen zu werden ?

Wo soll das enden ? Etwa da...(?):

Mütter werden gezwungen, die eigenen pubertierenden Söhne wegen On... anzuzeigen,

wenn sie sich nicht persönlich entschuldigen bei der Lehrerin, an die sie dabei dachten ?)

aber er konnte eben seine Klappe nicht halten,

weil er nicht das Glück wie ich hat,

eine Männerversteherin ganz in der Nähe zu haben.

Sicher, es kann dann auch helfen, wenn wir Männer einfach unter uns bleiben

und uns wenigstens gegenseitig verstehen, aber es ist eben doch nicht dasselbe...

nicht mehr dasselbe... seit Mutti nicht mehr da ist und überhaupt die Welt ist böse

und ich will endlich wieder nach Hause keiner versteht mich hab das alles nur erfunden

es gibt auch keine Männerversteherinnen und alles ist so furchtbar gemein

und blöd sowieso es wird ja immer blöder HEEEEUUUUUULLLLL !

 

Rupi am 16.12.2018... für meinen Blutsbruder Ralf :D !

 

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Ich habe nun aus aktuellem Anlass etwas Altes ausgegraben,

weil nach der Rückkehr von Herrn Merz ja noch Schlimmeres zu befürchten wäre...

diejenigen von uns, die damals (als noch alles BESSER war !) dabei waren,

erinnern sich bestimmt noch an ihn,

und werden hoffentlich ebenso bestimmt mit mir zusammen 

einen flehentlichen Ruf ausstoßen:

Bitte kommen SIE nicht AUCH NOCH zurück,

Herr Von und Zu !
 


Adlige Kalamität

 

Der deutsche Adel hat’s heut schwer

ist er auch noch so populär...

das musst’ auch ein Herr von und zu,

Minister von der CSU

und Star der Bajuwaren,

am eignen Leib erfahren

 

Er hatte etwas falsch gemacht

und dabei nicht daran gedacht

dass es, fürs feine Imagebild,

'ne Regel zu beachten gilt:

Man sollte beim Bescheißen

sich hüten vor Beweisen...

 

Ein Pleb, der, weil nicht so wie er

schon durch Geburt ein feiner Herr,

der lernt schon früher, wie es ist

wenn man sich da erwischen lässt

wo, was man tat, verletzte

empfindliche Gesetze

 

Da kann er noch so ordentlich

die Arbeit tun, für die er sich

inzwischen doch entschieden hat...:

Es ruiniert die böse Tat

mit einem Mal die guten

nur wegen den Statuten

 

Nun kann, ich seh’s als Pleb ja ein,

der Maßstab nicht derselbe sein

wenn’s sich um hohe Herren dreht

weil’s da um andre Sachen geht

als solche Kleinigkeiten

das will ich nicht bestreiten

 

Ein Diener, der dem Staat zum Wohl

so dienen will wie Helmut Kohl

und dafür auch geeignet ist

der darf nicht wegen jedem Mist

so einfach resignieren

und dann sein Amt verlieren

 

Doch dieser Freiherr war noch jung

und seine Selbstverteidigung

war, als man den Betrug erkannt,

nicht so, dass man fürs Vaterland

bei Vorstellung der gleichen

sich wünscht, das zu erreichen

 

Weshalb man bitte, wenn man schon

verzeiht, was der Herr Zu und Von

an innerer Reife ließ vermissen,

das eigne Hirn – hier plus Gewissen –

ein wenig nutzen sollte

auch wenn der das nicht wollte

 

dann kommt man doch, so schwer’s auch fällt,

zum Schluss, dass in der unsren Welt

nicht jeder, der beim Volk beliebt

tatsächlich auch das Beste gibt

sei’s auch aus Unvermögen

drum ist es auch ein Segen

 

Wenn Pomp und Glanz und Gloria

mit einem mal dann nicht mehr da

weil jemand, der sich darin sonnte,

sich leider nicht beherrschen konnte

nichts weniger ist’s dann als Verrat

an Regeln, die er selbst vertrat

 

Und außerdem bedenke man

mit seinem Fall ist’s nicht getan

es sei denn, dass die Menschenherden

tatsächlich gern betrogen werden

auch wenn es weh tut, Augen auf

statt Ethikwinterschlussverkauf !

 

Schon wünscht man sich, er kommt zurück

als wär das wirklich unser Glück

das Spiel, es ist noch nicht zuende

da reiben sich die falschen Hände

wer ist’s, der davon profitiert

und nun sich selber gratuliert ?

 

Man sehe und erkenne wann

und wem es nützte, wie es kam

als wär’ es denen, die uns fangen

tatsächlich um Moral gegangen

nein, die ist Mittel nur zum Zweck

der Guttenberg ist jetzt zwar weg

 

Doch nur, damit er lernen mag

für seinen eignen großen Tag

wie’s funktioniert mit den Intrigen

man so betrügt, dass man doch siegen

und dabei oben bleiben kann

die Zeche zahlt der kleine Mann...

 

Wem geht’s ums Recht ? Was tut wem Leid ?

Die Politikverdrossenheit

die Volksvertreter gern beklagen

nimmt Überhand dank solchen Fragen

sobald man dann die Antwort hat

trotz Bildzeitung und Wahlplakat

 

'S gibt einerseits Demokratie

doch manches ändert sich wohl nie

ob Adel oder Bourgeoisie

der Filz der Macht vereinigt sie

und dann regiert die Niedertracht

wen kümmert da die Wissenschaft ?

 

Die dient ja doch nur als Dekor

Autorität... die täuscht man vor

mit von und zu und Doktortitel

erlaubt dafür ist jedes Mittel

dann fehlt nur noch ein Rednerpult

wer’s ernst nimmt, der ist selber schuld

 

Verzweiflung ist des Denkers Los

er kann’s verstehn... der Hass wird groß

sieht Nazis mit den schlimmsten Lügen

von Tag zu Tag mehr Zulauf kriegen

doch was ihm’s Herz dann vollends bricht:

Auch das hilft unserem Adel nicht !

 

Rupert 6. März 2011


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Nichtmal an Weihnachten

 

Weihnachten, so als Fest mit Geschenken, das ist ja eher was für Kinder 

und ...für Erwachsene doch eigentlich übeflüssig,

meinte kürzlich ja auch der Stephan Sulke, und ich kann ihm da nur zustimmen,

vor allem bei der Aussage, dass alles eben nicht so einfach sei,

weil man ja doch schlecht einfach ohne davonkommt,

obwohl man's längst ablehnt.

Ich kann's nicht ablehnen, das ist mein Problem, ich bin mit Weihnachten

aufgewachsen, ich wurde mit Weihnachten quasi sozialisiert, gar an Weihnachten

entjungmannt, die Verwandtschaft würde es sowieso nie akzeptieren

und mir ist trotz aller existenten Abneigung meinerseits

ein Leben ohne Weihnachten absolut unvorstellbar geworden,

und damit und erst Recht noch mit meiner Familie als potentiellem Gegner

...komm ich aus der Nummer nie wieder raus, das weiß ich längst.

 

Eigentlich müsste ich taub sein gegenüber aller Nörgelei, auch der eignen,

und einfach unverdrossen frohgemut die Tradition hochhalten,

gemeinsam auch mit der Familie meiner Frau,

die ja ebenfalls katholisch ist und sich hartnäckig gegen Veränderungen wehrt,

wenn der Zeitgeist droht, einem alles liebgewonnene streitig zu machen und

dann für immer wegzunehmen.

Wenn man sich aber selber die Frage stellt, inwieweit es sich überhaupt noch

um Liebgewonnenes handelt, kommen dann doch grobe Zweifel mit ins Spiel,

und man kann sich einfach nicht mehr mit derselben Unverdrossenheit freuen.

Deshalb ist es gut, wenn jemand anders, und dann auch noch vorzugsweise

ein Künstler wie der Herr Sulke, mal ehrlich und anstelle der schweigenden

Mehrheit, seinen Mund aufmacht, denn Künstler haben ja sowieso Narrenfreiheit,

und dieser kommt dann auch noch aus der Schweiz,

dann kann man ihm als Deutscher ja nichtmal kulturelle Landesbeschmutzung

zur Last legen, denn das wäre einzig Sache der eidgenössischen Nachbarn.

 

Und mit manchen Schenkern, auch hierzulande, ist's ja wirklich schlimm,

weil die gucken dann, was sie von einem so bekommen haben und wieviel es gekostet hat,

um's dann aufzurechnen gegen den Preis des selbst verschenkten Geschenks,

und eigentlich... kann man damit und dabei als deren Opfer ja nur verlieren,

sobald man beim Einkauf nicht mehr oder minder exakt dasselbe Preisniveau erwischt hat.

Denn wenn man weniger ausgegeben hat, fühlen sie sich natürlich übervorteilt,

und wenn man mehr ausgegeben hat, bekommen sie zum Geschenk noch ein schlechtes

Gewissen hinzu, was dann dazu führt, dass man beim nächsten Mal mit Sicherheit

das von ihnen vorgelegte Preisniveau nicht erreicht, denn die Spirale nach Oben geht weiter.

Das mag ja gut für die Wirtschaft sein, aber es ist schlecht für die Nerven, vor allem,

wenn man eigentlich bloß hat was schenken wollen, statt einen Warentausch vorzunehmen,

und sich normalerweise auch gern mal was schenken lässt,

ohne selber dabei ans Rechnen zu denken.

Kann denen mal so jemand wie der Sulke stecken, dass das... Scheisse ist ???

Egal, was es ist, worüber man sich als Kind mal so richtig hat freuen dürfen,

es wird einem eben doch weggenommen und übrig bleibt dann eine leere Behauptung,

was eine viel schlimmere Verhohnepiepelung darstellt als der Glaube ans Christkind,

das soeben im heimischen Wohnzimmer war und Geschenke dagelassen hat:

Waren es denn je welche ? Hat man nicht eher versucht, einen frühzeitig zu bestechen,

damit man später dieses blöde Spiel auch noch, wie sie, als Erwachsener mitspielt ?

So geht die Unschuld dahin und die Klappe bleibt dennoch nicht zu,

obwohl es langsam ratsam wäre, denn die Lügen, sie kommen alle irgendwann raus.

 

„Das wär' doch nicht nötig gewesen“ ist sowieso ein Satz, den ich nie wieder hören will,

denn wenn den auch nur einer ernst nimmt, dann muss der sich ja fragen, ob er das geliebte

Familienmitglied das nächste Mal nicht besser gleich mit einem Gutschein für den Psychiater

erfreut, denn es leidet ja leider unter Minderwertigkeitskomplexen, die sich eben in solchen

Sätzen dann ausgerechnet an Weihnachten offenbaren, weil die signalisieren,

dass es sich des entsprechenden Geschenks unwert befindet,

und sei es auch noch so wertlos im Vergleich zu seiner lebendigen Anwesenheit.

Und wenn man's doch wörtlich statt inhaltlich nehmen soll,

dann muss man sie damit konfrontieren, dass sie das „Nötige“ ja schon

längst alles haben und man deshalb extra nach etwas Unnötigem gesucht hat,

was ihnen trotzdem gefallen könnte, und dann fühlen sich alle wieder zu reich,

quasi als wären sie im Club der dekadenten Geldverschwender gelandet,

die es sonst doch nur bei Wirtschaftsbossen, Unterhaltungsprominenten und Politikern gibt.

Oder sie meinen damit, dass man endlich damit aufhören sollte,

überhaupt Geschenke zu machen, damit sie selber dann auch nix kaufen brauchen,

aber das hat man doch schon probiert, man hat's doch mindestens schon einmal

mit allen vereinbart, dass es diesmal keine Geschenke gibt,

und da gab's dann auch mindestens immer einen, der die Vereinbarung aus besonderen

Gründen hat brechen müssen, weil er zufällig, beim beiläufigen Begehen innerstädtischer

Einzelhandelsgeschäfte, etwas gefunden hat, das genau zu einem passt,

und dann auch noch etwas für alle... und die Chancen stehen gut, dass der Vereinbarungsbrecher

genau der war, der nun schon wieder sagt: „Das wär' doch nicht nötig gewesen“.

 

Was aber dann ? Was, wenn man wegen sowas dann so genervt ist, dass man sich

fragt, was da tatsächlich Not tut und dabei auf Rachegedanken kommt,

die seelische und körperliche Qualen nicht mehr ausschließen ?

Weihnachten eben, da stellt man überhaupt erst unter Beweis, dass man tolerant ist,

weil's sonst kein Fest des Friedens mehr wäre, da stählt man sich, wenn möglich,

die Nerven schon vorher, indem man sich alles mögliche vorstellt,

was da misslingen könnte, und sich dabei ausdenkt, wie man auf solche Fälle

dann reagiert, und wenn man sowas rechtzeitig tut, kann man die geplanten Reaktionen

auch noch vorher einüben, man will schließlich bestens vorbereitet sein.

Was die Nerven dann endgültig abhärtet, ist, an bestimmte Gesichter zu denken,

die man zwar ungern sehen möchte, aber trotzdem da sein werden,

weil sie eben, aus unerfindlichen Gründen, zur Familie dazu gehören

und leider die Einladung für Heiligabend angenommen haben.

Schwiegermütter zum Beispiel. Oder der aktuelle Besteiger der eigenen Tochter,

der schon allein deshalb Zeit zum Mitfeiern hat, weil seine Eltern ihn längst vor die Tür gesetzt haben.

Man kann sich nicht immer alles aussuchen, auch nicht, wer da wen eingeladen hat,

denn natürlich ist man selber ja nicht so blöd gewesen, aber eben zur Toleranz aufgerufen.

Aber eigentlich ist's ja egal, hauptsache diese mutmaßlich menschlichen Nervenplagen

gehen von selber wieder weg und die Feiertage wieder vorbei !

 

Was allerdings schön wäre, das ist... wenn wenigstens der liebe Gott mir mal was schenken würde,

das ich mir auch tatsächlich gewünscht habe, aber auch dieses Jahr ist's wieder nix damit geworden,

nichtmal zu Weihnachten, denn ich hab seit Samstag vorm ersten Advent wirklich sämtliche Todesanzeigen in der Lokalzeitung

durchstudiert, aber statt des ein oder anderen Namens,

den ich hoffte, dort endlich vorzufinden, waren doch gleich mehrere Leute dabei,

gegen die ich nie was gehabt habe.

Schlimmer noch: An einem der Werktage nach Weihnachten muss ich jetzt auch noch extra

auf eine Vormittagsbeerdigung, weil's einen guten, alten Bekannten erwischt hat,

bei dem man sich, nach längerer Abwesenheit, dann doch wenigstens

zur endgültigen Verabschiedung mal wieder einfinden möchte.

So schwindet natürlich auch das Gottvertrauen Jahr für Jahr dahin,

zumindest der Glaube, dass er einen tatsächlich LIEB HAT, und ich beginne ernsthaft,

den auch im höheren Sinne noch immer behaupteten Festgrund in Frage zu stellen.

 

Und natürlich muss, in diesem Zusammenhang, da nun auch noch... der Kirchgang

erwähnt werden. Soll man es nun dem hiesigen Pfarrer der riesengroßen Seelsorgeeinheit

persönlich verübeln, was da mittlerweile an Schmutz an die Oberfläche gekommen ist,

nur weil so ein paar Kollegen von ihm sexuell übergriffig geworden sind ?

Immerhin schafft er's über Weihnachten dann doch mal auch in unser Gotteshaus,

außerdem hat die Kirche doch auch irgendwie noch immer mit Gott zu tun,

und ich kann ja auch nicht einfach meinen Job kündigen, nur weil der Boss seine Sekretärin

gerne in den Hintern kneift, obwohl ich von ihr persönlich weiß,

dass sie das nicht ausstehen kann.

Statt ihm hab' dann aber ich ne Ohrfeige von ihr bekommen, als ich sie fragte,

was sie denn an Vergleichbarem ansonsten gerne hätte...

wahrscheinlich dachte sie dann an etwas ganz spezielles, schämte sich sogleich

und bestrafte dann mich dafür, der ich doch nur einen Spass machen wollte.

Jedenfalls ist so ein Gottesdienst pro Jahr fürn lieben Gott ja nicht zu viel verlangt,

meint auch meine Frau, und die sagte auch, dass sexuelle Übergriffe bei unserem Pfarrer

praktisch ausgeschlossen sind, denn sie hätte ja schon alles versucht.

Also nicht, dass Sie jetzt denken, ich wäre in solchen Fragen nicht sensibel,

aber seit wir vor drei Jahren über Silvester gemeinsam mit Freunden auf einer Skihütte 

gewesen sind, was ganz bewusst als „Erholung vom Weihnachsstress“ angedacht war,

und seit ich da dem Glühwein etwas zu sehr zugesprochen hatte,

konnte mir meine Frau so manches Zugeständnis bezüglich außerehelicher Aktivitäten abringen,

denn da haben meine Freunde einfach zu viel über die meinen ausgeplaudert,

als ich recht frühzeitig als schnarchender Besoffski in der Ecke lag.

 

Ein Pfarrer ?`Naja, wieso nicht, ich hab's ja schließlich genauso erfolglos bei

einer jüngeren Nonne versucht, als ich damals Zivildienstleistender war.

Wenn nun dieser Pfarrer aber schwul ist, so frage ich mich, wie soll man denn bei

ihm entsprechendes Fehlverhalten ausschließen, nur weil meine Frau ihn zu keinem

solchen hat verleiten können ? Manchmal schafft sie das ja nichtmal mehr bei mir,

und ich bin keineswegs homosexuell.

Irgendwie halt fühlt man sich da, seit der Mißbrauchsdebatte,

da man beim Gang zur Christmette und zurück

ja auch von anderen Leuten gesehen wird, wie ein Verdunklungshelfer für Straftäter,

der damit quasi öffentlich bekennt, dass er immer noch dazugehört zur Bande,

obwohl die lange erfolgreich verteidigte Dunkelheit gerade dem Licht gewichen ist.

Und nichtmal an Weihnachten kann man nun ein gutes Gewissen haben,

während man in die gestopfte Mastgans beisst,

um sich wenigstens kulinarisch das zu gönnen, was der Seele und dem Geist schon lange

fehlt: Der gute Geschmack nämlich.

Also denn, liebe LeidensgenossInnen inklusive Herrn Sulke, frohes Fest !

 

Rupi am 23.12.2018

 

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70er-Jahre Spießerblues

 

Sie haben nicht den wahren Glauben

wählen nicht die C-Partei

was die alles sich erlauben

unter Adolf wär's vorbei

was man riechen, hören, seh'n muss

Haschisch, Rock und nackte Haut

- meint ja auch der hohe Klerus -

hat die Jugend uns versaut.

 

Mief nennt man in solchen Kreisen

Zucht und Anstand und Moral

und statt sie zurecht zu weisen

ist's den Eltern noch egal

Sozis sind an der Regierung

die betreiben ungeniert

selber Destabilisierung

so wird Deutschland ruiniert

 

Wo soll man hin

wenn nicht nach Hause

wo brav die Frau

den Herd bedient ?

Wo soll man hin

zur Mittagspause

in welchem Bau

man seine Brötchen auch verdient ?

Die Wirtschaft lockt

...die Stammtischbrüder

dort spricht man frei

und von der Leber weg

jedoch dort hockt

man schon nach der Arbeit wieder

weil's Bier zu Hause lei

-der nicht wie's Fassbier in der Kneipe schmeckt

und außerdem ist gleich die Pause wieder um

ach wär' das Leben nicht, so wie man selber,

...dumm.

 

Ein neues Wort, es macht die Runde

und ich hör' es gar nicht gern

doch ich spür's zu jeder Stunde

selbst am Sonntag der des Herrn

dass da etwas Wahres dran ist

schon beim Gang zur Kommunion

weil selbst da schon wieder Zwang ist

und das Wort heisst Frustration

 

Ich kann nicht darüber sprechen

sonst kommt ja die Wahrheit raus

und das würd' sich furchtbar rächen

ob am Stammtisch, ob Zuhaus'

unbegreiflich wär's und schade

dass man nicht zufrieden ist

drum erhält man die Fassade

sch... drauf, was dahinter ist

 

Wo soll man hin

wenn nicht nach Hause

wo brav die Frau

den Herd bedient ?

Wo soll man hin

zur Mittagspause

in welchem Bau

man seine Brötchen auch verdient ?

Die Wirtschaft lockt

...die Stammtischbrüder

dort spricht man frei

und von der Leber weg

jedoch dort hockt

man schon nach der Arbeit wieder

weil's Bier zu Hause lei

-der nicht wie's Fassbier in der Kneipe schmeckt

und außerdem ist gleich die Pause wieder um

ach wär' das Leben nicht, so wie man selber,

...dumm.

 

Es brachten uns die 70'er Jahre

Glamrock, Disco und Pink Floyd

gut gepflegte lange Haare

...manchmal sieht man die noch heut'

der Onkel Sepp, dessen Beschwerde

mir hier aus dem Bleistift kroch

der liegt schon lang' unter der Erde

...doch Spießer gibt es immer noch.

 

Rupi am 30.12.2018

 

 

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Tierliebe


 

Es kräht kein Hahn danach

wie es Dir geht

Wie Du Dich fühlst

juckt keine Sau

selbst wenn Dein Name groß

in der Zeitung steht

entlockt's 'ner Katze

kein einz'ges “Miau”.

 

Verirrst Du Dich mal

in ein Tiergeschäft

wirst Du von allen

ignoriert

kein Wort vom Papagei 

auch kein Pudel kläfft

höchstens ans Bein wird Dir

mal uriniert.

 

Mit einer Spendenbüchse

steh'n sie da

Dein Herz für Tiere

im Visier

sind nur zwei Kinder, doch

sie sind schon zu nah'

na klar, der Pandabär

er dankt es Dir.

 

Auch der Waran 

wird gerne unterstützt

nur dass die Spende

Dir nichts nützt

wenn er im Urwald plötzlich

vor Dir steht

und Dich kein Tarzan dort

vor ihm beschützt.

 

Da kommt Dein Nachbar

greift ins Portemonnaie

zu Hause schlägt er

seine Frau

aber er bremst sein Auto

für jedes Reh

trägt noch den Dachs

zurück in seinen Bau.

 

Da kommt die Omi

und wirft was hinein

das muss für

schwarze Witwen sein

jene, mit denen sie

sich identifiziert

von Opa blieb ja auch

nur das Gebein.

 

Da kommt der Banker

in Gewissensnot

und seines soll

nun auch mal ruh'n

er pimpt den Geiern nun

ihr Abendbrot

denn auch Hyänen

können Gutes tun.

 

Inzwischen ist die Flucht

Dir doch geglückt

Du hast Dich unbemerkt

verdrückt

für's Tierwohl ist ja bestens

nun gesorgt

und die zwei Kids sind

vom Ertrag entzückt.

 

Bloß kräht kein Hahn danach

wie es Dir geht

Wie Du Dich fühlst

juckt doch kein Schwein

und falls mal ein Kamel 

vor so 'nem Dingsoehr steht

hilfst Du ihm sicherlich

nicht noch hinein

Ne, braucht mal so'n Kamel

zum Eintritt Dein Gebet

grinst Du's nur an und sagst dann:

Nein.


 

Rupert am 31.12.2018


 

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Bevor nun der nächste Text kommt, will ich noch hinweisen darauf, dass unter

Silvester 2018

mit "Jetzt ist es da" und "Brüderlich mit Herz und..." zwei mMn vorzüglich gelungene neue Satiren stehen,

und ich scheinbar da gerade einen "Lauf" habe, denn nun gibt's schon wieder eine,

die ich zu meinen besten zählen darf. Man sollte sich durch den Titel nicht irreführen lassen,

denn um einen Ausblick auf die Zukunft wie in "Jetzt ist es da" handelt es sich keinesfalls,

nein, dann hätte ich mir, wegen Doublettengefahr, das Schreiben erspart.

Es ist ein ganz böser, finsterer Text geworden, dafür aber ist er wenigstens nicht so lange...

ne, als ich den Schluss erreicht hatte, gab's nur noch zwei zusätzliche Ideen,

die ich im Nachhinein dann eingeflochten habe, aber mehr "brauchte" das Ding dann wirklich nicht,

um zu sitzen. Viel Spass damit wünscht Euch...

der bitterböse Rupi.

 

In der Zukunft

 

Auch wenn das jetzt schwer zu verstehen ist

und auch ziemlich überraschend kommt:

Wir leben eigentlich alle in der Zukunft

und die ist, wie wir selber, undefiniert,

denn in der Gegenwart,

da regiert hier eigentlich immer noch

der Adolf und bereitet grade

den zweiten Weltkrieg vor.

Doch, das passiert gerade jetzt,

wir haben nur keine Ahnung,

weil wir eben in der Zukunft leben

und uns hier Sorgen machen

um Dinge, die's noch überhaupt nicht gibt,

stattdass wir uns endlich dem Widerstand anschließen.

 

Die Atomkraftwerke, die wir abstellen wollen,

sind noch überhaupt nicht gebaut worden,

der Treibhauseffekt arbeitet noch nicht gegen uns

und, obwohl es den Islam schon lange gibt,

bleiben die Muslime friedlich, denn der Islamismus

muss erst noch erfunden werden,

aber eben... verd... nochmal...

die Juden werden verfolgt und Ziel dabei

ist ihre Ausrottung,

außerdem gehört Österreich noch zu Deutschland

und Polen wird bald überfallen.

Aber keiner hier macht was, weil wir alle denken,

es sei schon Vergangenheit,

jede Art der Konspiration sei zum blutigen Scheitern verurteilt

und das Stauffenbergattentat geht ja sowieso in die Hose,

es wäre ja überhaupt nichts zu machen,

ehe das Land zerbombt ist und

von den alliierten Siegermächten

in Besatzungszonen eingeteilt.

 

Ja, wir gehen einfach so davon aus,

dass Hitler den Krieg verliert

und es dann zur Teilung Deutschlands kommt,

die wir für überwunden halten,

aber in Wahrheit ist davon überhaupt nichts sicher,

und wenn das, was in unseren Geschichtsbüchern steht,

schief geht, dann wird es vielleicht morgen schon

ein ganz böses Erwachen geben,

weil die Zukunft, in der wir leben, plötzlich definiert

worden und alles ganz anders ist,

als wir gestern noch geglaubt haben.

Wir werden uns ganz schön umgucken,

wenn wir den Gau verlassen,

in dem wir uns dann plötzlich wiederfinden.

 

Natürlich werden wir zunächst denken,

wir befänden uns irgendwo auf Urlaub,

hätten nur vergessen, wo,

und müssten uns eben nur, nach schneller

Vergewisserung, nochmal nachorientieren,

und das Rauchverbot zumindest käme uns dabei sehr vertraut vor,

so mancher Tierschützer und überzeugter Vegetarier

hätte Grund zur Freude, weil da jemand

in der Zwischenzeit all die Ziele erreicht hätte,

für die man sich stark gemacht hat,

auch wenn die Begleitumstände dazu dann

vielleicht doch nicht so willkommen wären.

Aber die Zukunft, in der wir uns gerade noch

befinden, sie wäre eben weg, ausgelöscht,

durch ein immerwährendes Drittes Reich ersetzt,

dessen aktueller Führer dann natürlich auch

keine Frau wäre, denn Frau Merkel lebte

völlig unbekannt irgendwo bei Hamburg.

 

Und auch ein Europaparlament gäbe es nicht,

geschweigedenn einen Brexit,

denn England wäre unser Industriearbeitslager,

smogbehängt und durch Mauern abgeriegelt,

damit die einheimischen Sklaven nicht rauskommen.

Von Südeuropa bliebe sowieso nur Italien auf der Landkarte

übrig, und direkt von dort wird auch die Pizza bestellt,

weshalb die Lieferdienste nun alle etwas länger brauchen

und man sich hierzulande dran gewöhnt hat,

die kulinarische Spezialität unserer südlichen Nachbarn

größtenteils kalt zu konsumieren.

Dafür aber könnten deutsche Bäcker endlich sowohl

Baguettes wie auch Croissants genausogut wie die einstigen Franzosen 

machen, weil man sich auf deren Rezepte einigte,

als man ihnen, im Zuge der Germanisierung,

alle anderen nationalen Errungenschaften und Eigenheiten

inklusive der Sprache dann gewaltsam weggenommen

und das Deutschtum anerzogen hat.

 

Mehr will ich eigentlich nicht berichten von dem,

was uns da bevorstehen könnte,

wenn die Alliierten diesen verfluchten Krieg nicht gewinnen,

der uns in Wahrheit gerade bevorsteht,

während wir hier in dieser undefinierten Zukunft

vor uns herdämmern und meinen, wir seien der Nabel der Welt

und hätten weißgottwasnicht für eine Kultur,

die wir gegen die Flüchtlinge verteidigen müssten,

während in Wahrheit nie mit dem christlichen Handeln

begonnen wurde, ja, das gab's ja ausschließlich

im Dritten Reich, und zwar als Gegenreaktion,

ist aber u.A. mit den Geschwistern Scholl

und Alfred Delp ein für allemal umgebracht worden,

und wenn man sich damit beschäftigt,

weiß man ja sowieso, dass und warum es sich nicht lohnt.

 

So, wie wir drauf sind, müssten wir ja eigentlich dem Adolf

dankbar sein, und ihm nun feste die Daumen drücken,

dass es für ihn und unser Land in der Gegenwart

doch klappt, denn dann können wir auch auf

einen nationalen Führer namens Gauland hoffen,

wenn unsere Zukunft endlich definiert wurde,

tja, und auch der Rupert wäre überhaupt kein Problem

für niemanden mehr, denn dass der längst vergast worden wäre,

noch ehe man wieder aufgewacht ist,

darauf kann man Gift nehmen.

 

Rupi am 03.01.2019

 

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Au weia... ich glaub' ich sollt' mich jetzt mal wieder der Musik zuwenden,

sonst krieg ich noch Ärger mit Mutti, denn...

es wird ja immer schalimmer, aber unterdrücken kann ich sowas unmöglich,

wenn's mir doch einfällt und... trotz allem... lustig ist... oder ?

Na jedenfalls hoffe ich, dass auch ER drüber lachen kann,

auch wenn's schwerfallen sollte nach allem,

was da so ans Licht kam...

wenn auch, ausnahmsweise mal, nicht durch ihn.

In Fachkreisen nennt man ihn übrigens so:


 

Der Knipser


 

Man hat ihn fast vergessen

er ist ja im Ruhestand

auch hat nicht wirklich jeder

so ein Bild an seiner Wand

von denen, die es von ihm gbt

meist lächelnd, lieb und nett

und trotzdem schläft der Mann stets ganz

allein in seinem Bett

der Papa Razzi

der Papa Razzi.

 

Auch seine Kinder halten sich

nun fern von seinem Glanz

bejubelt wird sein Nachfolger

und bald vergisst man ganz

dass einst durch ihn Verzückung kam

ins ganze Vaterland

als hätt' sich dort nie „Wir sind Papst“

das halbe Volk genannt

vom Papa Razzi

vom Papa Razzi

 

Doch was wir sind und was er war

das juckt nun keinen mehr

vergänglich ist nunmal der Ruhm

hat er auch noch so sehr

per Bildzeitung und Boulevard

die Massen einst bekehrt

nun wird er höchstens von Mama

noch religiös verehrt

der Papa Razzi

der Papa Razzi

 

Die Tradition hielt er stets hoch

er schoss auch nie mit Blei

jedoch sein Handwerk war nunmal

nicht das der Fischerei

auch wenn man eher dies verbindet

mit der Position

in der sich mancher wiederfindet

wegen Gottes Sohn

wie Papa Razzi

wie Papa Razzi

 

So war er fleissig unterwegs

ein braver Jägersmann

den Finger stets am Abzug

damit jeder sehen kann

wer von der Welt der Prominenz

sich wo auf Erden zeigt

und auch mit wem, wobei aktiv

...die Welt hat sich verneigt

vorm Papa Razzi

vorm Papa Razzi

 

Zwar war es dann nicht jedem Recht

weil's ja Momente gibt

in denen sich verstecken möcht'

wer's Licht nicht so sehr liebt

in Unterhose oder ganz

befreit von Frack und Kleid

doch er hat alle mal erwischt

dann wusste man Bescheid

dank Papa Razzi

dank Papa Razzi

 

Zu seinem wachen Auge

kam die Linse noch hinzu

gefürchtet wie das Weihrauchfass

und scharf wie ein Tatoo

gestochen in das sünd'ge Fleisch

hängt's ewig einem an

was man davon nun immer

auf 'nem Lichbild sehen kann

vom Papa Razzi

vom Papa Razzi

 

Dafür ging er durch Dornenbüsche

setzte alles ein

sein Leben, das Equipment,

mancher schlug es kurz und klein

zu Bruch ging manche Kamera

samt Teleobjektiv

wegen der Geister, die ein Star

zwecks der Vermarktung rief

mit Papa Razzi

mit Papa Razzi

 

Um diesen Job beneidet wurde

er zwar letztlich nie

doch schlägt die nackte Wahrheit

letztlich jede Fantasie

und er hat sie verbreitet

selbstlos und gewissenhaft

und lebt nun isoliert

in Einsamkeit und Einzelhaft

der Papa Razzi

der Papa Razzi

 

Er selbst, da eher schüchtern,

mied ja doch das Rampenlicht

und schob man ihn dort rein

predigte er uns oft Verzicht

dort oben, von dem Balkon

wo man ihn enthoben sah

der Welt und ihren Lastern

doch er bleib uns immer nah

...der Papa Razzi

der Papa Razzi

 

Dass letztlich nur die Liebe zählt

das wissen wir durch ihn

und hab'n den schönen Reichen

jede Peinlichkeit verziehn

der Knipser hat's der Welt gezeigt:

die Wahrheit kommt ans Licht

und nur, wenn man ans Gute glaubt

dann fürchtet man sich nicht

vorm Papa Razzi

vorm Papa Razzi

 

Nun schweigt er fern der Heimat, lebt

im Einsiedlerverlies

bereitet sich im Stillen vor

aufs echte Paradies

sein Bruder kommt manchmal vorbei

dann öffnet er den Mund

nur was er sagt, das tun uns nichtmal

mehr die Vöglein kund

vom Papa Razzi

vom Papa Razzi

 

Nicht jeder kann sich kümmern

um die Not auf dieser Welt

dem einen geht’s ums Ganze

und dem andren nur um's Geld

Er hat den Glauben praktiziert

...denn Theo log ja nie !

Wir sagen jetzt nur: Dankeschön,

vergelt's Gott und Merci

Dir, Papa Razzi !

Dir, Papa Razzi !


 

Rupi am 04.01.2019

 

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Der Störfaktor

 

Natürlich hast Du Recht, alter Freund, natürlich ist das, was ich da mache,

reiner Unsinn, denn ich brauche Dich ja doch,

jeder braucht so einen Störfaktor in seinem Leben,

und selbstverständlich sehe ich das in Wahrheit nicht so eng,

wie ich vor der Öffentlichkeit tue,

aber weißt Du, es ist mir dann doch zu peinlich,

dass es rauskommt, und deswegen streite ich es ab, weil...

es war mir ja schon immer sehr wichtig, wie ich vor anderen dastehe,

im Zweifelsfall eben wichtiger noch,

als irgendwelchen Überzeugungen oder gar Idealen zu folgen,

die ja doch keiner braucht.

So unprofitable Dinge wie Mitmenschlichkeit eben,

die stehen einem Störfaktor dann doch nur im Weg,

aber da weißt Du ja Bescheid, das brauche ich Dir nicht erklären,

und wenn's um deren Vorheuchelei geht,

da bist Du mir ja immer noch um Welten voraus,

da käme ich niemals auch nur im Entferntesten an Dich ran,

und natürlich brauche ich Dich deswegen auch noch immer als Vorbild,

aber dies nur am Rande, denn so ein Störfaktor,

der hat wirklich was für sich.

 

Wenn der nicht da wäre... nicht auszudenken,

wie öd und leer das Leben wäre !

Man stelle sich nur mal vor, was es für Konsequenzen hätte,

wenn plötzlich überhaupt nichts mehr sabotiert würde

und damit schief ginge !

Ich bin mir sicher, dass Du Dich daran erinnerst,

aber nur für den Fall, dass Dir da irgendwas entgangen

oder aus dem Hirnkasten rausgefallen ist,

wir hatten ja mal so ein paar gemeinsame Ziele, und...

nun, ich musste dafür ja das meiste arbeiten,

ergo hatte ich mir auch Gedanken gemacht,

was ich denn dazu bräuchte, damit wir diese Ziele auch erreichen.

Für Dich war's ja nicht so wichtig gewesen, Du hattest ja,

ganz von denen abgesehen, auch noch ganz andere Ziele,

und das kam dann unglücklicherweise irgendwie

dem in die Quere, was ich da tat,

und natürlich hattest Du überhaupt keine Ahnung

davon, weil ja die Arbeit in meinen Aufgabenbereich gefallen war,

na jedenfalls... natürlich bin ich Dir ewig dankbar dafür,

dass Du alle Grundlagen erfolgreich zerstört hast,

die für's Erreichen der gemeinsamen Ziele notwendig

gewesen waren, denn die standen ja Deinen privaten Zielen im Weg,

und so musste ich's dann gottseidank auch aufgeben,

denn es wäre ja die Megakatastrophe geworden,

wenn wir gemeinsam Erfolg gehabt hätten,

denn irgendwann hätte es ja die ganze Welt gesehen,

dass ich so einen Störfaktor unbedingt brauche.

 

Ich wäre quasi öffentlich an ihn gekettet gewesen und ihn nichtmal mehr

pro forma losgeworden, aber das hast Du ja zu verhindern gewusst,

und allein daran kann man schon sehen,

wie sehr ich Dich immer gebraucht habe,

auch wenn dann natürlich die ganze Arbeit für die Katz gewesen ist.

Überhaupt... dass Arbeit was für Schwachköpfe ist und allein schon der

Gedanke, für so etwas jemals einen Lohn zu erwarten,

in den Bereich der Illusionen fällt,

also... ohne Deine freundliche Mithilfe aus dem Hintergrund,

in dem Du Dich versteckt hast halten müssen,

seit ich mich von Dir getrennt habe...

ich hätte das alleine nie erkannt.

Und dass Du mir dies immer wieder in Erinnerung rufen musstest,

weil ich's ja, vor lauter Arbeit, hätte vergessen können,

das war und bleibt natürlich pures Gold wert,

welches sich man nur noch von anderen Leuten stehlen muss,

um's auch zu besitzen, aber auch das hast Du mir vorgemacht,

während immer wieder alles seinen Wert verloren hat,

was ich mir redlich zu verdienen trachtete.

Wie denn sollte ich Dir das je krumm nehmen ?


Ob's nun Arbeit und Kunst oder Privates betraf,

Du hast ja nie einen Unterschied machen brauchen,

denn sobald Du aufgetaucht bist, ging, egal in welchem Bereich,

ganz sicher was kaputt, hörte zu funktionieren auf,

und dann war's wieder so weit... der Störfaktor hatte zugeschlagen.

Und irgendwann, alter Freund, wurde mir auch klar, wieso Du mir immer

wieder solcherlei Freundschaftsdienste erweisen musstest,

denn ich war ja mit meinem Leben immer auf dem Holzweg,

während Du alles richtig gemacht hast und mich bloß dazu einladen wolltest,

auf diese, Deine Art auch selber erfolgreich zu sein.

Es handelte sich also letztlich nur um eine ständige Aufforderung,

gemeinsam doch lieber nichts zu tun, zumindest nichts,

das irgendwie etwas brächte außer Zeitverknappung via Siechtum und

dessen Verbreitung, und... klar... natürlich war das verlockend,

aber da standen mir dann doch meine Eltern im Weg,

ja, die ganze blöde Erziehung und eben der Gedanke,

wie man vor den Anderen dasteht,

wenn es rauskommt, was für eine faule Sau man ist... und dass man

eigentlich überhaupt nichts von Recht und Gesetz hält.

 

Selbstverständlich muss ich Dir da gut schreiben, im Vergleich zu mir

der wahre Revolutionär zu sein, aber Du hast das einfach zu gut verdeckt,

alsdass man von Außen hätte drauf kommen können, weil die spießige,

bürgerliche Fassade Dir geradezu meisterlich gelungen war

und das Geld, das Du am Ende an alle verteilen wolltest,

weil Du ja wusstest, dass es nicht Dir gehört,

eben doch in Sicherheit gebracht war vor den Konterrevolutionären,

irgendwo in der Schweiz, und natürlich auf persönlichen Konten von Dir.

Was tut man nicht alles für seine Mitmenschen ?

Ja, mit entsprechenden Mitteln ausgestattet, geht es so einem Störfaktor

natürlich bestens, obwohl die kriminellen Machenschaften, die zu deren 

Erreichung notwendigerweise dazu gehören, wenn man schon selber nix 

arbeiten will, natürlich nicht rauskommen dürfen,

aber dafür gibt es ja Vernetzungen,

und je mehr Leute, die was zu sagen haben, darin verstrickt sind,

umso weniger muss man Angst haben vor irgendwelchen negativen

Konsequenzen.

 

Nichts davon hätte ich ohne Dich jemals gelernt 

und natürlich werde ich ganz fest an Dich denken,

wenn ich's jemals zur Anwendung bringe,

aber Du musst schon entschuldigen,

dass ich Dich da offiziell einfach nicht dabei haben will,

denn ich will natürlich den ganzen Ruhm und Schotter

für mich einstreichen, ich bin nämlich ein viel größerer Egoist als Du.

Ich hab' das sowieso alles nur als notwendige Übel gesehen,

die ich eben in Kauf zu nehmen hatte, um meine

wahren Ziele zu erreichen,

denn so ein Störfaktor, er will ja auch entsprechend

genutzt sein, damit man am Ende sämtliche Vorteile, die er bringt,

für sich ausnützen und einstreichen kann,

und an diesem Punkt bin ich jetzt eben angelangt,

und deswegen kann mein Dank an Dich nur ein stiller sein,

denn es wird natürlich so aussehen, als hätte ich Dich nie gebraucht,

obwohl wir beide wissen, dass es nicht stimmt.

 

Aber was denn, bitteschön, sollte ich denn sonst tun, alter Freund ?

Du hast mir das alles so perfekt vorbereitet, ich wäre ja total dämlich,

all diese unentgeltlichen Dienste jetzt nicht entsprechend für mich zu nutzen,

auch wenn Du mich deswegen für ein A...loch halten solltest,

doch Du kennst ja das Spiel und Du weißt, wie wenig einem Verlierer

solche Klagen dann bringen,

und nie im Leben hätte ich Dich so empfindlich

erwischen können, wenn Du mir nicht über Jahre hinweg 

gezeigt hättest, wie man das macht. 

Nun ist es eben an mir, Dir alle Gefälligkeiten zurück

zu erstatten und meinerseits zum Störfaktor in Deinem Leben zu werden,

denn ich will ja schließlich auch gebraucht werden und denke,

dass mir damit Deine Liebe sicher sein sollte, 

auch wenn's vielleicht nie zur Bewunderung langt, 

denn schließlich kann ein Schüler ja nicht größer als sein Meister sein.

Aber vielleicht lässt sich ja daran doch noch etwas drehen

wenn Du erstmal gelernt hast, mich richtig zu brauchen.

 

Natürlich gebe ich Dir dafür eine Menge Zeit,

ich hatte schließlich auch genug,

und selbstverständlich bin das alles nicht ich,

also derjenige, der dies schreibt,

denn ich habe längst meine Ghostwriter,

die unentgeltlich für mich arbeiten,

und auch sonst genügend Leute in Deine Vernetzungen mit eingeschleust,

die dann die unangenehmen Jobs für mich übernehmen,

damit ich als Störfaktor für Dich so richtig zur Geltung kommen kann.

Na Hauptsache, bei Dir geht nun so viel wie möglich kaputt 

und Du verlierst auch schnellstens den Zugriff auf Deine Konten

dann wäre schonmal ein vielversprechender

Anfang gemacht, und danach sind der Fantasie ja sowieso keine Grenzen

mehr gesetzt, also darfst Du Dich bereits freuen 

auf eine Menge Überraschungen, damit Dein Dasein auf Erden 

Dir zukünftig auch bloß nie zu leicht werden könnte.

Denn natürlich hast Du Recht, alter Freund, 

jeder braucht so einen Störfaktor in seinem Leben,

und selbstverständlich sehe ich das in Wahrheit nicht so eng,

wie ich vor der Öffentlichkeit tue, aber Du hast Dich mir eben als perfektes 

Opfer angeboten und diese Gelegenheit 

wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Vergelt's Gott, für alles, und nimm's nicht so schwer, denn irgendwann 

ist sowieso alles vorbei und dann kann man's ja auch wieder vergessen.

Vielleicht muss man das ja sogar, 

aber Spass gemacht soll's wenigstens haben,

und ich hoffe doch sehr, dass Du Deinen hattest, 

denn mit dem ist es nämlich schon jetzt vorbei, 

während der meine... grade erst begonnen hat.

Denn natürlich ist das, was ich da mache, reiner Unsinn

was soll es denn sonst sein ?

 

Rupi am 07.01.2019 

(manchmal mache ich mir selbst die schönsten Geburtstagsgeschenke !)

 

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Unbeliebte Weisheiten


Nebst Rechnen, Schreiben, Lesen

gab's noch mehr

was mich ein weiser Mann

einst lehrte:

Aus Fegern werden Besen

und aus

tapferen Helden werden

Kriegsversehrte

die Besen, falls noch neu

kehren zwar gut

doch kennen noch nicht

alle Ecken

für ausgediente Helden

ist es jedoch besser

wenn sie bald

verrecken.


Aus Turteltäubchen

die zusammen bleiben

werden alte

Krähenpaare

Man kriegt sich durch

willkommene Gemeinsamkeiten

später in die

Haare

Der Kinderwunsch sofern 

er sich erfüllt hat

ist ein Urgrund

tiefster Reue

und Feigheit

falls nicht Chancenlosigkeit

begünstigt

eheliche Treue.


Der weise Mann wollt' mir

über mein Leben

dann nicht allzu

viel mehr sagen

mein größter Vorzug

schließlich wär' es

ohne zu viel Scheu

etwas zu wagen

dasselbe wär' zu

viel verlangt

müsst' ich's dann machen

wider bessres Wissen

zur Weisheit gäb's

der Wege viel`

doch keinen hätt' man jemals

gehen müssen.


Rupi am 14.07.2023



Schon wieder habe ich inzwischen einen Satiretext woanders hingemogelt,

nämlich den „Eddi Arent-Klon“ und zwar dort hin: Geschenke - ein Experiment mit dem Leben

Und... jajajaja, der nächste ist irgendwie arg abstrus,

auch inhaltlich nicht so gut fokussiert wie die letzten paar,

aber lieber Himmel, hat mir das Spass gemacht..:

 

Das Problem 

 

Weit haben wir's gebracht,

stolz können wir auf unsere Entwicklung sein,

Lobeshymnen sollte man auf die menschliche Zivilisation singen,

nur leider fallen diesen Künstlern immer nur Liebes- oder Klagelieder ein,

und die Jugend will sowieso nichts wissen von unseren Leistungen,

denn für die ist doch alles selbstverständlich,

der Babybrei,

die Kindertagesstätte,

das Mittagessen in der biologisch angebauten Schulkantine,

das Smartfon

und der Studienplatz.

Für alle, die sich einfügen, ist doch bestens gesorgt,

die Karriereaussichten für selbst den arbeitsscheusten Werkrealschulabgänger

sind mittlerweile blendend,

Aufstieg bis hin zu Hartz IV,

der Notstand in der Kranken- und Altenpflege wird gerade durch Coolness* behoben,

und was die Flüchtlinge betrifft, laufen wir jetzt den Schlepperbanden

den Rang ab, denn von uns bekommt nun jeder einzelne sein eigenes Boot,

in dem er dann auf dem Meer bleiben kann,

weil das Festland sowieso wegen Überfüllung geschlossen wird,  

wir müssen schließlich enger rücken, wenn der Klimawandel zuschlägt.

 

Es dauert ohnehin bestimmt nicht mehr lange,

und all unsere Probleme sind endgültig gelöst,

ja, eigentlich gibt es überhaupt keine Probleme mehr,

denn schlauer als wir ist vor uns sowieso noch nie jemand gewesen,

die politischen Parteien feiern laufend nie für möglich gehaltene Triumphe

der Innovation, Kommunikation, Organisation, Penetration und Fluktuation,

die Bürgernähe wird deswegen in Nullkommanix wieder hergestellt sein

und alle, die es trotzdem nicht zur Volkspartei schaffen,

können immer noch Zünglein an der Waage spielen

und sich nach Belieben aus der Verantwortung stehlen,

sich zur Verantwortung wieder bereit erklären,

zur Verantwortung emporkommen, um an ihr zu wachsen,

mit ihr zu gewinnen und in ihr zu scheitern,

um dann wieder ganz neu anzufangen,

aber eben Hauptsache Verantwortung, das hat sogar der Lindner geblickt.

 

Tja, insoweit ist ja eigentlich bereits alles gut,

doch, und seit die Opfergöttin durch die heimische Opfergattin ersetzt worden ist,

kommt es auch wieder im religiös-spirituellen Bereich zu Erfüllungserlebnissen,

denn natürlich konnten die christlichen Kirchen da ihren Auftrag nicht

länger erfüllen, sie haben sich ja nicht nur zu viele Skandale geleistet,

sondern hatten sich sowieso längst viel zu weit von unseren archaischen

Grundbedürfnissen wegbewegt, die schließlich auch befriedigt sein wollen.

Aber solange der PC zuhause spinnt, ist man eben doch nicht zufrieden,

notgedrungen geht man dann mal wieder raus in die Natur,

stellt fest, dass man für die intensive Begegnung mit ihr nicht gewappnet ist,

weil die ganzen Waffen ja nur in der virtuellen Welt funktionieren,

sucht schleunigst nach dem nächsten Supermarkt,

um an seinen gefüllten Regalen wieder Orientierung zu finden,

und überlegt sich dort dann doch, ob man nicht wenigstens einen Sprachkurs

belegen sollte, damit man wieder fähig ist, mit der heimischen Opfergattin

ein paar Worte zu wechseln, man geht ja schließlich auch wieder heim.

Denn solange der PC, nachdem ich ihn hochgefahren habe,

mir immer dieselbe falsche Frage stellt,

weiß ich nicht, was ich tun soll, damit es weiter geht,

und dabei müsste doch gerade der wissen,

dass es überhaupt kein Problem gibt, wenn er mir keins macht.

Es gibt ja sowieso keine Stellen mehr, an die man sich wenden könnte,

wenn es überhaupt noch ernsthafte Probleme gäbe,

denn schließlich gehen alle davon aus,

dass sie entweder bereits gelöst sind oder eben,

wie vorhin beschrieben, von unseren genialen Politikern gerade gelöst werden.

Es gibt also überhaupt kein Problem und es gibt auch keine Meldestelle.

Und trotzdem fragt dieser sch... PC mich schon wieder:

„Wollen Sie das Problem jetzt melden ?“

 

Rupi am 09.01.2019

*Hm. Dies ist ein "Insider", weil den Witz eigentlich nur Freiburger wirklich verstehen

können... oder all jene anderen,

die von der aktuellen Plakat-Aktion der Freiburger Uni-Klinik wissen.

Um jüngere Menschen anzusprechen mit dort unbesetzten Jobs und

mehr Bewerbungen zu generieren, hat man diverse Kino-Plakate nachgestellt,

auf denen nun richtige Pfleger und Krankenschwestern mit teils furchterregenden Blicken

doch in "coolen" Starposen aus "Matrix" und anderen Filmen zu sehen sind,

und die Reaktionen darauf scheinen nun tatsächlich alle Erwartungen zu übertreffen (!).

 

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Alles kalter Kaffee ?

 

Es soll ja immer noch Leute geben, die nicht wissen, wer oder was AKK ist,

es vielleicht für eine durch die Medien geisternde Abkürzung kalorienbewussten

Konsumentenverhaltens halten, und ich muss zugeben, auch ich dachte zunächst

eher an „Alles kalter Kaffee“, ehe es im Gehirn klick machte und unserer allerliebsten

Kanzlerin's Kronerbin herauskam, die Frau mit dem KK-Doppelnamen, welche

nun an der CDU-Parteispitze sitzen tut.

Und just, als ich mich dran gewöhnt habe, dass man diese nun so abkürzt,

kommt raus, dass sie doch etwas mit Kaffee zu tun hat, denn sie hat doch tatsächlich

ein erstes Ziel formuliert, welches sie umzusetzen gedenkt, wenn es mal so weit kommen

und sie Frau Merkel auch als Kanzlerin folgen sollte, nämlich...

anderer Kaffee im Kanzleramt, dessen Plörre so ziemlich das schlimmste Gesüff

sein muss, das ihr je zwischen die ausgetrockneten Kiemen kam.

Und was sagt uns das ? Nun, diese löbliche, weil ehrliche Äußerung

von Seiten AKK's, sie rückt den allgegenwärtigen, katastrophalen Klimawandel genauso wie 

alle anderen kosmischen Katastrophen endlich wieder ins rechte Licht bzw. stellt die 

Verhältnismäßigkeiten wieder her,

unter denen alle künftigen Koalitionen mit der CDU eingegangen werden müssen, denn eins 

ist klar:

Einzig anständiger Kaffee kann jede aufkeimende Krise mit Koalitionspartnern schon im 

Ansatz eindämmen (und von einem anständigen Kellner zu den Kohlrouladen gereicht 

werden, deren Verspeisung die Lösung sowohl nationaler wie internationaler Probleme erst 

ermöglicht).

Alle grünen oder sonstwie andersartigen Kiff-Köpfe können natürlich trotzdem weiterhin auf 

ihr biologisch selber angebautes, konkurrenzfreies Kraut setzen, aber unter einer achtbaren 

kommenden Kanzlerin AKK verschwindet,

worauf ganz Deutschland hofft, zumindest endlich der alte kalte Kaffee aus dem

ansonsten koscheren Kanzleramt.

Alles k...klar ?

 

Rupi am 20.05.2019

 


Unser Adolf


Leider leider

wird unser Adolf

sein Trauma

erst dann überwunden haben

wenn's beim nächsten

Russlandfeldzug

endlich geklappt hat.


Die Amis

werden sich ja bestimmt

inzwischen selbst besiegt haben

nach Russland jedenfalls

wird dann

aller Voraussicht nach

China dran sein.


Immerhin

die Antidepressiva

schlagen bestens bei ihm an

er ist schon wieder

richtig dominant

und hat gestern sogar

einen von den Nachbarjungs verhauen.


Wenn bloß dieser

Höcke jetzt nicht

alles vermasselt

dann müsste er rechtzeitig

für seine gottgewollte zweite Chance

in der großen Politik ankommen

unser Adolf.


Rupert am 11.08.2023




Zeitreisen mit der FDP


Kenned Sie de Herr Lindner?

Ahhhh... hochdeutsch... mom... also nommol:

Kennen Sie den Herrn Lindner?

Falls nicht, kennen Sie bestimmt trotzdem sein Gesicht!

Was sagt da der Herr Niedecken?

Man „wüsste bloß nicht ob von 'nem Steckbrief oder 'nem Wahlplakat“?

Ja gibt’s denn überhaupt noch Steckbriefe??

Dachte ich's mir doch... es muss also ein Wahlplakat gewesen sein...

weil... wer sucht schon nach diesem Herrn Lindner?

Die Polizei? Seine Eltern? Seine Lebensabschnittsgefährtin?

Okay, die sucht vielleicht grade noch nach dem,

OBWOHL sie ihn ja bereits gefunden hat...

aber wer weiß schon, wo der sich grade wieder rumtreibt...

ob in der Gegenwart... der Vergangenheit... der Zukunft...

man kann das nie so genau sagen...

bei so Spezialisten für die Zeit.


Aber auf jeden Fall ist er in der FDP,

und weil gerade, also weil aktuell und damit in der Gegenwart,

ist er auch deren GESICHT.

Und als solches eben KENNEN SIE IHN bestimmt.

Als Gesicht, nicht als Gehirn...

es ist ja auch nicht sein Gehirn, das da vom Wahlplakat schaut,

sondern sein GESICHT.

Man kann ihm gerade nicht entgehen,

diesem Gesicht ohne Gehirn... ääääh...

Mensch, das war knapp an 'ner Beleidigung vorbei,

aber ich habe nicht KOPF gesagt sondern GESICHT

und ein Gesicht an sich hat gottlob generell kein Gehirn,

also hab' ich auch nix falsches über den Herrn Lindner gesagt.

Oder, wie seine Eltern ihn zu nennen pflegten...

den Christian.

Der Christian hat's weit gebracht...

zwar nicht auf Steckbriefe...

aber er ist das Gesicht der FDP und ob man dafür nun

ein Gehirn braucht oder nicht,

er schaut einen eben gerade von Wahlplakaten an.

Oder er schaut zur Seite.

Oder er schaut etwas geneigt nach unten.

Wieso schaut der nicht gleich ganz weg, der Christian?


Ahhh... er will, dass man ihm ins Gesicht schaut.

Er soll ja, so meinte zumindest Désirée Nick,

ein schöner Mann sein, und wenn DIE das sagt...

dann will man ja nicht allen Ernstes widersprechen,

und außerdem... vielleicht ist er es ja,

was weiß denn ich, ich bin ja auch nur ein Mann...

und der interessiert sich da nicht so,

ist also nicht einfach schon irgendwie „aroused“,

wenn er dem Christian sein Gesicht sieht oder, Gott bewahre,

von selber an ihn denkt... das liegt an meiner klassischen Präferenz

für das andere Geschlecht, ich will da niemanden diskriminieren,

nur weil das mal „normal“ war und heute nicht mehr normal sein soll.

Nein, ich bin nicht normal, bloß weil ich eher auf Frauen stehe,

und auch der Christian, auf den die Frauen stehen,

ist nicht normal, nur weil er anders ist als seine Vorgänger

und da ein berühmter dabei war, der mit unserer Kanzlerin gut konnte.


Auch von der wurde er ja nicht unbedingt gesucht,

als, in noch gar nicht so weit entfernter Vergangenheit,

eine „Jamaika-Koalition“ das Gebot der Stunde war,

weil dieses, unser Land eine stabile Regierung brauchte

und die SPD sich temporär noch vor deren Verantwortung drückte.

Ne, da hat sie – „damals“ - neben dem Kubicki – ja den Christian nur GEFUNDEN,

aber nicht gesucht, gesucht hatte sie eher den Guido, aber der war

nicht mehr da, hat ihr also nun schmerzlich gefehlt,

und für einen Koalitionspartner, so stellte sich dann bald heraus,

war das Gesicht der FDP damals noch nicht so weit.

Obwohl das Land eine stabile Regierung brauchte,

drückte sich dieses SAMT Gehirn also auch vor der Verantwortung,

weil ihm seine künftigen Spielkameraden nicht alle gefielen,

so ist das eben manchmal.

Und außerdem hat es sich die SPD dann ja gottseidank anders überlegt,

denn sonst hätte die Bundeskanzlerin ja nur noch

zu okkulten Ritualen greifen können,

um den Geist vom Guido erfolgreich zu beschwören,

denn... nach DEM, also nicht nach dem GEIST, aber nach dem Guido,

hatte sie ja eigentlich gesucht... denn mit ihm konnte sie eben gut,

obwohl der wiederum eine Präferenz für Männer hatte...

und auch nicht immer leicht zu finden war,

wenn er mal wieder in seinem Guidomobil unterwegs

verschiedene Städte im Land heimsuchte,

um die FDP über die 10-Prozent-Marke zu bringen.


Der Christian... als aktuelles Gesicht der FDP...

der braucht dazu im Zweifelsfall kein Guidomobil.

Er braucht nichtmal ein Auto, obwohl er eins hat,

und heimsuchen kann er verschiedenste Städte im Land

auch einfach nur als Gesicht auf einem Wahlplakat,

obwohl ihn keiner sucht.

Und inzwischen, da legt er Wert drauf,

ist er zur Verantwortungsübernahme bereit,

aber natürlich nicht bezüglich der Vergangenheit,

sondern höchstens und vielleicht noch für die Gegenwart,

aber... GANZ bestimmt, und dadrauf kann man sich nun verlassen,

für die Zukunft.

Doch, die ist jetzt GANZ wichtig für die FDP,

die ist, mit einem Mal und für die Wahlplakate,

nun sogar zum Thema geworden,

denn die Spielkameraden aus der Vergangenheit

oder auch der Gegenwart...

die sind ja nichts im Vergleich zu den Spielkameraden in der ZUKUNFT,

und daran muss der Christian mit seinem Gesicht gedacht haben,

als er es dann hergab für die aktuelle Plakataktion der FDP.


Ein schöner Mann also, ein schlauer Kopf, endlich zur Verantwortungsübernahme

bereit – aber nicht mehr mit der Kanzlerin, denn die hört ja endlich äh

endgültig auf, wenn die Wahl gewonnen ist,

von wem auch immer... -

er schaut uns mit seinem Gesicht an... also nicht direkt,

mehr so, dass man IHN anschauen soll,

vielleicht sogar bewundern,

und da steht dann, unter anderem, dieser Spruch dabei...

dieser UNGLAUBLICH coole Spruch,

der die FDP nun aber endgültig als Spezialistenpartei ausweist,

also... allein schon, dass denen SO etwas EINFÄLLT...

alle Achtung, kreativ... originell... und dann noch mit DIESEM Gesicht...

aus der VERGANGENHEIT... zumindest schon aus dieser bekannt...

aber... nun... in der GEGENWART... und SOWAS von ZUKUNFTSORIENTIERT...

das muss denen erst einmal einer nachmachen...

dann aber heisst es, man hätte von ihnen geklaut!


Also INTELLIGENT ist das... es könnte der Geist vom Guido sein,

der da irgendwo im Geheimen beschworen worden ist,

um die FDP zu neuen Prozentrekorden zu treiben!

Diese Spezialisten haben sich nun endgültig auf das Gebiet der Zeit...

der Zeiterforschung... der ZeitREISEN gar spezialisiert,

es geht also nicht mehr um's Geld...

also... so wie früher, als es der FDP ja eigentlich nur um's Geld

und um Macht ging, ergo um die Macht des Geldes,

nein, nachdem – mit der Ablehnung der Macht via Verantwortungsverweigerung...

in der Vergangenheit! - nun auch noch das liebe GELD nicht mehr

so wichtig ist wie früher, und man die FDP ja TROTZDEM noch wählen soll,

kommt jetzt raus, dass die wahre Spezialität dieser Spezialisten

eben das ganze Gebiet bestehend aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist.

Die haben sich echt was vorgenommen!

Mit DIESEM Gesicht!

Und, ohne Zweifel, dafür braucht man GEHIRN...

ob nun eins da ist oder nicht... setzen wir das einfach mal so voraus,

denn diese Plakataktion ist aber SOWAS von intelligent...

egal, wer sie sich ausgedacht hat... und Intelligenz setzt eben AUCH Gehirn voraus,

das EINE ohne das ANDERE gibt es da nicht, höchstens ein Gesicht!


Und dieses, das aktuelle Gesicht der FDP, also das vom Herrn

Christian Lindner, guckt nun von diesen Plakaten herab oder

auf die Seite oder leicht geneigt und dazu kommt dieser Spruch,

dieser geniale Wahlspruch, mit dem er sich als Spezialist

für die Zeit ausweist... und damit für's TEMPORÄRE,

denn um DAS geht es jetzt, nicht um's Geld, nicht um die Macht

(na gut, um die schon doch wieder, wenigstens ein BISSCHEN,

sonst würde man sich ja nicht wählen lassen!), auch nicht um

die Macht des Geldes, denn die FDP hat ganz neue Themen für

sich entdeckt, und sie stehen AUCH noch in diesem Spruch mit DRIN:


Der Weg zur Schule muss wieder in die Zukunft führen“.


Unglaublich, was da (drin) steht!

Ich hab' echt nicht schlecht gestaunt, als ich DAS gesehen habe...

zusammen mit DIESEM Gesicht... und dem Logo der FDP natürlich.


Schule!

Schule ist GUT, Schule MUSS ja gut sein, da sind sich ALLE EINIG!

Sie steht für Bildung... aber auch, in erster Linie, für unsere Kleinen,

also die, wo sich ihre Spielkameraden noch aussuchen können,

weil's bei denen NOCH nicht zwangsweise um die Verantwortung geht.

Aber das macht nichts, denn die FDP nimmt sich jetzt ihrer an,

sie macht sich für die Kleinen stark,

damit sie mal groß und stark und vor allem GEBILDET

in der Verantwortungsübernahme ankommen!

Die FDP will sich aber nicht nur DARUM kümmern,

sondern auch noch um Brücken in eine neue Zeit,

also... zumindest für die Kleinen oder wenigstens noch für

DIE von uns „Größeren“, die zum Nachsitzen bereit sind,

aber auf jeden Fall für ALLE, die zur Schule gehen

oder zur Schule gehen sollen aber auf jeden Fall...

zur Schule gehen WERDEN.


Die sind wichtig, die anderen... erstmal NICHT so,

sie können also auch zurückbleiben,

wie's bei der Bildung eben doch immer mal wieder passiert,

und, vergessen wir's nicht... egal, wo wir mal WAREN,

im MOMENT befinden wir uns alle in der GEGENWART.

Und, wie gesagt, in diesem einen Satz... in diesem Wahlspruch...

da steht UNGEHEUER viel drin!

Der MUSS von Spezialisten kommen, egal, aus welcher Zeit...

vielleicht kommt er sogar von Spezialisten aus der Vergangenheit,

wer kann das schon wissen?

Denn es MUSS, laut DIESEM Spruch, mal eine Zeit gegeben haben,

in welcher „der Weg zur Schule“ bereits mal „in die Zukunft“

geführt hat!

Wer hätte DAS gedacht?

Meine Eltern etwa?

Meine Großeltern?


Also mir hat niemand was davon erzählt,

aber... das heisst noch lange nicht, dass es nicht stimmt,

denn vielleicht GAB es das ja WIRKLICH mal...

vor GANZ langer Zeit...

und das Wissen darüber, es ist nun eben AUS dieser Zeit

ausgerechnet in der Zentrale der FDP aufgetaucht,

vielleicht zusammen mit ein paar Schülern,

die sich DAMALS über eine Art Brücke oder durch ein Portal

auf ihren Schulweg gemacht haben,

um dabei IN DER ZUKUNFT, welche für sie nun aber

UNSERE GEGENWART ist, anzugelangen.

Ausgerechnet in der FDP Parteizentrale... und zwar,

weil WIR vergessen haben, auch für Kinder aus der Vergangenheit

entsprechende SCHULEN zu bauen, Bildungsgelegenheiten

zu schaffen... weil mit SOLCHEN Neuankömmlingen

nun wirklich keiner gerechnet hatte.


Und schon fällt es den Freidemokraten wie Schuppen von den Augen:

BILDUNG! Das IST es! Mit der und damit den zukünftigen Schulen

lösen wir in der GEGENWART unsere PROBLEME,

und wenn das für uns auch bedeutet, uns von UNSEREN Kleinen

zu VERABSCHIEDEN um hier ZURÜCKZUBLEIBEN.

Alles, was wir tun müssen, ist... aus den Schulwegen Brücken

in die ZUKUNFT hinein zu machen, Portale zu errichten,

durch welche unsere Kinder dann verschwinden können,

um der Gegenwart zu entgehen, die wir ihnen ja nicht allen Ernstes

als Zukunft zumuten wollen und damit wünschen,

und... SIE kommen dann in brandneuen, extra für SIE gebauten

Bildungseinrichtungen IN DER ZUKUNFT an.

Falls es eine gibt, natürlich... aber bei SO VIEL Intelligenz

muss man auch DAS voraussetzen,

nur... wählen muss man sie noch, denn sonst setzt sie sich ja nicht durch,

kommt nicht an die Macht, um ALL DAS für unsere Kleinen UMZUSETZEN...

die FDP.


Ich bin noch immer völlig baff!

Abgesehen von der Technologie, die uns Zeitreisen ermöglicht,

die aber – ebenso wie die erste Schülerkolonne, die da in der

FDP-Zentrale angelangt ist... und bei der es sich, nach entsprechender Überprüfung

der Personalien, nicht um einen Flüchtlingstross aus Nicht-EU-Ländern

HANDELN konnte – bereits in einer weit entfernten Vergangenheit EXISTIERT hat,

muss eigentlich nichts mehr erforscht werden,

und das Wichtigste, was wir in der Gegenwart tun müssen,

ist Schulen für die Zukunft bauen, damit UNSERE Kleinen dann auch

in SOLCHEN ankommen... und nicht in irgendeiner Parteizentrale.

Da hatten sich unsere Vorfahren eben geirrt, sie haben's nur „Schulweg“

GENANNT, weil sie davon ausgingen, dass UNS inzwischen klar geworden

sein muss, WIE wichtig Bildung ist, und dass ihre Kids bei UNS...

auf JEDEN Fall die Schulen finden, zu denen sie geschickt wurden.

Nein, wir sind eben noch nicht so weit, aber Dank der FDP...

holen wir das ALLES auf, machen wir das ALLES nun endlich richtig

und VIELLEICHT können sogar, irgendwann, unsere Kinder dann auch wieder

AUS der Zukunft ZU UNS zurück, zu ihren Eltern in die Gegenwart,

und bringen uns dann ALLES mit, was sie DORT gelernt haben.


Und DAMIT, was GANZ SICHER ist, können wir... als Menschheit...

auch GANZ bestimmt die Probleme lösen,

die heute ja die Zukunft unserer Kinder noch bedrohen.

Sapperlot!


Was aber, trotz allem Grund zum Optimismus, nicht VÖLLIG ausgeschlossen

werden kann ist...

dass die FDP eben leider IMMER noch die FDP ist,

dass es denen IMMER noch um die Macht des Geldes geht

- ob temporär oder absolut! - und dass es deswegen auch

KEINE Kinder aus der Vergangenheit, KEINE Zeitreisen in die Zukunft,

KEINE Bildung für Lernwillige und auch NIEMANDEN dort gibt,

der sich um unsere Kleinen kümmern wird, denn...

wie es bei Wahlsprüchen eben DOCH manchmal vorkommt,

hat sie sich nur ein Schlaukopf ausgedacht, der nichtmal Parteimitglied sein muss,

und man kann's dann, trotz dem Gesicht, leider NICHT so ernst nehmen,

wie es Zeiten wie die unsrigen eigentlich gebieten...

weil's eben DOCH mal wieder alles nur Lügen sind.


Leider spricht da wiedermal ZU VIEL dafür,

weil mit mir hier wohl die Fantasie durchgegangen sein muss.

Außerdem:

Kennen Sie Herrn Lindner WIRKLICH (noch) nicht?

Der liefert doch selbst immer wieder die besten Gründe,

ihn NICHT zu wählen.

Denn wie heisst es so schön auf einem ANDEREN Wahlplakat

mit DEMSELBEN... mit SEINEM Gesicht?


Nie gab es mehr zu tun“.


Rupert am 20.08.2021



Alle gut drauf


Alle gut drauf

das Bier fließt in Strömen

und Oldies ertönen

das Wetter spielt mit

Alle gut drauf

werden bestens verköstigt

keiner fühlt sich belästigt

alle machen Profit


Alle gut drauf

die Panzer am Rollen

die Bomben am Fallen

uns bleibt's ja erspart

Alle gut drauf

Menschenhändler und Schlepper

Spekulanten und Nepper

Pharmazeut und Retard


Alle gut drauf

trotz rechter Tendenzen

wir schließen die Grenzen

und mauern uns ein

Alle gut drauf

CO2-Emissionen

Öl- und Gasinfusionen

kriegen uns ja nicht klein


Alle gut drauf

die Versicherung zahlt ja

und schon kommt das Wahljahr

für den freien Verkehr

Alle gut drauf

wenn die Ampel verschwindet

und Jamaika sich findet

wird die Hochzeit auch schwer


Alle gut drauf

es könnte auch schief gehn

doch warum denn schwarz sehn?

Ein Fest bleibt ein Fest

Alle gut drauf

dies ist nur eine Übung

und die göttliche Fügung

sie besorgt uns den Rest


Alle gut drauf

das Blut fließt in Strömen

und Märsche ertönen

das Wetter spielt mit

Alle gut drauf

werden notfallverköstigt

man wird dauernd belästigt

doch sie machen Profit.


Rupi … noch am 21.07.2023...

und nein, das Seefest hier, das mich heute auf diese Gedanken brachte

(die erste Strophe verweilt noch dort...),

ist so übel nun auch wieder nicht!



Der Emporkömmling


Ich heiße Sie willkommen!

Wie Sie sehen können, bin ich nicht der Künstler,

zu dessen Lesung Sie so zahlreich erschienen sind,

denn ich bin nicht Heinz Rudolf Kunze.

Und für alle, die vielleicht nicht wissen, dass der ganz anders aussieht:

Ich bin's wirklich nicht.

Aber ihm ist leider etwas dazwischen gekommen,

und statt für heute Abend abzusagen,

hat er mich angerufen,

weil ich ja hier in Freiburg wohne,

und, nachdem er dann alle Bedenken beiseite geschoben hatte,

hat er mich gefragt, ob ich nicht für ihn einspringen wolle.

Tja, und ich... ich war so verblüfft, dass er es überhaupt schaffte,

alle diese Bedenken derart zu unterdrücken,

um mir gegenüber so entgegenkommend zu sein,

dass ich, im Überschwang der Freude

und selber bedenkenlos,

sofort zusagte,

ohne über die Konsequenzen nachgedacht zu haben...

bedenkenlos eben, so richtig aus dem Bauch heraus,

denn so eine Chance kommt so schnell nicht wieder...

hab ich mir gesagt.


Es ist ja nicht so, dass ich selber kein Publikum hätte,

aber dieses Publikum ist für gewöhnlich ein anderes,

und normalerweise mache ich auch keine Lesungen,

obwohl ich viel schreibe,

nein, normalerweise singe ich...

und falls sich doch jemand von meinem regulären Publikum

hierher verirrt haben sollte, entschuldige ich mich gleich dafür,

dass ich heute abend NICHT singen werde...

und eigentlich ganz froh darum bin,

denn so komme ich um die „Lady in Red“ rum,

und das ist ja auch schon was...

denn alle anderen können sich vielleicht vorstellen,

wie das ist, dieses Lied singen zu MÜSSEN...

seit den 80er Jahren, wo man es mal selber geliebt hat.

Ich gehe aber davon aus, dass heute abend niemand Lieder von

Chris de Burgh, Elton John oder auch mir selbst hören will,

ja, auch, dass dieser Polizist nicht da ist,

der, statt mich spät abends in der Stadt aufzufordern,

das Singen sein zu lassen, unbedingt was von Bruce Springsteen hören wollte...

denn ich gehe davon aus, es heute abend mit einem gebildeterem Publikum

zu tun zu haben, als jenes, das ich normalerweise habe.


Ich habe zwar nichts gegen mein Publikum oder auch pflichtvergessen(d)e Polizisten,

aber es ist eben eine richtige Chance für mich,

auch mal vor Studienräten, Literaturfritzen und sonstigen Intellektuellen

aufzutreten, auch wenn dem Heinz Rudolf seine Bedenken diesbezüglich

bestimmt nicht völlig aus der Luft geholt waren.

Da er mir großzügigerweise seine Gage bereits überwiesen hat,

mache ich Ihnen auf jeden Fall hiermit das Angebot,

bei Unzufriedenheit das Eintrittsgeld persönlich wieder

zurückzuzahlen, das ist das Mindeste, was ich tun kann,

damit Sie mir nicht gleich wieder abhauen,

enttäuscht, wie Sie sind...

oder damit Sie nicht doch nach der „Lady in Red“ rufen,

nur, weil hier ganz sicher irgendwo eine Gitarre rumsteht,

auf der ich es für Sie klampfen könnte.

Nein! SIE sind nicht der reinen Unterhaltung wegen gekommen,

höchstens, um sich selber zu unterhalten über den Senf,

den ich heute abend verzapfen werde,

und ob der in irgendeiner Weise von literarischem Wert sei,

sodass es sich für Sie gelohnt hat, hier gewesen zu sein...

obwohl der Künstler, für den Sie gekommen waren,

gar nicht da war.

Schön, ein so gebildetes Publikum zu haben

wie Sie, aber bitte machen Sie nicht den Fehler,

mich für genauso gebildet zu halten,

wie Sie es sind, denn ich bin es nicht,

tut mir Leid.


Nein, ich sag es Ihnen gleich...

ich bin nur ein Emporkömmling,

hab zwar das Abitur, aber nicht studiert,

ja, ich hab eigentlich überhaupt nichts gelernt,

zumindest nicht so, wie anständige Leute etwas lernen,

damit sie damit auf anständige Weise ihre Brötchen verdienen können.

Ich bin dann doch eher einer dieser unanständigen Leute,

die es auf IHRE Brötchen abgesehen haben,

zumindest, sofern Sie keine Körnerfresser sind,

denn solche Brötchen mag ich dann doch nicht...

auch nicht gratis, tut mir Leid!


Aber, auch das muss ich vorausschicken,

ich bin auch kein Rock and Roller,

ich mag die Who zwar auch,

aber zu so einer Epiphanie wie beim Heinz Rudolf

hat's bei mir nicht gelangt, als sie endlich doch

zu mir durchgedrungen sind.

Wahrscheinlich hätte ich sie dafür, wie er, live erleben müssen...

als Keith Moon noch am Leben war, denn eins ist klar:

Die Platten ohne den... sie waren alle nicht mehr so doll.

Aber auch wenn der Heinz Rudolf mir da bestimmt zustimmen würde,

ein Rock'n'Roller bin ich eben doch nicht,

nicht halb so sehr wie er....

ich bin bloß ein Emporkömmling.

Und dabei nicht mal halb so belesen wie der Heinz Rudolf,

was mir Leid tut, aber nicht zu ändern ist.


Neil Young ist auch keiner meiner Helden,

was an so Platten wie „Harvest“ liegt,

die ich nur zur Hälfte anhören kann, ohne dabei einzuschlafen.

So Sachen wie „A Man Needs a Maid“ braucht man auch dann nicht,

wenn man nicht schon alleine deswegen dem Inhalt widersprechen sollte,

weil man schwul ist,

aber schwul bin ich auch nicht,

ich beharre auf dem feinen Unterschied,

der da zur Bisexualität besteht.

Andereseits liegt es aber auch an Platten wie "Tonight's the Night",

die für meine Ohren viel zu kaputt klingt für ihre schönen Lieder.

Dort zu viel, hier zu wenig Harmonieseligkeit.... es ist ein Kreuz.

Kann der Mann sich denn nicht entscheiden?

Wenn man "Mellow My Mind" zuerst von Simply Red gehört 

und lieben gelernt hat, dann ist die Originalaufnahme einfach

ein ZU großer Schock!

Bei „Weld“ wiederum bin ich wieder einig mit dem Heinz Rudolf,

die ist klasse, obwohl ich mich dann doch gegen einen Kauf

entschieden habe, weil mir „Live Rust“ letztlich genügt,

außerdem besitze ich noch „Freedom“ und „Decade“

und irgendwie langt mir das von dem.

Auch bezüglich Randy Newman kann ich dem eigentlichen

Star des Abends nur zustimmen,

auch wenn ich dessen allererstes Album nicht durchhalte,

aber es gibt ja noch die anderen,

und das sind nicht wenige.

Ohje... ich befürchte, Sie wollen endlich Literatur hören,

und ja, ich habe einige Gedichte und Prosatexte ausgedruckt

und mitgebracht, aber wir haben ja Zeit,

und mit meiner Einleitung bin ich leider noch nicht fertig,

denn ich möchte, dass Sie informiert sind,

was da auf Sie zukommt.


Ich bin nämlich auch kein Avantgardist,

nicht die Bohne,

die Literatur der Gegenwart zu repräsentieren oder gar

zu revolutionieren käme mir nämlich allein schon deshalb

nicht in den Sinn, weil ich überhaupt keine Ahnung von ihr habe.

Auch die sogenannten Klassiker wie den „Faust“ habe ich nicht

gelesen, also... viel mehr als das, was die Lehrer erst in der Realschule

und dann auf dem Wirtschaftsgymnasium so an Lektüre für uns ausgewählt

hatten... ist dann nicht mehr dazu gekommen.

Eine Zeit lang habe ich den Hermann Hesse für seine Erzählungen geliebt,

genauso, wie ich den Peter Handke für das „Wunschlose Unglück“,

durch welches ich mich in der Schulzeit habe quälen müssen,

eine Zeit lang gehasst habe.

Irgendwie repräsentierten diese zwei Schriftsteller für mich damals

was ich am Lesen mag... also Hesse... und was ich nicht mag... also Handke.

Falls es Sie erleichtert, dies ist schon lange nicht mehr so.

Im Laufe der Jahre fand ich dann doch großes Gefallen an Handke's Sprache,

während mir die drogengleiche Schwärmerei von Hesse durch dessen eigenes,

spätes Trockenbroterzeugnis namens „Glasperlenspiel“ bereits wieder ausgetrieben wurde.

Das hat er prima hingekriegt!


Tja, und wenn ich schreibe – und ich schreibe noch viel lieber alsdass ich lese! -

dann grade so, wie mir der Schnabel gewachsen ist.

Und auch wenn es dabei immer mal wieder zu Ähnlichkeiten mit dessen Texten kommt:

ICH bin eben NICHT Heinz Rudolf Kunze.

Ich weiß das, er weiß das, und SIE werden es auch wissen,

wenn dieser Abend vorbei ist.

Und eigentlich sind Sie mir als Publikum viel zu intellektuell.

Oder mögen Sie etwa Chris de Burgh?

Wie steht es um Barclay James Harvest?

Oder die Bee Gees?

Ach ihr habt doch alle keine Ahnung,

dieser Kunze da... wahrscheinlich am Allerwenigsten.

Wenn ich es mir recht überlege, sind mir meine Gedichte

viel zu schade für Euch.

Die Prosatexte sowieso.

Ich nehme das alles wieder mit nach Hause,

das hat ja mit Euch gar keinen Zweck!

Was erwartet ihr eigentlich?

Wieso seid ihr denn immer noch da?

Heinz Rudolf Kunze kommt nicht mehr.

Und an Ihrer Stelle würde ich zu dem auch nicht mehr gehen,

denn der hat doch eine Meise,

ausgerechnet MICH zu bitten,

für ihn einzuspringen.


Dass ich eine Meise habe... das hätte er wissen müssen,

bei seinem überbordenden Verstand,

aber wahrscheinlich ist der auf Tauchgang gegangen,

wieso auch immer.

Ne, meine Damen und HerrInnen,

das Leben ist und bleibt eine Enttäuschung,

und mehr hab ich Ihnen nun auch nicht mehr zu sagen.

Wer's persönlich braucht, dem sag ich es auch gern nochmal

unter vier Augen, damit es dann angekommen ist.

Und mein Angebot, Ihnen Ihr Eintrittsgeld bei Unzufriedenheit

zurück zu erstatten, es ist hiermit zurück genommen,

wer glauben Sie denn, dass Sie sind?

Ich kann die Kohle viel zu gut gebrauchen.

Und Sie haben doch einen ehrlichen, sinnvollen Vortrag gehört,

oder etwa nicht?

Ich entlasse Sie hiermit in die Nacht,

in der Sie noch genug Zeit haben,

etwas sinnvolleres zu unternehmen,

als irgendjemandem beim Labern zuzuhören,

den Sie nicht kennen.


Brauchen Sie etwa Anregungen für die Freizeitgestaltung?

Wissen Sie etwa nicht, was Sie tun können oder sollen?

Ich sag's Ihnen, der Herr Kunze hätte Ihnen mit so etwas

auch nicht gedient.

Der mag keine Führerrolle einnehmen,

die Sache mit dem Vor- und Nachbeten hat er schon mit

einer meiner Lieblingsplatten hinter sich gebracht,

mit der schwere Mut.

Was glauben Sie denn, wieso er sich mit sowas nicht mehr wohl fühlt?

Ich sag' es Ihnen: Es liegt am Publikum.

Er hatte eben schon immer das falsche.

Und mir genügt es jetzt voll und ganz,

es heute Abend mal kennengelernt zu haben.

Ja, ich bin sehr dankbar dafür,

denn umso mehr schätze ich nun meines

und umso leichter fällt es mir ab morgen wieder,

die Lady in Red zu singen.

Und Life is for Living...

das sowieso,

auch wenn dessen Schreiber höchstwahrscheinlich

tatsächlich eine Meise hat.

Aber trotzdem hat sich der Wolfgang Niedecken mit dem fotografieren lassen,

freiwillig... merken Sie, wohin einen das Denken führt,

wenn man die Welt mit offenen Augen betrachtet?


Weshalb sind Sie eigentlich hier her gekommen?

Emporkömmlinge können Sie sich auch in den Castingshows im Fernsehen anschauen.

Manche Leute hören denen auch noch freiwillig zu,

vielleicht gehören Sie ja auch zu denen,

auch wenn Sie in keiner Jury sitzen.

Wer um Gottes Willen hätte Sie auch in so einer Jury gewollt?

So Preise wie der Heinz Rudolf einen gewonnen hat...

die gibt’s nicht mehr... und wenn, dann würde

keiner mehr einen gewinnen mit sowas wie „Bestandsaufnahme“,

das ginge gar nicht mehr durch heutzutage,

da sind viel zu viele böse Worte drin.

Wollen Sie etwa böse Worte hören?

Vergessen Sie's.

Das einzige, was ich Ihnen jetzt doch noch sage...

und nehmen Sie es bitte persönlich...:


I've never seen you looking so lovely as you did tonight!


Rupert am 13.06,2023

… natürlich ein weiteres Mal dem Heinz Rudolf Kunze gewidmet...

man gönnt sich ja sonst nix!



Und nun... ein Gedichtlein fein...

über

Ehemänner


Das Ja-Wort hat der Frank der Britt gegeben

um nun mit ihr in Harmonie zu leben


„Entweder sie sind sowieso asozial,

aber dafür noch richtig männlich,

oder wie aus Schaumstoff,

extra knuffig und gut vorzeigbar,

aber profillos...

welche dann die Qual hat, sie hatte mal die Wahl,

manchmal sind die Kerle ja auch, während der Ehe,

vom einen Extrem ins andere unterwegs“


Sieglinde ist mit ihrem Rolf zufrieden

den Ehekrach, den hat er stets vermieden


„Wenn sie erst gut isoliert sind,

dann halten sie so richtig was aus,

so nach 20 Jahren dann

hat man sich an einen gewöhnt...

unerwünschte Verhaltensmuster

und Redensarten

sind dann entweder aberzogen

oder aber bleiben für immer“


Der Arne hat den Hochzeitstag vergessen

kriegt nun den nächsten Monat nichts zu essen


„Rechtzeitig austauschen muss man sie,

denn wenn sie erst langweilig geworden sind

oder extrem nerven,

dann kann's sein, Du bist bereits zu alt

um Dir auf dem Markt da draußen

noch was Besseres zu angeln...

in manchen Fällen ist es ratsam,

einem Fremdgeher dann doch lieber zu verzeihen“


Will Stefan die Birgit auf Händen tragen

darf er auch als Versorger nicht versagen


„Aber Künstler, die gehen schon mal

gar nicht,

bei allem, was mir Recht ist...

da muss Frau schon richtig

blauäugig sein

und ist dann ja quasi

dem Verfall direkt ausgeliefert,

körperlich und sozial!“


Rupert vom 24. bis 27.08.2021



Was man dann doch nicht wissen wollte


Teilhaben

Sie wollen teilhaben

wie bei einem Rosamunde Pilcher Film

wollen sie teilhaben

und das auch noch

an den Leben Anderer

an deinem Leben

teilhaben

im Ernst

aus allererster Hand

weil der Neuen Post

und der Freizeit Revue

kann ja doch

niemand glauben

aber dir


Dir wollen sie glauben

können sie glauben

scheinbar

und am Besten

es ist für sie dann

wie so ein Film eben

Utta Danella

Teresa Orlowski

irgendsowas

muss ja nicht wie Hitchcock sein

Die Vögel

sind sie ja selber

und du bist höchstens

irgendwie berühmt

aber dann doch nicht

Berüchtigt

genug

könnte sich ändern

je nachdem

woran

Du sie teilhaben lässt

kannst ja hinterher immer

sagen

sie hätten das gewollt

Miles Davis

hatten sie entweder

nicht gelesen

oder es war ihnen doch tatsächlich

nicht genug


Es gibt ja alle Sorten von Menschen

aber immer wollen sie

teilhaben

Wesentliches erfahren

wehe es ist

nicht wesentlich

genug

und natürlich

muss es

persönlich sein

klar

bei den vielen

persönlichen

Anträgen

naja zumindest Angeboten

die du schon persönlich

bekommen hast

Angebote zur Teilhabe

und wenn schon nicht

Hitchcock

dann eben

Utta Danella

Teresa Orlowski

am Besten aber doch

Rosamunde Pilcher

wegen der schönen Landschaften

der vornehmen Behausungen

der Probleme der Reichen eben

die ja auch Gefühle haben müssen

irgendwo


So auch du

ist ja doch einiges

passiert

in deinem Leben

hat sich nicht

vermeiden lassen

und

das soll aufbereitet werden

zur Teilhabe

Herzschmerz

Hirnkrampf

Darmausscheidungen

irgendsowas halt

aber persönlich

und dafür geben sie dann

ihr Geld aus

Utta Danella

Teresa Orlowski

jetzt DU

bist endlich

interessant genug

das Geld wert

die Zeit nehmen sie sich

dann auch

es geht

ihnen

schließlich um

Menschen

und du bist ja

auch einer

irgendwie

noch


Also gut

also setz dich endlich hin

und schreib es auf

Geld hat man dir ja

genug geboten

wärst ja blöd

es abzulehnen

kannst ja schreiben

stell dir einfach vor

dass du's

normalerweise

doch tätest

für die Neue Post

oder die Freizeit Revue

denn dir vorzustellen

du wärst

Utta Danella

verlangt ja niemand von dir

wär ja doch irgendwie

ekelhaft

außerdem ist die ja

tot

dann doch lieber

Teresa Orlowski

nur

eigentlich solltest

es nun eben

DU

sein

niemand sonst

dir vertraut man eben

dir wird’s geglaubt

also schreib

schreib alles auf

lieber zu viel

als zu wenig

aber eben alles

was man dann doch nicht

wissen wollte


...denn nur so

kann sie auch

zum echten Bestseller werden

deine Autobiografie

da haben dann

alle

was davon

und wenn sie dann

wirklich

zum Bestseller geworden ist

tut es auch nicht mehr weh

nein

in Wahrheit

freust du dich

wie Kleinkind

wenn Denis Scheck

druckfrisch

vor aller Welt

die Nase rümpft

tatsächlich Wesentliches

dazu sagt

und das Ding

endlich

in die Tonne kloppt.


Rupert am 20.06.2023

Ja, nochmals... für Heinz Rudolf Kunze

aber viel mehr noch 

für die Leute,

die sich bei seiner Autobiografie

allen Ernstes

LANGWEILEN

denn eigentlich

haben DIE nun

diesen Text inspiriert...

gar nicht er.

Und ich finde...

sie sollten wirklich

Miles Davis -

Die Autobiografie -

lesen,

nicht nur,

weil die sich

SEHR

lohnt

sondern eben

weil der überhaupt nichts

ausspart

und es zu spät ist

von ihm

eine Entschuldigung

zu verlangen

wenn man

beim Lesen

hat kotzen müssen...

oder auch

für seinen eigenen

Rassismus.

Vielleicht hilft's.

Vielleicht aber landet man danach

erst Recht wieder

bei der Neuen Post

denn das

muss man ja

wirklich nicht

glauben!



Undank ist der Weiber Lohn


Da hab ich sie tatsächlich unterstützt

Sie durfte diesen Kurs dann doch belegen

die Kirch' allein hat ihr nichts mehr genützt

oder sich bei der Hausarbeit bewegen

Ich sagte: „Gut, ein Hobby ist noch drin“

und finanzierte ihr sogar den Teppich

auf den legt sie sich zur Entspannung hin

mit wem? Naja, das wechselt nun ja ständich.


Der Lehrer lächelt mich stets freundlich an

der glaubt wohl, er wär dadurch unverdächtig

erst dacht' ich ja der wäre gar kein Mann

ein Inder... unsrer Sprache nicht ganz mächtig

als er mich einlud mit zu meditiern

da musst' ich aus diversen Gründen passen

vom Tantra würd' ich doch nie was kapiern

das wollt' ich doch dem Fachmann überlassen


Man mischt sich doch als Mann nicht gerne ein

in solche Frauenangelegenheiten

man ist ja selber froh, wenn im Verein

die sich nicht auch noch mehrheitlich verbreiten

und wenn sich so der Frieden doch erhält

daheim, wo man's gemütlich und bequem will

dann werde sogar ich zum Mann von Welt

auch wenn sie den in mir partout nicht sehn will.


Sie hat da jetzt Gefühle, wohl im Bauch

und lässt sich hier zu Hause kaum noch blicken

Das Yoga, so meint nun der Pfarrer auch

wär' nichts für anständige Katholiken

das kam, so wie die Emanzipation

aus uns nicht wohlgesonnenen Kulturen

und Undank ist ja stets der Weiber Lohn

da bleibt's halt nicht bei teueren Frisuren.


Da hab ich sie tatsächlich unterstützt

dann fing sie an, mir nicht mehr zu gehorchen

die Küche bleibt jetzt meistens ungenützt

die Wäsche muss ich mir auch selbst besorchen

da meint jetzt sogar der erwachs'ne Sohn

man dürfte sich als Mann heut nicht mehr wehren

doch Undank bleibt ja doch der Weiber Lohn

drum werd' ich mich niemals vegan ernähren!


Rupi am 18.01.2024

Anmerkung des Autors: Ich geb ja zu, dass dieser Text inhaltlich nicht sonderlich originell ist...

aber das Schreiben hat mir umso mehr Spass bereitet!




Ampelleuchten


1) Bauernprotest


Wann kommt 

die Ampel endlich zur Vernunft? Seht nur...

die Deutsche

Wirtschaft wächst nicht mehr, sie schrumpft!

Legehenne

sucht verzweifelt Bauer

zurück

bleibt nun ihr Ei, in tiefer Trauer.

In Ihre

Batterie kommt, wegen Streiks, nun nicht mal einer...

Kompanie

marschmarsch, sonst werd'n

auch noch

die Eier

kleiner!

?


2) Bürgerchronik


Der Bürger, er ist

unzufrieden

unzufrieden

unzufrieden

's geht ihm ans

Portemonnaie

naie

naie

naie

naie

Wer hat' sich für

den Scholz entschieden

Scholz entschieden

Scholz entschie...

mit Mutti war's doch

scheh

scheh

scheh

scheh

scheh

doch statt das endlich

zuzugeben

zuzugeben

zuzugeben

stellt sich der Bua nur

stursturstur

sturstur

der Bürger, er ist

unzufrieden

unzufrieden

unzufrieden

der Habeck muss zur

Kurkurkur

Kur

Kur

der Lindner will die

Schuld nicht haben

Schuld nicht haben

Schuld nicht haben

der Scholz schweigt

sowieso

sososo

soso

und wenn er redet, sagt er

wenig sagt er wenig

sagt er

wenig

wir wissen's ja auch

sosososososo

die Baerbock will die Welt

verändern Welt verändern

Welt ver-

ändern

und wird ganz mili-

tanttanttant

tanttant

tant

der Bürger aber will

nicht gendern will

nicht gendern

will nicht

gendern

nur gleich ein andres

Landlandland

Landland

Land...


Landlandland

Landland

Land...

er ist halt chronisch

unzufrieden.



3) Schwarzmalerei


Die gelben, grünen, roten Leuchten

die grell das Stadtbild einst verseuchten

sind alle in Berlin gelandet

doch werden bald schon

wieder abmontiert

das ist kein Grund, jetzt schwarz zu sehen

mit dem Verkehr wird’s weitergehen

nur kritisch wird’s für Pedestrianten

wenn wer mit Vorfahrt

diesen Staat riskiert.


Die gelben, grünen, roten Lichter

sind doch die bessren für den Dichter

wenn's nicht 'ne neue Groko wär'

unter der Leitung gar

der SPD

doch die hat ja die Oberbirne

gleich abgelehnt wie eine Dirne

und Freier Merz erzürnte sehr

die ausgestreckte Hand tut ihm

noch weh.


Wurd' sie auch gleich zurückgezogen

von Leuchten gar das Land betrogen

um's Malen mit der CDU

mit der's, das weiß man doch,

viel besser ging'

bald wird man sich zusammenreissen

und in den sauren Apfel beissen

vor Mutti hat man zwar jetzt Ruh'

doch irgendwer kriegt's maltechnisch

wohl hin.


Die gelben, grünen, roten Leuchten

die wieder eine Mehrheit bräuchten

werd'n ganz schön in die Wäsche schau'n

na gut, dort braucht's beim Bürger

auch mal Licht!

Bei ständig steigenden Wasserpegeln

ist's schwierig, den Verkehr zu regeln

doch gegen Wasserfärbung Braun

hilft nur ein Damm, der hoffentlich

nie bricht.


Rupi am 16.01.2024



Der zurückhaltende Typ


Er hat es sich so ausgewählt, wirklich,

und lassen Sie sich bloß nicht dadurch täuschen,

dass er sich dann doch mal vordrängelt,

zum Beispiel wenn's um irgend eine Belohung,

ja, vielleicht sogar um's Denunzieren geht,

aber normalerweise, das bestätigt sich praktisch

jeden Tag auf's Neue, ist er mehr so der zurückhaltende Typ.

Er ist also einer, der gerne was zurückhält, vor allem

von sich selbst, und dem das Rampenlicht letztlich

doch viel zu unangenehm ist, um es von selbst zu suchen...

denn im Rampenlicht könnten Andere ja was von ihn sehen...

also ist es schon schlimm genug für ihn,

wenn er sich mal da rein verirrt,

denn eins ist klar: Spätestens hinterher wollte er das dann

überhaupt nicht, und wenn er sich so trotzdem mal einer Peinlichkeit ausgesetzt,

sich womöglich gar blamiert haben sollte:

Verzeihen Sie's ihm... und trösten Sie sich an der Tatsache,

dass er ja auch deswegen mehr der zurückhaltende Typ ist.

Wenn sie ihn sehen, widerstehen Sie bitte allen Versuchungen,

ihn aus sich heraus zu locken, lassen Sie ihn einfach still in seiner

Ecke sitzen, dann unterbrechen Sie ihn auch nicht beim Pläne schmieden,

denn wenn er wirklich was will, kommt er dann ja doch irgendwann von selber...

und wenn er nicht kommt, dann will er eben auch nix... von Ihnen zumindest.


Dann sind Sie ihm eben nicht wichtig genug,

und deswegen brauchen Sie gar nicht beleidigt zu sein,

denn das gilt ja für den Großteil der Menschen um ihn rum:

Sie, mich, wir... sind ihm eben nicht wichtig genug, um sich uns

mal richtig zu zeigen, ihm fehlt da halt eine exhibitionistische Ader.

Er geht ja nichtmal zur Polizei, wenn es sich dann doch vermeiden lässt,

vielleicht rät er Ihnen ja mal sowas, aber selber...

er käme sich dabei immer vor, als würde er vor wildfremden Menschen

den Mantel öffnen, um ihnen zu zeigen, was sie womöglich gar nicht

sehen wollen oder schätzen könnten, also lässt er es sein,

und seine Meinung... die sagt er nur, damit man einen Orientierungspunkt

hat, eine Wertevermittlung betreffs gut oder schlecht, richtig oder falsch...

also um den Mitmenschen einen Dienst zu tun, ansonsten hält er lieber

seinen Mund, und was er tatsächlich will... was er denkt... was er plant...

wie es so in ihm aussieht... das weiß letztlich niemand außer höchstens

ihm selbst, wenn man ihn also stets so wahrnimmt, dass es sich bei ihm

einfach um jemanden handelt, der seine Pflicht erfüllt...

und ganz bestimmt nicht mehr im Sinn hat... dann ist er zufrieden.

Dass seine erste Ehe schiefgegangen ist, dafür nimmt er alle Schuld

auf sich, doch, man hat ihn nie ein böses Wort über seine Ex sagen hören,

die Zahlungen an sie leistet er anstandslos, er ist dankbar, dass sie ihm verziehen hat,

auch wenn niemand so genau weiß, WAS denn, er ist nunmal viel zu zurückhaltend,

um irgendwelche Indiskretionen zu riskieren, und sollte er doch Ihnen gegenüber

in irgendeiner Weise indiskret geworden sein, dann...

müssen Sie was falsch gemacht haben, was verkehrt verstehen, sich irren...

denn... er kann's nicht gewesen sein, er ist der zurückhaltende Typ!

Für gewöhnlich also sind Ihre Interna, Ihre Geheimnisse, Ihre Vorlieben und

auch Schwächen bestens bei ihm aufgehoben, da können Sie sich sicher sein,

solange Sie bezahlen.


Achso. Nun, er hat sich, was den Broterwerb angeht, halt doch gegen seine Natur

entschieden, so zurückhaltend er sonst auch ist, man muss ihm das nachsehen,

denn auch jemand wie er muss von etwas leben, also stieg er ein ins Kreditgeschäft.

Er ist sozusagen ein zurückhaltender Investor, der sich als stiller Teilhaber

am Allerbesten gefällt, je stiller, umso mehr kommt man ihm doch wieder entgegen,

und er hält am Liebsten alles zurück, was sich da ansammelt, behandelt es quasi

wie sein Eigentum auch dann, wenn's ihm gar nicht gehört,

und agiert dabei so zurückhaltend wie möglich.

Wenn Sie aber nicht bezahlen, dann muss er eben in den sauren Apfel beißen

und dann doch mal seine Zurückhaltung überwinden,

ein paar weniger zurückhaltende Freunde oder Bekannte anrufen,

die sich ja auch darüber freuen, wenn sie sich in seinem Leben doch mal

als nützlich erweisen können, und die kommen dann vielleicht zu ihnen,

um Sie an ihre Pflichten zu erinnern, aber auf jeden Fall gibt er denen dann Informationen,

mit denen sie sich im Zweifelsfall dann nicht mehr zurückhalten sollen,

alles Dinge, für die das böse Wort Erpressung letztlich nicht angemessen ist,

denn... er ist nicht böse, er ist nicht aufdringlich, er ist einfach nur

der zurückhaltende Typ.


Negative Konsequenzen müssen Sie also stets sich selber zuschreiben,

wenn SIE zu sehr auffallen, kann das nämlich nicht SEINE Schuld sein,

und wenn er etwas zurückhält, was doch eigentlich IHNEN gehört,

dann haben Sie nicht genügend darauf aufgepasst.

Solange Sie aber Ihre Pflicht tun und bezahlen,

am Besten pünktlich auf eins seiner Nummernkonten im Ausland,

haben Sie überhaupt nichts zu befürchten, nur eins bitte:

Sofern Sie eine Tochter haben, lassen Sie die nicht in seine Nähe kommen,

auch dann nicht, wenn Sie glauben, die wäre bei ihm bestens versorgt.

Bei einer Frau, und dies soll ja aus Ihrer Tochter möglichst noch werden,

ist es doch besser, wenn der Mann nicht gar so zurückhaltend ist...

so wie der... sondern sich wirklich traut.

Aber dies ist nur ein persönlicher Ratschlag, meinetwegen halten Sie es eben

anders, Sie werden ja sehen, was Sie davon dann haben...

aber eine glückliche Tochter wird es nicht sein!

Mit etwas Glück können Sie sich ja mal mit seiner Exfrau unterhalten,

vielleicht darf sie ja DOCH sprechen, sofern sie es noch kann...

und tut das dann auch, aber hier bitte ich nun MEINE Zurückhaltung

zu entschuldigen. ER hat es sich eben SO ausgewählt... wirklich!


Rupert am 11.01.2024





© Rupert Lenz 79110 Freiburg

 

 

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