Musikseite - Die Proben mit dem Mike

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Einleitung:

 

Schöne Neue Welt (1992)

 

Der Mike (Lindinger) hatte, als wir uns im Musikhaus Ruckmich kennenlernten,

bereits eine beachtliche Vita als Musiker hinter sich,

hatte in den 80ern nicht nur in lokalen Bands sondern auch mit richtigen Größen

wie z.B. Richard Sinclair (Caravan) und Andy Ward (Camel) live musiziert,

war dann sozusagen „solide“ geworden mit Frau und Kind

und arbeitete nun schon länger als Fachmann für Keyboards im Verkauf,

und als die Tonträgerabteilung Rock/Pop/Schlager vom Erdgeschoss in den Keller des Hauses

wanderte, bekam er dort, durch Plexiglasscheiben abgetrennt, sein „Kabäuschen“ bei uns.

Wir unterhielten uns zwangsläufig oft miteinander, zum Beispiel, wenn ich am Einsortieren

von CDs war, und ich glaube, er hatte mich bei ner kleinen Jahresabschlussfeier des Betriebs

was singen und spielen gehört (das muss spontan und auf Wunsch von Kollegen gewesen sein,

denn viel hatte ich da nicht beigetragen, aber ich glaube es war „Your Latest Trick“ von den Dire

Straits), vielleicht hatten aber auch allein schon unsere Gespräche sein Interesse geweckt,

dass er mir seine Dienste antrug und mich zum gemeinsamen Proben in sein damaliges Zuhause

nach Eschbach einlud... „Ich kann Dich nicht bezahlen“ sagte ich zu ihm, aber er winkte ab:

„Ich mache das auch für mich... über's Dienen dazulernen, darum geht’s mir, und vielleicht

kann ich Dir ja mit Deinen Liedern helfen !“.

Also stellte ich – nach Gefühl - für die anvisierte Arbeit eine Liedauswahl zusammen,

12 Lieder, von denen ich mir vorstellen konnte, dass sie ein gutes (und auch kommerziell

vermarktbares Debut-) Album für mich ergäben, und nannte das „Albumprojekt“ dann

„Brave New World“, nicht nur, weil eins der Lieder so hieß, sondern auch, um dem bekannten

Buch von Huxley etwas „entgegenzustellen“, das für die potentiellen Hörer eine Botschaft

der Hoffnung in schwierigen Zeiten sein möge, ja, die „Schöne Neue Welt“... sie sollte

im Inneren gefunden und wahrgenommen werden als positive Perspektive, um dann

das Innere mit dem Äußeren verknüpfen zu können, und aus 11 Liedern, die zwischen

1991 und 1992 entstanden waren, plus dem Songklassiker „He Ain't Heavy, He's My Brother“,

den ich so sehr liebte, dass ich ihn unbedingt machen wollte (er befand sich damals noch nicht

in meinem Repertoire als Strassenmusiker, weil ich's mir alleine noch nicht zutraute,

aber Neil Diamonds Version zeigte mir quasi „den Weg“, wie es für mich machbar

sein könnte, ohne mich an den Hollies zu messen !), ergab sich unter dieser Prämisse

fast wie von selbst ein recht vielseitiges aber in sich stimmiges, loses Albumkonzept,

das ich in 2 LP-Seiten aufteilte... aus dem Gedächtnis in etwa so:

 

Seite A:

Coming From the Shadows

The River Runs Bright

Brave New World

A Million Candles

The Dream

Big Secret Avenue

 

Seite B:

He Ain't Heavy, He's My Brother

Sleeping On Stones

Good Girl

The Rebel

Halfway to Eternity

Deny Me (If You Can)

 

Mike reagierte mit Begeisterung auf das Material, einzig „Halfway to Eternity“ fand er

nicht so berauschend, da es, so seine Meinung, „den anderen Liedern nicht viel Neues

hinzufügt“. Naja, als Songwriter sieht man solche Dinge beim eigenen Werk naturgemäß

anders, gerade dies war ein Lied gewesen, das ich der Vielfalt wegen ausgewählt hatte...

weniger, weil ich selber davon so begeistert gewesen wäre wie zum Beispiel von „Good Girl“

und (damals noch !) „A Million Candles“.

Für mich war's sowieso auch ein Experiment, um herauszufinden, wie die Lieder „funktionieren“

würden, und beim ein oder anderen davon auch... ob sie denn trotz meiner Unzufriedenheit (!)

funktionieren, inwieweit sie überhaupt etwas taugen...

da war zum Beispiel gleich der „Anfang“, die ersten beiden Lieder... aber dazu mehr dann

in den Kommentaren. Und da waren die zwei größten Schmonzetten, namentlich „The Dream“

und „Deny Me“, aber ausgerechnet die lösten bei Mike fast den größten Enthusiasmus aus.

Ich war mir wirklich nicht sicher... am ehesten über „Brave New World“ (das mit Mike dann auch

sofort so klang, wie ich es mir immer vorgestellt hatte !), „Good Girl“, „A Million Candles“,

„Big Secret Avenue“ (das dann auch wirklich so viel Spass machte, wie ich's mir erhoffte...)

und „He Ain't Heavy...“. Was man bei diesen Aufnahmen, die Mike mit einem 4-Spur-

Cassettenrecorder bei unseren zweiten Proben gemacht hat, leider nicht hören kann,

ist, wie wir zwei uns ausgerechnet bei „Coming From the Shadows“ dann in einen Rausch gespielt

haben. Eigentlich war ich erst danach vom Lied überzeugt.

Und wieso der Mike bei den Aufnahmen ausgerechnet „The Dream“ vor dem finalen Refrain

abgebrochen hat... wo doch er immer so wild war drauf, es zu spielen... es bleibt mir ein Rätsel,

auf jeden Fall... fehlt der eben nun, und damit der Bruch irgendwie abgefedert wird,

habe ich später das instrumentale Ende alleine hinzugefügt.

Aber „The River Runs Bright“... lieber Himmel ist das beliebt geworden unter denen,

die diese Aufnahmen kennen. Nie hätte ich das beim Schreiben gedacht, wirklich nicht,

die Musik erschien mir immer wie eine Art Notlösung, damit ich den Text – den ich wirklich

auch noch heute für einen meiner besten halte – irgendwie singen konnte.

Ich fand das nicht besonders originell, geschweige denn abwechslungsreich genug,

um jemals mehr herzugeben als einen ordentlichen Albumtrack, der dann eben eine weitere

Facette von mir zeigt... aber gemessen an den Reaktionen der Leute (und auch vom Mike)

muss es ja der größte Höhepunkt der Sessions sein.

Was den Mike und sein Spiel betrifft mag das wirklich stimmen, und klar, ich hör's mir

auch deswegen selbst immer noch gerne an, weil er da echt so gut ist,

aber sobald ich's später dann wieder alleine zur Gitarre machte, kam die Unzufriedenheit zurück,

obwohl es immer gut ankam.

Unsere zweite Probe fand um Ostern 1992 statt und viel mehr ist danach leider nicht mehr

passiert, weil der Mike einfach keine Zeit mehr zum gemeinsamen Proben fand... seine Frau

bekam das nächste Kind und bald orientierte er sich auch beruflich wieder von Freiburg fort.

Er arrangierte mindestens noch 4 Lieder von mir allein bei sich daheim, um sie mir

dann instrumental auf MC zu überspielen, da waren „Busy People“, „You Gotta Go For

What You Believe“, „Heavenly“ und ein swingendes Stück namens „Me and You For the Weekend“,

aber... das war kein befruchtendes oder sonstwie befriedigendes Arbeiten mehr

für mich, nein, die gemeinsamen Proben konnten durch nichts mehr ersetzt werden,

ich war wieder allein und... bald war klar, dass ich dann auch am Besten alleine arrangiere,

weshalb es Ende 1995 dann zum Kauf meines Keyboards kam, dessen Raten ich noch

abstotterte, als das Musikhaus Ruckmich geschlossen hatte.

Ostern 92... eine MC mit den damals von Mike gemachten Aufnahmen...

das allermeiste davon unfertig...

das war das Beste, was mir von unseren gemeinsamen Arbeiten blieb,

und wie gut wir uns da ergänzten, kann man vielleicht am Besten beim instrumentalen

„Happy Easter“ hören, das wir frei zusammen improvisierten, bis das MC-Band

zuende war... er an seiner Keyboard-Armada, ich an der vom Musikhaus geliehenen

Lowden-Gitarre. Wir waren da schon irgendwie nicht mehr ganz „bei uns“,

so verliebt ins Musizieren und in die Klänge,

wir waren in einer Art Trance und verschwanden in der Musik, wie sie uns grade

zugeflogen kam. Vielleicht ist das ja der tatsächliche „Gipfel“ unserer Zusammenarbeit,

denn es müssen nicht immer Lieder sein, auch nicht „meine eigenen“, das ist Unsinn.

Ich schreib' halt welche und glaube nicht, dass ich mich mit denen verstecken muss.

Und als mein eigener Arrangeur denke ich noch immer oft an den Mike...

was er wohl gemacht hätte... wie's mit ihm geklungen hätte...

ja, auch... welche Lieder wohl er am liebsten machen würde...

„Jailbird“ ? Wehe er hört das und findet es nicht gut... lol.

 

Die Übersetzung und den Kommentar zu „A Million Candles“ habe ich ja schon verfasst,

zu „He Ain't Heavy, He's My Brother“ will ich nichts mehr schreiben,

aber zu den anderen Liedern auf jeden Fall noch, auch wenn „The Rebel“ -

ich habe den letzten Refrain bei der Aufnahme verhustet, dies aber mit Hilfe von

etwas Technik längst „repariert“, den Track aber noch nicht hochgeladen ! -

noch gar nicht auf meiner Musikseite zu hören ist.

Jedenfalls hat sie hier ihre eigene Unterseite verdient, die „Schöne Neue Welt“...

und vielleicht lade ich auch noch die „Rupi & Mike-Versionen“ von „A Million Candles“

und „He Ain't Heavy...“ auf die Musikseite hoch, denn sie sind auch sehr schön...

und auch wenn wir uns später auch menschlich entzweit haben

(ich mag es einfach nicht, verteufelt zu werden,

auch wenn der Alkohol dran schuld gewesen sein mag, da ist bei mir 'ne Grenze !),

ich schulde ihm mindestens meinen Dank.

 

Rupi am 06.11.2018

 

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1.(25) Coming From the Shadows

Originalaufnahme 1992 von Mike

Schlagzeugcomputer – Mike

Gitarre & Gesang – Rupert

Extended Remix / Overdubs (ca. 2007) - Rupert

 https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9266907-coming-from-shadows--1992-rehearsal

Übersetzung:

 

Den Schatten entkommend

 

Ich komme aus den Schatten

und entwachse dem Dunklen

Ich entkomme den Schatten

entwachse dem Dunklen

 

So viele betrügerische Gedanken kommen auf 

Endlose Rechtfertigungen für mein Versagen

doch ich bin gar nicht das Opfer, sondern der Übeltäter

weil ich gegen die Naturgesetze spiele

 

Ich komme aus den Schatten

entwachse dem Dunklen

Ich entkomme den Schatten

entwachse dem Dunklen

 

So viele Wege, die einen vom rechten Pfad abbringen sollen,

umarmen Dich mit ihren Verblendungen

gütiger Gott, die Finsternis, sie zieht doch immer wieder ihre Stärke

aus dem Versprechen, ein schützendes Versteck zu bieten

 

Ich komme aus den Schatten

entwachse dem Dunklen

Ich entkomme den Schatten

entwachse dem Dunklen

Ich will nicht länger davonrennen

werd' nicht die Verbindung (zum Leben) kappen

Ich will nie wieder Angst haben müssen

sondern den Glauben der Wiederauferstehung finden

 

Ich komme aus den Schatten

...entkomme den Schatten

Ich komme aus den Schatten

...entkomme den Schatten

 

(Original: Rupert 1992, neue Übersetzung am 06.11.2018)

 

Die „Umkehr eines Sünders“ mit wenigen Worten und, zugegeben, auch nicht gerade

vielen musikalischen Ideen... ein Gitarrenriff, eine kurze Interlude, immer wieder

„Coming From the Shadows“, Wiederholung in Hypnoseabsicht oder so was...

das ist eigentlich nicht mein Ding,

aber es war egal, was ich versuchte, dem „anzufügen“,

ich endete immer wieder damit, dass ich's wieder durchstreichen sollte,

das Lied behauptete frech, bereits fertig zu sein und ich... wollte es erstmal nicht glauben,

sprich: Ich war derart unzufrieden damit, dass ich's fast komplett vermüllt hätte,

gab ihm dann aber noch eine Chance, und das war die Strassenmusik:

„Probierst es eben da und checkst mal die Reaktionen der Leute aus“.

 

Tja, so viel passierte da erstmal auch nicht, aber dann...

nach ca. 2 Wochen kam ein Kunde ins Musikhaus Ruckmich,

der mich auf die Strassenmusik ansprach und erzählte, dass er mir

eine ganze Weile zugehört hätte, jedes Lied gekannt hat außer einem,

und nun sei er gekommen, um mich zu fragen, von wem es denn war...

damit er es sich kaufen kann, denn er bekam es nicht mehr aus dem Kopf.

„Hm... können Sie mir in etwa sagen, was ich da gesungen habe ?“

„Immer wieder so was wie COMING FROM THE SHADOWS !“.

Ohje... ich musste den Kunden enttäuschen, denn von diesem Lied gab es keine

Aufnahme, es war von einem relativ unbekannten Schreiber,

der sich nicht sicher war, ob es denn überhaupt einen Wert hat.

Jeder, der es mag, kann sich bei diesem Kunden bedanken,

denn ohne ihn hätte ich es wirklich vermüllt,

so aber wurde seine Nachfrage zur Initialzündung,

das Ding mit zu den Proben beim Mike zu nehmen,

und beim Zusammenspiel mit ihm wurde es mir endgültig klar,

dass ein (gutes) Lied im Zweifelsfall gar nicht noch mehr Ideen braucht,

wenn das wenige, was da ist, eine solch enorme Wirkung entfalten kann.

 

Es war geil, wie wir damit zusammen abhoben, doch leider, leider...

hat der Mike davon keine Aufnahme gemacht.

Alles, was ich hatte, war eine kurze Aufnahme der „Vorspielversion“,

nur Gitarre & Gesang zu seinem Drumcomputer...

und hab' dann später alles andere per Overdub am PC dazugespielt.

Und dann den Song „verlängert“, weil's mir zu kurz und zu unbefriedigend blieb,

mit dem Mike zusammen konnte das... sehr lange dauern.

Aber der war nicht mehr da... also tat ich mein Bestes, um's auf meine Weise

in ein geiles Stück Musik zu verwandeln... ist nicht so fulminant, wie's mit ihm war,

aber gerade der seltsame 12''-Mix steckt voller Emotionen und macht für mich

irgendwie Sinn... das „halbfertige“, von sparsam bis voll arrangiert und dann wieder

zurück, man weiß irgendwie nicht, was da als nächstes passiert, plötzlich klingt es,

als ob das Band beschädigt wäre (Phaser...), die Phasen verschieben sich bis ins

klangliche Verwischen hinein, und dann kommt es „wieder zurück“,

es ist auf diese Weise so, als kämpfe sich der Song selbst „aus den Schatten heraus“.

 

Ja, doch, so mag ich ihn auch wirklich, obwohl es mit dem Mike an den Keyboards

letztlich trotzdem geiler war... und obwohl ich damit wirklich kein gutes Vorbild

abgebe, wenn ich mich mal wieder drüber aufrege, zu wenig Ideen in aktuellen

Charts- und Radiohits zu finden. Was die können... kann ich für gewöhnlich

grad erst recht, wahrscheinlich sollte ich überhaupt nichts wegwerfen,

tu's dann aber manchmal trotzdem, ganz einfach, weil's mir nicht genügt.

Wenn ich mit einem Lied nach draussen gehe, will ich mich einfach nicht so fühlen,

als drehe ich den Leuten etwas Minderwertiges an.

Coming From the Shadows ist, so gesehen, ein merkwürdiger Grenzfall,

ein für mich sehr seltsames Stück Musik, aber... immerhin doch kein minderwertiges.

Außerdem ist's wirklich ein interessanter und passender „Beginn“ für „Brave New World“

geworden, bin froh, dass ich's gemacht hab, auch wenn ich auf Anderes letztlich doch...

eindeutig mehr stolz bin.

 

Rupert am 07.11.2018

 

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2.(26) The River Runs Bright

Originalaufnahme 1992 von Mike:

Electric Piano, Keyboards, Bass, Drumcomputer – Mike

Gitarre & Gesang – Rupert

Überarbeitete Version ca. 2007:

& add. Percussion/Congas, add. Keyboardpads & effects – Rupert 

https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9194024-river-runs-bright--1992-rehearsal


Übersetzung

 

 

Der Fluss verläuft hell

 

Von der Hand eines Teufels wurde ich gewaschen und abgetrocknet

wenn ich ihn lieben würde, so dachte ich erst, verwandle er sich in einen Freund

doch er verspeiste nur meinen Glauben und schickte mir dann eine Rechnung:

Mit meiner Seele sollte ich bezahlen für alles, was ich fühlen kann

Als ich ihn nach der Wahrheit fragte, da lachte er bloß über mich

und behauptete, dass noch nie jemand die Wahrheit wirklich sehen wollte

dann ließ er mich alleine hier im Leid und in der Trauer

aber der Fluss verläuft hell für alle, die glauben

 

Hunger und Durst finden sich im Inneren des Menschen

die meisten Leute schließen sich dem Motto „Nehme was Du kriegen kannst“ an

aber die Hungersnot wird nicht enden, so lange sie leben

sie wächst nur weiter auf den Rücken der wenigen, die noch immer geben

und die Last, sie wiegt schwer, bis ihnen das Rückgrat brechen wird

Gleichgültigkeit ist eine Waffe, keiner nimmt wahr, was auf dem Spiel steht

Wenn Du Dein Leben gibst, dann erwarte bloß keinen Lohn dafür

aber der Fluss, er verläuft hell für alle, die glauben

 

Ich hab' das alles durchlebt, hab' zu heulen gelernt

Bist du still, dann bist du klein, und bist du klein, dann musst du sterben

doch der Tod kann dich verschmähen und einfach wieder ausspeien

Ich befand mich im Schlaf, als mein Zug auf die Gleise sprang

und als ich erwachte, wusste ich nicht, wo ich war 

blickte aus meinem Fenster und sah die Dinge vorrüberziehen

es gab keinen Grund, mich zu sorgen, keinen Anlass, auszusteigen

der Fluss verläuft hell für alle, die glauben

 

Mein Verstand gab keine Ruhe und mein Kopf war feurig

Es hat mich so viel Zeit gekostet, herauszufinden, woran ich bin

Mein Herz war angefüllt gewesen mit einzig Verlangen und Schmerz

nun aber, da ich Liebe fand, werde ich durchhalten

und ich weiß, tief in mir wurde eine Saat gestreut

hat auch der Druck zugenommen, mit der Zeit Schritt zu halten

und so weit, wie ich sehen kann, ist es die Stunde des Diebs

doch der Fluss verläuft hell für alle, die glauben.

 

(Original: Rupert 1991, neue Übersetzung vom 07.11.2018)

 

Wie ich schon in der Einleitung erwähnt habe, kam es mir hier vor allem

auf den Text an, ja, der Song ist – wie später auch „The Price of Love“ -

eins der wenigen Beispiele, wo der Text „zuerst da war“ und ich dann im

Nachhinein die Musik dazu „draufkomponiert“ habe,

eine Arbeitsweise, die mich oft eher unbefriedigt zurücklässt,

am Besten ist's immer noch, wenn Text und Musik zusammen entstehen...

oder ich die Musik „zuerst habe“, vielleicht mit ein paar Wortfetzen zusammen,

die ich dann zum Songtext ausarbeiten kann.

Es gibt aber Dinge, die wollen auf Papier, wollen unbedingt gesagt sein

und drängen sich vor, egal, ob man nun ein Instrument zur Hand hat oder nicht,

ob da gleich eine Melodie dabei ist oder nicht,

und man folgt ihrem Impuls, nimmt einen Stift oder, wie seit einigen Jahren,

öffnet das Schreibprogramm am PC, um ihnen ihr Recht zu geben,

und so war's eben bei „The River Runs Bright“, und wie es sich dann herausstellte,

war's eben doch gut mit den paar Akkorden, die ich später dann drüber schrieb...

zumindest war's besser als ich selber dachte.

Es war mir einfach nur wichtig, diesen Text zu singen, ihn nicht nur lesbar,

sondern auch hörbar zu machen, indem ich ihm meine Stimme leihe,

denn es ist ein wichtiger Text, eine Art überpersönliches Psychogram,

als blicke man, um mit Freud zu sprechen, vom „Ich“ hinunter ins „Es“,

um dann mit Hilfe des „Über-Ich's“ sein eigenes Handeln richtig einordnen

zu können und für den weiteren Lebensweg eine Harmonisierung herzustellen.

 

Klar, das klingt jetzt genauso seltsam wie es die Metaphern sind,

an denen das Lied nicht spart... und die zunächst ebenfalls eher willkürlich

und zusammenhangslos erscheinen, vor allem wäre da einerseits „der Fluss“,

von dem nicht weiter erklärt wird, was er bedeutet, und andererseits ist da

von einem „Zug“ die Rede, in dem das LI sich nach einer Erweckung

wiederfindet. Aber davon sollte man sich nicht stören lassen, während man

zunächst die Dinge nachvollzieht, die einfacher zu verstehen sein sollten,

denn dadurch kommt man letztlich auch zum korrekten Verständnis

der scheinbaren Widersprüche.

Die ersten zwei Strophen sind Rückblicke, zunächst ein persönlicher,

der ebenfalls mit Metaphern gespickt ist.

Es geht um Vertrauensmißbrauch von, was zunächst nicht deutlich wird,

mehreren Seiten, denn einerseits wäre da der „Teufel“, den man aber nicht

mit der theologischen Figur des Teufels gleichsetzen sollte, und wenn... dann ist es eine

Art „Unterteufel“ oder „Dämon“, denn sonst hätte ich nicht explizit und auch

verallgemeinernd von „einem Teufel“ erzählt, sondern von „DEM Teufel“,

wie ich es zuvor auch beim Lied „Crazy World“ getan habe,

das ja mit der Erzählung einer Art Heimsuchung beginnt.

Nein, hier ist ein Mensch gemeint, den ich verteufle, den das LI wegen dem,

was er ihm getan (und genommen) hat, ins metaphysische „platziert“,

um ihn nicht als Mensch sehen zu müssen, um anderen Menschen nicht von

ihm als Menschen zu erzählen, sondern die eigene Geschichte zur Gruselgeschichte

zu machen, denn auf diese Weise wird ein dringend benötigter Abstand 

vom Mißbrauchsopfer zum Mißbraucher hergestellt.

Die realen Erlebnisse werden zu einer Art Fabel stilisiert, mit der das Mißbrauchsopfer bereit ist,

nach Aussen zu gehen – was wirklich geschah, darüber will das LI nicht reden.

Diesem Mißbrauch aber... ging ein weiterer voraus, muss ein weiterer vorausgegangen

sein, auch wenn der Text nichts davon erzählt, sondern nur ein deutliches Indiz

dafür enthält !

 

Dieses Indiz finden wir im Versuch, den „Teufel“ zu lieben, damit er sich 

in einen Freund“ verwandeln möge, denn dies ist ein Indiz des Mißbrauchs...

für den Mißbrauch, der von Seiten der Kirche stattfand und stattfindet,

die religiöse Symbolik sagt: Das LI versuchte, mit Hilfe dessen, was es aus

der Kirche und deren Schriftauslegung „mitgenommen“ hat, 

Feindesliebe“ zu praktizieren, und erst durch die Verteufelung des „Feindes“

gelingt ihm die Befreiung aus der moralischen Pflicht, durch die es in seine

Opferrolle geraten war. Es ist ein Testament des Scheiterns mit dem Bemühen,

ein richtiger Christ zu sein. Und der Vertrauensmißbrauch, von dem ich da spreche,

kommt aus der Erziehung zum Gehorsam, in der man sein Vertrauen blind gibt,

nicht nur „wie ein Kind“, sondern eben bereits als Kind.

 

Das LI verteilt hier aber keine Schuld, es will lediglich aus der Opferrolle heraus,

und eigentlich beklagt es sich darüber, dass dieser „Teufel“ es allein gelassen hat,

obwohl der doch eindeutig als Übeltäter identifiziert wurde.

Wieso ? Nun, nicht, weil das LI ein Masochist wäre, sondern weil dieser „Teufel“

ihn enttäuscht zurücklässt, die Trauer und, im Originaltext, „Traurigkeit“,

in der sich das Opfer befindet, kommen aus der frischen Erfahrung des

Scheiterns, und nun... hat es überhaupt keine Hilfe, es fühlt sich gleichermaßen

schuldig, der (auch körperliche – deshalb die Metapher des „Abwaschens und Abtrocknens“ !)

Mißbraucher lässt einen Scherbenhaufen zurück und hilft nichtmal mit einer Erklärung.

Das Opfer war reines Objekt und will, beim Beklagen über's Alleingelassen werden,

noch immer als Subjekt von ihm wahrgenommen und behandelt werden...

worin es wenigstens eine Spur Menschlichkeit erkennen könnte,

denn, das müsste nun klar sein, sein Mißbraucher war ein Mensch.

Auch im Deklarieren der „Wahrheit“ als von allen anderen „unerwünscht“

füllt dieser ganz die Teufelsrolle aus, der dem Menschen sagt:

„Du bist allein, isoliert, Deine Ansprüche sind unerfüllbar, es gibt für Dich keine Hoffnung !“.

 

Nun, diese Story ist nicht zu 100% autobiografisch, denn ich habe meine eigne

Geschichte für den Text abstrahiert, um damit wiederum eine, wie mir schien,

„interessantere“ Geschichte erzählen zu können. Weder hat dieser „Teufel“ mich allein

gelassen, noch hat er mir auf dieselbe Weise meine Isolation „reingedrückt“,

die räumliche Trennung zumindest nämlich war von mir ausgegangen -

und nach „der Wahrheit“ hatte ich „ihn“ nie gefragt.

Aber es gibt eine eindeutige Parallele zum „Teufel im Lied“, von der ich nun,

nach vielen Jahren, doch erzählen will, weil sie die Zeile unterstreicht

(wenn nich gar „belegt“ !), dass er „meinen Glauben (einfach) nur verspeist“ hat.

Ich weiß nicht mehr, in welchem Zusammenhang diese Person sich einst

erdreistet hat, mir folgende Worte zu sagen, ich weiß dafür aber umso mehr,

was hinter ihnen steckte, denn es war tatsächlich ein Augenblick der Wahrheit,

eine mir unvergesslich gebliebene Selbstdemaskierung:

Die Liebe, nach der Du suchst...“ (und damit auch die Liebe, an die ich GLAUBE !)

...die gibt es nicht !“.

Was er nicht bemerkte, war.... dass diese Liebe nicht einfach „von mir gesucht“

wurde/worden war, sondern... dass es die Liebe war, die ich lebte und damit auch ihm gab.

So wurde mit einem Satz alles abgeleugnet und, von seiner Seite aus und damit

für ihn viel mehr noch als für mich als Adressaten (wie wohl beabsichtigt !)

vernichtet, woran ich glaub(t)e und wofür ich stand, was mir wirklich wichtig war.

Eigentlich war ich selbst zur Illusion erklärt worden,

denn... die Liebe, die ich suchte, die fand ich schließlich in mir,

hatte sie dort gefunden, und nun... wurde ich damit auf eine Art und Weise

angegriffen, ja, zutiefst verletzt, die mir die Rolle des Spinners zuwieß,

als der ich später auch immer wieder von ihm und anderen dargestellt wurde.

Was aber noch wichtiger dabei ist, das ist... der Anspruch, den dieser „Teufel“

auf die Realität anmeldete, und dass diese Realität zumindest bei ihm und für ihn...

eine ohne Liebe, ohne meine Liebe sein muss, anders überhaupt nicht möglich sei,

und damit war eigentlich der Mißbrauch bereits festgeschrieben.

Realität nämlich... das ist eben immer auch das, was wir selbst draus machen,

nicht einfach bloß das, was wir für sie halten.

Der egomanische Parasit gesteht den Dingen, ja, den Menschen selbst, nur den Wert zu,

den er ihnen „gibt“, und es sind immer Andere, die für ihn die Rechnung begleichen sollen,

die das eigene Handeln als Konsequenz mit sich bringt:

„...und schickte mir dann eine Rechnung:

Mit meiner Seele sollte ich bezahlen für alles, was ich fühlen kann“.

 

Die Liebe „gibt es nicht“ ohne den Glauben an sie... so viel ist sicher.

Und als notwendige Antwort, ja, als Nahrung, die dringendst benötigt wird,

um die schrecklichen Zustände auf unserem Planeten zum Guten zu ändern,

kann sie auch nur von denen gegeben werden, die an sie glauben,

denn für andere ist sie nicht real. 

Die zweite Strophe thematisiert das „ersetzt werden“ dieses Glaubens durch

egoistisches Handeln in der Realität, das nun – ausgehend von der persönlichen Erfahrung -

in größerem Zusammenhang erkannt wird, als gesellschaftliche Entwicklung,

die mit einer sich ausbreitenden „Hungersnot“ gleichgesetzt wird,

die – da (mit der geringer werdenden Anzahl von Lastenträgern, die besteht aus

„Glaubenden“, die noch geben) immer weniger Liebe real ist – nicht kuriert werden kann.

Die Hölle auf Erden... und woraus sie besteht, wie sie sich verbreitet... wie wir Menschen

sie selbst „herstellen“ als Realität... für uns und alle Mitgeschöpfe – und dass da auch

keine Opferbereitschaft mehr hilft, davon handelt diese – meiner Ansicht nach beste -

Strophe des Lieds. Ein Blick ins „kollektive Unbewusste“, und letztlich auch der Fingerzeig

auf die tatsächlichen Ursachen all jener Probleme, die sich seither ergeben bzw. verschärft 

haben ! Die persönliche Erfahrung des Scheiterns mit dem Glauben...

führt quasi von Strophe eins zu Strophe zwei ins Erkennen des zwangsweise zum

Scheitern verurteilten Festhaltens am christlichen Handeln innerhalb eines Systems,

das den guten Willen und die Nächstenliebe nur ausnützt, um seine zerstörerischen

Früchte weiter zu verbreiten.

Und in diesem System haben wir die Ursache des Terrors zu erkennen,

woanders sind sie weder zu finden noch zu bekämpfen !

 

Wie Pater Alfred Delp zurecht geschrieben hatte, setzt „Christlichkeit“ bestimmte Parameter voraus,

ohne welche sie gar nicht gelebt werden kann. In einer Welt, in der immer weniger Menschen

immer mehr Besitz für sich anhäufen, die damit aber über immer mehr Menschen „bestimmen“,

für welche diese Paramenter wegfallen, wird nicht nur Christlichkeit zur Unmöglichkeit,

sondern das Christentum selbst unmöglich gemacht, womit wir in der dritten Strophe sind:

„Ich hab' das alles durchlebt, hab' zu heulen gelernt“....

und wieder ins Persönliche „zurückkehren“. Die nächste Zeile:

„bist du still, dann bist du klein, und bist du klein, dann musst du sterben“,

sie ist ein Verweis darauf, dass der Einzelne um seine Rechte kämpfen muss,

denn wenn er dies nicht tut (still bleibt !), verliert er als Konsequenz irgendwann sein Leben,

weil (längst) alle Rechte zur Disposition stehen – und damit auch das Lebensrecht selbst.

Und damit hört das LI auf, sich „um andere zu kümmern“, denn es muss irgendwie

selber klar kommen, sitzt „in seinem Zug“ (der ist sein persönliches Leben und Schicksal)

und kann von dort aus nur Mutmaßungen über Andere anstellen.

Aber... und das ist entscheidend... er hat im Inneren eine Gelassenheit und Ruhe gefunden,

mit der er akzeptieren kann, dass die Dinge vergänglich sind und sein Glaube

(an Gott als transzendentes Wesen, dem er vertraut) gibt ihm dabei wieder Halt.

Dieser Glaube aber ist nicht derselbe, mit dem er quasi „gestartet“ war,

denn es ist kein aktives Handeln mehr, nein, es ist ein Erdulden des Schicksals,

das wir Menschen auf uns herabbeschworen haben und an dem zu ändern

das LI keine Chance mehr sieht.

Trotzdem gibt es für ihn „keinen Grund, mich zu sorgen, keinen Anlass, auszusteigen“

- er hat sein persönliches Schicksal ganz in die Hände Gottes gelegt.

 

Die letzte Strophe ist die „undeutlichste“ und deshalb vielleicht auch schwächste,

aber als persönliches Resumée und abermalig stattfindender Rückblick im Vergleichen

soll sie, trotz all der bisher im Zentrum stehenden negativen Dinge -

ein Ausdruck der Hoffnung sein, denn das Individuum nimmt seine persönliche

Entwickling eindeutig positiv wahr, und wenn man so will...

während es bei den drei vorangegangenen Strophen immer eine Distanz wahrnehmen musste

zu „jenen, die glauben“, den „Fluss“ mehr oder weniger nur für Andere „hell verlaufen“

sah, ist es am Ende auch für ihn selbst so weit.

Dadurch erklärt sich auch der immerselbe Abschluss der Strophen, wie er ihn

schon vorher deklarierte, denn am Ende sind wir in der Gegenwart angelangt,

aus und in der das alles erzählt wird. Wo und wie genau das LI „Liebe fand“,

das wird nicht erörtet, sondern nur behauptet, alles, was der Hörer/Leser weiß,

ist, dass es wohl irgendwie mit seinem persönlichen Glauben an Gott zu tun haben muss,

von dem er postuliert, dass da eine „Saat (in seinem Inneren) gestreut“ wurde.

Die Wahrnehmung, man befände sich „in der Stunde des Diebs“, ist ein weiterer

Verweis darauf, dass sich das LI nicht in der Lage sieht, aktiv etwas gegen

die negativen Entwicklungen in der Welt zu tun, dass er sich in Passivität befindet.

 

Sein Glaube allein ist es, durch den er den „Fluss“ als hell, als klar, als

durchschaubar wahrnehmen kann, und dieser Fluss... es ist der Fluss des Lebens selbst.

Und ja, natürlich befindet er sich auch selbst darin, aber muss sich in seiner persönlichen

Situation ja nicht zwangsweise als „in einem Fluss“ wahrnehmen oder sich darin

schwimmen sehen, was den Widerspruch mit der „Zug-Metapher“ erklärt und

dieser auch eine Berechtigung gibt. Aus seinem Zug heraus... kann er alles mögliche sehen,

auch so, als ob er sich außerhalb befände... die Dimensionen vermischen sich,

ein Vorrecht des Erzählers, und vielleicht... das wirklich Besondere an diesem Kunstwerk,

denn es sagt genau das aus, was ich damit sagen wollte, so viele Dinge, die furchtbar

schwer in Worte zu fassen und damit (in Liedform !) überhaupt erzählbar sind,

und... glücklicherweise spricht auch die Musik dazu viele Menschen an,

ob das nun der Ralf Strohmeier war, der ehem. Klassenkamerad Stefan H.

(dessen Vater leider kürzlich verstorben ist - mein Beileid, falls Du dies zufällig lesen solltest !),

der – weil er ziemlich blind mit seinem Vertrauen von den Rufmördern mißbraucht worden ist -

damals nicht mehr lange mein Freund sein konnte, oder der Scott... „my brother from

another mother“ in den USA... und mit ihm viele Radiohörer, mit denen ich chatten konnte...

der Mike sowieso, der's gerne anderen vorspielte... der Song kommt einfach prima an.

Ich war natürlich trotzdem immer noch unzufrieden und spielte deshalb später

noch Congas dazu und auch die ein oder andere Keyboardfläche...

ob's wirklich nötig war, ich weiß es nicht, aber mir hat's geholfen...

und letztlich hab' ich ja dem Mike nichts „weggenommen“, man kann ihn

immer noch bestens hören, unglaublich, was der alles auf ein Mal live machte...

und, selbstverständlich...

es macht mich natürlich stolz, dass „The River Runs Bright“ so geliebt wird,

das ist nämlich nie eine Selbstverständlichkeit für den Singer/Songwriter,

auch deshalb vergesse ich's nicht und singe es immer mal wieder...

würde mir dabei nur wünschen, dass es – nach all den Jahren, die inzwischen

vergangen sind – nicht mehr so aktuell, so furchtbar wahr wäre, wie es in seiner Essenz

noch immer ist, denn „The River Runs Bright“ - es ist eine verd... grausame,

es ist meine (dem Marillion-Album „Brave“, das dann noch mehr ins Detail und deswegen

auch in die Tiefe ging, vorausgegangene) vertonte Erschütterung !

 

Rupert vom 07.11. bis zum 08.11.2018

 

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3.(27) Brave New World

 

Originalaufnahme 1992 von Mike

Keyboards/Bass/Drumcomputer – Mike

Gitarre & Gesang – Rupert

https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9193332-brave-new-world--1992-rehearsal

 

Übersetzung

 

Schöne neue Welt

 

Hör' den Donner in der Ferne

Seh' den Blitz in deiner Seele

Und der Wind... er wütet

lässt dich spüren, dass du alleine bist

Über den Hügeln, unter den Wolken

Du bist immerzu am Lernen, lass' bloß nichts davon aus

da ist eine schöne, neue Welt

sie scheint in deinem Inneren

da ist eine schöne, neue Welt

öffne deine Augen

 

Und du überquerst den Berg

wandernd auf einer verborgenen Strasse

und du errreichst den Brunnen

mit brennendem Sand unter deinen Füßen

Quer durch das Wasser, oben auf den Feldern

Liebe führt den Pflug, Liebe hält den Schild

da ist eine schöne, neue Welt

sie scheint in deinem Inneren

da ist eine schöne, neue Welt

öffne deine Augen

 

Hinein in den Geist, hinein in das Licht

Frieden in deiner Seele, vornehm und still

da ist eine schöne, neue Welt

höre hin und schaue

da ist eine schöne, neue Welt

in der wir frei sein können

da ist eine schöne neue Welt

sie scheint in unserem Inneren

da ist eine schöne neue Welt

öffne deine Augen.

 

(Original: Rupert 1992, neue Übersetzung vom 09.11.2018)

 

Ausgerechnet dieses Lied am für Deutschland geschichtsträchtigen Datum eines 9. November zu

übersetzen und kommentieren, es ist ein Zufall, der mich ins Nachdenken bringt.

Am 9. November wurde die Weimarer Republik ausgerufen, am 9. November fiel die Berliner Mauer,

am 9. November aber fand auch die Reichs-Progrom-Nacht statt...

und ich schreibe nun am 9. November über die „schöne, neue Welt“, ein über 20 Jahre altes Lied 

und seine über 20 Jahre alte Aufnahme, und frage mich dabei, was denn davon übrig ist,

was daraus wurde und auch, was man denn davon „mitnehmen kann“ für die Zukunft,

mich selber eingeschlossen. Hoffnung haben, Hoffnung machen... es gehört mit zum „Job“

des Liedschreibers, und auch dann, wenn man's aufrichtig geglaubt hat, kann man sich 

im Nachhinein vorkommen wie Helmut Kohl, der einst von „blühenden Landschaften“ sprach

und den man heute dafür nicht selten einen Lügner schimpft.... falsche Hoffnungen hätte er

gemacht, geweckt, er hätte das nicht sagen dürfen, denn so ist er eben auch schuld dran,

dass die Menschen im Osten enttäuscht wurden, ja, hat damit eventuell zur Radikalisierung

jener beigetragen, die in ihrem Frust, im „allein gelassen sein“, rechtsextremen Parolen

auf den Leim gegangen sind. 

Wenn es so einfach wäre...

 

Ich weiß noch, wie ich mich – völlig konträr zur heute vorherrschenden Meinung -

damals drüber aufregte, wie Horst Köhler, gerade frisch zum Bundespräsidenten gewählt,

öffentlich statuierte, dass Helmut Kohl im Unrecht war, dass er kein solches falsches Versprechen

hätte abgeben dürfen, weil... es nun mal nicht sein könne, sein kann, dass aus dem ganzen Land 

ein „blühendes“ wird.

„Er ist wenigstens ehrlich“, dachte ich, „aber für einen Bundespräsidenten sind dies die falschen Worte

– und da er dieses Bewusstsein nicht hat, nicht mitbringt, ist er eigentlich auch nicht für

dieses Amt geeignet !“.

Ich stehe zu diesen, meinen Gedanken, auch wenn man dem Helmut Kohl ankreiden kann,

dass er dieses „Versprechen“ abgab, um gewählt zu werden... und dass es deswegen vielleicht

wirklich falsch war. Was man ihm aber nicht ankreiden kann – sofern es denn so war -

das ist... seine Überzeugung, dass die bundesdeutsche Bevölkerung es fertig bringt,

aus unserem Land ein Land zu machen, in dem jeder an seinem Platz eine positive Perspektive

auf die Zukunft hat... wenn er wirklich an die „blühenden Landschaften“ geglaubt hat,

spricht das nämlich eher für als gegen seine Worte.

Soll man denn das Land, in dem man lebt, partiell „aufgeben“, für unfruchtbar erklären,

die Menschen zur Flucht animieren, als wäre es kontaminiert ?

Wenn man damit erstmal beginnt, sagen wir... weil die wirtschaftliche Entwicklung 

bestimmte Regionen „abschneidet“, aus welchem Grund auch immer, wenn man sagt:

„Hier wird das nie was, die ländlichen Regionen von hier am Ort X bis hin zur Stadt Y,

das sind hoffnungslose Gebiete, zur Wüste bestimmt, am besten ist's für alle Bewohner,

sie suchen sich eine neue Heimat !“ - bedeutet das denn nicht, dass man im Zweifelsfall

bereit wäre, Stück um Stück das ganze Land „aufzugeben“, wenn der vermeintliche

Realismus es nur nachdrücklich genug von einem fordert ? Und wo, bitte schön, soll

das dann hinführen, wo soll es enden

 

Die „Flüchtlingsfrage“ sei „die Mutter aller Probleme“ hat Horst Seehofer gemeint.

Wo beginnt es denn, das Problem des „Flüchtenmüssens“, existiert es etwa nur außerhalb

unserer Staatsgrenzen ? Nein, nein und nochmals nein, es ist – gerade, wenn man von

„Wirtschaftsflüchtlingen“ spricht, die überhaupt nicht vor einem Regime oder einem Krieg

davonlaufen, sondern einfach nur an einen Ort wollen, an dem sie für sich eine 

positive Lebensperspektive sehen, ein Problem, das exakt hier beginnt,

da, wo man das Land mitsamt den Menschen, die sich dort befinden, quasi aufgibt...

alleine lässt... aus welchem Grund auch immer.

Ein Bundespräsident, der seiner Bevölkerung – und wenn's auch nur ein Teil derselben ist -

sagt, dass sie da, wo sie lebt, auch in Zukunft in die Röhre sehen wird, weil „blühende Landschaften“

nunmal eine Illusion seien, der fordert sie zur Flucht auf... denn er hat

resigniert, er hat sich den negativen Entwicklungen ergeben und sagt, dass die Politik

ihnen gegenüber auch da machtlos ist, wo das Land weder kontaminiert noch tatsächlich

unfruchtbar ist, er schreit „Land unter !“, ohne dass da eine Flut käme, 

einfach nur, weil es letztlich das Geld ist, das bestimmt... und die großen Unternehmen,

deren Entscheidungen die Entscheidungen der Politiker mit diktieren,

weder Interesse am Land noch an den Menschen dort haben...

sie werden hiermit auch von den Politikern „aufgegeben“ und allein gelassen,

weil die Dinge nunmal so sind, wie sie sind, und die einzige Lösung heisst dann FLUCHT.

Ist sich eigentlich irgendjemand außer mir darüber bewusst ?

 

Je länger Horst Köhler im Amt war, umso mehr mochte ich ihn, daraus will ich auch keinen Hehl

machen. Ich war eigentlich die ganze Zeit über innerlich am heulen, weil mir trotzdem bewusst blieb,

dass, ganz egal, was für ein toller Kerl das ist, er in Wahrheit überhaupt nicht für's Amt geeignet war,

das er übernommen hatte – und sein „Abgang“ war dann lediglich ein weiterer

Beleg dafür, während er andere damit furchtbar enttäuschte.

Mich aber nicht. „JETZT sieht er es selbst, jetzt sieht er es hoffentlich auch selbst ein:

Er war am falschen Platz, er kann das gar nicht machen – und sei es eben deshalb, weil er's

mit seinem Gewissen gar nicht unter einen Hut bringt !“

Es tat weh – weil er eben ein guter Mann war/ist, für einen Politiker vielleicht zu ehrlich,

es tat weh, aber... es war höchste Zeit, denn in Wahrheit hatte er nie in dieses Amt gepasst,

konnte er nie „für das Volk“ sprechen und es so repräsentieren, wie das Amt es verlangt.

Er sprach bestenfalls für eine Mehrheit aber nicht fürs ganze Volk - 

aber diese Mehrheit des Deutschen Volkes hatte in Wahrheit eben auch mit ihm zusammen

bereits Land aufgegeben, resigniert, die anderen... alleine gelassen, lässt sie alleine,

fordert sie zur Flucht auf, denn die „blühenden Landschaften“, sie sind ja eine Illusion.

 

Die von mir besungene „schöne, neue Welt“... sie ist wohl genau so eine Illusion, oder ?

Wenn man schon zu diesem Schluss kommt (und das kann man tun... wenn man nur einen

Teil des Inhalts betrachtet/bewertet !), dann muss aber auch die Frage erlaubt sein,

weshalb es eine Illusion ist, denn dies kann nur dadurch so sein, dass, genauso wie bei

den „blühenden Landschaften“, von Menschen etwas aufgegeben wurde, was dafür notwendig

gewesen wäre: Der Glaube dran nämlich, und mit diesem Glauben auch... Land, Menschen...

und dann kann's, für jemanden, der für sich selbst eine positive Perspektive sucht,

irgendwann nur noch eine „Lösung“ geben: FLUCHT.

Also betrachte man nun mal, wenn auch nur für kurze Zeit, das LI des Lieds als einen

Flüchtling, der aber, da er sein Leben (noch) nicht aufgegeben hat, für sich noch immer

eine Perspektive sucht, die „schöne, neue Welt“ aber allerhöchstens im Inneren findet,

die Leute um ihn rum signalisieren ihm jedoch, dass sie da, wo er ist... und damit auch da,

wo sie sind... gar nicht umsetzbar, überhaupt nicht realisierbar sei.

Ja, sie sagen ihm: „So, wie Du bist, hast Du (hier) gar keine Zukunft, entweder Du

wirst so wie wir, oder Du gehst vor die Hunde !“.

Tja. Aber die „schöne, neue Welt“, die gibt’s ja gar nicht mit denen, die sie für eine Illusion

erklären, wenn also das LI ausgerechnet zu denen „überläuft“, dann macht es auch genau

dasselbe wie sie: Land und Menschen aufgeben, egal, aus welchem Grund,

hauptsache, IHNEN geht’s gut, der Rest kann eben... vor die Hunde gehen bzw. soll sehen,

wo er bleibt. Also wird das LI, sofern mit mir als Person identisch, ganz sicher keine Flucht

zu diesen Leuten antreten, sondern... wenn es schon „Land aufgeben“ soll, dann...

flüchtet es ganz weit weg, irgendwohin, wo es eine, seine „schöne, neue Welt“ geben kann. 

 

Was wichtig ist und bleibt, das ist... deren Vorhandensein im Inneren.

Man mag ja an allen möglichen Plätzen, von allen möglichen Menschen in die Flucht getrieben

werden, gezeigt bekommen, dass sie, die „schöne neue Welt“, hier und mit ihnen eine Illusion

ist, vielleicht auch bleibt... aber wenn es etwas gibt, was dann überhaupt keinen Sinn macht,

dann ist es... irgendwelches Land im INNEREN aufzugeben und mit ihm dann auch noch sich selbst,

denn der Planet ist groß und voller Menschen, und letztlich... ich erinnere hier 

ausdrücklich an Roger Hodgson, an Supertramp's Lied „Two of Us“... genügt die Hoffnung

auf einen Menschen, genügt ein einziger, weiterer Mensch, der – an egal welchem Ort – den Glauben

des LI teilt, um die Reise fortzusetzen, um auf die mögliche Realität der

„schönen neuen Welt“ zu beharren und damit keinesfalls zum Scheitern verurteilt zu sein.

Das Schwierige ist lediglich, sie im Inneren zu erhalten, den Glauben, den's in der Diaspora

eben nicht auch Außen gibt, selbst nicht zu verlieren...

und ja, das ist wirklich schwer, sie ist vor allem in UNSEREM Land geradezu unerträglich

geworden, die Diaspora. Wie kann das sein ? Nun, es spricht doch Bände, dass so gut

wie niemand hier mehr an „Kohl's blühende Landschaften“ glaubt,

dafür aber können wir, dem Klimawandel sei Dank, mit zukünftigem „Land unter“

rechnen, wo heute noch Menschen leben und die Wirtschaft floriert...

ganz einfach, weil die Natur keine solchen „Herrscher“ erträgt, 

die alles haben und über alle(s) bestimmen wollen, aber... dank derer es keine „schöne neue Welt“

geben kann, denn... die gibt’s ja nichtmal in ihrem Inneren !

 

Womit wir endlich beim Thema sind, beim Lied selbst, bei der Frage, was denn diese „schöne neue

Welt“ kennzeichnet, was sie unterscheidet von den Zukunftsvisionen der Technokraten,

die uns die Zerstörung brachten und bringen und sie, wenn wir so weiter machen, auch festschreiben.

Eigentlich ist's ganz einfach, so einfach, wie auch das Lied ein einfaches ist...

schon die erste Zeile deutet aufs Wesentliche hin, das Wesentliche, das ja für die Technokraten

eine Bedrohung sein muss, weswegen ich auch gleich mit der bedrohlichen Gestalt 

beginne, die dieses Wesentliche für uns Menschen haben kann:

Das Wesentliche nämlich ist die Natur, und eine ihrer bedrohlichsten Gestalten 

(Erscheinungsformen !) ist das Gewitter. 

Tja. Und für unser LI ist ausgerechnet DAS ein Zeichen der Hoffnung, es hat überhaupt

keine Angst, es nimmt die Dinge, wie sie sind, auch wenn es... alleine damit ist.

Das ist sehr wichtig zum korrekten Verständnis von „Brave New World“:

Leben und Lernen im Verbund mit der Natur !

Außen der Donner, im Inneren dann... der Blitz, noch ehe er irgendwo außen einschlagen kann.

Der Mensch befindet sich auf der Erde und hat den Himmel, die Atmosphäre, er hat die

Wolken, aus denen der Regen kommen wird, über sich, er muss sich seiner Position

innerhalb der Natur genauso gewahr werden wie der Natur in seinem Inneren.

Nur so kann er auch standhaft werden, kann er furchtlos seinen Weg gehen,

braucht die Naturgewalten überhaupt nicht als „feindlich“ begreifen, denn...

er kann ihnen ohne Panik begegnen, ja, durch's LERNEN auch mit ihnen UMGEHEN,

und, was der Songtext nicht sagt (weil's gar nicht nötig ist sondern zum Lernprozess

dazu gehört !), sie auch beherrschen, denn... wenn er's richtig macht, dann kann er auch

der „Berufung zum Herrscher“ gerecht werden, an der – und DAS IST Realität ! -

die Götzendiener und Technokraten scheitern müssen, egal, wie viel „Macht“ sie über

Geld und Güter ansammeln. Da ist eben keine „Brave New World“, denn... mit ihnen

ist keine möglich, sie sind die Verhinderer, die Unmöglich-Macher, die Geisel der Menschheit.

 

Das LI ist also ein gläubiger Mensch, und damit schreibt das Lied die Geschichte der

ersten beiden Lieder weiter, denn es kann sich um genau denselben Menschen handeln.

Ich betone das deshalb, weil nicht alle Lieder von „Brave New World“ denselben Charakter

als „LI“ haben, obwohl man das auch so sehen kann, ohne wesentliche Dinge dann zwangsläufig

falsch zu verstehen. Als ich die Lieder geschrieben habe, hatte ich auch in keinster Weise

die Geschichte und Politik unseres Landes im Sinn, auch wenn's später noch ansatzweise

politisch wird. Aber das Individuum auf unserem Planeten... mit seinen Möglichkeiten

und Limitationen, es steht im Zentrum der größeren Geschichte, die aus den 12 „kleinen“ 

Geschichten entsteht, wenn man sie als Gesamtheit nimmt, als das „lose Konzept“,

welches ich in ihnen sehen konnte, als ich die Lieder damals zusammenstellte.

Und das Titellied... es ist das positivste, das hoffnungsvollste, es hat tatsächlich einen

„New Age“-Bezug und Inhalt, dem geradezu „No Limit“ aufgedruckt zu sein scheint,

und, ja, ich bin damit verd... nah an Van Morrison's von mir so geliebten 80er-Jahre-Scheiben,

sogar eine Textzeile weist, wenn man sich auskennt, deutlichst auf ihn hin,

denn „where we can be free“... „wo wir frei sein können“... das sang der gute Van

auch in meinem Lieblingslied vom Lieblingsalbum „No Guru, No Method, No Teacher“,

er sang nämlich folgendes in „A Town Called Paradise“:

„We're going down to a town called paradise, down to where we can be free“.

Frech von mir, mich ausgerechnet bei einem Lied „zu bedienen“,

das mit der Klage über „Copycats“ beginnt, über Leute, von denen

Van sich bestohlen fühlte bei Lied, Wort und Melodie...

und noch frecher von mir, den Song mit auf die CD zu tun, die er dann ja auch

tatsächlich von mir bekommen hat. 

Ich bin mir aber sicher, dass Van beim Anhören den Unterschied erkennt...

den Unterschied zwischen Inspiration und tatsächlichem Diebstahl.

 

Und „Brave New World“... es war eben sehr von ihm inspiriert, wenn auch nicht

exklusiv, wobei ich aber weniger an „A Town Called Paradise“ dachte, sondern mehr...

an Lieder wie „Cry For Home“ oder „Into the Mystic“, außerdem auch an seine Landsleute

von U2 („I Still Haven't Found What I'm Looking For“) oder auch Bruce Springsteen

(„No Surrender“, „The Promised Land“), überhaupt an alle, denen es gelungen war,

quasi auf den „normalen drei Akkorden“ (Grundakkord, Dominante und Subdominante)

in Dur großartige Lieder zu schreiben. Dazu muss das Gefühl stimmen, das kann man nicht

„designen“, denn sonst wirkt's nur platt, und ich hab ja – an einer Stelle im Lied,

die sich 2 Mal wiederholt – auch die Tonika Parallele des Grundakkords „kurz mit 

eingebaut“, weil mein Gefühl mir (mal wieder) sagte, dass ein vierter Akkord dem Lied

bestimmt nicht schadet ;-) - aber es wäre auch „ohne gegangen“, und der Mike spielte

dann doch tatsächlich den Bass so, als gäbe es das F#-Moll gar nicht.

Überhaupt... der Mike... ist es nicht fantastisch, was der da gemacht hat ?

Und er hatte dazu nicht mehr gebraucht als eine einzige Anweisung von mir...

denn alles andere machte er sowieso „von selbst richtig“.

Hier waren wirklich überhaupt keine Overdubs nötig, und bei der Aufnahme...

spielten wir den Song gerademal das zweite Mal zusammen !

Ich liebe es... wirklich, genau so hatte ich mir „Brave New World“ auch vorgestellt.

Ich hoffe doch, dass es so gut ist, wie die vorher erwähnten Lieder auch...

für mich jedenfalls ist es das, und man kann mir glauben, dass ich normalerweise

lieber eine ganze Armada an Akkorden auffahre, um denselben Grad der Zufriedenheit

bei mir zu erreichen, denn es muss eben von selber passieren, das Lied muss dem Schreiber

quasi sagen „SO ist es perfekt, mehr brauche ich nicht !“, erst dann kann es auch wirklich 

in aller Simplizität so gut sein und ein solches positives Gefühl vermitteln.

Anders als bei „Ricco Mio“ empfand ich „Brave New World“ auch nie als trivial,

obwohl ich natürlich Verständnis habe, wenn es anderen analytisch denkenden Hörern

nicht genauso geht. Aber, um zu Van Morrison zurück zu kommen, „Keep It Simple“

ist eben doch eine Tugend des Songwritings, und für einen Songwriter wie mich ist es

umso befriedigender, wenn ich mal (ausnahmsweise ?) selber zufrieden bin

mit einer einfachen Struktur und Melodie. Anders als bei „The River Runs Bright“

hatte ich hier nie auch nur den Hauch eines Zweifels !

 

Nun aber nochmal zurück zum Text.

Mir hat der Song immer geholfen, neuen Mut zu fassen, wenn ich mich allein fühlte,

und eigentlich ging's mir überhaupt nicht um „mehr“, ich wollte mir einfach nur selber 

Mut machen, ich hatte da nie so einen „Absolutheitsanspruch“ für's Lied,

aber da „The River Runs Bright“ durchaus einen beinhaltet, habe ich mit meinem neuen Kommentar nun versucht, 

zu verdeutlichen, was ich in einem alten Kommentar 

mit wenigen Worten sagte:

Inhaltlich ist er eine Innenschau beim Versuch, einen Sinn im Leben zu sehen – ein Glaubenszeugnis, vielleicht auch ein bisschen „New Age“, auf jeden Fall sehr positiv und optimistisch. Für manche mag das illusionäre Schwärmerei sein, aber Möge es dem ein oder anderen Hörer/Leser genauso gehen !

Ein wenig ist mir dabei nun das heutige Datum zu Hilfe gekommen, denn .

natürlich ist die Widersprüchlichkeit der geschichtlichen „Marksteine“, die damit verbunden sind,

auch eine Widersprüchlichkeit, die einem Lied anhaftet, das, wie weiland Helmut Kohl,

quasi von „blühenden Landschaften“ spricht, um ein Zeichen der Hoffnung zu setzen.

Ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch, dass es besser ist, an „blühende Landschaften“ zu glauben, 

statt zu resignieren und, unter Landaufgabe, zu flüchten, 

solange nicht wirklich entweder eine Wüste entstanden oder „Land Unter“ geboten ist.

Ich glaube nicht an Flucht, auch wenn die Möglichkeit einer solchen dabei helfen mag,

schwierige Situationen besser zu ertragen/bewältigen, und es manchmal eben doch...

sein muss. Und natürlich kann das bedeuten, dass man dann... nie mehr zurückkehrt in

die Heimat. Ich denke immer noch oft an Daliah Lavi, die ja in den USA ihr letztes Zuhause fand,

ihr Glück mit Ehemann und Familie – und wie sie sich beim Blick auf ihre Heimat Israel

immer wieder hat fühlen müssen. Sie hat „nie Antisemitismus“ hier in Deutschland gefühlt/erfahren. 

Aber trotz ihrer größten musikalischen Erfolge, die eindeutig hier

gewesen sind, blieb sie dennoch immer nur eine „Besucherin“, lebte in den 70ern ja

in London, ehe sie später nach Amerika übersiedelte.

 

Da das „Lebendighalten“ einer „Brave New World“ im Inneren auch viel zu tun hat mit der Fähigkeit, Kind zu sein, 

Kind zu bleiben... muss ich eben auch an meine Kindheit denken,

und da die Frau eines Freundes, der auf den Rollstuhl angewiesen ist, wegen ihrer schweren

Krankheit in Kurzzeitpflege nach Littenweiler kam, musste ich auch deswegen 

– ich habe den Freund immer wieder via öffentliche Verkehrsmittel dort hin kutschiert ! -

in den letzten Wochen immer wieder an meine frühe Kindheit denken, 

denn bis inklusive des ersten Schuljahres wuchs ich in Littenweiler auf. 

Dazu gehörte dann auch Daliah Lavi, man lese dazu bitte hier:

Prosa: Begegnungen und Sonstiges...

Aber „Brave New World“ ist mitnichten „rückwärtsgewandt“, es spricht von einer 

lebenswerten Zukunft, die im Inneren beginnt, und die es nicht gibt, nicht geben kann,

wenn man nicht an sie glaubt. Mein Leben... es ist leider auch wegen dieses Glaubens

und dem Beharren auf ihn als ein Menschenrecht bisher viel weniger schön verlaufen,

ja, ich würde es einen „Krieg“ nennen, und da ist natürlich auch immer wieder 

der aufkeimende Fluchtgedanke, das will ich gar nicht leugnen.

Jedenfalls ist „Brave New World“ kein Lied, das ich immer singen kann,

obwohl es weder schwer zu singen noch schwer zu spielen ist.

Ich muss nämlich im Moment, in dem ich es singe, auch wirklich davon überzeugt sein.

Und es ist eben... „New Age“, und das nicht nur, wie ich im alten Kommentar abwiegelte,

nur „ein bißchen“, nein, es ist auf eine Art und Weise „New Age“, wie ich den Begriff noch

damals, als er aufkam, positiv für mich werten konnte, ich erinnere mich, wie ich sogar

einst einen Leserbrief an die Badische Zeitung verfasste, der's dort dann auch zum Abdruck

brachte... und in dem stand damals ausdrücklich die Befürchtung drin, dass 

aus dem „New Age“ doch wieder das „Old Age“ der Geschäftemacher und Sektierer/Betrüger wird,

dass es aber ansonsten überhaupt nichts Schlechtes sein müsse.

Nun, mittlerweile steht der Begriff „New Age“ genau für das, was ich befürchtet hatte,

nenne man es „self-fulfilling prophecy“, also würde ich mein Lied ja gerne davon deutlichst

distanzieren, aber letztlich kann ich das nicht... ich kann es auch genauso wenig schlecht

finden wie meine Lieblingsplatten von Van Morrison,

besser... die für mich beste Phase seines Schaffens (denn zu den Lieblingsplatten zählen

natürlich auch „Veedon Fleece“, „Astral Weeks“ und „Saint Dominic's Preview“ von vorher 

mit dazu !), und das ist eben... die „New Age“-Phase, die aus meiner Sicht mit „Into the Music“

(1979) begann und mit „Avalon Sunset“ (1989) endete (danach kam dann, mit „Enlightenment“,

nicht die Erleuchtung sondern die Aufklärung... lol... ist ja kein Wunder, die Erleuchtung

war ihr ja bereits vorausgegangen ;-) !). 

Entweder man spürt es oder man spürt es nicht, entweder man hat's im Inneren -

und braucht dafür dann keinen L. Ron Hubbard oder sonstwie einen Gruppenleader -

oder nicht. Aber... da ist eben... eine schöne neue Welt. Es gibt sie, und sei es nur

und einzig im Inneren bestimmter Menschen... im Inneren von Kindern,

die bringen sie mit, um dann... nun, ich will diesen Kommentar nicht mit einem

weiteren Lamento beenden, viel mehr zu etwas auffordern, auch wenn es nur jene

LeserInnen betrifft, die sie, die „schöne neue Welt“, auch im Inneren „sehen können“,

wenn sie die Augen öffnen und mal in sich schauen. Wie sieht's mit DIR aus ?

Ist da was ? Spürst Du was ? Glaubst Du, dass es mehr sein kann als eine Illusion ?

Dass das LEBEN mehr sein MUSS als eine Illusion ?? Dann... trau Dich, überlass

die Welt, in der wir leben, nicht den Technokraten, auch wenn sie deretwegen

untergehen sollte, denn es ist besser, kein Herrscher zu sein, 

als sich bei den falschen einzugliedern und damit wiederzufinden:

Let it shine !

 

Rupert am 09.11.2018

 

P.S.: „The Distant Thunder“, das Instrumental, mit dem die lange Version von

„Blue Horizon“ beginnt und endet, hat seinen Titel natürlich direkt aus diesem Song,

und es gibt noch eine weitere Verbindung der Lieder, denn der Refrain von „Blue Horizon“

beginnt, wenn auch in einer anderen Tonart, mit denselben Akkorden, die der Refrain/

die Konklusion von „Brave New World“ hat (Dominante/Subdominante/Grundakkord

in Dur !). Ist mir, 4 Jahre später, beim Schreiben eher unbewusst passiert,

aber dadurch sind die zwei Lieder so etwas wie „Geschwister“...

und beides sind sie Fanale der Hoffnung.

Auf blühende Landschaften – lassen wir die Menschen nicht allein,

schon gar nicht in unserem Land, und bitte... ganz egal,

woher sie kommen und woran sie glauben.

Sonst kommt der Tag, an dem WIR flüchten MÜSSEN,

und was haben wir (oder unsere Kinder/Kindeskinder !) dann anderswo zu erwarten ?

Der „ferne Donner“... er muss keine Bedrohung sein.


 

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4. (15) A Million Candles

siehe hier:

Die Lieder auf meiner Musikseite


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5. (28) The Dream

 

Originalaufnahme von Mike 1992

Electric Piano/Keyboards, Bass, Drumcomputer – Mike

Gitarre & Gesang – Rupert

Überarbeitete Version ca. 2007:

Acoustic Piano, add. Strings/Horns, instrumental ending – Rupert

https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9193516-dream--1992-rehearsal-with-mike


Übersetzung

 

Der Traum

 

Wenn die Nacht zu uns herüber rollt

und Deine Ängste Dir in die Gedanken kriechen

bis Du vor den Schatten Angst bekommst

bis Du Dich fürchtest vor der Zeit

versuchst Du, Dich einfach zu erinnern

da war dieses Gefühl, das Du hast halten können

und Du kannst es Dir wieder greifen

Du hältst es einfach erneut fest

 

Du hältst den Traum 

denkst dass die Zeit auf Deiner Seite ist

Du hältst den Traum

in allen Gefühlen, die Du verbirgst

und er wird vielleicht nicht für immer bleiben

doch sicher bleibt er für den Augenblick

sicher genügt er für den Augenblick

 

So sagst Du mir, dass die Zeiten sich verändern

und wunderst Dich, warum ich derselbe bleibe

naja, ich verändere mich bloß nicht auf dieselben Arten

doch ich schätze, da kannst Du nichts dafür

also versuche ich, mich zu erinnern

an das, was ich vor langer Zeit versprochen habe

es war ein Traum im süßen September

und der reicht aus, um von Zweien gehalten zu werden

 

Ich halte den Traum

glaube, dass Gott auf unserer Seite ist

Ich halte den Traum

doch er ist eine Wahrheit, die ich nicht leugnen kann

ich weiß zwar, dass er nicht für immer bleiben wird

doch sicherlich bleibt er für den Augenblick

sicher genügt er für den Augenblick.

 

(ungesungener, dritter Refrain:)

 

Wir halten den Traum

hoffen, dass die Zeit auf unserer Seite ist

Wir halten den Traum

in allen Gefühlen, die wir verbergen

vielleicht wird er nicht für immer bleiben

aber sicher überlebt er den Augenblick

sicher genügt er für den Augenblick.

 

Originaltext: Rupert 1992, neue Übersetzung am 10.11.2018

 

Vor allen, die dieses Lied mögen, muss ich zu meiner Schmach gestehen,

dass ich mich... beim Schreiben gelangweilt habe,

und das kommt nicht so oft vor, zumindest nicht so, dass ich solche Lieder

dann doch singe, aber nachdem ich – weil ich mich gelangweilt hatte -

im Nachhinein für den Refrain einen Tonartwechsel „einbaute“,

um es für mich interessanter zu machen, gefiel es mir dann doch

zumindest gut genug, um es dem Mike vorzustellen...

und damit auch, um's zu einem Teil von „Brave New World“ zu machen.

Man bedenke, dass bei der Zusammenstellung der Lieder als „mögliches Solo-Debut-Album“

auch der Kommerzgedanke eine Rolle spielte, und ich sah und sehe in dem Song

ein gewisses kommerzielles Potential, wofür ich mich hoffentlich nicht schämen brauche,

aber... wenn man so allein unterwegs ist als Singer/Songwriter, und gerne aus

seinen Liedern auch Platten machen würde, was damals zumindest noch ein Ideal

und Ziel von mir war, dann muss man sich auch damit beschäftigen, womit man

einerseits bei Plattenfirmen landen und sich andererseits auch bei einer breiteren

Schicht von möglichen Käufern durchsetzen könnte, ohne sich damit zu sehr zu

verbiegen, ohne sich einerseits zu verleugnen – und, andererseits, was viele Musiker

vergessen, auch ohne gleich sein bestes Pulver zu verschießen.

Nur als Beispiel: Die Lieder „A Summerlove“ und „Genevieve“, sie existierten ja schon.

Um's erste wieder zu machen, war ich, nach meinem Nervenzusammenbruch,

der immer noch nachwirkte, noch lange nicht bereit, und das zweite... das wollte

ich mir bewusst „aufsparen“, um damit, für den Fall, dass ein Lied von „Brave New World“,

und sei es eben „The Dream“, mir einen Single-Erfolg beschert, sofort einen „neuen“,

potentiellen „Nachfolger“ in der Hinterhand zu haben, mit dem ich, wegen seines

Hitpotentials, mir auch gleich neues Vertrauen bei der Plattenfirma schaffe,

Vertrauen, das nicht schon einfach durch einen Hit da aber notwendig ist,

um den einmal eingeschlagenen Weg weiter gehen zu können, ohne dass...

nun, dieses Business ist voll mit „Besserwissern“, die gerade dann, wenn

„es klappt“ und jemand am Markt platziert werden konnte, auftauchen,

um a) dem „Neuling“ den „rechten Weg“ zu weisen, weil sie ja die Erfahrung

mitbrächten und, das ist, neben der „Einmischung“, die man am Besten vermeiden

sollte, auch sehr wichtig... die b) ein Stück vom Kuchen für sich abhaben wollen,

und das am Besten nicht zu klein.

 

Dabei muss es nicht in erster Linie um's

Geld gehen, manche geilen sich an ihrem Einfluss auf und wollen sich selbst

den Erfolg zuschreiben können, ja, vielleicht später sagen können, sie hätten einen

quasi „gemacht“, und gewiefte Finanzberater, die in einem eine goldene Kuh

und im von dieser verdienten Geld schon die eigene Rendite sehen, die gibt es sowieso.

Je weniger Einfluss man anderen Personen zugesteht, umso besser,

und um die Kontrolle über die Musik, die man macht, überhaupt behalten zu können...

sollte man nicht blauäugig ins Geschäft hineinstolpern sondern... am besten selber 

einen Plan mitbringen. Ich schreibe diese Worte auch explizit an „Newcomer“:

Unterschreibt um Gottes Willen nicht gleich jeden Vertrag, achtet nicht nur auf

anständige Tantiemen sondern auch auf die Kontrolle über's eigne Werk...

und tut nicht vor lauter Demut und Bescheidenheit einfach alles, wozu man Euch rät.

Vergesst nie, dass alle dort Geld verdienen wollen, und dass dabei das Optimum,

welches man mit seiner Kunst und für den Künstler erreichen könnte,

nicht für jeden im Zentrum steht, dass gerade heutzutage überhaupt nicht mehr

langfristig und damit nachhaltig gedacht und agiert wird, sondern...

naja, je mehr Geld je schneller auf's eigne Konto fließt, umso „besser“ für

so manchen Parasiten, und wenn die goldene Kuh erstmal ausgemolken ist,

dann interessiert die nicht mehr. Im schlimmsten Fall ist für die dann alles weg...

Plattenvertrag, Geld, die Rechte an den eigenen Liedern... und das Vertrauen,

das man aus dem Business bräuchte, um einen Neuanfang zu machen, sowieso. 

Es ist nicht verkehrt, vor allem für „gecastete Jungstars“, sich mal mit der Geschichte

von zum Beispiel den Bay City Rollers zu beschäftigen...

und für Liedschreiber, sich kundig zu machen, was für eine Tragödie hinter dem

mehrfachen (Nilsson, Mariah Carey) Welthit „Without You“ (im Original von

der Gruppe „Badfinger“) steht. Das ist ja, wie ich bereits in meinem Kommentar

zu „The Poor Man's Daughter“ erzählt habe, schon in ganz jungen Jahren eins

meiner Lieblingslieder gewesen, so sehr, dass ich's gerne selber geschrieben hätte...

aber seinen tatsächlichen Schreibern/Komponisten... hat es überhaupt kein Glück gebracht.

Wenn man also allen Ernstes Singer/Songwriter sein und davon leben möchte...

ist die Strassenmusik mitnichten die „schlechteste Option“, solange man

aus dem Business nicht bekommen kann, was man selber braucht...

und worüber man sich schon vorher bewusst sein sollte, dass man es braucht,

denn hinterher ist's zu spät, um's einzufordern oder

einzuklagen, selbst dann, wenn man juristisch im Recht sein sollte... man stelle

sich nur mal vor, wie, um beim Beispiel BCR zu bleiben, das den Musikern

zustehende Geld über Jahre, aus denen Jahrzehnte werden, auf irgendwelchen

Konten eingefroren bleibt. Möglich dass, wenn überhaupt, 

einmal nur die Erben von Eric Faulkner, Stuart Wood, Les McKeown etc.

in den Genuss der Tantiemen kommen, denn jünger werden sie nicht...

Alan Longmuir, der Bassist, hat bereits das Zeitliche gesegnet, ohne auch

nur einen Penny davon gesehen zu haben... (shame on Clive Davies,

guilty in more than just one case... because so proud of what he did to Whitney Houston

he better never dare cross my way).

 

Ach wo waren wir nochmal ? Beim Lied... beim „Traum“... es ist gottlob nicht

der Traum vom (Leben als) Superstar, also besteht eine gute Chance,

dass aus diesem Traum kein Alptraum werden muss... für die, die ihn träumen.

Das Lied geht zwar um ein verheiratetes Paar, und für manche ist die Ehe 

dann doch ein Alptraum, aber es soll ja noch immer Menschen geben,

die „miteinander glücklich“ sind, auch wenn das zwischen Mann und Frau

keine einfache Geschichte ist und manche Ehen trotz gutem Willen beiderseits

dann doch zum Scheitern verurteilt sind... aber das ist ein anderes Thema,

denn diese zwei... sie haben sich gesucht, gefunden und... es zumindest bis

hierher, bis zum Zeitpunkt, an dem das Lied spielt, miteinander durchgehalten.

Statt einem Pokal oder voreiligen Siegerkranz bekommen sie bzw. alle,

die sich mit ihnen identifizieren können, von mir eben dieses Lied.

Dass ich mich beim Schreiben gelangweilt habe, sollte sie nicht stören, wenn sie 

mir dann doch auf den Leim gehen und das Lied mögen,

denn dann hat's einen Sinn gehabt, dass ich mich zum Singen gezwungen habe...

ne, nicht weil ich's nicht mochte, das wäre wiederum falsch, aber wegen diesem

verfluchten Tonartenwechsel, durch den es dann meinen Gefallen fand,

ist's so furchtbar schwer zu singen gewesen, dass ich mich jedesmal zwingen

musste, jedesmal, wenn ich's machen will, auch immer noch zwingen muss

(das letzte Mal ist gut 10 Jahre her, da ritt mich mal wieder dieser Teufel,

der sagte, ich sollte es doch mal wieder bringen !).

Mit anderen Worten: Ich hatte mich damals nur gelangweilt beim Schreiben,

weil ich des Herstellens dieser Art Balladen etwas müde war, ich find den Song trotzdem gut,

aber ihn zu singen... es törnt mich nicht gerade an.

Und der Mike ist mir immer noch in den Ohren, wie der bei der Frage „Was machen wir als

Nächstes ?“ wie belästigendes Kleinkind „The Dream ! The Dream ! The Dream !“

zu fordern pflegte. Manche Dinge vergisst man eben nie...

Schmonzette“ hab' ich's in der Einleitung genannt, aber das nehme mir man bitte

nicht krumm, denn ich liebe Schmonzetten, also war das nicht wirklich verächtlich

sondern selbstironisch gemeint. Ich bin ein Schmonzetten-Fachmann, und dass ich

nie „Lovestory“ (R.I.P. Francis Lai) gesungen habe, bedeutet nicht, dass ich's nicht gerne

getan hätte, sondern nur... dass ich mich dafür nicht für gut genug halte.

Und in Wahrheit bin ich eben auch für „The Dream“ nicht wirklich gut genug,

hab's aber nunmal geschrieben und wollt's auch nicht einfach „hergeben“,

ohne selbst daran wenigstens hörbar gescheitert zu sein.

Ich denke, dass ich mich diesbezüglich eines Erfolgs rühmen kann...

auch wenn's so schlimm ja gar nicht ist, dieses Scheitern, denn es gibt doch

tatsächlich Leute, die diese Aufnahme lieben.

 

Und nun hab' ich genug vom Schwafeln aber immer noch nicht alles gesagt,

was dazu wichtig wäre, also bediene ich mich mal wieder eines alten Kommentars,

in dem ich mit viel weniger Worten eigentlich alles auf den Punkt brachte,

was man dazu wissen muss. Weil ich noch was einkaufen gehen und außerdem

auch noch was essen muss, kopiere ich einfach den ganzen Kommentar

von einem alten „doc“ hier rein, auch wenn's damit die ein oder andere

Wiederholung gibt, und gut ist... hoffentlich... mit dem „Traum“ !

Ist es denn überhaupt ein Traum ? Ne, das LI nennt es nur so, weil's ihm von Beginn

an wie einer vorkam, weil sein Glück... irgendwie nicht zur Realität zu passen scheint,

wie er sie sonst empfindet. Aber natürlich lebt dieses Paar mit seiner Liebe einen Traum...

also darf man sie auch so nennen... einen „Traum“. Es ist aber, immer wenn's gelingt,

und das soll ja immer noch vorkommen, viel mehr als das... während es für die anderen

einer bleibt. Und hier nun der alte Kommentar:

 

Hier spricht ein Ehemann zu seiner Frau... das Paar ist schon länger zusammen und sie leben einen Traum... ich 

thematisiere hier aber auch die Verlustängste, die damit verbunden sind und Verständnisprobleme, die nie ganz 

gelöst werden – und wie man mit Beidem umgehen kann. Für alle, die hier zu sehr ins Schwärmen geraten und den 

Traum von „ewiger Liebe“ träumen ist aber in diesem Song auch ein „Verrecker“ eingebaut, denn der Realismus des 

Mannes, in dessen Rolle ich beim Singen schlüpfe, lässt diesen Traum gar nicht zu, 

er glaubt nicht an unvergängliche Liebe.

Ursprünglich hatte der Song noch einen dritten Refrain, in dem aus dem „Du“ und „Ich“ der zwei vorangegangenen ein 

„Wir“ wurde... „wir halten den Traum“... nur hat der Mike bei unserer Probe damals den Song einfach nach dem 

zweiten Refrain abgebrochen und ich hatte nur diese Aufnahme. Ich fügte deshalb später ein instrumentales Ende an, 

was vielleicht auch besser ist, da dieses Paar zu unterschiedlich ist. „The Dream“ ist eine Art realistische Fiktion, in 

der ich damals Elemente verarbeitete, die mich ins Vergleichen brachten zwischen mir und einer bestimmten Frau, 

ein Versuch, Romantik und Pragmatik in einer Geschichte zu verbinden, wie sie sein könnte... und damit... bisher...

für mich selber... auch nicht mehr. 

Es bleibt aber die Hoffnung, dass es für andere doch mehr ist, 

und damit auch, irgendwann, für jeden, der sich danach sehnt...

mehr sein kann.

 

 

Rupert am 10.11.2018

 

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6.(29) Big Secret Avenue

 

Originalauufnahme 1992 von Mike

Electric Piano/Keyboards, Bass, Drumcomputer (incl. Whistle) – Mike

Gitarre & Gesang – Rupert

Extended Overdubbed Version ca. 2007:

Add.Keyboards (annoying Harmonica, formidable Vibes & useless Percussion) – Rupert

 https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9267484-big-secret-avenue--1992-rehearsal


Übersetzung

 

Auf der Strasse der großen Geheimnisse

 

Nun sind wir doch wieder bei den Verbrechen angelangt

von denen wir dachten, sie lägen hinter uns

Jeden Tag beginnen wir einen neuen Kleinkrieg

Jeden Tag gibt’s nichts Neues mehr

Und ich glaub' einfach nicht, dass die Zurücksetzung 

dorthin, wo ich bereits gewesen bin,

alles sein soll, was es für mich zum Kennenlernen gibt

 

Also wage ich den Blick raus durch die Vorhänge

Die Strassen sehen alle gleich aus

doch da ist noch was Anderes dort draussen

ich kann hören, wie es mich beim Namen ruft

und muss gehen,

und sei es nur, um mit all den falschen Versprechungen,

die ich gehört habe, (endlich) zu brechen.

 

Ich gehe meinen Weg auf der Strasse der großen Geheimnisse

Verbringe meinen Tag auf der Strasse der großen Geheimnisse

Ist Dir klar, wie man sich fühlt, wenn nichts mehr real zu sein scheint ?

Eine Seele nur, und die muss sich selbst gegenüber ehrlich bleiben 

um die Strasse der großen Geheimnisse entlang zu gehen

Eine Seele nur, und die muss sich selbst gegenüber ehrlich bleiben 

um die Strasse der großen Geheimnisse entlang zu gehen

 

Ich hab' 'ne Menge zu bereuen

und daraus könnte noch viel mehr werden

und ich krieg's einfach nicht aus meinem Kopf raus

dass ich nicht dafür lebe

Nur die Zeit verstreichen zu lassen

dabei vorgeben, glücklich zu sein

obwohl ich nicht befriedigt bin

 

Ich gehe meinen Weg auf der Strasse der großen Geheimnisse

Verbringe meinen Tag auf der Strasse der großen Geheimnisse

Ist Dir klar, wie man sich fühlt, wenn nichts mehr real zu sein scheint ?

Eine Seele nur, und die muss sich selbst gegenüber ehrlich bleiben 

um die Strasse der großen Geheimnisse entlang zu gehen

Eine Seele nur, und die muss sich selbst gegenüber ehrlich bleiben 

um die Strasse der großen Geheimnisse entlang zu gehen

 

Originaltext Rupert 1992, neue Übersetzung vom 11.11.2018

 

(bei der „extended Version“ werden die dritte Strophe und der Refrain

noch einmal wiederholt !).

 

Ein närrisches Datum... und ein närrisches Lied dazu... lol... passt mal wieder alles.

Wie auch beim vorhergehenden Kommentar will ich mit einem offenen Bekenntnis beginnen:

Das Gitarrenriff, mit dem das Lied beginnt und das nach jedem Refrain wiederholt wird,

also ein für's Lied sehr signifikantes Merkmal... es ist eine „geglättete“ Variante

eines Riffs aus Bruce Cockburn's Lied „Creation Dream“.

Er spielt es zu „offenen Akkorden“ und nutzt es auch für die Gesangsmelodie,

ich hab's mir für's instrumentale Vor- und Zwischenspiel „ausgeliehen“,

um es auf andere, simple Dur-Akkorde zu setzen, aber die Analogie ist

unüberhörbar und selbstverständlich bekommt Bruce Co-Credits von mir,

wenn ich den Song jemals zum Geldverdienen veröffentlichen sollte.

Schließlich wusste ich genau, was ich tat... und auch wenn der „Rest“ des Liedes

mit „Creation Dream“ überhaupt nichts zu tun hat, so wäre er... gar nicht entstanden,

ohne dass ich mit „dem Cockburn seinem Riff“ herumgespielt hätte,

bis mir dann die Idee zum Song kam.

Hinterher... nun, ich hätte es wieder entfernen können, klar, man kann stattdessen

auch etwas Anderes machen, aber... die Frage muss erlaubt sein:

Wieso sollte ich ? Es ist doch prima so, wie es ist !

Es gibt nämlich sofort die Richtung vor, es klingt nicht nur wie ein Spass/Scherz,

es ist einer... wie eigentlich, zumindest musikalisch gesehen, das ganze Lied.

Ja, ich hatte es ausgewählt zur Auflockerung, zum Spass... für Mike und mich

und dann hoffentlich auch andere, die einen solchen Spass verstehen.

Humor ist nicht nur, wenn man trotzdem lacht... es ist auch eine elitäre Angelegenheit,

bei der genau deswegen gelacht werden kann... und lachen musste ich dann sehr,

als der Mike so ein Schlagzeugpattern antriggerte, bei dem immer wieder der Pfiff

aus einer Trillerpfeife zum Schunkelgroove des Lieds ertönt.

Deutlicher hätte er mir nicht zeigen können, dass er den Spass verstanden hat...

ne, er machte es „noch schlimmer“ und damit auch besser.

 

Nein, ich bin wirklich nicht immer bierernst unterwegs, auch musikalisch nicht,

schließlich geht es auch mir immer noch um Unterhaltung, und ab und zu so'n Lied...

das muss nicht nur „erlaubt“ sein, nein, es muss gerade von mir verbrochen werden,

damit ich nicht erstarre in meinem eigenen Korsett und Klischee.

Einzige Bedingung dafür ist... es muss mir gefallen, es muss irgendwie einen Sinn

für mich machen, so, dass ich selber dabei auch wirklich Spass habe.

Und das ist für gewöhnlich dann der Fall, wenn es a) „von selber kommt“ bzw.

„raus will“ und b) trotz aller Anlehnung (Absackung !) a(i)ns Triviale dennoch „was Besonderes“

ist/hat. Musikalisch wird „Big Secret Avenue“ irgendwie durch den Refrain „gerettet“,

auf den ich mich auch beim Spielen mit Mike jedesmal besonders freute.

Hier habe ich Cockburn's Riff dann auch nochmal eingebaut, um darüber zu singen

und quasi mit dessen Hilfe „ins Triviale“ zurück zu kehren, und all diese kleinen Dinge,

sie machen mir einen Riesenspass, was bereits beim Schreiben so war bzw. begann.

Dieser Text... auf diese Musik... ich musste das machen, es war ein kindliches Vergnügen.

 

Denn natürlich bekommt das Lied durch seinen Text eine zusätzliche Ebene,

der Text ist nämlich ziemlich ernst, wird jedoch gemeinsam mit dieser Musik

zum Stinkefinger. Dem LI geht’s nicht gut. Das LI ist alles andere als fröhlich,

denn ihm stinkt's gewaltig. Und obwohl die Geschichte des Lieds eine erfundene ist,

kann ich mich selbst ganz klar und deutlich im LI „wiederfinden“, also... bin das auch ich.

Wenn man kein Hintergrundwissen hat (und dieses liefere ich mit diesem Kommentar

nun gerne !) ist es ein Lied über „Beziehungsfrust“, da singt eben der Mann zur Frau

und erklärt sich ihr, es langt ihm, er wirft hin... aber es ist dennoch nicht klar,

ob er auch wirklich „geht“ und sie damit endgültig verlässt,

er sagt ja bloß, dass er gehen „muss“, vielleicht geht er ja bloß „Luft schnappen“ und

kommt dann doch wieder... und, ja, so wollte ich das Lied auch verstanden haben,

so wollte ich das, was ich für mich selbst tatsächlich damit sage, „verkaufen“.

Aber es geht überhaupt nicht um eine Liebesbeziehung, und es war, als ich es

geschrieben habe, auch (gottlob) überhaupt nicht (mehr) aktuell... was mir extrem dabei

behilflich war, den Spass draus zu machen, der's geworden ist.

Mir war der dann, mit nichtmal 3 Minuten Länge, sogar zu kurz,

weshalb ich ihn später mit Hilfe der Technik noch verlängert habe.

Achso... ja... ich hab' nicht nur was von Bruce Cockburn „verwendet“ dafür,

ich hab' mich sogar für den Songtitel bei einem weiteren Kollegen „bedient“,

obwohl das, was ich da verwendet habe, und zwar vom... Chris de Burgh...

gar nicht aus einem seiner Lieder stammt. Nein... der Titel „Big Secret Avenue“...

der ist abgeleitet von einem Verlag, bei dem der Chris so manches seiner Lieder

hat verlegen lassen, ich denke sogar, es ist sein eigener... und der heisst doch

tatsächlich „Big Secret Music“ ! Ich fand das immer lustig, ich konnte nicht

widerstehen, und den Songtitel „Big Secret Avenue“ hatte ich schon lange

im Kopf bevor ich das Lied dazu überhaupt schreiben sollte... mindestens 5 Jahre lang.

 

Und damit, wenn wir von 1992 fünf Jahre zurück rechnen, sind wir im Jahr 1987 angelangt,

und das war das Jahr... in dem ich tatsächlich „hinwarf“, in dem sowohl „Morgenschein“

als auch die „Angry Young Hearts“ so wie alles, was zu diesen Projekten geführt hatte - und damit 11

Jahre meines Lebens, 11 Jahre Arbeit, 11 Jahre Lehrgeld – mit einem Schnitt durch mich

ihr Ende fanden. In diesen elf Jahren war aus mir ein Erwachsener geworden, und dieser

Erwachsene, er war desillusioniert, überfordert bis zum „geht nicht mehr“ und sicher auch...

erkrankt, aber eins war ihm klar: Es macht keinen Sinn (mehr), weshalb er das einzig RICHTIGE

tat, was ihm zu tun verblieb. Und eigentlich erzählt „Big Secret Avenue“ von genau diesen Dingen,

wurde zum „Verarbeitungslied“ vieler Kleinigkeiten aus dieser „Beziehung“,

über die ich mich in der Lage sah, nun zu schreiben und zu singen, ohne dass es mich

belastete oder sonstwie weh tat. Und wenn ich mir das anhöre, dann denke ich immer wieder:

„Es ist eigentlich unglaublich... all die Dinge, über die ich hier nicht singe, über die ich

am liebsten auch nie mehr ein Wort verlieren möchte, sie sind irgendwo mit drin,

so, als ob ich sie gar nicht offenlegen brauche, ja, die paar Sachen, die ich hier zur Sprache

bringe, so „harmlos“ sie auch erscheinen, sie sagen eigentlich mehr als genug...“

und das gefällt mir so an dem Lied. Es ist eben ein Spass, egal, wie ernst es

in Wahrheit ist. Und es ist... ein Sieg, obwohl, wie sich herausstellen sollte,

die Freiheit, die ich durch die Trennung erreichen wollte, noch (lange) nicht gewonnen war.

Aber... das Kind in mir, es war noch lebendig, es war nicht tot zu kriegen, und mit „Big Secret

Avenue“ und... a little help from Mike... zeigt es seinen Stinkefinger.

Ich hatte einfach all die Probleme, die zur Trennung geführt hatten, in eine fiktive,

kaputte Liebesbeziehungskistengeschichte hineingepackt und mir damit einen Spass erlaubt,

der natürlich... überhaupt kein Spass ist für all jene, die eine ähnliche Situation erleben.

 

Aber vielleicht hilft der ja, die Situation zu erkennen und dann die richtigen, die nötigen

Konsequenzen zu ziehen ? Ich jedenfalls kann allen, die sich... mit dem Text zu sehr

identifizieren können, nur die Trennung vom Partner „nahelegen“, so als Empfehlung,

damit sie sich – wie hoffentlich auch der Rest meiner HörerInnen ! - von diesem Lied

und der Rolle des LI nicht nur persönlich angesprochen ...sondern auch gut unterhalten fühlen

können. Die „Strasse der großen Geheimnisse“... sie ist, um's deutlicher zu sagen,

eine „Strasse der großen Geheimniskrämerei“... und wer auf der entlang geht, der

muss sich vor allem über eins bewusst werden: Dass er in Wahrheit alleine ist.

Wenn man aber in Wahrheit alleine ist... während man sich in einer Beziehung befindet...

wozu bitteschön soll eine solche Beziehung denn gut sein ?

Man kann in einer solchen Konstellation ja unmöglich über alles sprechen,

da ist viel zu viel kaputt, da fehlt es vorne und hinten an der wichtigsten Grundlage,

die's für's gemeinsame Leben gibt, es fehlt an Vertrauen... das LI, es beschützt doch

sein Inneres vor dem Gegenüber, es hat doch überhaupt kein Verständnis (mehr)

zu erwarten ! Ja... es wurde alleine gelassen, weil... der ANDERE eben seine eigenen,

seine egoistischen Ziele verfolgt und in Wahrheit viel mehr „Geheimnisse“ hat,

also kann man sich auch die Schuldgefühle sparen.

Nimmt man allein diesen Text zur Grundlage, müsste es doch bereits klar sein:

Hier passt es nicht, hat vielleicht nie gepasst, und das einzig Richtige ist dann eben...

die Konsequenz zu ziehen und auch zu tragen.

Auf einer „Big Secret Avenue“ entlang zu spazieren... es ist keine Option auf

eine gemeinsame Zukunft, es ist nur ein Schleichweg, während man meint,

man müsse „Versteck spielen“ und vergeblich hofft, dass da noch was zu retten sei.

Das Schwierige dabei ist... es sich einzugestehen, aber... da ist eben nichts mehr zu machen,

und zwar ganz egal, wer „schuld“ ist.

 

In Wahrheit versucht das LI, trotz seiner latenten Unzufriedenheit, trotz all seiner Klagen...

fröhlich und gelassen zu sein, Spass zu machen und zu haben, aber... mit wer auch immer

das ist... ist dies sowieso nicht möglich, die Situation ist viel zu verfahren und eigentlich

will man nur noch weg. Aber erst, wenn man auch wirklich den Schritt macht und

weg ist, wird’s eben gelingen... tatsächlich wieder fröhlich und gelassen sein,

Spass zu machen und zu haben... und dass es mir gelang... (uA) mit diesem Lied...

das ist der „Sieg“, von dem ich sprach.

Ich muss noch ein weiteres Lied ansprechen, das dem meinen inhaltlich verwandt ist,

und das ist das großartige „Quartz“ von Marillion (auf „Anoraknophobia“).

Es ist ganz eindeutig für mich, dass ein solcher Text nur geschrieben werden kann,

wenn man sich... auf einer „Big Secret Avenue“ befindet oder zumindest befand.

Es kann einem erscheinen wie ein Hassausbruch, dabei ist es nur ein Behaupten

der eigenen Menschlichkeit gegenüber einem Partner oder einer Partnerin,

welche(r) es an Menschlichkeit gebricht. Auch hier:

Wenn man sich nicht trennt, wird’s zur Sado-Maso-Geschichte, und dann...

kann wirklich Hass draus werden. Als die Band es 2016 in Spalt live brachte,

bin ich völlig ausgeflippt, denn ich kann da... jedes Wort nachempfinden...

und ich hab' auch jedes Wort mitgesungen.

Mein „Big Secret Avenue“ ist, im Vergleich, geradezu nett, aber...

die Essenz ist dieselbe, und damit auch die Grausamkeit, die dem Lied zugrunde liegt.

Manche Leute werden's nie verstehen... und vielleicht sollen sie das ja auch gar nicht.

Vielleicht hilft denen tatsächlich nur das finale Eintreten der Konklusion aus „Quartz“,

denn eine „Big Secret Avenue“... das ist für die ja nur Mumpitz... Spinnerei...

ja, Krankheit gar, was nichtmal falsch ist, aber es ist eben eine Krankheit, die's ohne

sie überhaupt nicht gäbe... aber sie sind natürlich gesund, klar, gesund und normal

und funktionstüchtig, bis... bis...:

„One of these days... you're just going to STOP !“.

 

Rupert (im imaginären Narrenkostüm) am 11.11.2018

 

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7. He Ain't Heavy He's My Brother (Coverversion):

 

https://en.wikipedia.org/wiki/He_Ain%27t_Heavy,_He%27s_My_Brother

 

 

8.(30) Sleeping On Stones

 

Originalaufnahme 1992 von Mike 

Drumcomputer – Mike

Gitarre & Gesang – Rupert

Overdubbed extended Version ca. 2007:

Alle weiteren Instrumente – Rupert

 https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9266700-sleeping-on-stones--1992-rehearsal


Übersetzung

 

Auf Steinen schlafen

 

Du hast von den Dingen, die Du Dir mal erträumt hast, nie etwas besessen

Du hattest nie ein perfektes Leben

hast zu hart gearbeitet, um noch viel weiter zu schauen

dabei immer am Abwiegen zischen falsch oder richtig 

Sie sagen, dass der Himmel den Rechtschaffenen gehört

aber Du glaubst nicht, dass dies für Dein Leben gilt

ich weiß... wenn Du ihn hättest, würdest Du ihn teilen

oder ihn weggeben, so, wie Du es immer machst

 

denn Du würdest eher auf Steinen schlafen

Du würdest eher alles geben, was Du besitzt

Du würdest eher auf Steinen schlafen

alleine um der Liebe willen

 

Du gehörst zu den wenigen Menschen, die ihrem Herzschlag folgen

der Deine, er hat immer für die Armen geschlagen

in jedem Kind hast Du Deinen Retter gesehen

in jedem Problem auch gleichzeitig die Heilung

Nun werden sie Dich eines Tages wohl heilig sprechen 

denn Du lieferst ihnen ein perfektes Alibi

aber Du weißt, dass Du nur Deine Schuldigkeit getan hast

ein kleines Herz nur, das der ganzen Welt gezeigt hat, was richtig ist

 

Du würdest eher auf Steinen schlafen

Du würdest lieber alles geben, was Du besitzt

Du würdest eher auf Steinen schlafen

für die Liebe, für die Liebe... ich weiß...

Du würdest eher auf Steinen schlafen

Du würdest eher alles geben, was Du besitzt

Du würdest eher auf Steinen schlafen

allein für die Liebe.

 

Originaltext Rupert 1992, neue Übersetzung vom 11.11.2018

 

Meine persönliche (und damit auch strikt persönlich gemeinte) Hommage

an Mutter Teresa, ich hatte das Lied ja noch zu ihren Lebzeiten geschrieben

und hätte es damals auch gerne „für sie veröffentlicht“,

denn was sie getan hat – es war beispielhaft, und da lasse ich nicht dran rütteln,

schon gar nicht von hassverbreitenden, alles schlecht redenden Egomanen

wie Christian Anders, der entweder den Verstand verloren hat oder tatsächlich

Schlimmeres noch, auf jeden Fall... wenn's jemanden gibt, noch vor den

rechten Ideologen, dem ich tatsächlich am liebsten einen Maulkorb verpassen

würde, weil's einfach nicht zum Aushalten ist, dann ist es dieser „erleuchtete“

Schwachsinnsprediger, der ein Problem mit dem weiblichen Geschlecht hat

und Menschen verleumdet, die ihm nie etwas getan haben,

weil er ein Problem... mit seinem Geschlecht(steil) hat,

nicht damit klar kommt, was er selber gemacht hat, als er den Versuchungen

von Ruhm und Geld erlag, und dies bis zum heutigen Tag zu kompensieren

versucht mit einer Art „Retterkomplex“, um wenigstens mit irgendwas

der Menschheit einen Dienst erweisen zu können... und damit,

wie's allein durch die Musik wohl nicht genügt, WICHTIG zu sein.

Selten gab es einen Fall, bei dem ein Minderwertigkeitskomplex,

Hand in Hand mit einer völlig kranken Moral,

so weit fortschreiten konnte, dass dabei tatsächliche Minderwertigkeit

herauskommt, aber die Verschwörungstheorien dieses Mannes sprechen

zusätzlich dafür, dass es bei ihm gar nicht anders sein kann.

 

Man muss nicht davon überzeugt sein, dass Mutter Teresa das Richtige tat,

es gibt durchaus Argumente für andere „Lösungswege“, politische Argumente,

um genau zu sein. Aber Politik... interessierte diese Frau in Wahrheit nicht,

einzig der Mensch im Hier und Jetzt, das aktuell stattfindende, von ihr als

Mitmenschen eine menschliche Antwort fordernde Leid, und diesem Leid,

diesem Elend zu begegnen, sich ihm handelnd zu stellen, war das einzige,

was ihr zu tun blieb, wenn sie es mit dem Christsein ernst meinte.

Das Handeln und damit Befolgen des Gebots, welches von ihrem Herrn

an sie erging, wurde letztlich zum einzigen, was wirklich zählte,

und durch das Handeln, beim Handeln, erfuhr sie für sich eine Sinngebung,

die jeden Verzicht, aber auch jedes Versagen, welches sie sich ankreidete,

mehr noch als aufwog, weil Christus in ihr lebendig werden konnte..

in solchen Fällen verschone man mich bitte mit Moral und Selbstbestätigung,

auch von Seiten der Kirche, die in meinem Lied – vorausschauend ! -

überhaupt nicht gut wegkommt, ganz egal, wie sehr hier eigentlich der

Katholik in mir durchgekommen ist.

Ganz eindeutig hab' ich's in diesem Text gesagt und will ich's auch verstanden

wissen, denn ob es nun der Namensgeber unseres aktuellen Papstes

oder ob es Mutter Teresa ist: Diese „Heiligen“, sie werden stets „vorgeschoben“,

man heftet sie sich ans Revers, als könne die Institution Kirche, als könne der

Klerus sich ihrer rühmen und mit ihnen rechtfertigen,

dabei liefern sie, als Einzelpersonen, die den Versuchungen stand halten,

denen die anderen erliegen, und quasi „ausnahmsweise“ auf das hören,

was Jesus laut Schrift gesagt hat, in Wahrheit den Abwesenheitsbeweis

für die Mehrheit derer, die sich vor der ganzen Welt „Christen“ schimpfen.

Diesen Abwesenheitsbeweis dann als Alibi auch noch zu benutzen,

weil da ja schon jemand da gewesen ist, der so freundlich, so heilig war,

um sich drum zu kümmern... sich solche Leute quasi „gut zu schreiben“,

als hätte man da irgendeinen Anteil dran, während es dann doch viel

zu schwer fiel, auf materiellen Luxus zu verzichten, ja,

während man's denen, die's wirklich ernst meinten damit,

die Frohbotschaft auch selber zu leben, damit vielleicht doch

ein Stück Gottesreich auf Erden erfahrbar wird,

oft auch unnötig schwer machte (Franziskus war zu seiner Zeit nicht

allzu beliebt bei klerikalen Potentaten !),

es ist ein Armutszeugnis, das sich die Kirche dann regelmäßig selbst ausstellt,

wenn's zur Heiligsprechung tatsächlicher „Heiliger“ kommt.

 

„Der (oder die) hat's verdient“... mag man dann sagen, was durchaus

stimmen würde, wenn es denn tatsächlich um deren Würdigung, und sei es

auch nur im Nachhinein, ginge. Aber auch wenn's dem ein oder anderen Papst

so ergeht, auch wenn unser jetziger Papst seinen Namen gewählt hat,

weil er den heiligen Franz tatsächlich bewundert (ich glaub' ihm das gerne !),

es geht dabei doch viel mehr darum, dass die Kirche sich selbst würdigt,

indem sie „Gallionsfiguren“ aufs Parkett schiebt, die zeigen sollen,

zu welchen menschlich-kulturellen Großtaten man fähig ist, weil...

man zum Verein gehört. Es ist dabei nicht nur eine Art Eigenwerbung,

die zur Verschleierung all dessen benutzt wird, was man so verbrochen hat

und verbricht, nein, es ist in Wahrheit auch...

keine besondere Würdigung, in einer Reihe mit Thomas von Kempen

und anderen „Heiligen“ zu stehen, die das Prädikat ganz sicher nicht verdienen,

weil sie viel mehr... ziemlich krank gewesen sind und es, so zeigt es heute

die geschichtliche Entwicklung, für die Kirche „besser“ wäre,

wenn man für deren Krankheit und „Sünde“ nicht auch noch

Beweise aufgehoben und verteilt hätte.

Was also wäre denn die Heiligsprechung von Mutter Teresa wirklich wert ?

Muss man nicht eher davon sprechen, dass ihr so etwas droht,

so wie es grundsätzlich nur Leuten droht, die sich – da bereits verstorben -

nicht mehr dagegen wehren können ?

Es ist in Wahrheit ganz einfach... denn... wer wirklich heilig ist,

der braucht von niemandem heilig gesprochen zu werden.

Und wer sich selber heilig spricht oder auch heilig sprechen lässt,

wer so was allen Ernstes braucht, der ist's dann eher doch nicht,

weil dieser ganze Kram völlig unwichtig ist, wenn es doch nur um eins geht,

um das, was auch Mutter Teresa immer gesagt hat, worauf sie Wert legte,

wenn man sie „ehren“ wollte:

Es geht einzig darum, seine Schuldigkeit zu tun bzw. getan zu haben.

Wer wirklich an Jesus glaubt, der wird den Teufel tun und auch noch

mehr für sich beanspruchen, so er doch durch seinen Herrn dazu angehalten ist,

sich vom „guten Werk“, nachdem es getan ist, sogleich wieder persönlich

abzukoppeln und damit frei zu machen, um davon unbelastet (!) im Hier

und Jetzt leben zu können, das nicht aufhört, nach Antworten im Handeln

zu fragen, das mit Elend und Not nach viel mehr „guten Werken“ schreit,

die unserer aller Schuldigkeit bleiben, solange wir uns nicht aufmachen,

wenigstens das Mögliche dessen zu tun, was wir tun können.

 

Jene, die's machen, können auf ihre Weise für sich eine ähnliche Sinngebung erfahren,

wie Mutter Teresa sie erlebt haben muss, um mit geradezu übermenschlicher Stärke

ihr ganzes Leben so zu leben, wie sie es gelebt hat.

Es gibt von mir, in den Archiven des SWR, ein Bericht, ein Interview, welches

für die Sendung „Ebbes“ in den 80er Jahren aufgezeichnet wurde,

als ich meinen Zivildienst in einem Altenheim ableistete.

Das, was ich da damals zum Fernsehpublikum „gesagt“ habe,

ich kann es heute nicht mehr wiederholen.

Man müsste also in die Archive gehen und den Bericht mal in die Medienbibliothek

stellen, auch um's mir selber möglich zu machen, an der Sinngebung,

die meine damalige Tätigkeit mir erbrachte, wieder teil zu haben...

auch wenn's nur mit Worten ist.

Wenn ich heute an diese Zeit zurück denke, dann werde ich traurig,

weil es vielleicht mein größter Fehler war, mich für's Leben als Künstler zu

entscheiden und nicht auch beruflich im Pflegebereich weiter zu orientieren,

denn heute könnte ich das nicht mehr, weder physisch noch psychisch,

und diese Sinngebung... sie kam mir abhanden.

Ich kann nur mutmaßen, ob mein später stattfindender Nervenzusammenbruch

nicht vielleicht doch hätte vermieden werden können allein durch die Sinnhaftigkeit

einer solchen Arbeit, aber ausschließen will und kann ich das nicht,

nur... man beachte bitte... ich hefte mir hier keine „guten Werke“ an Revers,

ich rede einzig davon, was es mir brachte, und dass ich es als großen Verlust,

ja als persönliches Defizit empfinde, dies „verloren zu haben“

und damit nicht mehr zu können.

Lieder schreiben und singen ist wunderbar, aber... kann es nicht ersetzen,

denn beim Lieder schreiben ist man allein, und wenn man Lieder singt,

um damit Geld zu verdienen, kann man sich sehr schnell wegbewegen auch

von der Sinnhaftigkeit, die diese schöne Arbeit für den bereit hält, der sie tut.

 

Es ist nicht dasselbe, weil der Kreislauf des Gebens und Nehmens nicht

immer automatisch geschlossen wird, weil man immer wieder völlig auf sich selbst

zurückgeworfen wird und bei/mit sich alleine neu beginnt,

weil man keine vorgegebenen Strukturen und Sicherheiten vorfindet,

sondern sich als Künstler die Strukturen selbst schaffen muss und Sicherheit...

nur anderswo gefunden werden kann, solange man keinen „Durchbruch“ schafft.

Die Zwänge und der Druck, sie tun ihr übriges dazu, dass man, wenn man

als Songwriter auf die Welt blickt, sich oft fragt, was für einen Sinn das alles

haben soll, weil man ihn nicht erkennen, nicht mehr für sich empfinden kann,

was dann so weit geht, wie ich hier ganz offen bekennen will,

dass ich nicht mehr weiß, für wen ich überhaupt Musik machen soll(te)...

und das, obwohl da ein Publikum ist, obwohl ich trotz Hiatus auch heute

immer noch von quasi wildfremden Menschen angesprochen werde,

die sich wünschen, dass ich „zurückkomme“, die mir wünschen,

dass ich den „Durchbruch“ doch (noch) schaffen möge,

die nicht vergessen haben, nicht vergessen können, was ich ihnen offenbar

gegeben haben muss... und die's dann nicht befriedigt, wenn ich ihnen den Link

zu meiner Musikseite aufschreibe, obwohl das immer willkommen ist.

Mein Leben ist ein Krieg und die Last ist... einfach zu groß, um dann einfach

dem Ruf folgen zu können, diesen Kampf wieder aufzunehmen, ehe nicht

andere Kämpfe erfolgreich geschlagen sind, so dass ich auch selber einen Sinn

darin sehen kann, mich wieder hauptsächlich um's Musikmachen zu kümmern.

Ich schlafe zwar nicht auf Steinen, aber... ich hab' mein Leben eingesetzt und

laufe Gefahr, es zu verlieren, so ist nunmal die Realität,

und schönzureden gibt’s da überhaupt nichts.

Wofür ich's tat... wofür ich's mache ? Nun, ich denke, Mutter Teresa

wüsste die Antwort, so wie ich auch im Lied konstatiere, zu wissen,

weshalb sie das gemacht hat, was sie tat...

irgendwie fühle ich mich ihr verwand genug, um auf ihr unsichtbares Verständnis

zu bauen, dass die Antwort dieselbe ist:

Allein für die Liebe.

 

Und das darf man dann wiederum nicht falsch verstehen.

Damit man's richtig verstehen kann, will ich ein Lied von Cat Stevens bemühen/zitieren,

das, in seiner Essenz, eigentlich ein ziemlich finsteres Lied ist,

zumindest hab' ich's immer als ziemlich depressiv... suizidal ?... empfunden,

ich gehe davon aus, dass es – entgegen bestimmten Liedzeilen, die dem widersprechen ! -

dem Schreiber nicht besonders gut ging, als er's geschrieben hat.

Es ist „Sitting“ vom „Catch Bull at Four“-Album und war dann auch auf „Greatest Hits“,

der LP, mit der's mir zum ersten Mal „begegnete“.

Ich hab's zwar auch ab und an gesungen, aber eine Aufnahme davon gibt’s nicht,

außerdem ist's mir dann doch wieder... 'ne Spur zu depressiv, um es öfter zu machen.

Ich kann den Text nicht mehr auswendig, aber daran liegt es nicht, solche Lieder

sind, wenn ich sie doch wieder singen will, sehr schnell zurück ins Gedächtnis gebracht,

manchmal genügt ein einziges, konzentriertes Anhören des Originals.

Aber in „Sitting“ gibt es ein paar Zeilen, die sich mir so sehr eingebrannt haben,

dass ich sie jederzeit zitieren kann, mir scheint also, dass sie essentiell sein müssen,

für mich jedenfalls sind sie das:

I'm not making love to anyone's wishes

only for that light I see

cause when I'm dead and lowered low in my grave

that's going to be the only thing that's left of me“.

Ich will das nun nicht auch noch übersetzen, und muss natürlich

vorausschicken bzw, nochmal verdeutlichen,

dass ich an ein „Leben nach dem Tod“ glaube,

weshalb der zweite Teil nur dann – im Bezug auf mich -

richtig verstanden wird, wenn man „the only thing that's left of me“

einzig auf's Diesseits bezieht und dabei dieses „Leben nach dem Tod“

völlig aussen vor lässt, weil's darum eben nicht geht,

aber... ganz genau so verhält es sich auch bei mir,

und, wenn man das „Licht“ mit Jesus gleich setzt, in dem sie es „erkannte“,

so verhielt es sich auch mit Mutter Teresa...

die ganzen Wünsche, Erwartungen und Anforderungen,

die von irgendwo anders ausser dem eigenen Glauben her kommen,

sie spielen keine Rolle, sind völlig unwichtig, sie interessieren (mich) nicht...

und damit auch die Leute, die mir sagen wollen, was ich zu tun und zu lassen hätte,

um ihren Wünschen, Erwartungen und Anforderungen,

um IHREM „Glauben“ gerecht zu werden.

Ich finde, dass dies wichtig ist, dass ich dies besser ein Mal zu viel

als ein Mal zu wenig sage, weil so mancher Zeitgenosse meint,

dass er oder sie einen Anspruch auf „mehr“ hätte:

Es interessiert mich nicht, schon gar nicht, wenn es sich um Leute handelt,

die sich quasi in einer anonymen Masse verstecken,

die nichtmal die Eier haben, den direkten Weg zu mir zu nehmen...

und sich ihre Abfuhr dann eben so zu holen,

denn sie sind, vielleicht nicht unbedingt im selben, erschütternden Maß

wie ein Christian Anders, aber eben doch... für mich und als Maßstab...

und, siehe Herrn Anders, denn bei dem geht’s eindeutig darüber hinaus...:

VÖLLIG UNWICHTIG.

 

Noch ein Lied möchte ich bemühen, um dies zu verdeutlichen,

und zwar eins vom Georg Danzer, mal wieder vom geschmähten „Weisse Pferde“-Album,

aber dort eben doch auch textlich eins der besseren, obwohl es weh tun kann:

Deine Meinung“.

Hier ein Link zum Text:

http://www.georgdanzer.at/lieder/deine-meinung/

Auch ich hab dieses Lied schon „ignorant“ genannt, aber... diese Form

der Ignoranz ist keinesfalls etwas Schlechtes, sobald es darum geht,

dass jemand einen vom eigenen Weg abbringen will,

sobald die Ansprüche von Aussen zur Gesundheitsgefährdung zu werden drohen,

denn manche Leute haben und kennen überhaupt kein Maß,

während sie sich selbst für's Zentrum des Universums halten.

Wenn man da kein „Stoppschild“ benutzt, keine Grenze zieht,

läuft man Gefahr, nichtmal mehr DAS Gute tun zu können, zu dem man fähig ist.

Der Mensch hat immer noch das Recht, es sich bzw. für sich auszuwählen,

und dass ich mit „Sleeping On Stones“ eine Art Denkmal für Mutter Teresa

habe setzen wollen, heisst noch lange nicht, dass ich selber mich als Mutter Teresa

sehe oder gar „verkaufen“ möchte, und dass die Bilder, die andere Leute sich

von ihr (und auch Jesus... oder dem heiligen Franziskus etc. pp.) machen,

die Ansprüche, die sie in solche Figuren hineinprojezieren,

irgendetwas mit der Realität meines Glaubens zu tun hätten.

 

Was ich für (im negativen Sinne) bemerkenswert halte, ist übrigens,

dass derselbe Christian Anders, der Mutter Teresa geradezu verteufelt

und in seinen Richtersprüchen jedes Maß verliert,

auch die Königin von England hasst wie die Pest.

In dieser Frau nämlich können wir, wenn wir die Augen öffnen,

einer anderen Art des „Dienens“ gewahr werden,

die zwar zeitlich überkommen scheint, aber dennoch auch ihre Berechtigung hat.

Es ist selbstverständlich etwas völlig anderes, bereits im Ansatz,

als Mutter Teresa es vor der Welt „vorlebte“,

aber genau deswegen ist es von Interesse, dass der Hass eines Christian Anders

vor weder noch Halt macht, dass er am Dienst dieser Frauen

genauso wie an ihnen als Personen und damit Menschen

kein einziges gutes Haar lässt, während er sich selber aufspielt als

Lichtgestalt. Ich will's deshalb nochmal ausdrücklich gesagt haben,

dass meine Toleranz hier an ihre Grenzen stößt, dass ich vielleicht

akzeptieren könnte, wenn er eine der beiden Frauen „nicht leiden kann“,

aber sich beide und mit ihnen auch ihre Arten des Dienstes zum Hassobjekt

zu machen, das ist von einem Sänger, der in Wahrheit von Ruhm und

Bekanntheit aus der Vergangenheit zehrt und aktuell keine Rolle mehr spielt

im Geschäft, eine einzige Bankrotterklärung in Sachen Menschen- und Nächstenliebe

und damit ein öffentliches Ärgernis.

 

In seinem ganzen Leben hat er nicht auch nur annähernd so viel getan

für seine Mitmenschen wie Mutter Teresa oder auch nur etwas getan für sein

Land und die Menschen hier, sodass er sich anmaßen könnte,

auch nur ein schlechtes Wort über Elisabeth II zu verlieren,

die für ihr Volk da war und ist, egal, was man vom Prunk des Königshauses halten mag.

Und als Liedschreiber... nun, ich denke, sogar ich habe schon allein mit den bisher hier

übersetzten und kommentierten Liedern künstlerisch weitaus Bedeutenderes geschaffen

als er, aber darüber ließe sich natürlich trefflich streiten.

Dass er singen kann, vor allem in den 70ern super singen konnte,

und ich mich da nicht mit ihm messen will...

das erinnert mich an das biblische Gleichnis von den Talenten,

welches ihm eigentlich Angst machen müsste, auch noch das einzige zu verlieren,

das er tatsächlich vorzuweisen hat. Ich will's ihm zwar weder streitig machen

noch wegnehmen, aber... gerecht wär's schon, wenn's ihm verlustig ginge.

Wie man sieht – bin ich sauer.

Er hat zwar mir persönlich nichts getan, aber irgendwann nehm' ich's persönlich,

wenn jemand willkürlich auf andere Menschen spuckt, um sich selber als wichtig

herausstellen zu können. Es ist dann nämlich, ganz genauso wie bei Rufmord

und Femegericht wie ich's erfahren habe, offensichtlich, dass diese Menschen

nichts weiter für ihn sind als Objekte, die er nach Belieben bewerten und damit

mißbrauchen kann, mit deren „Hilfe“ er sich an sich selber aufgeilt und

an denen er sein nimmersattes Ego befriedigt.

Von so jemandem... würde ich mir auch nicht helfen lassen oder eine Spende annehmen.

So jemand ist einfach nur widerlich.

 

So. Zum Text des Liedes muss ich hoffentlich nicht mehr sagen, er sollte ansonsten

nämlich für sich selbst sprechen, aber... der Titel... ich verdanke ihn letztlich dem Bono

von U2, also muss ich ihn bzw. die Quelle erwähnen, die mich damals zum Schreiben inspirierte:

I remember when we could sleep on stones, now we lie together in

whispers and moans“ - dies ist eine Zeile aus „Ultra Violet (Light My Way)

aus dem Album „Achtung Baby“, und die gab mir den Anstoß.

Musikalisch ist der Song der „rockigste“ von den zwölfen, aber immer noch

näher am Rock-Pop eines Chris de Burgh als an den Stones, also bitte...

erwarte man keinen Energieausbruch. Seit meinem Nervenzusammenbruch

fällt es mir sowieso schwer, „Rockmusik“ zu machen, Lieder zu schreiben,

die in dieses Genre passen und mit ihnen auch noch zufrieden zu sein.

Dafür braucht man eine bestimmte innere Spannung, dafür braucht man

auch Gefühle, die ganz dringend ausgedrückt werden wollen und auch einzig

in einem Rocksong ausgedrückt werden können,

und ich bin ja schon froh, wenn mir beim Anhören von Springsteen oder Bryan Adams

nicht so langweilig wird wie bei Bon Jovi, die ich wirklich mal mochte...

mich selber langweilen mit „Rockmusikversuchen“, bei denen ich überhaupt nichts

empfinde aber wenigstens Lärm machen kann, das ist nicht meine Sache.

„Sleeping On Stones“ find' ich gut, weil's die Gefühle hat, die's braucht,

ins Ohr geht und auch textlich nicht irgendeinen Mist erzählt,

aber alles, was ich hatte, war die Aufnahme mit „nur akustischer Gitarre und Gesang

zum Drumcomputer“, und die von mir später hinzugefügten Overdubs reichen

nicht zum „fertigen Arrangement“ aus, sie zeigen nur an, in welche Richtung

der Song gehen sollte.

 

Bin ich damit zufrieden ? Natürlich nicht.

Aber um damit zufrieden zu sein, müsste ich's ganz neu machen,

am besten mit E-Gitarre und einer richtigen (Begleit-) Band zusammen...

ein wenig wie's der Georg (Danzer) mit seiner „Alles aus Gold“-Band

damals zu machen pflegte,

also... der Peter Weihe wäre sehr willkommen :D !

Was der Mike und ich daraus gemacht hätten, kann man leider nur mutmaßen,

weil's überhaupt nicht mehr dazu kam, dass wir uns gemeinsam dem Song gewidmet haben.

Ist schade, aber... wieso auch nicht, vom Lied selber bin ich ja überzeugt,

also kann ich auch mal eine unfertige Version hörbar machen...

es gibt ja noch immer genügend Hörer, die's interessiert,

und Musikmachen, es ist ein ständiger Arbeitsprozess, der nichtmal dann

„zuende“ ist, wenn man mit einem Lied und seinem aktuellen Arrangement

eine Art Zufriedenheitsstatus für sich erreicht.

Mit „Sleeping On Stones“ gebe ich also einen Einblick in den Arbeitsprozess,

ohne ein solches Stadium für mich erreicht zu haben,

und auch, ohne ihn mit dem, was ich dazu zur Verfügung habe,

erreichen zu können. Als ich dies für mich erkannte, habe ich mit den Overdubs

einfach „aufgehört“, weil's Zeitverschwendung gewesen wäre.

So wie's ist... kann man es sich ja durchaus anhören,

nur bleibt es eben weit von seiner Vollendung entfernt,

und daran hätten auch weitere Overdubs, wie zB ein ordentlicher Bass, nichts geändert.

 

Auif jeden Fall:

Danke, Mutter Teresa !

 

Rupert am 11.11.2018

 

 

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9.(31) Good Girl

 

Originalaufnahme 1992 von Mike

Drumcomputer – Mike

Gitarre & Gesang – Rupert

Overdubbed Version ca. 2007:

Alle weiteren Instrumente – Rupert

 https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9193764-good-girl--1992-rehearsal-with


Übersetzung

 

Gutes Mädchen

 

Immer noch versuchst Du, ihr einzureden, dass Du hättest, was sie will

denn sie ist es, die das hat, was Du brauchst

Sie ist der Stern, an dem Du Dich einst festgehalten hast

doch dann hast Du ihre Aufrichtigkeit beschädigt

sie hat es sich selbst zum Vorwurf gemacht

und wurde so übel, wie man's nur sein kann

nur um Dich zu lieben, Bursche, und Du... hast Dein Spielzeug benutzt

wie ein hungriges Maul bei der Fütterung

 

ahhhaaahaaa... doch sie ist jetzt ein gutes Mädchen

ahhhaaahaaa... ihre Liebe ist echt

ahhhaaahaaa... sie ist jetzt ein gutes Mädchen

und Dich braucht sie nicht

 

Sie muss (für Dich) in Flammen gestanden sein

und Du bist einfach fort gerannt

kamst Du nun etwa für Brot und Spiele zurück ?

Das tatest Du sicherlich nicht, um wirklich bei ihr zu bleiben...

sie hat es ihrer Liebe zum Vorwurf gemacht

Du hast ihr keine andere Wahl gelassen

also nährte sie Deine Defizite und blieb alleine vor den Fakten zurück

Du warst es, für den sie bezahlte

 

ahhhaaahaaa... doch sie ist jetzt ein gutes Mädchen

ahhhaaahaaa... ihre Liebe ist echt

ahhhaaahaaa... sie ist jetzt ein gutes Mädchen

sie braucht Dich nicht mehr

 

und ich hab' sie die ganze Zeit über geliebt

obwohl sie immer nur an Dich dachte

doch nun bin ich wirklich befriedigt

denn Du hast keine Mittel mehr, sie für Dich einzunehmen

hast keine Chance mehr, ihr weh zu tun

 

ahhhaaahaaa... doch sie ist jetzt ein gutes Mädchen

ahhhaaahaaa... ihre Liebe ist echt

ahhhaaahaaa... sie ist jetzt ein gutes Mädchen

sie braucht Dich nicht.

 

Originaltext: Rupert 1992, neue Übersetzung und Kommentar vom 12.11.2018

 

„Good Girl“ war eindeutig mein persönliches Lieblingslied von den elf eigenen Songs,

die ich damals für „Brave New World“ ausgesucht hatte, eins von denen, wo's schon

während des Schreibens „funkt“ und man als Songwriter einfach weiß, dass man

wirklich etwas Besonderes zu Papier gebracht hat, und das Beste dran war,

dass es nicht nur den eigenen Ansprüchen genügte, sondern auch super ins Ohr ging/geht.

Eigentlich ist dies eins meiner „höchsten Ziele“: Melodiöse Lieder zu schreiben, die einerseits

unverwechselbar sind und nicht ins Banale abzudriften drohen,

aber andererseits durch ihre Eingängigkeit auch kommerziell genug sind,

um mit ihnen ein potentiell größeres Publikum anzusprechen.

Vielleicht hört es sich, wegen zweiterem, dann einfacher an, als es tatsächlich ist,

aber das ist eben auch die Kunst, denn wenn's an die Analyse geht... stellt man

fest, dass zB die verschiedenen Tonarten nahtlos ineinander übergehen und man es keinesfalls mit

einem musikalischen Leichtgewicht zu tun hat...

die „Quadratur des Kreises“, von der ich im „Nachhak-Interview“

gesprochen habe eben, manchmal gelingt sie in Liedform eben doch... 

und dann darf man als Schreiber auch stolz drauf sein.

Tja, und der Mike, den man hier mal wieder so gut wie gar nicht hört,

weil es nur eine „Vorspielversion“ zur Aufnahme brachte, der hatte den genialen Einfall,

den Song mit einem Rumba-Rhythmus zu unterlegen.

Dass ich mit den Overdubs dann, darauf aufbauend, u.A. mit Klarinettenklängen

ein jemenitisches Element hinzugefügt habe, hebt den Song erst Recht positiv heraus...

und das E-Piano ist mit Absicht dem nachempfunden, was der Mike damals dann

beim gemeinsamen Spiel gemacht hat.

Nach all den langen Jahren... finde ich „Good Girl“ noch immer wunderbar !

 

Wenn man meine bisherigen Kommentare durchgelesen hat, sollte man nicht überrascht sein,

wenn ich jetzt sage, dass der Text eigentlich überhaupt nicht um ein „gutes Mädchen“ geht.

„Jailbird“ ist schließlich auch nicht um einen „Galgenstrick“ gegangen... und ich bin eben so,

ich wäre oft gar nicht mit mir zufrieden, wenn es beim Text nicht mehrere Ebenen zu beachten

gäbe, und deshalb lohnt es sich hie und da, an der Oberfläche zu kratzen bzw. sich mal

richtig Gedanken zu machen über das, was ich da singe.

Klar, wäre meine Kunst eine eindimensionale, dann wäre „Good Girl“ einfach die Geschichte

eines Mädchens, das „auf den rechten Weg zurück“ gefunden hat,

eine Art Loblied auf die Kraft der Liebe und die Zelebration des Siegs von Moral und

Ehrlichkeit über Unmoral und Egoismus.

Wer es sich so einfach macht, sollte sich aber mal fragen, wieso er nach Bestätigungen sucht,

und wieso ausgerechnet ich mit meinen Liedern solche liefern sollte.

No Way !

Was will ich stattdessen tun ? Vom Leben erzählen will ich, von Menschen erzählen,

andere Perspektiven aufzeigen. Ob das LI dann mit mir identisch ist oder nicht...

es spielt für die Kunst eigentlich gar keine Rolle.

Und wenn man mich nun fragt, worum das Lied denn stattdessen geht,

wenn es schon nicht um's „gute Mädchen“ gehen soll, dann... würde ich am liebsten

die Antwort verweigern, ehe man mir nicht von selbst mit „alternativen Vorschlägen“

kommt, weil's doch gar nicht so schwer zu erkennen ist...

aber, okay, hier geht es auch um's Erklären, also rücke ich damit raus:

Dieses Lied, es geht um das Thema RIVALITÄT.

 

Fällt es nun beim ein oder anderen Leser wie Schuppen von den Augen ?

Na ich hoffe doch... denn eigentlich hab' ich's doch, anders als bei „Jailbird“,

ziemlich offensichtlich gemacht, und deshalb sollte man das LI auch unter die Lupe

nehmen, denn es lohnt sich, seine Behauptungen zu hinterfragen.

Er sieht sich als „edler Ritter“, und der edle Ritter, der sich die „Rettung der Ehre“

einer (hier jungen) Frau auf's Schild geschrieben hat, hat im Ex-Lover seiner

Angebeteten den alleinigen Sündenbock ausgemacht und spielt seine Rolle bis zum (bitteren ?)

Ende, seine Worte sollen die finalen Lanzenstiche ins Herz des „bösen Buben“ sein,

und eigentlich spricht er überhaupt nicht zu diesem, seinem Rivalen...

sondern zu ihr, einzig zu ihr, denn sie ist ja die ganze Zeit über das Objekt seiner

Begierde gewesen. Er spricht sie frei, aber ihn schuldig, und nun will er...

überhaupt nicht so uneigennützig, wie er sich darstellt... von ihr den Lohn dafür,

denn... es ging und geht ihm einzig darum, sie für sich zu erobern.

Damit er dabei auch sicher gehen kann, muss eben der Rivale aus dem Feld geschlagen

werden und verschwinden, und immerhin erfahren wir, dass dieses Problem

über lange Zeit nicht gelöst werden konnte und unser „Ritter“ deswegen einen

mächtigen Hals auf sein Gegenüber hat.

 

Aber lässt sich die Dame von ihm überhaupt so beeindrucken ?

Kann er sich denn so sicher sein darüber, es bei ihr mit einem „guten Mädchen“

zu tun zu haben, wenn sie doch... „so übel“ gewesen war, „wie man's nur sein kann“ ?

In Wahrheit sind das alles nur Behauptungen, damit der Rivale sich schuldig fühlen möge

(und die Dame sich als was Besonderes, Makelloses !),

ja, auch Rechtfertigungen für das eigene Begehren, und nun hofft er eben,

damit a) den Rivalen geschlagen zu haben sowie b) bei ihr zu punkten.

„Du hast ihr keine andere Wahl gelassen“... das klingt nach Verständnis,

ist aber in Wahrheit der berechnendste, der hohlste und vielleicht auch der

falscheste Satz, den dieser Freier gebraucht, denn er ist viel zu parteiisch, um neutral

und damit auch gerecht urteilen zu können, viel zu besessen von der Dame,

um überhaupt noch klar sehen zu wollen.

Und trotzdem ist er „der Gute“, denn er liebt sie ja wirklich, muss sie verzweifelt

geliebt haben, um sich selber... dermaßen zum Narren zu machen,

dass einem Angst und Bange werden kann.

Er hängt nämlich völlig ab davon, dass sie das Spiel mitspielt und

ihn fürderhin bestätigt, dass sie sich auf diese Weise überhaupt von ihm retten,

verteidigen und beschützen lässt, und das ist keinesfalls so sicher,

wie er es gerne hätte.

 

Ja, „Good Girl“ ist die Geschichte des „edlen Ritters“, der ohne die Gunst

der Dame, für die er seinen Streit ausfechtet, völlig verloren ist,

denn in Wahrheit zieht er das ganze Theater nur ab, um sie zu beeindrucken,

um vor ihr als „der Stärkere“ dazustehen und übrig zu bleiben als „bessere“ wenn

nicht gar „beste Wahl“. Er spinnt letztlich eine Legende aus ihrer Fehlbarkeit

und würde wahrscheinlich auch einen Unschuldigen in die Hölle schicken,

wenn er damit nur seinem Ziel näher käme.... dass sie überhaupt nicht unschuldig ist,

sein kann, es interessiert ihn herzlich wenig, solange er für sich eine Chance bei ihr sieht.

Dass diese Geschichte für ihn auch dann nicht gut ausgeht, wenn der Rivale

tatsächlich endlich aus dem Weg ist... nun, es ist zwar nicht sicher, aber...

aus dem „guten Mädchen“ müsste schon eine noch bessere Frau werden,

als die, welche er sich hier einhandeln will, damit nicht auch er eines schönen Tags

das Schicksal seines Rivalen erleidet. Eigentlich steckt eine ganze Menge Tragik

in dieser Geschichte: Liebe bis zur Blindheit, Männer, die für ihre Angebetete

Krieg führen und mutmaßlich auch zum Töten bereit sind, mehr

Wünsche, Träume, Hoffnungen als Verstand... und im Zentrum steht deshalb ein Narr,

der in dieser Art Liebe für sich den Sinn des Lebens sieht.

Der kämpft zwar nicht, wie weiland Don Quixotte, gegen Windmühlen,

aber er färbt sich die Realität so, wie er sie gerne gesehen haben würde,

weil er ein hoffnungsloser Romantiker ist.

 

Bin ich das ? Nun, ich glaube, ich bin's lange gewesen, ja, auf meine Art zwar

und damit vielleicht nicht ganz genauso blauäugig wie unser LI,

aber „gespielt“ habe ich diesen Narren ganz sicher mehr als ein mal.

Mein Good Girl“ aber hatte weder Rolle noch Spiel begriffen,

also blieb die Bestätigung aus und Ritter Rupert war völlig verloren,

weshalb er seine Rüstung wieder ausziehen und das ganze Theater

vergessen konnte (musste). Traurig ist das. Gute Mädchen ?

Gunst bei den Damen ? Das muss in einer anderen Zeit und Welt gewesen sein,

in unserer ist Donald Trump Präsident des mächtigsten Landes der Welt,

in unserer wird Angela Merkel vom eigenen Volk mehr oder weniger gehasst,

ganz egal, was sie alles für's Volk gemacht hat,

in unserer verkaufen Pink Floyd ohne Roger Waters mehr Platten

als Marillion mit Steve Hogarth.

Wer in so einer Welt den edlen Ritter spielen will, also... nicht nur für

die Dauer eines Lieds... der hat sie nicht mehr alle...

oder, man soll ja die Hoffnung nie aufgeben, vielleicht doch

die richtige Frau gefunden, die dann wirklich ein „gutes Mädchen“ ist.

Zweifel sind da dann allerdings reines Gift und damit nicht erlaubt,

selbst wenn sie das „gute Mädchen“ nur spielt.

Immerhin, kann ich dann nur sagen.

Das geht zwar nie ohne zumindest eine Spur Berechnung, aber

die sollte man verzeihen können als Mann ;-) !

 

Tja, was machen wir nur mit diesem Lied... wozu soll es gut sein ?

Na zum Träumen natürlich... denn das ist auch bei einem Realisten wie mir erlaubt.

Träumen wir also vom Sieg der Liebe über alle Schurken der Welt,

von Gerechtigkeit und guten Mädchen und edlen Rittern

und dass die Moral am Ende doch zu etwas gut ist,

aber... erwarten wir nicht zu viel vom Leben, denn sonst werden wir

mit ziemlicher Sicherheit enttäuscht, und zwar ganz einfach nur deshalb,

weil wir Menschen sind und es mit Menschen zu tun haben.

Was mich betrifft... nun, ich habe überhaupt keinen Grund (mehr),

Ritter zu spielen, denn ich bin schließlich ein König,

und wenn überhaupt, hängt da eine Dame von meiner Gunst ab,

die Mähr von den „guten Mädchen“ jedenfalls glaube ich nimmermehr :p !

Ne, im Ernst... es ist einfach nur ein gutes Lied, und als solches ist es zur

Unterhaltung da, mehr war nie beabsichtigt, auch wenn vielleicht mehr

dahinter steckte, auch für mich – als ich es geschrieben habe.

Aber eigentlich wollte ich ja nur einen (oder mehrere) Rivalen aus dem Weg

schlagen. Eifersucht... eigentlich steckt Eifersucht hinter diesem Lied,

ob ich das als Schreiber nun so wahrgenommen haben will oder nicht,

denn seine Essenz ist Stolz und Eifersucht, ob dieses unselige Paar

nun Sinn macht oder nicht, und deswegen ist es eben, in allererster Linie, ein Lied

über Rivalität, über einen (bescheuerten) Hahnenkampf.

Manchmal ist so ein Hahnenkampf eben

für einen Mann tatsächlich sowas wie der Sinn des Lebens,

weil's eben doch nichts wichtigeres gibt als Frauen.

Ist halt manchmal wichtig, dass wir Männer beizeiten lernen, dass es

a) nicht der einzige Sinn ist und, damit verbunden, dass es

b) nicht nur eine einzige Frau gibt !

 

Rupert am 13.11.2018

 

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10. The Rebel

 

Originalaufnahme 1992 von Mike

Drumcomputer – Mike

Gitarre & Gesang – Rupert

diese Aufnahme war zunächst unbrauchbar,

konnte von mir aber „restauriert“ werden,

Overdubs gibt es noch keine.

 https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/32569414-rebel-words--music-by-rupert-guitar


Übersetzung

 

Der Rebell

 

Ich schwimme durch nebelbedeckte Wasser

halte mich fest an dem, was meine Augen sehen können

Oh mein Gott... ich bin immer alleine gewesen,

und frage mich, wo Du denn...

wo Du denn sein kannst

 

denn ich bin am Verschwinden in einer schuldigen Welt

ich rotiere im Strom

schlussendlich alleine in der Wildnis

muss ich meinen Kampf ausfechten und mein Leben leben

 

Da war immer schon ein Rebell in meiner Seele

mit den Regeln der Liebe gegen die Welt

Da war immer schon ein Rebell in meiner Seele

ein Ausgestossener, der darum kämpft, gehört zu werden

 

Herr, ich bin mir nicht sicher über Vergebung

Herr, ich bin mir nicht sicher über Wahrheit

wenn ich meinen Anteil an ihnen hätte

so könnte ich mich eingliedern

doch mit dem, was ich tue, blieb ich immer ein Dieb

 

denn ich bin am Verschwinden in einer schuldigen Welt

ich rotiere in ihrem Strom

alleine in der Wildnis bin ich gelandet

muss meinen Kampf ausfechten und mein Leben leben

 

Da war immer schon ein Rebell in meiner Seele

mit den Regeln der Liebe gegen die Welt

Da war immer schon ein Rebell in meiner Seele

ein Ausgestossener, der darum kämpft, gehört zu werden

 

Wenn ich mir in einem sicher bin, dann, dass dies hier nicht das Paradies ist

doch ich glaube dran, dass die Veränderung kommen muss

und deshalb ist es jetzt ein Krieg, den ich zu kämpfen habe

Ich habe meine Unschuld dafür verloren

doch wenn ihr denkt, ich hätte auch keine Angst mehr

dann meint ihr wohl, dass ich die Macht an die Stelle meiner Ideale setzte

 

doch ich bin am Verschwinden in einer schuldigen Welt

ich rotiere in ihrem Strom

alleine wurde ich der Wildnis ausgesetzt

bin alleine und ausgestossen in der Wildnis

und muss sowohl meinen Kampf ausfechten alsauch mein Leben leben

 

Da war immer schon ein Rebell in meiner Seele

mit den Regeln der Liebe gegen die Welt

Da war immer schon ein Rebell in meiner Seele

ein Ausgestossener, der darum kämpft, gehört zu werden

 

Originaltext: Rupert 1991, Übersetzung und Kommentar vom 14.11.2018

 

Ich hatte "The Rebel" damals ausgesucht als „politisches Gegenstück“

zu „Sleeping On Stones“, um einen anderen Weg zu thematisieren, auf den ein

Mensch mit und wegen seinem Glauben geraten kann... einen Weg, auf dem der Glaube

(an Gott) schnell verloren geht, weil die Präsenz und Übermacht von Ungerechtigkeit

den Protagonisten in ein schier unerträgliches Übermaß an Leid führt,

sodass er keine andere Wahl mehr für sich sieht, als sich außerhalb

der weltlichen Gesetze zu stellen, und mit der Waffe in der Hand um's den Menschen

genommene Recht zu kämpfen... und nun ist er selber dem Elend ausgesetzt,

wird sein Leben zum Kampf um's tägliche Überleben, und da bleibt dann so gut

wie überhaupt nichts von der spürbaren Präsenz eines liebenden und gerechten

Gottes, der – so lehrt die Bibel – auch noch allmächtig sein soll.

So, wie ich beim Schreiben von „Sleeping On Stones“ später an Mutter Teresa

dachte, war ich hier im Geiste bei zum Beispiel Ernesto Cardenal,

aber auch, und damit gibt es eine direkte Verbindung zu einem anderen,

hier auf dieser Seite lesbaren Text, bei Che Guevara.

Der „Held“ in meinem Lied ist allerdings... allein, ob das nun bedeutet,

dass seine „Brüder im Kampf“ gefallen sind und er alleine übrig blieb

(wofür das „alone AT LAST“ spricht) oder weil er den Kampf allein aufgenommen

hat oder ob er sich bloß alleine fühlt, weil da im Moment niemand an seiner

Seite ist und kämpft – es ist völlig zweitrangig, er „musste“ nämlich alleine sein,

damit ich mich mit ihm identifizieren und in diese Rolle schlüpfen kann.

 

Da „The Rebel“ dieser Arbeit vorausging, kann man mein Lied auch als

Grundlage nehmen, um „Letzter Brief nach Hause“, meine „deutsche Version“

von Angelo Branduardi's 1* Aprile 1965, korrekt zu verstehen,

die ja auf einem Originalbrief Che Guevaras „basiert“ und hier,

relativ weit unten bei den „Zugaben“, zu finden ist:

BRANDUARDI aud DEUTSCH für....

Ebenfalls finde ich es wichtig, auf ein Lied vom Konstantin Wecker zu verweisen,

das ich von Beginn an liebte, nämlich dessen „Revoluzzer“.

Hier auch ein Link zum Text:

https://www.wecker.de/de/musik/album/20-Wecker/item/120-Revoluzzer.html

Es ist insofern wichtig, als dass ich ja nicht einfach ins Blaue hinein schreiben konnte,

um meinen „Rebellen“ hier glaubwürdig und echt zu machen,

so als „verwöhntes Mittelstandskind“, das ja nie eine Revolution gegen das kapitalistische

System begonnen oder mitgemacht hat, in dem es aufwuchs.

Als ich aufwuchs, da waren die Fahndungsbilder mit Gesichtern der RAF

an verschiedensten Stellen als öffentlicher Aushang zu sehen,

der „Terrorismus“ war mit Namen und Fotos verbunden,

und eine Konfrontation fand vornehmlich über Medienberichte statt,

die von Entführungsopfern (Peter Lorenz, Hanns Martin Schleyer) und/oder

Attentaten erzählten, oft mit tödlichem Ausgang, und der junge Rupert

stellte sich natürlich die Frage nach dem Sinn, den er in solchem Handeln

nicht sehen konnte, aber dennoch wollte ich zumindest verstehen, was

andere Menschen dazu antrieb, wollte ich wissen, warum sie so etwas taten.

 

Nun, abgesehen vom Gemeinschaftskunde- und Geschichtsunterricht in der Schule,

wo irgendwann das Thema – beginnend mit Marx und Engels und dann über

die russische Revolution bis hin zu den real existierenden Systemen - auch zur Sprache kam,

war die Stimme Weckers eine, die mir immer wieder persönlich nachvollziehbar machte,

was einen Menschen antreiben kann, und spätestens bei der Beschäftigung mit dem,

was er sang, konnte ich Verknüpfungspunkte herstellen und erkennen.

Zu dieser Beschäftigung kam es in den frühen 80er Jahren, weil es der Wunsch

meines damaligen musikalischen Partners war, die Singsprache bei „Morgenschein“

zu wechseln, und da es vorrangig an mir hing, dafür dann die Lieder zu schreiben,

brauchte ich Orientierungspunkte, musste ich mich ins Gebiet „Liedermacher“

quasi einarbeiten, denn zuvor... und damit „von selber“... hatte ich meine Lieder

nur in englischer Sprache geschrieben, aber „Morgenschein“... das war eben nicht

nur ich alleine, und da ich auch gerne und gute Aufsätze verfasste, war ich dann auch bereit,

es mal mit der Deutschen Sprache zu probieren, obwohl es bedeutete, dass ich mich

beim Singen zunächst nicht mehr so wohlfühlte wie zuvor, und auch...

dass ich mich nicht mehr hinter der fremden Sprache „verstecken“ konnte, die

mir behilflich gewesen war, viel freier über meine Gefühle zu schreiben,

als ich es getan hätte, wenn man jedes Wort sofort versteht.

 

Als „Morgenschein“ sich dann erstmals als „Liedermacherduo“ öffentlich präsentierten,

waren viele Lieder inhaltlich und sprachlich geprägt vom Einfluss Weckers,

ebenfalls Pate standen Klaus Hoffmann, Ludwig Hirsch und Georg Danzer.

Und es wurde anfangs doch ziemlich politisch, denn zur Zeit von Friedensbewegung,

Nato-Doppelbeschluss, atomarer Bedrohung und Kernenergie gab's ne Menge

„zu protestieren“, während ich noch einen Weg suchte, auch persönlicheres in der

doch deutlich kantigeren und härteren Sprache singbar zu machen,

ja, Stück um Stück vielleicht eine „eigene Sprache“ zu finden,

mit der sich „Morgenschein“ nicht nur einreihen ließen ins Genre, sondern auch

eine eigene Identität präsentieren könnten, die zunächst eigentlich bestenfalls

musikalisch vorhanden aber hier auch noch sehr durch unsere Limitationen diktiert worden war.

Was mein Partner nicht wusste und mich immer wieder amüsierte, das war die Tatsache,

dass so mancher Text, so manche Protestnote... eigentlich Beschwerden über ihn enthielt.

Nicht selten fragte ich mich, ob er's denn nicht doch merkt, aber eigentlich war's egal,

was ich machte, er fühlte sich persönlich offenbar nie angesprochen, wenn's gegen

ignorante Machthaber und -Mißbraucher ging, ne... obwohl ich ihn „bestimmen ließ“

und zusehends unter seinem Gebahren, seiner willkürlichen Auswahl und Wertung litt,

waren das für ihn immer „die Anderen“. Und als dann der Wecker mit seinem 82er Album

(schlicht „Wecker“ betitelt) voll ins Schwarze bei mir traf, da wurde sein „Revoluzzer“

für mich zum Inbegriff dessen, was der Bestimmer, den ich mir da eingehandelt

und selber vor die Nase gesetzt hatte, in mir auslöste.

 

Man muss, um das – und damit mich – korrekt zu verstehen, unbedingt meine

eher introvertierte, ja, scheue Natur berücksichtigen, die mich, zusammen mit der

Erziehung und dem Glauben, der aus der Kirche kam, geradezu ins masochistische

Verhalten hineinführte, meine Opferbereitschaft und mein Arbeitseifer wurden dann

auch entsprechend ausgenützt, und auch ohne hier eine Rechnung aufmachen zu wollen

(solange jemand da, wie ich eben damals, „freiwillig mitspielt“, wäre das verkehrt !),

muss ich verweisen auf die Zeilen, mit denen ich später die zweite Strophe von „Schooldays“

beendet habe: „Boy, we were only making haze“...

Solange diese Mechanismen für mich noch eine spielerische Ebene hatten und

behielten, konnte ich „mitmachen“, und das ging so lange, bis ich – weil einerseits

die Lasten zu groß wurden und andererseits NULL Empathie zu erwarten war -

ernsthafte psychische Defekte bei mir bemerkte und endlich einen Schlussstrich zog.

Und wäre dies auch entsprechend angenommen worden... ich glaube nicht,

dass die Vergangenheit es wert wäre, heute darüber noch viele Worte zu verlieren.

 

Der „Rebell“ jedoch, das ist ein Freiheitskämpfer, und erschreckenderweise

kann ich mich heute viel mehr mit ihm identifizieren als je zuvor,

ist der Inhalt des Lieds viel persönlicher für mich geworden, als ich dies

je beabsichtigt hätte, und das nur... nunja, es müsste genügend Leute da draussen geben,

die leider auch gerade in diesem Moment konfrontiert sind mit genau derselben

Willkür, genau denselben Wertungen, genau derselben Unfähigkeit zur Empathie,

weil da jemand nie gelernt hat, loszulassen, und auch noch heute gerne „zurück hätte“,

was mit meiner Person verlustig ging.

Komisch ist das, wenn ausgerechnet Unterdrücker sich zu Opfern stilisieren,

und absolut eklig wird’s, wenn aus der Angst, dass aus einem tatsächlichen Opfer

ein Verräter werden könnte, dann Rufmord betrieben wird, durch den jemand

nicht nur sicherstellen will, dass die Wahrheit nie ans Licht kommt,

sondern... auch weiterhin Macht ausüben will, übers Leben eines anderen Menschen

bestimmen und dies mit demselben Mangel an Verständnis und Empathie,

mit derselben Willkür und demselben Egoismus wie... eh und je.

Und es ist eben auch genauso falsch, genauso krank und unmenschlich und,

betreffs der Wertungen meiner Arbeit, auch genauso dumm wie es immer war,

weshalb das Ergebnis, sobald jemand drauf reinfällt, auch immer Zerstörung

bedeutet.

 

Das einzige, was mich noch vom „Rebellen“ unterscheidet, ist, dass ich

keine Waffe in die Hand nehme, um mich gewaltsam zu wehren.

Dass ich, auch wenn man's drauf anlegte, nie die Kontrolle über mich selbst,

die Selbstbeherrschung verloren habe, um dann „durchzudrehen“.

Man sollte mal nachprüfen, wie oft solches von mir behauptet wurde,

ohne dass es je dazu kam, und sich dann mal drüber gewahr werden,

für wen es denn gut wäre, wenn man dieses „Ziel“ (das mMn immer noch,

und zwar drängender denn je, existiert !) erreichen würde...

und was man grundsätzlich riskiert damit, wenn man jemanden

„zum Durchdrehen bringen“ will. Denn solche Entrechtung, solche Unmenschlichkeit...

sie hat Folgen weit über das hinaus, was man tatsächlich zu erreichen gedenkt,

sie ist verantwortlich für eine Atmosphäre, die das gesamte Gemeinwohl angreift

und nicht nur meine Art des Widerstands auf den Plan ruft,

sondern letztlich... bei schwächeren Menschen, als ich einer bin, sein muss...

zum Kontrollverlust, zum Weg in die Gewalt hinein führt.

Das kann ich weder bei anderen verhindern noch abfedern,

denn letztlich erntet man doch, was man säät, und wer das Übel eben nicht

in sich selbst zu bezwingen vermag, der wird ihm hilflos gegenüber stehen,

wenn es von Außen zu ihm zurückkehrt.

 

Auf latentem Unrecht beharren, weil es Recht sein soll... das ist der größte

Terrorproduzent auf unserem Planeten, und dieser befindet sich hier.

Und solange dem so ist, muss ich ein Rebell sein,

ist mein Widerstand festgeschrieben und mein Leben ein Krieg,

auch wenn ich's wollte... quasi zu einer Art männlicher Mutter Teresa werden...

ich könnte es mir überhaupt nicht leisten, und dass ausgerechnet die,

welche solchem im Wege stehen, sich dann auch noch „Christen“ nennen,

das gibt auch noch dem schlimmsten Wahnsinn, dem die Terroristen auf

den Leim gehen, im Nachhinein Recht, weil... solche „Christen“,

die darf man „Ungläubige“ schimpfen, und wenn die bestimmen,

dann braucht man sich nicht wundern, wenn Islamisten keinen Unterschied

machen zwischen ihnen und allen, die überhaupt nichts Böses im Schilde führen.

Wir aber müssen einen Unterschied machen zwischen diesen Islamisten

und dem Islam, sonst schüren wir nicht nur neue Religionskriege,

sondern stützen, während wir meinen, dass wir uns verteidigen müssten,

das Unrecht, ohne welches es den Terror überhaupt nicht gäbe.

 

Ich würde ja gerne, wie auch Van Morrison, sagen, dass ich ein „apolitischer Mensch“

bin, aber das wäre nun wirklich nicht aufrichtig.

Ich bin nie in die Politik gegangen, weil ich lieber Künstler sein möchte,

und mich als solcher ohne Parteibuch erheblich wohler fühle.

Ich will auch nicht wählen müssen, für „welche Seite“ ich eine Waffe in die Hand

nehme, solange ich keine Waffe in die Hand nehmen muss...

und es ist auch besser für alle, wenn es nicht erst so weit kommt.

Ich bin nicht gegen unseren Staat, gegen unser System, auch wenn mir

das System immer wieder die Luft zu nehmen droht und ich gerne viele Dinge anders hätte.

Auch wenn ich mich nicht mehr „Christ“ nenne, so teile ich noch immer

die christlichen und humanistischen Werte, mit denen ich aufgewachsen bin.

Aber ich weiß, dass ich diese Werte nicht mit allen hier teile,

und dass es keinesfalls primär Flüchtlinge aus anderen Kulturkreisen sind,

die diese Werte nicht mit mir teilen, sondern ganz eindeutig hier geborene

und aufgewachsene Nutznießer dieser Werte, die sie mir und anderen

mit den Menschenrechten streitig machen, nur weil sie...

meinen, sie könnten anhand von wirtschaftlicher Macht bestimmen.

 

Und nun kommen wir noch einmal zurück zu „Morgenschein“ und dem,

was ich da damals gemacht habe.... denn das ist wichtig, sobald man

meint, man könne sich quasi „frei sprechen“ von jeglicher Schuld oder Mitschuld.

Für die Dinge, die ich damals habe mit mir machen lassen,

kann ich das nicht – mich „frei sprechen“.

Und genau so wenig kann man sich eben selber frei sprechen,

wenn man solchen parasitären Nutznießern die Macht gibt oder sie 

überlässt, obwohl man es weiß... dass es Unrecht ist, dass es sich um

Formen der Unterdrückung handelt, die letztlich auch das eigene 

Menschenrecht bedrohen und angreifen, die Denunziantentum fördern und 

einen zum Duckmäuser machen... nein, dann macht man sich mitschuldig,

und auch wenn man denkt, man käme damit davon,

vor dem Leben selbst bleibt man haftbar und den Konsequenzen kann

man nicht entfliehen.

(Eine der Konsequenzen wäre, dass ich nicht für diesen Staat und damit auch

die Besitztümer anderer kämpfen würde... weil's aus meiner Sicht gegen Menschen

ginge, die in Wahrheit nur ihr Recht fordern und es nicht bekommen,

weil einige hier nie genug bekommen können, egal, auf wessen Kosten es geht...

und die anderen mehr oder weniger mitschuldig sind.

Meine Werte ? Die sind denen doch egal, jedenfalls sieht es so aus

und irgendwann glaube ich das auch !)

 

Aus dieser Logik heraus gesehen ist der Krieg, in dem ich mich befinde, 

auch „nur“ eine Konsequenz,

der ich eben auch selbst nicht entfliehen kann, solange ich als Mensch hier lebe.

Die Frage ist, ob ich das muss... ob ich ihn überhaupt „gewinnen“ muss und für wen,

und ehrlich gesagt, jeder Tag, der so vergeht, ohne dass sich da jemand 

von außerhalb meines engeren Freundeskreises bei mir meldet,

so zum Beispiel wegen dem Spendenaufruf, ist eine Art Antwort für mich,

eine ziemlich desillusionierende Antwort noch dazu,

denn für mich selbst... für mich alleine... tu ich das schon lange nicht mehr,

ja, lehne es sogar ab, denn ein solches Leben will keiner führen,

da solltet Ihr da draussen Euch alle sicher sein.

Dass ich's trotzdem mache, es ist weder für immer festgeschrieben noch

eine Selbstverständlichkeit, denn... es muss für mich schon einen Sinn machen,

wenn ich's weiterhin tun „soll“, und diesen Sinn zu erkennen, es fällt mir

zusehends schwerer. Am einfachsten geht’s noch immer durch die Kinder...

aber es sind eben auch die Kinder, die ihr in den Krieg schickt,

wenn's von Euch keine andere Antwort gibt,

und damit ist die Sinnfrage wieder offen bzw. bleibt unbeantwortet.

 

Ich bin allein... genauso, wie der Rebell in meinem Lied.

Nur... ich werd' den Teufel tun und mir auch noch „die Wildnis“ für Euch antun,

wenn ich meine Wohnungsmiete nicht mehr bezahlen kann,

ohne mich dem System auszuliefern.

Dies ist meine Form des Widerstands und ich gehe diesen Weg bis zum Ende,

auch weil er, was für mich eindeutig positiv ist, ein Ende hat.

Die Grenze für dieses Ende habe ich mir im Vollbesitz meiner geistigen

Kräfte selbst gewählt und da hat mir keiner reinzureden.

Mit mir ist alles gut... aber wie steht's mit Euch ?

Gibt's überhaupt noch etwas, wofür Ihr steht ?

Ich wählte meinen eignen Weg, und der bleibt ohne Wiederkehr“ -

ich finde, das ist die beste Zeile aus meiner Branduardi-Eindeutschung

über einen wirklichen, einen echten Rebellen.

 

Musikalisch... haben wir's mit einem Walzer zu tun, bei dessen Refrain

ich mich folkloristischer Elemente bediente,

ein Schifferklavier im Kopf, das die Melodie „mitspielt“,

aber Overdubs gehen im Moment noch nicht wieder, weil mir für den PC

ein Midi-Anschluss fehlt, wie ich ihn zB an der „alten Soundkarte“ hatte,

die leider nur mit Windows funktioniert, und zu Windows zurück...

ne, tut mir Leid, das tu ich mir nicht an, da ist jede Konfrontation zB

im Internetcafé oder sonst, wenn ich jemandem Anders am PC behilflich bin,

schon Alptraum genug, ich muss mir wohl oder übel sowas wie einen Adapter kaufen.

Jedenfalls ist für mich auch „The Rebel“ eins der besseren Lieder von

Brave New World“, und nun gibt es eben erstmal die "nackte" Version

davon zu hören... ohne Schifferklavier ;)!

The Rebel“, das war mir beim Schreiben wichtig, ist ein Mensch,

kein Übermensch oder Superheld... was mich nun, abschließend und egal,

ob's passt oder nicht, zum Gedenken an Stan Lee bringt, 

der kürzlich – hochbetagt - von uns ging, denn Stan war quasi der

Schöpfer“ der „Lieblingssuperhelden“ meiner Kindheit,

von denen viele nun die Kinoleinwände bevölkern...

und das sind, worauf er allergrößten Wert legte,

eben auch „Menschen“ gewesen, mit Fehlern, Schwächen, Problemen...

auch „Black Panther“ btw gehörte damals schon dazu.

Aber allein schon für den Ant-Man gehört Stan in den Himmel,

und sein „Gastauftritt“ in „Ant-Man and the Wasp“ war mit sein bester,

ich werde diese Cameos vermissen, das weiß ich jetzt schon...

R.I.P. Mr. Marvel-Comics“ !

 

Rupert am 14.11.2018

 

 

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11.(32) Halfway to Eternity

 

Originalaufnahme von Mike 1992

Drumcomputer – Mike

Gitarre & Gesang – Rupert

Overdubbed Version ca. 2007

Alle anderen Instrumente (Keyboard) – Rupert

https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9266536-halfway-to-eternity--1992-rehearsal

 

Übersetzung

 

Auf halber Strecke zur Ewigkeit

 

Wir werden das schon noch ausfechten... eines Tages

Aber im Moment kann ich einfach nicht länger bleiben

obwohl ich hoffe, dass Du's (von selbst) erkennst

Was Du da gerade trinkst, es ist Gift

Deine Ambitionen pflastern Dir den Weg

Es ist nicht die Liebe, der Du gehorchst

Es sind nur Träume, die besser austrocknen,

ehe es (durch sie) zum Schaden kommt

 

Ich werde Dir auf halbem Weg entgegenkommen...

in der Ewigkeit

Ich werde Dich treffen auf dem halben Weg zur Sonne hin

Ich werde Dir auf halbem Weg entgegenkommen...

in der Ewigkeit

aber hier und jetzt, Süße, bin ich fort

hier und jetzt, Süße, bin ich weg,

 

Hast Du mich (überhaupt) gefragt, wie ich mich fühle ?

Ich hab' nichts (von Dir) bekommen, und das ist Realität

aber es ist in Ordnung jetzt,

ich kann (von Dir ja) nichts verlangen, das Du überhaupt nicht besitzt

Aber mein Gehirn werde ich Dir nicht als Speise überlassen

genauso wenig mein Herz, meine Seele, mein Leiden

falls ich Dir irgendwas bedeuten sollte

dann lass' mich weiterhin allein

 

Ich werde Dir auf halbem Weg entgegenkommen...

in der Ewigkeit

Ich werde Dich treffen auf dem halben Weg zur Sonne hin

Ich werde Dir auf halbem Weg entgegenkommen...

in der Ewigkeit

aber hier und jetzt, Süße, bin ich fort

hier und jetzt, Süße, bin ich weg.

 

Oh... ich liebe Dich zwar,

aber ich liebe Dich nicht jetzt

Nein, da gibt’s einfach zu viel,

was Du nicht zu zeigen bereit bist

Oh... ich will Dich zwar,

doch ich will Dich nicht jetzt

Du behandelst mich mies

aber schlimmer noch ist's, dass Du das nicht weißt

ja, es ist noch schlimmer, dass es Dir nicht bewusst ist

 

Ich werde Dir auf halbem Weg entgegenkommen...

in der Ewigkeit

Ich werde Dich treffen auf dem halben Weg zur Sonne hin

Ich werde Dir auf halbem Weg entgegenkommen...

in der Ewigkeit

aber hier und jetzt, Süße, bin ich fort

hier und jetzt, Süße, bin ich weg.

 

Originaltext: Rupert 1991, Neue Übersetzung vom 15.11.2018

 

Komisch, nach all den Jahren, die dieser Song nun schon existiert, dachte ich, dass mir

heute beim drüber Nachdenken erstmals der Gedanke an „Exkommunikation“ gekommen wäre...

dann öffne ich einen alten Kommentar und lese folgendes:

Es (das Lied) „kommt einer persönlichen „Exkommunikation“ gleich“.

Wie kann es sein, dass ich schon vor über 5 Jahren diese Assoziation hatte ?

Beim Schreiben jedenfalls dachte ich gar nicht dran.

Ja, beim Schreiben war ich durchaus noch optimistisch, obwohl es weh tat,

versuchte, die Dinge positiv zu sehen, obwohl mir nichts anderes übrigblieb als...

diesen saugenden Geist alleine zu lassen, der wie ein schwarzes Loch einfach nahm,

was er kriegen konnte, und dann war's weg... mit anderen Worten:

Wieder mal fand kein Geben und Nehmen statt.

Und ja, das Lied ist eine autobiografische Momentaufnahme von damals,

aber selbstverständlich hatte die nichts zu tun mit meinem ehem. musikalischen Partner 

bei „Morgenschein“, zumindest nicht direkt, und damit können wir den mal vergessen.

 

Nein, es ist natürlich an eine Frau gerichtet, die weiß Gott was sein und haben wollte,

aber dadurch, dass sie das Geben verweigerte... auch nicht wirklich nehmen konnte.

Sie führte damals ein ganz gut florierendes Bekleidungsgeschäft und auch sonst

schien sie auf dem Weg raus aus dem Schlamassel zu sein, in dem sie sich lange Zeit 

befunden hatte, aber eigentlich hätte mir ihr damaliges Verhalten schon zeigen müssen,

dass hier nichts Halbes und nichts Ganzes vonstatten ging,

ja, vielleicht hätte ihr jemand sagen sollen, dass man auf diese Weise ganz sicher 

nicht „behält“, was man da meint, für sich ansammeln zu können.

Es war eine Spezialität von ihr, sich als Opfer darzustellen... und wahrscheinlich

ist es auch diese Spezialität, die ihr immer wieder das Genick brechen sollte und wird,

denn... so bequem diese Rolle für sie auch war, sie entsprach nicht der Wirklichkeit.

Es war nur so... dass sie furchtbare Angst hatte, dass die (ganze) Wahrheit rauskommt,

nachdem sie sich im engeren Kreis (zu dem ich nicht gehörte) auf eine Halbwahrheit

geeinigt und damit arrangiert hatte. 

 

Klingt kompliziert, was ? Nun, das ist es auch, denn es war und ist ein Riesenkomplex,

den sie mit sich rumschleppt, und ich kann's nicht einfacher erklären, ohne 

hier Dinge öffentlich zu machen, die mich eigentlich nie was angingen, obwohl ich

sie herausfinden sollte... und das lasse ich dann doch besser bleiben und verweise

auf meinen Text „Ihr Name stand an erster Stelle“, den es – mit einem Link

hin zum Liedtext von „A Secret About You“ (in Englisch), auch sehr wichtig ! -

hier zu lesen gibt:

Über mich... II

Natürlich könnte ich trotzdem „die Wahrheit“ erzählen, so wie es tatsächlich gewesen sein muss,

dann aber dürfte ich nichtmal solche Querverweise auf real existierende Personen machen,

da ich's nicht beweisen kann und mich daher, sobald der Name der Frau ins Spiel kommt,

nach Recht und Gesetz der Verleumdung schuldig machen könnte.

Andererseits... ist es letztlich doch nur gerecht, wenn sie auf andere Art und Weise büßt,

als es quasi ein „Geständnis“ ihrerseits zur Folge hätte, denn ihr größtes Dilemma war

letztlich, damit allein zu sein, allein bleiben zu müssen, und dass so... alle Hilfe,

die man ihr von verschiedenen Seiten und mit gutem bis bestem Willen hat zukommen

lassen wollen, überhaupt nichts fruchten konnte.

Ich hatte in diesem Dilemma eine „Spezialrolle“, durch die ich letztlich für sie 

an die Stelle des Mannes trat, in dem sie ihre Schuld hat sehen müssen,

der aber in Wahrheit ihr Opfer war... und nicht umgekehrt, wie es andere,

ihr näher als ich stehende Personen haben „wissen dürfen“, und, das ist auch sehr wichtig,

es war eben auch nicht so, wie sie's dann für sich selbst am liebsten „drehte“,

um der „Schuldfrage“ zu entgehen: Es war nämlich nicht „einfach so passiert“,

es war auch nicht egal – obwohl man, wenn man sich schuldig gemacht hat,

durch Egalität eine Art Fluchtweg vor jeglicher Gerichtsbarkeit sehen kann.

Ne, es war in Wahrheit eben anders, als sie Andere glauben machte,

als auch ihr Opfer es ihretwegen lange darstellte, und es war... wenn man 

von den Umständen eben Kenntnis genug hat und dabei den Blick ins Innere wagt...

viel schlimmer, als alle (anderen) dachten.

 

Klar, jetzt kommt der Rupert daher, der überhaupt nicht zu dem engeren Kreis

gehört, den sie auf diese Weise hat bescheissen können, und behauptet allen Ernstes,

mehr zu wissen... kein Problem, man braucht's mir nicht glauben.

Es ist nur... eine Tatsache, dass ich wahnsinnig geworden wäre,

wenn es mir nie hätte gelingen sollen, all die vielen, verschiedenen (und sich

teils extrem widersprechenden !) Puzzleteile, die sich mir im Laufe dieser Geschichte

geboten haben, korrekt zusammen zu setzen, denn so etwas kann einem den Boden

unter den Füßen wegziehen, den Verstand kaputten, bis man ihm gar nicht mehr 

übern Weg traut, und dafür ist er... mein Verstand... mir einfach zu kostbar,

zu wichtig, ich muss wenigstens verstehen können, was da passiert oder passiert ist,

auch wenn der Prozess Jahre dauern sollte, das ist mir sehr egal.

Und wie das eben bei so hartnäckigen Rätselfreunden wie mir ist...

gibt es eben doch eine Lösung, und wenn ich der auf die Spur komme und 

die Puzzleteile passen ausnahmslos alle zusammen, dann habe ich sie eben auch.

„Unsere Dame“... ist eine Spielerin, wir sind uns eigentlich gar nicht so unähnlich,

aber... sie hat viel zu hoch gepokert und dabei viel zu sehr vom „Wissen“

anderer profitiert, war viel zu egoistisch und, was ich besonders abstoßend finde,

auch feige, um letztlich nicht doch sogar den eigenen Lügen zu glauben,

weil ihr dies vermeintliche Vorteile brachte und... naja,

was soll ich schon noch „zu ihr“ oder über sie sagen, was nicht in folgenden Zeilen

(aus einem anderen meiner Lieder) bestens auf den Punkt gebracht wäre ?:

„You used to be a sinner, now you're a hopeless case“

(„Du warst einmal eine Sünderin, doch jetzt bist Du ein hoffnungsloser Fall“ !).

 

In diesem Fall spielt es auch überhaupt keine Rolle, woher der Rufmord kam,

es spielt einzig eine Rolle, dass sie dann eifrig dran beteiligt war und,

ohne dass jemals ihre Schuld von ihr bekannt wurde und sie diese damit „losgeworden“ wäre,

begann sie eben, ihre eigene Legende zu spinnen, und die ist leider ein reines 

Lügengespinst, mit dessen Hilfe sie ihrem Ego einen Heiligenschein verpasste.

Wieso ich das alles erzähle, was es denn mit dem Lied (noch) zu tun hätte,

das ist schnell erklärt, denn die Hoffnung, die mich damals noch dazu brachte,

den Refrain mit Hoffnung zu füllen, die ist weg, der Refrain ist damit...

Makulatur, es interessiert mich nicht mehr und sie kann mir in Ewigkeit...

gestohlen bleiben.

 

Das Gute an einem Lied aber ist oft, dass es überhaupt nicht an seine Ursprünge

gebunden sein, gebunden bleiben muss, dass es sich loslösen lässt von 

der persönlichen Geschichte des Schreibers, loslösen und abstrahieren, ja,

ich glaube sogar, dass der Songtext eine Identifikationsmöglichkeit für so manchen Mann

enthält, der einfach nur... im Regen stehen gelassen wurde.

Wenn sogar ein Bernie Taupin für Elton John einen Text geschrieben hat wie den zu

Understanding Women“, dann kann ich unmöglich der einzige Mann sein,

der genau solche Erfahrungen gemacht hat... Erfahrungen, die zu so Zeilen führen wie:

„How come her heart's so stubborn ? What's so wrong with giving ?“.

Der Freier in Elton's Lied hat lange noch nicht „aufgegeben“, und auch das LI in 

meinem Lied hat nur „vertagt“, setzt auf die Zeit und auch eine gewisse Lernfähigkeit/

Einsichtsbereitschaft der Frau... aber er schützt sich eben selbst, weil ihm keine

andere Wahl bleibt, wenn er sich nicht sinnlos aufopfern und stattdessen doch lieber 

geistig/seelisch gesund bleiben will... aber eigentlich ist's (damit doch) bereits vorbei,

denn was man für den Moment aufgibt, das braucht man dann auch nicht (mehr)

auf die „Ewigkeit“ vertagen, eigentlich braucht man es... überhaupt nicht.

Wäre ich anno 91/92 bereits so schlau gewesen, hätte ich mir noch massig Schmerzen

erspart, aber was kann es denn, für Liebende, eine „schlimmere Strafe“ geben 

als Exkommunikation im Wortsinne ? Der AUSSCHLUSS aus dem Opfermahl der Liebe,

welches zur Nähr- und Kraftquelle geworden ist ?

Was sage ich hier denn anderes als: „Meine Liebe ist mir viel zu heilig, viel zu wertvoll,

um sie Deiner Wertlosigkeit weiter preiszugeben, wenn ich sie weiter 

Deiner Lästerung ausliefere, dann besiegle ich Deine Höllenfahrt - 

– such' Dir also einen ANDEREN DUMMEN wenn Du dort unbedingt hin willst !“ ?

 

Nun, ich finde, dass mein alter Kommentar zwar noch nicht ganz so tief gedrungen ist,

wie ich es heute tue, aber er ist's dennoch wert, dass ich ihn, abschließend, 

noch meinen aktuellen Worten gegenüberstelle, auch, weil darin noch der „Rest“ dessen

zu finden ist, was ich zum Song zu sagen hätte... nämlich das Wesentliche bezüglich

der Musik. Also... mal wieder ein Copy & Paste, um mir die Arbeit für meine Gedichteseite

abzukürzen, auch wenn's dadurch ein paar Wiederholungen gibt:

 

Nachdem „Halfway to Eternity“ damals der einzige Song war, den Mike nicht besonders mochte, als ich ihn zur Probe nach Eschbach mitbrachte, freut es mich heute umso mehr, dass zB der Julian ihn zu seinen persönlichen Favoriten zählt...

Für mich war es immer ein besonderes Lied, hochkomplex aber eingängig mit einer Akkord-Referenz an Sting ( „If you love somebody set them free“, das auch inhaltlich Parallelen aufweist, obwohl wahrscheinlich wieder kein Mensch die Verwandtschaft der Lieder bemerkt ! ). Der Text ist eine bittere Klage eines menschlich allein gelassenen Liebenden, der seine Herzdame auf einen teuflischen Irrweg abgleiten sieht, auch wenn er im Refrain noch seiner Hoffnung Ausdruck gibt, dass es irgendwann, auf dem „halben Weg in der Ewigkeit“, noch mal zu einer echten, persönlichen Begegnung kommt (der Song heißt „Auf dem halben Weg zur Ewigkeit“ weil er Beide dahin unterwegs sieht, der Protagonist und „Ich-Erzähler“ !).

Er muss ablehnen, was sie tut, damit er nicht zum Masochisten wird, ja, es kommt einer persönlichen „Exkommunikation“ gleich, die er für notwendig hält, damit sie sich nicht noch mehr an ihm schuldig macht. Schwieriges Thema, aus schmerzhafter persönlicher Realität des Schreibers geboren, besser ausdrücken kann ich`s leider nicht und muss hinzufügen, dass selbst die Hoffnung, die der Refrain aufkommen lässt, sich nicht hat bestätigen sollen... immerhin und Gott sei Dank bin ich längst darüber hinweg !

Rupert

 

 

Nicht schlecht... aber eben auch noch nicht alles, aber vielleicht ist es ja nie wirklich „alles“,

man lernt ja lebenslänglich nicht aus. Und natürlich könnte ich noch viel mehr erzählen

über die „Wie's“ und „Warum's“, aber letztlich ist es, bei so manchem Geheimnis,

eben doch besser, wenn die Übeltäter mit ihm alleine bleiben.

Oder hat etwa auch nur ein lichtscheuer Übeltäter eine solche Erlösung verdient, 

wie jene, über die Van Morrison in „See Me Through“ (Album „Enlightenment“ von 1990,

sozusagen „Beginn der Aufklärungsphase“, während der ich als Van-Hörer irgendwann

dann „abgesprungen“ bin, aber dieses Album ist trotz seiner Überproduktion

noch immer ein sehr gutes !) gesungen hat ?

Nein, das ist reine Gnade, und die ist viel zu wertvoll, um sie zu verschwenden.

Manchmal geht der Weg eben von „Communiqué“ zu „Excommuniqué“.

Und manchmal ist's dann eben doch das letzte Wort... nicht des Papstes,

den braucht man nicht so wichtig nehmenaber... die Liebe... und mit ihr jene,

die sie einem persönlich geben... sie sollten schon 

wichtiger sein als alle Ambitionen, die nur der Einbildung dienen, man wäre

irgendwie wichtiger für den lieben Gott, als es auch andere Menschen sind.

Wer's damit zu weit treibt, der kann dann eher mit dem Gegenteil rechnen,

bei mir sowieso, ich kann das nämlich gar nicht ab,

und wer zu viel zu verbergen hat, sollte nicht so dumm sein, damit auch noch

(zu) hoch zu pokern. Wie hieß nochmal der Film von Fred Zinnemann,

durch den Frank Sinatra „zurück ins Geschäft kam“, auf Deutsch ?

 

Rupert am 15.11.2018

 

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12. (33) Deny Me (If You Can)

 

Originalaufnahme von Mike 1992

Drumcomputer – Mike

Gitarre & Gesang – Rupert

Overdubbed Version ca. 2007

Alle anderen Instrumente (Keyboard) – Rupert

 https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9267722-deny-me-if-you-can--rehearsal-with


Übersetzung

 

Verleugne mich (wenn Du es kannst)

 

Ich habe nicht die ganzen Antworten

Ich muss allein mit dem Hier und Jetzt klarkommen

Wahrscheinlich bin ich genau so wie Andere auch

Hoffe, dass ich es irgendwie da durch schaffe

Sollte da ein Genie sein, dann ist es pure Gunst

Nichts davon mein Verdienst oder Erwerb

Der Mensch kann alles davon entwerten

bis die Hölle auf Erden übrig ist

 

In Wirklichkeit ist da nicht viel, worüber wir uns sicher sein können

In Wirklichkeit ist da nicht viel, was wir wissen

Ich... hab's nur immer verborgen gehalten

dass mir davor graust, alleine zu sein

aber es hat überhaupt keinen Sinn, sich zu verstecken

ich schätze, vor Dir ist es sowieso offenbar

also muss ich Dir etwas sagen

und da geht’s um den größten Teil dessen, was mich ausmacht

 

Wir haben als Freunde begonnen

mit verschiedenen Leben, mit unterschiedlichen Plänen

viel zu verschieden, um einander näher zu kommen

und doch einander viel zu nahe, um ein Ende zu finden

noch immer wundere ich mich, wer Du überhaupt bist

ist's nicht so, dass auch Du Dich wunderst, wer denn ich bin ?

Verleugne mich... wenn Du es kannst

aber ich werde immer Dein Mann sein.

 

Ich rede nicht über Revolution

die Welt ist bereits blutbefleckt

und wenn's da wirklich eine Lösung gibt...

muss ich Dir das sagen ? ...Dann heisst sie Gott

und das ist ein Aufruf zur gegenseitigen Liebe

es bedeutet Liebe für Dich und mich

von den Sternen bis in die Gosse herab

ein Traum, der sich schließlich doch erfüllt

 

In Wirklichkeit muss man dafür nicht viel anbieten

Du wirst beschenkt, wenn Du es tust

da ist ein Liebender mit offenem Herzen

gewappnet sogar für's Sterben

doch es hat überhaupt keinen Sinn, zu flüchten

vor einen Welle, die so schnell ist, wie das Licht

Du kannst zwar Deine Kampfesfertigkeiten vorführen

aber diesen Mann wirklich ablehnen kannst Du nicht 

 

Wir haben als Freunde begonnen

mit verschiedenen Leben, mit unterschiedlichen Plänen

viel zu verschieden, um einander näher zu kommen

und doch einander viel zu nahe, um ein Ende zu finden

noch immer wundere ich mich, wer Du überhaupt bist

ist's nicht so, dass auch Du Dich wunderst, wer denn ich bin ?

Verleugne mich... wenn Du es kannst

aber ich werde immer Dein Mann sein.

 

Originaltext Rupert 1991, neue Übersetzung vom 16.11.2018

 

Achtung: Dieser Kommentar schließt inhaltlich geradezu nahtlos an den vorherigen an,

ist aber, im Gegensatz zu diesem, voller Ironie.

Ironie ist keine Sünde sondern... eine Form der Notwehr.

denn wer zur Selbstironie fähig ist, der/die darf sich auch mit Ironie wehren !

 

Hm. Am Besten beginne ich diesen Kommentar mit der Frage „Was soll das ?“,

denn ganz offensichtlich ist der Inhalt dieses Liedes... eine Versuchung.

Zumindest sollte das offensichtlich sein, denn natürlich will dieser Mann,

will dieser Mensch nicht abgelehnt, nicht verleugnet werden,

und selbstverständlich kann die Frau das trotzdem tun.

Was also tut er, was habe ich mit diesen Worten getan und warum ?

Wenn ich heute zurückblicke, dann ist dieser Text eigentlich nichts Anderes

als... also... ich war ja damals irgendwie unzufrieden mit dem Georg Danzer

seinem Text zu „Bitte hab' mich lieb“, ich fand die Worte im Refrain – aus künstlerischer Sicht -

irgendwie doch arg banal, ja, sprachlich geradezu hilflos

- also nicht, dass ein/der Mensch das sagt, sondern... dass man draus dann

einfach so ein Lied macht, es stellte mich eben damals (noch) nicht zufrieden.

Und wie ich bereits erzählt habe, stellte ich mir eben, als Platte und Lied

noch für mich neu waren, die Frage, wie ich's denn (stattdessen) machen würde,

und obwohl ich beim Schreiben überhaupt nicht an den Georg dachte,

ist „Deny Me“ eben nichts Anderes als die Lied gewordene Antwort auf diese Frage.

Wo also der Georg einfach mantraartig konstatierte:

„Bitte hab' mich lieb, bitte versteh' mich, ich brauche Dich, ich bin ein Mensch !“

habe ich es eben... anders gemacht. Also für das Lied. Damit ich ein Kunstwerk

habe, auf das ich stolz sein kann, mit dem ich mich nicht irgendwie... 

schäme, wenn ich's anderen Leuten präsentiere, denn ich bin ja ein großer Künstler,

ein unglaublich guter Liedschreiber und ein sehr versierter Wortakrobat,

der sich nicht nur selber das Gehirn verrenkt, sondern von seinem Publikum

auch verlangt, dass es selber (mit-) denkt.

Lol.

 

Man könnte jetzt sagen, dass ich, um des erfolgreicheren Werbens willen

(denn... natürlich hat sie mich doch abgelehnt/verleugnet,

wahrscheinlich, weil sie's konnte... und dies unbedingt hat zeigen müssen !),

doch besser zu Georg's Worten gegriffen hätte, aber... ihr wisst ja nicht,

was ich sonst noch so alles getan, gesagt, geschrieben habe...

und ich versichere hiermit, dass „Deny Me (If You Can)“ dann eher so was war

wie ein letzter, verzweifelter Versuch, meine Identität als Mensch zu behaupten

und daran zu glauben, es auch bei ihr mit einem Menschen zu tun zu haben.

Ich zählte also auf etwas, was es überhaupt nicht zu erwarten gab,

nämlich ihr Verständnis, ihre Menschlichkeit, ausnahmsweise vielleicht auch Ehrlichkeit

und ja, sogar sowas wie ein Gewissen,

denn wäre auch nur irgendwas davon vorhanden gewesen,

dann hätte es gestimmt... dann hätte sie das nicht gekonnt,

hätte es nicht getan, nur weil sie's konnte.

Wieso nur führte ich sie also in eine solche Versuchung ?

Na... weil ich's wissen wollte.

Der Typ da, das LI aus „Deny Me“, und damit der Mensch, der ich damals war,

er machte mit diesem Lied einen finalen Test, weil er wissen wollte,

ob er es denn tatsächlich mit einem Menschen zu tun hat,

weil der Bibeltext bzw. unsere gängige Übersetzung (Genesis) ja auch andere Interpretationen

zulässt, schließlich steht dort ja, dass Gott... mit Adam und daher einem Mann...

zuerst den Menschen erschaffen hat... und dann die Frau. 

Was die Frau also ist oder sein soll, das ist eben nicht zu 100% klar,

und obwohl ich glauben wollte, dass diese Frau ein Mensch ist,

weil ich eigentlich schon davon ausgehe, es auch bei Frauen mit Menschen zu 

tun zu haben, war ich eben extrem verunsichert gewesen und hab's dann darauf

angelegt, es via Versuchung herauszufinden.

Was soll ich sagen ? Ich musste, konfrontiert mit dem Ergebnis,

welches nun wieder ich nicht ableugnen kann, eine Unterscheidung vornehmen,

damit die Frauen auch weiterhin Menschen für mich sein können,

damit ich von diesem Glauben nicht abfallen muss,

nur weil dieser Bibeltext (es gibt ja, bei den Juden, auch andere !),

statt die Frage zu klären, eher noch eine solche aufwirft

und weil diese Frau sich vor mir nicht als Mensch erwies.

Die Unterscheidung, die ich vollzogen habe, war letztlich diese:

„Wenn's für mich kein Mensch ist, dann ist's eben für mich auch keine Frau !“.

Diejenige welche kann zwar immer noch behaupten, dies oder jenes zu sein,

das ist natürlich ihr Recht, aber für mich ist sie höchstens noch... etwas,

und ich will wirklich nicht gezwungen sein, dieses „Etwas“ auch noch genauer

zu definieren.

 

Und wisst Ihr was ? Nun habe ich... Angst.

Ich habe Angst, dass dieses „Etwas“ es sich anders überlegt,

weil es vielleicht doch noch ein Mensch für mich sein möchte

und, nach über 27 Jahren, ja, in Wahrheit nach noch viel länger,

quasi zur „Einsicht“ kommt, mit der konstanten Ablehnung 

meiner Person als männliches Exemplar Mensch etwas falsch gemacht

zu haben, weil ich damals ja doch Recht gehabt hätte.

Was mach' ich dann nur ? Dieses Etwas ist schließlich keine Frau für mich...

und hat sich diesen Status redlich erkämpft, sie hat das verdient,

das wird sich auch dann nicht mehr ändern, wenn ausgerechnet ich,

nur weil ich „sie“ (ES !) mal geliebt und gewollt habe,

immer ihr Mann“ sein soll.... bzw. sich kein anderer mehr finden ließe,

der diese Bürde auf sich nimmt.

Und wisst ihr noch was ? Das wäre eben dann auch ein Ergebnis des Tests,

wenn jemand weißgottwas sein will (aber Menschsein nicht genügt)

und damit dann eindeutig zu spät kommt.

Denn das erinnert mich dann an eine Folge der amerikanischen Sitcom „Seinfeld“, 

die da hieß „Das Gegenteil“. Als Seinfeld-Folge war das lustig.

Als mir drohende Realität wäre es das nicht, denn ich müsste dann

furchtbar grausam sein und, wie ich mich kenne, wäre ich das dann auch,

und der Gedanke dadran macht mir eben Angst,

weil Etwas für mich nunmal kein Mensch gewesen ist,

ich als Mensch mich auch keinesfalls von diesem Etwas geliebt fühle

und... das gilt immer noch, ja, es wird so bleiben...:

DAS ist KEINE FRAU (mehr) für mich.

 

Also hoffe ich natürlich inständigst, dass ETWAS das WEISS oder,

sofern doch Zweifel bestünden, JEMAND es IHM glaubhaft versichern möge,

damit ich nicht auch noch zu einer solchen Grausamkeit gezwungen werde.

Ist schlimm genug, wie grausam dieser Kommentar bisher ausgefallen ist,

ich zerstöre damit wahrscheinlich alle Romantik, die meine Hörer 

mutmaßlich mit dem Lied verbinden, die schönen Gefühle, die man

dabei haben kann, die Träume, die es evoziert.

Und nun kommt die Entwarnung, denn... das Lied ist ja gar nicht schuld,

das Lied ist immer noch das große Kunstwerk (die schlimmste Monzette !),

das ich für „Brave New World“ gemacht und ausgesucht habe,

das Lied kann überhaupt nichts dafür und man kann es nicht nur,

man soll es auch schlussendlich unabhängig von seiner realen Geschichte

rezipieren und genießen, wenn man's denn... mag.

Wenn man dafür, ob Frau oder Mann oder dazwischen, Mensch genug ist.

Man darf und soll es toll finden weil's eben ein Kunstwerk ist,

und ist es in Wahrheit auch noch so furchtbar...

oder hab' ich etwa nicht dieselben Rechte wie ein Dieter Bohlen ?

Ey, „Deny Me“ ist doch besser als alles, was der je geschrieben und komponiert hat !

Und trotzdem mindestens genau so furchtbar, jedenfalls... finde ich das,

und das hat seinen Grund eigentlich gar nicht so sehr im Text.

 

Es hat seinen Grund darin, dass ich Musicals eigentlich überhaupt nicht mag,

ich aber damals irgendwie auf dem Trip war, trotzdem – mit Hilfe von Liedern

wie „Deny Me“ - eines zu schreiben, ein gottverd... Musical auch noch selber herzustellen.

Womit ich wieder bei einem alten Kommentar von mir angelangt bin.

So ein Ding, wo ich mich kürzer fasste, wahrscheinlich zum Besten ALLER,

und das sich folgendermaßen liest:

 

Das ist Rupert, wie er (anno 1991) noch immer unverdrossen probiert, die „große Ballade“ zu schreiben, die auch einer Broadway-Show gut zu Gesicht stünde. Dementsprechend wäre der Song wohl besser was für ganz große Stimmen wie die von Sinatra (geht ja leider nicht mehr) oder Streisand (dazu müsste ich den Text auf weiblich umdichten)... ich bin vielleicht ein wenig überfordert damit, ihn zu singen...

 

Entsprechend unzufrieden war ich auch zunächst mit der Aufnahme, die Mike 1992 bei unserer Probe in Eschbach davon machte. Er aber war felsenfest überzeugt von dem Song, den er aus mir schwer verständlichen Gründen ausgerechnet mit Neil Young verglichen hat. Es kam leider nicht mehr dazu, dass er Keyboards drauf spielte...

 

Den Text nannte ich auch schon, selbstironisch wie ich bin, „ein Stück unerträgliche Philosophie“... eigentlich ein Liebeslied, bringe ich darin auch noch Gott und die Welt (mindestens, denn darunter ging bei mir damals wohl gar nix ! ) ins Spiel, um die angesprochene Frau für mich zu gewinnen. Hier stellt sich ein Mensch selber dar in der trügerischen Hoffnung, die Frau würde vernünftigerweise so etwas wie Selbsterkenntnis besitzen und nicht auf die Versuchung reinfallen, ihn abzulehnen, was sie hernach umso deutlicher tat (weshalb der Song heute eigentlich „Deny me (she did)/ „(Sie hat) mich abgelehnt“ heißen müsste).

 

Naja, ich kann nur jedem Mann raten, nicht auf die Vernunft und Selbsterkenntnis von Frauen zu bauen, dann erspart man sich doch sehr viel Leid. Andererseits kann aus so was natürlich auch die ganz große Ballade entstehen, und wenn man es mit der an den Broadway schafft, dann vergisst man schnell die Schmerzen, denn die werden dort ja vergoldet. Ich hoffe ja noch immer (nein, nicht auf die Frau, sondern auf eine Entdeckung meiner Talente für die ganz große Show,  denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt), ich schreibe zur Not auch ein ganzes, riesengroßes Stück unerträglicher Philosophie um dieses Lied herum und nenne es ein Musical (Gott, wie ich Musicals hasse, es gibt ja gar nichts Schlimmeres !). Im Ernst, ähnlich wie bei „The Dream“ – nur aus anderen Gründen, denn dass Deny me etwas Großartiges hat, war mir schon beim Schreiben bewusst –

weicht meine Unzufriedenheit erst beim Anhören der überarbeiteten Version, die meiner Ansicht nach sehr viel Gefühl hat...

Rupert

Edit vom 21.11.2018:

außerdem gibt es nun auch noch, als "Vertiefung" zum Thema "Sekten", diesen Kommentar zum Lied:

"Ein Lied gegen alle falschen Heilsbringer" unter Neue Betrachtungen (ab 2018)

 

Blablabla.... ich hab' jetzt wirklich genügend blablabla gemacht, und solange es keine

weiteren Aufnahmen auf meine Musikseite schaffen, hiermit doch tatsächlich alle eigenen

Songs, die dort zu finden sind, ǘbersetzt und kommentiert, die Instrumentals könnte ich ja

allerhöchstens kommentieren... aber... auf einer Gedichteseite ?

Ne. Ich empfehle hiermit vor allem „Goodbye Curtis“, „Streets“ und „Lighthouse“,

das sind jene, auf die ich am meisten stolz bin... mal abgesehen von der „BJH-Suite“

und dass die dem Woolly „als Ganzes“ gefallen hat, also... echt, das soll mir erstmal

jemand nachmachen, und dafür ist's auch zu spät... leider.

Was also schreibe ich hier nun als finale Worte hin ?

Meine Lieder – mein Leben“ ?

Holt's der Teufel, wenn IHR mich verleugnet/ablehnt“ ?

Nun, vielleicht bin ich ja EUER Mann, aber HEIRATEN werde ich Euch deshalb

NICHT. Denn das wäre Bigamie, und um Polygam zu leben brauche ich doch nicht heiraten,

das ist doch pervers, also wenn überhaupt, dann heirate ich, um MONOGAM zu leben.

Oder es zumindest zu versuchen. Aber steht etwa eine Hochzeit an ?

Hab ich etwas verpasst, das ich wissen müsste ?

Ey, „Brave New World“ ist uralt. Das bedeutet zwar nicht, dass die Lieder mir

weniger bedeuten als andere, aber es bedeutet... gerade WEIL es lange her ist... 

dass es ziemlich frustriert, wie wenig „Brave New World“

mit EUCH als Mitmenschen überhaupt möglich ist, möglich war... bisher.

Unter 

Englische Songtexte ins Deutsche übersetzt

könnt ihr ja gerne das Frustergebnis „(Woke Up in) The Same Old World“

nachlesen, und glaubt mir, ich weiß, wem ich das zu verdanken habe,

und das bin ich nicht selbst.

Ach, Ihr habt doch weder Kunst noch Künstler vedient,

und ablehnen... kann ich allemal.

Dies war also die „Schöne Neue Welt“ von 1992, und die ist immer noch besser

als Eure schnöde, alte Welt im Jahr 2018 mit allen realistischen Zukunftsprognosen

die Ihr ohne mich machen könnt... nur weil Ihr's könnt... 

jedenfalls... mit meinem Verständnis bin ich derart aufgelaufen,

dass ich damit mittlerweile geize, deshalb lasse ich das nun weg, aber....

ohne Menschlichkeitausnahmsweise vielleicht auch Ehrlichkeit

und ja, sogar sowas wie ein Gewissen...

müsstet Ihr nicht nur wissen, dass jede „schöne neue Welt“ mit EUCH nur eine Utopie bleibt...

sondern eben auch... was Ihr mich könnt, oder ?

Und hiermit seid's entlassen... hab' noch Anderes zu tun... die Testergebnisse treffen ein...

 

Rupert am 16.11.2018

 

 

© Rupert Lenz 79110 Freiburg

 

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