Offener Brief an Papst Franziskus (Januar 2018)

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Offener Brief an Papst Franziskus


Lieber Papst Franziskus,


oder soll ich doch besser sagen lieber Jorge ?

Naja, egal. Ich will mich eigentlich kurz fassen, mal sehen, ob mir das auch gelingt.

Zuallererst: Ich glaube, dass Du ein guter Mann bist, der nicht ohne Grund nun

dieses Amt bekleidet. Aber wie Du selbst bereits mitbekommen hast,

sehen Dich einige Herren um Dich herum allerhöchstens als „notwendiges Übel“,

mit dessen Hilfe lediglich das Image der Kirche vor der Welt

sozusagen „positiv aufgefrischt“ werden soll,

während aber doch eigentlich alles genau so weiterlaufen soll wie bisher.

Du hast Dich ja bereits öffentlich über diese Kräfte beklagt,

deshalb schreibe ich Dir nun diesen Brief, denn ich habe keinen Zweifel daran,

dass es Dir mit Reformen und auch der Aufarbeitung von Unrecht sowie

einem menschlicheren Antlitz und Gebaren der Institution Kirche wirklich ernst ist.


Aber gerade weil Du Dich beschwert hast, muss ich Dich wohl auf etwas aufmerksam machen.

Bis zum heutigen Tage ist die Katholische Kirche als Institution eine Hierarchie geblieben.

Dies kann man, je nach Einstelluung, sowohl positiv als auch negativ sehen,

es bleibt dennoch eine Tatsache, ebenso, dass Du als Papst weit mehr bist

als ein Repräsentant dieser Hierarchie, der ab und an auch seine Meinung sagen

und als Ratgeber in theologischen Fragen die ein oder andere Enzyklika verfassen darf.

Du bist, auch wenn Du Dein Amt zurecht

als Dienst begreifst, auch ihr „Herrscher“, daran hat sich nichts geändert,

auch wenn die Päpste nun schon seit vielen Jahrzehnten viel eher reagieren

als agieren oder gar regieren.

Wie also kommt es, dass ein Herrscher sich quasi über Teile seines „Hofstaates“ beklagt,

als könne er da nichts tun ? Ganz ehrlich, es ist ganz einfach, denn Du bist der Papst

und Dein Wort ist damit auch Befehl, sobald Du Deine Autorität einsetzt.

Und auf Dein Wort, in genau dieser Form, wartet nicht nur die Christenheit,

sondern, davon bin ich überzeugt, die ganze Welt.

Bitte setze es ein, denn... sie müssen gehorchen, und zwar alle,

wenn sie es nicht tun, kannst Du sie problemlos ihrer Ämter und Würden entheben

und, bei Nichtakzeptanz, auch exkommunizieren.


Wenn Du mich jetzt noch fragst, was Du denn tun sollst, wofür Du diese, Deine Macht

denn konkret einsetzen müsstest, dann fragst Du mich eigentlich zu viel,

weil eben Du der Papst bist.

Aber ich will Dich nicht völlig im Regen stehen lassen,

wenn ich Dich schon zum Handeln auffordere, also:

Du bist in diesem Amt, weil Gott Dich da hin gestellt hat.

Das heisst, dass Gott Dir nicht nur viel zumutet, was Du bestimmt so wahrnimmst,

seit Du Papst bist, sondern auch, dass er Dir sehr viel zutraut.

Und das heisst: Dir persönlich, mit Deinem Glauben, Deiner Hoffnung und Deiner Liebe.

Du hast mit diesem Amt auch Gottes ganzes Vertrauen bekommen und brauchst,

wenn Du Dich fragst, was er von Dir will, eigentlich nur auf Dein Gewissen hören,

sonst auf nichts und niemanden, also will auch ich Dir hiermit mein Vertrauen

aussprechen und Dir zurufen: Höre auf Dein Gewissen und folge ihm,

egal, was andere sagen oder fordern, denn dann... wird es schon richtig sein.


Seit Jahren sage ich ja, dass die Kirche „Glück hat“... und zwar, weil ichnicht Papst bin.

Mein Führungsstil wäre sehr autoritär, was zwangsweise zu einer erheblichen „Erschlankung“

der Institution führen würde, ich sage dazu gerne „schlanker aber dafür gesund“.

Dein Führungsstil ist bestimmt nicht so schlimm wie es meiner wäre,

aber Du solltest von Deiner Autorität Gebrauch machen, spätestens und immer dann,

wenn Dir etwas nicht gefällt, denn „öffentliches Jammern“ bringt überhaupt nichts

außer der Frage, ob und was der Papst denn heutzutage noch zu sagen hat...

in seiner Kirche. Es gab Zeiten, wo schon eine solche Frage, wenn öffentlich gestellt,

für den Fragesteller bedeutete, dass er um Leib und Leben zu fürchten hatte.

Es ist zweifellos gut, dass diese Zeiten vorbei sind.

Aber wenn die Kurie – und seien es nur Teile ! - gegen Dich arbeitet, stimmt etwas nicht...

Du bist der Papst, und auch wenn da keiner fürchten muss, sein Leben zu verlieren,

so haben sie Dich dennoch zu fürchten, sobald Dir etwas gegen den Strich geht.


Sicherlich kann man ein hierarchisches System wie dieses in Frage stellen,

aber wenn einer auch daran etwas ändern kann, dann ist es eben der Papst,

ich fürchte nämlich doch, dass die Kirche besser nicht drauf wartet,

dass Jesus für sie die Dinge in Ordnung bringt...

sondern eher darauf bedacht sein sollte, dass die Dinge möglichst

in Ordnung sein werden, sobald er denn wieder kommt.

Ich glaube, dass Du ein Mann der Tat bist und ein solcher verträgt bestimmt auch

ein Amt, welches ihm eigentlich mannigfaltige Wege zur Aktion bietet.

Du stehst quasi in den „Schuhen des Fischers“, und kannst letztlich in ihnen alles tun,

was Du zum Wohl der Christenheit tun möchtest, also... jammere nicht,

sondern handle, auch wenn dies bedeuten sollte, dass einige Herren aus einem

jahrzehntelangen Bequemlichkeitsschlaf aufwachen und sich umstellen müssen.

Gottes Segen und auch viel Glück wünscht Dir dabei,

mit herzlichem Gruß aus dem schönen Freiburg im Breisgau,


...der Rupert  


Geschrieben am 09.01.2018


Anhang August 2021

Eine allgemeine Erklärung aka

"Da haben wir es ja...."


Wer nun schon länger auf meiner Seite liest, zB hier „unten“ Neuer Blog ab 26.Juli 2021

bei den „Fragen und Antworten“,

der weiß, dass ich (seit Jahren!) vehement die Ansicht vertrete, dass es sich beim Ende

des Markusevangeliums um eine Schriftverfälschung handelt,

die aus der Bibel entfernt gehört... 

denn sie macht aus der "heiligen Schrift" eine UNHEILIGE Schrift!

Wer also daran festhält, als sei dies "Gottes Unterschrift" in der Bibel

(ich habe dies leider schon so vernommen...)...

der muss sich fragen (lassen), welchen Gott er denn meint,

denn der Gott des AT kann es nicht sein.

Da man die wirklich Gläubigen "an ihren Früchten erkennen" soll,

und die "Früchte" dieser "Signatur" eindeutig dem Kulturfaschismus zuzuordnen sind,

dem nicht nur die vielfältigen Schätze eingeborener Völker 

sondern auch massenweise Menschenleben zum Opfer fielen,

da Landraub, Mord, Ausbeutung und Unterdrückung nichts mit 

Gottes Gerechtigkeit und Gnade (mit Liebe schon gar nichts) zu tun haben,

ist dies viel eher dessen Widersacher zuzuschreiben!    


Nun ist es zwar so, dass ich die Bibel einst als Ganzes gelesen und „geschluckt“ habe,

weil es mir geboten erschien, solches zu tun, wenn man es mit dem Glauben ernst meint,

aber ich habe dabei keineswegs auch noch sämtliche Fußnoten und Anmerkungen gelesen.

Letztlich kam es bei mir, beim langwierigen Prozess der Verarbeitung und damit

des „Begreifens“, als Konklusion irgendwann zum Abstoßungsprozess, durch den

Markus 16, 9-20 als „im Widerspruch zum Gesamtkontext und vor allem zum

Alten Testament“ identifiziert und von mir abgelehnt wurde – und dies geschah

völlig unabhängig zu den Arbeiten von Bibelforschern und Textkritikern,

es gehörte einfach zu meinem persönlichen Glaubensweg und auch zu meiner

Weise, die Bibel zu lesen/zu verstehen dazu.

Ich stellte also meine Behauptung auf, ohne weitere „Belege“ anzuführen,

einfach aus Überzeugung, dass vor Allem dies (als „Wort des (auferstandenen) Herrn“

zu den „übriggebliebenen 11 Jüngern“)

nicht stimmen kann:

Vers 16: „Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.“

(In Zusammenhang mit Vers 15: 

Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“).


Tja... und nun... hörte ich über eine Auseinandersetzung zwischen

Bibelforschern, die genau diesen Text betrifft,

dass ursprüngliche Bibelausgaben ihn überhaupt nicht enthielten

und dass sogar Papst Benedikt der Ansicht ist,

dass es sich bei diesem „Ende“ nicht um den authentischen Text

handelt, da dieser „verloren gegangen sei“:

https://auslegungssache.at/5032/wie-endet-das-markus-evangelium/

Ich bin ja keineswegs ein Mensch, der nach Bestätigung giert für das,

wovon er überzeugt ist, aber... hier haben wir's doch... 

denn vor dem 5. Jahrhundert n.C. scheint dieser "Anhang"

in keiner hebräischen Bibelabschrift vorzukommen. 

Letztlich ist es egal, wer es anfügte, es ist frei erfunden!

Hier haben wir deshalb den Urgrund dessen, weshalb auch der Rest des NT

fortan auf die intoleranteste, gotteslästerlichste Weise „ausgelegt“

werden konnte, weil man hiermit die „Rechtfertigung“ hatte,

sich mit der Bibel in der Hand nun quasi die ganze Menschheit

zu unterwerfen. „Sekundär“, wie der Schreiber der o.g. Seite meint,

ist hier also – in letzter Konsequenz – überhaupt nichts!

Hier noch ein Link zum Thema, aus mehr evangelikaler Sicht:

https://www.evangelium21.net/media/2124/war-markus-16-9-20-teil-des-originalen-markusevangeliums


So, das war's. Ich bekräftige nun vor allem gegenüber Papst Franziskus meine

Forderung, dies als Schriftverfälschung und Urgrund auch katholischer Irrlehre

öffentlich zu geißeln und auch alle anderen christlichen Konfessionen

dazu aufzufordern, damit aufzuhören, die Menschen mit der Hölle

zum Glauben an Jesus zu erpressen – denn dies ist der Urgrund aller klerikalen

Schuld, die, um von ihr reingewaschen zu werden, bekannt und bereut werden muss.

Wenn der Papst voran geht... dann mögen ihm hier all jene folgen,

die wirklich an einen liebenden Gott glauben... und nicht an ein Monster,

welches in letzter Konsequenz überhaupt nicht will,

dass „alle Menschen gerettet werden“,

weil es dem „Teufel“ viel zu viele Seelen überließe...

nur, damit man sich – als Mensch! - im Besitz einer „absoluten Wahrheit“ befinden kann,

aus der sich viel zu viele „Missionare“ eine Rechtfertigung für die allerschlimmsten

Greueltaten und kulturellen Verbrechen ableiten konnten.

Wenn der Papst öffentlich bekennt: „Wir haben damit begonnen,

und leider führen es bis zum heutigen Tage auch viele Kirchen fort,

die sich aus wesentlich nichtigeren Gründen von uns abgespalten haben

und distanzieren...“, so wäre dies ein Zeichen, auf das die Welt gewartet hat,

auch wenn es ein endgültiges Schisma auch innerhalb der eigenen Kirche

zur Folge haben wird.

Ich sehe keinen Weg mehr, der hierzu als Alternative bliebe,

wenn es dem Papst tatsächlich um Frieden und Aussöhnung geht,

um's Ende von Engstirnigkeit, Rechthaberei und auch Antisemitismus...

und letztlich auch um die viel beschworene „Wahrheit“,

wenn sie denn wirklich auch nur in die Nähe von etwas „absoluten“

und damit „katholischen“ kommen soll!

Ich kann nichts anderes mehr tun als dafür/darum beten.


Rupert am 29.08.2021

© Rupert Lenz 79110 Freiburg

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