Reingehört Vol.2

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Discography-Dive:

John „Cougar“ Mellencamp


Nachdem ich mich intensiv mit Tom Petty befasst habe, dachte ich, es wird Zeit,

einem anderen amerikanischen „Heartland-Rocker“ die Ehre zu geben,

dem ein wenig das Etikett „Springsteen für Arme“ angeheftet wurde.

Der große Unterschied zu Petty (abgesehen davon, dass Mellencamp noch LEBT!)

besteht schlicht darin, dass ich nie im selben Maße

ein Fan von Mellencamp war, ich mochte ein paar Lieder, besitze eine „Greatest Hits“-

Doppel-CD (die es relativ günstig zu kaufen gab/gibt, weshalb ich drüber hinwegsah,

dass ausgerechnet mein persönliches Lieblingslied „Minutes to Memories“ nicht mit drauf

ist!), zu LP-Zeiten besaß ich ein einziges Album („Scarecrow“... konnte mich bisher

nicht dazu durchringen, mir auch die CD zu besorgen... trotz „Minutes to Memories“!)...

und ich wollte einfach wissen, ob es bei ihm für mich „mehr zu entdecken“ gibt.


Die „Greatest Hits“ (Words and Music) finde ich... nett, doch auf Dauer etwas eintönig,

ja, eine Spur zu oberflächlich, trotz gelegentlich großartiger Songs wie „Paper in Fire“,

„Jackie Brown“, “Human Wheels“, das wirklich hervorragend gelungene Cover von Van Morrison's

„Wild Night“ (man glaubt es kaum, aber selbst als großer Van-Fan ziehe ich diese Version

dem Original vor!), „Rain on the Scarecrow“ (damals der Grund für den LP-Kauf),

ja, und natürlich „Jack and Diane“, seinem größten Hit... klar hat dieser einen Nerv-

und Cringe-Faktor, das Lied ist selbst hierzulande zu Tode genudelt, aber ich steh' dazu...

ich mochte es immer, aber irgendwie... hat's bei mir einfach nie gelangt zum „Fan“,

ich fand Mellencamp okay, die Doppel-CD änderte dran nichts...


Dank Youtube kann man sich ja heutzutage ganze Alben anhören,

und im Fall Mellencamp stand mir dort quasi seine ganze Discographie zur Verfügung,

und das bedeutete... eine Menge „Stoff“, denn von vielen der Platten kenne ich eben

doch nur die Tracks, die es auf „Greatest Hits“ geschafft haben, und von den nicht wenigen,

die seither erschienen sind, kannte ich eigentlich... gar nichts mehr,

bis mir dort vor einiger Zeit sein letztes Jahr erschienenes Duett mit

ausgerechnet Bruce Springsteen selbst, „Wasted Days“, zum Anschauen/hören vorgeschlagen

wurde. Naja. Man kann es sich anhören (lol), es gefällt mir zumindest besser als das,

was Springsteen mit dem Commodores-Klassiker „Nightshift“ gemacht hat...

und hat einen akzeptablen Text.


Mein Ziel war, die Alben nun chronologisch rückwärts durchzugehen,

also begann ich mit „Strictly a One Eyed Jack“, eben jenem 2022er-Werk mit „Wasted Days“.

Und mein allererster Eindruck, vom ersten Song „I Always Lie to Strangers“ an,

war eigentlich ein Schock. Was um Himmels Willen ist denn inzwischen mit John's Stimme passiert? 

Irgendwo zwischen Dylan, Tom Waits und spätem John Hiatt raspelt und gurgelt er nun in den tiefen

(Ton-)Lagen herum und scheint sich gar nicht mehr zu bemühen, nach seinem „frühren Selbst“ zu klingen.

Das Alter! Nun, bei Americana kann's ja durchaus passen, und „I Always Lie to Strangers“

ist, ebenso wie das nachfolgende „Driving in the Rain“, ein richtig guter Song, der Lust auf

mehr macht. Und das folgende „Mehr“ ist auch nicht von schlechten Eltern,

aber Mellencamp's Raspelorgan beginnt dann doch zu nerven, ist eine Spur zu laut im Mix,

und irgendwie fühlt es sich für mich, nach einer Weile, „nicht mehr richtig an“,

als bestünde da eine Distanz zwischen den Emotionen, die ausgedrückt werden sollen,

und dem, was bei mir tatsächlich rüberkommt.

Zusehends wünsche ich mir (und ihm!) die Stimme zurück, die er mal hatte,

außerdem reicht dann doch kein Song mehr wirklich an die beiden Eröffnungsnummern ran.

Keine schlechte Platte... aber auch keine, die ich unbedingt haben muss.


Other People's Stuff“, eine Compilation von Coverversionen (2018),

zählt hier nicht wirklich, weil es sich zum größten Teil um bereits erschienenes Material handelt,

also skippen wir nun zu „Sad Clowns and Hillbillies“ aus dem Jahr 2017, bei dem Carlene Carter

als „featured Guest“ auf dem Cover angegeben ist.

Zwar gab es auf dieser Scheibe bereits Anzeichen für den stimmlichen „Niedergang“ Mellencamps,

aber... keinesfalls so extrem und gewöhnungsbedürftig!

Die Songs sind okay. Für mich ragen „What Kind of Man am I“ (Duett mit Carter),

die eröffnende Coverversion „Mobile Blue“ (ebenfalls auf „Other People's Stuff“)

und das abschließende „Easy Target“ heraus.

Man merkt der Platte (durchaus nicht negativ!) an, dass Mellencamp sich nicht mehr

für knallige Hits und (wenn, dann höchstens noch für die Country-) Charts interessiert,

aber haben... muss ich auch diese Scheibe nicht.


Dasselbe gilt für „Plain Spoken“ (2014), das Album, mit dem Mellencamp

für einen lebenslangen Deal zur Universal „zurückkehrte“.

Alles sehr solide, bestimmt prima für Fans des Genres, gut gesungen und gespielt,

aber auch wenig aufregend.

In Ermangelung irgendwelcher „Ausreisser“ sowohl nach Unten wie auch nach Oben

kann ich als Anspieltipp den Eröffnungssong „Troubled Man“ nennen.

Gutes Handwerk.

2010 nahm Mellencamp sein einziges Album für „Rounder Records“ auf,

und das ist nicht nur deswegen eine „besondere“ Scheibe geworden

(man findet sie auf Youtube auch nicht auf Mellencamp's Seite,

aber dafür eben bei „Rounder“....), nein, sie wurde an historischen Aufnahmeorten

mit historischem Equipment in Mono aufgenommen, und so klingt sie auch:

Wie historisches Americana:„No Better Than This“!

Hier stimmen die Gefühle... und wieder gibt es an

den Performances wirklich überhaupt nichts auszusetzen.

Das Problem ist lediglich, dass die Lieder (alle!) und somit das ganze Album

nicht nur aus einer anderen Zeit sein könnten, sondern auch von allen möglichen

ANDEREN Interpreten als Mellencamp selbst. Hier klingt wirklich alles vertraut,

wie zigmal geschrieben und gehört, da ist nichts, aber auch gar nichts mehr originell...

es fließt aber angenehm von Anfang bis Ende durch und man hat ein wenig das Gefühl,

bei ein paar Cowboys am Lagerfeuer zu sitzen, während sie versiert alte Country-

Blues- und Folksongs zum Besten geben.

Wer sowas mag: Unbedingt zugreifen!

Es könnte sich ohne Übertreibung um einen Klassiker des Genres handeln.

Für mich allerdings... wieder daneben.

Aus mir wird' wohl, gemessen an seinem späteren Output, kein Mellencamp-Fan mehr,

dachte ich.


Man kann sich nun vorstellen, wie überrascht ich war, als ich mir

Life, Death, Love and Freedom

aus dem Jahr 2008 anhörte.... denn die ist richtig gut!

Für diese Scheibe gilt alles, was ich an Positivem über das nachfolgende Output des

Künstlers sagte, plus... HIER SIND SIE! Hier sind (endlich!) welche... herausragende Songs

nämlich, Und zwar so, dass es mir wieder schwerfällt, einen herauszuheben,

aber nicht wegen gleichförmigem Mittelmaß, sondern weil sie wirklich alle sehr, sehr gut sind.

Und weil sie eine persönliche Handschrift zeigen. Ey! Der Mann kann ja DOCH!

Er muss offensichtlich nur richtig inspiriert sein.

Bob Dylan himself nannte „Longest Days“ einen richtig guten Song in unserer Zeit.

Und ja, das ist er... und wer nach dieser Eröffnung denkt, dass es hinterher einen Qualitätsrutsch

gibt, weil es sich eben um John Mellencamp handelt, der darf sich über seinen Irrtum freuen.

„A Ride Back Home“, hier als Duett mit Karen Fairchild, gefällt mit zwar

besser als Solo-Live-Performance von Mellencamp alleine (auf „Life, Death, Live and Freedom“),

aber dieses Album ist auf meiner „must have“-Liste vorgemerkt und hiermit wärmstens empfohlen!

(Der nächste Link ist. ausnahmsweise, zum Durchlaufenlassen... beinhaltet das ganze Album:)

Das Problem ist aber... wären da nicht „Scarecrow“, „The Lonesome Jubilee“

(diese zwei „alten Alben“ werden zum großen Teil ihrem guten Ruf auch wirklich gerecht!)

und diverse Akustikversionen von älteren Mellencamp-Songs wie „Pink Houses“, „Small Town“,

„Jackie Brown“ (alle als Bonustracks auf den jeweiligen Originalalben angefügt)...

das wär's für mich dann schon.


Freedom's Road“ von 2007 kann zwar auch zu den besseren Mellencamp-Alben

gezählt werden („Someday“ und „Rural Route“ ragen für mich heraus!) und

auf dem überteuren Boxset „On the Rural Route“ (2010) gibt es auch noch ein paar Aufnahmen,

die besser sind als die Albumversionen (Void in My Heart!), aber irgendwie überzeugt mich

von ihm keine Platte mehr als Ganzes.


Vor allem die 3 Alben, die er für Columbia/Sony machte

(„Trouble No More“ (2003) – Blues-Coverversionen, gibt's alles besser anderswo... „Cuttin' Heads“ (2001) – für mich

ein richtiger Tiefpunkt weil langweilig und uninspiriert - „John Mellencamp“ (1998) -

sollte ein „Neuanfang“ sein und wird oft hochgelobt aber außer den Singles,

die auch auf meiner Greatest Hits sind, bleibt nix bei mir hängen!) haben mich enttäuscht.

Seine erfolgreichste Zeit hatte er ja bereits mit „Mr. Happy Go Lucky“ (1996) hinter sich gebracht,

auf der er mit Hip-Hop-Loops experimentierte... naja...

die (aus vertraglichen Verpflichtungen entstandenen) Neuafnahmen persönlicher Favoriten

auf „Rough Harvest“ (1999) reichen, abgesehen von „The Full Catastrophe“ (aus eben Mr. Happy Go Lucky)

nicht an die Originale (oder an ältere Akustikversionen) ran, auch wenn die Songsammlung selbst eine geglückte ist, 

Dance Naked“ (1994) und „Human Wheels“ (1993)

sind beide anhörbar aber durchwachsen, sein Versuch, mit „Whenever We Wanted“ (1991)

zum klassischen Rock'n'Roll „zurückzukehren“, leidet unter dem Mangel an wirklich guten Songs

(aber dafür rockt die Band wirklich richtig los!).

Big Daddy“ (1989) ist sicher noch eine der besseren Platten gewesen, auch wenn sie mMn

nicht an den Vorgänger „The Lonesome Jublilee“ (1987) rankommt, den ich mir, zusammen

mit „Life, Death, Love and Freedom“ und eben „Scarecrow“ (1985) sicher irgendwann

noch in die CD-Sammlung stellen werde.


Aber alles, was vor Scarecrow kam,

und damit auch die hochgelobte „Uh Huh“ (1983) und das Durchbruchsalbum „American Fool

mit „Jack and Diane“ (1982), ist mir dann doch zu oberflächlich, da reichen – wie meist - die „Hits“ völlig aus.

Von den ganz frühen Alben habe ich mir das Anhören von „The Kid Inside“ (1983, aber aufgenommen nach dem Debut) 

sowie des Debuts „Chestnut Street Incident“ (1976) gespart,

nachdem ich an „Nothing Matters and What If It Did“ (1980) und „John Cougar“ (1979)

nichts mehr finden konnte (Mellencamp selbst hat sich ja längst von seinem Frühwerk distanziert)

und „A Biography“ (1978) dann tatsächlich klang wie „Springsteen für Arme“,

ein Etikett, das ich ansonsten doch etwas unfair finde, wenn ein Ami einfach die Musik

macht, die er liebt... und dabei eben im Americana landet.

Mellencamps Musik ist und bleibt damit eben doch vorrangig für Amerikaner interessant,

an die Vielseitigkeit und Aussagekraft eines Tom Petty aber kommt er für mich nicht ran,

und auch mich berühren wie John Hiatt kann er höchstens mal ausnahmsweise.

Aber mit „Life, Death, Love and Freedom“ hat er es geschafft!


Kaufempfehlungen:

Life, Death, Love and Freedom (2008)

The Lonesome Jubilee (1987)

Scarecrow (1985)

… was die Hits betrifft, bleibt „Words & Music – John Mellencamp's Greatest Hits“ (2004)

(alle: Universal)

die bessere Wahl vor „The Best I Can Do“, obwohl sie, bei 2 CDs, zu viel Füller hat...

wo bei der zweitgenannten eindeutig zu WENIG ist (uA weil diese grundlos 1987 endete 

obwohl sie 10 Jahre später erschien! Mit zusätzlich „Rain On the Scarecrow“ „Jackie Brown“, „Love and Happiness“, 

„Human Wheels“, „Wild Night“... ja und – fehlt ja auf BEIDEN! - Minutes to Memories“... lol... 

 und gerne ohne die ersten 2 uralten Songs... die wäre optimal!).


Rupert am 13.03,2023





Tom Petty – The Best of Everything 1976-2016 (UMG, 2019)


Über Tom Petty habe ich bereits zu seinem damals doch unerwartetem. viel zu frühen Tod geschrieben

Neuer Blog (August 2016 bis Dezember 2017), weshalb ich hier nicht nochmal

auf seine unglaubliche Karriere detailliert eingehen will.

Doch seit der Weihnachtszeit 2022 habe ich quasi eine starke „Tom Petty-Phase“,

weshalb ich – ungeachtet meiner persönlichen Songfavoriten – mir auch den Spass machte,

mir alle 3 seiner „Best of's“ als Playlisten zusammenzustellen, wobei die zuletzt erschienene

Doppel-CD „The Best of Everything“ als einziges Kompendium seine gesamte Karriere

abbildet („An American Treasure“ von Warner ist ja mehr eine Raritäten-Sammlung

und zählt für mich deshalb nicht dazu, sei aber – vor allem in der 4-CD-Ausführung -

dennoch herzlich empfohlen für alle bereits überzeugten Fans!) und nicht nur aus diesem Grund

und wegen dem mittlerweile doch recht niedrigen Preis besonders attraktiv erscheint. 

Nein, was sie zusätzlich interessant macht im Vergleich

zu „Anthology – Through the Years“ und „Greatest Hits“ (die beide „nur“

sein Werk bis 1993 repräsentieren) ist, dass die Lieder hier nicht

chronologisch angeordnet sind, sondern „durcheinander gewürfelt“, und da ich -

wenn ich mir nicht meine persönliche Top 150-Liste anhöre – selbst daran gewöhnt bin,

mir seine Musik chronologisch geordnet anzutun, wollte ich wissen, ob und wie

es „funktioniert“, welchen Eindruck dieses „Gemisch“ bei mir hinterlässt.


Und ich muss sagen: Ich war positiv überrascht, vor allem CD 1 ist perfekt,

hier würde ich eigentlich gar nichts verändern, selbst das Titelstück, die Ballade „The Best of

Everything“ vom „Southern Accents“-Album, welches ich persönlich eher

nicht ausgewählt hätte, macht sich (allerdings in anderer Version mit zusätzlicher Strophe,

die auch dank Piano statt Synthesizern deutlich natürlicher und daher angenehmer tönt)

richtig gut in diesem Songreigen, und jede Menge starke Hits geben sich ein Stelldichein:

Free Fallin'. Mary Jane's Last Dance, You Wreck Me, I Won't Back Down, Don't Do Me Like That.

Listen to Her Heart, Breakdown, The Waiting, Don't Come Around Here No More, Refugee

und American Girl wechseln sich ab mit Fanfavoriten wie Walls (Circus), Angel Dream,

Southern Accents, Saving Grace, I Should Have Known It... tja, und das unvermeidliche

You Don't Know How It Feels ist hier natürlich auch dabei, obwohl ich nie verstanden habe,

wieso dieser Song zum Hit wurde und so unglaublich beliebt ist. Wildflowers (1994) ist so eine wunderbare

Platte, bei der mich, wenn überhaupt, immer nur dieser eine Track gestört hat,

der sich staubtrocken dahinschleppt, ohne dass musikalisch irgendetwas besonderes passiert,

aber sei's drum, es kann ja nicht nur die Aufforderung „let's get to the point, let's roll

another joint“ sein, die das Lied zum Favoriten so vieler anderer Hörer macht...und was muss,

das muss... Hit ist Hit und CD 1 ist auch mit diesem nichts weniger als perfekt gelungen.


Auch CD 2 fährt immer noch genug Hits auf, damit dem Gelegenheitshörer nicht langweilig werden dürfte:

Learning to Fly, Here Comes My Girl, The Last DJ, You Got Lucky, Running Down a Dream,

Into the Great Wide Open, Even the Losers, das fast vergessene Jammin' Me und das formidable

Duett mit Stevie Nicks Stop Draggin' My Heart Around... aber auch wunderbare „deep tracks“

wie Square One, Room at the Top und Wildflowers... sowie ganze 4 Aufnahmen.,

die Petty mit seiner alten Band „Mudcrutch“ aufnahm, die er 2008 für 2 Alben und

ein paar Tourneen wieder zusammengetrommelt hatte. Da dort mit Mike Campbell und

Benmont Tench auch zwei altgediente „Heartbreakers“ mit am Werk waren, klingen die Lieder

auch nicht unpassend, obwohl man über die Auswahl natürlich streiten kann, denn Hits gab es

von dieser Band dann keine und wenn ich etwas geändert hätte, dann wäre es zu allererst der Bruch,

der sich ergibt, wenn „Scare Easy“ von 2008 auf das 30 Jahre ältere „I Need to Know“ folgt.

Diese zwei Lieder liegen stilistisch und von der Stimmung her dann doch zu weit auseinander,

da wäre „Bootleg Flyer“ vom selben Mudcrutch-Album besser gekommen als "Scare Easy", 

obwohl es hinterher wirklich wieder bestens passend weitergeht bis zum Ende.


Überhaupt... Mudcrutch... hätte da nicht je ein Lied per Album gelangt?

Egal, wie schön „Hungry No More“ und vor allem „I Forgive It All“ sind, mir hätten „Trailer“

und „Scare Easy“ (oder an seiner statt eben das abwesende „Bootleg Flyer“) als deren Repräsentanten

völlig ausgereicht, um stattdessen das (von Petty's Singles!) schmerzhaft fehlende „Swingin'“

(aus dem 99er-Album „Echo“) dazu zu tun... oder „A Woman in Love (It's Not Me)“

(Hard Promises, 1981)... oder „Change of Heart“ (Long After Dark, 1982),

alles Singles, die zumindest in den USA gutes Radio-Airplay hatten... oder das unsterblich schöne

„It's Good to Be King“ von Wildflowers, das zwar als Single erschienen war,

aber dennoch kein „Hit“ wurde... um von meinen „absoluten Favoriten“ hier nur einen

noch dabei zu haben.


Auf jeden Fall lässt CD 2 – insgesamt gesehen - dann doch ein wenig nach... und das hätte

nicht sein müssen, auch wenn am Ende mit „For Real“ (im Jahre 2000 aufgenommen

bei den letzten Sessions mit Howie Epstein am Bass) eine für den Fan wirklich wunderbare

Ausgrabung den Abschluss macht und diese Doppel-CD eine ebenso wunderbare Einführung

in Petty's Werk ist... für alle, die seine Musik via der „größten Erfolge“ kennenlernen

und auf den Geschmack kommen wollen. 

Dem richtigen Fan „genügen“ kann das nie,

ja, ich befürchte, auch eine mit größter Kenntnis zusammengestellte 5-CD-Retrospektive,

die evtl. auch Aufnahmen als Mitglied der „Travellin' Wilburys“ mit einschließt, wäre dem nie genug.

Mir sowieso nicht... nie im Leben... auch wenn ich durchaus Verständnis dafür habe,

wenn meine persönliche „Top 3“ der Tom Petty-Songs bei solchen Kopplungen

selbstverständlich aussen vor bleibt... und möglicherweise selbst bei anderen Fans

zweifelnde Verwunderung auslöst (3. First Flash of Freedom – Mojo, 2. Something Big – Hard Promises,

1. Between Two Worlds - Long After Dark)!

Mein Musikgeschmack ist eben speziell, und als ausgewiesener Fan wird's umso spezieller ;)!


Die Stärke dieser Doppel-CD ist, neben der Ansammlung vieler Ohrwürmer und Hits,

an die man sich heutzutage vielleicht erst wieder erinnert, sobald man sie hört

(ah? Das war AUCH von Tom Petty?), vor allem die abgebildete Vielfalt bei durchweg

hoher Qualität... und dass man zwischendurch, neben altbewährten Krachern,

dann Liedern wie „Dreamville“ oder „Angel Dream“ begegnet, die nur den Fans bekannt sein dürften, 

aber dem "Petty-Neuling" ganz bestimmt Lust auf mehr machen sollten...

weil sie einfach wunderbar sind.

Wie gesagt, CD 1 ist optimal, aber für CD 2 hätten 

– statt, sagen wir „Room at the Top“. „Hungry No More“ und „I Forgive It All“- 

außer oben bereits erwähnten Singles und Favoriten,

genug andere tolle Aufnahmen zur Verfügung gestanden, um sie mindestens genauso gut

zu machen... um hier noch ein paar zu nennen:

„Rhino Skin“ (Echo, 1999), „Straight Into Darkness“ (Long After Dark, 1982),

„The Trip to Pirate's Cove“ und „Something Good Coming“ (Mojo, 2010),

„All You Can Carry“ (Hypnotic Eye, 2014), „Love is a Long Road“ „A Face in the Crowd“

und... ist doch auch sehr beliebt?...: „Yer So Bad“ (Full Moon Fever, 1989)...

so viele Juwelen hat Petty geschrieben, ob rockend, ob zu Herzen gehend...

manche sinken erst ein, wenn man sie ein paar Mal gehört hat, aber umso größer ist

dann die Liebe... und man kann gar nicht verstehen, wieso es anderen nicht auffällt,

was für ein Knaller auch „Nightwatchman“ (Hard Promises, 1981) ist...

diese Musik macht soooo viel Freude.


Auf jeden Fall empfehle ich jedem, der „The Best of Everything“ hat und mag,

sich auch mal „Long After Dark“, „Hard Promises“ und „Mojo“ anzuhören

(das sind meine Lieblingsplatten... und jede ist hier mit „nur einem Lied“ vertreten)...

und „Wildflowers“ sowieso, auch wenn die bei mir knapp das „Treppchen“ verfehlte,

aber das ist eine ganz besondere Platte, auch, weil sie Petty's persönlicher Favorit blieb.

Ansonsten: 5 volle Sterne (Höchstwertung) für CD 1, 4 sehr gute Sterne für CD 2...

macht 4.5 Sterne (knapp am Olymp vorbei) für „The Best of Everything“...

die 11 Euro, die sie durchschnittlich kostet, sollte sie jedem Musikliebhaber

Wert sein, der „noch nichts von Tom Petty hat“ aber immer schon den Plan hatte,

sich doch mal was von ihm zu kaufen.

Fazit: Sehr gut (trotz aller Kritik!).


Rupi am 04.02.2023

(Sind bei diesen Hits irgendwelche Youtube-Links nötig??? Edit: Na gut, da er "bei uns" in Deutschland

gar nicht sooo viele hatte... doch zwei Beispiele, die nicht ganz so geläufig sind... von VOR

"Full Moon Fever":)

1) Mike Campbell zu Tom Petty: "Was soll ich denn nur für ein Gitarrensolo spielen?

Mir fällt einfach nichts ein!"

Tom Petty zu Mike Campbell: "Spiel doch einfach, wie Chuck Berry spielen würde!"

2) Tom Petty: "Erst hatte ich dieses Gitarrenlick für den Anfang, dann fiel mir darauf die Melodie für den Refrain ein.

Ich spielte das die ganze Zeit, bis es an die Wand klopfte: "Es reicht! Hör ENDLICH damit auf!" Also musste ich noch eas

ANDERES dazu machen!"


(und nun noch zwei von NACH "Wildflowers")

1) Petty's drittes "Solo-Album", "Highway Companion" von 2006, hätte durchaus mehr Kracher vertragen als den Opener,

vor allem, weil Jeff Lynne's Produktion hier wirklich mal NICHT zu poliert klang (und ich, wenn so gut gemacht,

sehr gerne an ZZ Top erinnert werde!):

2) Wenn ich sage, dass TP und seine Heartbreakers bei "Mojo" über den Blues endlich wieder so richtig in den Rock zurück fanden,

dann müsste dies als Beispiel genügen... mich erinnert das an Peter Green's "Green Manalishi" aber auch an Led Zeppelin:


Edit vom 05.02.2023:


Ich habe jetzt doch eine „Rupi-Version“ des Samplers gemacht.

Und zwar ohne „Mudcrutch“ und unter Ausnutzung der ganzen zur Verfügung

stehenden Zeit – und unter kommerziellen Gesichtspunkten,

d.h, OHNE meine „Top 3-Lieder“, aber so, dass es mir dennoch optimal gefällt.

Ich ziehe „Love is a Long Road“ dem noch beliebteren „Yer So Bad“ deutlich vor,

also hat dieser Song wieder das Nachsehen, und leider hatten weder „A Face in the Crowd“

noch das tolle Duett mit Roger McGuinn - „King of the Hill“

von dessen „Back From Rio“-Album... -

am Ende noch Platz.

Letzteres schmerzt mich doch sehr,

wäre aber deutlich länger als „Change of Heart“,

welches ich am ehesten dafür „geopfert“ hätte (obwohl von meiner Lieblingsplatte!),

aber wer's braucht (es lief immerhin anno 91

ziemlich oft im Radio, ist aber blöderweise längst dem „Focus-Testing“ dort

zum Opfer gefallen und deshalb so gut wie vergessen...)

kann es ja in seiner eigenen Playlist irgendwo hin tun und was austauschen,

was ihm weniger gut gefällt

(„All You Can Carry“ oder „Something Good Coming“ konnte ICH unmöglich

weglassen, wenn schon meine Top 3 nicht dabei sein soll... lol!).

Ohne „King of the Hill“ (in der bekannten Version, es gibt auch – auf „An American Treasure“,

ein sehr schönes Outtake von 1987!) allerdings bräuchten sich

UMG und Warner nicht auch noch mit Sony Music einigen,

wenn sie das hier veröffentlichen wollen ;)

...der Track ist meines Wissens nach rechtlich beim Arista Label verortet!

Im großen und Ganzen konnte ich die ursprüngliche Reihenfolge einhalten,

da aber ausgerechnet das Titelstück – wie oben angedeutet – auch wegfiel,

habe ich als Ballade „Southern Accents“ ans Ende von CD 1 getan.

SO würde ich das sofort in die Läden stellen...

und zwar als „FOR REAL: The Very Best of TOM PETTY & the Heartbreakers“!


CD 1

1. Free Fallin' (Album „Full Moon Fever“, 1989)

2. Mary Jane's Last Dance (Album „Greatest Hits“, 1993)

3. You Wreck Me (Album „Wildflowers“, 1994)

4. I Won't Back Down (Album „Full Moon Fever“, 1989)

5. Saving Grace (Album „Highway Companion“, 2006)

6. Don't Do Me Like That (Album „Damn the Torpedoes“, 1979)

7. You Don't Know How It Feels (Album „Wildflowers“, 1994)

8. Listen to Her Heart (Album „You're Gonna Get It“, 1978)

9. Straight Into Darkness (Album „Long After Dark“, 1982)*

10. Breakdown (Album „Tom Petty & the Heartbreakers“, 1977)

11. Walls (Circus) (Album „She's The One“, 1996)

12. The Waiting (Album „Hard Promises“, 1981)

13. Don't Come Around Here No More (Album „Southern Accents“, 1985)

14. Angel Dream (No. 2) (Album „She's The One“, 1986)

15. Dreamville (Album „The Last DJ“, 2002)

16. I Should Have Known It (Album „Mojo“, 2010)

17. Change of Heart (Album „Long After Dark“, 1982)*

18. Refugee (Album „Damn the Torpedoes“, 1979)

19. Swingin' (Album „Echo“, 1999)*

20. American Girl (Album „Tom Petty & the Heartbreakers“, 1977)

21. Southern Accents (Album „Southern Accents“, 1985)


CD 2

1. Wildflowers (Album „Wildflowers“, 1994)

2. Learning to Fly (Album „Into the Great Wide Open“, 1991)

3. Here Comes My Girl (Album „Damn the Torpedoes“, 1979)

4. The Last DJ (Album „The Last DJ“, 2002)

5. All You Can Carry (Album „Hypnotic Eye“, 2014)*

6. I Need to Know (Album „You're Gonna Get It“, 1978)

7. Runnin' Down a Dream (Album „Full Moon Fever“, 1989)

8. You Got Lucky (Album „Long After Dark“, 1982)

9. American Dream Plan B (Album „Hypnotic Eye“, 2014)

10. Something Good Coming (Album „Mojo“, 2010)*

11. Stop Draggin' My Heart Around (w/Stevie Nicks, Album Stevie Nicks/“Bella Donna“, 1981)

12. Into the Great Wide Open (Album „Into the Great Wide Open“, 1991)

13. Rhino Skin (Album „Echo“, 1999)*

14. A Woman In Love (It's Not Me) (Album „Hard Promises“, 1981)*

15. Square One (Album „Highway Companion“, 2006)

16. Jammin' Me (Album „Let Me Up – I've Had Enough“. 1987)

17. Even the Losers (Album „Damn the Torpedoes“, 1979)

18. Love is a Long Road (Album „Full Moon Fever“, 1989)*

19. It's Good to be King (Album "Wildflowers", 1994)*

20. For Real (Outtake 2000, Album „The Best of Everything“, 2019)


*Nicht auf „The Best of Everything“ statt:

The Best of Everything (Album „Southern Accents“, 1985)

Room at the Top (Album „Echo“, 1999)

Scare Easy (Album „Mudcrutch“, 2008)

Trailer, Hungry No More, I Forgive It All (Album „Mudcrutch 2“, 2016)


..das wären immerhin 3 Lieder mehr!

Aber, auch wenn's niemanden mehr interessiert (hahaha... dies ist MEINE Seite!)... und auch, um zu zeigen,

was es mit einem Fan macht, wenn er sich anschaut, was alles fehlt,

kommt hier nun "Rupi's incredible Bonus Disc"... wo seine Top 3 mit drin sind,

auch wieder "Room at the Top" und 2 Mudcrutch-Lieder und...

eben Lieder wie "Yer So Bad", "Two Gunslingers" oder "Waiting For Tonight",

von denen ich eben - wegen ANDEREN Hörern und Fans! - weiß, dass sie die vermissen würden.

Selbstredend bricht es mir das Herz, dafür weitere persönliche Favoriten wie

Like a Diamond, Deliver Me, Shadow People, Insider, Runaway Trains, All Or Nothin' etc etc etc wegzulassen,

aber man macht sowas ja nicht zur reinen Selbstbefriedigung, wenn man sich vorstellt,

dass andere Leute das kaufen sollen.

Zu Beginn eine Aufnahme, die es bisher nicht auf CD geschafft hat,

und zu der suche ich auch den Youtubelink aus:


BONUS CD

1. Rebels (Live Acoustic 2013, Original auf Album "Southern Accents", 1985)

2. Scare Easy (Album "Mudcrutch", 2008)

3. Crawling Back to You (Album "Wildflowers", 1994)

4. Casa Dega (Single B-Seite, 1979, VÖ u.A. "Damn the Torpedoes -Deluxe Edition")

5. Yer So Bad (Album "Full Moon Fever", 1989)

6. The Trip to Pirate's Cove (Album "Mojo", 2010)

7. Something Big (Album "Hard Promises", 1981)

8. Two Gunslingers (Album "Into the Great Wide Open", 1991)

9. Waiting For Tonight (w/The Bangles, Outtake 1989, VÖ u.A. Anthology - Through the Years, 2000)

10. King of the Hill (w/Roger McGuinn, Album Roger McGuinn/"Back From Rio", 1991)

11. Between Two Worlds (Album "Long After Dark", 1982)

12. Forgotten Man (Album "Hypnotic Eye", 2014)

13. First Flash of Freedom (Album "Mojo", 2010)

14. Room at the Top (Album "Echo", 1999)

15. Trailer (Album "Mudcrutch 2", 2016)

16. Nightwatchman (Album "Hard Promises", 1981)

17. A Face in the Crowd (Album "Full Moon Fever", 1989)

18. It'll All Work Out (Album "Let Me Up - I've Had Enough", 1987)


Abschließender Kommentar für alle Ignoranten:

"If you don't like it, go f**k yourself" (Van Morrison zu einem zwischenrufenden Nörgler im Publikum in Montreux, 1974)

  




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