Betr.: Ungeborenes und geborenes Leben

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Eine moralische Farce

 

Ist Abtreibung Auftragsmord ?

 

Ich finde, dass das eine gute Frage ist,

eine berechtigte Frage,

aber ich finde auch, dass der Mann, der die Behauptung gemacht hat,

sie in einer Zeit und vor allem einer Position äußerte,

in der alle moralische Autorität, solche Urteile zu sprechen,

vor der ganzen Welt verspielt worden ist,

und u.A. deshalb will ich sie hier nicht beantworten...

will weder zustimmen noch abwiegeln,

auch wenn das vielleicht zu Enttäuschungen führt.

Nun wird Papst Franziskus wohl sagen, dass es sich ja gar nicht

um ein Urteil handelt, weil Jesus Christus ja noch immer

seine Gnade anbietet,

dass es ihm also gar nicht ums Urteilen und Verurteilen,

sondern um's Feststellen des Unrechts geht,

damit der Mensch umkehren und es mit dem Umkehren

auch beenden kann,

und dass dazu eben ein Maß an Gehorsam

gegenüber Gottes Willen und Gesetz nötig sei...

und die Kirche hierzu und hierbei, drücken wir's mal so aus, ihren Dienst anbietet.

 

So ist er erzogen worden, das ist seine Überzeugung,

man kann es ihm also kaum zum Vorwurf machen,

obwohl es eben doch ein Urteil ist,

Anklage und Urteil in einem,

mit der Kirche als moralischer Instanz und dem Anspruch des Wegweisers

hin zu einer absoluten Wahrheit...

er befindet sich damit ganz in der Tradition seiner Vorgänger.

Nur dass diese Tradition eben auch eine Tradition des Mißbrauchs

via genau der Morallehre ist, auf die er dabei immer noch beharrt,

als wäre überhaupt nichts geschehen,

als könne die Kirche genau so weiter machen, wie bisher,

obwohl die Wahrheit über sie ans Licht kam und weiter kommt,

das macht seinen Einsatz fürs ungeborene Leben

vor dem geborenen Leben, welches dem Mißbrauch damit

weiterhin ausgeliefert werden soll (was der Papst offenbar gar nicht wahrnimmt,

aber dennoch als Tatsache festzustellen bleibt !),

nun eindeutig und endgültig zur Farce

(Siehe meinen Text betr.: Mißbrauch in der kath. Kirche).

Da hilft es auch nichts, dass zwei chilenische Bischöfe,

die des Mißbrauchs angeklagt sind, von ihm quasi gleichzeitig

aus ihrem Ruhe- in den Laienstand versetzt wurden,

denn so lange die notwendigen Eingeständnisse inkl. Korrekturen nicht endlich

ins Auge gefasst und umgesetzt worden sind,

so lange es den grundlegenden Wandel nicht gegeben hat,

durch den die Kirche auch ihre Autorität und Funktion neu zu definieren hat,

macht sich auch der Papst des Mißbrauchs mitschuldig,

den andere auf der Grundlage dessen begehen,

an dem er da festhält,

weil das, woran er da festhält, eben schon im Ansatz

und damit auf geistiger Ebene auch durch ihn...

Mißbrauch ist.

 

Er hat nun auch Papst Paul VI heilig gesprochen,

denn in Papst Paul VI sieht er ein Vorbild,

und zwar wegen dessen Vermächtnis,

das eng ans Zweite Vatikanum geknüpft ist,

welches allerdings, was man nicht vergessen sollte,

auf Initiative Johannes XXIII in die Gänge gekommen war.

Das rückblickende Würdigen eines Amtsvorgängers,

der trotz löblicher Reformen eben auch das System des Mißbrauchs

erhalten und weiter getragen hat, erscheint nicht als Zeichen der Hoffnung,

die Paul VI für Franziskus I verkörpern mag,

sondern als Akt der Selbstzufriedenheit in einem Stadium,

in dem die Kirche entweder die dringend nötigen weiteren Reformen angeht

oder sich stur auf dem Weg Richtung Müllplatz der Geschichte selbst obsolet macht.

Wenn also Paul VI ein solches Vorbild sein soll, dann müsste dieses seinen

Nachfolger erst Recht zum Handeln, ja, zur Korrektur auch eigener Unterlassungssünden

gemahnen. Was Kardinal Marx gesagt hatte, nachdem kürzlich die Untersuchungsergebnisse

vorlagen, war erfreulich richtig gewesen, nur... muss sich die ganze Kirche bewegen,

wenn es nicht bei schönen und richtigen Worten bleiben soll,

und mir scheint, dass sie von Rom aus gar nicht richtig gehört worden sind.

 

Es ist richtig, sich für den Schutz des ungeborenen Lebens zu engagieren.

Aber seien wir mal ehrlich: Wer es schützen will, der kann sich,

solange diese Welt eine Welt des Mißbrauchs, des Unrechts und der Kriege ist,

mit gutem Gewissen auch für einen Schutz vor dem Lebenmüssen in genau dieser Welt entscheiden,

was dann, wenn er nicht töten (oder als Mörder angeklagt werden) möchte,

zumindest für jegliche Form der Empfängnisverhütung spricht,

so lange man da eine Wahl hat.

Aber auch dies wird von der Morallehre der Kirche ja als „Sünde“ gegeißelt,

für welche einzig die „natürliche“ Form der Empfängnisverhütung und damit

die Enthaltsamkeit zu Zeiten der Empfängnisbereitschaft akzeptabel ist.

Dahinter steckt noch immer das der Lehre zugrunde liegende Bedürfnis, über das Sexualleben anderer Menschen

Kontrolle auszuüben, denn sobald dies möglich ist, dann funktioniert die Kontrolle auch in anderen Bereichen...

so rechneten sich das die Kleriker damals aus, mit der Moral als Macht- und Erpressungsinstrument,

und alles andere sind mMn nichts als vorgeschobene Rechtfertigungen.

Woher man sich dazu also das Recht holt, es liegt wiederum begründet im Machtstreben,

aus welchem diese Moral und mit ihr auch die Formen des Mißbrauchs,

die ja auch der Papst anprangert, geboren wurde, es sind willkürliche,

lust- und frauenfeindliche Wertungen, mit denen die Natur unterdrückt

und die Menschen geknechtet werden sollten...

will sagen: Die Patriarchalische Gesellschaft hat sich solche Rechte stets selbst

herausgenommen, ob man solche nun moralisch besaß oder nicht,

und das System der Kirche ist nun einmal eins ihrer Relikte.

 

Eigentlich habe ich keine Lust mehr, mich nun weiter mit diesem Thema

(und das auch noch öffentlich) auseinander zu setzen.

Es ist eigentlich immer dasselbe: Entweder die Menschen erkennen,

dass sie handeln müssen, und aus der Erkenntnis erwächst auch die Tat,

oder sie machen es sich bequem und steuern geradewegs auf den Niedergang

zu, der als Konsequenz des Nicht-Handelns auf sie (und nachfolgende Generationen)

„wartet“ und auf diesem Weg eben nicht vermieden werden kann sondern

festgeschrieben wird.

Manchmal kommt's mir so vor, als könnte ich genauso gut schweigen,

und da ich kein Verlangen danach habe, mich einfach nur zu produzieren,

kann es auch sein, dass ich dies nun künftig vorziehen werde.

Den nun abschließenden Text sehe man also als eine Art Abschluss

unter nicht nur diese sondern auch andere Betrachtungen,

wie zB den „Wichtig !“-Trilogien,

aus denen ich noch massig zitieren könnte hier,

aber ich mag mich auch nicht immer und immer wieder wiederholen.

 

Rupert am 16.10.2018

 

 

Schon zu lange

 

Es ist schon lange etwas nicht in Ordnung

nur hat man sich schon lange dran gewöhnt

und hält es irgendwie für selbstverständlich

als wären's Rechte.

 

Das Abendland begab sich auf den Holzweg

der Kreuzweg versprach nicht genug Profit

die ausgesääten Früchte der Zerstörung

kommen zur Ernte.

 

Man kann sich sicherlich das Leben nehmen

doch es zurück zu nehmen, das geht nicht

jedoch der Christus kann das Christusopfer

auch selbst stornieren.

 

Kredite gibt’s nicht nur bei den Finanzen

und der für's Abendland ist aufgebraucht

man hat an diesem Bund was falsch verstanden

das wird sich rächen.

 

Man fürchtet sich vor denen, die da kommen

man achtet nicht mehr drauf, wer von hier geht

und von uns nehmen kann was wir doch brauchen

nenn' es Erlösung.

 

Die Sache ist ja eigentlich persönlich

persönlich auch, wen die Stornierung trifft

doch kommt er her und findet keinen Glauben

wird es ganz finster.

 

Es ist schon lange etwas nicht in Ordnung

doch ohne ihn bekommen wir's nicht hin

und wird die Christenheit von Gott verlassen

muss sie bezahlen.

 

Rupert vom 14. bis zum 16.10.2018

 

© Rupert Lenz 79110 Freiburg

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