The Last Tour... Time to Say Goodbye

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Ein schönes „Abschiedsgeschenk“


„The Last Tour“ ist ein Titel, der Misstrauen weckt...

wieviele Künstler haben sich nur verabschiedet,

um dann wiederzukommen? Oder ihren Abschied über lange Jahre

sozusagen „ausgedehnt“? Im Fall von John Lees heißt es auch nur

„Abschied vom Tourleben“, einzelne Konzerte (wie das letztes Jahr hier:

John Lees' BJH, Pratteln... und ich)

und Festivalauftritte sind ausdrücklich nicht ausgeschlossen...

aber mit 76 Jahren kürzer treten zu wollen ist nun wirklich keine Schande,

und es war ein schönes „Abschiedsgeschenk“ für mich, dass der Kopf

meiner Lieblingsband sein für's erste letztes Deutschlandkonzert hier

in meiner Geburtsstadt Freiburg spielen sollte... auf meine Frage, ob er

sich denn erinnert, wann er zuletzt hier war, schüttelte Lees den Kopf:


„No I don't remember“... worauf ich sein Gedächtnis auffrischte,

als ich mich bedankte für die Wiederkehr nach geschlagenen 31 Jahren...

31 Jahre? Es fühlt sich an wie gestern, als wir Fans bei der „25th Anniversary Tour“

in der alten Stadthalle am alten Meßplatz für 2.5 Stunden auf unseren Stühlen standen.

Damals, das war mein erst drittes BJH-Konzert, und seit gestern abend bin ich

auf 22, weil ich in der Zwischenzeit nicht mehr drauf warten wollte,

dass sie doch wieder nach Freiburg kommen. Der Les war mit seiner Truppe

und sogar mit Orchester wieder hier gewesen (2009), und da wäre ich, ehrlich gesagt,

gar nicht hingegangen... hätte man mich damals nicht eingeladen (danach schwor ich mir,

überhaupt nicht mehr zu Les Holroyd zu gehen, der auch in Bad Krozingen relativ nah

mehrfach Gelegenheit dazu bot... seine Band ist nicht meins, die Gründe dafür sind

vielfältig!).

Man sieht schon, dass sich inzwischen viel verändert hat, denn klar... es ist nicht

mehr dieselbe Band, die 1992 in Freiburg ihr Fünfundzwanzigstes feierte...

damals waren's noch John, Les und Mel... und wir alle waren deutlich jünger.

Es war aber auch keine Band, die einen noch älteren Song als „Mockingbird“ im Konzert

gespielt hätte... obwohl mich die Setlist damals, das muss ich sagen, schon zufrieden stellte,

genauso wie 2 Jahre zuvor, auch in der alten Stadthalle.


Das war das Konzert gewesen, das mich als Fan voll „zurückbrachte“... 

wegen der vielen Oldies, die BJH plötzlich wieder im Set hatten... was bei den Tourneen zu „Victims of Circumstance“

und „Face to Face“ noch anders gewesen war. Auch zu „Welcome to the Show“ wäre ich

deshalb gar nicht hingegangen ohne Freikarte, denn ich stellte es mir ganz anders vor

als es dann kam. Das mit den Vorstellungen ist immer so 'ne Sache:

Die Zuschauer sind in Nullkommanix enttäuscht wegen ihrer Erwartungen!

„Welcome to the Show“ war damals ja durchaus noch ein Charterfolg...

und mit 250000 Verkaufseinheiten nochmal „Gold gegangen“.

Im Konzert erklang aber nichtmal der Titelsong (den es später dann beim Les gab...),

nein, das Album war mit 4 Titeln (von damals 18) relativ unterrepräsentiert,

und für mich fiel das eher positiv ins Gewicht, denn stattdessen gab's „For No One“, "Jonathan",

„Crazy City“... dass „If Love is King“, der Song, an dem ich mich festhielt

bei meiner Enttäuschung über das Album, damals NICHT kam, steckte ich in all meiner Freude locker weg... 

aber „If Love is King“ gab es dafür dieses Jahr!

Das Leben als Fan dieser Band ist schon ein seltsames.


Als sie 92 zu ihrer „Best of“ tourten, war der Zuschauerschwund deutlich bemerkbar,

obschon besagte CD abermals „Gold ging“... zum allerletzten Mal.

An der Qualität des 90er-Konzerts, sagte ich mir damals, konnte es nicht gelegen haben.

Woran dann? An den Erwartungen... wenn eine Band noch ein Chartsthema ist,

dann rechnen viele Konzertgänger nicht mit Uraltliedern, die sie gar nicht kennen.

Betreffs der „Best of“ haben sie's dann eigentlich „noch schlimmer“ gemacht...

am nähesten an der „Best of“ sind eher Les Holroyd's aktuelle Liveprogramme.

1992 gab es „Suicide?“ statt „Sip of Wine“, „Play to the World“ statt „Victims of Circumstance“... 

auch kein „Love On the Line“ oder „Loving is Easy“... aber „Medicine Man“ in der etwas abgespeckten Trio-Version. 

Wer da auf's Konzert ging, bekam abermals „nicht dasselbe wie auf der CD“, außerdem klangen viele Lieder anders als dort.

Ein Fan wie ich pfeift drauf, wenn das Konzert viel näher an einem wirklichen „Best of“

seiner Lieblingsband ist als eine „Best of“-CD!

Ein Fan wie ich macht auch ganz von selbst die Abstriche, die er machen MUSS,

weil die Zeiten sich ändern... allein schon, weil Barclay James Harvest ohne Woolly

gar nicht DIE Barclay James Harvest sein KÖNNEN, in die er sich in den 70ern aural verliebt hat!


Das gilt auch für John's Band, seit Woolly eben gar nicht mehr da ist.

Obwohl ich Jez persönlich loben MUSSTE für seine Arbeit gestern... denn u.A. bei „The Poet/After the Day“ 

und dem erstmals live gehörten Epos „Dark Now My Sky“ vom ersten Album

war er wiedermal ganz nah am Meister... der bestimmt auch stolz gewesen wäre auf den „Medicine Man“, 

der in John's Band wieder mehr nach den Orgien der 70er klingt... in voller Liveglorie... inklusive Bass-Solo 

(Craig übertraf sich da gestern selbst). Oder auf's längst wie selbstverständlich zum "Mockingbird"

gehörende "Hors D'Ouevre", das Jez längst, auf seine Weise, genauso schön spielt wie Woolly selbst

(und oft gar nicht mehr erwähnt wird in den Setlists... es ist aber da und immer ein richtiger "Woolly-Moment").

Ja... was erwartet das Publikum denn heutzutage?

Dass sie so lange spielen wie noch 2016/17/18 wäre wirklich zu viel verlangt von John.

Der ist am Kämpfen nicht nur mit dem Gesang... nein, mittlerweile heißt so mancher Ton

„Krampfvermeidung“, damit es überhaupt weitergeht... und dann sind sie nicht mehr voll des Fingervibratos, 

die einstmals langen Töne, sondern nur noch kurz angespielt.

Gerade dieses Jahr fiel es mir dann doch sehr auf!

Eine Stunde 50 Minuten reicht aber trotzdem aus.

Lieder aus der Feder von Les, dessen Hits sowieso samt und sonders ausgespart bleiben,

gab's diesmal überhaupt keine, d.h. nichtmal „Crazy City“ und/oder „She Said“.

Auch „Galadriel“ und „One Night“ waren wieder verschwunden, obwohl es die noch im April zu hören gab. 

„For Your Love“? 

Naja, warum nicht... wenn sich die Franzosen drüber freuen.

Immerhin ohne Frauen... und auch hier: Jez Smith ist einfach kein Fehler für diese Band...

Woolly ersetzen ist schwer, Bias Boshell verbessern fällt dann aber umso leichter... lol.

Das Lied selbst... ich fand's eigentlich immer ganz schön... bis ich die Liveaufnahme aus dem Wembley-Stadion 1984 hörte, 

die auch nicht durch John's Gitarrensolo gerettet werden konnte.

Und gestern... naja, es hätte auch besser sein können,

 fiel aber immerhin nicht in seine einzelnen Bestandteile auseinander wie im Wembley.


80er-Jahre-BJH... so sehr ich „Ring of Changes“ (Das Album... minus „Just a Day Away“ selbstverständlich!) 

und „African“ (den Song!) auch mag... eigentlich kann man die live unterschlagen, erst Recht diese Band. 

Wenn's orchestral direkt zurück in die „EMI-Jahre“ und dann bis 1978 geht plus etwas von „North“... ist diese Band am besten.

Und ICH hatte eigentlich letztes Jahr in Pratteln eine „Traumsetlist“ bekommen,

es muss wirklich nicht immer dasselbe sein, „Dark Now My Sky“ OHNE Orchester

(das ist mir viel zu chaotisch bei alten Aufnahmen) war „Zückerchen“ genug...

und allein schon „Mockingbird“, „The Poet/After the Day“ und „Medicine Man“ lohnten das Geld... 

alte Barclay James Harvest eben... je näher an denen, umso besser!

Und dass sie „Suicide?“ so kurz nach Woolly's Todestag nicht spielen wollten...

niemand kann das besser verstehen als Rupi, der 2011 in Colmar wegen diesem Song

ins öffentliche Flennen geriet... beim ersten Wiedersehen OHNE Woolly.


Das Konzerthaus war zwar nicht ausverkauft aber gut besetzt.

Der Mann am Mischpult hatte nicht seinen besten Abend, aber sobald man in der Musik drin ist...

je mellotroniger es klang, umso besser war's.

Und den Bekannten (Elke, Robert), die wir auch noch trafen, hat's gut gefallen,

trotz allen Abstrichen, die man machen musste... „die Stimmung war einzigartig“ sagte Robert.

Da fiel mir, bei meinem alten Spezi aus dem „Punkt“, genauso ein Stein vom Herzen wie bei Elke's glasigen Augen 

(vor Freude nicht nur John's BJH sondern auch mich wieder zu sehen).

Tja... und dann nochmal ein Meet & Greet... eigentlich brauch ich ja wirklich keine Autogramme mehr, 

aber wenn sie schon mit ihren Eddings am Merch-Stand stehen...

hach, es war schön... auch, dass Juli wieder kam, diesmal mit Angie im Gepäck ;) !


Irgendwann ist mit allem Schluss. Von „BJH live sehen“ nehme ich eigentlich schon seit spätestens 2009 in Raten Abschied... 

denn damals, in Karlsruhe-Durlach, beim „letzten Mal mit Woolly“,

überkam mich schon dieses Gefühl, diese Wehmut des „es geht vorbei“... obwohl ich gar nicht wissen konnte, 

dass ich ihn nie wieder sehe.

Jedes der Konzerte seither war wie ne Zugabe, und die meisten waren schön.

Wie ich dem Andres (der nun schon zum dreizehnten Mal dabei war) sagte:

Ich habe spezielle Erinnerungen an jedes einzelne Konzert, bei dem ich war.

Und ich zehre von denen, denn auch hier: Die meisten sind positiv.

Vielleicht schreib ich nochmal die wichtigsten hier auf die Gedichteseite dazu.

Abschluss in Freiburg? Was für ein Geschenk... wenn's denn wirklich das letzte Mal war.

Danke John, Craig, Jez und Kev... (den Dank bekamen die vier gestern natürlich bereits persönlich...

wobei... vor allem John's Dank im Überschwang zu mir zurück kam!)...

ja, und auch danke Les & Mel...

und besonderer Dank an Woolly!


Rupi am 18.12.2023


Von "Dark Now My Sky" gibt es bisher keine Aufnahme so, wie es erklang... und wie gesagt, beim Original ist mir das Orchester zu 

chaotisch (und es wurde von Les gesungen, mit John's Stimme aber gefällt es mir besser!).

Was also nehmen, was ich nicht anderswo schon an Liedern gepostet habe?

Die halb-akustische Frühfassung, bevor das Lied zum 12-minütigen Epos wurde... 

aufgenommen 1968 für die BBC und erst viele Jahre später 

erstmals veröffentlicht... und von Woolly gesungen. Very different... hatte da noch einen Chorus... but, also, very special!





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