Rupi's Eindeutschungen ff.

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dem Hit“, der anno 1980 die Welt erschütterte, weil...

so hatte man BJH bisher wirklich nie gehört,

ob das nun positiv oder negativ bewertet wird,

naja, egal (es sollte schlimmer kommen... lol).

Nicht egal ist's mir gewesen, dass es den Song bereits,

und dann auch noch vom Les selber gesungen,

auf Deutsch gibt, denn das kann man,

wenn's an die Frage geht, ob man's dann auch noch selber

nochmal machen“ soll, ebenfalls positiv oder negativ werten,

für mich war's jedenfalls genau so sehr ein Vorteil,

wie's eben auch auch ein Nachteil ist,

und der Vorteil heisst:

Ne, nochmal dasselbe machen brauche und will ich auch überhaupt nicht,

aber nun war ich für „meine Version“ dafür umso weniger

an den Originaltext gebunden, an den „Lebe für's Leben“

schließlich doch ziemlich nahe kommt.

Yep, ich hab's allein deswegen schon verändert,

damit es eben nicht überflüssig ist,

wenn's dazu nun auch 'nen Text von mir gibt.

Wer davon enttäuscht ist, der kann sich ja die „Evolution Years“

anhören, wo „Lebe für's Leben“ zu finden ist,

ich habe kein Problem damit,

und ob der Les ein Problem mit der Veränderung hat,

das durfte mir (siehe „Präambel“ beim ersten Teil der Eindeutschungen

hier: Rupi's Eindeutschungen) überhaupt nicht wichtig sein,

zumindest nicht beim „Machen“,

ansonsten hoffe ich doch sehr, dass dem nicht so sein wird,

denn der Text ist gut geworden !

 

Und danach kommt... endlich (fand ich

einen Weg dafür, so dass ich ebenfalls zufrieden bin...) der wahre Klassiker

für die Ewigkeit, ist natürlich arg, wenn's hinterher nicht mehr besser werden kann,

so für 'nen Liedschreiber, aber total faszinierend, in wievielen großartigen

Versionen verschiedenster Besetzungen dieses Lied nie schwächer wurde,

ja, mMn immer weiter wuchs. Ich muss dies wirklich „loswerden“:

Ich hatte nie geglaubt, dass jemals irgendwer an Mel Pritchard „rankäme“,

was das Schlagzeug betrifft, und was es dem guten Kev Whitehead

auf meiner Lieblingsversion („Revival“) einfacher machte,

war, dass ursprünglich Teile des Schlagzeugs von Jeff Leach beigesteuert

worden waren,

der diese auf seinem Keyboard vorprogrammiert hatte (also nicht wirklich live !).

Jeff ist nun aber schon lange nicht mehr dabei und Kev musste einen Weg finden,

es alleine zu machen, hat Jahrelang sein Spiel dazu verbessert

und konstant erfolgreich dran gearbeitet,

dem Lied mit seinem eignen Stil den Stempel aufzudrücken...

so dass es heute wirklich ganz genauso ein Hochgenuss ist,

ihm live dabei zuzuhören, wie's auch immer mit Mel einer war,

ich finde das außergewöhnlich, weshalb ich ihn persönlich drauf ansprach.

Er sagte: „Oh ja... mittlerweile liebe ich dieses Lied so sehr, dass ich mich

jedes Mal drauf freue, es zu spielen !“.

Genau das... genau das kann man spüren und hören.

Er macht es wirklich ganz anders als Mel, aber genauso brilliant und einzigartig,

und er geht auch beim Spielen genauso drin auf. Ein Glücksfall,

mit dem ich ehrlich gesagt Ende der 90er so nie gerechnet hätte.

Ich denke, dass Woolly aus dem Jenseits voller Stolz auf die Band blickt,

die ohne ihn schon vor über 15 Jahren das Zeitliche gesegnet hätte

und für die auch Jez Smith, der mit seiner großen Liebe und Kenntnis bzgl.

des Backkatalogs die Tatsache einigermaßen ausgleicht, dass WW nicht ersetzbar ist,

ein großer Glücksfall bleibt – Craig Fletcher sowieso, der zu einem richtig guten

Leadsänger herangereift ist, was ebenfalls so nicht von mir erwartet worden war.

 

Rupi

 

Trau Dich, zu leben (Life is For Living)

 

Einsamkeit

verschwindet nicht von allein

Nehmen und Geben

sollt' so schwer nicht sein

Angst und Neid

machen's erst Recht kompliziert

trau Dich, zu leben,

wer aufgibt, verliert

Ein Versuch

ist viel zu wenig dafür

denn wenn der scheitert

liegt's oft nicht an Dir

red' Dir bloß

nicht noch den Stuss selber ein

sonst machst Du Dich

vor den Andren zu klein

 

Flügellahm

fand' ich ihn vor meiner Tür'

den kleinen Vogel

nun singt er bei mir

ihm hat nur

ein wenig Wärme gefehlt

Trau' Dich, zu leben

dann siehst Du die Welt

so wie er

und lehn' die Hilfe nicht ab

ich seh' nun wirklich nicht

auf Dich herab'

nein, viel mehr

so vieles, was ich nicht kann

Dir trau' ich's zu,

bitte, fang' damit an !

 

Schiel' nicht zu sehr auf die Anderen

denn Du schaffst es schon

wenn Du auf's Geld starrst, dann macht's Dich blind

dient der Illusion

Liebe braucht Zeit, und nur Offenheit

trifft den richt'gen Ton !

 

Einsamkeit

verschwindet nicht von allein

nur Soll und Haben ?

Das kann's doch nicht sein

Angst und Neid

hab'n nie was Gutes erreicht

trau' Dich zu leben

dann wird es auch leicht

glaube mir

und lehn' die Hilfe nicht ab

Niemand, der Grips hat, schaut

auf Dich herab

Ein Versuch

war viel zu wenig für Dich

ich steh' zu Dir

...lass' Dich selbst nicht im Stich !

 

Life is For Living

Originaltext & Musik: Les Holroyd

Originalalbum: „Turn of the Tide“ von Barclay James Harvest (1981)

Dt. Spezialtext: Rupi am 16.06.2019

 

Das Morgenlied (Mockingbird)

 

Regen, Himmel, Sand und Meer

lass' nun los, fällt's Dir auch schwer

lausch' dem Morgenlied

das die Drossel Dir singt

hör' das Morgenlied

wie es sanft

aus den Wolken klingt

 

Regen, Himmel, Sand und Meer

Tränen fließen nimmermehr

wenn das Morgenlied

Deine Seele erreicht

lausch' dem Vogelsang

denn sein Klang

macht das Herz Dir leicht....

 

Himmel, Sand, dann Sonnenlicht

lange leiden brauchst Du nicht

mit dem Morgenlied

das die Spottdrossel singt

die das Morgenlied,

Trostgeschenk...

für uns beide bringt...

 

*Regen (...Regen...)

Wolken (...Himmel...)

Sonne (...Sand und...)

Meer

lass' nun (...gehen...)

los und (…Tränen...)

fallen (fällt's auch...)

schwer

lausch' dem Morgenlied

wie's die Spottdrossel bringt

hör' das Morgenlied

weil sie's für

Dich alleine singt*.

 

Mockingbird

Originaltext & Musik: John Lees

(Credits wurden ursprünglich geteilt mit Les Holroyd, Woolly Wolstenholme und Mel Pritchard)

Originalalbum: „Once Again“ von Barclay James Harvest (1971)

*Aus dem Neuarrangement für John Lees' Barclay James Harvest (bzw „...through the eyes of...“)

mit zusätzlichem Gesang am/neuem Ende* ursprünglich auf „Nexus“ (1998)

Dt. Text: Rupert am 16.06.2019

 


Dasss ich das nächste Lied für ein absolutes Meisterwerk halte,

wissen alle, die mich kennen. Ich hoffe, dass meine Eindeutschung dazu beiträgt,

dass es (besser) verstanden wird,

obwohl ich mMn die “Auflösung” schlimmer gemacht habe,

aber das liegt nunmal am Horror, den u.A. die AfD gerade bei mir verursacht.

Letztlich habe ich trotzdem versucht, dem Original so gut es geht treu zu bleiben,

denn es hat nunmal einen der besten Texte der Rockgeschichte,

und man kann den sehr mißverstehen,

sich dran die Zähne ausbeißen sowieso,

aber wer sich nicht vom Schwarz-Weiß-Denken lösen kann,

der bleibt auf dem Holzweg und ist in akuter Gefahr,

weshalb der Song noch immer dringlicher ist denn je...

Zuallererst: Es ist "nur" ein Song, lt. John Lees ein Lied

gegen Fanatismus und Extremismus, und dieses erzählt eine fiktive Geschichte,

aber diese Geschichte bezieht man als Hörer automatisch

(zunächst vergleichenderweise !) auf die Realität.

Das ist wichtig, das sollte man immer im Hinterkopf behalten,

denn sonst fällt man auf die eigenen Ängste rein,

die einem gerne einreden würden, es hielte sich um Realität:

Sobald aus dem Vergleichen ein Zustimmen geworden ist nämlich,

und dies ist schnell geschehen, obwohl man damit einen Fehler macht.

Nein, das gemeine dran ist nur, dass sehr viel aus der Realität in der Geschichte vorkommt,

und dass man sich deswegen zu identifizieren beginnt...

und mit dem Identifizieren kommt auch der Fehler, nicht bei jedem,

aber bei allen, die "gefährdet" sind, und das sind mMn... viele,

da konnte ich mich auch selbst lange überhaupt nicht ausschließen,

denn ich hatte den Fehler ebenfalls gemacht.

Man identifiziert sich, sei's aus Empathie, sei's wegen eigenen Erfahrungswerten,

und... stimmt zu: "So ist es, auch wenn's nur Metaphern über Tag und Nacht sind,

so ist die Welt, so sind die Leute !".

Und schon ist man als Hörer mitten im Dilemma, und zwar eben auch im eigenen,

sofern da eines ist.

Dadurch geht's, allein durch ein Lied, schnell ums eigene Verhältnis zur Realität,

wie (verzerrt) man sie wahrnehmen kann.

Und, klar, mit der Realität klar zu kommen,

es kann furchtbar schwer sein, Dinge wirklich durchschauen erfordert Denkarbeit,

bitte nutze also jeder (endlich wieder) nach Kräften seinen eignen Verstand,

sonst behält die Auflösung (Chor am Ende) immer dieses Echo des Wahnsinns,

statt dass sie zu dem werden kann,

was sie für mich persönlich schon lange ist:

Eine Art Auflösung der Widersprüche beim Zusammentreffen.

So etwas in der Kunst und durch sie vorgeführt zu bekommen,

das ist nichts weniger als ein Geniestreich,

weshalb ich dazu rate, sich beim ersten Anhören ff. einfach mal durchzukämpfen,

es auszuhalten, wenn's schwierig wird.

Auch mir hat der Chor zunächst “Probleme” gemacht,

weil damit jedes “Easy Listening” endet,

aber das menschliche Gehirn hat die Eigenart,

das Gewulst durchdringen / sezieren zu können und alles,

was da wirr und überladen erscheint,

beim Hören irgendwann von selber so zusammenzufügen,

dass es “passt”, es braucht nur etwas Eigenerziehung dazu

und muss sich erstmal gewöhnen an das, womit es da konfrontiert wird.

Übrig bleibt dann aber irgendwann ein dermaßen hoher Kunstgenuss,

dass man sich schon am Anfang des Lieds auf sein Ende freut,

denn mit dem verschwindet der Wahnsinn, der in ihm kulminiert,

es liefert, sobald man keine Angst mehr davor und damit der Konfrontation hat,

unerwartet die AW auf den (eigenen) “Hilferuf”,

der aus dem in Wahrheit konstruierten (und damit nicht realen !) Konflikt entsteht !

Ich sehe das als vom Künstler ungeplanten, zufälligen “Nebeneffekt”,

was das Lied umso faszinierender macht.

Das konzentrierte, bewusste Anhören kann jedenfalls hervorragend zur Selbsterkenntnis und damit

als therapeutische Maßnahme eingesetzt werden, denn...

Solange das nicht passiert, das Ende den Konflikt im Inneren nicht auflöst,

bleibt dem Einzelnen noch Angst und Mißtrauen zu überwinden,

da er sich von allem und jedem übervorteilt sieht und vom kindlichen Urvertrauen abgetrennt ist:

Die Gefährdung durch politische/religiöse Fanatiker bleibt akut.


 

Tag oder Nacht ? (oder: Ein Hilferuf) (May Day)


 

Der Fels, auf dem ich stand

sinkt immer tiefer in den Sand

die Wirklichkeit

verändert sich

fast wie im Traum

und schau ich doch mal hin

ergibt sie einfach keinen Sinn

was falsch, was richtig ist,

ich kann es nicht durchschau'n


sprach heut' nen Mann auf der Strasse an

ob nicht er mir eindeutig sagen kann

ob's nun Tag ist oder Nacht

er lief' weiter, konnt's nicht versteh'n

sah' mich an als hätt' er 'nen Geist geseh'n

was hab' ich nur falsch gemacht ?

Überseh'n ? Nicht ganz durchdacht ?

Gibt's gar zwischendrin 'ne unbekannte Macht ???


"Wach' ich oder träum' ich grad' ?"

hab' ich mich seither oft gefragt

doch wenn's ein Alptraum ist,

ist er real

sobald ich glaub' er wär' jetzt aus,

ob Nacht, ob Tag, ich hätt's jetzt raus,

die Umwelt widerspricht mir

jedesmal

 

Nacht ist Licht, Tag ist Dunkelheit

wer's nicht einsieht kommt in Verlegenheit

wehe dem, der widerspricht

liegt der Mensch auch noch so verkehrt

man wird eingesperrt, für verrückt erklärt

und die Leute stimmen zu

denn der Querulant bist Du

und die Mehrheit will bloß immer ihre Ruh' !


Und so begann meine Folterung

Pflaster um den Mund, Purgatorium

Waterboarding für's Gehirn

Ich sprach' nen Mann auf der Strasse an

ob es nun gestern war oder irgendwann

was hab' ich nur falsch gemacht ?

Überseh'n ? Nicht ganz durchdacht ?

Gibt's was zwischendrin ?

Wer ist da an der Macht ???

 

Der Fels, auf dem ich stand

liegt nun begraben unter Schutt und Sand

die Wirklichkeit

ist endgültig bei mir

Was richtig ist, was falsch...

wenn Du's nicht weißt, mach halt

den Fernseher an

oder's Smartphone, denn

die Anderen sagen's Dir


Da sprach wer wen auf der Strasse an

seine Frage war mir sehr gut bekannt

doch die Antwort war mir neu

denn sie kam von 'nem cleveren Mann

der war unterwegs und auf Stimmenfang

für die neue Volkspartei:

“Komm zu uns und Du wirst frei

Denken brauchst Du nicht !”

Und schon war er dabei...

 

(Chor:)

Ich hab's Licht gesehen:

Freude, schöner Götterfunken

So ein Tag, so wunderschön wie heut',

Einigkeit und Recht und Freiheit

Atemlos

Ein Hoch auf uns

der Mensch bleibt Mensch für alle Zeit

Komm mit mir ins Abenteuerland

des Wandern ist ja

doch des Müller's Lust

Hohe Tannen und

ein Stern, der Deinen Namen trägt

mit 66 ist noch lang' nicht Schluss !

 

(Mit einbauen kann man im Chor auch den Refrain der "Internationalen",

"Ein schöner Tag" aka Amazing Grace und z.B. "Lieb' Vaterland, magst ruhig sein",

diese sollten aber dann auf ihre Originalmelodien dazu und damit "dagegen" gesungen werden !)

 

May Day

Originaltext & Musik: John Lees

Originalalbum: “Octoberon” von Barclay James Harvest (1976)

Dt. Text: Rupert am 17.06.2019

Chorsequenz inkl. Motive/Sätze aus Liedern von Pur, Nik P., Herbert Grönemeyer u.v.a.


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Nachkriegskind (Fifties Child)

 

Liebeslektionen

geh'n durch das Herz

ohne Examen

man lernt nur durch den Schmerz

wie man weiterlebt

und weiterglaubt


Lebenslektionen

schwer zu kapiern

's ist wie beim Glückspiel

nur Gewinnen, Verlier'n

ganz ohne Garantie

dass man's durchschaut


Nachkriegskind

halt' dran fest

dass kein Hass die Beiden ersetzt:

Peace and love

bleib' dabei...

nur dann bleibst Du frei


Auch Kriegslektionen

gehör'n zur Natur

Tod und Zerstörung

hinterlassen die Spur

die zur Einsicht führt

sobald man glaubt:


Keiner von uns lebt

allein auf der Welt

Friedenslektion heisst lernen,

wie man ihn hält

trotz bösem Blut und Streit

sich neu vertraut


Nachkriegskind

es ist wahr

schau' gut hin,

erkenn' die Gefahr

schütz' das Recht

vor dem, der's beugt

vermeid' neues Leid

 

Nachkriegskind

halt' dran fest

dass kein Hass die Ratio ersetzt:

wer die Lektionen nicht vergisst

nur der bleibt auch frei.

 

Fifties Child

Originaltext & Musik: John Lees

Originalalbum: “Ring of Changes” von Barclay James Harvest (1983)

Dt. Text: Rupert am 17.06.2019


 

Ohnmächtig ausgeliefert (Victims of Circumstance)

 

Sah' die Nachrichten gestern an

wie kann das sein ?

Scheinbar hält wieder jemand Krieg für 'ne Lösung

stell' Dich drauf ein

Geld für Waffen ist ja immer welches da

auch wenn's dann woanders fehlt

und Menschen hungern, wegen Eurer irren Spiele

weil ja das Leben nichts zählt

 

Ohnmächtig ausgeliefert sind wir Euch:

Lenker, nicht Denker an der Macht

ohnmächtig ausgeliefert droh'n wir Euch:

Gebt bloß acht... gebt bloß acht !

 

Ihr lernt scheinbar nie aus der Vergangenheit

's geht immer um Profit

denn der neue Feind besitzt zu viel Ressourcen

...das alte Lied !

Und wir müssen wohl noch vor Euch auf die Knie

oder direkt an die Front

bringt Euch selber um, oder der Wahnsinn endet nie

hat sich's noch immer nicht gelohnt ?


Ohnmächtig ausgeliefert sind wir Euch:

Lenker, nicht Denker an der Macht

Ohnmächtig ausgeliefert droh'n wir Euch:

Gebt bloß acht, gebt bloß acht !


 

Ohnmächtig ausgeliefert sind wir Euch:

Mörder und Henker an der Macht

Ohnmächtig ausgeliefert droh'n wir Euch...

gebt bloß acht, gebt bloß acht:

Denn ohnmächtig ausgeliefert war auch wer

der dann den Tod am Kreuze fand

Ohnmächtig ausgeliefert, bis als Herr

er auferstand... auferstand !!!!!


Victims of Circumstance

Originaltext & Musik: Les Holroyd

Originalalbum: “Victims of Circumstance” von Barclay James Harvest (1984)

Dt. Spezialtext (ich denke, der Les wird Wert drauf legen, dass der finale Refrain

nicht auf seinem Mist gewachsen ist, aber

a) das war in diesem Fall ja nichtmal der Originalsongtitel,

denn den hatte er damals einfach aus John's LiedRebel Woman” übernommen,

weshalb Rache hier, auch stellvertretend (Mr. Lees was not amused !), süß ist,

und b)

diese Gelegenheit hier nicht zu nutzen,

ich hätte es als Feigheit meinerseits empfunden... es weglassen bzw.

den “normalen Refrain” stattdessen nochmal wiederholen kann man ja immer noch !):

Rupert am 17.06.2019


Wer glauben wir zu sein ? (Who Do We Think We Are ?)


Wir roden den Wald

und nun bleibt er aus, der Regen

und wo's Kornfeld war

ist nun nichts als heisser Sand

Öl fließt in's Meer

Fische kämpfen um ihr Leben

fressen Plastikmüll

und die Stadtluft riecht verbrannt


Zu dumm, unser Planet

hat begonnen, sich zu wehren

wacht auf, höret und seht:

Nichts besteht für die Ewigkeit

wer herrscht aber nicht dient

und sich weigert, umzukehren

riskiert die Zukunft aller

immer knapper wird die Zeit !


Zeit vergeht, das Auto fährt, das Flugzeug fliegt

der Mensch, er träumt, dass er doch die Natur besiegt

doch die sagt NEIN !

Wer glauben wir zu sein ?


Wir beuten aus

was an Bodenschätzen übrig bleibt

machen Krieg dafür

verbrauchen noch mehr Energie

und die Armut wächst

wir seh'n zu und schaffen noch mehr Leid

exportier'n den Tod

doch man nennt's Demokratie


Nur dumm, dass wir die dann

vor den Opfern schützen müssen

Wohlstand hat seinen Preis

wieder bau'n wir Mauern auf

zu dumm, dass es nichts nützt

nur wir woll'n davon nichts wissen

das eig'ne Kind bezahlt

den Werteausverkauf


Zeit vergeht, das Auto fährt, das Flugzeug fliegt

der Mensch, er träumt, dass er doch die Natur besiegt

doch die sagt NEIN !

Wer glauben wir zu sein ?

Wer glauben wir zu sein ?


(“Wir sind die Auserwählten

wir sind das Licht der Welt !”)


Zeit vergeht, das Auto fährt, das Flugzeug fliegt

der Mensch, er träumt, dass er doch die Natur besiegt

doch die sagt NEIN !

Wer glauben wir zu sein ?

Spielen Gott, als ob wir selbst die Erde schufen

wenn's ihn gibt, werd'n die, die sich auf ihn berufen

es schwer bereu'n...

denn wer glauben wir zu sein ?

Wer glauben wir zu sein ?


Wer trägt die Konsequenz ?

Wer trägt die Konsequenz ?


 

Who Do We Think We Are ?

Originaltext & Musik: Les Holroyd

Originalalbum: “Caught in the Light” von Barclay James Harvest (1993)

Dt. Text: Rupert am 18.06.2019 für Greta Thunberg


 

Vom Kind zum Mann (African)


Kinderaugen sie seh'n

falsch und richtig entsteh'n

wenn was weh tut allein

und dann lassen sie's sein

ohne Hass, ohne Gier

ohne “die oder wir”

doch das Kind, es wird zum Mann !:


 

Verkauf' Deine Freiheit

Verzicht' auf dein Recht

mach schwarz aus weiß

und plötzlich geht's Dir schlecht

weil nun andre über Dich bestimmen

denn Du bist ein Farbiger

 

Vergess' was Du glaubst

steck' die Schmerzen brav ein

bist nur 'ne Nummer

musst zu Diensten sein

und wirst nie über Dich selbst bestimmen

Du bist ein Arbeiter


Menschen sind Menschen sind alle gleich

Hautfarben, Rassen, ob arm, ob reich

wer sie auch wie benennt, die Sklaverei

alle woll'n zur Macht, egal, welche Partei !


Die Politik der Apartheid

wo man foltert, unterdrückt

willkürlich richtet

Menschenrechte mit den Füßen tritt

der Farbige, er erfährt sie

immer am eignen Leib

 

Die Politik der blanken Gier

Gewinnsucht, Macht und Geld

wo die Ausbeutung der Ärmsten

Arbeitskosten niedrig hält

der Arbeiter, er erfährt sie

als einz'ge Sicherheit

 

Menschen sind Menschen sind alle gleich

Hautfarben, Rassen, ob arm, ob reich

wer sie auch wie benennt, die Sklaverei

links, rechts oder Mitte

links, rechts oder Mitte

alle woll'n nur Macht, egal, welche Partei !


Die Politik, die Waffen kauft

wo Hungersnot regiert

Die Politik der Multis, die

den Erntepreis diktiert

bezahlt dem ach so feinen Herrn

den Golfkurs und die Jacht

er spielt mit seiner goldnen Rolex

sonnt sich in der Macht

 

Die Politik der Korruption

für's Machtkartell vor Ort

die's Flugzeug eben abschießt

sind auch Reisende an Bord

Die Politik des Rassenhass

das Sündenbockprinzip

nützt immer nur denselben Herrn

und produziert den Krieg:

 

Ein, zwei, drei, Millionen Opfer

für den Machterhalt der unsichtbaren Mörder !

 

Männeraugen sie seh'n

falsch und richtig vergeh'n

auf die Unschuld folgt Hass

immer schmerzt irgendwas

es gibt Neid, es gibt Gier

dauernd “die oder wir”

wird das Kind erstmal zum Mann.


 

African

Originaltext & Musik: John Lees

Originalalbum: “Face to Face” von Barclay James Harvest (1987)

Dt. Text: Rupert vom 18. bis zum 19.06.2019


 

Der Kreis der Veränderung (Ring of Changes)


Zukunftsprognosen

sind nicht trennbar von dem, was mal war

beim Drehen der Räder

kommt zum Vorschein, was schonmal geschah'

immer wieder die

selben Lieder von Liebe und Leid

sie kommen und gehen

wie wir Menschen als Zeugen der Zeit


Was lebt

spürt den Strom

taucht hinab

kommt nach oben

was lebt

bleibt im Strom

und fließt mit ihm davon


Du wirst sehen

was vergeh'n muss

und doch neu ersprießt

wenn vorm Auge

sich der Kreis der Veränderung schließt.


Aus Winter wird Sommer

und aus Ebbe wird auch wieder Flut

aus Unschuld Erfahrung

und was gut ist, es bleibt immer gut

Perversionen und Illusionen sie weichen dem Licht

und was wir auch glauben

Recht und Unrecht verändern sich nicht


Was lebt

spürt den Strom

taucht hinab

kommt nach oben

was lebt

bleibt im Strom

fließt zu Dir, dann davon

 

Du wirst sehen

was vergeh'n muss

und doch neu ersprießt

wenn vorm Auge

sich der Kreis der Veränderung schließt.


Du wirst sehen

was vergeh'n muss

und was neu ersprießt

wie vorm Auge

sich der Kreis der Veränderung schließt.


Du wirst sehen

was vergeh'n muss

und was neu ersprießt

wie vorm Auge

sich der Kreis der Veränderung schließt.

 

Ring of Changes

Originaltext & Musik: Les Holroyd

Originalalbum: “Ring of Changes” von Barclay James Harvest (1983)

Dt. Text: Rupert am 19.06.2019


 


Heimathafen (Harbour)


 

Hell erleuchtet in der Nacht

ruft das Licht des Heimathafens

hat mich bald zu Dir gebracht

müde des Alleinerwachens

mit dem Herzen schwer wie Blei

sehn' ich die Vereinigung herbei

 

Folgend treu dem Sternenlicht

überquer' ich den Atlantik

Denk' an Dein “Vergiss mich nicht !”

schlaf' am Anker der Romantik

träum' von Wiesen satt und grün

wenn zu Hause wir uns wiederseh'n


 

bald werd' ich Dich wiederseh'n

bald werd' ich Dich wiederseh'n...

 

Hell erleuchtet in der Nacht

liegt das Licht des Heimathafens

hat mich wieder heimgebracht

an den Ort des sich'ren Schlafens

nie mehr geh' ich fort von Dir

spricht das nie erwachs'ne Kind aus mir

 

Nie mehr geh' ich fort von Dir...

Nie mehr geh' ich fort von Dir...

 

Harbour

Originaltext & Musik: Woolly Wolstenholme (für Jill)

Originalalbum: “XII” von Barclay James Harvest (1978)

Dt. Text: Rupert am 19.06.2019

 

...und nun, weil sie beide, so als "Fazit", bestens hintereinander passen, zuerst der wirklich "alte Mann",

der zurückblickt, und dann... der in Wahrheit noch junge, wütende (weil frustrierte) Mann,

der sein Resümee zieht, als wäre er durch die Erfahrungen, die er gemacht hat,

allein... bereits weise geworden...

beide Texte (und Songs) gehören mMn zu den besten aus der Feder von John Lees,

wobei ich mir erlaubt habe, die Wut im älteren Lied deutlicher herauszuarbeiten...

das Fazit des jungen Mannes, der, in aller Unvollkommenheit, einen älteren quasi "impersonisiert",

konnte dadurch umso giftiger, um nicht zu sagen "böse" ausfallen,

bei "den Engländern" muss man ansonsten eben viel mehr zwischen den Zeilen lesen,

sonst kapiert man's nie ;-) !

 

Der Fluss meiner Träume (River of Dreams) (kurze bzw. Piano-Version)


 

Seltsam, als ich jung war

hielt ich mich am Geld fest

es hat was bedeutet

ich hab' dran geglaubt

blick' ich nun auf mein Leben

seh' ich nur große Lügen

die den Fluss verfinstern

bis die Zeit sie einem raubt.


Komisch, als ich jung war

hielt sich wer an mir fest

ich hab' was bedeutet

stolz und groß und schön

blick' ich nun auf mein Leben

alles große Lügen

und mein Fluss der Träume

ist vor Schmutz kaum noch zu seh'n


oh oh

oh oh

seltsam, wie die Träume untergeh'n

 

oh oh

oh oh

Ich würd' lieber klares Wasser seh'n.


 

River of Dreams

Originaltext & Musik: John Lees

Originalalbum: “River of Dreams” von Barclay James Harvest (1997)

Erstveröffentlichung der Piano-Version (kurzer Text) auf “Revival” von BJH through the Eyes of John Lees (1999)

Dt. Text: Rupert am 19.06.2019

 

Resümee (In My Life)


Was man sieht

ist mal Wahrheit und mal Trug

wenn es stimmt

bleibt es für sich selbst genug

ich sah' Glück

und den Faden, an dem's hing

wer bezahlt

und am Ende leer ausging


Wo ich war

hab' ich Chaos herrschen seh'n

hörte Narren

die sich selber nicht versteh'n

Was Du planst

wenn Du schuftest für ein Ziel

löst sich auf

wenn das Schicksal's anders will


Kleiner Mann jagt dem Wohlstand hinterher

Mittelstand hat schon viel und will noch mehr

Gott bleibt stumm wenn Du fragst nach Lohn und Ehr':

Sei nicht so dumm

wem's gebührt

dem wird sich verneigt

karg bleibt der Lohn

und die Ernte fährt nur ein

wer sich anpasst und schweigt

anpasst und schweigt

anpasst und schweigt

anpasst und schweigt

anpasst und schweigt...


 

In My Life

Originaltext & Musik: John Lees

Originalalbum: “Time Honoured Ghosts” von Barclay James Harvest (1975)

Dt. Text: Rupert am 19.06.2019
 

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Die nächsten zwei Lieder behandeln ein Lieblingsthema von Les,

denn bei ihm geht's immer wieder um's Fliegen,

was ja auch sehr gut zu BJH und ihren Fans passt,

denn eigentlich wollen wir das ja immer wieder:

Zu den Klängen unsrer Lieblingsband abheben und in einer wohligen Welt

der Liebe und Harmonie verschwinden.

Dagegen ist mMn auch wirklich nichts einzuwenden,

solange man auch wieder in der Realität landet,

ohne dass es unsanft zugeht,

weil man für diese zu blind geworden war.

Wie viele bisherige Texte – nicht nur von John, sondern auch

vom Les, der als LI gleich im nächsten Lied ganz offen zugab,

dass er “ein Träumer war” - zeigen, hatte man bei BJH

so etwas in Wahrheit nie zu fürchten, im Gegenteil,

aber die Kritiker eben... sie versteh'n oft keinen Spass

und wenn man bei BJH eine Sache nie fand,

solange zumindest John und Les zusammen waren,

dann war es Engstirnigkeit.

Der erste Text war sehr leicht zu übersetzen, ich musste so gut

wie gar nix ändern und außerdem ist er recht kurz,

und auch fürn zweiten musste ich keinen Rilke-Revival-Kurs besuchen.

Was beide Lieder außerdem gemeinsam haben, ist...

dass die Liveversionen (“Taking Me Higher” auf den "Live Tapes": Das Gitarrensolo

und Ende... super ! “On the Wings of Love” auf “Glasnost”:

All diese furchtbar künstlichen Sounds, die das Original wie

ein überkanditeltes Demo klingen lassen, wurden durch eine echte Band ersetzt,

wieder liefert John's Gitarre zusätzliche Höhepunkte

und der Song braucht auch keine Tonartwechsel mehr, er hebt endlich ab !)

den Studioaufnahmen deutlich überlegen sind (obwohl “Gone to Earth”

sehr angenehm damit endet). Gönnen wir uns nun also mal sowohl

Traum alsauch Flug, denn danach gibt's (logischerweise) wieder genug Stoff,

der uns auf den Boden der Realität zurückbringen wird !

Rupi
 

Immer höher (Taking Me Higher)


 

War zuvor ein Träumer

doch Du weißt, ich fand

'nen bessren Weg:

Dich !

Hielt mich für'n Verlierer

doch lag damit falsch

denn Du trägst mich ich immer höher

ja, Du trägst mich immer höher

uh... uhuhuhuu...

immer noch höher

uh... uhuhuhuu...

Schatz, mit Dir flieg ich immer höher

es geht wirklich immer höher...


Ja, Du trägst mich immer höher

Du trägst mich immer höher...


 

Taking Me Higher

Originaltext & Musik: Les Holroyd

Originalalbum: “Gone to Earth” von Barclay James Harvest (1977)'

Dt. Text: Rupert am 19.06.2019

 

Liebesflug (On the Wings of Love)

 

Die Augen zu, träum' mir die Zeit davon

verjag' die Schatten in der Nacht

ich zähl' die Stunden bis der Morgen kommt

seh'n mich nach Dir und liege wach

hörst Du's Radio ? Kannst Du mich im Geiste vor Dir seh'n ?

Sie spiel'n hier grade unser Lied

und ich seh' Dich wartend an der and'ren Seite steh'n

als hörst Du grade mit mir mit


Setz' die Segel, spann' die Flügel weit

und wir fliegen zu zweit

spür' die Schwerelosigkeit

in einem Atemzug

und wir erreichen die Unendlichkeit

uh... komm', flieg mit mir den Liebesflug !


Uh... Du hast wirklich grad' an mich gedacht

denn das Handy klingelt schon

und Du sagst mir Du hast dasselbe gemacht

nun nochmal mit Telefon:


Setz' die Segel, spann' die Flügel weit

und wir fliegen zu zweit

spür' die Schwerelosigkeit

in einem Atemzug

und wir erreichen die Unendlichkeit

uh... komm', flieg mit mir den Liebesflug !

Uh-hu

Uh-hu-hu

 

Und bald spannen wir die Flügel weit

fliegen wieder vereint

dann spür'n wir die Schwerelosigkeit

mit jedem Atemzug

und wir erreichen die Unendlichkeit

uh.. das Leben wird zum Liebesflug !

 

"On the Wings of Love"

Originaltext & Musik: Les Holroyd

Originalalbum: “Face to Face” von Barclay James Harvest (1987), CD only

Dt. Text: Rupert am 19.06.2019

 

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Der Preis einer Kugel (Cheap the Bullet)


 

Die Strassen sind rotgefärbt, es ist Menschenblut

ohne Grund

Stark gegen Schwach gibt's schon morgens zum Pausenbrot

ohne Grund

Man redet nicht, man schlägt zu, macht die Andern platt

ohne Grund

Es reicht schon aus, wenn wer 'ne eigne Meinung hat

ohne Grund


Was ist denn ein Leben schon wert ?

Eine Kugel für's Gewehr

wer den Abzug drückt, fragt nicht mehr

Gewalt hat ihn Gewalt gelehrt


Im Internet gibt's die Pornos ja jugendfrei

ohne Grund

Man züchtet Ghettos mit Ängsten und Kriegsgeschrei

ohne Grund

Zünd's Auto an, mach's kaputt wenn's nicht Dir gehört

ohne Grund

so wird Gewalt zur Spirale und eskaliert

ohne Grund

 

Was ist denn ein Leben schon wert ?

Eine Kugel für's Gewehr

wer den Abzug drückt, fragt nicht mehr

Gewalt hat ihn Gewalt gelehrt


Man tauft Dich mit dem Vorurteil

Mit Hass wird konfirmiert

der Totschlag führt zur Priesterweih'

doch die Welt wird modernisiert

durch die Medien

durch das Fernsehen

formt sie jedes Kind !


Was ist denn ein Leben schon wert ? (Eine Kugel !)

Eine Kugel für's Gewehr (für das Gewehr !)

wer den Abzug drückt, fragt nicht mehr

Gewalt hat ihn Gewalt gelehrt (Gewalt gelehrt !)

Auf den Kugelpreis reduziert (Eine Kugel !)

Söhne, Töchter im Visier (für das Gewehr !)

und der Vater, der sie verliert

gäb' alles her, wär'n sie noch hier ! (gäb' alles her !)

 

Was ist denn ein Leben schon wert ? (Eine Kugel !)

Eine Kugel für's Gewehr (für das Gewehr !)

wer den Abzug drückt, fragt nicht mehr

Gewalt hat ihn Gewalt gelehrt (Gewalt gelehrt !)

Auf den Kugelpreis reduziert (Eine Kugel !)

Söhne, Töchter im Visier (für das Gewehr !)

und der Vater, der sie verliert

gäb' alles her, wär'n sie noch hier ! (gäb' alles her !)


 

Cheap the Bullet

Originaltext & Musik: John Lees

Originalalbum: “Welcome to the Show” von Barclay James Harvest (1990)

Dt. Text: Rupert am 20.06.2019


Vom Ort der treuen Teufel (The Devils That I Keep)

 

Der Ort, von dem ich Dir heut' sing

an den willst Du bestimmt nicht hin

man spürt ein Messer, kalt wie Stein

es drückt, doch dringt nicht wirklich ein

doch dann verlässt Du diese Welt

als ob man von der Erde fällt

die Hoffnung stirbt, Du bist allein

und Du wirst stumm von Deiner Pein

 

Was man von außen sagt und tut

macht keinen Sinn, nichts ist mehr gut

alles ist stumpf und hohl und leer

und Mitleid gibt es keines mehr

auch nicht vom Gott, zu dem Du brüllst

weil Du nun endlich Frieden willst

es bleibt, wie's war …am Ort der Spreu

nur Deine Teufel sind Dir treu

 

Ich weiß, dass niemand mich versteht

weil's Jahr für Jahr so weitergeht

eigentlich gar nichts mehr geschieht

da hilft kein Schlaf, ich bleibe müd'

was ich auch tat, ich würd's bereu'n

und was auch war, ich würd's verzeih'n

begänn' mein Leben dann bloß neu

doch nur die Teufel sind mir treu.

 

The Devils That I Keep

Originaltext & Musik: Woolly Wolstenholme (Credits geteilt mit John Lees)

Originalalbum: „Nexus“ von Barclay James Harvest through the Eyes of John Lees (1998)

Dt, Text: Rupert am 20.06,2019

für alle, die unter dieser schrecklichen Krankheit leiden...

und natürlich den wirklich „großen Mann“, dem es im Dezember 2010 zu viel wurde,

noch länger gegen sie anzukämpfen. Ich hab' in meinem ganzen Leben keinen lieberen,

echteren, sympathischeren und ehrlicheren Menschen getroffen als Woolly und vermisse

ihn seither wie einen Zwillingsbruder, auch wenn wir nur ganze 2 Mal

miteinander gesprochen haben.

Dies zu verstehen, das weiß ich, es ist zu viel verlangt, eine Erklärung aber trotzdem:

Viele Dinge, das beweisen gerade die besten BJH-Aufnahmen in Ton und Bild,

kann man durch Konservieren irgendwie „Festhalten“ und immer wieder „neu erleben“,

aber nichts kann das Erlebnis ersetzen, zur selben Zeit mit diesem Mann am selben Ort

(gewesen) zu sein, denn man musste ihn zu 100% LIVE erleben, um nachvollziehen zu können,

was für einen Unterschied er machte, denn der ging weit über's Musikalische hinaus.

Es macht einen Riesenunterschied ob so ein Mensch da ist oder nicht,

das kann man aber nur nachvollziehen, wenn man ihn hat erleben dürfen,

auch Ton- und Bildaufnahmen transportieren davon höchstens Spurenelemente.

Aber glauben kann man's mir, denn ich lüge nicht:

Seine Anwesenheit kann bzw. konnte man nicht bezahlen, schon gar nicht mit Geld,

so wie seine Abwesenheit durch nichts und niemanden wieder wettgemacht werden kann,

diese Lücke bleibt ungefüllt, da kann kommen, wer will und machen, was er will,

er ist zum Scheitern verurteilt.

Ich bitte wirklich drum, mir meine Litanei zu verzeihen – und auch das ständig wiederkehrende

Klagen, wenn's zur Anklage wird. Aber, wie im Teletext gelesen, hunderttausende Euro für die Waffe,

mit der Vincent Van Gogh sich in den Bauch geschossen haben soll,

zu bezahlen, aber solche Menschen nicht zu schätzen, solange sie hier sind,

ja, ihnen stattdessen das Leben in Frieden (und mit ihrer Arbeit entsprechend entlohnt)

streitig bis unmöglich zu machen, es ist so pervers, dass ich schreien möchte,

unter'm Strich bleibt immer das Urteil, dass wir deren Anwesenheit und Arbeit

als Menschen wie als Menschheit keine Sekunde lang und für kein Geld der Welt verdient haben

und verdienen, ich nehme mich da selber nicht raus.

Dennoch, auch das gehört zum Lamento dazu,

es fühlt sich für mich immer noch so an, als hättet „IHR“ in mir weggenommen,

was zu Aggressionen führt, die ich jedes Mal neu in mir bezwingen muss,

und das kommt zu meiner „normalen Last“, die unerträglich genug ist,

immer dann dazu, wenn ich drüber ins Nachdenken gerate.

Ich wechsle deshalb jetzt besser das Thema !

 

Also... mit dem nächsten Lied, so hatte ich's geplant, wollte ich das Kapitel „BJH eingedeutscht“

beenden, allerdings ist es nun schon vor ein paar anderen, die ich noch machen möchte,

fertig“ geworden, und ich will's natürlich niemandem vorenthalten,

also setze ich's jetzt schonmal rein, später aber dann ans Ende, ich hoffe, das ist okay.

Dass John Lees ein Riesen-Beatles-Fan ist, das wird eigentlich schon beim Blick

auf diverse Songtitel klar, noch ehe man das nächste Lied überhaupt gehört hat.

Und ich bin eben ein BJH-Fan, wie's andere für die Beatles sind,

also war mir klar, dass ich diesen Song benutzen werde,

um damit dasselbe zu machen, was John für die Beatles gemacht hat...

mehr oder weniger. Den Gedanken, die Geschichte meiner Lieblingsband

damit auf lose Weise zu erzählen, habe ich aber schnell wieder fallengelassen,

hier geht’s wirklich um die (Song-) Titel  - auch wenn ein BJH-Album-Titel vorkommt,

der dann den Kreis zum Anfang inhaltlich wieder schließen soll,

denn so wie's mit den Beatles losgeht, hört's strophenmäßig

auch wieder mit ihnen auf, was all ihre Fans ja blicken müssten:

So ist hier „Once Again“ gemeint, man kennt eben auch „For No One“

und „She Said She Said“ (deswegen „letzteres... einmal wiederholt“)

als Beatles-Lieder – genau wie „In My Life“...

Once Again“ bedeutet in diesem Text „noch einmal (Beatles) !“

Und so steckt auch genug Hommage an diese Band mit drin...

wie's ja mal gemeint war.

Was der Text nicht (auch noch) explizit sagt:

Mockingbird“ gibt’s u.A. einen von James Taylor,

Jonathan Livingston Seaguall“ ist von Neil Diamond beliebt...

und ich kenne einen „Medicine Man“ z.B. von Elton John,

aber es gibt auch weitere.

Die Bee Gees habe ich – mit dem „Mining Disaster“ - trotz dritter Strophe,

die ich mir wegen einer ebensolchen auf „Nexus“ noch erlaubt habe,

leider „nicht mehr untergebracht“,

aber „The Great 1974 Mining Disaster“ kommt ja noch

und ist, für sich genommen, ja bereits eine Hommage an die Bee Gees

(inhaltlich aber mindestens ebenso sehr ein Tribut an David Bowie)...

also konnt' ich mir das auch guten Gewissens sparen.

So, für heute war's das, mal seh'n wann und womit es weitergeht !

 

Rupi

 

Songtitel (Titles)

 

Klar, dass man „In My Life“ eher von den Beatles kennt

und bei „The Iron Maiden“ an wen anders denkt

auch bei der Möwe „Jonathan“

...„Mockingbird“

meint wer BJH

...wär'n verkehrt

 

Von wegen „Poor Man's Moody Blues“

die war'n doch nie „In Search of England“,

Suicide?“

Child of Man“ und „...of

the Universe !“

 

Der Tolkjen-Fan horcht auf, sagt man „Galadriel“

der „Rock'n'Roll Star“ ist dem Byrds-Fan ein Juwel

One Night“, nicht nur für'n Elvis-Fan

war das der King...

aber nicht „The Song (They Love to Sing)“ !

 

Von wegen „Poor Man's Moody Blues“ !

Die war'n doch nie „In Search of England“

Paper Wings“

Ra“, „Beyond the Grave“

und „Medicine Man“ !

 

Victims of Circumstance“ sind Ultravox mit „Hymn“

Life is for Living“ aber kriegt kein andrer hin

sag'n auch „For No One“ und „She Said“

letzteres...

...einmal wiederholt... „Once Again“ !

 

Von wegen „Poor Man's Moody Blues“

die war'n doch nie „In Search of England“

Loving is...

Easy...“ oder „Love...

On the Line“

 

Von wegen Poor Man's Moody Blues (Nova Lepidoptera)

die war'n doch nie In Search of England

(und hab'n auch Berlin nicht allzu oft geseh'n...)

Von wegen Poor Man's Moody Blues (Fifties Child)

schon eher In Memory of the Martyrs (Rock'n'Roll Lady, African)

Von wegen Poor Man's Moody Blues (Play to the World, The World Goes On !)

die war'n doch nie in Search of England

(doch höchstens 'nem Akkord, der mal verloren ging !...)

Von wegen Poor Man's Moody Blues (Fifties Child)

schon eher In Memory of the Martyrs (Mother Dear, Mother Dear...)

Von wegen Poor Man's Moody Blues...

 

(ad nauseum)

 

Titles

Originaltext & Musik: Trad. (Text zusammengesetzt aus Beatles-Songtiteln) Arr. John Lees

Originalalbum: „Time Honoured Ghosts“ von Barclay James Harvest (1975)

Neuversion mit dritter Strophe auf „Nexus“ von BJH „through the Eyes of John Lees“ (1998)

Dt. Text: Rupi mit Titeln von Barclay James Harvest am 20.06.2019

 


Auf dem Absprung (On Leave)

 

Erst drehst Du Dich um

und dann läufst Du weg

Tag kommt wieder nicht

Motte will ans Licht

Jemand ruft nach Dir

Du kannst ihn nicht hör'n

vor Finsternis und Leid

kein Trost, der ihm verbleibt


Liebe als Gefühl wird so stark

es bleiben nur die Wehen

Liebe als Gefühl wird so stark

man wird blind beim Seh'n

ständige Bedrängnis

Hingebungsgefängnis

verurteilt ohne Schuld

zu ewigem Verhängnis

nun war's Dir genug


Altes lässt nicht los

Neues lässt nicht sein

Du frisst es in Dich rein

bleibst im Schmerz allein

Nur ein Abschiedsscherz

als wär's damit gleich

dass niemand den mehr hält

der in den Abgrund fällt


Liebe als Gefühl wird so stark

es bleiben nur noch Wehen

Liebe als Gefühl ist so stark

man wird blind beim Seh'n

ständige Bedrängnis

Hingebungsgefängnis

verurteilt ohne Schuld

zu ewigem Verhängnis

Du nahmst Dir den Flug


 

Schutz vor der Sonne

Leben als Drama

Momente ungesehen

gefangen in der Kamera

Mahlergesänge

Im Einfachen das Schöne seh'n

Extreme beim Fühlen

Sehnsucht, Synchronizität

Nicht die Beschädigung

Betrug, der ihr zugrunde liegt

Akkorde, die beleidigen

perfekt nur, weil's 'nen Makel trägt

Abflüge verschoben

Wegweiser verhangen

den letzten holt der Teufel

rapid auf Grund gegangen

Grüße zur Jahreszeit

durch Schmerzen verbittert

Nächster Tag die reine Pein

Nachschrift mit “Mach's gut” trifft ein

Nicht zum ersten Mal

aber zum letzten Mal

Erdball der Verwirrung

WANN NUR LAUF' ICH WIEDER GERADEAUS ???????????


On Leave

Originaltext & Musik: John Lees, Craig Fletcher, Jeremy Smith & Kevin Whitehead

Der finale Textteil (auch musikalisch: Der Höhepunkt des Lieds,

eine Art “BJH meets Marillion” !)

besteht aus im “Stream of Consciousness” (a la James Joyce)

zusammenkulminierenden, persönlichen Erinnerungen an WW,

Gesprächszitaten (Oft “OT” !) und Gedankenfetzen,,

so wie der Songtitel selbst die “Abschiedspostkarte” zitiert, die JL – kurz nach

dem Geschehnis - per Post erhielt: “On Leave”,

ein in letzter Konsequenz furchtbar schmerzhafter “Abschiedsscherz”,

denn das war alles, was draufstand.

Ich denke oft, dass WW damit, ohne jegliche bösen Gedanken,

ein letztes Mal seine aufrichtige Wertschätzung mitteilte,

sodass sich der Adressat eigentlich “von” schreiben kann,

aber diese annehmen zu können, ohne im Inneren aufzuschreien,

ja, ohne Schuldgefühle zu haben, ist so gut wie unmöglich,

bis man ohne jeden Zweifel (wieder) glauben kann,

dass (trotz der furchtbaren Realität) alles gut ist...

in so einer Situation derart lakonisch alle inkl. sich selbst auf den Arm zu nehmen,

bedeutet mMn, dass er sagen wollte “Mit mir ist alles gut,

ich kann bloß nicht mehr, jetzt beweist mir, dass auch mit Euch

alles gut ist... indem ihr's annehmt... bitte lasst mich gehen !”

Ich glaube deswegen fest, dass dies der Wunsch des Absenders war (und bleibt),

weshalb es nun für uns ein stetes Ringen ist, diesen Punkt im Inneren zu erreichen,

egal, wie unmöglich dies scheint, weil... wir bräuchten zumindest die Bestätigung,

dass er ein für alle Mal aus seinen Schmerzen erlöst ist,

und diese kann erst vollständig erreicht werden durch seine erneute,

UNS erlösende, tröstliche Anwesenheit... und damit einzig in einer anderen Welt.

Wir werden nie wirklich darüber hinwegkommen” (JL, mehrfach, bei Konzertansagen zum Lied).

 

Originalalbum: “North” von John Lees' Barclay James Harvest (2013)

Dt. Text: Rupert am 21.06.2019 (für die Freunde und Hinterbliebenen)

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Bürgerkrieg (Cold War)


 

Im Bürgerkrieg geboren

sie sieht zum Himmel rauf

jeden Tag wird's finster

Bomber steigen auf

fliegen wie Adler

reiten auf dem Wind

und unten steh'n Ruinen

täglich kommt der Tod

wer denkt schon an ein kleines Kind ?

 

Wir werden frei, wir sind nicht alleine”

so tönt es im Ohr, das Partisanenlied

ein Echo nur, sie kann's nicht begreifen

nur Tränen und Leid

und Angst und Gefahr

...es bleibt doch, wie es war

bleibt doch, wie es war

 

Kalt wird der Winter

knapp der Proviant

Vater schreibt nach Hause

es zittert seine Hand

nah' an der Grenze

das Atmen fällt ihm schwer

die Kameraden fallen

man hat sie eingekreist

er kämpft zwar noch, doch glaubt nicht mehr


Wir werden frei, wir werden nicht weichen !”

So tönt es im Ohr, das Partisanenlied

die Welt schaut zu, man zählt nur die Leichen

und wieder vergeht

ein weiteres Jahr

es bleibt doch, wie es war

bleibt so, wie es war

bleibt doch, wie es war....


 

Die Mutter weint: “Du lässt uns alleine

es kauft uns kein Brot, Dein Partisanenlied !

Gespalt'nes Land, verlorene Träume

Ich bete zu Gott,

doch der ist nicht da.....

es bleibt so, wie es war

bleibt doch, wie es war

bleibt immer, wie es war... “


 

Cold War

Originaltext & Musik: Les Holroyd

Originalalbum: “Caught in the Light” von Barclay James Harvest (1993)

Dt. Text: Rupert am 22.06.2019


Schläfriger Sonntag (Sleepy Sunday)

 

Du drehst Dich weg

und doch gibt's kein Versteck

denn in Deinem Kopf, da findest Du nur ihr Gesicht

wirst Du's denn je wieder lächeln seh'n ?

Du läufst versunken in Gedanken gegen's Licht


Warte eben ab

streune durch den Park

kannst heut' nicht viel machen...

schläfriger Sonntag


Du drehst Dich weg

es bleibt Verwunderung

Horizonte weiten sich und Du weißt nicht warum

Versproch'nes bleibt unerfüllt,verliert den Sinn

und Dir bleibt wieder nur Ernüchterung


Wart' es eben ab

streune rum im Park

kannst nicht viel mehr machen

...schläfriger Sonntag

Null Motivation

sag, was macht es schon ?

Ob Träumen oder Wachen

...schläfriger Sonntag


Vielleicht ist's nur ein Test

wie hält man's aus

und wie lang

so ganz ohne Liebe ???

Als ob ich das kann...


Ich dreh' mich weg

doch es gibt kein Versteck

denn in meinem Kopf da finde ich nur Dein Gesicht

Versproch'nes bleibt unerfüllt, verliert den Sinn

und was ich auch tu', ich kapier' es nicht


hak' die Woche ab

streune rum im Park

nichts scheint von Bedeutung

...schläfriger Sonntag

regenlos und schwül

mulmiges Gefühl

wann fällt die Entscheidung ?

Schläfriger Sonntag...


 

Sleepy Sunday

Originaltext & Musik: Les Holroyd

Originalalbum: “Revolution Days” von Barclay James Harvest featuring Les Holroyd (2002)

Dt. Text: Rupert am 22.06.2019

 

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Die nächsten zwei Lieder behandeln das Thema „Mutter-Sohn“ auf unterschiedliche Weise,

was auch logisch ist, wenn man bedenkt, dass viele Jahre zwischen ihrer Entstehung liegen,

im ersten, uralten Lied, ist der Junge (das LI ! Der Schreiber war schon weiter... lol)

ja auch fast noch ein Kind,

die Pubertät setzt mit einer verstörenden Vision ein,

was der Mutter deutlich zeigt, dass die Zeit naht,

in der sie loslassen muss,

weshalb sie ja weint, statt ihrem Sohn zu antworten.

Schauerlich schön geraten ist diese Konfrontation mit Abschied und Tod,

und sicherlich trägt Robert Godfrey's Orchesterarrangement eine Menge dazu bei,

diese seltsame, einzigartige Stimmung zu erzeugen,

die das Lied für mich so herausragend macht...

nachdem ich hier:

Wer ist Songwriter und was macht ein Arrangeur ? Der "Godfrey-Case" (1985-95)

so über ihn geschimpft habe, will ich dies nicht unerwähnt lassen !

Das zweite Lied hat mich vor allem wegen des sehr treffenden Textes tief berührt,

und ich bin happy, es zwei Mal live gehört zu haben,

es erklang nur bei den „Nexus“-Konzerten, ehe die Tour in Pratteln endete,

auf den anschließenden Open Air's wurde es durch „Medicine Man“ ersetzt.

Das Konzert in Pratteln war ohnehin ein Besonderes,

denn als ich per Zug dort ankam, war große Aufregung zu spüren,

als wäre man verzweifelt dabei, etwas zu suchen,

und die Anwesenheit der Polizei machte das Gewusel umso rätselhafter.

Die Antwort auf die Frage „Warum“ gab dann Woolly beim Konzert,

denn seinem Boss war am Nachmittag, beim Bummel durch die Stadt,

die Brieftasche abhanden gekommen !

Lots of money in it, thank you, Switzerland !“ scherzte er mehrfach,

um John's entsetzte Blicke vor Publikum zu ernten.

Apropos ernten: Auch eine weitere Frage, die sich beim Blick auf die Bühne

ergeben hatte, wurde am Ende des Konzerts beantwortet,

denn die Mikro- und Notenständer waren mit Bananen behangen gewesen,

und die ganze Zeit über hatte ich mich gefragt, was das soll,

und ob wir der Band etwa beim Bananenessen zugucken müssen !

Auch dies, da bin ich mir sicher, war Woolly's Scherz gewesen,

und zwar zum Tourabschluss, denn sie warfen dann die Bananen ins Publikum.

WOOLLY !

Hehe... naja, zu „Star Bright“ muss ich hoffentlich nicht mehr viel sagen,

denn dass dieses Lied um den "Mutter-Sohn-Konflikt“ geht,

und zwar in der „klassischen Variante“ (Sie will nicht loslassen, er muss doch

beschützt werden ! Muss er, ja, der arme Bub... aber eher vor IHR !), lehrbuchreif,

habe ich mit meiner Eindeutschung hoffentlich deutlicher gemacht,

als es für manche das Original ist – dabei ist's wirklich sehr einfach zu verstehen gewesen,

zumindest verglichen mit anderen, weitaus enigmatischeren Liedern von John,

denn viel alternative Möglichkeiten existieren ja nicht... in der Realität...

und er ist eben Realist.

Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass dieses Lied, als es zur Veröffentlichung kam,

auch schon wieder uralt gewesen ist, denn es stammt von 1983 und war

für „Ring of Changes“ nicht vollendet worden.

Letztlich ein Segen, denn so konnte es dann, in Woolly's Händen,

zu einer auch klanglichen Offenbarung werden... vor allem „Live“,

und gottseidank kam es auf „Revival“ mit drauf.

Bei einem der zwei Male, die ich's live hörte, hat John bei seinem Solo am Ende

gar „getappt“, aber was die „Revival“-Version zu etwas ganz besonderem macht,

ist, dass man hören kann, wie sein Solo hier beendet wird...

und zwar durch den Riss einer Saite. Das war nämlich kein Effektgerät und gottlob

kam dieses Ende auch nicht zu früh (und wurde außerdem

sensibelst von Craig Fletcher's Bass "übernommen"... der damals ja auch

noch viel jünger war... hach... die Erinnerungen... those were the days wink) !

Preisfrage für die Mutmaßer:

Wer bestand auf dieser Version zur VÖ obwohl es genug andere gab ?

Ich kann ihn förmlich vor mir sehen: „Das ist doch das BESTE dran, John !

Das MUSS so sein, so ist es PERFEKT !“

Lmao...

Wetten werden noch angenommen...

und zwar beim...

Rupi.

 

 

Ach, Mutter (Mother Dear)

 

Ach Mutter sag'

was war das für 'ne Nacht

sah' ein hellweißes Licht

bin zur Schau dann erwacht:

Das schönste Mädchen

das ich jemals sah' !

 

Als ich Dich sah, Liebster“

sprach's dann zu mir

aus der Ferne,

da zog' mich die Liebe zu Dir !“

Ach Mutter, weine nicht,

erklär' es mir

Was bedeutet dieser Traum ?

Ich bin verwirrt

kann man in die Zukunft schau'n ?

 

In der Nacht, Mutter, sag',

stand ein pechschwarzer Mann

bei der hellweißen Frau

und er starrte mich an

Man nennt mich Tod“

...entfuhr' es ihm sodann !

Liebe Mutter, wenn Du weinst,

bekomm' ich Angst !

Ist er Dir etwa bekannt

aus der Nacht ?

 

Mutter sag',

weine nicht, ich bin bei Dir

Mutter sag'

doch wohin mein Traum mich führt...

Mutter sag'

heute Nacht, was ist mit mir gescheh'n ?

Es ist kalt neben Dir

und ich kann's nicht versteh'n

bitte höre mir doch zu

und wein' doch nicht

was bedeutet dieser Traum ?

Mutter, sprich

kann man in die Zukunft schau'n ?

Mutter, sprich...

 

Mother Dear

Originaltext & Musik: John Lees

(Credits geteilt mit Woolly Wolstenholme, Les Holroyd & Mel Pritchard)

Originalalbum: „Barclay James Harvest“ (1970)

Dt. Text: Rupert am 23.06.2019

 

Sternenklar (Star Bright)

 

Sie will nicht hören

wie oft man's ihr auch sagt

für sie bin ich noch ein Kind

ich spür' die Klammer

die Angst, dass es versagt

bis sie mir den Atem nimmt

unsre Gefühle

wir zeigten sie einst

frei und sternenklar

 

Lässt mich nicht gehen

meint, ich wär' zu jung

und ich kann nicht offen sein

würde sie verletzen

spiel' blind und taub und stumm

und sondre mich ab allein

damals hab' ich noch geträumt

doch inzwischen bin ich zum Mann erwacht

es geht nicht zurück, denn mein eigenes Glück

es bleibt sternenklar

sternenklar

sternenklar

 

damals hab' ich noch geträumt

doch bin längst zur Realität erwacht

das Kind will sie binden

zu blind, um's zu finden

im Sternenklar

sternenklar

sternenklar.

 

Star Bright

Originaltext & Musik: John Lees (Credits geteilt mit Woolly Wolstenholme)

Originalalbum: „Nexus“ von Barclay James Harvest through the Eyes of John Lees (1998)

Dt. Text: Rupert am 23.06.2019

 


Es folgen nun 3 (weitere) Beispiele aus der Abt. “Les und die Frauen”...

Nun, was soll ich schon dazu sagen außer... ähem...

dass ich mir erlaubt habe, den dritten der drei folgenden Texte

um einiges zu “verschärfen” (einfach, weil mir danach war... mMn steckt es

eigentlich so, via “English Understatement”, im Lied drin, aber so richtig sauer geht in Teutsch eben anders),

und aus der “inneren Ansprache an (eine) SIE” habe ich gleich ein “Selbstgespräch” gemacht,

weil ich finde, dass diese Frau ja... ohnehin nicht zuhört, da scheint mir sowas konsequenter,

auch weil das LI dabei so tun kann, als spräche es “mit einem anderen Mann”,

denn eigentlich will er ja... nicht wirklich der Narr sein, den er aus sich hat machen lassen.

Allein schon, um aus dieser Rolle leichter rauszufinden... auch dies, weil's Distanz schafft,

zusätzlich zur Schärfe...

Ansonsten... naja, auch die Rock'n'Roll Lady habe ich

leicht verändert weil deutlicher gezeichnet,

und aus dem “don't choose or a loser you'll be

habe ich eine Art “It's fine as long as it's my choice” gemacht,

denn im Refrain... da spricht kein armes Opfer,

und aus dem “Sie” wird ein “Du”.

Denselben Trick habe ich auch bei “Hold On” angewandt,

das sonst wohl seinem Originaltext am Nähesten kommt.

Außer “Waiting On the Borderline” hat man diese Lieder ja bis heute

immer wieder live gehört, also müssen sie dem Les auch was bedeuten,

und so anno 1990/92 fand ich das wirklich, schon aus Abwechslungsgründen,

ziemlich gut so. So richtig “in die Tiefe” gehen sie ja nicht,

aber das Gute vor allem bei der “Rock'n'Roll Lady” ist ja,

dass es sowas gar nicht muss, ja, in diesem Fall hätte ich “mehr Tiefe”,

erst Recht bei meinem Text dazu, vollkommen verkehrt gefunden,

denn moralische Wertungen sollen hier andere abgeben,

oder eben ein wirkliches Opfer spricht, da gehört's dann zum Ausdruck

der Verletzung und damit zur Perspektive dazu.

Außerdem ladet das Thema den Schreiber dazu ein,

seiner Fantasie freien Lauf zu lassen,

als Beobachter nämlich nimmt man immer genug mit,

um dabei auch in Rollen zu schlüpfen, die mit dem eigenen

(Privat-) Leben letztlich nicht viel zu tun haben brauchen -

mein “Jailbird” ist ja auch so ein Lied (obwohl es mir da wirklich

um den Mann ging !).

Was mMn aber, Rollenspiele hin oder her und auch trotz allen Änderungen,

deutlich wird, ist...:

Nun, der Les hat 'ne Schwäche für Frauen mit einer

bestimmten (sexuellen) Ausstrahlung, und die sind...

oft mit Vorsicht zu genießen, ob nun eher “junges Gemüse”

(“Hold On”) oder ziemlich abgebrüht (“Rock'n'Roll Lady”)

bis völlig ausgekocht (“Waiting On the Borderline”).

Und irgendwie bild' ich mir ein, ihn da... verstehen zu können.

Sie sind eben... interessant, mindestens, und ein Mann

kann letztlich seine Natur nicht verleugnen.

Trotzdem mag er's mir (von Mann zu Mann !) verzeihen, dass ich seine Texte

meiner Erlebnis/Gefühlswelt angeglichen habe !


 

Glaub' dran (Hold On)

 

Manchmal sieht man sie warten im Schatten

vor der Disco-Eingangstür

noch blutjung und schon auf der Suche

die Musik führt sie hierher

Engelsgesicht, 's war wiedermal nichts Ernstes

aber Trostpreise gibt's ja genug

und Du weißt genau, wie weit Du geh'n kannst

geh' nun Tanzen, die Jungs seh'n Dir zu...


Glaub' dran

Du musst Dich nur bewegen

Glaub' dran

und denk' nicht zu viel

Glaub' dran

nichts wird Dir ewig wehtun

Glaub' dran

Du lernst schon das Spiel...


Und die Kerle hoffen, sie sieht rüber

doch sie scheut und wirkt unnahbar

Zeit vergeht und noch ist niemand klüger

Wer macht das Rennen ? Noch ist's nicht klar...

Weißt Du nicht, was Du in ihnen auslöst ?

Mädchen, Du machst alle hier verrückt

und tust so, als würdest Du's nicht merken

und Dich einzig der Rhythmus verzückt...


Glaub' dran

Du musst Dich nur bewegen

Glaub' dran

Du kannst nicht verlier'n...

Glaub dran

Du wirst ihm heut' begegnen

Glaub' dran

und es wird passier'n...

 

Glaub' dran

(Du musst Dich nur bewegen)

Glaub' dran

(und denk' nicht zu viel)

Glaub' dran

(nichts wird für immer wehtun)

Glaub' dran

(Du lernst schon das Spiel...)


Glaub' dran

Du musst Dich nur bewegen

Glaub' dran

Du kannst nicht verlier'n...

Glaub dran

Du wirst ihm heut' begegnen

Glaub' dran

und es wird passier'n

Glaub dran !

Glaub dran !

Glaub dran !

Glaub' dran !


 

"Hold On

Originaltext & Musik: Les Holroyd

Originalalbum: “Victims of Circumstance” von Barclay James Harvest (1984)

Dt. Text: Rupert am 24,06,2019


 

Rock and Roll Lady (Rock'n'Roll Lady)

 

Dieses Wesen der Nacht hat schon vieles geseh'n

und sie weiß, dass die Tränen auf Dauer vergeh'n

kennt das Business, die Realität ist nicht schön

all die Lügen, die Opfer, die Drogen... man lernt widersteh'n


aber dieses süße Leben

das der Glamour ihr versprach, es

muss dahin 'nen Schlüssel geben

träumt sie durch die Nacht...


Rock and Roll Lady

weit gekommen

aber immer noch nicht ganz am Ziel...

was Du gabst, hab' ich gern genommen

bloß nicht zu viel Gefühl...


In die Bars wo die Stars und die Sternchen verkehr'n

harte Jungs an der Tür dir den Zutritt verwehr'n

kommt sie rein, als würd' sie zu dem Zirkus gehör'n

irgendwann wird sie so einen Mann auch auf Dauer betör'n


denn nur dieses süße Leben

kommt für sie in Frage,

viel zu viel hat sie schon aufgegeben

einmal kommt ihr Tag...


Rpck and Roll Lady

weit gekommen

trotzdem immer noch nicht an Dein Ziel

was Du gabst, hab' ich gern genommen

bloß' nicht zu viel Gefühl...


 

Rock'n'Roll Lady

Originaltext & Musik: Les Holroyd

Originalalbum: “Eyes of the Universevon Barclay James Harvest (1979)

Dt. Text: Rupert am 24.06.2019

 

Am Grenzbereich (Waiting On the Borderline)

 

Langsam wird mir alles gleich

Sie ließ mich warten hier im Grenzbereich

warum verschwend' ich meine Zeit

sie sucht nur ihren Spass...

was bleibt ist ein Loch im Bauch

so Narren findet sie woanders auch...

die Diebin aus Gelegenheit

nimmt Dich aus und das war's !

 

Sie soll wieder dorthin, wo sie herkam

die Schwalbe sucht ihren Steig

und wenn sie jammert, sie wär' einsam

heisst das bloß sie kommt nie auf 'nen grünen Zweig

schick' sie in die Wüste

dort kennt man sie schon

dort wartet auf sie nur

der Skorpion.

 

Wie der lullt sie Dich nur ein

und wenn sie sticht, dann soll es Liebe sein...

leider ist sie eben gut im Bett

und sieht auch entsprechend aus...

sagt Dir, was Du hören willst

bis Du tatsächlich etwas für sie fühlst

dann wechselt sie das Etikett

tauscht Dich gegen Frischfleisch aus...


Sie soll wieder dort hin, wo sie herkam

und man sie beim Namen ruft

dort ist sie bestimmt nicht mehr so einsam

and're Leichen liegen auch in ihrer Gruft...

ich lieg' nicht bei ihnen

ich kenn' den Gestank

werd' schon wenn ich ihn rieche

davon krank...

 

Waiting On the Borderline
Originaltext & Musik: Les Holroyd

Originalalbum: “Turn of the Tide” von Barclay James Harvest (1981)

Dt. Spezialtext: Rupert am 24.06.2019

 

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Ein Einzelstück...

 

Das nächste Lied vollständig zu verstehen, ist gar nichtmal so leicht,

denn zuerst denkt man ja, dass es um verschwundene Kinder geht,

und dann mutet der Songtitel etwas seltsam an...

ich habe mir erlaubt, es mit meiner Eindeutschung allen etwas einfacher

zu machen, denn... der “Clou” kommt (bei mir) am Schluss,

und dann sollten den Hörern/Lesern die Augen aufgehen,

denn... die Kinder, die verschwunden sind,

das sind Kinder von Verschwundenen aka NICHT FÜR SIE ANWESENDEN (Eltern).

Und das hat einen Grund, nämlich die Tatsache, dass wir unsere Sicherheit

im Geld suchen und die Kinder (ohne ethisch-moralische Autorität) alleine lassen,

während wir ihm hinterherjagen. Ergo ist die "heile Welt", in der wir uns dann manchmal

in Sicherheit wiegen, eine gefährliche Illusion.

Und ich mache darauf aufmerksam, dass es diese "verschwundenen Kinder"

schon längst gibt, es sind z.B. jene, die Extremisten wie der Isis in die Arme laufen,

auf jeden Fall aber jene, die ihren Eltern nichts mehr glauben und in eine sehr grausame Realität erwacht sind.

Ob John Lees dasselbe dachte, als er den Song schrieb ?

Eher unwahrscheinlich, die ISIS kannte man damals ja noch gar nicht...

Aber es sollte ja eher eine Warnung für die Zukunft sein, und mit dieser hat er Recht behalten,

und auch wenn das Lied einer Moralpredigt gleicht,

ist es nicht nur der beste Song auf John, Les & Mel's letztem, gemeinsamen Album,

es ist in Wahrheit auch der einzige, der mir tatsächlich so gefällt,

wie er auf der Platte zu hören ist.

 

Auch wundert es mich nicht, dass Woolly, nach seiner Rückkehr zu John,

auf die Frage nach einem “Favoriten aus der BJH-Zeit ohne ihn”,

mal explizit dieses Lied nannte, denn auch wenn's nichts ändert am

damaligen Zustand der Truppe (Luft war raus, sry... die sterile Produktion gibt

dem Album dann noch den Rest !), es ist wirklich eins von John's besten,

und dieses eine Mal... wurde es auch ädequat umgesetzt.

Dafür war's dann aber kein Konzert-Kandidat, ich denke, Jez Smith,

der's ebenso liebt, hat auch noch keinen Weg gefunden, wie man's doch live bringen könnte,

ohne sich (mehr als nur) einen dabei abzubrechen.

Ich wünschte, die anderen Lieder des Albums (meinetwegen abzüglich

(Took Me) So Long”, denn dort stört nur der Leadgesang,

aber alle außer “The Time of Our Lives” und, vielleicht, “Pools of Tears”),

hätten ebenfalls eine “Neubehandlung” bekommen,

verdient hätten sie's (wie das Titellied “River of Dreams”

oder “Mr. E”, dessen für mich beste Version die erste Liveaufführung - John Lees

alleine ...mit Colin Browne an der Mundharmonika !  bleibt),

denn die Lieder sind größtenteils ja wirklich toll, es ist nur... da war eben

keine Kraft mehr im Trio und es fühlt sich, nach 22 Jahren immer noch,

mehrheitlich einfach “tot” an, so als wäre dem Album während der Produktion

alles Leben ausgesaugt worden, da muss man rückblickend richtig froh sein,

dass wenigstens für ein Lied noch genug davon übrigblieb,

um ein letztes Mal so richtig aufhorchen zu lassen,

denn die Musik hier – ist nicht nur außergewöhnlich (für BJH),

sondern auch (was dem Namen dann doch nochmal alle Ehre macht)

außergewöhnlich schön, Melodie und Harmonieführung dazu sind sehr anspruchsvoll,

es ist toll gesungen und das Arrangement stimmt (endlich).

Und dafür verzeiht man auch die Moralpredigt, ja, die muss man mal hinnehmen,

denn Verantwortungsflucht, das ist mMn tatsächlich die größte Sünde

zumindest meiner Generation, und wenn wir die Kurve nicht doch kriegen,

dann werden sich noch viele Kinder verschwunden wünschen....

wo der eignen Verantwortung geflohen wird, da werden ihre Lasten

nämlich stets auf andere verteilt, und das sind in letzter Konsequenz

dann auch immer die Kinder (inklusive der eigenen,

meine Damen und Herren der Fa. Saturn !)


 


Das Lied von den Verschwundenen (Children of the Disappeared)

 

Kind der Sorgenlosigkeit

wuchs im Wohlstand auf,

blieb stundenlang im Freien

spielte dort allein

die Füße in der Luft

denn Elternängste engten ihn nicht ein

abends kam er heim...

 

Doch wehe, Wolken zieh'n auf

bald wird der Himmel ihn beweinen

Flehen dringt dann hinauf

um Kinder, die verschwunden sind


Voll Vertrauensseligkeit

geht sie gern abends aus

kommt dafür spät nach Haus

was soll ihr schon passiern ?

Die Füße immer in der Luft

Haustür ohne Schloss

sogar im Erdgeschoss

als gäb's nichts zu verlier'n


doch wehe, Wolken zieh'n auf

bald wird der Himmel auch sie beweinen

Flehen dringt hoch hinauf

um Menschen, die verschwunden sind

Wehe, die Antwort bleibt aus

niemand wird sie je mehr vereinen

wehe der Generation die ihre Schuld nicht übernimmt

Schuld... für die, die längst verschwunden sind.


 

Kinder

leiden

bluten

schreien

Kinder

erben

Sünden

sterben

Kinder Wehe,

leiden Wolken zieh'n auf

bluten bald wird der Himmel

schreien sie beweinen

Kinder Wehe,

erben Wolken zieh'n auf

Sünden bald wird der Himmel

sterben sie beweinen

Kinder Wehe,

leiden Wolken zieh'n auf

bluten bald wird der Himmel

schreien sie beweinen

Kinder Wehe,

erben Wolken zieh'n auf

Sünden bald wird der Himmel

sterben sie beweinen

Kinder Wehe,

leiden Wolken zieh'n auf

bluten bald wird der Himmel

schreien sie beweinen

Kinder Wehe,

erben Wolken zieh'n auf

Sünden bald wird der Himmel

sterben sie beweinen

Kinder Wehe,

leiden Wolken zieh'n auf

bluten bald wird der Himmel

schreien sie beweinen

Kinder Wehe,

erben Wolken zieh'n auf

 

Das Leben wird nie mehr wie zuvor

wo Kinderschwund oder -Tod

den hilflosen Eltern droht...

 

Nie mehr Sorgenlosigkeit

auf dem Flur auch keine Kinderschritte mehr

ihr Lachen fehlt so sehr

Nirgendwo Sicherheit

Türenschlösser, Videokameras installiert

wo nun die Angst regiert


denn wehe, die Wolken zieh'n ab

uns wird der Himmel nicht beweinen

Flammen kommen herab

für Menschen, die verschwunden sind

Wehe, die Antwort bleibt aus

niemand kann uns je mehr vereinen

wehe der Generation die ihre Schuld nicht übernimmt

Schuld... weil die Eltern längst verschwunden sind..


 

Children of the Disappeared

Originaltext & Musik: John Lees

Originalalbum: “River of Dreams” von Barclay James Harvest (1997)

Dt. Text: Rupert vom 25.06.2019


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es folgt... vielleicht früher als erwartet... das FINALE !


Das nächste Lied stellte mich wieder vor eine große Herausforderung,

denn es war klar, dass ich den Originaltext verändern muss...

Minenarbeiterstreiks in England anno 1974 interessieren

im Deutschland des Jahres 2019 erst Recht noch weniger Leute

als es bereits damals der Fall gewesen sein müsste,

und auch über das Ende der dortigen Minen dank Frau Thatcher

oder gar eine „große Brexit-Katastrophe“ wollte ich nicht schreiben...

also kein „Schau mein Leben an, Boris Johnson !“

wie ich überhaupt keinen Namen mehr nutze,

obwohl ein „Mister Grün“ zumindest zur Debatte stand.

Denn bei uns hier... ist es aktuelle Realität,

dass die letzte Ruhrpott-Kohlenmine geschlossen wurde

und auch im Osten bzw. den „neuen Bundesländern“

(klingt mittlerweile wie, betr. Steve Hogarth, „der neue Sänger

von Marillion“, total Banane nach vergleichbar vielen Jahren

- wird aber auch immer noch gesagt hierzulande !)

sich, wegen der Energiewende,

nun erst Recht viele Menschen alleingelassen fühlen,

egal, was die Politiker sagen/versprechen.

Und was mich dabei dann besonders fuchst,

ist, dass es wie von selber dazu führt,

dass Menschen, die für sich am Ort ihrer Lebenswurzeln

keine Zukunftsperspektive mehr sehen,

ihr Wahlkreuzchen dann oft bei denen machen,

die sie, gelinde gesagt, am Allermeisten verarschen...

und die möglichen Konsequenzen natürlich.

Darüber zu schreiben, aber damit dennoch irgendwie am

Originallied zu bleiben, dies war mir Herzensangelegenheit und Aufgabe.

Was mir besonders gefällt am Vergleich mit einem richtigen

Minenunglück“, wie es die Bee Gees in ihrem als „Vorlage“

dienenden 60-er-Jahre-Klassiker beschrieben hatten,

sowie der Bee Gees- und Bowie-Hommage, die John „nebenbei“ daraus machte,

ist, dass es nun wieder auf eine weitere Art um

Abgeschnittenheit von Außen“ geht und ich „meine“ Variation der

Geschichte so erzählen konnte dass auch ich eine Hommage

an musikalische Helden der Vergangenheit draus machen konnte,

BJH selbst sogar mit inbegriffen,

auch Bowie inkl. Major Tom fand seinen Platz im Text,

auch wenn „The Man Sold the World“ keine explizite Erwähnung mehr bekommt.

Ja... die sich verändernden Zeiten konnten sogar zum Tribut

ans gute, alte Vinyl benutzt werden, obwohl ich zugeben muss,

dass ich persönlich – gerade wegen Bands wie BJH, bei deren Musik

jedes Nebengeräusch stören kann ! - noch immer die CD als Tonträger bevorzuge !

Bin nun mal wieder ziemlich stolz aufs Endergebnis...

das LI, der „Erzähler“, ist ein vielleicht 13 Jahre alter Junge

aus dem „Kohlenpott“, der zu seinem Vater immer aufgeschaut hat,

und dessen einfache Worte, die überhaupt nicht mehr über die Hintergründe sagen brauchen,

machen es umso effektiver... er erzählt einfach wie selbstverständlich von sich

und seinem Vater, als ob ansonsten sowieso jeder „Bescheid weiß“,

eine eigene politische Meinung hat er sich noch nicht gebildet

und was bleibt, ist ein mulmiges Gefühl, weil der Papa ihm Sorgen macht...

und er nichts tun kann, um die akute Entwicklung irgendwie aufzuhalten...

Katastrophe !

Hier also kommt The Great 2019 Mining Disaster aka:

 

Von Außen abgeschnitten während der Energiewende

(The Great 1974 Mining Disaster)

 

Papa ist stolz auf seine Platten

und Vieles, was sie früher hatten

und manchmal spielt er mir was vor

es klingt dann lang im Ohr

 

Bee Gees, Bowie, BJH

auf Vinyl, wie's damals war

man muss es umdreh'n auf dem Player

und manchmal knackt es laut

erst wollt' ich es ja nicht glauben, dass es

wirklich wärmer klingt

 

Und nun sitzt er da stundenlang

und sagt schuld wär'n vor allem die Grünen

auch dass viele hier jetzt wieder Nazis wählen

und er meint

wenn er weint

läg's am Lied.

 

Der Wandel macht ja keine Pause

im Schacht ist Schicht, er ging nach Hause

von dort auch gleich auf's Arbeitsamt

danach fliegt Major Tom

ganz egal, was man verspricht, meint er,

für Viele war's das dann

 

und dann sitzt er da, Kopfhörer an

bleibt von uns und der Welt abgeschnitten

manchmal glaub' ich, sogar mir ist er entglitten

dass er weint

weil er spürt

was geschieht.

 

The Great 1974 Mining Disaster

Originaltext & Musik: John Lees (mit Motiven der Bee Gees und David Bowie)

Originalalbum: „Everyone is Everybody Else“ von Barclay James Harvest (1974)

Dt. Spezialtext: Rupert am 25.06.2019

 

So. Nachdem ich den nächsten Text gemacht hatte, war mir nun eines klar:

Ich muss, egal, was ich geplant habe, nun mit diesem Lied (und damit

der sage und schreibe SIEBZIGSTEN Eindeutschung für meine Lieblingsband !)

hier einen Schlusstrich ziehen, denn... ein besseres „Ende“ finde ich bestimmt nicht,

auch „Titles“ kann, egal, was ich vorher hier geschrieben habe,

nun an seinem chronologisch entstandenen Platz bleiben,

und so manches Lied, das ich noch auf der „To Do-Liste“ hatte...

Woolly's „When the City Sleeps“ und „Night“ zum Beispiel,

John's finstre „Lady MacBeth“ und natürlich sein Epos „Summer Soldier“,

Les' „Helden von Gestern“ ebenso

(den Song find ich großartig, er sollte aber, zwecks des Arrangements,

mal nach meiner Hilfe fragen... lol)... sein „Turn the Key“ mag ich ja auch...

und das Album „Ring of Changes“ erscheint mir unterrepräsentiert

genauso wie „North“, und beide mag ich ja sehr, das Debut ebenfalls,

es gibt eben nahezu endlos viele Lieder für den Fan...

 

Aber das war's nun.

Naja, „Mr. E“ - Enigma of Enigmas by Mr. Lees - werde ich privat

noch machen „müssen“, denn ich schulde da schon lange jemandem

meine Interpretation des Textes, aber irgendwie ist es nun gut so,

wie es wurde/ist, und man sollte, wenn man das so spürt,

auf die Gefühle hören, egal, wie wichtig das ein oder andere Lied

für den ein oder anderen Leser/Fan dann noch gewesen wäre.

70 ist 'ne runde Zahl, und die „Geschichte von 2 70er-Jahren“

ist – textlich - das perfekte Ende weil meine Variante von John's sich wiederholenden 60ern,

mit der ich offen bekenne:

Die 70er und 80er, die waren, musikalisch, eben „meine Zeit“,

und egal, wie viel ich aus den 90ern dann noch „mitnehmen konnte“,

es sollte nie wieder so aufregend und schön werden wie damals,

ich bin da wirklich ganz anders als Elton John,

vielleicht, im Vergleich, der größte Ignorant, den's je gegeben hat,

aber... die Charts... Neuigkeiten... ihr „who's who“ und „wo steht die Popmusik

heute ?“... nichts könnte mir viel gleichgültiger sein als das,

das meiste, was ich dann und wann mal dennoch davon höre, klingt alles andere als NEU

nur leider nicht mehr so GUT, most often a tragic bore, und wenn's um's Musikhören geht,

dann werd' ich besonders sensibel, weil... ich kann's mir ja auswählen

und möchte dann schon gar nicht meine Zeit vergeuden,

denn dafür gibt’s viel zu viel gute Musik, sei sie auch noch so alt !

Bei allen Pink Floyd-Fans allerdings, also auch bei John,

will ich mich entschuldigen, denn sie sollten unbedingt in

den Text rein, haben's dann aber doch – aus Platzgründen -

nichtmal mit 'ner (NEGATIV !-) Erwähnung von „Dark Side of the Moon“

geschafft. Weil's aber eben darauf hinausgelaufen wäre,

dass ich dann sage: „Für so gut wie ALLE war das DIE PLATTE ÜBERHAUPT,

nur... dass ich nie wirklich was mit ihr anfangen konnte !“

ist's vielleicht doch besser so, auch wenn „Wish You Were Here“

'ne POSITIV-Erwähnung verdient gehabt hätte !

Mir persönlich fehlen vor allem Genesis („nur“ vertreten durch PG)

und Roxy Music, und Marillion hätten auch eine Erwähnung

verdient gehabt ...als „meine Band der 90er“ dann allerdings,

die „aus den 80ern kam“, und auch hier... musste irgendwann gut sein,

schlimm genug, dass ich (mal wieder) jeden Refrain einzeln betextete !

Me Labertasche... wenn ist tot, muss man Mund und Hände evtl. noch

gesondert ins Jenseits schicken !?!?!?

 

Die Geschichte von zwei Siebziger-Jahren (A Tale of Two Sixties)

 

Wenn ich so zurückschau' auf mein Leben und auf die Musik

dann hat's irgendwann 'nen Bruch gegeben, woran das auch liegt

es fing an mit Schlager, bis Marc Bolan zeigte, wo es lang geht

ich war etwas spät dran für die Beatles, als ob's mich nichts angeht

 

David Bowie kam grad noch rüber,

's war seine beste Zeit

für das Gitarrenspiel Santana

und für das Herz Folk mit Cat Stevens

im Radio Fleetwood Mac und Eagles

Barclay James Harvest trafen grade noch

rechtzeitig ein !

 

Supertramp's oppulentes Frühstück in Amerika

tröstete für die Disco-Welle weil's Jahrzehnt damit dann schon zuende war

doch irgendwie ging es spannend weiter

U2 brachten 'ne Wende

und wem The Police entging, dem folgt mein Mitleid ohne Ende...

 

außerdem gab's den Vorschlaghammer

von Peter Gabriel

für die Gitarre Dire Straits

Van Morrison suchte ohne Guru

kurz davor schlug der Boss voll zuhu

Barclay James Harvest passten grad noch rein

ins Gewühl.

 

David Bowie kam Under Pressure

mit Freddie Mercury

doch Elton John, der stand noch immer

aber Cat Stevens war veschwunden

hatte für sich Allah gefunden

und nur eine Band blieb bis heute für mich da:

BJH !!!!!

 

A Tale of Two Sixties

Originaltext & Musik: John Lees

Originalalbum: „XII“ von Barclay James Harvest (1978)

Dt. Spezialtext: Rupert am 25.06.2019

 

Rupi's Eindeutschungen & Rupi's Eindeutschungen ff.

(plus, man sehe im Index hier nach: Index aller Eindeutschungen

In Memory of the Martyrs“) entstanden

mit all meiner Liebe und Dankbarkeit für John, Les, Mel & natürlich...

den „großen Mann“, der Stuart hieß, den aber alle Woolly nannten.

Rupi

 

© Rupert Lenz 79110 Freiburg


 
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