Betrachtungen VI (ab 2019)

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Während man am Arbeiten ist


Während man am Arbeiten ist... so als Künstler, Dichter...

da zählt immer das einzelne Kunstwerk, an dem man gerade sitzt...

nicht das von vorher, nicht irgendeines, für das vielleicht schon eine Idee

vorhanden ist, nein, selbst wenn ich mehrere Texte pro Tag fertig bekomme,

so hat dennoch immer nur der EINE meine ganze Aufmerksamkeit,

an dem ich dann eben dran bin.

Was vorher war... muss ich loslassen, spätestens, wenn ich es hier

auf meiner Gedichteseite abgesetzt und dann korrigiert habe,

was mir beim nochmaligen Durchlesen dort sofort als Fehler ins

Auge fiel... und was nachher kommt oder kommen soll...

darauf muss ich mich gedulden, darf mich nicht überwältigen lassen

von bereits im Kopf erkennbaren Ideen oder gar Strukturen,

nur so ist es möglich, AUCH an einem einzigen Tag mehrere Kunstwerke

zu erschaffen, die dann nicht unter der Quantität leiden müssen,

die alle zur Vielfalt meines Outputs beitragen.

Klar ist es dennoch unvermeidlich, dass man dem ein oder anderen

Gedanken, den ich anderswo bereits formuliert haben mag,

immer mal wieder neu begegnet... in anderem Kontext, als Teil

VON etwas Anderem, Wiederholungen und Selbstzitate sind ja

nicht automatisch ausgeschlossen, nur weil man den Anspruch hat,

letztlich immer wieder Neues zu schaffen...


Angelo Branduardi hat Wiederholungen und Selbszitate ja ganz bewusst

zum Bestandteil seiner Kunst reklamiert, was man mMn sehr schön hören/

erkennen kann, wenn man sich mal die Lieder „Musica“ und „La serie dei numeri“

hintereinander anhört... und als vorurteilsfreier Hörer kann man zwar eines der 

beiden Lieder dem anderen vorziehen oder gar nur eines mögen und das andere nicht,

aber eins kann man dem Angelo auf keinen Fall vorwerfen:

Er hätte tatsächlich zwei Mal dasselbe gemacht!

Trotzdem gäbe es ohne „La Serie dei numeri“ kein „Musica“, und dies ist hörbar.

Wie schade, dass er das Album mit letzterem derart selbstkritisch betrachtet,

dass es dieses auf CD nur ganz kurz, nur in/aus Italien... und nun schon seit lange über

25 Jahre nicht mehr zu erwerben gab.


Ich hoffe doch sehr für alle Fans,

die für's Musikhören mittlerweile hauptsächlich Streamingdienste nutzen,

dass man sie wenigstens dort findet... da ich solches für mich ausschließe,

kann ich froh sein, zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen zu sein...

und den richtigen Händler an der Hand gehabt zu haben, denn...

im und für's Musikhaus Ruckmich, das es damals noch gab, war es unmöglich

gewesen, diese CD zu bekommen, diese Lieferantenquelle befand sich nunmal

jenseits unserer Möglichkeiten, vielleicht gab es sie beim WOM, aber dies wage

ich zu bezweifeln... und betreffs der Fa. Saturn erst Recht!

Die Wachsamkeit des Jägers und Sammlers... um solche „Fänge“ zu machen,

machen zu können, sofern man darauf aus ist... sie hilft auch beim Erstellen

von Kunstwerken sehr, wenn ein Wunsch nicht gleich erfüllbar ist,

dann braucht man eben entsprechend Geduld, man darf nicht gleich

die Flinte ins Korn werfen, aber vor allem... muss man den Wunsch

eben zu allererst mal LOSLASSEN können, denn erst DANACH kann

man die Augen zur weiteren Ausschau offen halten.

Das mit dem Loslassen VOR der weiteren Ausschau nämlich...

das ermöglicht einem DANN, nicht mehr fixiert zu sein auf den EINEN Wunsch,

sofern es nur einer von Vielen ist, nein, und das ist das Tolle für den Sammler

BEIM Sammeln, er erblickt mit derart freien Augen ziemlich sicher dann

irgendwo ein ANDERES Objekt der Begierde und kann rechtzeitig zuschlagen!


Dies macht das physische Produkt, welches die Tonträgerindustrie gerade dabei ist,

aufzugeben, um ein VIELFACHES interessanter als alle Downloadmöglichkeiten

und Streamingdienste, seien die dann auch noch so „vollständig“ bezüglich

der Künstler, für die man sich interessiert. Allein schon die Vorauswahl,

die ANDERE da treffen, und deren zwangsläufig eben doch vorhandene

Beschränktheit, vergleichbar – und zwar BESTENFALLS! - mit dem ewig

und drei Tage via Werbung für sich beanspruchten Spruch, ALLES,

was in Deutschlang erhältlich ist, auch bestellen zu können...

und zwar von der Firma Saturn betreffs der Tonträger... der sich dann in der Praxis

aber leider viel zu oft als unerfüllbar erwies, und zwar EGAL, wie gut das Personal

gewesen ist... ist für einen Musikliebhaber wie mich in KEINSTER Weise

eine Option auf die ZUKUNFT.

Es ist, im Gegenteil, eigentlich ein Flachwitz übelster Sorte, denn natürlich

wird auch DA, egal, wie sehr man sich bemühen mag, beim Personal gespart,

von den Plattenfirmen über die Streamingdienste bis zur jeweiligen

Schnittstelle zum Kunden... egal, was man dann versprechen mag,

es wird NIE das angepriesene Optimum sein!


Nein, das wirkliche Optimum kann das jeweils aktuelle Angebot an

Neuware oder Neuzugängen inklusive Backkatalog nämlich NIE ganz erfüllen,

und JEDER Sammler, der sich auch mit JAGEN auskennt, weiß das...

denn wer da immer nur an denselben ein, zwei Orten nach der Beute sucht...

der hat irgendwann die dortigen Bestände abgeräumt, da kommt dann,

wenn überhaupt, nicht mehr viel dazu, außerdem ist's nicht klug,

es gibt ja auch noch andere Sammler, die vielleicht keine so guten Jäger sind,

und die sind dann auf die Reste angewiesen, die sie ausgerechnet dort

noch vorfinden. 


Das Optimum kann jedenfalls nur erreicht werden,

wenn Angebot (eben... wo bekommt man was... wozu verschiedene

Anbieter notwendig sind!) und Nachfrage (existente Jäger und Sammler)

tatsächlich aufeinander treffen KÖNNEN, und zwar... zur rechten Zeit

am rechten Ort. So ist und bleibt es spannend, so bekommt und behält

auch jede Firma, die gute Arbeit leistet, ihre längerfristige Berechtigung.

Vergessen wir also am Besten GANZ SCHNELL, wohin wir da gerade,

ökonomisch gesehen, unterwegs sind... und lernen wir LOSLASSEN,

lernen wir aber auch wieder GEDULD und... halten wir die Augen offen,

denn sonst... werden wir wieder überrollt vom jeweils neuesten,

einzig waren Ding, das dann alles ablösen soll, was es zuvor gab...

weil es schließlich das beste Ding sein soll, was wir je hatten.

Und das ist eben die Crux der Lächerlichkeit, der Gipfel der Verarsche,

und in letzter Konsequenz auch die DUMMHEIT der Konsumenten,

die auf solche welche auch noch hereinfallen.


Auf solche Gedanken kommt man natürlich NICHT während der Arbeit,

sondern höchstens dann, wenn man sich dann doch eine Pause dabei gönnt,

und gestern war's endlich mal wieder so weit für mich, begünstigt durch

einen Freund, der spontan bei mir vorbeischaute und mich zum Essen einlud.

GOTT SEI DANK! Nichtmal, wenn ich eine Idee für den nächsten Text

gehabt hätte, wäre es mir so möglich gewesen, mich sofort an dessen Umsetzung

zu begeben, ich hatte den Freund schließlich bereits bei seinem vorigen Besuch

abgewimmelt, wo er mich zu einem Vortrag über den Islam mitnehmen wollte.

Ich sah mich, obschon interessiert daran, damals noch in der Lage,

seine Einladung dankend abzulehnen, denn... auch wenn ich dabei Neues

hätte erfahren können, weil man ja nie auslernt, hatte ich mich eben schon

vor längerer Zeit mit genau diesem Thema ausführlich beschäftigt!

Und widmete mich ergo gleich wieder meiner Arbeit, als er wieder

verschwunden war, der Freund.


So aber nicht gestern, denn ich hatte mal wieder, vor lauter Arbeit,

noch gar nichts gegessen und stand mal wieder vor der „schweren Wahl“,

als es bei mir klingelte! Und ich hatte soeben den Text „Wie ich die mittlere Reife schaffte“

sowohl abgepostet alsauch auf die Schnelle noch korrekturgelesen...

sicher sind da noch Fehler, sicher auch nicht bloß bei dem...

aber so ein Tüpfelesschisser bin ich eben doch nicht!

Wir gingen in ein von uns beiden sehr geschätztes Restaurant

und ich aß... ein Gericht, das ich genauso gut hätte selber machen können:

Brägele mit Spiegelei! Manchmal ist das genau das Richtige,

egal, wer es gebrutzelt hat, und DORT... sowieso, dass es überhaupt

noch irgendwo auf der Karte steht, wo man nicht nur ernst genommen

werden will sondern auch KANN, ist ja fast schon ein kleines Wunder!

Tja, und danach bin ich natürlich wieder nach Hause gegangen...

und um unser Gespräch wieder aus dem Kopf zu bekommen (Politik...

sowieso ein schwieriges Feld... und dann auch noch mit IHM... Gott erbarme!),

habe ich dann erstmal, zur Enstpannung sozusagen, auf meiner allerersten

„Betrachtungen“-Seite hier gelesen.


Es hat mich umgeschmissen. Ganz ehrlich: Wisst ihr dadraussen eigentlich,

WIE gut das ist? Für mich waren es alles „nur“ Kunstwerke, die ich eben...

wie es bei der Arbeit für mich üblich ist... teils schon vor vielen Jahren

fertiggestellt, hier abgepostet und... losgelassen habe.

Arbeit getan, offen werden für Neues, vielleicht Pause machen,

vielleicht von „Output“ mal wieder auf „Input“ stellen und einfach nur leben,

neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln, bis da wieder was „raus will“.

All dies gehört zur Arbeit, und die offenen Augen des Jägers... sie zahlen

sich immer wieder aus, genau so, wie auch die Geduld.

Was um Gottes Willen habe ich denn da „gefangen“, eingefangen...

in Worten? Was ist es denn ANDERES als PURES GOLD?

Also mir kann's egal sein, ob ANDERE es erkennen oder nicht,

aber MEINE Augen sind geöffnet und mein Gehirn funktioniert noch.

Und wenn ich dann, so beim Innehalten und Pausemachen, an die

vielen Kunstwerke der letzten Wochen denke... und deren Qualitäten...

ach Du meine Güte... die Vielfalt ist unglaublich, eigentlich will ich

mich gleich wieder davon verabschieden, damit ich nicht die nächsten Wochen

ausschließlich als mein eigener Konsument verbringe,

ohne auch nur einen Finger zur Arbeit zu rühren.


Ich meine... ich denke jetzt mal NICHT ans Geld, das sie ja AUCH

wert sein MÜSSTE, sondern einfach daran, dass ich mit jedem Jahr,

welches ich auf diesem Planeten verbringe, auch meinem Ableben

ein weiteres Stück näher komme. Angesichts der Masse UND Qualität,

die ich alleine schon auf meiner Gedichteseite hinterlassen würde,

könnte ich eigentlich SOFORT den Abgang machen...

mit bestem Gewissen und großem Stolz auf diese ganze IRRSINNSarbeit!

Und natürlich habe ich solches NICHT vor, nicht, dass mir wieder jemand

etwas derartiges unterstellt... aber weiß man's? Liegt es etwa an MIR?

Nun, zum Teil vielleicht, schließlich rauche ich noch immer wie ein Schlot.

Auch und gerade während der Arbeit vor dem Computer...

was selbstverfreilich nicht besonders GESUND ist.

Aber ich lebe... NOCH... lol.


Na jedenfalls: Während der Arbeit SELBST fällt's einem gar nicht so auf,

da kann man höchstens sagen, ob und mit welchen Werken man, nach der

Erstellung, richtig zufrieden ist, lässt dann aber, wie beschrieben, wieder los

und ist bereit für's nächste Werk, immer eins nach dem Anderen,

denn... multiple Tasking... das ist wirklich nichts für mich... als Mann.

Da würde ich wirklich genau SO verrückt werden, wie es einem als

Außenstehenden erscheinen mag, dass jemand sein MÜSSTE,

der all diese Werke HERGESTELLT hat... in EINEM Leben.

Erfreulicherweise bin ich es DOCH nicht, zumindest nicht KRANKHAFT,

denn Verrücktheiten ERLAUBT habe ich mir schließlich... schon immer.

Man denke nur mal ans Auto meines armen Werklehrers auf der Realschule!

Nicht immer also diente das der KUNST, auch wenn ich die Frechheit besitze,

noch Jahre später selbst aus SO etwas noch Kunst zu MACHEN!

Aber wenn ich morgen schon nicht mehr aufwachen sollte...

dann liegt's eben ganz bei EUCH, was ihr aus dieser Schatzkiste

machen werdet... für Euch und Euer LEBEN, vielleicht auch das

Eurer Kinder etc., denn ICH werde mit Sicherheit alles loslassen,

nicht nur, weil ich's dann MUSS. Nur... für UNBEDEUTEND halten...

wie weiland Frank Zappa... werde ich weder mich noch mein hinterlassenes Werk.

Und wenn, dann erst... wenn es die Menschheit nicht mehr gibt.

Solltet IHR da draussen also vorhaben, mit der Selbstzerstörung weiter

zu machen, und zwar... nicht nur ökonomisch... und dann... nichtmal

aus Liebe zur und damit für die Kunst... dann sollte ich mich vorsorglich

schonmal dafür bedanken, dass ihr es in meiner Lebenszeit noch NICHT

geschafft habt, und als verspäteten Geburstatgswunsch noch die Bitte

an Euch richten, Euch damit doch bitte noch etwas ZEIT ZU LASSEN,

denn... Cat Stevens' Lied „O' Caritas“, es könnte... inhaltlich...

auch von MIR sein, vor allem die BITTE am Ende...

weshalb ich es noch hier dazu posten werde.

Danach? Nun, wenn ich GLÜCK habe, kann ich doch noch eine weitere

Pause einschieben, denn schließlich hab ich ja DOCH wieder gearbeitet

und mit DIESEM Text soeben ein neues Kunstwerk vollendet!

Wann hört'n das ENDLICH auf? Ich werd' ja noch WAAAAHNSINNIG!

Das ist ECHT nicht mehr normal... schon seit Dezember!


Rupi am 12.02.2024



Man könnte ja...


Man könnte ja...

viel heiliger erscheinen als man ist

Man könnte ja...

die Kühe mit dem weiden, was man frisst

Man könnte auch...

die Jogginghosen tragen wie ein Held

und testen ob

...es echt alle so seh'n wie Lagerfeld


Man könnte glatt...

'ne Villa sich ergaunern durch Betrug

Man könnte auch...

bescheiden werden, so als sei's genug

Man könnte ja...

viel ungesünder sterben statt gesund

und endlich alle

...Kilozahlen umändern in Pfund.


Man könnte ja...

die Fantasie für's Eheleben nutzen

Man könnte auch...

den Nackedei beim Hausputz selbst verputzen

Man könnte sich...

das Leben doch viel angenehmer machen

stattdessen bleibt

...man immer bei denselben alten Sachen.


Man könnte ja...

sich künftig auf das, was man kann, beschränken

Man könnte auch...

an andre Dinge als die Rente denken

Man könnte ja...

die große Überraschung gar nicht fassen

sobald man nichts

...mehr tut außer fast alles sein zu lassen


Man könnte ja...

dem Arbeitgeber sagen, was man denkt

Man könnt' dabei...

so tun, als wär' man geistig eingschränkt

Man könnte sich...

auch mal berufen auf das Grundgesetz

und's dabei selbst

...erleben, wie man fällt ...ins Wohlstandsnetz


Man könnte ja...

die Batterien alle selber säuern

Man könnte auch...

der Umwelt all sein Schuldgefühl beteuern

Man könnte ja...

sie selber mal anzeigen... die Polente...

doch tut dann...

lieber doch nicht bloß was, weil man's machen könnte!


Rupi am 27.01.2024




Ein einfacher Satz


Der Satz 

„Ich bin ein Mensch“

wann ist er

mehr als nur Behauptung

auch keine Ausrede mehr

Entschuldigung

Proklamation?

Man kann den Satz versteh'n

ganz anders

als gemeint vom Sager

meint's dann doch nur biologisch

oder als

Demonstration


Der Satz 

„Ich bin ein Mensch“

ob er denn

jedem wirklich zusteht

der ihn beizeiten gebraucht

erwartend dass

man ihm das glaubt?

Ich hab den Satz gehört

dann immer

wunderwas erwartet

nur nicht, dass man's mir dann abspricht

mich der

Teilhabe beraubt


Der Satz 

„Ich bin ein Mensch“

kommt nur noch

schwer über die Lippen

hat man dieses erlebt

und will doch

lieber anderes sein

wenn ihn dann jemand sagt

klingt er doch

mehr nach einer Warnung

so wie „Ich bin die Bedrohung!

Lass Dich

bloß nie auf mich ein!“


Der Satz 

„Ich bin ein Mensch“

was soll man

nur auf ihn entgegnen?

Ist Entgegnung erwünscht?

Wird Ent-

täuschung dann verzieh'n?

Will man dafür Applaus?

Ich will's dann

lieber doch nicht wissen.

Prädikat wie Attribute

werden

viel zu schnell verlieh'n.


Dem Satz 

„Ich bin ein Mensch“

ihm fehlen

„wann und wo und wie denn?“

Vielleicht auch ein Warum

Je nachdem

wem er entfleucht

kann sein ich sag ihn auch

nur um die

Reaktion zu testen

oder steh' kurz vorm finalen

noch viel klein'ren Satz:

„Es reicht!“.


Rupert am 28.05.2023



Der Schock


Es ist ein Kreuz mit der Sprache,

das muss ich einfach mal loswerden.

Eigentlich bin ich ja tolerant,

niemand muss alles perfekt formulieren,

am Wichtigsten ist und bleibt ja,

dass man sich versteht...

problematisch wird’s aber dann,

wenn es nicht nur mangelt an gegenseitiger Verständigung,

sondern Menschen sich durch das Zusammentreffen

von einerseits Denkfaulheit und andererseits Sprachfehler

aus dem Reich der Begrifflichkeiten

am Ende nichtmal mehr selber verstehen können...

denn dann wissen sie nicht (mehr), was sie tun.


Ich will das mal festmachen am Begriff BENUTZEN.

In regelmäßiger Selbstverständlichkeit ist man

dazu übergegangen, das Benutzen gleichzusetzen

mit Mißbrauch, was ja nur daran liegen kann,

dass es an menschlichem Selbstvertrauen fehlt,

weil man beim Benutzen wohl selber immer schnell

ins Mißbrauchen gerät... oder war's eben doch die reine

Denkfaulheit, bei der man jede Differenzierung vermeidet?

Jedenfalls ist oft von Benutzen die Rede,

wo man doch eigentlich Ausnutzen oder Benutzen mit

anschließendem Wegwerfen meint, wo's für Menschen

natürlich bitter wird, wenn sie sich mit leblosen

Gegenständen auf einer Stufe wieder finden.


So kommt's ja auch, dass niemand mehr ein Objekt sein will

für irgendwen, weil man sich damit quasi zum Gegenstand

degradiert fühlt, bloß... dass wir zunächst alle füreinander

Objekte sind und an dieser Tatsache an sich überhaupt nichts

auszusetzen ist, solange es nicht zum Mißbrauch kommt,

wird regelmäßig unterschlagen, weil man ja weder

mißbraucht werden noch zu den bösen Menschen gezählt

werden möchte, denen mißbräuchliches Verhalten

nachgesagt oder, schlimmer noch, nachgewiesen

werden könnte.


Man will also weder zum Objekt noch zum Gegenstand

degradiert werden und schon gar nicht, dass es herauskommt,

dass man mit dem Mitmenschen selbiges täte,

und BENUTZT haben will man schon gar niemanden,

weil alle Menschen außschließlich Subjekte zu sein haben,

egal, in welcher Beziehung zueinander sie sich befinden...

in welcher Position man sich wann, wo und gegenüber welchen

Subjekten befände, darüber muss man ja dann auch nicht mehr

nachdenken, wichtig ist, dass man stets als guter Mensch

und damit als harmlos gilt/gelten möchte,

damit man im Spiel des Lebens und explizit in der Gesellschaft

nicht mit persönlichen Nachteilen für sich rechnen muss.


Das Ärgerliche an diesem längst erreichten Konsens im Irrtum ist...

dass er als Normalität nun offenbart, wie viel im Argen liegt...

dass da eklatante Defizite sind, sowohl persönlich als auch sozial gesehen.

Eine Mehrheit der Menschen differenziert nicht mehr,

wo es zur korrekten Wahrnehmung und Akzeptanz der Realität

notwendig wäre, und alles scheint irgendwie an einem bloßen

Sprachfehler zu liegen, der dann zum Denkfehler wird.


Zunächst also wird aus dem Ausnutzen ein BENUTZEN,

obwohl das nicht automatisch dasselbe ist, nur weil man

beim Ausnutzen selbstverständlich AUCH gleichzeitig BENUTZT.

Dadurch aber wird aus dem BENUTZEN via Gleichsetzung

ein Ausnutzen ergo Mißbrauch gemacht,

wodurch Benutzen automatisch als etwas SCHLECHTES gilt...

denn man verbindet es automatisch mit Schlechtem,

man hat's ja damit gleichgesetzt.

Als Ergebnis davon haben Menschen plötzlich Angst,

zu BENUTZEN, obwohl Benutzen an sich nicht nur

überhaupt nichts Schlimmes ist, sondern früh anerzogene

Gewohnheit in mannigfachen Bereichen,

die für uns Menschen etwas GUTES bedeutet,

nämlich: Potenz, die entwickelt wurde,

um in der Konfrontation mit der Außenwelt

die Realität zu bewältigen, in der wir uns nunmal befinden.

Ohne Benutzen zu WOLLEN geht da gar nichts bzw.

dann immer weniger, sobald man einsehen muss,

dass man immer wieder und wo überall

ein Benutzer ist.


Das schlechte Gewissen, das man bekommt,

wenn man sich mit dieser Realität konfrontiert sieht,

macht dann entweder handlungsunfähig oder führt

zur Verdrängung, da man sich, gut, wie man sein will,

in die Tasche lügt, sobald die Gewohnheit wieder siegt

und aus dem unschuldigen Gutmenschen

ja doch wieder ein Benutzer wird.

Man belügt ergo alleine schon, um evolutionär erworbene

Potenzen zu behalten, sich selbst und Andere,

obwohl man doch gar kein schlechtes Gewissen haben bräuchte,

solange man beim Benutzen nicht ins Mißbrauchen gerät...

aber eigentlich hat man Angst vor den Potenzen,

denn man hat sie überhaupt nicht als solche erkannt.


Wo genau kommt nur das schlechte Gewissen her,

welches dann, in letzter Konsequenz. verhindert, dass der Mensch seine Potenzen

positiv anwendet? Wo kommt das angeknackste Selbstvertrauen her,

wenn man doch, im konkreten Fall, überhaupt nichts Schlimmes tut

oder getan hat? Wie verbindet sich der Denkfehler mit der Scham,

die sich hinter dem Festhalten an hahnebüchenen Behauptungen

als böse Realität verbirgt?

Es sind ja subjektive Wahrnehmungen, die, im gesellschaftlichen Kontext,

dann auch via gegenseitiger Bestätigung am Leben gehalten werden,

egal, wie weit man sich mit ihnen von jeglicher objektiven Realität entfernt hat.

Was bringt uns Menschen dazu, dieser Realität zu fliehen, Verantwortung abzulehnen,

aus Gewohnheit dafür ständig Angst vor irgendwelchen Konsequenzen zu haben,

bis sie für uns tatsächlich zur Bedrohung wird,

die REALITÄT?


Es ist ein Schock, nichts weiter sonst.

Es ist ein Schock, den man nicht verarbeitet hat,

der Schock tatsächlicher Schuld, die verdrängt und auf

das normale Handeln übertragen wurde,

statt in so etwas wie echter Vergebung aufgelöst worden zu sein.

Und indem sie zum gesellschaftlichen Konsens gemacht wird,

verallgemeinert, projeziert und konserviert man die Schuld

und entwickelt Automatismen, um der Selbsterkenntnis entgehen zu können,

die den Schock ausgelöst hat.

Oft hat dies mit der Sexualität zu tun... Freud würde sogar sagen:

IMMER, aber so einfach ist es dann, man sieht es an den Erkenntnissen

seiner beiden Hauptschüler Jung und Fromm, doch nicht.

Dennoch ist die Erfahrung und der Umgang mit der eigenen

Sexualität ein Hauptgrund, ein Urkatalysator für den Schock,

denn zur menschlichen Selbsterkenntnis gehört nunmal die Sexualität,

zur Identifikation von GUT oder SCHLECHT (religös gesehen: BÖSE)

gehört die Wahrnehmung (mit der und) über die eigene(n) Libido.


Und hier kommt die Moral ins Spiel... was und wem man glaubt...

geglaubt hat, ehe es zur Selbsterkenntnis kommen kann.

Sobald die eigene Libido, erfahren und gelebt, im Widerspruch

zu dieser Moral steht, bedeutet Selbsterkenntnis immer einen Schock.

Dann ordnet der Mensch sich entweder dieser Moral unter,

oder er sieht die Notwendigkeit, sich von ihr frei zu machen,

um überhaupt als sexuelles Wesen leben zu können,

ja, zu dürfen, solange er nicht selbst sieht und glauben kann,

was für ihn (und Andere) gut ist.

Und Halt findet er in der Bestätigung von mehr oder weniger

gleichgesinnten Individuen, die ihr Handeln nach entweder

der anerzogenen Moral oder der schwer erkämpften „Befreiung“

ausrichten, einen Halt in sich selbst zu finden aber...

es bedeutet, sich nicht mehr auf Bestätigungen zu verlassen,

wirklich selbst zu denken und zu BEGREIFEN,

der Selbsterkenntnis nicht länger zu entfliehen.


Versteht mich noch jemand?

Wir befinden uns im einem Bereich der mannigfaltigen Komplexe,

bei und in jedem sieht es wieder anders aus,

die Frage ist, was denn vonnöten ist, damit der Mensch

seine eigene Existenz und damit das Leben endlich wieder

positiv wahr- und annehmen kann, was uns fehlt, um glauben

zu können, dass DAS LEBEN und mit ihm auch die Realität,

allem Schlechten/Bösen zum Trotz, GUT ist.

Wie können wir aus dem Wust der Ängste denn tatsächlich frei werden?

Unsere Potenzen positiv wahrnehmen und anwenden?

Irgendwo muss ein Anfang gemacht werden.


Die religiösen Heilsversprecher liefern dazu immer dieselben Handelsschablonen,

als hielte es sich beim menschlichen Leben tatsächlich um einen Tierversuch.

Da dort aber immer dieselben Komplexe ausgenutzt und am Leben gehalten

werden, siegt immer eine allgemeine über die persönliche, noch zu entwickelnde Moral,

ersetzt das Schuldgefühl immer die wirkliche Selbsterkenntnis,

bleibt der Mensch geknechtet in Belohnungssystemen wie ein Hund,

der sich unterordnet und anpasst, um zu ÜBERLEBEN.

So etwas wie wirkliches Selbstbewusstsein hat da auf Dauer keine Chance,

weil ja immer mit „Gott“ gedroht und „erlöst“ wird, man sich ständig schuldig

zu fühlen hat bis in den Nihilismus hinein, und der „Frieden“, den man so

bestenfalls für sich erreichen kann, ein konstantes Ausweichen vor negativen

Konsequenzen ist, während man sich an Normen und Ängste klammert

und vor dem Leben „draussen“ in sicher geschützte Enklaven zurückzieht.


Konfrontation mit dem Diesseits als Ort, in dem man sich befindet

und damit zu leben hat... Konfrontation gar mit sich selbst, der Natur im Allgemeinen

wie auch der eigenen, ist da aber nicht erwünscht, wird höchstens erlitten, erduldet,

durch weitere Automatismen und Verdrängung erträglich gemacht,

aber selbständiges Denken erweist sich da immer mehr als Überforderung,

so einfach es in Wahrheit auch sein müsste, der Logik und damit auch meinen

Gedanken zu folgen.

Muss man ja auch nicht. Eigentlich muss man nur glauben, dass das Leben gut ist.

Und dabei darauf Acht geben, es den Mitmenschen nicht schlecht zu machen

und damit zu verderben. Wer es sich selbst verdirbt, egal, welche Schuld da sein sollte

und ob sie nun "rauskommt" oder nicht, für den ist es eben schlecht

und er ist/blebt auch selber schuld daran.


Ob Schock oder nicht: Etwas Selbsterkenntnis kann niemandem schaden,

Fehler machen gehört zum Menschsein dazu,

aber die eigenen einzugestehen wäre dringend angeraten,

ehe man sie der Umwelt als Normalität aufnötigt.

Vielleicht muss ich mich dann gar nicht mehr aufregen,

wenn ich der Begriffsverwirrung sogar in eigentlich großartigen Kunstwerken

wie Georg Danzer's „Weil du nur so bist“ oder Marillion's „This Strange Engine“

wiederbegegne, denn eigentlich ist es ja nur wichtig, dass man's auch richtig versteht!


Rupi am 30.12.2023



Fingernägel


Sie konnten es ja nicht ahnen

denken eben nicht so weit

aber sie sind ein Thema

deine Fingernägel natürlich auch

bei ihnen jedenfalls

aber bei dir

hier

sind sie eben ein Thema

jetzt

und bei ihnen

bist du eins

wegen der Fingernägel

natürlich auch wegen der Haare

die ja wirklich zu lang sind

und besser gepflegt sein

könnten müssten


Auf jeden Fall

sind sie ein Thema

ihr Thema

die Fingernägel

und sie bleiben jetzt auch eins

weil du sie

ahnungslos wie du warst

geschnitten hast

denn geschnitten

können sie jetzt

auch Thema bleiben

für eine Weile

für eine Geschwätzzeit eben


Man könnte meinen

sie hätten sonst nix

worüber sie schwatzen können

oder sonst nix zu tun

aber das stimmt nicht

die Fingernägel

ob nun geschnitten

oder ungeschnitten

sind wahrlich noch eins ihrer

besseren Themen

doch

wirklich.


Sie haben nämlich

sonst

leider auch

andere Themen

wenn sie mal

ausnahmsweise

ihre Goschen aufkriegen

und die sind deutlich

unangenehmer

für die Ohren

also die Themen

aber die offenen Goschen dann doch

ebenfalls

unangenehmer als

ausgerechnet

Fingernägel


Deine Fingernägel

der Wahnsinn

womit die so konkurrieren

denn sie konkurrieren

mit Gewaltverbrechern

natürlich aus dem Ausland

im Inland gibt es ja sonst keine

also außer denen die eben

hierherkommen

aus fremden Kulturen

ausländische Mitbürger

ob willkimmen

oder nicht

und die können sich ja „von“ schreiben

denn sie sind mindestens

so wichtig

wie deine Fingernägel

und die Haare ja auch

die sollte man dabei

nicht vergessen


Diese Friseuse allerdings

ausgerechnet die

wo man ja alleine schon

des Berufs wegen

anderes erwartet

die ist gar nicht so

also geschwätzig

ne

sie kann auch echt mal

was für sich behalten

sensibel

wie sie ist

ich mag sie wirklich

obwohl ich weiß

was sie denkt


Doch, gerade sie ist fast schon

zu taktvoll

hast sie deshallb extra

dazu aufgefordert

sich bei dir zu trauen

zuzuschlagen

hattest du gesagt

ausholen

sagte dann sie

ausholen und zuschlagen

klasse Frau

echt

die Anderen könnten sich durchaus

mal ein Beispiel an ihr nehmen


Aber mit dem Zuschlagen

mit dem Ausholen und

Zuschlagen

ist es eben doch so eine Sache

das traut man sich nicht

so leicht

wie über jemanden schwätzen

der halt blöderweise

nicht da ist

sonst

hätte man es ihm ja

ganz sicher

persönlich gesagt

das mit den ausländischen Verbrechern

im Inland

sowieso


Aber auch das mit den

Fingernägeln

so wichtig sind die eben

wahrscheinlich

weil's deine sind

nicht ihre

denn dein Leben

beginnend mit den

Fingernägeln

ist natürlich auch

interessanter

als ihres


Wer sollte dieser Feststellung schon

ernsthaft

widersprechen

Fingernägel

können ja nicht sprechen

etwa wenn sie dann doch

irgendwem oder zumindest sich selber

zu lang sind

ne

auf Fingernägel

muss man schauen

und das können sie eben

das TUN sie

außer schwätzen natürlich

sie schauen auf

Fingernägel

auf deine Fingernägel

schauen sie

echt

und dann haben sie wieder

ein Thema


Also wenn es sich

bei ihnen

wenigstens

um Mutti und Vati

handeln würde

deine Eltern

also vorrangig dann

deine Mutti eben

die da ausgerechnet

auf deine Fingernägel schaut

bei der war das ja

echte Sorge

die hatte dich ja lieb

also durfte die das

ergo dürften auch sie das

wenn es sich

bei ihnen

um Mutti und Vati

handeln würde


Sind sie aber nicht

haben dich nicht lieb

sorgen sich auch nicht wirklich

füllen nur ihre Zeit aus

wahrscheinlich mal wieder mit

Ersatzbefriedigung

weil sexuell nix mehr läuft

bei ihnen

Glückwunsch dann also

an die Friseuse

da scheint

trotz fortgeschrittenen Alters

eben noch echt

was zu gehen

ist ja auch noch immer

geil genug


Ersatzbefriedigung jedoch

für die anderen

die ihre Goschen einfach

nicht halten können

und als

Ersatzbefriedigung

dann

Fingernägel

deine Fingernägel

deine Haare natürlich auch

aber auf jeden Fall

dich


Auweia

wie gut

dass du

normalerweise

davon

nix mitbekommst

könnte dir dann ja doch

auch mal

zu Nahe gehen

statt sonstwo

vorbei

wie manchmal eben auch

deine Fingernägel


Was juckt es denn sie

wo juckt es sie denn

achdumeinegüte

willst's nicht wissen

wo es sie

und dann auch noch

deinetwegen

juckt


Können ja dann

ihre eigenen

Fingernägel

benutzen

und sei es

zum Kratzen

dir doch egal

auch wofür sonst noch

sonst wird’s auch noch

pornografisch


Mensch bist du froh

dass die nicht

deine Eltern sind

also nicht wegen der

Fingernägel

denn die müssten ja

wenigstens bei ihnen

sauber sein

passgenau geschnitten

wie aus dem Bilderbuch

aber also

nicht wie beim 

Struwelpeter


Nein wegen der Politik

die eben auch

ein Thema ist

für sie

nein

besser

bei ihnen

denn für sie

scheint Politik

dann doch eher

nix zu sein

dann doch lieber

Fingernägel

die sind bei ihnen nämlich

auch

also unter anderem

besser für

die Ohren


Und wenn ich es mir recht

überlege

sollten wir 

solltest du dankbar sein

wenn sie über

Fingernägel sprechen

auch wenn's deine sind

und diese

geb ich ja zu

nicht gar so erbaulich

erscheinen

also dankbar sein

für deren

Ersatzbefriedigung

solange nicht

ausländische Mitbürger

dran glauben müssen

Verbrecher


Politik eben

ein Thema

das dann doch eher

nix für sie ist

aber sie dann

doch

zum Thema

für dich macht

hier im Netz

wo's jeder lesen kann

sie dachten

sie denken eben

nicht weit genug

und du nennst ja

immerhin

keine Namen...


Und dann

wenn sie Gefahr laufen

dann doch wieder

zu so einem Thema

überzuwechseln

eins das eben

nichts für sie ist

während sie so

ihre Goschen weit aufreissen


Dann

solltest du dir nun doch

ernsthaft

überlegen

ob du ihnen

nicht

auch noch

deine Füße

insbesondere

deine Zehennägel 

zeigst


Und hinterher

doch

das ist eine

wirklich gute

Idee

also hinterher aber erst

kannst du ja

noch immer

zur Friseuse gehen

denn die ist...

jedenfalls für dich

und was interessieren da schon

die Andren? 

Die ist

wirklich

und zwar 

noch immer

ein Thema

für dich

weil eben auch

tatsächlich

geil

genug!



Rupi am 07.07.2023

für Adi ;)



Bis der Arzt kommt


Irgendwelche Fans von „In aller Freundschaft“ unter meinen LeserInnen?

Oder auch vom Spin-Off „Die jungen Ärzte“?

Ich habe bisher ja fast nix hier darüber geschrieben,

nur in der „Geschenkeausgabe“, als ich den Thomas Rühmann

dort bedacht habe...

und, nein, ich schau mir die Serie nicht regelmäßig an,

ein solcher Fan bin ich nicht, aber ab und zu guck ich noch rein.

Auch ich bin ja nun schon in einem Alter, wo ich mich für sowas

nicht schämen brauche... aber, um ganz ehrlich zu sein...

ich war da fast von Anfang an „dabei“, und eine Zeit lang

hab ich es mir tatsächlich regelmäßig angesehen...

und da war ich ja noch jünger.


In unserer Familie und deren Umfeld war ich sogar der erste,

der's schaute, meine Mutter und ihre Freundinnen kamen dann quasi

„nach“, was auch bei „Hannes und der Bürgermeister“ der Fall war...

da „entdecke“ ich also per Zufall was, das mir ganz gut gefällt...

und ganz plötzlich bin ich damit nicht mehr alleine...

und um zu zeigen, wie lange ich dabei war, müsste es für

die Fans ja reichen, wenn ich sage:

Ein paar Folgen, bis „Maia“ sich vom Turm stürzte,

hatte ich als Einstieg schon hinter mich gebracht,

und das ist Ewigkeiten her, die meisten Leute, die das heute

gucken, wissen ja gar nicht, wer „Maia“ war!

Kann man natürlich googeln... lol.


Diese Serie läuft jetzt schon seit dem Oktober 1998 (!) in der ARD,

das Spin-Off auch schon wieder seit 9 Jahren,

und beides sehr erfolgreich... und dass es schon so lange geht,

ist einer der Hauptgründe dafür, dass ich es nicht mehr regelmäßig

schaue... denn das Kreuz mit den Serien ist der „innere Zwang“,

zumindest für den, der sie lieber im Fernsehen schaut,

statt es zu streamen... und ich bin ja „Old School“... lol...

also dieser „innere Zwang“, dann wöchentlich oder gar

noch öfter an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten

Uhrzeit pünktlichst daheim zu sein und alle anderen

Aktivitäten einzustellen, nur, um zu erfahren, wie's denn weitergeht...

das mach ich für gewöhnlich nicht so lange mit...

obwohl es auch, wenn man damit nicht alleine ist,

zu einem netten Ritual werden kann.


Eine Zeitlang hab' ich das ja auch mit meiner Mutter durchgezogen,

aber in den letzten Jahren ihres Lebens musste sie es dann doch

meistens ohne mich schauen... und hat mich dann echt vermisst,

oft wurd's ihr sogar arg alleine vor dem Fernseher, und dann bettelte

sie mich geradezu an, zu ihr ins Wohnzimmer zu kommen,

nicht nur bei dieser Sendung, und ich hartherziger, egoistischer

Sohn hatte dann doch meistens „Besseres zu tun“,

was man spätestens dann zu bereuen beginnt, wenn die Mutti...

nicht mehr da ist. Wieso hat man sie so oft alleine gelassen,

man hätte mehr Zeit mit ihr gemeinsam verbringen können?


Muss ja nicht vorm Fernseher sein, man konnte ja auch...

mir graut vor dem Gedanken... mit ihr Mühle spielen,

das hat ihr immer besonders Spass gemacht, denn...

darin war sie eine wahre Meisterin, so wie Andere es beim Schach sind,

keine Chance hatte ich da gegen sie... und sie amüsierte sich stets

köstlich über meine verzweifelten Versuche, irgendeine Strategie

zu entwickeln, mit der ich sie DOCH drankriegen könnte.

Selbstverständlich habe ich ihr dann dieses Vergnügen noch viel

seltener gegönnt, als mit mir diese Arztserie anzusehen,

eindeutiger Gewinner zuletzt waren dann doch der Hannes

mit seinem Bürgermeister, denn das war genial!


Tja. Und nun hat Mami eben den verwöhnten Sohn allein gelassen,

und wenn ich, wie gestern abend, mal zufällig DOCH den Fernseher

an habe und „In aller Freundschaft“ schaue, hilft es auch nicht,

nachzusehen, ob sie sich nicht vielleicht doch irgendwo hier bei mir

versteckt hat, und sei es, um mir eine lange Nase zu machen:

„Bätsch! Du hattest genügend Chancen, es mit MIR anzusehen...

jetzt habe ICH Besseres zu tun, liebe Grüße von Papi,

Du sollst bloß nicht bei unseren Nachmietern vorbei kommen

und dort nach uns fragen, Du bist eben ein Loser, und das...

nicht nur beim Mühle-Spiel!“.


Lieber Himmel, was konnte ich mit meiner Mutter lachen...

und das, obwohl wir eigentlich einen unterschiedlichen Humor hatten.

Es gibt ja Schnittmengen, hauptsache, dass welcher vorhanden ist!

Noch am letzten Abend mit ihr – im Jahre 2015 – hatten wir beide

fast einen Lachkrampf miteinander... ohne Ende herumgealbert

wie zwei Kleinkinder, mit einem Stoffhasen als Opfer...

aber vielleicht habe ich ja irgendwo hier schon davon erzählt...

es sind schöne Erinnerungen.


Das Problem, wenn eine Serie so lange läuft wie „IaF“, ist dann

ja auch, dass zwangsweise liebgewonnene Charaktere verschwinden,

sei es, weil die Schauspieler Besseres zu tun haben,

sei es, weil eine bestimmte Altersgrenze erreicht wurde...

oder weil tatsächlich der Tod dazwischen kam...

Dieter Bellmann, Hendriekje Fitz, Ursula Karusseit, Fred Delmare...

Jutta Kammann lebt immerhin noch...

es schmerzt, dass ihre vertrauten Gesichter nicht mehr da sind,

und wieso Sympathieträger Stefan Ruppe bei den „Jungen Ärzten“

herausgeschrieben wurde, das verstehe, wer will...

will man so etwa die Zuschauerzahlen gewaltsam reduzieren?

Immerhin hat man seinen Charakter zusammen mit der neu

gefundenen Liebe ausgerechnet hier nach Freiburg ins Exil

geschickt, ich kann ja... statt nach Mutti... dann nach denen

suchen gehen... in der Uniklinik... lmao.


Ne, ich wollte hier einfach mal ein großes Lob in die „neuen Bundesländer“

schicken, denn... das ist gute, solide Unterhaltung im Deutschen Fernsehen,

ganz egal, wie wenig Realität aus dem tatsächlichen Klinikalltag

drin vorkommt, auch ein Künstler und Realist, wie ich es einer bin,

braucht und sucht nicht die ständige Konfrontation „bis der Arzt kommt“,

manchmal will man eben anständig unterhalten werden...

vor allem, wenn man selber auch für's Unanständige zuständig ist...

oder meint, man müsse es sein... müsse es tun...


Anspruch hier, Niveaurutsch dort, ich bin ja kein Arzt und wahrscheinlich

mag ich's gerade deshalb. Natürlich haben es Udo Schenk und Alexa Surholt,

Andrea Kathrin Loewig und Arzu Bazman, Thomas Koch und Bernhard

Bettermann und natürlich Thomas Rühmann und das ganze Darstellerensemble

bei mir als ausgewiesenem Pornographen leicht, als freudige Abwechslung willkommen zu sein,

solange sie die Genres nicht vermischen... was bei bestimmten

„jungen Ärztinnen“ wie Julia Berger ja noch willkommen wäre...

hahahaha... ich mach' jetzt besser Schluss mit dieser „Betrachtung“,

sonst taucht womöglich DOCH noch die Mutti hier auf...

mit dem Teppichklopfer...


Aber ich wollt' das nun unbedingt gemacht haben,

auch, um eine weitere, andere Seite von mir zu zeigen, denn...

ich bin schließlich Exhibitionist, auch wenn sich das auf meine

Gedichteseite beschränkt. Das Jahr ist wirklich noch jung...

aber was hab ich nicht schon alles geschrieben allein im Januar?

Man könnte meinen, ich arbeite mich gerade zu Tode...

oder eben... bis der Arzt kommt... und ich hätte nichtmal

dann was gegen Thomas Rühmann einzuwenden,

wenn es mein sicheres Todesurteil wäre...

schließlich ist er nur ein Schauspieler... aber auch Musiker,

ein Künstler eben... und Mutti hat ihn GELIEBT!


Rupi am 31.01.2024



Bedingungen


Eigentlich

und nimm' mir diese

Beurteilung

nicht krumm

aber eigentlich

hörst du

niemandem

wirklich zu

denn Dein Zuhören

ist an Bedingungen geknüpft

die Du wie automatisch

an den Menschen stellst

dem zuzuhören Du dann

lediglich vorgibst

sobald er mit Dir

spricht


Du tarnst diese Bedingungen

dann als Meinungsäußerung

weil es Dir gar nicht

um das geht

was er gesagt hat

sondern um's Wie

das Dir

warum auch immer

nicht gefallen hat

und in diesem Wie

werden sie eben offenbar

die Bedingungen

die Du stellst

um überhaupt jemandem

zuzuhören


Er soll nämlich gar nicht

seine Meinung

sagen

sondern Deine Meinung

vertreten

und mit ihr wunschgemäß

nur das

was Du von selber hörst

und bestätigt haben willst

auch wenn das Gegenüber

schweigt

dann aber kann man's

gleich sein lassen


Diese Bedingungen mein Freund

sind die Bedingungen zum

Erfolg

den Du erzielen möchtest

weil Du glaubst

Du hättest den einen

absoluten

Weg zum Erfolg

für Dich wie Andere

gefunden

etwas geblickt

das der Andere doch auch

zu blicken hätte

und dafür

alleine dafür soll dann er

zuhören

bedingungslos


Tut mir leid

so wird das nichts

bei mir

in all Deinem Bedürfnis

dass man mit Dir

einer Meinung sein sollte

wird aus Dir bestenfalls

deren Verkäufer

aber ein Zuhörer

der sich für den Anderen

und das, was er ehrlich zu sagen hat

tatsächlich interessiert

wird so sicherlich nicht

aus Dir


Denn das bist Du eben nicht

Du bist kein Zuhörer

höchstens ein Marktschreier

und ganz schnell auch

ein Oberlehrer dazu

ein Oberlehrer, der meint

dass alle Menschen es

so zu sehen

und zu machen hätten

wie er selbst

und dieser kann mich nicht

wie gewünscht

überzeugen

also fehlt es Dir auch zum Lehrer

an Befähigung


Du scheiterst bei mir

an einer Bedingung

die dann ausgerechnet ich

an Dich stelle

im Gespräch

das Du ja gesucht hast

mit mir:

Wer möchte

dass ich ihm zuhöre

der sollte zumindest

selber

zuhören können.


Rupi am 31.12.2023




Es kann einem schon mal zu blöd werden


Klar, es kann einem schon mal zu blöd werden

und wieso auch sollte man dann drüber reden?

Man zeigt es dann einfach dem

aus der Reihe tanzenden

Subjekt

dass es sich gefälligst

ein- sowie unterzuordnen hat

denn man hat ja

sowieso die besseren Argumente

aber auf jeden Fall den Schutz einer Mehrheit

und diese Mehrheit

sie definiert nun mal

was sozial ist

und wer nicht

etwas Bevormundung

gehört auf jeden Fall

zum Gemeinwesen

dazu

genauso wie das Geschwätz

zur Hausgeneinschaft

und letztlich dann wohl auch

der Führer

zur Demokratie,

nicht wahr?


Zumindest

kann es einem in

und mit einer solchen

schon mal zu blöd werden

und wenn dann eine Mehrheit

für ihre Abschaffung stimmt

sollten es alle diese

aus der Reihe tanzenden

Subjekte

mit ihrer Erinnerung

auch nicht mehr so genau nehmen

oder es gar

eng sehen

denn die Mehrheit

weiß immer

was gut für

ALLE

ist

auch wenn es eine solche

Mehrheit

letztlich

gar nicht geben sollte.


Die immer Recht habenden

Entmündiger

werden

mit Hilfe von Mitläufern

und Abnickern

immer

eine finden

und dann

ist endlich

alles

in bester Ordnung

oder so

denn so

muss man sich das ja vorstellen

während man denkt

man könnte

aus der Reihe tanzen

und dennoch damit

der Gemeinschaft

einen Dienst erweisen.


Und, ja, wirklich,

das kann einem schon mal zu blöd werden,

man kann's ja auch sein lassen,

Querulanten

zum Selbstzweck

gibt es schließlich

genug.

Man kann's also sein lassen

wenn man es gar nicht

für sich selbst tut

kann sich ein- und unterordnen

abnicken und mitlaufen

und dann dabei zusehen

wohin die Reise geht

auch wenn man es

bereits weiß

und wieso auch

und mit wem denn

sollte man überhaupt darüber reden?


Rupert am 15.11.2022

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Keine Freunde


Wieso grüßt der denn jetzt nicht?

Sag mal, kennt der mich nicht mehr?

Fährt nur stillschweigend vorbei

ein, zwei Meter neben mir

ich hab doch „Hallo“ gesagt?

Hat er's etwa nicht gehört?

Freunde müssen wir nicht sein

Ich zahl ja auch nicht sein Bier


Vielleicht hat er nur geträumt

mich tatsächlich nicht gesehn

dachte über etwas nach

er hat doch wohl kein Problem?

Gäb es eines zwischen uns

wüsst ich wirklich nicht weshalb

und wenn der mir eines macht

werd' ich selbst unangenehm


Wieso hat er nicht gegrüßt?

Will der nun was Bessres sein?

Hab ich denn was falsch gemacht?

Hat er sich für mich geniert?

Wenn er eine Tochter hätt'

vielleicht stellte ich der nach?

Der hat doch nicht mal 'ne Frau

ich wär' auch nicht interessiert


Komisch was so'n Augenblick

für Gedanken produziert

was an Angst zum Vorschein kommt

wie verwundbar man sich fühlt

gibt man nicht mehr auf sich Acht

schlägt das um in Aggression

bei der Hitze hat's das schnell

man wird lieber abgekühlt


Keine Freunde sein reicht aus

eine Kleinigkeit dazu

und schon hat wer einen Feind

will den Bruder dann nicht sehn

lieber grüßt man sich dann doch

kommt auch mal kein Gruß zurück

wissen will man das Weshalb

dann doch nur, um's zu verstehn.


Rupert am 17.07.2023

Dazu gleich ein Anhang:

Ich lach mich krumm


Kaum hatt' ich „Keine Freunde“ fertig

wurd' mir da einer gegenwärtig

aus eigentlich vergangnen Zeiten

ich musste nur zum Einkauf schreiten

da lief, mit Kabeln in der Hand,

den „Fastfinger“* ich hab' genannt

als ließ' er mich dafür nun büßen...

denn, nein, er sollte mich nicht grüßen!


Rupi. auch am 17.07.2023

(*3) Erfahrungen im Musikbusiness, hier:

Notizen auf FB - um die Story zu lesen, muss man aber auf den Facebook-Link gehn  

und dort angemeldet sein!

Er war wahrscheinlich zu sehr mit einem Job beschäftigt,

dass er mich echt nicht sah...

jedenfalls sind WIR keine Feinde!)





Die Begründung

 

Es ist verwunderlich, wie wenig oft vor allem jene wissen,

die meinen, das Spiel zu kontrollieren, beherrschen zu können,

ich meine... gerade die, welche mir gerne vorschreiben würden,

was ich nicht nur zu tun oder zu lassen hätte,

sondern gleich noch dazu, was ich glauben soll,

die jahrelang meinten, mir zum Beispiel das Briefeschreiben

verbieten zu können, weil darin ja bereits eine Belästigung

bestünde, wegen der man mich des Stalkings bezichtigen könnte,

was ja, wenn man es genauer betrachtet,

vollkommen hanebüchener Unsinn ist,

aber immerhin Unsinn, mit dem sie immer wieder „erfolgreich“

auf Mission waren, um dann anderen Menschen schlecht zu machen,

was doch eigentlich für sie gedacht war,

um aus harmlosen Witzen „Beweise“ für die Bedrohung zu stilisieren,

die von mir ausginge, tja, und dabei wurde letztlich immer nur

eins wirklich bewiesen:

Dass und wie sie selber das Böse denken,

ans Böse glauben, das Böse gar brauchen als Rechtfertigung und Sinn

für ihre zerstörerischen Handlungen, bei denen selbstverständlich

nie etwas Gutes hat herauskommen können.

 

Was ist denn Stalking ?

Eigentlich kann man's ganz einfach auf den Punkt bringen:

Da will jemand was von jemandem anderen, bekommt einen Korb

und nimmt den nicht. Tja. Aber wenn ich einen Brief schreibe,

egal, was ich damit bezwecke, dann müsste ich, um auch nur

in die Nähe des Stalkings zu geraten, dafür erstmal eine Ablehnung

kassieren, und diese dann meinerseits negieren.

Und wie's der Zufall so wollte, haben diese Herrschaften einfach nur

darauf gesetzt, dass ich grundsätzlich zu glauben hätte,

auf Ablehnung zu stoßen, was nie und nimmer der Fall war,

sondern eben höchstens dann, wenn sie eingegriffen und das,

was ich tat, vor anderen Personen schlecht gemacht haben.

Tja. Und dann, statt diesen Personen zu raten, mir quasi einen „Korb“

zu geben, durch dessen Negierung ich ja tatsächlich ein Stalker

gewesen wäre, hat man ihnen geraten, gar nichts zu tun,

jegliches mitmenschliche Verhalten und damit auch Fair Play

sein zu lassen, damit ich quasi „auflaufe“,

und so hoffte man, mich derart zu verletzen,

dass ich die Kontrolle verlöre und tatsächlich zu einer Bedrohung werde.

Das „Stalking“ wurde mir dann, wie selbstverständlich, einfach

unterstellt und aus dem Unterlassen jeglichen Fairplays und mitmenschlichen

Verhaltens ein Recht gemacht, mit dem man das Falschspiel jederzeit

rechtfertigen und gleichzeitig jede Verletzung zur Notwehr erklären konnte,

denn man hätte es ja schließlich mit einem Stalker zu tun,

einem unzurechnungsfähigen Irren, die Briefe beweisen das doch.

Tja. Was soll ich dazu sagen ? Perfide ist sowas, und damit

hab ich's noch harmlos ausgedrückt,

aber wenn Menschen Angst haben, setzt eben gerne das Gehirn aus,

und der Witz ist ja: Durch so ein Verhalten geht die Angst nie weg,

wer an die Bedrohung glaubt und dabei dann auch noch selber

die Spielregeln und damit das Recht bricht, der hat ja auch Grund, Angst zu haben.

Wer so über konstante Wegnahme und Provokationen drauf setzt,

dass ein Mensch irgendwann durchdreht, der muss ja die Wahnsinnsangst

mit sich rumschleppen vor dem, was passieren kann, wenn der Plan

aufgeht und tatsächlich jemand Amok läuft !

 

Nur ist das alles weder meine Schuld noch mein Problem,

und vor allem ist es unglaublich, mit welchem Starrsinn man dann auch

noch daran festhält, dass ich sowas brauchen würde,

dass es doch meine mitmenschliche Pflicht wäre,

den ganzen Glumbatsch aus und als (!) Nächstenliebe zu akzeptieren

und dass ich doch bitte bitte, wenn ich schon nicht durchdrehe,

irgendwie „mitspielen“ soll, damit man mir den Irrsinn auf andere Weise

andrehen kann und es so dann noch irgendwie „gut würde“.

Das wird’s aber nicht, denn ich habe längst „Nein“ gesagt,

was man wiederum vergleichen kann mit jenem besagten „Korb“,

der, so geht das Spiel, angenommen werden muss,

denn wenn man's nicht tut... dann handelt es sich um Stalking.

 

Tja. Und nun ist da doch tatsächlich jemand,

der irgendwie die Welt nicht mehr begreift

und gerne eine Begründung hätte, so wie bei verliebten Teenagern,

die bei der begehrten Person nicht landen und meinen, dass,

wenn sie den Grund wüssten, sie irgendwas ändern könnten

an der Tatsache, dass sie drüber wegkommen müssen,

weil die Sache nunmal einseitig ist.

Und das zeigt mir dann vollends, wie wenig so jemand gelernt hat

und damit auch tatsächlich weiß:

Ein Recht auf Begründung nämlich, es existiert nicht.

Es muss vollkommen ausreichen, dass jemand etwas

nicht will, und alles andere spielt überhaupt keine Rolle,

denn da ist ein Korb – und er muss genommen werden, ja,

er darf gar nicht für etwas Schlechtes gehalten werden,

denn in Wahrheit ist er das nicht.

Ignoranz ist etwas Schlechtes, fehlendes mitmenschliches Verhalten,

Falschspiel – aber nicht der Korb, denn der ist, auch wenn's wehtut,

das Beste, was man bekommen kann, wenn jemand eben kein Interesse hat,

man kann ihn dann nehmen und weiterziehen, um irgendwo anders

sein Glück zu probieren, bei jemandem anders zu landen

mit dem, was man da so will, es ist herzlich einfach.

So wäre es zB, mit Blick auf meine „Geschenkausgabe“, in jedem Fall

gut (und würde von mir begrüßt werden !), wenn jemand, den ich dort

bedacht habe, der's aber nicht haben will, mir einfach kurz Bescheid sagt,

denn dann... kann ich's ja jemandem anders schenken.

Was mich so sauer macht ist ja keinesfalls irgendeine Ablehnung,

sondern die völlige Negierung von Geben und Nehmen und damit

des Lebens selbst, und dass man damit meine Arbeit (auf die ich stolz bin,

egal, was da wer von ihr hält !) wie Dreck behandelt...

das geht so, unter mitmenschlichen Gesichtspunkten gesehen,

eben auch nicht. Aber „Sorry, ich will nicht“ - das geht sehr wohl !

Denn auch ein Korb ist eben etwas Gutes,

so sehr die Ablehnung manchmal auch schmerzen mag –

in Wahrheit ist es einfach.

 

Aber nicht für die Leute, die mich zum Stalker gemacht bzw. erklärt haben,

ausgerechnet für die ist das nicht einfach, ist das schlimm, ist der Korb

der Weltuntergang, als würden sie mich über alles lieben oder sowas...

was an sich ja ein Witz ist, aber Einbildung ist auch 'ne Bildung.

Und ich soll's begründen, obwohl die Gründe ja massiv auf der Hand liegen,

obwohl man das ganze Dasein dieser Leute zum Grund erklären könnte,

alles, was sie getan haben und tun, es kommt mir daher vor wie ein schlechter Witz.

Und weil es überhaupt kein Anrecht auf eine Begründung gibt,

weil die Ablehnung meinerseits völlig ausreichen muss,

tippe ich hier auch noch diesen Text ab, mit dem ich erkläre,

dass dem eben so ist, dass jeder auch nur halbwegs vernünftige,

erwachsene Mensch es im Laufe seines Lebens gelernt und geblickt haben sollte,

denn es gibt nicht nur kein Anrecht auf eine Begründung,

ja, es ist sogar grundsätzlich ratsam, dass ein Mensch, der einem oder

mehreren anderen wegen irgendwas einen Korb gibt,

es unterlässt, diese, seine Entscheidung auch noch zu begründen,

denn diese Gründe nützen dem oder den Abgelehnten ja überhaupt nichts,

sie machen es im Zweifelsfall überhaupt nicht einfacher, den Korb zu nehmen,

und wenn man jemanden ablehnt, dann ist es besser, nicht zu viel von sich

preiszugeben, denn es geht die andere Person ja in Wahrheit sowieso nichts an.

Wenn diese lernen will, ob oder was sie „falsch gemacht“ hat,

ist man auch nicht der „richtige Lehrer“, denn sie braucht ja gar nichts

falsch gemacht zu haben, hat eben „Pech gehabt“,

muss aber den Korb nehmen und damit basta,

denn wenn sie das nicht tut... dann macht sie auf jeden Fall was falsch.

 

Dies erklären zu müssen, und dann auch noch Leuten, die meinen,

sie können anderen etwas vorschreiben, das ist schon irgendwie der Gipfel,

aber es soll nunmal so sein, ich sehe mich dazu genötigt und jeder

kann sich seinen eignen Reim drauf machen.

Ich kann da auch gerne aus meinem eigenen Leben berichten,

also... wenn ich um eine Frau freite und die so nett war,

mir einen Korb zu geben... eigentlich war ich dann dankbar,

weil ich wusste, dass ich weiterziehen muss und wenn ich's nicht tue

nur meine Zeit verschwende. Allerdings war's, sofern die Dame

mir dann auch noch Gründe nannte, so wie zb „Ich habe schon einen Freund“

oder sowas, dann auch immer irgendwie suspekt für mich,

denn ich fragte mich dann, wieso sie meinte, es mir begründen zu müssen,

ja, ich misstraute dem vorgetragenen Grund sofort,

weil ich instinktiv versuchte, meine Ohren dafür taub zu machen.

„Ja glaubt die denn, dass es nicht ausreicht, wenn sie nein sagt ?“.

Am liebsten hätte ich, ehe ich dann gegangen bin, noch den Oberlehrer

raushängen lassen, indem ich sagte: „Behalt doch bitte Deine Gründe

für Dich, schau, die klingen so vorgeschoben, als wären sie nicht wahr,

es genügt doch voll und ganz, dass Du nicht willst,

und das solltest Du Dir merken, denn Du schuldest niemandem 

eine Begründung, das ist kompletter Unsinn, wenn Du Nein sagst,

dann muss man das akzeptieren und fertig !“.

Klar hab ich das dann doch nicht gemacht/gesagt, aber gedacht hab'

ich's jedesmal, wenn solche „Begründungen“ ins Spiel kamen.

„Es ist echt besser, Rupi, wenn Du nicht nachforschst, ob sie gelogen hat,

denn eigentlich kannst Du drauf Gift nehmen, dass da irgendwas nicht stimmt,

nimm den Korb und vergiß die Sache !“.

 

Was auch vorkam, war, dass mir dann unterstellt wurde,

dass ich den Korb nicht genommen hätte, wodurch wir wieder bei

den Rufmördern angelangt sind, denn so etwas... ohne dass sich dann mal wieder

wer eingemischt hätte, den's nix anging... Entschuldigung, aber das schließe ich aus.

Tja. Und obwohl es, wie man sieht, unzählige Gründe gibt,

die ich diesen Herrschaften für meine Ablehung auch noch schriftlich geben könnte,

existiert, rein spieltechnisch, eben nichtmal ein Anrecht auf eine Begründung,

damit man vielleicht besser verstehen könnte,

warum ich „Nein“ gesagt habe und auch weiterhin „Nein“ sage.

Es muss eben genügen, dass ich nicht will,

dass es nichts für mich ist, dass es mir rein gar nichts bedeutet und ich

meiner mitmenschlichen Pflicht zur Genüge nachgekommen bin,

indem ich meine Ablehnung deklariert und damit den Korb gegeben habe.

So muss auch niemand irgendetwas abstreiten, sofern ich's ihm/ihr zur Last lege,

denn es spielt überhaupt keine Rolle, man hat eben meinen Willen zu respektieren.

Ist da noch was zu machen ?

Ich glaube nicht.

Das einzig richtige, was man in so einem Fall tun kann,

ist eben... den Korb zu nehmen und weiterzuziehen.

Man kann natürlich auch die Hölle des Stalkers ansteuern

oder durchdrehen, aber gesund ist beides nicht und ich

habe auch, mit meiner Ablehnung, überhaupt nichts dergleichen im Sinn,

ich beharre lediglich auf meinem Recht,

und wenn ich jemandem einen Brief schreiben will,

dann werde ich das aus demselben Grund auch weiterhin tun.

Achje... die Begründung hätte ich mir gerade sparen können,

aber es ist ja keine Begründung für einen Korb,

also müsste man ihr auch einfach trauen können,

denn ich lüge nicht.

 

Rupert am 01.02.2019

 


Und nun zu etwas völlig anderem, das mir schon ewig durch den Kopf ging... und es wurde allerhöchste Zeit,

dass ich es endlich aufgeschrieben habe! Es ist eine Protestnote... und sie handelt tatsächlich von der:

 

Pizza Funghi


Keinen scheint es zu stören

überall nehmen sie nun frische Champignons

um sie als Belag auf die Pizza zu tun

und sind auch noch stolz drauf:

„Wir nehmen nur frische Champignons!“

...als ob das 'ne Ausnahme wäre

und andere Pizzabäcker klüger sind.

Sind sie nicht.

Zumindest kenne ich keinen...

keinen Italiener, keinen Türken, keinen Deutschen

und Mama ist tot, ihre Pizza ist Geschichte!

Höchstens Bringdienste, deren Pizzen aus anderen Gründen

nicht schmecken. nehmen noch Pilze aus dem Glas

oder aus der Dose, und die zählen nicht, klar?


Also nichts gegen frische Champignons im Allgemeinen,

obwohl man sich sogar darüber streiten kann.

Aber fällt es denn außer mir niemandem auf

dass diese beschissenen Pilze,

wenn sie frisch sind,

den verdammten Pizzateig in kürzester Zeit austrocknen,

weil sie den Käse für IHRE Nahrung halten, gerade so,

als wäre die Pizza für sie... und sie allein... gebacken worden?

Und während dieses Aufsaugungsprozesses verschrumpeln sie zu allem Überfluss auch noch selbst.

Nimmt es denn niemandem die für's Essen nötige Ruhe,

dass man die Pizza dann ganz schnell,

und das heißt... möglichst,

solange SIE frisch ist,

verzehren muss,

damit man sich beim Essen nicht fühlt,

als hätte man etwas undefinierbar Saftloses im Mund,

das einem die Zunge angreift,

weil der Käse zur Lederhaut geworden ist

und die Schrumpelpilze einem erst recht das Essen für Stunden verleiden?


Und dabei liebe ich Pizza Funghi...

und bestelle dann doch Pizza Tonno,

während ich dem La Casalinga hinterhertraure,

das früher hinterm Hertie auch halbe Pizzen

ganz ohne aber trotzdem „to go“ verkaufte.

Aber aus dem Hertie wurde der Karstadt,

aus dem Karstadt eine zweite Galeria Kaufhof

und aus der Pizza Funghi wurde ein rotes Tuch,

und das nur wegen einem Belag,

der teurer ist als der alte, gewohnte...

und überall willkommener wäre

als auf dem Pizzaboden.

Da es so aber offenbar einer Mehrheit schmecken MUSS...

kann ich dieser nur weiterhin einen

GUTEN APETTIT wünschen!


Rupi am 11.03.2023




Stolpersteine


Das letzte bißchen Glaube

ersetzt

das letzte bißchen Unschuld

zerfetzt

das letzte bißchen Selbstachtung

rausgeprügelt

das letzte bißchen Verstand

rausgevögelt

das letzte bißchen Vertrauen

verbraucht

das letzte bißchen Hoffnung

verraucht

das letzte bißchen Liebe

erloschen

das letzte bißchen Korn

verdroschen

das letzte bißchen Jugend

verlebt

das letzte bißchen Leinwand

verklebt.


Rupi am 15.06.2023

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Schräg drauf (oder einfach... eine Abfuhr für's Geschwätz !)

 

Manchmal nervt das Gerede, manchmal ist es aber auch lustig,

und wenn's aus zweiter oder dritter Hand dann bei dem ankommt,

um den's da gehen soll, also zum Beispiel bei mir, dann kann ich natürlich

nicht wissen, ob's der Überbringer, der ja nur der Letzte in einer Kette war,

nicht doch an irgendeiner entscheidenden Stelle verändert

oder zumindest die originale Ausdrucksweise der seinen angeglichen hat.

XY hat gesagt Du wärst gerade etwas schräg drauf“,

dieser Satz zum Beispiel, er lässt verschiedenste Interpretationsmöglichkeiten

offen, was schon beginnt mit dem Ende, denn was genau bedeutet

„schräg drauf“ sein, hat XY tatsächlich diese Worte benutzt

und was wollte er damit sagen ?

Auch die Präposition mit „etwas“, sie kann alles mögliche bedeuten,

von „nur ein wenig“ bis zum ironisch überspitzten „eine ganze Menge“,

man steckt ja nicht drin im Kopf des Schwätzers, man ist nur mit

einem Ergebnis seiner Kunst konfrontiert, vielleicht auch,

zum Beispiel wenn man den Kontakt zu ihm abgebrochen hat,

ohne dass man nun noch persönlich nachfragen könnte.

 

Und mit dem „gerade“ wird’s geradezu teuflisch, weil's zur direkten

Kontradiktion der Adjektive kommt, ich bin also „gerade schräg drauf“,

da muss man sich ja fragen, ob die Person, die so was behauptet,

überhaupt weiß, was sie tut, denn entweder gerade oder schräg,

aber sicher nicht beides auf ein Mal... zur selben Zeit.

Oder gerät man etwa deshalb in die Schräge, weil man, statt dort zu sein,

gerade noch gerade unterwegs ist ? Dann hielte es sich um eine zeitliche Abfolge.

Natürlich aber mache ich, da wir schon beim Thema Zeit angelangt sind,

hier absichtlich puren Nonsens, denn mit „gerade“ ist ja nicht eine Zielrichtung

oder Körperhaltung oder auch die Art der Fortbewegung gemeint, sondern

schlicht und einfach der momentane Zeitpunkt, davon wäre auszugehen.

Ich soll also „momentan schräg drauf“ sein, das bedeutet mehr oder weniger

im Jetzt (und, das unterstelle ich mal so, auch im Hier !), was

impliziert, dass ich solches vorher möglicherweise nicht gewesen bin

und lässt auch die Möglichkeit offen für eine eventuelle Zukunft,

in der sich das dann wieder verändert oder verändern soll.

 

Aber woher will der Behaupter denn wissen, dass ich nicht bereits

schon immer genau so „schräg drauf“ gewesen bin, wie's ihm gerade

erscheint bzw. einleuchtet ? Es kann ja auch sein, dass er's zuvor bloß einfach nicht

wahrgenommen hat ! Und was, wenn ich gar aus Prinzip und damit

beständig so „drauf“ sein sollte, macht er sich und eventuell auch anderen Personen,

sofern er überhaupt Recht hat, dann etwa falsche Hoffnungen,

weil er davon ausgeht, dass es sich wieder verändere ?

 

Und wenn nun jemand, der das Gerede mitbekam, diesen Text liest...

wenn er eine Bestätigung für die Behauptung darin suchen sollte,

so könnte er sie, je nach Wahrnehmung und intellektuellen Fähigkeiten,

allein schon deswegen darin finden, während ein anderer, der dem Gerede

eher mißtrauisch gegenübersteht und es sowieso nicht glauben will,

in ganz genau demselben Text zumindest einen Anlass zur Hoffnung

finden kann, dass ich meine Sinne doch noch alle beieinander habe und

voll bei Verstand agiere. Man kann beides hineinlesen in so eine Betrachtung,

und hinterher ist man eben genauso schlau oder dumm wie zuvor,

und da helfen dann auch keine Drittpersonen, an deren unabhängige

Schiedssprüche man sich vielleicht nun klammern möchte,

denn denen wird schon gar nicht geglaubt, wenn sie die eigene Sicht

der Dinge, an der man zu zweifeln begonnen hat, nicht bestätigen.

Schließlich sucht man ja, auch bei solchen Drittpersonen,

nach der verlorengegangenen Sicherheit in der eigenen Wahrnehmung, hat sie eben nicht

mehr (alle :p) und will sie zurück, und wenn man sich selber nicht mehr richtig glauben

kann, dann hat man erst Recht ein Problem damit, wenn jemand anders

einem widerspricht.

 

Und das alles... oder noch mehr... nur, weil ich momentan schräg drauf

sein soll, als wäre ich das nicht schon immer gewesen und man hätte

nun vielleicht einen Anlass zur Sorge oder bald einen zur Hoffnung

aber doch wenigstens ein Thema, über das es sich lohnen sollte,

miteinander zu sprechen. Ohne mich. Hinter meinem Rücken.

Na gut, es fällt ja noch immer unter die „freie Meinungsäußerung“,

aber wenn man's erfährt, dann kann man schon ganz schön schräg

drauf kommen, es bliebe dann nur noch zu klären, wo drauf überhaupt,

und wo die Schräge einen dann hinführt.

Gedanklich. Physisch.

 

Und auch sonstwie, denn man kann ja nie wissen,

welche realen Aktionsmöglichkeiten ein Mensch so für sich gefunden hat,

innerhalb der Dimensionen samt des Radius natürlich, in denen er sich befindet.

So mancher, der schräg drauf ist oder war, hat damit seinen Aktionsradius

schon verändert, ob durch Erweiterung oder Einschränkung sei mal

dahingestellt, aber allein die Erfahrung, dass sich da überhaupt was verändern

und man sogar selber dazu beitragen kann, ist für manche Menschen

ein Gewinn, weswegen man's auch jedem zugestehen sollte,

schräg drauf sein zu dürfen, ohne deswegen gleich ein negatives Werturteil

darüber zu fällen. Oft sind's ja nur solche Werturteile, die letztlich an 

der Realität vorbeigehen und mit denen man andere Menschen beleidigt,

weil der eigene Erfahrungsschatz sich auf Erlebnisse und Dinge beschränkt,

die ein korrektes Einschätzen der anderen Person nicht ermöglichen,

aber man will eben etwas gesagt und damit gezeigt haben,

dass man doch irgendwas begriffen hätte und begreifen würde

auch wenn's nur ein wenig sein sollte.

Ein wenig... von dem man immer noch hoffen kann, es wäre vielleicht doch...

zumindest etwas mehr als dieses Nichts, das sich wie automatisch

im Gehirn eines Schwätzers breit macht, sobald er nur den Mund öffnet.

 

Und dann hat er den Salat, denn vielleicht war da ja mal was,

aber er hätte es nur behalten können, wenn er's für sich behalten hätte,

und da er das nicht tat, mache ich mir dann einen Spass daraus,

die über mich gemachte Aussage gegenüber der kolportierenden 

Drittperson gleichzeitig zu bestätigen („klar, ich bin schräg drauf !“)

wie auch abzuleugnen („aber bestimmt nicht so, wie der das meint !“)

und dann, als finalen Clou, alle Hoffnungen auf Rückkehr in einen 

Normalzustand“ zu zerstören, indem ich einen solchen auch rückwirkend

zur Illusion erkläre („ich war übrigens schon immer schräg drauf !“).

Ist nur die Frage, ob und wie davon etwas zur Quelle des Geredes

zurückkehrt, um dort dann auf die Leere im Gehirn zu treffen,

um das Nichtverstehenkönnen komplett zu machen.

 

Je kompletter man einem Schwätzer seine eigene Denkunfähigkeit

vorführt, umso größer wird die Chance, dass er irgendwann dann 

doch die Klappe hält, um sich nicht mit dem zu blamieren,

was er sagt, aber ein wenig Zeit und Geduld braucht das schon,

denn normalerweise ist so jemand ja erstmal überzeugt von der 

Wichtigkeit und Richtigkeit seiner Absonderungen

und wird erst dann davon Abstand nehmen, mit sowas

aus sich rauszukommen, wenn ihm vom jeweiligen Gesprächspartner 

signalisiert wird, dass der ihn leider nicht mehr ernst nimmt.

Wenn man, so als Gesprächspartner, dann der Ansicht ist,

dass das Gegenüber irgendwie „schräg drauf“ wäre,

dann kann und sollte man's diesem gleich persönlich mitteilen,

ehe man den Kontakt abbricht, mit dem man sowieso nur 

seine Zeit vertut... genau so wie man übrigens auch die Zeit vertut,

wenn man mit Dritten über nicht anwesende Personen spricht und dabei 

(ähnliche) Werturteile abgibt. 

 

Rupert, wie immer schräg drauf, am 07.02.2019

 

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Das habt ihr prima hingekriegt

 

Früher hieß es entweder, dass jemand „nicht ganz sauber“ ist,

oder, dass die entsprechende Person „nicht mehr richtig ticke“,

beides Metaphern für geistige Schäden,

die erste aus dem Hygienebereich, die zweite dem Uhrmacherhandwerk

entnommen. Heute aber heisst es „nicht mehr sauber ticken“,

und es war wohl ein geistiger Schaden, durch den die zwei Metaphern

miteinander vermischt worden sind, und mit dessen Hilfe sich

die neue, eher sinnfreie Redewendung dann durchgesetzt hat.

Nicht mehr sauber tickende Uhren jedenfalls... sind mir ebensowenig

bekannt wie tickende Menschen, die es versäumen, ein Bad zu nehmen.

Aber eigentlich, und das gebe ich zu, ist das mit diesem Spruch

noch eher harmlos, ich sollte das nicht so eng sehen, am Besten ist's

in so einem Fall, man nimmt's... so als frisch gebadeter Zeitzünder...

mit Humor, und dann soll es gut sein.

 

Weniger gut und damit hinnehmbar/tolerabel ist dagegen,

wenn Wörter, so im allgemeinen Bewusstsein der Leute,

ihren ursprünglichen Sinn verlieren und man sie dann nicht mehr

in diesem Sinne anwenden kann, ohne mißverstanden zu werden.

Das geschieht gern, wenn ein Wort – wieso auch immer – mehr oder weniger

aus der Mode und damit in Vergessenheit gerät, und dann nur noch

zu „Spezialzwecken“ genutzt wird, bei denen man diesem Wort dann

wiederbegegnen oder eben erstmals und damit neubegegnen kann.

So wie beim Wort „Freier“. Früher wendete man dieses Wort viel

unbefangener an, weil es überhaupt nicht das bedeutet, was die Leute

heute meinen, wenn sie's explizit beschränkt sehen auf Männer,

die zu Prostituierten gehen. Diese Männer aber, und auschließlich diese,

sind eben heutzutage „Freier“... im Bewusstsein der Leute.

Würde man, als Ehemann und Vater einer Tochter, heute das Wort

noch anwenden, wie es ursprünglich mal gemeint war,

so brächte man die eigne Tochter in Verruf, wenn man sagte:

„Ach, der Peter... ist, genauso wie auch der Rudi, ein Freier

meiner Tochter“. Das Entsetzen im Gegenüber, das heutzutage

dann zwangsweise denken würde, die Tochter ginge auf den Strich

(und für den Papa ist das „ganz normal“)kann eigentlich vorausgesetzt werden,

nur... es gibt nunmal kein passenderes und damit besseres Wort für

„Freier“ als eben „Freier“, und es stinkt mir gewaltig, dass ich

immer wieder erklären muss, dass es sich eben nicht automatisch

um Prostitution handelt, wenn ich dieses Wort benutze.

 

Bewerber ? Interessent ?? Freund ???

Der „Bewerber“ käme noch am nähesten dran, aber bei dem denkt man

ja automatisch an einen JOB. „Interessent“ stimmt zwar auch, aber ob dieser

dann durch sein Interesse auch aktiv wurde, ist nicht automatisch sicher,

es kann sich auch um einen Schwärmer handeln, der von der Frau zwar träumt,

aber sich dann doch nicht traut, und der Freier... der traut sich eben,

er ist sowohl Interessent als auch aktiver Bewerber.

Allerdings qualifiziert ihn das dann nicht automatisch schon zum Freund,

obwohl er dies ja sein kann, und das auch noch ehe er um das Mädchen freit,

aber wenn sie den Freier nicht ablehnt und dann zum festen Freund nimmt,

dann ist er eben das... und nicht mehr (bloß) ein Freier.

Es wäre echt nett, wenn meine kurze Beschreibung (übrigens einst

extra für einen Polizisten gemacht) die Runde machen würde,

damit man das Wort wieder anwenden kann, wie's eigentlich gemeint war:

Es gibt Freier für Geld ganz genauso wie es Freier für Liebe gibt.

Okay ?

 

Aber bleiben wir für diese Betrachtung ruhig noch im Rotlichtmileu,

denn auch da gibt’s 'ne Begriffsverwirrung, welche mMn leider

den „feinen Unterschied“ hinwegwischt, der begrifflich einst bestand

zwischen einer Prostituierten (oder „Nutte“ oder „Schwalbe“) und...

einer Hure. Wenn sich heutzutage schon die Prostituierten selber „Huren“

nennen, dann gerate ich an den Rand der Verzweiflung, weil...

ein richtige Hure, sie hat keinen Preis... und die Prostituierte,

sie verlangt ja für ihre Dienste zumindest Geld, also sollte sie sich

auch nicht auf eine Stufe mit der Hure begeben, weil's einfach 

nicht dasselbe ist. 

 

Wir können alle Stück für Stück so weiter machen und die Sprache, 

mit deren Hilfe wir uns verständigen können sollten,

kaputten, indem wir ihre Begriffe um deren Inhalt, die Feinheiten, ihre

tatsächlichen Bedeutungen berauben, aber begrüßenswert ist das nicht.

Fehler machen kann jeder, aber wo ist dann bitteschön der nächstenliebende

Zeitgenosse, der darauf aufmerksam macht, dass und wo da Fehler sind,

damit man sie behebt ? Nein... sie werden eben übernommen und weiter-

geschleppt und das ist das wirklich Blöde/Beklagenswerte.

Während „Du tickst nicht mehr sauber“ noch als Scherz durchgeht,

so ist das mit dem „Freier“ und auch das bezgl. der „Hure“... 

bereits richtig ärgerlich, man mag mich einen Erbsenzähler schimpfen,

aber ich musste das mal unbedingt loswerden, denn es ist... Mist.

 

Es soll ja Leute geben, die mit bestimmten Begriffen Probleme haben,

ich kannte mal einen, der mochte den Begriff „Tramp“ nicht,

was sich in extremer Ablehnung äußerte,

als ich den „Tramp“ mal für ein Lied verwenden wollte... 

es half nichts, dass ich an alleine Reisende, auch an Autostopper dachte,

vielleicht an Bruce Springsteens Protagonisten von „Born to Run“

oder Charlie Chaplin,

er... musste dabei eben an die Tramps aus der Pfalz“ denken. 

Aber auch wenn's die „Patrona Bavarie“ sein sollte, ich werde 

mir nie verbieten lassen, die wirklich passende Bezeichung

und damit alle möglichen Begriffe auch weiterhin und damit

selbstverständlich auch für meine Kunst zu verwenden,

soll der Rest des Landes doch ohne mich verblöden,

beschränkt wie er bereits ist, denn... das mit dem „sauber ticken“,

dem „Freier“ und den „Huren“, das habt ihr ja bereits...

prima hingekriegt, und die „Tramps aus der Pfalz“ waren bestimmt

nicht schuld dran, eher... mangelndes Interesse, dass man vielleicht mal

einen alten Duden zur Hand nimmt und selber Begriffe nachschlägt,

die einem frisch begegnen, statt einfach den „Sinn“ zu „übernehmen“,

wie man ihn aufzuschnappen meinte.

 

Rupert am 20.02.2019

 

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Ich war schon als Kind ein Mörder


Ich war schon als Kind ein Mörder

das ist erschütternd, aber wahr

hatte nichtmal ein schlechtes Gewissen

hab getötet und's dann gleich

wieder vergessen

und meine Opfer war'n mir

schnurzegal.

Ich habe sie absichtlich umgebracht

tödlich verletzt und dann

verschleppt aus ihrer gewohnten Umgebung

um ihnen dann

beim Sterben

zusehen zu können

daheim bei mir.

Nicht immer hab ich's dann auch getan...

zugesehen...

aber verendet sind sie alle

und wurden danach einfach

durch mich

oder ein anderes Familienmitglied

entsorgt.


Jetzt kommst Du mit Deinen Tieren

dem Schnitzel, dem Burger, gar der Milch

und willst mir ein schlechtes Gewissen machen

weil Du mit den Schweinen und den Kühen

so entsetzliches Mitleid hast

außerdem wär's gut für's Klima

und ich geb's ja zu...

wenn ich Dich so ansehe

hast Du tatsächlich mehr Ähnlichkeit mit denen

als zum Beispiel mit einer Pflanze.


Ich sag das nicht, um Dich zu beleidigen

bei mir ist es ja auch so

aber ich bin nunmal ein Mörder

schon seit der Kindheit

und ich hab mich so sehr daran gewöhnt

einer zu sein

als einer zu leben

dass eine Umstellung 

zu viel verlangt ist...

denn selbst mit dem schlechten Gewissen

bleibe ich eben einer

und daran würde der von Dir praktizierte

und geforderte

Fleischverzicht

am Ende überhaupt nichts ändern.


Klar, was nun das Fleisch betrifft

bin ich eher ein Auftragsgeber

als selbst der Killer

aber dankbar für die Metzgerei

und damit jemanden, der

die Schlachtung

für mich übernimmt

bin ich doch

und das wird sich auch nicht ändern

so in absehbarer Zeit

ausgeschlossen.

Das ist ernst gemeint

genau so, wie Du es ernst meinst

mit Deinem Engagement

dem Herz für die Tiere

die ja auch Gefühle haben

Lebensrecht

das hab ich alles verstanden.


Aber wenn Du meine Frau

oder meine Tochter wärst

ich würde keine Sekunde zögern

für Dich zu töten

sobald es notwendig erschien

ja, mir würde es bereits genügen

es einfach nur als sinnvoll

angebracht 

zu erachten

und Dein ganzer Protest

stieße auf taube Ohren

grausam

wie ich

als Mörder

nunmal bin.


Klar kannst Du mich verurteilen

mich hassen

nichts leichter als das

aber schon in dem Moment

in dem ich mich

dafür entschieden habe

ein Mensch zu sein

und dies zeitlebens auch

zu bleiben

wurde aus mir ein Mörder.


Aus mir wurde ein Mörder

nichtmal nur ein Totschläger

ein richtiger Mörder eben

weil mir meine Artgenossen

um ein Vielfaches wichtiger sind

was ebenso für mich selbst gilt

und wenn ich Mitleid habe

kann ja vorkommen

spare ich es mir dann doch meistens

für die Menschen auf

stecke es mir sonstwohin

und töte

nehme einem Lebewesen alles weg

was es so an Rechten haben mag

und dann sein Leben

wie ein Alien

das mit uns Menschen

kein Erbarmen kennt.


Schon als Kind war ich eben ein Mörder

und wenn überhaupt

hätte man mir das

in der Kindheit

austreiben

aberziehen müssen

tat man aber nicht

wahrscheinlich weil ich eben

bereits in eine Mörderfamilie

hineingeboren wurde.


Naja, ich jedenfalls

BIN einer

da ist nichts zu machen

auch wenn Du jetzt erschüttert bist

vielleicht sogar Angst hast

oder, was ich für am Wahrscheinlichsten halte

mich für einen Idioten hältst

der, nur weil er nach

Rechtfertigungen

sucht, sich nicht zu schade ist

sich selbst und andere

zu verarschen.


Aber obwohl sie nicht mehr hier ist

nicht mehr lebt

ich liebe meine Mama

immer noch

da kann kommen wer will

und ich wurde eben bereits deswegen zum Mörder

weil ich, in all meiner Unvollkommenheit

und Ignoranz auch der Umwelt gegenüber

meine Mama liebte

so mussten dann die Margeriten

und Butterblumen

und sonstiges Wiesengewächs

dran glauben

nur damit sie sich freute

naja, damit ich ihr was geben konnte

um zu zeigen, dass ich da bin

und an sie dachte.


Und ich bin immer noch da

denke an sie

könnte ich sie zurückholen

gesund und munter

indem ich DICH dafür

von diesem Planeten entfernte

Du wärst in Lebensgefahr

und das

obwohl Dein Lebensrecht

mir eindeutig

viel mehr bedeutet

als das der Pflanzen

und Tiere.


Ich bin eben ein Mörder

muss damit leben

und gebe Dir

den wirklich gut gemeinten Rat

mich auch so leben zu lassen

wie ich bin

musst ja nicht meine Frau sein

bist ja auch nicht meine Tochter

aber nur dann

wenn Du mich leben lässt

zählst auch Du

für mich

zur Familie der Menschen

die mir nunmal wichtiger ist

als andere Spezies

andere Familien

dazu.


Ansonsten könntest Du

genauso gut

ein Schwein

oder eine Kuh sein

ein Huhn bist Du ja sowieso

Entschuldigung

war despektierlich

aber lieber despektierlich

als nicht mehr ehrlich

und lieber ein Mörder

als gar kein Mensch

auch wenn Du damit

dann ein Problem hast.


Klar profitiere ich davon

dass kein Gesetz der Welt

ausreicht

um mich als Mörder

hinter Gitter zu bringen

solange zumindest

wie ich Menschen

bei meinem blutrünstigen Treiben

aussen vor lasse

und auch meine tatsächlichen Opfer

nicht mutwillig quäle.


Aber, siehst Du...

wenn man es schnell macht

und geschickt

dann dürfte ja

das Leid

schnell vorbei sein

und ich finde, dass man sowas

dann doch gutgeschrieben bekommen sollte...

so als Mörder

der wenigstens die eigene Spezies

ausspart

ausgespart hat

bisher.


Man kann ja nie so etwas wie eine

ultimative Garantie geben

dass etwas so bleibt

wie es war

bleibt wie

es ist

und Du bist ja eher jemand

dem es wichtig ist

dass Dinge sich

verändern

pass also auf

mit Deinen Wünschen

nicht jede Veränderung

bringt auch eine Verbesserung mit sich

manche Dinge

sollten

können bleiben wie sie

sind

oder waren

und über die anderen

kannst Du mit mir gerne

diskutieren

solange Du nicht auf die blöde Idee kommst

mich missionieren zu wollen.


Denn das solltest Du

gleich als erstes

lernen

so auf Mission

Du selbst

hast da kein Recht

auf Gewaltanwendung

und es gibt eben Menschen

bei denen Du's besser erst

gar nicht probierst

auch wenn sich schon

so mancher Mörder

hat missionieren lassen

vor allem in Gefangenschaft

oder wenn das letzte Stündlein näher rückte

aber das gilt trotzdem nicht

für alle

weshalb ich Dir

zum Abschluss

nur noch diesen Rat geben

will:


Probiere es nie

bei einem Mörder

der frei rumläuft

lass' es einfach bleiben

leb' Du Dein Leben so

wie es für Dich richtig ist

aber lass den Anderen eben

auch leben

wie es für den richtig ist

...und dann geht es beiden

garantiert

besser

auch wenn andere Lebewesen

dabei

oder deswegen

noch immer leiden.


Rupert

am 18.06.2ß23



 

Old School“

 

Wenn man als Musiker in meinem Alter ist und der sogenannte „Durchbruch“

sich nicht hat einstellen wollen, ganz egal, wievielen Leuten gefällt,

was man so macht oder gemacht hat, dann wird man irgendwie automatisch

bescheiden, und was die jüngere Generation betrifft, auch sehr vorsichtig,

denn anbiedern will und kann man sich ja, mit dem, was man da macht,

auf keinen Fall, und... wenn man so an deren Hörgewohnheiten denkt,

dann geht man, wie von selbst, erstmal davon aus, dass es eher nicht

kompatibel ist und man ziemlich kauzig wirken müsste.

Ja, eigentlich hofft man, dass die jungen Leute es irgendwie schaffen,

einen erfolgreich zu ignorieren, sobald sie in die Nähe kommen,

wenn man so singt, und aus Bescheidenheit und Vorsicht kann auch mal...

Unfairness werden, und darüber will ich heute berichten, denn...

jedenfalls ist das bei mir so.

 

Wenn's gleich mehrere (junge Leute) sind,

dann wittert man automatisch Konfliktpotential,

weil auf der eigenen Verpackung der Hinweis fehlt,

dass man ja auch nur ein Mensch ist und seine Arbeit tut,

wenn schon ein „warm oder kalt verzehrbar“ nicht passen würde.

Aber... diese jungen Leute, sie sind gar nicht so... eigentlich sind

die schlimmsten Leute ausgerechnet unter denen zu finden,

die einen persönlich kennen, und zwar ab einem gewissen Alter,

weil die hören gar nicht vorurteilsfrei zu und denken dann gerne

das Falsche, sie haben so ihre Wertigkeiten und Einschätzungen,

ja, und natürlich betrachten sie einen eben durch die eigene Brille,

da wird dann verglichen und abgewogen mit dem,

was sie aber nicht andere inkl. mir erreicht haben im Leben,

vielleicht sogar geschwätzt, jedenfalls meine ich, die negativen

Gedanken manchmal auch dann greifen zu können,

wenn sie vor mir gar nicht ausgesprochen werden,

und wenn positive Dinge gesagt werden oder man freundlich tut,

dann bin ich furchtbar mißtrauisch, erst Recht, wenn ich selber

eigentlich gar nicht zufrieden bin mit meiner Arbeit.

Aber die jungen Leute... nun, die sind gar nicht so.

Sie haben ihre eigene Ausdrucksweise und können einen erschrecken,

wenn man zum Beispiel zum Singen auf einer Bank platzgenommen hat

und unvermittelt so ein Tross von hinten ankommt und sich einfach

einer davon neben einen setzt, statt dass man, wie gehofft, erfolgreich

ignoriert wird, aber sie sagen direkt heraus,

was und wie sie denken, da muss meiner einer sich erstmal drauf

einstellen, denn das ganze angelernte Mißtrauen erweist sich gerne als „Fehl am Platz“.

 

So auch letzthin, als ich gerade ein Lied zuende gespielt hatte

und genau das passierte: Es kam so ein Tross aus 5, 6 Jungs von hinten an,

und einer setzte sich unvermittelt einfach neben mich auf die besagte Bank,

„oh je“ dachte ich erst, „das kann ja was werden“... erst Recht, als der mich

fragte, ob's „das Lied auch mit Gesang gibt“, das ich da gerade zuende

gespielt und gesungen hatte. Auch wenn für's Zuhören natürlich die Sitzrichtung

auch mit entscheidend ist, ging ich davon aus, dass der soeben verklungene

Gesang auch restweise von hinten gehört worden sein müsste,

sah dem jungen Mann ins Gesicht und sagte:

„Tut mir leid, wenn Dir mein Gesinge nicht gefallen hat“.

Aber der meinte sofort, dass er von dem leider nichts mitbekommen

aber die letzten instrumentalen Töne gehört hätte, und einfach nur wissen

wollte, ob's das auch mit Gesang gäbe, denn dann würde er sich wünschen,

dass ich das Lied doch bitte für ihn wiederhole.

 

„Na gut“ dachte und entgegnete ich. „Es ist ein Lied von Bob Seger,

und wenn's den anderen

Hörern nix ausmacht, wiederhole ich es eben, denn es ist sowieso eher unbekannt“.

Kaum hatte ich begonnen, es nochmal zu singen,

sagte der junge Mann zu seinen Kumpels,

dass er „Old School liebe“, womit ich dann endgültig wusste, wie ich da klassifiziert werde.

Und als ich zuende gespielt hatte, warf er mir doch tatsächlich

etwas Kleingeld in den Koffer,

aber der Gipfel war, wie sich dann kurz ein Kollege von ihm an denselben Platz setzte,

um mir seine Wertschätzung direkt ins linke Ohr zu übermitteln: „Sehr gut,

was Du da machst... mach' weiter so !“, ehe sie alle weiterzogen.

„Mach' weiter so !“... und das von jungen Leuten und gerade so, als hätte

ich den Großteil meines Lebens noch vor und nicht bereits hinter mir,

gerade so, als winke mir dann, vielleicht mit 60 oder 70, der große Erfolg,

weil das Alter in diesem Geschäft ja völlig egal wäre, aber egal,

so sind die jungen Leute eben, und eigentlich haben sie ja Recht,

denn das Alter... es müsste egal sein, es gibt trendy Sachen und eben „old school“,

und natürlich gehöre ich dabei dann zum Letzteren.

Diskussionen über den Begriff „school“ und was der so bei mir auslöst

erübrigen sich eigentlich, aber natürlich musste ich da dann trotzdem durch,

hinterher, als ich zu Hause dann über das Geschehnis reflektierte.

 

„Du bist old school, weil Du alt bist, weil die Lieder, die Du coverst,

ebenfalls alt sind und Dich der größte Teil der aktuellen Musik ja sowieso

abtörnt“, sagte ich mir. „Du solltest Dich echt über diese Wertschätzung

freuen, denn sie ist alles andere als selbstverständlich, denke doch nur mal

dran, wie Du selber erst dachtest, dass die Sache mit dem Gesang gemeint

gewesen wäre“. Ja... was auch immer für eine „school“ ich da durchlaufen

habe, es hatte mich ja genau an diesen Punkt geführt, und an genau diesem

Punkt ist man erleichtert, wenn man sich dermaßen irrt, wie's mir dabei

eben passiert war. Aber wie ist das denn passiert ? Wie konnte ich dem

jungen Mann unterstellen, er würde meine Sangeskünste derart sarkastisch

angreifen ? Nun, natürlich war ich selber nicht mit ihnen zufrieden gewesen.

 

„Ich bin ein Künstler, und die sind so gut wie nie zufrieden“, hatte ich noch

ein paar Tage zuvor einer Bekannten beiläufig gesteckt, als die mich fragte,

wie's mir gehe und wieso ich nicht zufrieden sei.

Mit so einem Satz kürzt man oft erfolgreich längere, in die Details gehende

Gespräche ab, aber diese Dame wusste blöderweise nichtmal, dass ich

ein Künstler bin, wir hatten uns über einen Freund kennengelernt,

der's zwar weiß, aber kein Wort drüber verloren hat, wann immer die zwei

miteinander sprachen. „Immerhin heisst das auch, dass sie gar nicht über

mich geredet haben“ sagte ich mir dann und hab' ihr nun, als Osterüberraschung,

zwei CDs von mir gebrannt... „old school“ von vorne bis hinten,

aber so jung ist sie nun auch nicht mehr, dass sie's so klassifizieren würde.

Na jedenfalls hab' ich durchaus Hoffnung, ihr damit eine Freude zu machen,

auch wenn ich nix von ihr will, außer... dass sie dann eben weiß, was ich tue.

 

Aber allein mit der latenten Unzufriedenheit mit dem Stand und den Ergebnissen

der eigenen Arbeit als Performer – man darf nicht vergessen, dass ich mich

ein paar Jahre lang im Hiatus befand – ist die Frage natürlich noch nicht beantwortet,

was mich so übel über die Äußerung des jungen Mannes hatte denken lassen.

Natürlich kommt die Furcht dazu, dass dieses „old school“ bei den Jugendlichen

keine Akzeptanz erfährt, weil sie sich in ihrem Alter ja, wie's jede Generation

so macht, abgrenzen von so alten Säcken,

die mit ihrer „Mucke“ auch die Generation ihrer Eltern

oder sogar Großeltern repräsentieren. Vielleicht hoffe ich zwar insgeheim, dass bemerkt

wird, wie sehr ich mich mit dem, was ich mache,

eigentlich bereits von so gut wie allen abgrenze,

weil ich den Schatz dessen, was ich zu bewahren suche, gemeinsam mit meiner Person

übrigens, als auch von meiner Generation verraten betrachte, aber im konkreten Fall

überwiegt dann eben doch... die Furcht, die sagt, dass ich ja nirgendwo reinpasse damit,

schon gar nicht in die Hörgewohnheiten von SWR 3- oder Hip Hop-Hörern.

Wie gesagt, es sind falsche Gedanken, weil die jungen Leute überhaupt nicht so sind,

aber diese falschen Gedanken, sie gehören eben auch zur „old school“, ja,

sie sind ein direktes Ergebnis derselben, denn in der lernt man eben auch,

dass Vorurteile „ganz normal“ sind, dass ohne solche ja kaum jemand zu- oder hinhört,

und nun, im Ergebnis, dass... es die eigene Generation ist, von der man

fälschlicherweise auf die nächsten schließt, der eigene Zynismus, der sich

daraus ergab, wie überhaupt... dass man viel zu negativ denkt, weil man

sich dran gewöhnt hat, dass „die Falschen“ bestimmen... und das sind eben

nicht diese jungen Leute, denn die gehen ja momentan Freitags zurecht auf die Strasse.

 

Ich dachte dann an den Geburtstag einer ehemaligen Lehrerin,

auf den ich in den 90ern zum Singen eingeladen war. Ich weiß nichtmal,

ob die noch lebt, im Internet gibt’s jedenfalls leider kein Anzeichen dafür,

aber damals, als ich für sie „Schooldays“ sang, auf dieser Feier,

da kam doch tatsächlich ein Kollege von ihr zu mir und war ganz stolz

darauf, dass so etwas wie ich eine Art „Ergebnis“ der Schule war,

auf der auch er lehrte, obwohl er gar nicht zu meinen Lehrern gehört hatte.

„Old School“ eben. Ob er heute immernoch so stolz wäre... das wage ich

dann doch, zu bezweifeln, außerdem sucht sich eben jeder seine Hoffnung

und auch den Sinn dessen, was er so tut, da, wo er sie gerne finden würde...

ganz egal, wie wenig es doch tatsächlich mit der eigenen Leistung zu tun hat.

„Illusionen“... dachte ich damals. „Sage diesem Mann besser nicht,

dass sein Stolz hier nicht angemessen ist, weil ich nicht wegen, sondern

TROTZ der Schule zu dem Künstler wurde, der ich bin, lasse ihm

seine Illusionen, er ist ja nett und es gäbe wahrlich schlimmere Exponate

meiner Generation, um als Ergebnis der eigenen Arbeit auf sie stolz zu sein !“.

„Old school“... vielleicht nicht als Lehrer, aber an anderer entscheidender

Stelle hätte dieser Mann mir tatsächlich helfen können,

da ihm meine Musik so gut gefiel. Dass aber immer wieder die falschen Leute

an den falschen Stellen die falschen Entscheidungen fällen, dafür konnte er

ja auch nichts, vielleicht war er ja ein guter Lehrer, keine Ahnung,

mich hatte er schließlich nie unterrichtet.

 

Beim Brennen der CDs für die Bekannte, die „noch gar nicht gewusst hatte,

dass ich ein Künstler bin“, hörte ich mir gestern dann einige Coverversionen an,

um für sie dann welche herauszupicken und in eine neue Reihenfolge zu bringen,

die zweite CD mit eigenen Sachen stand bereits vorher fest.

„Romeo and Juliet“ hörte ich mir an. „Leningrad“. Und ja, auch den Song

vom Bob Seger, den ich für den jungen Mann wiederholt hatte... und einiges Andere.

„Mensch, das ist doch wirklich gut...“ schoss es mir mal wieder durch den Kopf.

Für wenige Minuten wich dabei die Unzufriedenheit über meine Arbeit

der Unzufriedenheit über falsche Leute, die an den falschen Stellen

die falschen Entscheidungen fällen, und ich sah meine Generation nun

endgültig als die „schlimmere“ an... im Vergleich zu der jenes Lehrers,

der Sinn und Hoffnung für seine Arbeit ausgerechnet in mir suchte und fand,

egal, wie illusionär das gewesen war. Wo sonst hätte er suchen und finden sollen ?

Ob ich nun wegen oder trotz dieser besch... „old school“ solche Musik gemacht habe,

mache... und ob ich nun selber zufrieden damit bin oder nicht...

es sind wirklich nicht die jungen Leute, an denen's scheitert, dass ich

als Künstler leben kann, es ist meine verd... Generation, die nichts gelernt hat,

nichts lernen wollte, und die's den jungen Leuten nun schwer macht,

obwohl die doch ganz ehrlich und direkt und dann auch noch vorurteilsfrei

auf einen zugehen. „Old school“... hat für die auch seinen Wert,

einen höheren als für uns selbst, das muss man sich mal vor Augen führen.

Aber so ist das nunmal, wenn man nur Geschäfte machen will – statt LEBEN -

und wenn man alles in irgendwelche Formate reinquetscht, damit man's

möglichst einfach und bombensicher hat, das Bilanzergebnis.

 

Dann würde man am liebsten auch diesen jungen Leuten einfach vorsetzen

können, was die zu kaufen haben, aber so einfach funktioniert die Welt

eben nicht, und das Bilanzergebnis der Musikindustrie ist seit Jahren

mehr oder weniger ein erschütterndes, aber darüber habe ich unter

Betrachtungen IV: THE EXPERT SPEAKS

mehr als genug geschrieben.

Schlimm, dass ich so einem jungen Mann derart Böses unterstellt habe,

denn der denkt ja höchstens, dass die Neugestaltung des Urherberrechts

eine Gemeinheit ist, weil er mit der „new school“ des Internets aufgewachsen

ist, die sich, seien wir ehrlich, jahrelang einen Dreck um's Urheberrecht kümmerte.

Und wenn man die Künstlertantiemen für Streaming und Downloads ins Visier

nimmt, dann kann man auch gerne gemeinsam mit solchen jungen Leuten

in Frage stellen, inwieweit das neue Urheberrecht denn wem was bringt

und dagegen sein, auch wenn ich's nicht bin... dagegen.

Aber „abschöpfen“... das tun eben doch immer wieder genau diese falschen

Leute, die an den falschen Stellen die falschen Entscheidungen fällen,

da sollte sich wirklich kein Künstler irgendwelche Illusionen machen,

denn... auch das... ist noch immer „old school“.

Hoffentlich stehen so wenig junge Leute wie möglich drauf !

Immer mehr tat mir dieser junge Mann leid, der mir nur Gutes wollte

und letztlich auch tat. Was ist nur für ein A...loch aus mir geworden ?

Wie konnte mir das nur passieren ? Klar, ich konnte froh sein,

mich geirrt zu haben, aber... es war unfair und traf den falschen,

womit ich wieder genug Grund zur Unzufriedenheit auch mit mir selber hatte.

 

Ja, und dann dachte ich Jahre zurück, an einen Vorfall, der – auch wenn das

in etwa gleichaltrige Gegenüber sich vielleicht gar nicht drüber bewusst war -

wirklich mit der „school“ zu tun hatte, auf die ich einst gegangen war,

und mich so einschneidend verletzten konnte, dass ich doch tatsächlich hier die Ursache

erkannte, die hauptsächlich zu meinen falschen Gedanken, zu meinem Irrtum führte.

Ich hatte kaum begonnen, in der Innenstadt zu singen, als zwei Leute auf mich

zukamen, von denen einer mir bekannt erschien und der andere, der sich

zurückhalten sollte, später doch tatsächlich zu einem meiner Kumpels werden sollte.

Jener, der mir bekannt erschien, so stellte sich dann später heraus, war tatsächlich

der gewesen, für den ich ihn hielt... ein ehemaliger Schulkamerad,

der damals aber von der Realschule flog, auf die wir gemeinsam gegangen waren.

Weshalb, es tut hier nichts zur Sache, auch nicht sein weiterer Lebensweg,

denn ich will ihn hier keinesfalls auf eine Anklagebank setzen,

nur mitteilen, wie es zur Fehleinschätzung gegenüber dem jungen Mann kam.

Ich hatte also gerade mit der Arbeit begonnen und war nicht besonders gut drauf,

weil... mal wieder unzufrieden, das kommt bei einem Künstler eben oft vor.

Und da kam er mit meinem späteren Kumpel eben direkt auf mich zu

und sprach mich an: „Singst Du gerne ?“... ich sagte: „Ja“. „Dann lerne es !“

Auch das ist „old school“, auch wenn man es „school after school“ oder

„bad remnants and reminders of school“ nennen könnte.

 

Aber das war's eben gewesen... denn zu meiner „old school“ gehört eben

auch die Strasse dazu und dass man, spätestens dort,

dann eben auch solche Dinge einstecken, schlucken lernte dabei.

Dass die Geschmäcker verschieden sind... geschenkt.

Und letztlich war diese Mißfallensbekundung ja nicht unoriginell ausgefallen,

weshalb sie sich im Gedächtnis festsetzen sollte.

Aber natürlich tat sie weh, erst Recht, wenn man bedenkt, dass ich alles

andere als gut drauf war und damit auch selber erst ein Level herstellen musste,

mit dem ich mich wohlfühlte. Und dann sind es doch eher positive,

aufmunternde Reaktionen, die auf der Wunschliste stehen, keine verbalen

Angriffe und zynischen Ergüsse, die man, als freundlich gesinnter Zeitgenosse,

der sich um die Verschiedenheit der Geschmäcker und auch Schulen

bewusst ist, auch für sich behalten könnte, statt ausgerechnet dann und so von

seinem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch zu machen.

Aber so ist die Welt... und das ist eben auch... „old school“.

Irgendwie will man, sobald einem dieses Licht aufgegangen ist,

die jungen Leute am liebsten davor bewahren, statt von ihnen ausgerechnet

dafür gelobt oder gar bewundert zu werden.

„Old school“... das ist Scheisse, Leute, ich würde am liebsten damit

überhaupt nichts zu tun haben, bleibt am besten, wie ihr seid,

und geht Euren eignen Weg, es tut mir unendlich leid, dass ich so negativ

von Euch gedacht habe. Bitte lasst Euch nicht verderben oder verbiegen

von den Zynikern, den falschen Lehrern, und, ja, wenn IHR dann bestimmt,

dann finde ich vielleicht doch noch, auch als alter Mann, meinen Platz

in der Gesellschaft. Aber ich muss zugeben... ich hab' nicht viel Hoffnung,

und das liegt eben an der „old school“, die ich durchlaufen habe.

Und es liegt an meiner Generation... an denen, die gerade bestimmen

und denen ihr am Besten überhaupt nichts mehr glaubt,

damit sie Euch nicht verderben.

 

Rupert am Karfreitag 2019

 

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Osterfernsehen – Wenn Hollywood auf Mission geht

„Die Hütte – ein Wochenende mit Gott“

(Ein Film mit u.A. Sam Worthington,

nach dem Buch von William Paul Young,

Regie: Stewart Hazeldine)

 

Ich wünschte, ich könnte sagen, ich wäre begeistert – statt angenervt und, ja,

auch ein wenig sauer – aber so ist das nunmal, sowas muss ja rauskommen

dabei, wenn heutzutage jemand... besser: wenn Hollywood

eine Geschichte erzählt, um mit ihr...

„auf moderne Weise zu missionieren“.

Sie hinterlässt einen furchtbar schalen Beigeschmack,

weil mir jemand da einen „Jesus“ anzudrehen versucht,

wie man sich ihn... man verzeihe mir den Ausdruck... zusammengebastelt hat.

Ja, letztlich ist das ganze Ding, inklusive „Vater“ (wieso nicht, wenn schon

zu 80% von einer Frau dargestellt, gleich „Mutter“ ?), „Geist“ und „Weisheit“,

die offensichtliche Bastelei eines verkappten Missionars, der damit offenbart,

wie er sich das vorstellt... und auch, wie er „Menschen führt“,

ja, wie er wohl jemanden erlebt hat, dem er „helfen konnte, den Weg zu gehen“,

auch wenn er am Ende dann offen lässt, ob diese Geschichte „tatsächlich

so passiert“ ist, denn... natürlich ist sie eben, trotz aller Bezüge zur Realität,

nichts anderes als eine zusammengebastelte Geschichte, wie sie so...

eigentlich nur aus den USA kommen konnte (auch wenn der Romanautor

ein Kanadier ist – aber den Roman kenne ich nicht, hier geht’s um den Film...).

 

Glaubwürdig wäre, dass es den Familienvater, der da mit seinem

Schicksal hadert und zunächst nicht verwindet, dass seine jüngste Tochter

entführt und ermordet wurde, tatsächlich gab, und auch, dass er sich dann hat

entsprechend „missionieren lassen“. Und so manches, was er dabei „lernte“,

hätte ihm auch sicher geholfen, mit dem Geschehenen besser klar zu kommen,

auch wenn dies sicher nicht... alles, wie gezeigt, in einem „Traum“ geschehen sein

könnte, in dem er – als Folge eines Autounfalls – die „Grenze zum Jenseits“ überschritt,

nein, da mag ja etwas geschehen sein, das er dann, mit Hilfe eines „Seelsorgers“, Stück

für Stück einzuordnen/zu bewerten „lernte“,

aber die meisten Darstellungen des „Mystischen“,

sie lassen auf einen längeren Prozess schließen,

wie er aus Sicht dieses „Seelsorgers“ dann abgelaufen ist,

denn sie zeichnen den Weg des Fragenden von der zunächst vorhandenen „Ablehnung“

über „Annahme“ und Taufe bis zum „erlösten Christen“ nach, man erkennt in diesem

Modell – egal, wie „New Age“-mäßig es dargeboten wird -

ganz eindeutig die vorgegebenen Muster,

und dann soll man wohl, sofern man selber Christ ist,

freudig zustimmen und nicken, während alle, die entweder

etwas Anderes oder, kann ja auch sein, gar nichts glauben, fasziniert sein sollen

von der ach so großen Liebe dieses gegen Ende dann auch als Mann erscheinenden

„Vaters“, die Erlösung für alle verspricht.

 

Ja, ganz wichtig ist dabei,

dass dieser „Vater“ erst dann als Mann erscheint, als es darum geht,

dass der Familienvater dem Mörder seiner Tochter „verzeihen“ soll...

und wie wichtig dieser „Schritt“ auf dem „Erlösungsweg“ ist,

denn die „Taufe“ schließt sich direkt an.

Oh je. Oh jemine. So ist das also. Das ist also die große Liebe Gottes.

Das grenzt nicht nur an Zynismus, es überschreitet die Grenze bereits

bis ins Unerträgliche,und deshalb bin ich eben auch... etwas sauer.

Jedenfalls kann ein solcher "Vater" mich keinesfalls überzeugen,

denn seine ganzen Sprüche von besonderer Liebe,

sie werden wertlos gegenüber den Opfern, sobald der Übeltäter ihnen

letztlich gleichgestellt wird, wahrscheinlich erzählt der dann jedem denselben Quark.

Und von Jesus, bei dem man sich, da er als einziger der Protagonisten,

denen dieser Familienvater im Traum begegnet, ein Mensch ist,

geborgen und verstanden fühlt, lernt man, wie dieser arme Mann,

auf dem Wasser zu gehen, was aber „besser zusammen funktioniert“,

das heisst... allein bekommt er's dann doch nicht hin,

so was Blödes aber auch, aber immerhin haben sie

gemeinsam den Spass. Blöd auch, dass sowohl der „Vater“ alsauch der „Geist“

und ebenfalls die „Weisheit“ auch alle als Menschen erscheinen,

wodurch dieser Jesus irgendwie bloß dadurch „Mensch“ sein kann,

dass er ein unheimlich netter Kerl ist, der einerseits zwar helfen soll,

verständlich zu machen, was die anderen (die Frauen !) so von sich geben,

andererseits aber ganz genauso in Rätseln spricht und seltsame Dinge tut.

 

Die „Weisheit“, die den armen Familienvater vor die Wahl stellt,

eines seiner beiden noch lebenden Kinder „in die Hölle“ zu schicken,

wodurch er dann begreifen lernt, wieso Gott aka „der himmlische Vater“

nicht bereit sei, eines „seiner Kinder“ an genau jenen Ort zu verdammen,

weil es ja was Schlechtes ist, zu „richten“, setzt eigentlich dem Ganzen

die Krone auf, denn... sie unterschlägt so ziemlich alles, was am

Christentum unangenehm sein könnte und widerspricht ausgerechnet

der biblischen „Weisheit“ mehr oder weniger diametral,

womit wir dann beim Betrug angelangt sind, der Crux der Bastelei,

weil durch diese Crux nämlich deutlich wird, dass es nichts anderes

sein kann als eine solche, dass man das Christentum und insbesondere das

Christsein so verkaufen und damit gesehen haben möchte,

die Probleme kommen dann erst... mit dem Bibellesen.

 

Ja, das ist schon wichtig, denn obwohl die Bibel auch gezeigt wird,

gibt’s in der Geschichte kein solches, und man hat sich aus ihr eben

das rausgepickt, was in die Bastelei passt, der Rest wird ausgeblendet

weil vertagt, aber letztlich steht er dann doch jedem bevor,

der sich „missionieren lässt“. Wenn man dann, quasi mit einer Art

„biblischen Finger“, die Bastelei anstösst, dann... fällt sie wieder,

mehr oder weniger, in sich zusammen, und damit haben wir den Salat.

Wieso ? Weil diese Art Missionare mit zweierlei unterwegs sind,

einerseits der Bibel nämlich und andererseits dem Bastelwerk,

das sie für sich und andere, zum Zwecke des Verkaufs,

daraus machen. Dass das eine mit dem anderen nicht wirklich 

zusammenpasst, das ist die wahre Tragik der Geschichte,

aber die wird dann als großes Mysterium gewertet, für dessen

Entschlüsselung man, als Mensch, halt nicht weit genug wäre, also 

muss man's Gott überlassen... es wird schon irgendwie einen Sinn ergeben,

muss es ja, man hat schließlich dran geglaubt.

 

Tja. Aber wie nur, um Gottes Willen, soll es je einen Sinn ergeben ?

Letztlich doch nur dann, wenn sich am Ende alle „Kinder Gottes“ 

haben missionieren lassen, denn wenn nicht... müsste der ja doch 

welche zur Hölle verdammen, was er, weil seine Liebe so groß ist,

natürlich unbedingt vermeiden will, weshalb es ja die Mission gibt.

Unser Familienvater hat ja bereits dem Mörder seiner Tochter vergeben,

also wäre der wohl als nächster dran, der da missioniert werden müsste,

denn ob dieser Mörder nun einsieht, dass er was falsch, ja was Böses gemacht

hat (und „Gott“ legt ja riesigen Wert drauf, dieses Böse nicht initiiert zu haben,

weshalb er, Allmacht hin oder her, dafür auch nicht verantwortlich sei !),

es war für diese Vergebung derart unwichtig, dass man's entweder 

einfach mal voraussetzt oder gleich für egal erklären kann,

und irgendwie macht das alles, weil einfach zu viel egal ist,

eben doch keinen so richtigen Sinn, es ist nunmal eine Bastelei.

 

Und zwar eine von solchen „Christen“... für „Christen“,

dass sich irgendwer sonst, ob er nun an was Anderes oder an gar nichts glaubt,

davon faszinieren oder gar überzeugen lässt, ist zwar nicht komplett ausgeschlossen,

aber doch eher unwahrscheinlich, und... wenn man genügend weiß und auch 

ausreichend drüber nachdenkt, muss man sogar dankbar dafür sein,

dass dem so ist. Und zwar für alle Menschen, die sich, wie ich, das Ende

des Films herbeiwünschten, je länger er dauerte... 

ich hab's nämlich wirklich nur mit viel gutem Willen über mich ergehen lassen

und daher kaum ertragen. Und mich wundert's überhaupt nicht,

dass „Mission“ mit dem Koran heutzutage leider auch dann überzeugender ist, 

wenn der von Extremisten verteilt und ausgelegt wird, denn wir mögen 

da ja basteln und basteln, wie wir wollen, solange das einher geht mit 

der Herrschaft des Geldes und latentem Unrecht, kann Jesus so nett sein,

wie er will, aber dieses sich von der Realität abschottende „Christentum“,

das dann alles untern Teppich kehrt, weil der liebende Vater im Himmel

ja niemanden (von UNS... die ANDEREN müssten sich ja erst missionieren lassen !)

in die Hölle schicken will, es ist weniger überzeugend 

weil leider auch weniger ehrlich als ein Micky Maus-Film.

 

So ist das wohl zwangsläufig, wenn Hollywood „auf Mission geht“...

wie ich gelesen habe, fand das Buch unter konservativen Theologen

nicht viele Freunde, und vielleicht bin ja auch ich, so gesehen,

ein eher konservativer Theologe, aber letztlich stört mich ja...

das ganze Gebräu, und da können sich auch die Kritiker nicht selber ausnehmen,

die es gerne weniger „New Age“-mäßig gehabt hätten...

die Bibelbezüge sind dennoch eindeutig und, so ehrlich sollten sie sein,

sie gehen doch genauso selektiv vor, jedenfalls tun's die meisten Christen,

solange sie auf Mission sind. Blendwerk... wer drauf reinfällt,

der muss mMn allerdings schon vorher auf so manches reingefallen sein.

 

Rupert am Ostermontag 2019

 



Drohgebärden


Die nächste Gedichtetrilogie wirft natürlich die Frage auf,

ob man's ernst nehmen soll...

und außerdem die Frage, wieso ich das geschrieben habe.


Zur Frage 1) wäre die Antwort:

Es kommt natürlich immer darauf an,

mit wem man es da zu tun hat...

und wenn man es nicht weiß bzw. sich nicht

hat schlau machen können, sobald so was passiert...

ist's natürlich besser, wenn man's ernst genug nimmt,

um nicht ein zu großes Risiko einzugeh'n...

wenn jemand aber einen echten Grund hat, auf einen

sauer zu sein... dann MUSS man's wohl ernst nehmen.


Frage 2) führt zum abermaligen Hinweis,

dass ich beim Schreiben gerne in Rollen schlüpfe...

und selbstverständlich nicht im Sinn habe,

gegen irgendwen Gewalt anzuwenden.

Mir kam der Einfall beim Anhören von erst APP und dann Supertramp...

„Wieso soll ich das nicht machen?“ fragte ich mich dann...

„so etwas in Gedichtform ist zumindest ungewöhnlich,

also kann ich's ja mal probieren“....

Alle, die mir das nun aber nicht glauben...

werden allerdings automatisch wieder

zu Frage 1) zurück verwiesen...


ich jedenfalls schreibe immer noch auf,

was mir von selbst in den Sinn kommt,

warum auch immer...

und auch dann, wenn ich selbst

vom literarischen Wert der Ergüsse

nicht wirklich überzeugt bin!

Dies hier ist so ein Fall...

außerdem einer, bei dem ich mal wieder nicht weiß,

unter welcher Kategorie ich DAS posten soll...

böse Gedichte etwa? Strange as Strange Can Be?

Naja, ich werd's mal zu den „Betrachtungen“ dazu tun...

Rupi.


I)

Zu allem bereit


Zu allem bereit

mit nichts zu verlieren

doch, so Leute gibt’s

manchmal sind sie getarnt

Es wird Dir noch Leid

tun, den Kampf zu riskieren

und sag dann bloß nicht

Dich hätt keiner gewarnt!


II)

Er will's wissen


Er will's wissen

wirklich wissen

hat den Schuss wohl nicht gehört

es zu wissen

wird nichts nützen

er war vorher schon gestört

hinterher wird’s

höchstens schlimmer

denn nun macht er

mich noch scharf

bis ich mich dann

selbst drum kümmer'

dass er's wirklich wissen darf.


III)

Schwergewicht


Kann sein Du nimmst mich

auf die leichte Schulter

Kann sein Du meinst

Dein Falschspiel juckt mich nicht

Kann sein Du denkst Du wärst

tatsächlich klüger

jedoch... ich bin ein echtes

Schwergewicht


Kann sein Du denkst es

drückt mich nur zu Boden

Kann sein dass Du

nen Vorteil darin suchst

doch hab ich Dich erstmal

an Deinen Hoden

dann quetsch ich sie so lange

bis Du fluchst


Und spätestens wenn

ich dann auf dir sitze

dann wünschst Du Dir

mehr Masse als Du hast

drum lasse besser jetzt

die blöden Witze

damit Du nicht den echten

Witz verpasst


Der echte Witz bist

Du solang Du schummelst

und ernsthaft glaubst

dass Du damit gewinnst

im Pulverfass auf dem

Du Dich grad tummelst

Du steckst gleich drin wenn Du Dich

nicht besinnst


Du steckst dann drin mit mir

auch wenn es hochgeht

es kann ja sein auch ich

bin nicht ganz dicht

geb' besser den Respekt

der Anderen zusteht

und...

leg Dich nicht an mit einem

Schwergewicht.


Rupi (noch) am 25.07.2023 außer 3) 25. bis 26.07.2023

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Der gezellwegerte Harry

 

Es ist komisch, aber ausgerechnet in Zeiten der „political correctness“

sagt man nun wieder, statt „Laurel & Hardy“, ganz offiziell „Dick und Doof“.

Also nicht, dass es mir persönlich was ausmachen würde, aber ich kannte Fans,

die da sehr penibel waren und, ja, auf den Videos hatte es in den 90ern

auch nicht mehr draufgestanden, wahrscheinlich war auch der Leo Kirch

so ein Fan, ehe er pleite ging, aber nun sagt man's eben doch wieder,

während das Wort „Neger“ ja immer noch verpönt ist sogar beim etwaigen

Kuss vom Konditor, und natürlich ist es gut, wenn man da auf Befindlichkeiten

Rücksicht nimmt und genügend guten Willen mitbringt, die Sprache

des rassistischen Imperialismus auch bei sich selber auszuradieren,

damit sich niemand diskriminiert fühlt... niemand diskriminiert wird.

Die Diktion des Patriarchats soll ja, aus Gründen der Gleichberechtigung,

ebenfalls aus der Deutschen Sprache verschwinden, was dieselbe dann

eindeutig noch schwerer zu erlernen macht als es sowieso schon der Fall ist

- und auch ich habe damit meine Schwierigkeiten, egal, wie sehr ich

nachvollziehen kann, worum es den Feministinnen dabei geht,

weil ich es für erstrebenswerter halte, zum Beispiel für die Durchsetzung

des Prinzips „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ zu kämpfen,

aber es ist eben so, dass auch die Sprache einem ständigen Wandel

unterliegt, und wenn man keinen solchen wünscht, dann kann man sich

ja auch einer toten Sprache wie Latein bedienen.

 

Also fällt es erst Recht auf, dass man bei Stan und Ollie wieder

den Schwenk zurück gemacht hat, zurück da hin, wo meiner einer

als Kind gewesen ist, das in all seiner Naivität und ohne jeglichen

bösen Willen damals schon „Dick und Doof“ gesagt hat.

Es fällt auf und irgendwie hat dieses Kind heute ein komisches Gefühl

dabei, wenn's Erwachsenen dabei zuhört, wie sie selber „Dick und Doof“

sagen, und das auch noch ganz ohne Hinweis darauf, dass diese Ausdrucksweise

zwar mal verpönt gewesen ist und eventuell auch den ein oder anderen Fan

des Komikerduos immer noch aufregt, aber aus welchem Grund auch immer

ist es nun eben doch wieder erlaubt, denn man kann ja nicht ständig auf

die Befindlichkeiten aller Leute Rücksicht nehmen, man kann ja auch

Ausnahmen machen... und mit diesen Ausnahmen zeigen wir dann,

dass wir uns noch immer etwas trauen, dass wir mutig sind,

fast schon Künstler, auf jeden Fall aber bringen wir den Mut

zur Unvollkommenheit wieder mit, und das ist ja auch schon was.

 

Wenn nur nicht dieses komische Gefühl wäre...

auch ich könnte wieder „Dick und Doof“ sagen und dabei ja gar nicht

Stan und Ollie meinen, sondern die Rollen, die sie da gespielt haben,

ich bräuchte nicht erklären, dass Stan Laurel überhaupt nicht doof

und Oliver Hardy zwar korpulent gewesen ist, aber der Terminus „Dick“

keinesfalls herabwürdigend gemeint wird, nur weil man es bei ihm

nicht mit einem Spargeltarzan zu tun hatte.

Wahrscheinlich hat er sich, wie später auch Rene Zellweger für Bridget Jones,

die Pfunde allein für seine Rolle angefuttert, ist sie dann aber nicht mehr

losgeworden, also... weder die Pfunde noch die Rolle, da muss man Verständnis

haben, das ist eben der Fluch des Erfolgs, und nur wenige schaffen es,

aus einer ihnen zugeordneten Rolle dann erfolgreich herauszuwachsen,

ja, manchmal kann dabei die Leibesfülle sogar helfen,

denn dass Fritz Wepper nicht mehr der „ewige Harry“ sondern längst

auch Bürgermeister Wöller ist, ja,

dass er mitunter sogar glaubwürdig einen Psychologen

gibt, der Mordfälle aufklärt, ist nicht nur eine erwähnenswerte Leistung seinerseits,

sondern vielleicht auch ein wenig seinem gewachsenen Körperumfang geschuldet,

weil Harry mehr der schlanke Typ war und weder Kommissar Keller noch Inspektor

Derrick mehr Raum für dessen körperliche Entfaltung zugelassen hätten.

 

Wir erlauben uns also was, nur dass ich blöderweise, eben wegen diesem komischen

Gefühl, diesmal nicht mitmache, obwohl es überhaupt nicht schlecht sein muss,

iwo, es war auch nicht schlecht, dass ich als Kind eben auch „Dick und Doof“ sagte,

denn entscheidend war ja, dass ich niemandem damit was Böses wollte,

schon gar nicht den beiden Königen der Unterhaltung,

die mich da zum Lachen brachten.

Aber ich hab's jetzt nunmal inzwischen anders gelernt, hab mich umgestellt,

und irgendwann muss gut sein, denn ich denke mit Grausen dran, wie mir ein

maximal pigmentierter Zeitgenosse erklärt hat, wieso „Neger“ nicht geht,

weshalb ich mir deswegen zunächst, nach seinem Wunsch, den „Schwarzen“

angewöhnt habe, um dann mit ausgerechnet diesem aufzulaufen,

als mir ein weiterer Mitmensch selbiger Hautfarbe ermahnend mit auf den Weg gab,

dass es „Farbiger“ heisst. Bei dem bin ich dann stehen geblieben,

auch wenn ich in meinem Textgeschenk für ZZ Top (Tell Me What's Correct Today)

mal ausnahmsweise ein paar schlimme Worte mit eingebaut habe,

weil ich eben ein richtiger Künstler bin und mich als solcher wirklich was traue.

Dort ging's um Kunst, dort schlüpfe ich in eine Rolle, die (wie auch bei Naggin' Fool)

eher „Doof“ als „Dick“ zu nennen ist, während ich im realen Leben -

vielleicht, um niemanden zu übervorteilen – eher „Dick“ als „Doof“ genannt

werden kann, aber in eben genau demselben will ich wirklich niemanden

diskriminieren, schließlich möchte ja auch ich nicht diskriminiert werden,

selbst dann nicht, wenn jemand auf die Idee käme, mich als „Dick und Doof

in Personalunion“ oder gezellwegerten Harry zu bezeichnen,

und ich dann, statt mich zu ärgern, doch lieber drüber lache.

 

Nein, man muss mir verzeihen, mir fehlt da eben was, und wenn's nur 'ne

Erklärung ist, denn so einfach wieder „Dick und Doof“ sagen, 

das geht nun wirklich nicht mehr, nicht bei mir... und ich renne eben doch

nicht mit der Masse, auch wenn ich gewillt bin, dazu zu lernen,

ich will wissen, was da nun dahinter steckt, denn am neuen Kinofilm

über das Komikerduo kann es ja nicht liegen, der heisst „Stan und Ollie“,

aber überall sagt und schreibt man wieder „Dick und Doof“,

und das fällt eben auf, jetzt, da der Film promotet wird.

 

Ein Vorschlag zur Güte:

Es wäre nur konsequent, wenn nun, da wir uns (wieder) was erlauben,

wenigstens eine der Ordensschwestern im Kloster Kaltental zum Bürgermeister

Wöller urplötzlich „Harry“ sagt, ja, und auch, wenn die Bridget Jones-Rolle

nicht mehr mit Frau Zellweger besetzt wird, sondern mit einer Frau,

die sich keine zusätzlichen Pfunde dafür anfressen muss,

selbst dann nicht, wenn keiner sich mehr traut, sie deswegen „dick“ zu nennen.

Und wenn wir uns irgendwann vielleicht doch alle darauf einigen können,

dass es zwar keine bösen Worte aber böse Absichten gibt,

dann darf man, wenn man tatsächlich meint, dass ich in so eine Rolle

geschlüpft wäre, sogar statt „Rennep“ (Harry Rowohlt's Rolle in der Lindenstrasse)

mal „Penner“ zu mir sagen, sofern da keine böse Absicht dahinter steckt,

und ich, ja, ich, erlaube es mir auch wieder, Stan Laurel und Oliver Hardy

„Dick und Doof“ zu nennen, aber eben erst dann, weil...

dann hab' ich kein komisches Gefühl mehr dabei.

Aber der „Sarotti-Mohr“ und mit dem sämtliche anderen Schaumschläger,

küssende Dickmännerinnen sowieso...

die sind und bleiben natürlich tabu, zumindest, solange es lila Kühe gibt !

 

Rupert am 11.05.2019



Böse böse Wörter


Lass' es doch mal bleiben

dieses böse Wort zu sagen

auch wenn ich gesagt hab

dass das Wort nichts

dafür kann

sondern es die Absicht

ist, die wir da in uns tragen

wenn Du's wirklich bös meinst

kommt's dann auch als

böse an


Dass ich es nicht eng seh

heißt noch nicht es ist in Ordnung

nur dass ich als Freund Dich

wirklich nehme

wie Du bist

Böse böse Wörter

nutzt nur jener zur Erregung

der tatsächlich glaubt dass

da bei ihm was

Schlechtes ist


Klar, auch ich kann derb sein

hör' nicht immer auf die Schriften

dennoch geb' ich Acht und

red' nicht einfach

so daher

sich noch dran ergötzen

...dann mit Worten zu vernichten

kann das Leben kosten ...wog

auch ein Wort nur

zu schwer.


Rupert am 04.08.2023

in Memoriam Martin „Mildly“ Lawrence



Das Talent


Manchen wurd' halt das Talent

schon in die Wiege gelegt

spar dir den Neid auch du

kannst's noch zu etwas bringen

Am besten es wird früh erkannt

und dann gefördert und gepflegt

es muss ja nicht gleich jeder

wie Caruso singen


Der eine kommt, der andre nicht

in diese Castingshows rein

doch zum Talent gehört

da auch das richt'ge Alter

und nein, mit so einem Gesicht

kann's in der Branche ja nichts sein

es gibt kein zweites Nippelgate

von... mein Gott... Walter?


Dir fehlt die richtige Idee

vielleicht der passendere Staat

denn so als Folterknecht

da hättest du 'ne Chance

Vielleicht wirst du ja Privatier

frisierst Endiviensalat

gießt eitlen Promis

den Intimbereich in Bronze


Doch so zum Hacker mit Chips

der Pornographen erpresst

und hofft, es würde für ihn

endlich Bitcoins regnen

fehlt zum Talent dir noch der Grips

der Polizei wird’s ein Fest

wenn IHRE Hacker

diesem Möchtegern begegnen!


Rupi am 15.07.2023



Unvollkommen


Ist's Heiligkeit

nach der wir streben?

Vollkommenheit

in diesem Leben?

Viel eher doch giert

der Egomane

und konzentriert

sich auf's Profane!


Wofür du dich

da auch entscheidest

und mutmaßlich

dann eben leidest

zum hehren Ziel

ob Gott, ob König

brauchst du zu viel

und kannst zu wenig.


Rupi am 01.10.2021



Die Erdung


Wenn mir die Erdung fehlt

dann wird es wirklich

schlimm

Dann brauche ich nicht

auch noch ausgerechnet

„Hymn“

Dann muss die Lieblingsband

für eine Weile

warten

und man verortet mich

auch nicht mehr bei

den Zarten


Wenn mir die Erdung fehlt

darf's höher nicht mehr

gehn

denn sonst kann außer mir

mich niemand mehr

verstehn

dann fängt der Tod an

wie ein Engelskind zu

lächeln

und mir die Luft da wo

sie dünn wird

zuzufächeln


Wenn mir die Erdung fehlt 

...folgt ziemlich bald der

Fall

dann land' ich irgendwo

kam aus dem

Überall

lasse womöglich sogar

Sünder für mich

büßen

Hauptsache ich spür wieder

Grund unter den

Füßen


Mir fehlt die Erdung

da wird ZZ Top nicht

reichen

Im Keller ist der Platz schon

eng nicht nur für

Leichen

und blöderweise geht’s

nun wirklich nicht

um Spaß

viel eher um den Ernst

den ich zu lang

vergaß


Mir fehlt die Erdung

wie bei einem

Kriminellen

ich bringe dann sogar

Gedanken zum

Zerschellen

damit mein eigner Kopf

mir nicht im Wege

steht

wenn's nicht um's Leben

nur um's Überleben

geht


Wenn mir die Erdung fehlt

dann IST es wirklich

schlimm

Dann brauche ich ein Opfer

weil auch ich eins

bin

wenn's eins aus Fleisch ist

und benutzbar bis zum

Sieden

findet die Kreatur in

mir dann endlich

Frieden.


Rupert am 11.07.2023

Anmerkung (für die Rufmörder, alle Anderen können weghören!):

Na? Hat da wer Angst? Hahahahaha...


© Rupert Lenz 79110 Freiburg

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