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Irgendwann ist da was völlig schief gegangen


(zum Tod von Karl Wallinger

19.10.1957-10.03.2024)


Irgendwann, und man kann das nun durchaus am Tod vom Karl Wallinger fest machen,

ist da was völlig schief gegangen, und ich meine dies sowohl was die Entwicklung

der Musikindustrie im Besonderen betrifft, alsauch mit der menschlichen Evolution

im Allgemeinen. Da waren nämlich mal deutlich mehr als nur gute Anstätze vorhanden,

aber irgendwas hat die dann zunichte gemacht, und dann sind sie eben gekommen,

die Taylor Swifts, die Ed Sheerans, die Coldplays und was es sonst noch so an Nichtigkeiten gibt,

denen man aus unerfindlichen Gründen irgendwelche Talente zuschreibt... und wenn ich nun

über jemanden von denen hier schreiben würde, ja, die Trauer wäre groß, das Entsetzen ginge

um die Welt, aber Karl Wallinger? Der ist doch fast vergessen, wenn sich an den noch jemand

erinnert, dann höchstens als Autor des Robbie Williams-Hits „She's the One“, und das wäre

ja nichtmal der mit den Engeln... also unwichtiger noch, wer braucht schon World Party,

wer braucht schon einen musikbegeisterten Weirdo wie Wallinger, wer braucht denn überhaupt

Musik und so etwas wie Liebe zu ihr, es ist doch sowieso nur ein Geschäft und so Leute wie

dieser Wallinger, die stören da doch nur. Was hat denn der schon geleistet?

Wer braucht schon jemanden, der einem, nach erstmal erfolgreich geglücktem Stapellauf,

sein entsetztes „Stop!“ hinterherruft, wo man doch endlich überhaupt mal unterwegs ist,

da könnte ja jeder kommen und nach ner Kurskorrektur fragen... so wie eben auch bezüglich

der Evolution, das müssen ja unverbesserliche Romantiker und Späthippies sein,

Leute wie Karl Wallinger eben. Jetzt ist der weg und nur so Leute wie der Rupi sind am Trauern.

Ja! Bin ich! Lieber hätte ich von dem noch ein sechstes Album gehört als als als...

ruhe in Frieden, Karl! Rupi am 16.03.2024




Dakteserrn (zu den „Freunden der Strasse“)


Eigentlich war ich für meine Verhältnisse früh zu Bett gegangen...

dann aber so um ca. 5 Uhr wach geworden, um die Texte

„Namensfindungen“ sowie die „Fünf Royalen Köstlichkeiten“

aufzuschreiben und auch gleich hier abzuposten,

was mir bereits wieder als völlig ausreichend erschien

für geleistete Sonntagsarbeit, sodaß ich mich erneut ins Bett begab...

ich erinnere mich noch, dass ich mit der Frage nach dem

heutigen Mittagessen (was denn? Wo denn? Wie denn?)

in der Birne dann endlich wieder einschlief.


Meine Wohnungsklingel ist scheißmodern, aber nach ca.

7 Jahren Wohndauer komme ich nun einigermaßen mit ihr klar.

Klar, es kann vorkommen, dass ich doch auf den falschen Knopf

drücke, wenn jemand durch die Sprechanlage mit mir kommuniiziern will,

oder zu kurz den richtigen Taster betätige, sodass jemand, der vor

der Haustüre steht, es dann doch nicht wie gewünscht ins Treppenhaus

schafft, alles schon vorgekommen, aber es ist ein tolles Ding,

es hat auch verschiedenste Klingeltöne, sodass man weiß,

von wo genau geklingelt wird... ergo gibt es auch einen ganz

bestimmten Klingelton, wenn jemand bereits ins Treppenhaus

eingedrungen ist und direkt vor der Wohnungstüre steht.

Man kann die Klingel auch auf AUS stellen, das Problem dabei

ist lediglich, dass sie dann AN bleibt, und zwar... innendrin,

in der Wohnung, und Strom verbraucht, den sie sonst...

NICHT verbraucht, es sei denn, jemand klingelt oder man benutzt

die Sprechanlage.

Kompliziert, was? Früher hat's einfach nur geklingelt und man guckte

aus dem Fenster, wer's denn wohl sein mag... um sich dann zu entscheiden,

ob man nun für den da oder doch lieber weg ist.


Jedenfalls... so kurz nach 12 Uhr Mittags ertönte die Klingel,

welche mir signalisiert, dass da bereits jemand vor der Wohnungstüre steht.

„Wer mag das sein?“ fragte ich mich als allererstes, nachdem sie mich

aus dem Schlaf geholt hatte, also lief ich, noch nicht angezogen,

zur Türe, sah durch den Spion, und es war... einer meiner Freunde,

der zwar gern mal etwas früher kommt als andere, aber SO früh...

und 12 Uhr Mittags IST früh für mich... also ne, der musste ja was

dringendes auf dem Herzen haben, also bin ich für ihn da, klar,

ich bat ihn, kurz zu warten, zog mich an, nahm noch einen Schluck

„Ja“-Spezi zu mir, steckte die Rillos in die Jackentasche und...

schon war ich bei ihm draußen.


„Hab ich Dich etwa geweckt?“ „Ja, aber es ist okay, es war ja nur

die zweite Runde Schlaf gewesen, davor hatte ich schon ausreichend.

Wo willste hin?“ „Essen in der Katholischen Kirche.“

Ich wunderte mich etwas, denn... dieser Freund ist Freikirchler,

und bei dem steht die Katholische Kirche normalerweise nicht

auf dem Plan, schon gar nicht am Dakteserrn, aber er klärte mich

schnell darüber auf, dass er Hunger hatte und in Lehen,

dem kleinen Vorort hier ganz in der Nähe, heute die „Freunde der Straße“

zu Gast in der katholischen Kirchengemeinde seien.

„Zur Verköstigung sind die Katholen also noch gut genug“ dachte ich

so vor mich hin, aber... es ist wirklich eine gute Sache,

viele Leute haben ja Ebbe im Geldbeutel, und es sind nicht

nur die Obdachlosen eingeladen zu einer warmen Mahlzeit,

Getränken, oft auch Kaffee und Kuchen... etwas Christlichkeit

steht JEDER Gemeinde gut, die Jesus Christus irgendwie im Logo führt...

egal, zu welcher Organisation, welcher Vereinigung, welchem Verein oder Club sie nun gehört.

„Ein Kumpel von mir geht da IMMER hin!“ sagte er dann,

und ich stellte mir schon eine ganze Abordnung an Freikirchlern vor,

die an solchen Terminen quasi Sonntag für Sonntag die katholischen Gemeinden abgrast,

um dort kostenfrei verköstigt zu werden und dann danach, in den Gemeinden,

wieder etwas von der „großen Hure Babylon“ zu erzählen, mit der ja

dieses monströse Kirchengebäude gemeint gewesen sein MUSS,

an dem man sich... wegen mangelnder Schrifttreue... eben immer wieder

stößt und nicht immer ohne Grund auch Grund zur Anklage findet.


Die nächste Überraschung folgte in seinem Auto, das wir natürlich

für die paar Meter nehmen MUSSTEN, weil auch ER noch müde war,

und da läuft sich eben schlechter alsdass man Benzin verbraucht und

Auto fährt. Während er noch von seinem Kumpel erzählte, stellte er

seine Musikanlage an, wo dann, wider aller Erwartung, weder Schlager

noch Hartmut Engler noch Lobgesänge für den Herrn erklangen,

sondern... „Kennst Du das noch?“ fragte er mich schelmisch,

die unbearbeitete Aufnahme von „The Poor Man's Daughter“,

meinem quasi „eigenen irischen Tradirional“, das ja auf einer

uralten Melodie fußt, die mir spätestens im zarten Alter von 10 Jahren

eingefallen und dann nie wieder entfallen war (mehr dazu hier:Die Lieder auf meiner Musikseite),

schallte aus den Boxen von den Rücksitzen her zu uns.

Ich amüsierte mich sehr über ein derart profanes Lied aus eigener

Feder quasi als Wegnahrung für unterwegs, da musste er natürlich

wissen, worum es da geht. Nun, ich erklärte es ihm und er war auch

amüsiert, er ist ja schließlich nicht humorlos, bloß weil er Freikirchler ist.

Ja, es gibt da wirklich gute Gründe, wieso wir TROTZDEM richtige

Freunde sein können, was sich, seit er aufgehört hat, mich

missionieren zu wollen, dann doch für BEIDE sehr positiv hat

entwickeln können, denn... er bemüht sich immerhin nach Kräften drum

und ich BIN tolerant.


Das Lied ist ja gottlob nicht sonderlich lang und war daher gerade

zuende erklungen, als wir dann das Auto verließen und den Gemeindesaal

von St. Cyriak erreichten, wo bereits reger Betrieb herrschte.

In der ehemaligen Zehntscheuer des ehemals bäuerlichen Vororts

von Freiburg hatten sich viele Menschen unterschiedlichsten Standes gemeinsam

mit Wohnungslosen zum Speisen und Trinken versammelt, und es herrschte

doch tatsächlich so etwas wie Harmonie, getränkt von den Düften,

die vor allem aus der Küche kamen... und dabei wohl andere Gerüche

überdeckten, was ja allen Anwesenden zum Vorteil gereichte.

Nachdem mein Freund den Kumpel an einem der vollbesetzten Tische

ausgemacht und begrüßt hatte, war mir dennoch mehr danach,

den Saal wieder zu verlassen und an einem der draußen auch aufgestellten

Tische mit Bank Platz zu nehmen, wogegen seinerseits kein Einspruch erhoben wurde.

So bekam ich die Nase wieder frei und harrte des Essens, das da kommen sollte,

denn man hatte uns mitgeteilt, dass dieses an die Tische gebracht würde...

wir hätten uns also fast umsonst an der Schlange angestellt, die – und das wussten

wir ja nicht – ausschließlich aus Helfern der Gemeinde bestand, die dort

über eine Öffnung aus der Küche die Teller zum Servieren in Empfang nahmen.

Leider hatte man uns aber nicht gesagt, dass man zumindest das Essbesteck

selber holen und nach draußen mitnehmen sollte, weshalb die gefüllten Teller

nun als ERSTES da waren, nachdem wir Platz genommen hatten.


Zürcher Geschnetzeltes mit Spätzle sowie einer Gemüsemischung aus

Broccoli, Blumenkohl und Karotten... perfekt! Der heilige Sankt Martin

wäre stolz gewesen auf die arbeitsamen und braven Schäfchen unterm

Zwiebelturm https://de.wikipedia.org/wiki/St._Cyriak_(Lehen)

des Nothelfers und Märtyrers, der für diese Gemeinde als Namenspatron

gewählt wurde. Man erinnert sich gern daran, dass es zumindest

hierzulande mit der Christenverfolgung vorbei ist... in einem Ort,

in dem Joß Fritz, ein Heilger der Bundschuhbewegung, welche

doch tatsächlich Bauernaufstände zustande brachte... in DEUTSCHLAND!...

sogar mal gewohnt haben soll... hat. Vor langer Zeit. DAS Joß Fritz wiederum

ist eine Buchhandlung mit Café und Treffpunkt der Alternativ-Linken Szene in Freiburg.

Kompliziert, was? Jedenfalls brachte mein Freund dann das Besteck noch

rechtzeitig zu uns und den Tellern, sodaß höchstens das Gemüse etwas

kalt geworden war und wir es uns schmecken lassen konnten.

Gemeinsam mit uns saß eine etwas betagtere Dame am Tisch,

die richtig herzlich die Unterhaltung mit meinem Freund aufnahm,

als es da um Ernährungsfragen ging... spezielle Diäten, um möglichst

zuckerfrei durchs Leben zu kommen... und Frösche.

Sie unterhielten sich über Frösche und dass man sich im Dorf

keine Freunde macht, wenn man den Laich von Wasserfröschen

im Dorfbrunnen aussetzt. Das scheint dann zu den unmöglichsten Zeiten

zu Quakkonzerten zu führen, weshalb man heute kaum noch irgendwo...

in der Zivilisation... gescheiten Laich findet, um ihn irgendwo auszusetzen.


Das Essen schmeckte, zum Trinken ließ man sich auch nicht lumpen

und schenkte richtigen Apfelsaft – also zwar aus Konzentrat, aber 100% Fruchtgehalt! -

aus, dazu oder alternativ dann Mineralwasser, und Apfelschorle ist was FEINES.

Klar ist da AUCH Zucker drin, aber ich hatte ja bereits mitgeteilt, dass ich

nicht vorhabe, so gesund wie möglich zu sterben, und dass ich ZUVOR dann

doch lieber gelebt habe, auch wenn dies bedeutet, mich dem Zucker von

krebserzeugenden Kohlehydraten auszusetzen... MINDESTENS.

Die Dame sah dies auch sehr angenehm locker, sie hatte also ebenfalls Humor.

Ein schöner Sonntag, echt... auch das Wetter spielte mit, Sonne und leichter Wind,

und die Frage nach dem Mittagessen war auf angenehmste Weise bereits beantwortet,

auch wenn ich dazu erstmal aus dem Bett geklingelt werden musste.

Nichtmal das Tagesbudget ist belastet worden!

Von den Obdachlosen allerdings gesellte sich keiner zu uns an den Tisch,

vielleicht war ich denen nicht fein genug? Lol... ne, aber es sollte noch jemand

kommen. Ein weiterer freikirchlicher Bekannter meines Freundes nämlich,

der sich „Gott zum Gruße“ dann mit einer Restportion aus der Küche zu uns

setzte, die Spätzle waren leider schon ausgegangen und wir wurden bald

nach Dessertwünschen gefragt... es gab Bananen und Schokopudding!

Eigentlich war ich bereits nach dem einen Teller satt, aber zu Schokopudding

höre ich mich nicht Nein sagen und die Banane konnte ich ja auch noch

mit nach Hause nehmen. Da mein Bekannter das mit dem Zucker sehr ernst meint,

staubte ich auch noch seinen Schokopudding ab, um den dann ebenso mit nach Hause

zu nehmen, kein Problem, war in Becher, also kein selbstgemachter sondern verpackter.

Aber GUT!


„Du solltest Dich jetzt hier vor die Leute stellen und Zeugnis für Jesus ablegen!“

forderte der Bekannte meines Freundes diesen plötzlich auf.

„Ich war heute schon bei einem Gottesdienst der Heilsarmee,

einem Spitzengottesdienst mit Spitzenpredigt von Schwedischen

Gardisten, die über die 4 Stadien des Glaubens nach dem 13. Apostel,



























dem heiligen Matthias, handelte". Umgehend wurde mein Freund dazu aufgefordert,

sein durchs Bibelstudium erworbenes Wissen preiszugeben, indem er doch die 4 Stadien

aufzählen sollte. Dies war erfolgreich bestanden worden, und auch ich hatte keinen

Grund, zu klagen, denn vor allem... das vierte Stadium, indem man neben Schwarz

und Weiß auch noch ANDERE Farben und Schattierungen erkennt, die unbedingt

zum Leben dazugehören, fand mein besonderes Gefallen, denn... auf diesem Weg

können sogar Bibelleser irgendwann in der Realität ankommen!


In dieser, unserer Realität jedoch hatte, laut Überlieferung, gerade

der heilige Matthias nicht viel zu lachen... erst wurde er an ein Kreuz gebunden,

dann gesteinigt, und... weil er immernoch nicht tot war... enthauptet.

Uns aber ging es gut, wir saßen vorm Cyriaksaal und aßen und tranken

und die Heilsarmee hatte, was Gottesdienst und Predigt betrifft,

beim weiteren Kumpel meines Freundes bereits beste Arbeit geleistet...

derart zufrieden und vom Feuer des missionarischen Geistes beseelt

forderte er den nun schon zum zweiten Male auf, vor den Gästen

der Gemeinde doch nun endlich Zeugnis abzulegen für den Felsen,

den man im Herrn Jesus doch hat.


Wohlwissend, dass eine solche Aktion keinerlei Erfolg verspräche,

lehnte mein Freund dieses Ansinnen seines Freikirchenkollegen ein zweites Mal ab.

Dieser Kollege, so mein Eindruck, war eigentlich ganz gut aufgehoben...

bei den Freikirchlern. Bei den Katholiken... dann doch weniger.

Man sah es im Gesicht der noch immer an unserem Tisch sitzenden Dame,

die etwas überfordert schien, wo doch unser Missionar eher...

einfach gestrickt war, keinesfalls auf Überforderungen aus, da selbst

in Überforderungsgefahr, sobald es ans selbständige Denken geht.

Und in so einer Verfassung kann man schonmal schwer beeindruckt

werden von Predigten bei der Heilsarmee, da ist selbstverständlich

meine Toleranz gefragt, auch meinen Humor hatte ich ja mitgebracht.

Die Dame aber stand nun auf, um sich von uns verfrüht zu verabschieden.

Damit war nun die Stunde MEINES Auftritts gekommen.

„Gute Frau, Sie können mich doch jetzt nicht hier ALLEINE lassen

mit ZWEI FREIKIRCHLERN, die bringen mich doch UM!“.

„Ja wollen die Sie denn MISSIONIEREN?“

„Na klar!“ sagte mein Freund... der sofort wusste, dass ich einen Witz machte.

„DAS finde ich aber GAR NICHT gut, so penetrante Missionare...

da muss ich nun WIRKLICH gehen!“ sagte wiederum die Dame.

Ich konnte mein Lachen kaum zurückhalten, aber unser etwas simpler

gestrickte Tischgenosse war düpiert, nahm das Ganze furchtbar ernst,

vielleicht hat er sich ja vorgenommen, das nächste Mal doch lieber

GLEICH bei der Heilsarmee zu essen.


Ich jedenfalls wusste, als ich meinen Schokopudding gegessen hatte,

dass es keine gute Idee war, an diesem Tisch auch noch rauchen zu wollen.

Und nach dem Essen... da ist mir nunmal gerne danach.

„Nimm doch den leeren Becher für die Asche, na klar kannst Du hier rauchen,

wir sind doch im Freien!“ sagte mein Freund.

„Ich glaube nicht, dass mein Nachbar darüber erfreut wäre!“ sagte ich.

„Hast Du was dagegen, wenn mein Freund raucht?“ fragte er den...

„Und OB!“ sagte der dann... wie auf mein Geheiß.

„Siehste! Ich muss woanders hin. Und Du bist ja mit Auto da...

hattest Du sonst noch was vor für heute? Ich kann ja den Weg locker

bis zu mir nach Hause laufen!“. „Nö, kannste machen, kriegst dabei

ja auch noch etwas Bewegung, ist 'ne gute Idee!“

„Na dann... Tschüss und schönen Sonntag noch!“.

Die Heilsarmee gab keinen Mucks mehr von sich... war wohl bedient,

denn sie hatte ja keinen Grund, sich zu beschweren.

Ich steckte die Banane und den Schokopudding ein

und machte, dass ich davon kam. 


Unterwegs zum Ausgang stand ja doch noch die nette Dame, 

aufgehalten durch einen weiteren Gesprächspartner.

Ich weiß nicht, ob es da dann auch noch um Frösche ging,

signalisierte ihr aber kurz, dass nun auch ICH genug hatte von

diesen penetranten Missionaren, sie BEDANKTE sich bei mir

(wofür?) und ich lief dann durch Lehen Richting Paduaallee.

An der Ortsgrenze gibt es den Platz für den Wochenmarkt,

auf dem der Theo seinen Imbißstand hat. Dieser kleine Wagen

steht immer da, auch wenn sonst gar niemand sein Auto dort lässt,

und meine Augen suchten danach... fanden ihn aber erst,

als mir klar wurde, dass es Theo's Wagen war, der da nun

auf der LINKEN statt der gewohnten RECHTEN Seite des Platzes stand.

Theo... hat ein Zeichen gesetzt... dachte ich. Er stellte seinen Wagen

von RECHTS nach LINKS, um den AfD-Wählern mal so richtig

durch die Blume Bescheid zu sagen, dass sie auf dem falschen Dampfer sind!


Jedenfalls dachte ich das, denn irgendwie... war dieser Sonntagmittag

besser, lustiger, erbaulicher als es viele, viele erfundene Geschichten

zusammen sein können. Deshalb habe ich das Erlebte nun für meinen

Blog aufgeschrieben und hoffe sehr, damit meine LeserInnen gut

unterhalten zu haben. Ich hatte echt Angst, dass ich unterwegs

irgendwas Wichtiges vergessen könnte, war die ganze Zeit am

in mich hineinlachen und konnte es jetzt, beim Abtippen, auch endlich

richtig rauslassen. Natürlich ist es nicht fein, sich lustig zu machen

über einen Menschen, der seinen Glauben und mit ihm die Rettung

der Mitmenschen derart ernst nimmt wie... ja wie hieß er denn nun?

Er hatte sich gar nicht vorgestellt. Nennen wir ihn, in Gedenken an

Karl Moik und zu Ehren des hl. Matthias, eben nun... der EINFACHHEIT

halber... HIAS. Was kann denn ich dafür, dass der so lustig WAR?

Unfreiwillig zwar, aber... he made my day. Das war besser als

Gottesdienst, Predigt und Mittagessen zusammen.

Der hat's verdient, hier verewigt zu werden...

inkognito, selbstverständlich.

Dank sei dem Herrn!


Rupi am 25.02.2024

Illustration des Hl. Matthias:

Aus dem Buch »Illustrierte Heiligen-Legende für Schule und Haus«, erschienen im Jahre 1890



Zum Tode von Alexei Nawalny lese man bitte

meinen Text „Liebeshart“ und die Einleitung dazu 

hier: Achtung NEUE ZOTEN!



Selten so gelacht


Sag mal, wollen die mich jetzt verarschen?

Im Teletext steht was von einem „Aufruf zur Nutzung des Radios“,

denn es sei „ein Kompass in einer sich verändernden Welt“.

Unterschrieben u.A. von der Europäischen Rundfunkunion...

dem WEB-Radio-Verband World DAB Forum, Unesco

und Radioherstellern.

Hm. Meinen die das ernst? 

Ist das ihre Antwort auf den eigenen Kompetenzverlust,

durch den sich immer weniger Hörer freiwillig den formatierten Einheitsbrei antun?

Es liegt also an DENEN? 

Wir machen was falsch und sollen Euch endlich belohnen?

Für die gute Arbeit, die ihr so teuer bezahlt?

Welche Medaille sollen wir dem Kommerzradio verleihen?

Die Laudatio dazu habt ihr ja schon selber gehalten..

es ist NICHT die des Konsumenten, sorry!

Wer einen SOLCHEN Kompass benutzt, sollte für unterwegs

nicht das Döschen mit den Zyankali Tabletten vergessen.

Ich meine... es GIBT gute Sender,

vorrangig im Netz und für Independent-Künstler zuständig.

Aber die Auswahl, die ich via Kabel hier auf DAB habe?

Und dann noch Geld zusätzlich bezahlen für einen der dort

angebotenen Bezahl/Spezialsender?

Für wen halten die sich eigentlich?

Sorgen erst selber dafür, dass man das Radio gar nicht mehr

anstellen mag, und nun wollen SIE die Verteidiger alter Werte sein?

Money, Money, Money - STATT Musik - DAS sind ihre alten Werte,

der Rest wurde verkauft oder entlassen.

Okay... stellt wieder anständige Musikjournalisten und Redakteure ein,

die das Programm nach eigenem Gusto frei gestalten können,

mit Musik, die sie, wenn nötig, auch von zu Hause mitbringen.

Schafft das Automatikprogramm von der Festplatte wieder ab

und schult Eure Moderatoren auch in Musik nicht nur der eigenen

Generation, dann können wir weiter reden.

Aber SO? Tut mir Leid, ich fühl mich bereits beim Lesen

aufs Unerträglichste verarscht, wenn ich jetzt noch dazu

das Radio einstelle, dann kommt mit Sicherheit ein Fluch

über meine Lippen und das Experiment ist BEENDET.

Ist die Botschaft angekommen?

Hoffentlich.

Denn sonst... könnt ihr Euch Euer Radio sonstwohin stecken,

es ist eine BELEIDIGUNG für Radioliebhaber von früher geworden,

reine Zeitvergeudung, der allerletzte Dreck...

einzige Ausnahme neben ausgerechnet dem Deutschlandfunk 

sind Schlagerprogramme für Schlagerhörer

wie SWR 4, und zu denen GEHÖRE ICH NICHT.

Furchtbar.

Selten so gelacht.

Und das an einem eigentlich schönen Aschermittwoch!


Rupi am 14.02.2024




Tagesessen


Alles ist wieder teurer geworden...

wie ich diese Klage aus Mutti's Mund doch gehasst habe...

so berechtigt sie auch war...

gegenüber diesem verwöhnten Sohn,

der bei ihr gestrandeten Künstlerexistenz,

die, nachdem der Papa nach langer Krankheit

dann gestorben war und, mit Mutti noch körperlich fit,

keinen Grund, keine Entschuldigung mehr gehabt hatte,

dort noch für irgendjemanden da zu sein...

nein, höchstens hätte ich ins Feld führen können,

dass kurz vor Papa's Tod bereits alles gerichtet war,

die eigene Wohnung so gut wie sicher abgemacht

mit dem Vormieter,

und dann...

rausgemobbt aus diesem bescheuerten Laden,

das musste ich auch erstmal einstecken,

mich davon erholen,

und die ganzen Pläne für's eigene Leben waren

damit futsch.


An meiner Arbeit hat es nicht gelegen...

wie nett, mich damit dann trösten zu können, wenn

ich's doch sowieso weiß, dass es...

an meiner Arbeit überhaupt nicht liegen kann,

ein solches „Lob“ aus unqualifizierten Mäulern

dann ja noch wie der blanke Hohn klingt

und eher Zweifel an der eigenen Leistung fördert

als das Selbstvertrauen stärkt,

das nunmal angeknackst wurde mit Hilfe

der latenten wie akuten aber immer penetranten Dummheit

von fehlbesetzten Verantwortungsträgern,

denen man wohl jede Kleinigkeit,

jeden Furz, den man von sich gibt,

noch extra erklären muss,

um ja nicht mißverstanden,

um bloß nicht zum Opfer ihrer ureigenen Ängste und Komplexe

zu werden... Musiker, die mit ihrem eigenen Traum gescheitert sind,

gebrannte Kirchenopfer, die ihre Unabhängigkeit von solchen

Systemen hart erkämpft haben aber sie immernoch bedroht sehen durch

jedes Glaubensbekenntnis, mit dem sie jemand auch nur missionieren

wollen hätte können... klar sind die dann alle überfordert,

wenn sie mit einem Individuum konfrontiert werden,

das nirgends so recht reinpassen will, welche Schublade sie auch

zur Einordnung geöffnet haben... in irgendeiner solchen wird man

dennoch verschwinden, sobald sie die nur endlich schließen können!


Alles ist wieder teurer geworden...

klage nun ich selbst,

und niemand ist noch da, um sich meine Klage anzuhören,

auch Mutti ist nun schon länger verstorben und die Schubladen

sind nicht nur längst geschlossen, nein, sie verstauben irgendwo

mit all den Leichen, die man dort entsorgt hat...

aber eine Wohnung hab' ich nun für mich alleine,

in wirklich schöner Lage,

und allen Grund, dankbar zu sein,

weshalb ich mir nun wieder beibringen muss,

diese Klage zu hassen,

ehe ich es mir mit ihr bequem machen könnte.

Schließlich kann ich ja längst wieder lachen,

mein Selbstvertrauen braucht sich auch nicht mehr zu fürchten

vor komplexbeladenen Musikern und Kirchenopfern,

und betreffs der Versorgung mit Lebensmitteln

und warmer Mahlzeit hab ich als Kochverweigerer nun

doch wirklich richtig Glück gehabt,

denn so eine Auswahl gab es höchstens bei Mutti selbst...

aber für einen alleinstehenden Single nichtmal in Landwasser,

ne, ich hab's da prima erwischt...

auch wenn alles teurer wird bzw. schon wieder FAST alles teurer wurde.


Klar heisst es dennoch immer wieder „Butter bei die Fische“*,

wenn es enger wird mit den Finanzen... und das ein oder andere Dosen-

oder Fertiggericht ist dann ja, zwecks derer Konsolidierung,

durchaus okay und damit willkommen, denn solange mir die

Ravioli gut und günstig schmecken, kann meinetwegen auch

Pferdefleisch drin sein, Tiere sind ja so oder so gestorben.

Ne Fertigsuppe oder Maultaschen oder Maultaschen in Fertigsuppe

krieg' außerdem sogar ich noch hin, ganz ohne Küchenschürze

doch mit eigenem Kochtopf und Herd,

es muss sich also niemand Sorgen machen, weder dass ich hungere

noch dass ich zu viel Geld für die Gastronomie ausgebe,

obwohl ein paar Spenden hier über den Gedichteseitelink schon nett wären,

nicht immer nur privat oder diskret oder diskret und privat

wo man sich schon lange kennt und sich meiner ehrlichen Dankbarkeit

sowieso sicher sein kann... denn wenn sie ausbleiben,

da bin ich mir längst sicher, kann's an meiner Arbeit ja nicht liegen,

höchstens an der Berufswahl, mit der ich doch eigentlich niemanden hatte

überfordern wollen!


Aber worum sollte es in diesem Text nochmal gehen?

Ahja, es sollte über die Auswahlmöglichkeiten an Lebensmitteln

zu den Tagesessen gehen, die ja von verschiedenen Betrieben angeboten werden...

und ich bin durchaus jemand, der solche Angebote nicht nur schätzt

sondern auch nutzt, erst Recht zur Mitnahme, weil's oft nicht weit

bis zu mir nach Hause ist, ich wär ja blöd...

und wenn man es nicht schon im Supermarkt oder Discounter an der Kasse merkt,

dann merkt man es spätestens bei den warmen Mahlzeiten:

Es ist wieder alles teurer geworden.

Da überlegt man es sich schon, ob man „nur“ 8 Euro für einen Yufka

ausgibt oder nicht gleich 9 Euro 90 fürs Tagesessen in der Metzgerei,

und wenn man sich die 10 Euro bereits beiseite gelegt hat,

weil man nichtmal mehr Lust auf die Bratnudeln vom Chinesen hat,

die preislich da fast alles untertreffen aber trotzdem schmecken,

gibt’s da ja noch dieses Restaurant in der Nähe,

wo sie nun für's Tagesessen 12 Euro 80 wollen.


Die Wochenkarte dort ist stets ein Grund zum Staunen,

eine derartige Vielfalt ist man von solchen Wirtschaften wirklich

nicht gewohnt, und die Qualität...

also, wenn's mal ausnahmsweise nicht die üblichen, selbstgesetzten Standards

erreicht, ist es immer noch sehr gut und die 12 Euro 80 plus Trinkgeld mehr als wert...

und manchmal, so wie letzten Donnerstag, ist es sogar göttlich...

dieser Krustenbraten... ein Gedicht... dazu Rotkraut und...

Kartoffeln.

Kartoffeln! Als Beilage! Dort!

Klingt nun nicht nach irgendwas Besonderem, ich weiß, aber...

fast hätten mich die Kartoffeln davon abgehalten, mir dort das Tagesessen

zu holen, denn... mit den Kartoffeln, so hatte ich längst in Erfahrung gebracht,

ist es dort... anders als mit anderen Beilagen.


Also nicht falsch verstehen, ich bin als Kunde dort wahnsinnig zufrieden,

sie kennen mich und freuen sich regelmäßig über mein Lob,

und wenn ich damit spare, dann nur, um nicht aufdringlich zu erscheinen,

aber manchmal muss ich's einfach loswerden...

einen besseren Schweinebraten als von denen hab' ich in meinem ganzen Leben nie gegessen.

Oder ihr Pollo Fino... das Kalbsgulasch... ob mit Nudeln oder Reis...

hausgemachte Spätzle... Knöpfle... Kroketten... Rösti... Kartoffelbrei... egal, alles super.

Und die Portionen, oft mit kleinem Beilagensalat, sind für Tagesessen mehr

als ausreichend, das Preis-Leistungsverhältnis, es stimmt,

natürlich kann man bei gleichbleibendem Preis auch mal sparen,

wenn es sich zB um Kalb/Rind- statt Schweine- oder Putenfleisch handelt.

Nur die Kartoffeln... also Salz- bzw Dampfkartoffeln, nicht Brägele, denn da sieht es

wieder anders aus... also die Kartoffeln müssen ja das Wertvollste sein,

was die dort in der Küche haben. Die müssen so wertvoll sein, dass ich

Angst bekomme, denen bloß nicht zu viel von ihnen zu stibizen,

denn... verglichen zum Beispiel mit dem Papardellenstoß, den man bekommt,

wenn es DIESE als Beilage gibt... an den Kartoffeln... wird so gut wie IMMER

gespart, und das kann dann ja nur an deren Wert liegen,

die müssen wahnsinnig teuer sein.


Ich also gehe da hin und bin ja innerlich bereits vorbereitet auf das, was kommt...

ich freu mich ja auch zu Recht drauf... außerdem ist's ja nicht immer so,

aber meistens, ganz genauso wie man nicht immer den allerbesten Braten

so einfach vorraussetzen kann, wenn es sich doch bloß um's Tagesessen zum

ermäßigten Preis handelt, aber so hoch wie eben der Standard ist,

auf den man sich gewöhnlich da verlassen kann, umso geringer scheint

der Bestand an Kartoffeln in der Regel zu sein.

Das Restaurant war bereits sehr gut mit Gästen besetzt,

und natürlich haben auch viele schon das Tagesessen bestellt,

bevor ich zu meiner Bestellung zur Mitnahme schreite,

kann also schon die gefüllten Teller aus der Küche herausgehen sehen,

und wie die Bedienung sie an die Tische bringt.

Meine Augen gehen natürlich erst auf den Braten,

und... omg... mir lief allein schon vom Schauen das Wasser im Mund zusammen...

ein wirklich ordentliches Stück, schön saftig und zart... miammiam...

der Rotkohl... ja, doch, mehr braucht da nicht auf dem Teller zu sein,

ich hatte mich richtig entschieden.


Die Kartoffeln allerdings... genau abgezählt, 2 Stück auf jedem Teller,

keine mehr, nur zwei... was ist denn nur mit den Kartoffeln los?

Schlechte Ernte? Allgemeiner Notstand oder größere Krise? Wo ist die Bild-Zeitung wenn man sie mal braucht?

Zwei Kartoffeln... okay, keine winzigen aber ich hab' wahrlich schon

größere gesehen... auch die zwei daheim dann, als ich meine Schale öffnete,

sie wirkten plötzlich größer und ich fühlte mich keinesfalls übervorteilt.

Außerdem schmeckte es dermaßen lecker, dass ich nun ganz sicher beim nächsten Mal 

viel lieber lobe als kritisiere, denn es war wirklich... göttlich!

Mit vielleicht EINER Kartoffel mehr... es wäre völlig unschlagbar gewesen,

aber ich bin satt geworden, genug Fleisch und genug Rotkohl waren ja vorhanden.


Aber wenn Kartoffeln dermaßen rar sind, dass man ein schlechtes Gewissen bekommt,

ehe man sich traut, nach wenigstens einer mehr zu fragen...

darf ich das dann bei den Rösti denn nochmal tun?

Die bestehen doch auch aus Kartoffeln... und schmecken mir dermaßen gut,

dass ich letztes Mal darum bat, mir eins mehr dazu zu tun... als die üblichen drei,

die eigentlich völlig ausreichen... und ich hab's anstandslos bekommen!

Nur bei den Kartoffeln hab ich mittlerweile wirklich Angst.

Auch, dass sie, wenn sie mir dann mehr davon geben, ausgerechnet beim Braten

oder beim Gemüse zur Strafe Abstriche machen...

oder das übernächste Mal die Papardelle reduzieren,

weil irgendwo ja doch gespart werden muss.


DANN kann ich ja gleich zum Metzger gehen, der bei seinem Tagesessen

wirklich nie ausgerechnet an den Kartoffeln spart.

Und wer dort zu viel Fleisch erwartet... also mehr als das, was er bekommt...

für nur 9 Euro 90... der hat doch einen Vogel!

Am Montag hat der wieder sein hausgemachtes Gyros... mit Reis und Salat...

und auch wenn's völlig anders aussieht und schmeckt als beim Griechen,

ich kann's nur empfehlen!


Rupi am 14.01.2024... augenzwinkernd... in dankbarem Gedenken an Mutti

und beim Überlegen, ob er nun auch wieder teurer geworden ist...

*irgendwo auf meiner Seite hier gibt es einen Text gleichen Namens...





In Erinnerung an Franz Beckenbauer


Dichter und Kaiser

(Januar 2024-Oktober 1808)


„Vous êtes un homme!“

Dieser berühmte Satz Napoleons

zu und über Goethe, er schreit nun danach,

vom „Dichter“ zum „Kaiser“

zurückgegeben zu werden,

endlich... möchte ich da nur sagen!

Jetzt ist es Zeit,

jetzt die Gelegenheit:

Ein Mensch,

ein wirklich großer dazu,

ist gegangen.

Denn wahrlich...

wenn nun der Dichter Rupert

auf das Leben des Kaisers Franz

schaut, kann er dem keinen,

aber wirklich keinen,

besseren Nachruf schreiben,

nichts Passenderes zumindest

hinterher rufen,

weshalb er es nun vor aller Welt tut.


Von Mensch zu Mensch ist es ja,

trotz diverser Verbindungen Beckenbauers

zu Freiburg und auch einem Fußballspiel

von Cosmos New York, dem ich als junger

FFC (nicht SC!)-Fan einst beigewohnt hatte,

leider nie dazu gekommen!

Er, dessen berühmtester Spruch wohl

„Schaumer mal!“ bleiben wird,

obwohl es da eine ganze Menge

Tiefsinnigeres zu entdecken gäbe,

entlockt aber auch mir persönlich jetzt

noch einen, ein Bonmot, eine kleine

Frage, und damit soll gut sein,

denn Erfolg, er hat IMMER Neider

und da ist stets ein kleiner Unterschied,

der berücksichtigt werden muss,

wenn man sich als Mensch erdreistet,

andere Menschen nach dem zu beurteilen,

was man geneigt ist, anhand eigener

Unzulänglichkeiten, schnell über sie zu denken.


„Einbilden!

Einbilden kann man es sich wunderbar...

aber MACHEN?“


Was dieser Mensch alles GEMACHT hat...

kann man ja auszugsweise auf seiner

Wikipedia-Seite nachlesen,

und hat damit höchstens die Spitze

des Eisbergs vor sich.

WAS FÜR EINE LEBENSLEISTUNG!

Alle Achtung, mein lieber Schwan,

und HUT AB!


Danke, Franz... und r.i.p.


Rupert am 09.01.2024






Es muss!


Es muss... es muss... es muss...

mit dem alten Jahr ist Schluss

und das neue fängt erst an

man gewöhnt sich dann daran

auch wenn man's schon sehr bald hasst

was als Vorsatz man gefasst

und sich vorgenommen hatte

es ist stets die alte Platte...


Es muss... es muss... es muss...

ja doch nicht jeder Stuss

auch gelingen dir dabei

wenn's auch noch so wichtig sei

denn neu an fängt auch das Spiel

und der Zwänge gibt’s zu viel

wenn der Alltag wieder zuschlägt

seine Plagen bis zu dir trägt...


Es muss... es muss... es muss...

bis zum finalen Schuss

man weder alles sehn

noch jeder sich versteh'n

trotz Lügen und Betrug

die Welt ist groß genug

um sich zu tolerieren

Respekt nicht zu verlieren


...und Kriege zu riskieren

die auch dein Gott nicht braucht

schon gar nicht die Natur

der Mensch will leben nur

was er ihr auch genommen

...sein Ende wird schon kommen

vielleicht langt's zur Vollendung

und letzten Ölverwendung!


Es muss... es muss... es muss...

selbst mit 'nem Bluterguss

nicht gar so finster aussehn

und schlimm für alle ausgehn

man nimmt halt doch nichts mit

allein, zu zwei'n, zu dritt

drum gibt’s das Testament

es erbt wer, den man kennt


...zumindest einen Trostpreis

für's vorerst Übrigbleiben

man folgt ja früh genug

wird vorher vielleicht klug

selbst wenn man's noch nicht ist

den Schaden schnell vergißt

statt doch aus ihm zu lernen...

man schaue zu den Sternen!


Dann weiß man, was man weiß

ob junger Spund, ob Greis

so viel kann's ja nicht sein

'ne Ahnung wär' zwar fein

nur wo, wofür, wovon denn?

Vielleicht sind es Momente

denn jede Planung endet

wenn's Zeit wird für die Rente.


Es muss... es muss... es muss...

die Zeit verbleibt im Fluss

wo du dann auch grad' bist

sie lässt nur eine Frist

und überlässt es dir

was du so machst mit ihr

ob Brause oder Rotwein

es kann der Zeit egal sein.


Der Feiertag bricht an

man tut ja, was man kann

macht sich dafür noch frei

da ist er schon vorbei:

Es muss... es muss... es muss...

es muss bis zum Verdruss

und hätt's dann doch nicht müssen

so wird man halt beschissen!


Rupi am 01.01.2024

Allen lieben LeserInnen ein gutes, gesundes Neues Jahr...

und Frieden auf Erden, egal, wie weit der entfernt scheint!



Gleich mal eine Entschuldigung


Auch wenn's keinen interessieren sollte,

ich habe einen Fehler gemacht...

und nun „korrigiert“.

Als ich unlängst mein Gedicht „Der Wolf“ geschrieben hatte,

tat ich es aus reiner Dussligkeit nicht in diese Kategorie hier:

Es lebe die Natur!

Ich hatte schlicht vergessen, dass es sie gibt bzw. ich eine solche

angelegt hatte.

Als es mir auffiel, sagte ich mir zunächst:

„Ach, was soll's... lass es so... die Texte zum Thema Natur

dort sind alle eher lustig... kann ja so bleiben,

was braucht's dort auch den Wolf?“


Und so sehr ich mich beklage über Dummheit

und Verharmlosung, so sehr habe ich mich damit

dann desselben schuldig gemacht.

Also: Erst Dussligkeit... dann Dummheit.

Die Dussligkeit liegt immerhin nicht an Demenz

(hab ich vom Neurologen gottlob erfahren!)

aber umso mehr bin ich dann für meine Dummheit

verantwortlich... und will hier mal öffentlich dazu stehen,

gerade, weil ich sonst mMn sehr leicht damit davongekommen wäre.

Der Text steht nun also zwei Mal auf der Gedichteseite!


Also wenn man schon Kritik übt auf solch sarkastische Weise,

dann muss man auch dazu stehen, wenn man selber mal nicht besser war/ist.

Mea culpa, ganz ohne Ironie:

Euer Rupi am 02.01.2024






© Rupert Lenz 79110 Freiburg



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