(Noch mehr) ...auf Deutsch gemacht

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Nachdem ich die „Geschenkausgabe“ geschlossen habe,

will ich nun hier, je nach Inspiration,

weitere Lieder entweder ins Deutsche übersetzen oder

völlig neu mit Deutschem Text versehen,

die mir von anderen Künstlern dazu in den Sinn kommen.

Wenn jemand dann was davon singen/machen will,

so kann er/sie ja Kontakt zu mir aufnehmen.

Rupi.

 

1) Bruce Cockburn.

 

Hm. Diesen Text hier, der mit dem Original nun überhaupt nichts mehr

zu tun hat, kann man schnell mißverstehen.

Ich habe nichts gegen die (bis auf eine Ausnahme) namentlich veränderten

Künstler und auch Fernsehsendungen.

Ich wollte eigentlich nur zeigen, wie verzerrt das alles rüberkommen kann,

wenn so ein Konsument vor lauter Isolation meint,

dem Wahnsinn ausgeliefert zu sein... weil er den Kontakt zur Realität verliert.

Was weniger an dem liegt, was er sich da anschaut und anhört

sondern eben mehr an der Isolation, dem vereinzelten Dasein,

welches das Resultat jener Ablehnung ist, über die ich mich so furchtbar

aufrege – die Ablehnung des menschlichen Miteinanders

in Geben und Nehmen.

Aber die ist eben Realität, und dass dann Leute ihren Verstand verlieren

und auch die harmloseste Unterhaltung bedrohlich bis bizarr wahrgenommen

werden kann, darum geht’s in Wahrheit hier,

es ist also kein Angriff gegen die Unterhalter,

auch deshalb habe ich die Namen verfremdet -

nur das „Dings vom Dach“ nicht, weil dieses Bild einfach zu gut war,

um es zu verändern.

Möge mir der Bruce Cockburn verzeihen, was ich mit seinem Lied gemacht habe.

Es erschien mir aber nicht nur wichtig, sondern hat auch Spass gemacht.

Ursprünglich wollte ich auch nichts anderes als einen Spasstext drauf machen,

aber je mehr ich dran arbeitete, umso düsterer wurde es,

die Richtung änderte sich komplett und so kam eben doch etwas Ernstes dabei raus,

und nun erinnert's mal wieder an den (frühen) Heinz Rudolf Kunze,

der ja ohnehin ein großer Einfluss bei meinen Texten ist.

 

Rupi

 

Auf die Knie (If a Tree Falls)

 

Showbusiness.

Glanz und Gülle

stolz vereint.

Kokain zerstört die Nasen

wo die gute Laune nicht mehr von selbst

aus dem Innern kommt aber da sein muss

damit die Sonne scheint.

Von Volksmurksik bis Günter's Jauche

Plärr' meinen Song oder auch Pups mir die Pest

bis hinein tief in den Dschungel

wo die C-Promillienz sich aufspielt

und das Reptil gähnt....

 

Auf die Knie, falls noch wer da ist

mit etwas mehr Gehirn

Auf die Knie, falls noch wer da ist

mit etwas mehr Gehirn

Ist noch jemand hier

und bei Verstand ?

 

Silberwaisen... Silberwaisen...

Kapitän... und kein Eisberg, der das Alptraumschiff

dem Untergang zuführt

höchstens Harald Split als allzu blinder Passagier

reisst vielleicht das Steuer noch herum

zum Tatort wo Jan Josef liefert

 

Die ganze Nation

ausgeliefert dem Dings vom Dach

besinnungslos... breit...

noch ein Bier und das war's...

mit der Lindengasse... dann Hits...

Hits bis zum Erbrechen,

spätestens wenn man sie hört weiß man,

dass man es nicht mehr erträgt

dieses Vorratsradio

die Werbung bringt

Erlösung.

 

Auf die Knie, falls noch wer da ist

mit etwas mehr Gehirn

Auf die Knie, falls noch wer da ist

mit etwas mehr Gehirn

Ist noch jemand hier

und bei Verstand ?

Auf die Knie, weil Deutschland in Gefahr ist

ihn völlig zu verlieren...

Auf die Knie, falls noch wer da ist

mit etwas mehr Gehirn

Ist noch jemand hier

und bei Verstand ?

Auf die Knie, falls noch wer da ist...

 

Originaltext und Musik: Bruce Cockburn (Album: Big Circumstance)

Dt. Spezialtext: Rupi am 03.02.2019

 

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2) (Hommage an) David Bowie

 

 

Ich habe mir zunächst erlaubt, diesem unwürdigen Otto Waalkes

zu zeigen, was ich ihm nun schenken würde, wenn er sich getraut hätte,

das „Ostfriesenschach“ zu nehmen und zu machen.

Nun aber muss sein Hänsel und Gretel-Medley ohne diese göttliche Hommage

an David Bowie auskommen, es sei denn, er macht 5000 Euro dafür locker

plus nochmal 5000 für das „Ostfriesenschach“, das er machen muss,

wenn er diese geniale Bowie-Trilogie haben will.

:p

Danach mach ich vielleicht noch mein Lieblingslied „Life On Mars?“,

...aber für mich selbst und das kann länger dauern !

 

Hänsel und Gretel (in drei geilen Teilen)

 

i)

(Space Oddity)

Knusper Knusper Knäuhäus-chen

Knusper Knusper Knäuhäus-chen

funkt die Hexe raus aus dem Lebkuchenhaus

denn an ihrem Häuäus-chen

langen Hänsel und Gretel hin

und ihr Bäuerchen hält keine Hexe aus

 

doch der leere Magen wird gefüllt

es bot sich eben ahahahan

und im tiefsten Wald droht keine Polizei-ei

und was ist denn bei nem Mundraub schon dabei-ei

Drum muss unsre Hexe nun

den Frust bezwingen, freundlich tun

macht den Ofen für Hänsel warm

macht den Ofen für Hänsel warm

macht den Ofen für Hänsel warm

aber er... ist ja nur noch Haut und Knochen...

 

ii)

(Ashes to Ashes)

Die Hexe ist der Verzweiflung nahah...

ihr geht der Lebkuchen auaus...

dieser gefräßige Hänsel daha...

frisst noch das Hexenhaus

seine Mästung läuft nicht ganz nach Plan

Mehr !“ schreit er, und bleibt trotzdem dünn

Hänsel und Gretel sind zusammen

bei hungriger Hex' gefangen

Hänsel macht das nix aus

er streckt ihr das Stöckchen raus...

 

iii)

(Under Pressure leicht verändert weil Ende – also das,

was dann wieder klingt wie der Anfang - einfach

drangehängt !)

 

Dummdummdummdudldummdumm

Dummdummdummdudldummdumm

Plemplem !

Dummdummdummdudldummdumm

Dummdummdummdudldummdumm

Plemplem !

Dummdummdummdudldummdumm

Dummdummdummdudldummdumm

Plemplem !

Dummdummdummdudldummdumm

Dummdummdummdudldummdumm

Diediedie...

Diediedie...

 

Hexe

steckt im Ofenschacht

und sie kommt nun nie

mehr aus ihm raus

Böse Hexe !

Sie hat es falsch gemacht

Hänsel und Gretel gehen

nun nach Haus

 

und aus ist das Lied

aus ist das Lied

weil jeder

das Ende... schon kennt !

 

Dummdummdummdudldummdumm

Dummdummdummdudldummdumm

Plemplem !

Dummdummdummdudldummdumm

Dummdummdummdudldummdumm

Plemplem !

 

Originaltexte und Musik: David Bowie

außer „Under Pressure“: David Bowie & Queen

Deutsche Spezialtexte: Rupi am 03.02.2019

- schäm Dich, Otto !

 

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3) Dire Straits

 

noch vor dem von Bowie hab' ich nun mein Lieblingslied von Mark Knopfler

sinngemäß eingedeutscht... ich liebe es eben... mal sehen ob's wer singen will (?)...

wäre schön, denn ein unterschätzteres Lied dieser Band gibt’s ja kaum,

höchstens noch „News“... das ich ja fast genauso sehr liebe...

aber „It Never Rains“, es ist... hammerhart, so dann auch logischerweise mein Text !

 

Die Sintflut beginnt

(It Never Rains)

 

Nun sind die Sünden unterwegs

und du läufst gradewegs

auf die tödlichen zu

ich hab's dir gesagt, Maus...

so heilig, das bist nicht du

ich hab dich schon für wen'ger Gewinn und Versuchung fallen seh'n

die Sintflut beginnt mit dem Stolz

du wirst in ihr untergeh'n.

 

Und die Freiwilligen geh'n dir aus

so wird ein Geschäft daraus

und es ist nicht deins

und die falschen Freunde dann...

sie lachen sich was in die Faust

denn du lebst nur auf Kredit, und am Ende

bist du ihr Eigentum

ja, die Sintflut beginnt mit dem Stolz

und du kommst in den Fluten um.

 

Und wenn du dich verliebst

meinst, dass du alles gibst

schlägt das Karma zu

erstens bist du nicht frei

und zweitens triffst du auf die Brut

die's mit dir so macht,

wie auch du einst mit mir

ja, die Sintflut beginnt mit dem Stolz

nun steh'n die Wolken über dir...

 

Ich hab' dich echt geliebt, doch das genügte nicht

du hast mir die Hölle und noch mehr gezeigt

und tatsächlich, sobald man dort vom Teufel spricht

kommt er um die Ecke und man hat's vergeigt

du kannst noch so sehr am Glücksrad drehen

spielst vielleicht sogar das Unschuldslamm

doch wo nichts mehr koscher ist, da wird sogar Gold zu Blech

und der Geschmack der Macht legt dein Gewissen lahm

Dein Angebot mich dir zu versklaven

um irgendwann dein König zu sein

es funktioniert vielleicht noch bei andren Schafen

die nicht bemerken du legst sie doch bloß rein

und du betrügst sie mit den Machos

weil ja nur deren Sprüche bei dir zieh'n

egal, wie billig die sind, willig gibst du dich hin

ich hab davon noch heut' Allergien !

 

Aber ich bin nicht so kleinlich...

auch wenn's trotz dem Abstand gut tut,

dabei zuzusehn

sogar du kriegst die Rechnung

und kannst ihr nun nicht mehr entgeh'n

bestenfalls bleibt dir dann nichts

doch mit nichts kannst du nicht existier'n

wenn die Sintflut beginnt

ist da Stolz

jetzt hast du nichts mehr zu verliern

 

Und du, die es genossen hat, zu herrschen

die Regeln immer ausgenutzt dazu

ja, du, die es genossen hat, zu herrschen,

ich auf den Knien ohne jedes Tabu

du lernst nun, wie das ist, wenn man zum Bettler wird

wenn jemand seine ganze Macht mißbraucht

kannst dich nicht beklagen, wohin es führt

hast ja selbst im Blut gebadet und getaucht

doch der Teufel, dem du da auf den Leim gingst

fordert nur zurück, was du von ihm bekamst

nimmt die Hand um deine Schreie zu ersticken

und ertränkt dich in der eignen Scham.

 

Originaltext und Musik: Mark Knopfler (Dire Straits-Album „Love Over Gold“)

Deutscher Text: Rupert am 03.02.2019

 

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ff.2) David Bowie

 

So, nun zurück zum Mann mit den zwei verschiedenfarbigen Augen,

von dem ich nun nicht nur mein Lieblingslied neu getextet habe,

sondern auch einen weiteren, großartigen Song von „viel später“,

der vielleicht, weil er auf einem weniger guten Album ist,

ein wenig unterschätzt wird. Aber es gibt ja nicht nur die Version

auf „Tonight“ (die ich persönlich toll finde, nur geht die Platte danach

halt nicht so grandios weiter), es gibt auch eine sehr gelungene „Neulesung“

in abgespecktem Arrangement von Bowie's leider letzter,

der „Reality“-Tour, die via Konzertmitschnitt sowohl auf DVD alsauch auf CD dokumentiert ist

und von mir hier nachdrücklich empfohlen wird, weil Bowie live auch und gerade in den letzten

Jahren immer hervorragend war, nachdem er dann doch mit seiner musikalischen Vergangenheit

Frieden schloss und nicht geizte mit „alten Klassikern“, die er ja, zusammen mit Ziggy Stardust,

dem unentrinnbaren „Alter Ego“, ursprünglich hatte begraben wollen.

Es ist immer schwierig, wenn man so etwas geschaffen hat und sich dann als Künstler

weiterbewegen will, nicht immer fielen seine jeweils neuen Werke dann auch wirklich

überzeugend aus, aber es ist faszinierend, wie kreativ und auch wagemutig er bis zuletzt

blieb, man konnte ihn einfach nicht „ausrechnen“, und Meisterwerke gab's von ihm

in jedem Jahrzehnt, auch wenn mMn die 90er Jahre die „schwierigste Zeit“ gewesen sind

und er dann erst mit „Heathen“ (2002) wieder richtig in eine, seine Spur zurückfand,

dafür aber auch bis ganz zuletzt und umso überzeugender in ihr blieb.

R.I.P. - einem ganz großen Künstler, vor dessen Arbeit und Talent

auch ich mich nur verneigen kann, es war klar, dass ich seine Texte nicht einfach

übersetze, sondern... etwas Anderes daraus machen musste,

von dem ich nur hoffen kann, dass es seiner Kunst gerecht wird.

Der erste Text ist eine Warnung, ich habe bereits vor einiger Zeit anderswo hier

geschrieben, dass ich (ernsthaft !) um so etwas bete, weil scheinbar niemand

wach wird, wenn einfach alles so weiterläuft wie bisher, und das ist in Wahrheit

dann die größere Katastrophe, auch wenn das Lied durch meinen Text zu

einem vertonten Horrorfilm wird, von dem man natürlich hofft, dass er niemals

Realität werden möge – ja, auch ich, obwohl ich mehrfach um solches gebetet habe,

aber dann müssen wir Menschen von selber wach werden und endlich zu handeln

beginnen, und danach sieht es nunmal überhaupt nicht aus, im Gegenteil.

Der zweite Text thematisiert eigentlich nur weitere Gründe,

die auch das „Baby“ im ersten anführen könnte, weshalb diese zwei Lieder

nun „zusammen gehören“ und den Gedanken nahe legen, auch noch weitere

Songs aus Bowie's reichhaltigem Oeuvre via „Neuübersetzung“ thematisch

zu verknüpfen und ein zusammenhängendes Musical aus ihnen zu machen.

Hat wer Interesse ? Oder bekommt ihr Angst vor dem, was rauskommen

könnte, wenn ihr diese zwei Texte gelesen habt ?

Ich könnte letzteres niemandem verdenken, aber …„was raus muss, muss raus“,

und wenn es zur Wachwerdung beitragen kann, dann ist es auch gut,

egal, wie schockierend die Wahrheit nunmal eben ist.

Und schockierend … das sind sie auf jeden Fall, die zwei nun folgenden Texte,

ich werde mich aber sicherlich nicht dafür entschuldigen,

denn in Wahrheit... habt ihr's nicht anders gewollt und sollte das Gebet

vielleicht doch erhört werden, braucht sich auch keiner wundern.

Es ist allerdings wohl besser, wenn ich nicht anfange, aufzuzählen, wie viele

und auch was für Gebete von mir bisher bereits erhört worden sind.

 

Totgeburt (Life on Mars?)

 

Hier im Uterus ist es warm

ich drück leicht gegen Mamis Darm

doch die Nabelschnur ist defekt

und der Nahrungsstrom läuft nicht perfekt

auf dem Röntgenbild war das nicht drauf

beim CT fiel es auch nicht auf

und es kommt, wie es kommen muss

draussen lebt man im Überfluss

und sie denken, es läuft nach Plan

weil man dort alles kaufen kann

und sie herrschen mit ihrem Geld

doch der Thronerbe wird

...nicht mehr leben

wenn sie ihn entbinden

oh nein, dankend hat er abgelehnt

und erscheint ungeschönt

als Präsent ohne Inhalt

so wie ihre Zukunft

die Welt, sie darf gerne untergeh'n

sie muss sich ohne mich dreh'n

eine Totgeburt.

 

Man wird die Botschaft nicht gleich versteh'n

tief geschockt wieder übergeh'n

zur Tagesordnung nach Stoßgebet

...in ihre Normalität

die im anderen Teil der Welt

ihre neuen Esser nicht bestellt

deshalb auch nicht willkommen heisst

doch schon bald steht der Thron verwaist

wo der Reichtum den Sinn verliert

und nur immer den Tod gebiert

denn mit mir kommt er nun zurück

und ich bin nur der erste von

Vielen...

wenn sie mich entbinden

oh nein, damit ist's noch nicht getan

mit mir fängt es nur an

ein Präsent ohne Inhalt

das ist ihre Zukunft

kein Gott wird ihnen zur Seite steh'n

doch sie werden's erst seh'n

an der Totgeburt.

 

Originaltext & Musik: David Bowie

Dt. Spezialtext:Rupert am 04.02.2019

 

Wo keine Werte sind (Loving the Alien)

 

Wo hört der Wahnsinn auf ?

Wie lang kann man ignorieren ?

Der Krieg wird täglich exportiert

kommt aus dem heil'gen Land

oh nein

wo die Unterdrückung herrscht

während hier die Banken regieren

und anonyme Götzendiener

die Menschlichkeit beerdigen

oh nein

 

Wunder' dich nicht

wenn der Terror

das eigne Kind

raus aus der Sicherheit der Lügen führt

 

Gott

wird überall gesucht

man glaubt auch des Satans' Kind

wo keine Werte sind

doch wer Gott

nur für sich selbst verbucht

dem bleibt nur der Wüstenwind

wo keine Werte sind

 

Wo ist deine Christlichkeit

wenn auch du dich nur noch kümmerst

um dein eignes Wohlergeh'n

und um deine Sicherheit ?

Oh nein

es ist nicht der Islam

auch nicht wenn sein Schwert sich hebt

es ist unsre eigne Schwäche

die uns in die Enge treibt

allein

 

Wunder' dich nicht

wenn dein Weltbild

dich isoliert

die Hand des Feindes ins Gefängnis führt

 

Gott

wird überall gesucht

man glaubt auch des Satans' Kind

wo keine Werte sind

und wer Gott

nur für sich selbst verbucht

dem bleibt nur der Wüstenwind

wo keine Werte sind

Dein Gott

ist real oder tot

die Frucht, die dein Glaube bringt

wo keine Werte sind

was bleibt von ihr, wenn hier keine Werte sind ?

Man folgt auch des Teufels' Kind

wo keine Werte sind...

dir bleibt nur der Wüstenwind

wo keine Werte sind...

 

Originaltext & Musik: David Bowie

Dt. Spezialtext: Rupert am 04.02.2019

 

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4) Bob Dylan

 

Noch ein Lieblingslied, obwohl es von einem Peter Töpfer aka Peter Post

bereits eine ganz offiziell vom Meister autorisierte Eindeutschung gibt,

wie ich bei meinen Recherchen im Netz herausgefunden habe.

Der hat sich ganz eng ans Original gehalten,

was bei Dylan ja eigentlich geboten ist,

aber obwohl auch ich genau dieselbe Geschichte erzählen wollte,

fand ich das dann nicht so prickelnd,

weil eine sinngemäße Übersetzung mit etwas mehr sprachlicher Freiheit

eher dazu angetan ist, den Inhalt so zu transportieren,

dass man genauer versteht, was in Dylan's Schädel da vorgegangen sein muss.

Das heisst: Die ein oder andere Metapher ist geblieben,

andere sind dafür weggefallen und durch neue „Spitzen“ ersetzt worden,

aber die Essenz... sie wurde nicht nur erhalten sondern behutsam herausgearbeitet,

sodass ich nicht ohne Stolz nun verständlich machen kann,

weshalb dieses Lied nicht nur ein musikalischer (mit Mark Knopfler's Gitarre ein Hochgenuss !),

sondern auch ein lyrischer Höhepunkt für mich ist,

und als „Nicht-Dylan-Epigone“ rein subjektiv alles andere in den Schatten stellt,

was ich bisher von ihm gehört habe.

Das lyrische Ich übrigens... es ist mMn überhaupt nicht so wohlwollend

und besorgt, wie es sich selber darstellt, denn es befindet sich ja ebenfalls in

dieser „Hölle“, und das bestimmt nicht ohne Grund.

Ja, ich fragte mich während des Textens,

ob ich nicht klarer machen sollte, dass „er“ sich selbst meint mit „dem falschen“,

dass er sie küsst, und die meisten Dinge überhaupt nicht laut zu ihr „sagt

sondern wir als Hörer exklusiv alles erfahren, was er denkt,

denn ich verstehe die Zeile mit der „Königin“, die "verschwinden muss"

(so der Originaltext) definitiv anders als eben zum Beispiel dieser Peter Post:

Er meint sich selbst, ER will „Geber“ sein... und wird sie opfern,

nachdem sie sich ihm hingegeben hat... SIE ist diese "Königin",

die er dann wieder loswerden muss.

Also spricht wirklich einiges dafür, dass er ihr eigentlich nur ausgewählte Dinge sagt

von dem, was er da denkt... und so macht die ganze Sache für mich erst richtig Sinn !

Ohja, ich liebe dieses Lied, es ist herrlich, vor allem die mangelnde „Political

Correctness“, wenn ganz deutlich wird, was das LI für ein Frauenbild hat,

wo „er“ sie im Geiste hinplatziert, denn eigentlich... ist eben auch er ein A...loch,

gefällt sich viel zu sehr als Moralapostel und greift ja bereits gedanklich

ihr Selbstvertrauen an, und wenn er's dann tatsächlich ihr gegenüber äußert,

dann tut er es mMn nur, weil er sie wieder loswerden will.

Wissen wir denn, ob's wirklich so „schlimm“ ist, wie er behauptet ?

Will er sie mit dieser „Hölle“ nicht doch eher von ihrem Weg abbringen,

ihren Willen brechen, sie durch Abschreckung verscheuchen ?

Man sollte die Möglichkeit zumindest offen lassen und nicht allzusehr

demselben Schwarz-Weiß-Denken erliegen, nur weil man vielleicht selber

solche Höllen sieht, die's als Gefährdung ja auch wirklich gibt.

Nur... muss denn die(se) Frau zu irgendwem „nach Hause“ und sich für ihr Glück zwangsweise

in die klassische, konservative Rolle fügen ? Ich meine...: Eindeutig nein.

Dieser Typ hätte ja auch seine Freundschaft, seine Unterstützung anbieten können

oder zumindest eine andere Alternative aufzeigen, und irgendwie liegt ihm dies herzlich fern.

Also gilt mal wieder, dass man das LI auf keinen Fall mit dem Sänger verwechseln

sollte, denn nur dann hat man den vollen künstlerischen Genuss.

Und versteht vielleicht, wieso mir ausgerechnet dieses „Herzchen“ so viel bedeutet !

 

Ein Herzchen wie Du (Sweetheart Like You)

 

Man ist ganz frei von Druck

weil ohne Chef

denn der macht Urlaub grad' auf Zeit

man sagt, er erliegt nun ganz seinem Spleen

badet nur in Eitelkeit

immer mit Stil, und auch Deiner...

so mit Hut und diesem Lächeln... macht Sinn !

Nur... was sucht so ein Herzchen

hier in dieser Hölle drin ?

 

Du erinnerst mich sehr an meine Großkusine

die wollte immer einen ganzen Mann

und hat den in mir bereits als kleinem Jungen geseh'n laugh

genau wie die lachst Du mich nämlich grad' an

wenn man hier Geber sein will

in diesem unschönen Spiel

opfert man mit einem Streich die Königin

was sucht ein Herzchen wie Du

hier in dieser Hölle drin ?

 

Ne, so eine wie Du gehört nach Haus

zu einem lieben Mann

der sie nicht belügt und betrügt

und um den sie sich kümmern kann

es ist glatt Kindesmißbrauch, dem Du Dich aussetzt hier

Du lässt Dich küssen, gibst Dich dann dem falschen hin...

was sucht ein Herzchen wie Du

nur in dieser Hölle drin ?

 

Vielleicht kommst Du ja ganz groß raus

bis man bremst, wenn man Dich beim Shoppen sieht

doch dafür musst Du hier über Scherben geh'n

mit Deinem Fleisch bezahlen für Dein eig'nes Lied !

 

Schon bevor Du durch die Tür' getreten bist

hat man Gerüchte über Dich erzählt

Du kämst aus reichem Haus und würdest denken

nur weil Du schön bist gehört Dir die Welt

Der Abschaum hier gönnt Dir überhaupt nichts

man streckt sein Bein aus und hofft, es legt Dich hin

was macht ein Herzchen wie Du bloß

in dieser Hölle drin

 

Wirst hier keinen finden ohne Leichen im Keller

je mehr, je höher dann die Position

und wer nichtmal ein eignes Harem vorweisen kann

fällt durch den Eignungstest zum echten Hurensohn

 

...und der ist gern patriotisch durch und durch

das heisst man rührt sich, weil der König befielt

küsst ihm die Füße oder leckt seinen Stab

während er alle ganz legal bestiehlt

noch kannst Du umdrehn und endlich fliehen,

denn hier gehörst Du nun wirklich nicht hin

was sucht ein Herzchen wie Du

nur in dieser Hölle drin ?

 

Originaltext & Musik: Bob Dylan (Album „Infidels“)

Deutscher Text: Rupi am 04.02.2019

 

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5) Chris Rea

 

Ich hab's schon anderswo hier geschrieben,

der Chris hat einige unglaublich unter die Haut gehende Songs gemacht,

deren Texte weit über dem Durchschnitt für „normale Unterhaltungsmusik“

liegen, und von denen hab' ich mir nun zwei der allerbesten rausgesucht.

Ich glaube, man kann es an diesen Texten allein schon sehen:

Auch ihretwegen habe ich immer daran festgehalten,

dass er viel mehr ist und war als ein „Schmusesänger“,

auch lange schon, bevor er den „Schwenk“ zum „echten Blues“ gemacht hat.

Gänsehaut... kann man immer wieder bekommen bei Liedern wie den zweien,

die ich nun übersetzt habe, wobei ich dem ersten eine

Zusatzstrophe (plus Refrain, kursiv geschrieben !)

verpasste“, weil ich das Gefühl hatte, die Geschichte wäre ohne diese

von mir nicht zur Gänze auserzählt, allerdings kann man sie dann doch,

wenn man (sich genau ans Original halten) möchte, wieder weglassen.

Die zweite Übersetzung widme ich natürlich meinem ehem. Arbeitskollegen

im Saturn, dem Stefan Droll, aber nicht in Freundschaft, sondern

damit er via Spiegelung spüren möge, dass ich jene Narben, welche ich auch seinetwegen seit

damals mit mir rumschleppe, ebensowenig „verheilen“ lasse,

ehe nicht der Gerechtigkeit voll und ganz Genüge getan wurde...

es ist schließlich auch wegen des Textes sein erklärtes Lieblingslied

von Chris Rea gewesen, und ich verstand bereits damals, was das bedeutet !

 

Der Fluch des Nomaden (Curse of the Traveller)

 

Unterwegs ins Unbestimmte

vielleicht nur ins Nirgendwo

getrieben von der Sehnsucht

höchstens für Sekunden froh

gibt’s im Innern niemals Frieden

man verlässt die Häfen bald

will niemandem was schulden

die Liebe wird schnell kalt

wo Allianzen fester werden

für Unterkunft und Brot

hörst du nur die Freiheit schreien

denn so sieht sie sich bedroht

 

Das ist der Fluch des Nomaden

Der Fluch des Nomaden

...er holt mich wieder ein

und auch dich lässt er nicht sein.

 

(Zusatzstrophe:)

Du liegst wach im Morgengrauen

bist gestrandet nah' der Stadt

dort sind Händler und auch Frauen

und die Menschen sind so satt

du bist hungrig und musst kaufen

und sie haben was dir fehlt

aber wollen dich auch binden

und versteh'n nie, was dich quält

du schleifst jetzt schon die Klinge

die du ansetzen wirst

und wirst erst dort daheim sein

wo du sie nicht mehr spürst

 

Das ist der Fluch des Nomaden

er holt dich wieder ein

und der Fluch des Nomaden

lässt auch mich genau so grausam sein

 

Dorthin wo du warst

gibt’s kein Zurück

Und die Einsamkeit...

kalt schnürt sie ein

ihn, deinen Seelentraum

von echter Heimat und von Glück

dies' Versprechen aus der Ferne

doch hier lässt es dich allein

und wenn du ihren Namen rufst

weißt du, dass sie dich nicht hört

ihr Gesicht in den Wellen

die das Meer mit sich führt

bis sein magisches Rauschen

ihrer Stimme wieder gleicht

und du dich ihretwegen losreisst

du hast dein Ziel noch nicht erreicht

 

Das ist der Fluch des Nomaden

er lässt uns doch nicht sein

denn der Fluch des Nomaden

holt auch mich immer wieder ein.

 

Originaltext & Musik: Chris Rea (Album „Dancing With Strangers“)

Deutscher Text: Rupi am 05.02.2019

 

Tödliches Gewehr (Hired Gun)

 

Jeder Tag ...strapaziös

ich steh' auf, schau' nervös

nach beiden Seiten, ganz egal

die Jahreszeit, es bleibt die Qual

dass im Dschungel Überleben

wir nur Einzelkämpfer sind

man ist allein und traut keinem mehr

manchmal werd' ich

zum tödlichen Gewehr

ja, ich bin nur ein tödliches Gewehr

Flucht ist mein Metier.

 

Wie es losging

hast du längst verdrängt

weißt nur, dass niemand

dir etwas schenkt

die Gründe verliern sich

während man beginnt

das Spiel zu lernen

als nacktes Kind

das sich schützen muss vor Wunden

bis es seinen Mann auch steht

man greift dann eben instinktiv

zu den schmutz'gen Tricks

wehrt sich, widersteht...

und ich werd'

zum tödlichen Gewehr

ja ich werd' zum tödlichen Gewehr

mich kriegt niemand mehr

mich kriegt niemand mehr.

 

Ich träum' von Tröstung

und dass Freundschaft hält

doch die Erlösung

in dieser Welt

liegt jenseits der Narben

die man im Spüren pflegt

lässt du sie heilen

wirst du erlegt

denn vielleicht lieb' ich dich tatsächlich

doch ich wittere schon die Gefahr

bezwing' dann

was von meinem Gewissen noch

als Ekel übrig war

und so werde ich

zum tödlichen Gewehr

ja, ich werd' für dich

zum tödlichen Gewehr

mich kriegt niemand mehr

mich kriegt niemand mehr

mich kriegt niemand mehr

mich kriegt niemand mehr

 

Ich werd' für dich

werd' für dich zum tödlichen Gewehr

Ich bin für dich

bin für dich ein tödliches Gewehr

Flucht ist das Metier.

 

Originaltext & Musik: Chris Rea (Album „Shamrock Diaries“)

Deutscher Text: Rupi am 05.02.2019

 

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Und nun zu etwas völlig Anderem, und zwar etwas, das mMn allein schon zum Ausgleich

für so „Männertexte“ wie „Ein Herzchen wie Du“ und „Die Sintflut beginnt“

dringend nötig ist, denn jetzt wird’s Zeit, einer ganz und gar femininen Stimme

zum Recht zu verhelfen, und was böte sich da Besseres an als die Musik von...

 

6) Fleetwood Mac

?

Taucht man etwas tiefer ein ins Oeuvre der klassischen

Rumours“-Besetzung findet man neben den bekannten Hits

ein riesiges Füllhorn an großartigen Liedern mit bemerkenswerten

Texten, vor allem Stevie Nicks hatte lyrisch eine ganze Menge

zu bieten ehe sie leider verschiedenen Süchten erlag

und schwer kämpfen musste, um wieder auf die Beine zu kommen.

Oft waren es dann, nach „Tusk“, einem Album, auf dem sie

ein letztes Mal zu Hochform auflief, ältere, liegengebliebene Lieder

wie „That's Alright“, die kaschieren halfen, dass sie sich

in einer schlimmen Krise befand, aber auf „Tango in the Night“

war sie am Tiefpunkt angelangt, auch in ihrer Solokarriere

war der Bruch nach den ersten beiden, wirklich gelungenen Scheiben,

unüberhörbar.

 

Das erste Lied, das ich übersetzt habe, war bereits

vor ihrem Einstieg bei Fleetwood Mac, im Duo mit Lindsey Buckingham,

aufgenommen worden, der es mit unglaublich femininer Stimme

dann auch auf ihrem Einstand mit der Band als Leadsänger gesungen hat,

mit den Frauenstimmen als harmonische Ergänzung,

die sich – ich greife auf den Originaltext zurück – wie ein Handschuh

um Lindsey's Organ herumwickeln,

man glaubt fast nicht, dass hier ein Mann zu hören ist,

so sensibel erklimmt er die hohen Register,

und für die Deutsche Version bietet sich deshalb gleich an,

dass eine Frau sie singt, weil ich mir keinen Mann dafür vorstellen kann.

Sarah Connor ?

Jedenfalls... ich liebe diese Aufnahme von 1975, sie transportiert

pure Magie, und das nicht nur in den Stimmen,

nein, die kristallklaren akustischen Gitarren von Buckingham erscheinen wie

sakrale Ornamente, und wie Christine McVie hier die Tasten ihrer Orgel streichelt,

das ist und bleibt konkurrenzlos in der Popmusik,

es ist unglaublich, denn der „Kristall“ wird auch musikalisch abgebildet

und man versinkt in einem meditativen Klangmeer,

wie es schöner überhaupt nicht sein könnte.

 

Das zeigt allerdings bereits, wie schwer es ist, ein Lied dieser Band

zu „covern“, denn man muss es zwangsläufig anders machen,

die Musik neu arrangieren, sonst misst man sich vergeblich am

so nicht (nie !) wieder erreichbaren Original.

Auch für den zweiten Text habe ich mir ein Lied von Stevie ausgesucht,

und wieder eins, das kein Hit war, aber auch in späteren Jahren

- bis hin zur aktuellen Tour ohne Buckingham – trotzdem immer

wieder mal zu Liveaufführungen kam.

Storms“ ist wirklich gespenstisch und noch viel weniger als „Crystal“ noch

leicht konsumierbarer Stoff, mit seiner offen gezeigten,

spürbaren Verzweiflung bleibt es weit entfernt von allen Moden,

zeigt das Lied doch eine bis ins Mark erschütterte,

seelisch angegriffene und verletzte Frau, schwere Krankheitssymptome inklusive,

und was beim Original nicht klar wird,

habe ich in den letzten Zeilen deutlich gemacht:

Sie ist eine außereheliche Affäre,

die vergeblich gehofft hat, an die Stelle der Ehefrau treten zu können -

denn nur so macht das Lied für mich wirklich Sinn.

Und indem sie konstatiert, „immer ein Sturm“ gewesen zu sein,

fordert sie verbal das zurück, was sie in Wahrheit für ihn aufgegeben hatte.

Jedoch nur, indem sie wieder zu dem wird, was sie war,

kann sie auch einen Neuanfang machen,

den Schnitt bewältigen, denn...

sie liebt ihn, sie hat keinesfalls damit aufgehört, nun,

da sie ihm die Trennung bekannt gibt.

Hier zeigt sich die ganze Sensibilität und Zerbrechlichkeit der Schreiberin,

sie blutet öffentlich ihr Herz aus und man kann davon ausgehen,

es mit einem autobiografischen Dokument zu tun zu haben.

Die Zerbrechlichkeit auch der Musik ist, genauso wie die Brillianz von „Crystal“,

nicht wirklich erfolgreich reproduzierbar, genausowenig wie man die Stimme

von Stevie Nicks emulieren könnte,

also verlangt das Lied nun nach einem „tighteren“

Arrangement und nach einer ganz anderen Stimme,

die ihm stilistisch einen neuen Stempel aufrückt.

Seit die Band es für die Doppel-CD „The Very Best of“

mit ausgesucht hat, müsste dieser Klassiker von „Tusk“

auch heutztage noch relativ vielen Menschen bekannt sein,

denen ich, falls er ihnen gefällt, dann gleich das ganze Album

ans Herz legen möchte, die ersten drei mit Nicks und Buckingham,

Fleetwood Mac“/“Rumours“/“Tusk“ (wegen Buckingham's Eigenwilligkeit

die am wenigsten kommerziellste, experimentellste !)

sind sowieso Meilensteine der Rock/Pop-Geschichte

und ich denke, die Eindeutschungen hier sind mir gelungen.

 

Ein Kristall (Crystal)

 

Traust Du immer dem Gefühl

beim ersten Anblick ?

Altes Wissen, das sich auswirkt

wie ein Zaubertrick ?

Ich dreh mich weg

und wie Wasser

umschließt's mich

passgenau

der Samthandschuh

trägt die Liebe

die nun endlich bei mir ankommt

den Kristall

Du bist in mir und doch überall

ziehst mich hin zur Quelle

hoch hinauf in die Kristallwasserfälle

ziehst mich wie magnetisch

tief ins Meer

tief ins Meer

tief ins Meer, immer tiefer...

 

Wollte flüchten, vertauschte

Gesichter nur mit den Affären

verwandelte meins,

aber Deins kann die Zeit nicht zerstören

ich kehr zu Dir um

und wie Wasser

umschließt's mich

passgenau

der Samthandschuh

trägt die Liebe

die nun endlich bei mir ankommt

den Kristall

Du bist in mir und doch überall

ziehst mich hin zur Quelle

hoch hinauf in die Kristallwasserfälle

ziehst mich wie magnetisch

tief ins Meer

tief ins Meer

tief ins Meer, immer tiefer

tief ins Meer, immer tiefer und tiefer.

 

Originaltext & Musik: Stevie Nicks (auf dem Album „Fleetwood Mac“)

Deutscher Text: Rupi am 05.02.2019

 

Der Sturm (Storms)

 

Der Tod hält Wacht in jeder Nacht

die ich alleine bin

und wenn Du doch kommst und dann wieder gehst

spür' ich ihn kurz sogar in mir drin

Die Zärtlichkeit, die Du mir schenkst

wird weniger von Mal zu Mal

dann bleibt ein Nebel, der sich in mir senkt

mit ihm verberg' ich meine Qual

 

Wartestunden leer und bang'

mein Körper will nur schreien

Stimmen, Geister... Schall und Rauch

Verwesung schleicht herein

 

Die Sehnsucht, wie ich sie jetzt spür

war ewig nicht mehr zu Gast

dass ich nun Selbstgespräche führ'

zeigt mir die Macht, die Du noch hast

doch ein Handel war die Liebe nie

auch jetzt nicht, nicht für mich

da die Antwort in der Trennung liegt

ich hab zu viel verloren an Dich

 

Wartestunden leer und bang'

mein Körper will nur schreien

Stimmen, Geister... Schall und Rauch

Verwesung stellt sich ein

 

Also muss ich Abschied nehmen nun

und geb Dir eins noch mit auf den Weg

aus mir wird nie ein stiller Ozean

ich war ein Sturm nur, der weiterfegt

ein Sturm nur, der weiterfegt

bin in Wirklichkeit ein Sturm

ich war immer dieser Sturm

 

...und wir war'n schwach

und sie sagte Dir noch, Du kehrst zu ihr zurück...

Du nahmst den Ring nur ab, um ihn wieder anzustecken...

ich hätt' es wissen sollen, ich muss ja doch den Preis bezahlen...

ich lieb' Dich viel zu sehr...

 

(*Was kann uns noch retten wenn nichtmal alle Gebete in der Welt uns retten können ?)

 

Originaltext & Musik: Stevie Nicks (auf dem Album „Tusk“)

Deutscher Text: Rupi am 05.02.2019 (*sollte mMn nicht gesungen werden)
 

 

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Irgendwie komisch, dass ich nach dem Übersetzen der nächsten Lieder,

mit denen wir die feminine Gefühlsduselei (ey, ist nur ein Scherz !)

natürlich wieder völlig hinter uns lassen,

ausgerechnet an Jan Fedder denken musste.

Wie geht’s dem überhaupt und macht er noch Musik ?

Ist seine Stimme denn nicht zu tief, um ausgerechnet Lieder von

 

7) Tom Petty

 

zu singen ? Dunno. Hier handelt es sich ja sowieso nicht mehr um eine

Geschenkausgabe“ und damit kommt der schnöde Mammon ins Spiel,

sobald jemand meint, er sollte sich die Chance nicht entgehen lassen,

eins dieser Meisterwerke auch selber zu singen und aufzunehmen.

Dennoch: So hohe Preise wie bei Otto verlange ich nur,

wenn jemand so blöd war, tatsächliche Geschenke nicht anzunehmen,

also bräuchte der Jan sich keine solchen Sorgen zu machen,

denn „normal“ bin ich ja gar nicht so,

aber was ist schon normal... ich brauche schließlich Kohle,

also mach' mir jemand ein gutes Angebot,

man kann sich bestimmt einigen...

nun zu den Texten. Der erste ist, wen wundert's, sehr nah am Original,

das ich sehr liebe, auch der zweite hat noch viel zu tun mit dem,

was der gute Tom ursprünglich getextet hat, aber bei dem geht

dann schon los, was im dritten Text seine – vom Original völlig

unabhängigeVollendung findet... denn der humoristische Einschlag,

der fehlt irgendwie bei „Love is a Long Road“,

und bei „Saving Grace“ ist's dann mehr als nur ein Einschlag,

es ist 'ne Schlagseite, aber so hat's mir eben erst richtig Spass gemacht

und so kann ich mir die Songs auch bestens vorstellen,

wenn sie eben so jemand wie der Jan macht.

Muss ja nicht er sein.

Tom kann sich ja leider nicht mehr wehren, aber ich denke,

dass der Mann, der „Girl On LSD“ geschrieben hat,

nicht wirklich sauer sein dürfte über die Veränderungen.

Wer's gerne originalgetreuer hat, der kann sich ja an „Something Big“

festhalten, weil manchmal die Größe eben doch zählt,

denn der lakonische Humor darin ist ja ausnahmsweise

identisch mit dem vom Sir Tom. Hab' ich schon gesagt,

dass ich den Song liebe ? Es müsste eigentlich nun klar sein, warum,

denn ich liebe eben solche Geschichten, solche Sonderlinge...

sie sind mir eben doch sehr verwandt, ich bin ja schließlich auch einer...

und leugne es nicht ab, dennoch... sollte man mich vielleicht ernst oder zumindest

ernster nehmen, wenn es diese komischen Zimmermädchen schon nicht tun ;-) !

 

Das große Ziel (Something Big)

 

Nein, er spürte nicht den Sonntag

auch nicht, dass es Juni war

als er sie dort in der Ecke

dieses leeren Zimmers sah

von dem aus man mit Fernglas

einen Überblick erhält

für ihn war sie nur ein Zwischenstop

und nicht gleich die ganze Welt

 

...weil er doch nie gemeinsam Pläne macht

das hatte sie schon im Gefühl

einer wie er bleibt nicht lange an einem Ort

er verfolgt nur sein großes Ziel.

 

Als könnte er nie schlafen

meinte auch der Nachtportier

rief er mehrfach zum Bestellen an

hat's sich dann anders überlegt

ihm war's schon zu viel, den Weg zu geh'n

hin wo man Nachts noch Wein serviert

und im Hotel gab's nunmal keinen

er hat dann raustelefoniert

 

...weil er doch nie langfristig Pläne macht

sich ungern früh festlegen will

so einer bleibt nie lange an einem Ort

denn er verfolgt sein großes Ziel.

 

Die Zimmermädchen fanden

sein Bett schon frisch gemacht

er war bereits verschwunden

lang vor dem Ende dieser Nacht

die eine meinte: „Was für ein Typ...

der führt doch irgendwas im Schild !“

Darauf die andre: „Wahrscheinlich

ist's nur irgendein Depp

der meint, er kommt an ein großes Ziel...

 

einer, die nie langfristig Pläne macht

und ja doch nie weiß, was er will...

und die bleiben eh nie lange Zeit an einem Ort

denn sie kennen nur ihr großes Ziel !“

 

Originaltext und Musik: Tom Petty

(Album: „Hard Promises“, mit den Heartbreakers)

Dt. Text: Rupi am 06.02.2019

 

Liebe (braucht verd... viel Zeit !) (Love is a Long Road)

 

Sie hat es gut gemeint

umsorgt mit Engelsgeduld

und mich dann lange beweint

doch fand bei sich keine Schuld

dass es zuende ging

und, klar, es tut mir auch leid... aber...

Liebe braucht verdammt viel Zeit,

ja, Liebe braucht verdammt viel Zeit !

 

Ich bin nunmal wie ich bin

Du lässt mich besser so sein

und haut's mit Dir dann nicht hin

dann sind wir wieder allein

ich hoff' ja auch dass es klappt

doch ich vermeid' nicht den Streit

denn Liebe braucht verdammt viel Zeit,

ja, Liebe braucht verdammt viel Zeit !

 

Manchmal gibt man zu schnell auf

Manchmal lässt man zu spät los

aber es kommt, wie es kommt

ist die Enttäuschung auch groß

sie sah sich schon vorm Altar

im teuren Hochzeitskleid... aber...

Liebe braucht verdammt viel Zeit,

ja, Liebe braucht verdammt viel Zeit !

 

Liebe braucht verdammt viel Zeit

Ja, Liebe braucht verdammt viel Zeit,

Liebe... braucht eben sehr viel Zeit !

 

Originaltext und Musik: Tom Petty & Mike Campbell (Album „Full Moon Fever“)

Dt. Text: Rupi am 06.02.2019

 

Die Irrfahrt (...auf dem Leim) (Saving Grace)

 

Die Städte schlafen seitwärts

von der Autobahn

was ich seh' von ihnen reicht völlig aus

um noch mehr Gas zu geben

hier möcht' ich nicht leben

auch auf's Land zieht's mich nun wirklich nicht raus

aber irgendwann

komm' ich trotzdem an

an nem Ort, der mir gefällt und

lass mich nieder

oder geh' Dir wieder auf den Leim

und fahr' doch wieder heim...

 

Ich leugne es nicht ab

mir stinkt alles, was ich hab'

mal abgesehen vom PKW

so 'ne Ehe strengt sehr an

wenn man nicht gut lügen kann

auch der Gedanke an die Arbeit tut weh

aber irgendwann

komm' ich trotzdem an

in nem Leben, das ich dann

nicht mehr bereue

es sei denn, ich geh' Dir auf den Leim

und fahr' doch wieder heim...

bis ich mich freue...

 

Den großen roten Teppich

den Du dann nur für mich ausrollst

den hab' ich schließlich selber bezahlt

nur wozu war Dir nicht klar

vielleicht hilft der Abstand ja

denn auch die Reizwäsche wurd' ungenutzt alt

aber irgendwann

ziehst Du sie doch an

vielleicht für 'nen andren Mann

sofern ich wegbleib'

kann ja sein, ich geh' Dir auf den Leim

und fahr' doch wieder heim...

eh' ich noch ausbleib'

ich glaub' ich geh' Dir wieder auf den Leim

und fahr doch wieder heim...

teuflisches Weib !

 

Originaltext und Musik: Tom Petty (Album „Highway Companion“)

Dt. Spezialtext: Rupi am 06.02.2019

 

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8) Billy Joel

 

Vielleicht mach' ich später noch mehr von ihm und schreib auch mehr dazu hin,

für heute N8 und morgen soll's genügen mit diesem wunderbaren Liebeslied

von seiner mMn eigentlich schwächsten Platte.

Aber was bei Billy Joel eher schwach ist, das wäre für andere Songwriter der Gipfel,

und das Titelstück dieser Platte ist definitiv einer auch für ihn...

es war nicht wirklich leicht, es einzudeutschen, aber besser krieg ich's nicht hin ;-) !

 

Weil ich unschuldig bin (An Innocent Man)

 

Manch einer bleibt von der Tür' lieber fern

falls jemand kommt, der einen Schlüssel hat

hört eine Stimme im Treppenhaus

und hofft, dass sie wieder verstummt

Manch einer lebt in der Angst vor Berührung

und im Gram, ein Narr gewesen zu sein

und glaubt dann keinem ein einziges Wort

damit's bloß nicht zu Enttäuschungen kommt

Ich weiß, dass Du Dich bloß schützt, weil da ja

vor mir auch schon ein anderer war

der Dich verletzt hat

doch ich komm zu Dir nicht von oben herab

um Dich zu lehren, was Du fühlen kannst

denn Dein Vertrauen ist angeknackst

daran rumdoktor'n macht keinen Sinn

Die Perspektive, aus der man es sieht

kann die der Jugend wie die des Alters sein

Ich bin für all Deine Klagen bereit,

hör' sie an, weil ich unschuldig bin

ich bin im Inner'n ein Kind

und nehm' es hin.

 

Ich traf auf Menschen, die haben zu oft

an ein Versprechen im Dunkeln geglaubt

und nun genügt die Erinn'rung daran

und schon winken sie ab vor der Zeit

sie geben auf und gewöhnen sich dran

dass neben ihnen kein Liebhaber schläft

und manche hassen weil's leichter scheint

als noch warten aufs Leben zu zweit

Ich weiß, Du willst meine Worte nicht hör'n

Ich weiß, ich soll Deinen Frieden nicht stör'n

ich kenn' das schon,

doch ich hab's überstanden und weiß auch, ich kann

die Lebensgeister wieder wecken in Dir

und ich versteh' Deine Grausamkeit, wenn

sie mich trifft, ich bleib' trotzdem hier

denn ich geh' nicht jedem Kampf aus dem Weg

nur weil's nicht sicher ist, wer ihn gewinnt

und diesen kann ich verlier'n, ja, ich weiß,

doch ich wag's, weil ich unschuldig bin

ich bin der Mann der ich bin

oh ja, ich bin ...ein ganz großes Kind...

 

Ich weiß, Du spielst lieber die Märtyrerin

legst Dich in Ketten und zur Geißelung hin

Deine Entscheidung...

doch ich unterlieg' nicht in so einem Krieg

wenn's eine Chance gibt, dass Du mich doch liebst

ich dring' auch nicht bis zur Ursache vor,

Du bewegst Dich von selbst zu ihr hin

Du hoffst vielleicht, dass ein Wunder Dich heilt

Ich akzeptier' lieber die Welt, wie sie ist

vielleicht stirbst Du für mich, doch ich

sterb' nicht für Dich, weil ich unschuldig bin

ich bin nunmal was ich bin

oh ja, ich bin im Inner'n ein Kind...

ich lieb' Dich so.

 

Originaltext & Musik: Billy Joel

Dt. Text: Rupert am 06.02.2019


Beim nächsten Lied, das ebenso unzweifelhaft zu Billy's allerbesten gehört,

dachte ich nun, weil's thematisch sehr gut passen würde

und auch musikalisch problemos entsprechend angeglichen werden könnte,

wieder an... Santiano.

Was das bedeutet, wenn sie's machen wollen, dürfte klar sein:

5000 Euronen für das und nochmal 5000 für „Grausam ist die See“,

denn das zweite gibt’s nicht ohne das erste...

und wenn ich das bei Otto schon so mache, dann eben auch bei den „Seeleuten“,

auch wenn die noch nicht so lange im Geschäft sind... Erfolg haben sie genug

(um sich das leisten zu können !).

Ich habe den Text natürlich verändert aber essentiell ans Original angelehnt,

auch etwas verlängert hab ich den Song dann,

doch es ist ganz klar, wie die Melodie weitergeht.

 

Willy der Fischer (The Downeaster „Alexa“)

 

Willy fährt wieder mit seinem Kutter

wirft das Netz aus und hofft auf den Fang

doch die Fischgründe sind nicht wie früher

meistens angelt er nur noch den Tang

und das Geschäft läuft schon seit Monaten nicht gut

die meisten andern hier verloren schon den Mut

wie die hat Willy schon sein Eigenheim verkauft

es ist nur Stolz, mit dem er sich zusammen rauft

 

und ihm gehört nunmal nur noch der Kutter

und mit dem geht’s hinaus Tag für Tag

er versucht's immer noch weiter draussen

weil er gar nicht mehr heimkommen mag

in die Kaschemme, in der er ein Zimmer fand

es wartet ja auch keine Frau mehr dort an Land

denn seine ist längst mit den Kindern abgehau'n

und Stück für Stück begräbt das Meer nun seinen Traum

...und auch der Schlaf will da draussen nicht kommen

dort in Einsamkeit, Kälte und Wind

und er steht ganz allein hinterm Steuer

hofft, dass irgendwo doch Fische sind...

 

hoho

hoho

 

hoooohoo

hoooohoho

 

Willy steuert seit Wochen den Kutter

sieht des Nachts zu den Sternen hinauf

vielleicht angelt er doch einen Riesen

oder Schwertfische für den Verkauf

was er gelernt hat bleibt Familientradition

wie auch sein Vater hoffte er auf seinen Sohn

denn dieses Handwerk sollte ja ein gold'nes sein

und langsam schwant es ihm... sein Glück lässt ihn allein

...doch Willy fährt wieder mit seinem Kutter

wirft das Netz aus und hofft auf den Fang

doch die Fischgründe sind nicht dieselben

immer wieder bleibt ihm nur der Tang

 

Ja Willy fährt wieder mit seinem Kutter

holt nun das Netz ein und pfeift auf den Fang

denn er weiß es geht Richtung Atlantis

stellt sein Navi jetzt auf Untergang...

 

hajajaaho

hajajaahahoo

hajajaaaho.

 

Originaltext & Musik: Billy Joel (Album: Stormfront)

Dt. Text: Rupert am 06.02.2019

 

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9) Modern Talking

 

Dass ich den Dieter Bohlen nicht in meiner Geschenkausgabe bedacht habe,

heisst nicht, dass ich ihm nix gönne oder mich grundsätzlich scheue,

mal einen von seinen großen Hits

mit genauso viel Sinn (oder mehr) ins Deutsche zu übertragen,

wie das Original auch welchen vorweisen kann,

auch wenn ich zwecks des Sinns den Inhalt verändern muss :p !

Ja, es hat mir sogar Spass gemacht gerade, weshalb ein Nachschlag

auf Dauer nicht ausgeschlossen werden kann,

ist nur die Frage, ob und wer das dann auch machen will,

sodass der Dieter dann noch mehr Geld einstreicht,

obwohl er doch schon lange genug hat.

Der Protagonist in dieser göttlichen Neufassung einer Kirschenfrau

hat auch genug, und zwar von deren Kochkünsten.

Vielleicht wär's ja was für den Frank Zander,

denn der geizt ja nicht mit dem Essen,

wo Bedürftige Hunger haben !

Und da der Dieter ja, das weiß ich seit Kai Pflaume,

Eier in allen Variationen mag, wird er bestimmt auch nix

gegen diesen Spass haben... denke ich mal... hoffe ich doch...

ohje... der Songtitel weist nun gemeinerweise und zu deutlich darauf hin,

was man mit ihm machen soll ?

Mensch, Dieter, seh' das doch nicht wieder so eng...

kann ich bei Dir denn außer dem türken eines Wischs überhaupt nix richtig machen ????

 

Hau mich in die Pfanne (Cheri Cheri Lady)

 

Ich bin weiß und oval

lieg verpackt im Regal

mit 5 andern in einem Karton

und ich weiß es genau

wenn sie kocht, Deine Frau

kennt sie leider mit Dir kein Pardon

denn das Gericht

das sie Dir vorsetzt schmeckt Dir nicht

 

Hau mich in die Pfanne

zu den Bratkartoffeln

denn das kannst Du prima

deshalb sei so frei

Hau mich in die Pfanne

tu noch etwas Salz drauf

denn ich schmeck' Dir immer

gut als Spiegelei

Hau mich in die Pfanne

befrei mich aus der Schale

spar nicht an den Zwiebeln

wie mit dem Salat

Hau mich in die Pfanne

wie ein Junggeselle

mach's Dir auf die Schnelle

und dann ess Dich satt !

 

Da sie nicht kochen kann

fang jetzt selbst damit an

und wenn sie sauer wird, mach' sie platt

Denn das ist ungerecht

doch erst recht ist es schlecht

wenn ein Mann keine Eier mehr hat

kauf mich jetzt ein

es wird zu Deinem Besten sein

 

Hau mich in die Pfanne

zu den Bratkartoffeln

denn das kannst Du prima

deshalb sei so frei

Hau mich in die Pfanne

tu noch etwas Salz drauf

denn ich schmeck' Dir immer

gut als Spiegelei

Hau mich in die Pfanne

befrei mich aus der Schale

spar nicht an den Zwiebeln

wie mit dem Salat

Hau mich in die Pfanne

wie ein Junggeselle

mach's Dir auf die Schnelle

und dann ess Dich satt !

 

Hau mich in die Pfanne

wirst es nicht bereuen

ich werd' Dich befreien

aus der Tyrannei

Hau mich in die Pfanne

brauchst Dich nicht zu fürchten

mir kannst Du nicht wehtun

ich bin nur ein Ei

Hau mich in die Pfanne

sonst wird sie's nicht glauben

doch von ihrem Essen

wird Dir nunmal schlecht

Hau mich in die Pfanne

befrei mich aus der Schale

gibt’s dann auch Randale

Du bleibst doch im Recht !

 

Originaltext & Musik: Dieter Bohlen

Dt. Spezialtext: Rupi am 06.02.2019

 

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Irgendwie zieht's mich grad' ein wenig in den Country(-Rock/Pop),

und deswegen mache ich nun auch einen kurzen Zwischenstop bei einer Band,

deren Originalsänger ja auch mal (sehr erfolgreich) mit Dieter Bohlen zusammengearbeitet hat,

ganz groß waren sie in den 70ern, richtige Teeniestars sogar, obwohl ihre Musik

dann doch deutlich über dem Durchschnitt für solche lag,

ja, ich hab' sie immer gern gehört und das hat sich auch nie verändert,

obwohl „Living Next Door to Alice“ schon damals für mich eine herbe Enttäuschung war.

Irgendwie scheint so gut wie jede kommerziellere Band, die ich mag,

ihr „Life is for Living“ zu haben,

also... einen großen Hit, der, im Vergleich mit ihren tatsächlichen Glanztaten,

wie ein böser Griff in die Gülle erscheint, ELO hatten „Hold On Tight“,

Abba hatten „I Have a Dream“ (das dreht mir auch heute noch den Magen um),

Marc Bolan hatte mit T.Rex dieses gräusliche „Light of Love“,

welches aber gottlob kein so großer Hit war,

Genesis (Kommerzphase mit Phil am Mikro) hatten „Illegal Alien“,

ja, selbst Cock Robin hatten mit „Manzanar“ einen richtigen Downer als Single,

als ihre Platten noch jemanden interessierten.

Naja, egal. Auf jeden Fall sind Smokie eine der besseren Chartsgruppen gewesen,

und wenn ich richtig (d.h. chronologisch) gezählt habe, dann war der Song,

den ich nun zum Übersetzen ausgewählt habe, ihr dritter richtig großer Hit in Folge,

und weil der eindeutig zu den besseren gehört, aber ein wenig in Vergessenheit

geraten ist, dachte ich, es wäre nicht schlecht, ihn wieder aus der Versenkung

hervorzuholen und einen so richtig... realistischen Text drauf zu machen,

wo man mal wieder zwischen Sänger/Schreiber und „lyrischem Ich“ unterscheiden

sollte. Ich kann's nunmal nicht leiden, wenn vom Künstler verlangt wird,

irgendwelche absoluten Wahrheiten vorzukauen, mit denen man sich

gegenseitig bestätigen will... und deswegen, als LI, immer „den Guten“ zu spielen.

Schlimm genug, wenn sich dennoch manche Hörer/Leser nicht die Mühe machen,

einen Deut weiter und damit selbständig zu denken und man Applaus bekommt,

weil sich so jemand bestätigt sieht. Nein, meine Damen und Herren,

dafür ist Kunst nicht da, sie soll das Leben in all seinen Facetten abbilden,

Geschichten aus demselben erzählen, aber die Wertung... nunja, es spricht Bände,

wenn man aus alten Buchklassikern Wörter wie „Neger“ entfernt,

nur weil die heute nicht mehr „politisch korrekt“ sind.

Klar hab' ich auch deswegen dieses Wort hier absichtlich benutzt -

und ich denke, dass trotzdem niemand diskriminiert wird dadurch.

Man kann ja, und das ist auch Absicht, dem LI hier in vielen Dingen zustimmen,

aber ich hatte eben Lust, die Geschichte so erzählen, dass am Ende nicht mehr klar ist,

ob der Protagonist noch immer fair spielt, ja, der Gedanke sollte nahe liegen,

dass er's nicht (mehr) tut und uns zuvor die Gründe dafür bereits mitgeteilt hat.

Dass er sich dennoch abgrenzt, es hat dann nicht mehr viel zu sagen,

umso mehr aber, wie er das Gegenüber am Ende wegstößt.

Es ist ein weiterer Text über Einzelkämpfer in der Tradition von „Tödliches Gewehr“ (s.O.),

wenn auch nicht ganz so neurotisch, und den Song so zu machen...

es setzt mal wieder richtige Eier voraus, wer welche hat, kann sich ja melden

(Für Truck Stop käme es allerdings, nach gewohntem Prinzip, etwas teuer...).

 

10) Smokie

Ich bin so einsam wie Du (Something's Been Making Me Blue)

 

Ich spür' den Mond bei Nacht

bin wieder aufgewacht

hab alle Träume verdrängt

weil da niemand ist

dem's wirklich wichtig ist

was der Mensch fühlt oder denkt

ja, und ich bin so einsam wie du

was wir auch sagen es hört keiner zu

jeder sieht doch nur sich selbst

lässt dich dann spüren, was er von sich hält

seine Angst, den ganzen Schmuh

bekommst dann du

 

Ich hab's fair gespielt, das Spiel

doch es wird schon zu viel

wenn du dasselbe verlangst

und dich an die Regeln hälst

bis du trotzdem fällst

weil du's allein gar nicht kannst

ja, ich bin so einsam wie du

manchmal ist es ganz egal, was ich tu

ich hab' das Schauspiel so satt

denn jeder Großkotz zeigt vor, was er hat

ihr Gewinn, die goldn'e Kuh,

verfliegt im Nu'.

 

Fort ist der Schinken

die Spieler, sie zinken zuhauf

wollen nach oben, dort wartet der Pot

doch wer leben will, der geht hier drauf

 

oh nein

und was wirklich wertvoll ist

wie der letzte Mist

wird es nach unten gedrückt

bis du der Neger bist

weil du integer bist

schon ist der Endsieg geglückt

 

nein, ich bin so einsam wie du

werd' es auch bleiben, gehör' nicht dazu

Dir werd' ich auch nicht vertrau'n

du kannst getrost auch allein Scheiße bau'n

vielleicht schau' ich dir dabei zu,

doch schuld bist du

misch dich nicht ein in das, was ich tu'

und Klappe zu !

Gewinn' Land, nun mach schon zu,

lass' mich in Ruh' !

 

Originaltext & Musik: Nicky Chinn/Mike Chapman

Dt. Spezialtext: Rupi am 06.02.2019

 

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11) John Hiatt

 

Den nächsten Künstler hatte ich mir eigentlich ausgesucht, weil ich Spass haben

und verbreiten wollte, schließlich hat er massig humorvolle Songs gemacht.

Dann ging ich durch meine Sammlung und stellte ein paar Songs zusammen,

die diesen Spass auch versprachen, und konnte dann... beim Blick auf den Ordner

eines ganz bestimmten Albums... einfach nicht die Herausforderung

ablehnen, die eins seiner wichtigsten und allerallerbesten aber auch, was den Inhalt betrifft,

grausamsten Lieder für mich darstellte...

denn... wie um Gottes Willen übersetzt man „Crossing Muddy Waters“ ins Deutsche,

so dass die Geschichte hier bei uns spielen könnte, also ohne die Weite

der amerikanischen Südstaaten, die Mississippi-Sümpfe und der Voodoo-Atmosphäre...

doch dafür mit demselben Gehalt ? Ohje.

Das ist schwierig und „schwierig“ ruft manchmal viel zu laut nach Rupi !

Ein weiteres Problem war dann, als der Rupi dem Ruf gefolgt ist,

die Perspektive des LI, denn... die ging mir eindeutig zu nahe, ich brauchte unbedingt den Abstand

des beobachtenden und beschreibenden Erzählers, der die Protagonisten allerhöchstens

begleitet, um's für mich erträglicher zu machen, nur... wenn man die Geschichte schon

nicht „aus der Haut des werdenden Vaters“ heraus erzählt, muss man auf andere Weise

dafür sorgen, dass sie richtig unter die Haut geht.

Doch wegen dem Ruf ...sprich: Weil ich solche Herausforderungen schlecht ignorieren und umgehen

kann, hatte ich mir den Song ja schon bereits gleich als erstes vorgenommen

und mich an der Aufgabe festgebissen, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war.

Mit Spass hatte das dann ehrlich gesagt nicht viel zu tun, denn allein schon die

intensive Konfrontation mit dem Thema, die während so eines Schreibprozesses stattfindet,

ist genug, um einem das Innere zu zerreissen, ich bin da echt an eine Grenze bei mir

gegangen ...und gestoßen, weshalb ich danach, stimmungsgemäß,

nur noch mein absolutes Lieblingslied vom John übersetzt habe,

das natürlich auch ein richtig finsteres ist, denn der Weltuntergang ist ja mit das Geilste wo gibt,

und das war's mit dem Spass dann vollends gewesen. Aber ich hab' mein Bestes gegeben !!!!!

 

Engelsvater

(Crossing Muddy Waters)

 

Endlich hast du ihr Herz erweicht

schon fast das Glück gepachtet

aber weil das Geld kaum zur Miete reicht

das Sparschwein bald geschlachtet

sie hat sich nicht bei dir beklagt

nur zu viel geschwiegen

bevor sie ging auch nichts gesagt

und jede Diskussion vermieden

 

Sie fällte die Entscheidung selbst

und schuf den Tränenkrater

du hast nichts gewusst, aber es gespürt

du wirst zum Engelsvater.

 

Einsam führte sie ihr Weg

zu weit über die Grenze

und sie trägt den Schmerz nun unentwegt

spürt ständig diese Sense

die, wie selber angesetzt

von dem Liebsten scheidet

direkt ins Jenseits ausgesetzt

damit es hier nicht leidet

 

Sie fällte die Entscheidung selbst

ging nichteinmal zum Pater

nun ist sie zurück, doch nicht wie früher

und du bist ein Engelsvater.

 

Vernimmst nicht seiner Stimme Klang

und kannst nicht sein Gesicht seh'n

und schmerzhaft zieht der Familienstrang

du spürst ihm nach im Fernweh

 

Die Hochzeit wird im Winter sein

ein Schatten bei den Gästen

er verbindet, lässt euch nie allein

vielleicht ist's so am Besten

 

...sie fällte die Entscheidung selbst

füllt neu den Tränenkrater

du hast nichts gewusst, aber es gespürt...

du bist ein Engelsvater,

du hast nichts gewusst, doch du kannst es spürn:

Du bist ein Engelsvater.

 

Originaltext & Musik: John Hiatt

Dt. Text: Rupert vom 06. bis zum 07.02.2019

 

Hier an uns'rem Ort (Down Around My Place)

 

Die Funkwellen versiegen

hier an uns'rem Ort

das Werkzeug, es bleibt liegen

hier an uns'rem Ort

das Wasser fehlt den Flüssen

hier an uns'rem Ort

bald wird man hungern müssen

hier an uns'rem Ort

schon vor der letzten Flut

ließen viele hier ihr Blut

und die Dürre nahm oft Hab und Gut mit fort

hier an uns'rem Ort

hier an uns'rem Ort.

 

Kein Trinkplatz für die Herde

hier an uns'rem Ort

unfruchtbar bleibt die Erde

hier an uns'rem Ort

weg sind die Bodenschätze

hier an uns'rem Ort

und auch die Arbeitsplätze

hier an uns'rem Ort

und der Gott, zu dem ich bet'

der kommt nie oder zu spät

eher bringt der Teufel uns die Pest an Bord

hier an uns'rem Ort

hier an uns'rem Ort

hier an uns'rem Ort

 

Unvorstellbar, ich weiß

doch dies war einst ein Paradies

doch bald kam durch uns schon

die Zivilisation

mit den Versprechen für das und dies

und dafür opferten wir alles

erbauten Türme und Paläste

die sollten ewig steh'n

während wir untergeh'n

uns hilflos klammern an karge Reste

 

Familiengräber rufen

hier an uns'rem Ort

die noch nicht dort sind fluchen

hier an uns'rem Ort

nutzlos klebt man noch an Dingen

hier an uns'rem Ort

bis sie den Kabelanschluss bringen

hier an uns'ren Ort

wo die Letzten sich beeilen

Frust oder Wut dann noch mitzuteilen

denn kein Volksvertreter hält nunmal sein Wort

hier an uns'rem Ort

hier an uns'rem Ort

hier an uns'rem Ort

hier an uns'rem Ort

hier an uns'rem Ort.

 

Originaltext & Musik: John Hiatt

Dt. Text: Rupert am 07.02.2019

 


So ganz ohne Spass konnte ich das Kapitel John Hiatt nun doch nicht

beenden hier, also habe ich frustgemäß noch ein weitres meiner Lieblingslieder

übersetzt, bei dem nun nicht nur sein sondern auch mein Humor

voll durchbricht... auch wenn's reinster Galgenhumor ist,

aber ich find's herrlich !

 

Der Blues kann mich nicht finden (Blues Can't Even Find Me)

 

Die Welt stürzt grade auf mich ein

und ich schau hilflos zu

ein Ganzes kann ich nicht mehr sehn

ein Halbes wär' schon gut

mein Schatz drückt nur noch Knöpfe

ihr Bildschirm holt mir nicht das Bier

und ich fühl' mich unsichtbar

nichtmal der Blues findet zu mir.

 

Ich wünscht' ich wär' bekannt als Niemand

oder hätt' die alte Anschrift noch

denn dort schneite noch wer rein

auch wenn's dann oft nach Ärger roch

von hier teilt höchstens sie auf Fäisbuck

wann man den nächsten Schnaufer tut

der Blues kann mich nicht finden

wahrscheinlich geht’s ihm auch nicht gut.

 

Früher, da hab'n wir noch geredet... bei der Autofahrt

doch da warn die Kids noch klein,

wenigstens war mein Rat gefragt

heut' sind wir 50 Senioren im Bus

und kein Baby schreit

sie hängt am Smartphone, und bei mir

ist's zur Demenz nun nicht mehr weit

 

Denn man kann nicht mehr umkehr'n

erst recht nicht virtuell

und wenn man sich allein lässt

geht’s auf dem Weg bergab sehr schnell

und wenn ich mir mal Luft verschaffe

geh' ich ihr nur auf den Keks

der Blues kann mich nicht finden

er ist schon ewig unterwegs

 

der Blues kann mich nicht finden

er ist noch immer unterwegs.

 

Originaltext & Musik: John Hiatt

Dt. Text: Rupi am 07.02.2019

 

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12) Elton John

 

Es steht zu erwarten, dass ich noch einiges mehr von ihm übersetze bzw. eindeutsche,

aber für den Augenblick soll es dieses sehr beatleske, fantastische Lied vom

Captain Fantastic“-Album tun, dessen Originaltext, obwohl ja Bernie ihn

(für seinen Freund Elton) geschrieben hat, mir viel zu persönlich erschien,

um ihn inhaltlich zu übernehmen. Damals „rettete“ ein Mann den guten Reg

aus einer sado-masochistischen Beziehung zu einer Frau heraus,

und irgendwie fällt's mir sowieso schwer, dies anhand der Worte, die uns

Aussenstehenden“ vom Lied dafür bleiben, korrekt zu rekapitulieren,

also hab' ich nun was ganz Anderes gemacht, eine andere „Rettungsgeschichte“

erzählt, aber auch eine, bei der es passen würde, wenn ein schwuler Mann

sie singt. Ansonsten müsste es nun eine Frau tun,

und ich denke dann allen Ernstes an Helene Fischer, aber der Inhalt ist delikat,

und der Florian sollte sich nicht angesprochen fühlen ;-) !

Was mich betrifft, ist's einer der persönlichsten Texte, die ich hier

bisher auf die Musik von jemandem Anders verfasst habe.

Ich bin zwar nicht homosexuell, habe aber meine Erfahrungen gemacht,

und mit die schlimmste Erfahrung war, dass es manchmal und für manche

mit einer Trennung nicht gut sein kann, obwohl es zusammen nicht mehr ging...

und witzigerweise sind all die Lügen, die über mich verbreitet wurden,

streng genommen doch alles Gründe, weshalb man erst Recht loslassen

und mich in Ruhe lassen muss, wenn man sie schon für bare Münze nimmt,

aber dazu ist „er“ auch nicht fähig, vielleicht, weil er eben doch noch

immer weiß, dass es nur ein selbstgemachtes Bild ist, das er von mir

verbreitet hat, und alle Werturteile seiner Willkür entsprungen sind,

aber manche Leute fallen ja auch irgendwann auf ihre eigenen Lügen rein

und können dann nicht mehr zwischen ihnen und der Realität unterscheiden,

also kann ich dies nicht mit Bestimmtheit behaupten.

Was ich aber weiß, das ist... dass auch er hier beizeiten als Leser zu Gast ist

und so mancher Text von mir hier, er bezieht ihn

zu Unrecht auf sich selbst, und das kann nur passieren, wenn man

seine eigne Wichtigkeit im Leben eines anderen Menschen gnadenlos überschätzt.

Damit er aber auch mal etwas zu lesen bekommt, das er zu Recht auf sich

selbst beziehen darf, ja, sofern jemand dann das Lied auch mit meinem Text

machen will, es vielleicht sogar anhören kann,

bin ich hier eben doch mal über meinen Schatten gesprungen und hab'

einen Teil meiner Geschichte erzählt, wie ich sie sehe.

Ich hab', so gut es ging, versucht, es so zu tun, dass sich im Zweifelsfall

auch jemand identifizieren kann, der nicht haargenau dasselbe erlebt hat,

denn eigentlich war dies das einzige „Problem“ dabei... meine Lebensgeschichte

ist zu ungewöhnlich, um zum unterhaltenden Identifikationsmaterial

in Liedform verarbeitet zu werden, es sei denn, ich gehe nicht zu sehr ins Detail

und halte auch bewusst wichtige Details zurück, die zum einzigartigen

Psychogramm eines Individuums dazugehören.

Ich glaube schon, dass es mir gelungen ist, und das liegt sicher auch daran,

dass ich beileibe nicht der einzige Mensch bin, der sich in seinem Leben

immer wieder selber retten muss(te), ja, Elton hatte und hat wirklich

guten Grund zur Dankbarkeit, dass er damals einen wirklichen Freund hatte,

bei mir und damit in meinem Text sah das anders aus, manche persönliche

Geschichte kulminiert in einem Krieg, und in den will man dann so wenig

wie möglich andere Menschen mit hineinziehen.

Trotzdem sind viel zu viele Menschen mit hineingezogen worden,

und ich bin der festen Überzeugung, dass man allein schon an der Tatsache,

dass nicht ich es war, der solches zu verantworten hat, mittlerweile erkennen kann,

dass ich keinen Grund habe, mir allzuviele Vorwürfe zu machen – mein Gewissen

ist intakt, allerdings hatte ich es bisher in meinem Leben eben immer wieder

mit verschiedenen Menschen zu tun, die so etwas von sich nicht behaupten können.

Und wenn es sich um den schlimmsten Verbrecher aller Zeiten handeln würde,

sagen wir einem Adolf Hitler, so müsste man ihm leider immer noch zurufen:

 

 

Du bist nicht der Einzige (Someone Saved My Life Tonight)

 

Als mir klar wurde, was Du tust

worin Du Erfüllung suchst

und wohin Dich das noch führt

war's für Deine Rettung sowieso schon zu spät

Du hattest Dich zu weit verrannt

und viel zu viel zerstört

der Fassadenmensch vermeidet jedes coming out

...nur das hätt' Dir geholfen

zwar nicht bei mir, doch irgendwer hätt' Dir vertraut

 

nur... Du bist nicht der einzige Lügner hier

Du stehst auch nicht im Mittelpunkt, glaub es mir

und hast ja immer mich gemeint

brauchtest mich nur als Feind

damit Du dann der Stärkre bist

und ich geb klein bei

nur leider bin ich wirklich frei

ohne Dich... lasse mich

jetzt sein.

 

Als ich damals Dich verlassen hab'

konntest Du's nicht akzeptier'n, hast's dann nie mehr gelernt

so begann Dein intrigantes Spiel

das Objekt der Begierde längst zu weit entfernt

von Pontius bis Pilatus

ranntest Du mir hinterher

hast viel zu Viele reingelegt

hintenrum, und doch nur Schmutz umherbewegt

 

...denn Du bist nicht der einzige Lügner hier

und auch nichts Besonderes, glaub es mir

denkst immer nur, ich greif' Dich an

ja, und so kommt es dann

dass Du sie selber rausposaunst

Deine Übeltat

die irgendwer begangen hat

doch Dir gehört... Dir gehört...

schau an !

 

Ich weiß, Du glaubst mir nicht, doch um Dich geht’s hier nicht immer,

doch Du weißt ja was Du tust,

machst's durch Dein Abstreiten nur noch schlimmer

weil Du sonst ja nichts mehr hast wodurch Du wichtig wärst

Du bist nicht der Einzige...

Du bist nicht der Einzige...

Du bist nicht der Einzige...

Du bist nicht der Einzige...

Du bist nicht der Einzige

...und irgendwann klopft das Licht bei jedem an...

 

Du bist nicht der einzige Lügner hier

und stehst auch nicht im Mittelpunkt, glaub es mir

doch hast ja immer mich gemeint

und mich jetzt echt zum Feind

und weil Du nicht der Stärkre bist

ist es doch vorbei

denn leider bin ich wirklich frei

ohne Dich... lasse mich

jetzt sein.

 

Du bist nicht, Du bist nicht, Du bist nicht

der Einzige

(glaub mir, Du bist nicht allein !)

Du bist nicht, Du bist nicht, Du bist nicht

der Einzige

(glaub mir, Du bist nicht allein !)

Du bist nicht, Du bist nicht, Du bist nicht

der Einzige

(glaub mir, Du bist nicht allein !)...

 

Originaltext & Musik: Bernie Taupin & Elton John

Dt. Spezialtext: Rupert am 08.02.2019


Nun zu meinem absoluten Lieblingslied vom „The One“-Album,

das sowieso für Elton die Krönung der 90er Jahre war,

da mag die Neufassung von „Candle in the Wind“ für Lady Di noch so erfolgreich gewesen sein,

er konnte nicht wirklich bei mir landen mit so einer Doublette.

Umso mehr aber mit „Understanding Women“, einem Song, den er bereits

auf der Box „...to be Continued“ veröffentlicht hatte, um dort damit einen Ausblick

auf's kommende Album zu geben, und... was für ein Song, was für ein Album !

Wie eine riesige Sahnetorte“ hab' ich mal dazu gesagt, und ich bleibe dabei.

Die prominenten Gäste, die sich ein Stelldichein gaben, die waren,

anders als oft bei solchen großen Produktionen, viel mehr als nur ein Versprechen,

das den Kaufanreiz erhöhen sollte (die bekannteste Kollaboration des Albums

ist wohl „Runaway Train“, das Gesangsduett mit/plus Gitarrensoli von Eric Clapton !),

sondern passten zu den jeweiligen Liedern wie angegossen,

und hier ist es die das Hirn durchschneidend kreischende Gitarre von David Gilmour,

die dem Song das akustische Sahnehäubchen aufsetzte, über einem

(für Elton) ungewöhnlich harten, treibenden Bass/Keyboardriff,

und Bernie's Text spricht allen Männern aus der Seele,

die sich mal festgebissen haben an „der einen, unerreichbaren“,

für die sie mehr sein wollten (oder wollen) als nur ein weiteres Kapitel

in ihren Amouren, ja, „das letzte Wort im Buch, das wir nicht geschrieben haben“.

Das ist gefährlich, denn aus einer solchen Fixierung wird in Nullkommanix eine Grundlage

für Stalking, auch wenn es im Lied um etwas anderes ging, nämlich...

um einen Mann, der unbedingt lernen will, die Frauen zu verstehen,

und dadurch, dass er diese eine liebt, auf den Weg gekommen ist,

das Rätsel für sich Stück um Stück zu lösen.

Und hier haben wir schon den wesentlichen Unterschied zu meiner Eindeutschung,

denn mein lyrisches Ich hat das Rätsel für sich eigentlich bereits gelöst,

und deshalb löst „er“ auch die Fixierung(en) wieder auf, wo es für ihn

keinen Sinn macht, denn... er braucht die Frau überhaupt nicht verstehen,

wenn sie sich ja doch nicht in der Wirklichkeit auf ihn einlässt,

zumindest nicht über den Weg des korrekten Spiels,

und alles andere interessiert ihn dann nicht (mehr).

Auch dies wieder... ein für mich extrem persönlicher Text,

scheinbar laden Elton's Lieder ganz besonders dazu ein,

denn auch hier kann sich (nicht nur) eine Frau angesprochen fühlen,

die's in meinem Leben gab, ja, mehr noch, die zweite Strophe...

sie geht ganz weit zurück in meiner Vergangenheit und passt,

inklusive Mexiko (direkt aus dem Originaltext übernommen !),

haargenau auf eine ganz bestimmte Frau, bei der ich tatsächlich

bluten gelernt und massig „Lehrgeld bezahlt“ habe.

Schon damals bekam ich reine Gänsehaut allein schon,

wenn Elton sang „I could drive to Mexico on understanding women,

throw myself against the waves and answer up to heaven“,

das traf mich erstmal wie der Blitz aus heiterem Himmel:

„Bernie... das hast Du extra für mich getextet, was ???“...

also war es klar, dass ich mir diesen Song vornehme und

wieder ein Stück meiner eigenen Geschichte damit erzähle,

ja, über die Zusatzstrophe und Bridge (die dann beide nicht unbedingt

gemacht und damit gesungen werden müssen, aber dem Text, für sich betrachtet,

mehr Tiefe weil noch mehr Realismus verleihen !)

sehr viel von mir zeige und damit auch Pikantes offenlege,

ich bin eben eine geradezu schamlose Person (aber dann doch nicht wirklich

frei von Schamgefühlen !) ;-) !

Wer das machen/interpretieren will, der bekommt's (ausnahmsweise nochmal) geschenkt

allein schon dafür, dass er's tut... es war schließlich kein „Hit“ und ob's je einer wird,

kann man wirklich nicht voraussagen, aber es ist unendlich geil und deshalb

ein Lied, das gemacht werden muss(te), ganz egal, ob und bei wem's dann ankommt.

Danke Elton, Danke Bernie !

 

In der Wirklichkeit zu lieben (Understanding Women)

 

Wie gern würd' ich Dich versteh'n

weiß nur, Du bist am Träumen

doch kann allein den Weg nicht weitergeh'n

auch wenn ich in Dich verliebt bin

Dein Herz bleibt ein verschloss'nes Buch

das letzte Wort noch ungeschrieben

ich hab's immerhin versucht

Dich in der Wirklichkeit zu lieben.

 

Auf der Flucht nach Mexiko

konnt' ich ihr nicht mehr folgen

warf mich nur hinein ins Meer

sah' dann die Regenwolken

ich hab' gelernt zu bluten

doch folg' nicht blind den Trieben

zahlte nur mein Lehrgeld

um in der Wirklichkeit zu lieben.

 

Ich bin nicht irgendein Mann

wenn ich vor Deiner Türe steh'

komm' dort erst gar nicht an

wenn ich das Rotlicht seh'

ich hab genügend Mist gebaut

doch irgendwann das Spiel durchschaut

wenn mir die Frau nicht vertraut

dann kann ich sie nicht lieben.

 

(Zusatzstrophe:)

Lieber lass' ich Dich allein

statt länger noch zu warten

was nicht sein soll, soll nicht sein

der Lohn kommt zu den Harten

und war mein Spiel auch nicht perfekt

der gröbste Fehler bleibt vermieden

ich verlier' nicht den Respekt

den ein Mann braucht, um zu lieben.

 

(Zusatzbridge:)

Oft bring' ich nur das Gefühl

ich weiß schon lange wie das geht

dann kommt ein And'rer zum Zug

der ihr doch näher steht

oder sie denkt allein daran

wie's wäre und nicht werden kann

ich widerstehe solang

sie mich nicht wirklich lieben.

 

Dein Herz ist ein verschloss'nes Buch

das letzte Wort bleibt ungeschrieben

solang Du es nicht versuchst

in der Wirklichkeit zu lieben.

 

Dein Herz bleibt ein verschloss'nes Buch

das letzte Wort noch ungeschrieben

ich hab' doch nur versucht

Dich in der Wirklichkeit zu lieben.

 

Originaltext & Musik: Bernie Taupin & Elton John

Dt. Text: Rupert am 08.02.2019


Zu den nächsten beiden Liedern und Texten will ich wirklich nicht viel weiter sagen,

außer dass sie gottseidank nicht im Geringsten so persönlich ausgefallen sind

wie die anderen zwei Elton John Lieder, aber ebenfalls zu meinen absoluten Favoriten

gehören. „Levon“ habe ich absichtlich zu einem Deutschen gemacht,

auch der Name hat mMn seinen Sinn... und „Cry to Heaven“ hat, für meine Verhältnisse,

dann ziemlich lange gedauert, ehe es nun doch fertig geworden ist.

Ich hoffe, dass mir beide gut genug gelungen sind, um in ihrer Essenz nun

auch („bei uns“) richtig verstanden zu werden, denn diese ist – aller Veränderungen zum Trotz -

noch immer dieselbe geblieben und zeigt auch hoffentlich deutlich auf,

dass Bernie und Elton mit ihrer Arbeit immer auch viel mehr gewesen sind als bloße

Vertreter des Unterhaltungsgeschäfts, das sie (nicht zu Unrecht) steinreich gemacht hat.

 

Lehmann (Levon)

 

Lehmann führt ein Schreibwarengeschäft

man sagt sich, es floriert

sein Sohn bekommt 'ne Filiale

der gerade fleißig BWL studiert

Lehmann nannte ihn Johannes

er glaubt zwar nur ans Geld

aber schwört doch auf die Bibel

und aufs Vaterland als Motor der Welt

 

hat den zweiten Weltkrieg knapp verpasst

kam auch sonst zu spät

doch er glaubt, dass er die Welt versteht

sieht das Fundament

wegen all der Fremden in Gefahr

 

aber er ist ein Lehmann

zwar nicht der von den Banken

doch auch er ist ein Lehmann

und die haben ihre Tradition

auch sein Sohn wird ein Lehmann

und er wird es ihm danken

Arbeit, Schweiß und Lohn...

 

Doch Johannes lebt weit ab vom Schuss

und pfeift auf den Papa

der zahlt die Studiengebühr

doch der Filius ist zur Vorlesung nicht da

Johannes raucht Dope und hängt am Laptop

liest dort das Kapital

der Untergang ist am Kommen

und Lehmann's Filiale kann ihn mal

 

hat den Cyberanschluss längst verpasst

kommt auch sonst zu spät

doch wer glaubt, dass er die Welt versteht

der bewegt sich nicht

und wird dann vom Leben überrollt

 

aber er ist ein Lehmann

doch nicht der von den Banken

ja, auch er ist ein Lehmann

und er bricht nun mit der Tradition

auch sein Sohn wird ein Lehmann

und der wird es ihm danken

Leben ohne Frohn...

 

aber er ist ein Lehmann

zwar nicht der von den Banken

doch auch er ist ein Lehmann

und die haben ihre Tradition

auch sein Sohn wird ein Lehmann

und er wird es ihm danken

Arbeit, Schweiß und Lohn...

 

Originaltext & Musik: Bernie Taupin & Elton John

Dt. Text:Rupert am 09.02.2019

Anm: Könnte was für'n Udo (Lindenberg) sein, der ja auch schon "Candle in the Wind"

gemacht hat !

 

Der Schrei zum Himmel (Cry to Heaven)

 

Wie leergefegt, die Stadt

auch kein Nahverkehr

nur Jeeps mit Militärpolizei

man hat sich verkrochen

in die festen Wände

höchstens ein Schatten huscht vorbei

und Kindsgesichter

an Fensterscheiben

schauen ungläubig hinaus

blicken auf Verwüstung

müssen drinnen bleiben

nichtmal Hunde trau'n sich raus

 

Und der Planet auf dem wir sind

empfängt unweit von hier ein Kind

sein erster Ton

ist zurecht ein Schrei

es schreit für uns zum Himmel

Dieselbe Zeit, dieselbe Welt

noch ein Soldat, der sinnlos fällt

und wir sind stumm

nur ein Baby schreit

es schreit bis rauf zum Himmel...

 

Da liegt 'ne Panzerfaust

auf dem Spielplatz

und auch das, was vom Bediener übrig ist

Überm U-Bahnschacht

völlig ausgebombt

hängt noch ein Reklamerest

ein schwarzer Kater

folgt seinen Trieben

und spielt mit einer weißen Maus

ein Sinnbild für Nationen

bevor sie töten

doch fällt beim Wahn der Sinn heraus

 

Denn der Planet auf dem wir sind

empfängt unweit von hier ein Kind

sein erster Ton

ist zurecht ein Schrei

es schreit für uns zum Himmel

Dieselbe Zeit, dieselbe Welt

noch ein Soldat, der sinnlos fällt

und wir sind stumm

nur ein Baby schreit

es schreit bis rauf zum Himmel

schreit für uns zum Himmel

schreit hinauf zum Himmel

schreit für uns zum Himmel.

 

Originaltext & Musik: Bernie Taupin & Elton John

Dt. Text: Rupert vom 08. bis zum 09.02.2019

Anm./Frage: Wär das nicht mal was für Dich, lieber Klaus (Hoffmann) ?

 

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Getreu dem Motto „Weltuntergang ist mit das Geilste wo gibt“ (siehe John Hiatt,

Down Around My Place“ !) habe ich mich nun aufgemacht,

einen geilen Weltuntergangssong von

 

13) New Model Army

 

ins Deutsche zu übertragen, bei dem, weil nun Deutsch, alles außer der „Revolution“

drin geblieben ist, weil wir ja stattdessen lieber unseren Nachschlag fordern und

rülpsen (siehe „Der Nachschlag“ für'n Gerhard Polt hier: Die Geschenkausgabe ff.)

aber es gibt ja auch bei uns ein paar Bands, die sich der Härte verschrieben haben,

und vielleicht findet sich ja eine, die ihn uns dann nahe bringt...

den „Zorn der mißbrauchten Erde“, der, durch meine Wenigkeit,

nun aus „Angry Planet“ geworden ist.

 

Der Zorn der mißbrauchten Erde (Angry Planet)

 

Ich leb' auf mißbrauchter Erde

unter Menschenmassen und dem täglichen Lärm

zwischen Trümmerfeldern aus Familien, Architektur und Aasgedärm

die bösen alten Götter sind zurück

und die Kontinente rücken sich immer näher

 

Über manche herrscht schon das Schwert aus Blut,

manche sterben derweil für Schönheit oder Lust

und ich leb' hier im Schatten des großen Vulkans

von gutem Boden und Feuer, aber das bewusst

obwohl ich weiß, die Tage sind gezählt,

ich weiß auch, ich werd' kämpfen bis zum Schluss...

 

und der Druck bewegt die Berge

täglich steigt er immer höher

während Affenstämme über kahle Felder ziehn

Monokulturen hinterlassen, Staub und Regen niederprasseln,

tödlich, doch ich weiß... es ist nichts Persönliches...

nur der Zorn der mißbrauchten Erde.

 

Sie prophezeih'n eine neue Welt, und wir herrschen dort,

von all den Anderen mal abgeseh'n

und dann kann jeder seine Träume auch verwirklichen,

außer denen, die zugrunde geh'n

und den Sanftmütigen wird die Erde gehörn

nur... das wär' zu schön...

 

denn der Druck bewegt die Berge

er steigt täglich immer höher

und die Affenstämme roden noch die kahlen Felder,

getränkt mit Blut und Kerosin,

Zombies schrei'n zum Kriegsgetrommel „Tötet ihn !“,

doch es ist nichts Persönliches...

 

Und der Druck bewegt die Berge

täglich steigt er immer höher

wo die Affenstämme, die über die Felder ziehn,

Monokulturen hinterlassen, Staub und Regen niederprasseln,

währenddessen steigt der Druck noch höher

auch das Meer kommt immer näher

zu den Affenhorden und dem ruinierten Land

auf dem sie ihre Flaggen hissen, Alte, Kinder schuften müssen

alle wissen es ist nichts Persönliches...

nur der Zorn der mißbrauchten Erde.

 

Originaltext & Musik: Justin Sullivan, Vince Gill, Michael Dean

Dt. Text: Rupi am 09.02.2019

 

Okay, ich kann's verstehen... das war irgendwie nicht positiv genug für alle,

die das Leben dann doch lieber feiern. Und da Justin Sullivan höchstselbst gemeint hat,

dass der Originaltext vom nächsten Lied sich leider nicht in der Realität

bestätigt hätte, um auch weiterhin so positiv zu bleiben, wie er gemeint war,

hab' ich mir nun erlaubt, den so zu verändern, dass er positiv bleiben kann,

man gönnt sich ja sonst nichts. Oder den Toten Hosen, denn wenn die das,

und es drängt sich irgendwie auf, machen wollen, wird’s mal wieder teuer,

denn... irgendwo hört der Spass ja auch auf, und genau dafür müsste

Campino auch nochmal extra abdrücken, wenn er die frohe Botschaft

denn verbreiten will... Rupi ist schließlich noch immer im „Rache-Modus“

und das wird sich so schnell auch nicht ändern, auch wenn er gerne mit einstimmt

in dieses einfache (manche nennen sowas gar primitiv !) aber sinnstiftende Credo:

 

(Jeder Tag ein) Geburtstag (Today is a Good Day)

 

Auch wenn sie's nie versteh'n

mich als Versager seh'n

ich find' das Leben schön

Ich fall' auf sie nicht rein

mein Herz ist nicht aus Stein

Geld kann nicht alles sein

 

Und ich hab noch immer

meinen Stinkefinger

für den rechten Abschaum

und auch die Faust bereit

wenn er nach Saurem schreit

hier macht er sich nicht breit

 

Jeder Tag (ist) ein Geburtstag

Jeder Tag ein Geburtstag

Jeder Tag ...mein Geburtstag

 

Denn jedes Freudenfest

das sich noch feiern lässt

vertreibt die Schweinepest

die Reihen schließen sich

Freunde begießen sich

Feinde verdrießen (*verpissen) sich

 

Jeder Tag (ist) ein Geburtstag

Jeder Tag ein Geburtstag

Jeder Tag ...mein Geburtstag

 

Vom Januar bis in den Dezember

jedes Jahr ob Frühling oder Winter

so vertreibt man auch gleich den falschen Zauber

der Astrologie...

Horoskope stimmen nie...

 

Ich bin ein Einhorn

unterm eignen Stern gebor'n

mich kriegt ihr niemals klein

ich hab' euch kommen seh'n

werd' euch auch gehen seh'n

zähl' auf Gevatter Hein...

 

Jeder Tag (ist) ein Geburtstag

Jeder Tag (ist) ein Geburtstag

Jeder Tag ...mein Geburtstag

Jeder Tag ...(auch) Dein Geburtstag !

 

Originaltext & Musik: Sullivan/Nelson/Dean/White/Gill

Dt. Spezialtext: Rupi vom 09. bis zum 10.02.2019

*Unzensierte (=bessere) Version.

 

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Der gute Herbert Grönemeyer mag es mir verzeihen, aber mein Lieblingslied

über Männer... (mal abgesehen von „Real Men“ von Joe Jackson...) ist eins von

 

14) Tom Robinson

 

und weil ich es so liebe, muss ich's natürlich auch eindeutschen.

Es befand sich auf dem wunderbaren Album „Love Over Rage“

(bei dem übrigens auch Chris Rea mitgespielt hat !)

und ist hoffentlich wenigstens noch auf Youtube zu finden.

Manchmal weiche ich, für's jeweilige Ende der Zeilen,

vom originalen Wortrhythmus ab, aber es ist mMn völlig klar,

wie's gesungen werden muss !

 

Vorsicht Mann ! (Hard)

 

Wir sind Vater, Ehemann

Herzensbrecher... dann und wann

Bruder, Sohn... schaut man zurück...

manchmal sogar Hans im Glück

streben auf und fallen tief

von kultiviert bis primitiv

geh'n vor Göttern auf die Knie

manchmal auch vor einer SIE...

 

so hart... so hart... so hart...

 

Wir sind freundlich und charmant

küssen alten Frau'n die Hand

machen ihr die Träume wahr

lächeln in die Kamera

dringen dann ins Feuchte ein

ob als Engel oder Schwein

Edler Ritter mit Neurosen

Topmodel für Unterhosen

 

Süß und sexy, derb und rau

vor der Gattin stark und schlau

Hauptgewinner, treu und lieb

oder Sklave für den Trieb...

es ist so hart... es wird so hart...

wir sind so hart...

 

Herrscher mit und ohne Krone

Superheld und Sportskanone

wenn man näher hinsieht bloß

wortkarg, schüchtern, ruhelos

ob mit Hut oder Pomade

hoffentlich hält die Fassade

und man lässt ihn dann ihn Ruh'

Gefühle gibt er niemals zu

 

Süß und sexy, derb und rau

vor der Gattin stark und schlau

Ariensänger nur im Bad

auf Feldern Bauer und Soldat...

es ist so hart... es wird so hart...

wir sind so hart...

immer so hart... so hart...

es ist so hart ein Mann zu sein.

 

Auf der Arbeit Konkurrent

nachts schäumt schon das Kukident®

immer lockt das Abenteuer

auf dem Sportplatz, hinterm Steuer

in den Kneipen und beim Wetten

auch in fremden Ehebetten

langsam häufen sich Marotten

schnell geht’s raus den Klamotten

 

Süß und sexy, derb und rau

für die Tochter stark und schlau

eifersüchtig auf den Freund

Tröster, wenn der Kronprinz weint

aber alle Männer sind

im Innern noch ein kleines Kind

wiegt das Herz dann zentnerschwer

schau'n wir Zügen hinterher...

es ist so hart... es wird so hart...

wir sind so hart...

immer so hart... so hart...

es ist so hart...

ein Mann zu sein.

 

Originaltext & Musik: Tom Robinson

Dt. Text: Rupi am 10.02.2019

(den „schlechten Lügner“ konnte ich leider nicht „unterbringen“,

aber der Text ist lang und aussagekräftig genug !).

 

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Tja, in der vorhergehenden Einleitung hab' ich ihn ja bereits namentlich erwähnt,

also wird es nun auch höchste Zeit für...:

 

15) Joe Jackson

 

Lieber Himmel war das schwer zu übersetzen, aber noch schwerer wird’s sein,

es im richtigen Timing zu singen... denn wie ich's nun in meinem Kopf hab',

das müsste ich vielleicht höchstpersönlich vorsingen, wenn jemand den Mut

hat, es mit diesem Wahnsinnslied zu versuchen... nunja, ich konnte halt nicht anders,

ich musste das einfach noch machen, auch wenn nun die Nacht vorrüber ist

und ich den Sonntag deswegen wohl verschlafen werde, aber... ist es nicht geil geworden ?

Und ich bin mal ausnahmsweise so nahe wie möglich am Originaltext geblieben,

denn... der ist eben allererste Sahne, und Joe ist ein GIGANT !

Mal seh'n ob und wenn dann was ich später noch von ihm in die Mangel nehme...

aber nun heisst es erstmal...:

 

Schnell weiter (Fast Forward)

 

Ich glaub, ich spul' weiter,

oder willst Du echt hier bleiben ?

Wir hängen doch im Zeitloch fest, könnten

längst in der Zukunft, irgendwo

in einem technisierten Wunderland der Freude sein, wo

 

...niemand mehr dümmer wird, bloß weil Angst die Hirne lähmt

die Angst vorm eignen Schatten und die Angst, dass man sich schämt

weil man vielleicht zu viel Geld hat oder auch gar keines mehr

Angst, dass das ew'ge Leben kommt oder man stirbt noch kurz vorher...

 

Könnt' ich mich doch selber seh'n von irgend'nem Planeten aus

würd' ich über mich lachen oder

den Kopf ganz hängen lassen

weil sich doch alles wiederholt... ich will ja...

doch nicht zurück in die gold'ne Zeit oder zum Lustgewinn

schnell weiter nur, bis ich versteh', wo ich grad' bin...

 

Immer regen sich die Alten auf über die jugendlichen Macken,

oder dass sie zu Jammerlappen werden, während

sie selber versuchen die Uhren anzuhalten,

so, als wär' das nicht verrückt, und, ja, die Jungen warten

doch nur auf Respekt und wollen cool sein überall

seltsam ist das auch, hier hat wohl jeder einen Knall

vielleicht wolln sie so nur landen beim anderen Geschlecht

oder doch die Welt verändern, ich weiß immer noch nicht recht...

 

die einen, sie preisen, die andern verdammen nur die Gegenwart

man wird sich wohl nie einig werden

jeder ist ein Genie obwohl doch keiner echte Freunde hat

oder umgekehrt, man kann eben

nicht mehr zurück in die gold'ne Zeit, oder zum Sündenfall...

schnell weiter nur, vielleicht geht’s bald mit Überschall...

 

Manchmal seh' ich auf den Mond

und stell' mir vor, wie der sich fühlt

während er uns jeden Tag umkreist

die Erde um die Sonne zieht

von Narren nur bewohnt

wo niemand sich mehr liebt

wir altern würdelos oder sind vergreist

der Spass lähmt jedes Glied.

 

Und jeder weiß Bescheid was nicht mehr geht und nicht mehr kommt,

alle mit goldnen Schleifen umgebunden,

folgt ein König dem Andern, mancher Irre, manche Königin

wird unter ihnen auch gefunden und dann

 

...gestalten wir die Zukunft, jeder sein eignes Oberhaupt,

ein friedliches Star-Treck®-Universum, ja, und alles ist erlaubt

der einz'ge Ort, der seltsam ist, bleibt der, an dem wir sind

und die einz'ge Zeit, die uns verstört, ist nur dieser Moment

 

also spul' ich schnell weiter...

komm schon... an Bord, dann geht’s weiter !

Ich will mich nicht verspäten...

 

Nie mehr zurück in die gold'ne Zeit oder zum Lustgewinn

schnell weiter, bis ich doch versteh', wo ich grad' bin...

 

Originaltext & Musik: Joe Jackson (der unvergleichliche !)

Dt. Text: Rupert (der unerweichliche !) am 10.02.2019

 

 

Ja. Ich hab's getan. Ich musste es tun, denn sonst traut sich

wahrscheinlich niemand mehr, denn... wenn man dran scheitert,

wenn man diesem Lied auch nur ein Haar krümmt,

dann begeht man ein... Sakrileg, und das ist schneller getan

als gesagt, also... muss man sich eben anstrengen.

Das muss dann natürlich auch die Person tun, die's singen will,

denn dies ist dann die nächste schwierige Aufgabe.

Niemand hat je behauptet, dass es einfach wäre,

und das ist es eben auch nicht, weder es zu singen,

noch es... auf Deutsch zu texten, und das zumindest...

hab' ich nun getan (und, natürlich, mit hinausgezögertem Ende !).

Es ist schließlich klar, dass man auf diese Melodie nicht einfach

Spiel' uns ein LANGSAMES LIED“ singen kann,

ne, das könnte man höchstens mal, in einer Ausnahmezeile

am Ende, so probieren, aber es gibt in der deutschen Sprache

ja auch Alternativen, und wenn man ein wenig nachdenkt,

dann ist es auch irgendwann klar... !

Party... Tanzmucke... wie haben wir das früher genannt,

wenn dann die Erlösung kam und statt dem penetrant gelieferten

gute-Laune-Getucke erklang endlich so etwas wie Musik ???

Ja, das gab es früher auch schon,

obwohl Tekkno und Brutalorap noch gar nicht erfunden waren,

denn früher reichte ja schon eine Überdosis an Bee Gees,

Donna Summer und Boney M., dass die sensibleren Geister

begannen, sich nach „Nights in White Satin“ und „Samba pa ti“

zu sehnen, oder wenigstens mal „Fernando“ (statt „Dancing Queen“)

von Abba, ich weiß noch genau, wenn man Glück hatte,

verstand der DJ sogar den Wunsch, aus jener Doppel-LP,

die's damals in den 70ern als „Best of“ gab, mal

I've Been Waiting For You“ laufen zu lassen, also tat er es auch,

obwohl das ja „nur“ 'ne B-Seite war.

Aber diese Strophen... sie brachten mal

die Stimme von Agnetha so richtig zum Glänzen !

Jedenfalls war er bei mir beliebt und wurde deshalb immer erwartet,

nicht nur als Möglichkeit,

die angebetete Klassenzimmernachbarin mal in den Armen

zu halten, wenn die sich dann doch erbarmte,

obwohl sie auf einen anderen stand...

und ja, auch später noch, als ich selbst zum temporären

Partymonster der 80er-Jahre mutiert war, war er willkommen,

selbst im „Roten Punkt“ gab es ihn, so zwischendurch mal,

und sei es, sie spielten eben den „Slow Song“ selbst dafür,

und er müsste ja auch heute noch beliebt sein,

vielleicht nicht auf Tekkno-Parties aber wenigstens privat...

der heilige, die Ewigkeit überdauernde...

 

Stehblues (A Slow Song)

 

Musik soll's Herz berühr'n

komisch, der Sänger da,

brüllt nur fies die Worte raus

doch flippen fast alle

zum Peitschengeknalle aus

außer uns zwei'n, mein Schatz

und man will nicht versteh'n

wir woll'n auch ein wenig Spass

doch keinen Krieg, denn wir

sind nur zum Tanzen hier

 

doch viel zu brutal ertönt der Bass

und viel zu schrill sind die Höhen

in mir ist zu wenig Hass, um

zu Hüpfen mit all diesen Flöhen

 

Kennt der Dompteur keine Gnade ?

Um sein Gehör ist's nicht schade...

doch sagt dem DJ da,

es sind auch and're da

und die wollen, sie fordern von ihm

einen Stehblues...

spiel' einen Stehblues...

spiel' einen Stehblues...

spiel' einen Stehblues !

 

Bei Nacht zu später Stund'

ist's schon zu viel verlangt ?

Melodie statt Lärm und Schund

um seine Ohren zu kriegen

sich mal im Rhythmus zu wiegen bis

ein Lied erbaut und dich

dann auszieht und wehrlos macht

Mode... Stil... verändern sich

doch im Lautstärketerror

kommt man sich niemals näher

 

und jetzt hab' ich genug, es gilt und...

ich werd' mir den DJ jetzt krallen

denn für das teure Eintrittsgeld

da schuldet er uns einen Gefallen

 

wir werd'n ja hinterher gehen

doch das muss er verstehen

darf spielen was er möcht'

doch wir haben auch ein Recht

und wir verlangen, verlangen

den Stehblues

spiel' einen Stehblues...

spiel' einen Stehblues...

spiel' einen Stehblues !

 

Kennt der Dompteur keine Gnade ?

Um sein Gehör ist's nicht schade...

doch sagt dem DJ da,

es sind noch and're da (andere)

sind auch noch

andere

da

ja und

wir

ja und wir

wollen nun...

verlangen ihn...

wollen ihn...

spiel uns den...

spiel uns...

spiel ihn uns...

spiel ihn...

spiel uns den...

spiel uns den Stehblues !

Spiel' einen Stehblues

spiel' einen Stehblues

spiel' einen Stehblues !

 

Originaltext & Musik: Joe Jackson

Dt. Text (in tiefer Verneigung): Rupi am 10.02.2019

 


Noch bin ich nicht ganz „fertig“ betreffs des guten Joe,

denn es fehlt noch zumindest mein ganz persönliches Lieblingslied,

und das muss ich ebenfalls machen,

auch wenn's dann wieder heisst der Rupi sei ein Trauerkloß,

denn... es ist wieder ein „Slow Song“ und der gehört

zu den traurigsten (schmerzhaftesten !) Liebesliedern, die je geschrieben

und aufgenommen worden sind,

es ist nicht zu leugnen, ich habe eine extreme Schwäche

für sowas, wenn dann... der Text über Melodie und Performance

auch noch so unter die Haut geht, dass es mich eben...

wie im Text von „Stehblues“ bereits beschrieben...

auszieht und wehrlos macht“.

Die Geschichte auf Deutsch zu erzählen,

das ging nicht ganz ohne Abstriche,

denn dass die „Szene“, die sich hier abspielt,

während eines „feinen Abends“ mit Musik und Gästen stattfindet,

das konnte ich nur marginal andeuten, ehe es beim letzten Refrain

dann wenigstens etwas klarer wird, für den ich dann weitere Worte benötigte,

während es im Original immer derselbe bleibt.

Auch werden die Gefühle, die dieser männliche Protagonist

hat, nicht auf dieselbe Weise verbal ausgedrückt und damit besungen,

also kein Wort über die „zerbrochenen Träume“, die er immer wieder

versucht hat, „neu aufzubauen“, und auch nichts über Tränen.

Es wäre, für eine deutsche Fassung, mMn dann doch zu

übersentimental und vielleicht auch zu bitter,

weshalb die von ihm ins Feld geführten Fakten

und die Metapher vom „bösen Blick“, der „nicht (mehr) töten kann“,

mMn ausreichen müssen, denn seine Beherrschtheit spricht ansonsten Bände

und alles andere übernimmt dann sowieso die Musik.

Ich habe es so gemacht, dass es auch von einer Frau gesungen werden kann,

ergo... wer zuerst kommt, der malt dann auch zuerst,

denn Qualität wie diese ist zeitlos und es gibt mit Sicherheit

genügend betrogene und gedemütigte Eheleute,

die sich mit dem LI identifizieren und es deswegen auch „brauchen“ können...

die Tränen, die es evoziert, haben sicher auch ihre befreiende Wirkung,

aber den Mut aufbringen, den im Text angekündigten „Schnitt“ zu machen...

das muss immer noch jeder selber,

wenn es nicht in Masochismus ausarten soll.

Ich liebe dieses Lied abgöttisch, vom Latino-Rhythmus über das

Flügelhorn(!)-Solo bis zu Joe's hochemotionaler Klavier- und Gesangsperformance,

da stimmt einfach jeder einzelne Ton, weshalb es ein Verbrechen ist,

dass die noch immer erhältliche remasterte CD unter anderem dieses Lied mit Nebengeräuschen und

sogar leichten „Rucklern“ zerstört,

die originale CD war perfekt und gehört stattdessen wieder ins Programm

aufgenommen, die Universal hat sich hier eindeutig der Schlamperei

schuldig gemacht, und diese ist nicht verziehen.

Wer den Song in guter Qualität neu auf CD haben will, der muss sich

die holländische 3er-CD-Kopplung „Collected“ zulegen,

und das kann's ja wohl nicht sein, denn „Body and Soul“ ist und bleibt

ein Meisterwerk und, für mich, Joe's allerbeste Platte, auch wenn

letztlich nur knapp vor „Fast Forward“ und „Night and Day“,

die beide diesen großartigen Künstler ebenso in Vollendung präsentieren.

 

Nicht jetzt, nicht hier (Not Here, Not Now)

 

Du hoffst vielleicht

auf 'ne Entschuldigung

jedoch die Zeit ist um

in der es Dir gelang

es umzudreh'n

als wäre ich dran schuld

mir reisst bald die Geduld

die Liste ist zu lang

 

Deine Lügen

und Affären

doch ich zähl' sie Dir nicht auf

nicht jetzt, nicht hier

wir sind doch nicht allein...

 

Du schenkst ihn ein

den Wein zur Liebesqual

und pochst noch auf Moral

als wüsst' ich nicht Bescheid

Dein böser Blick

kommt nur im Leeren an

weil er nicht töten kann

was längst krepiert (ist) im Leid

 

Deine Lügen

und Affären

nein, ich zähl' sie Dir nicht auf

nicht jetzt, nicht hier

wozu denn noch der Streit ?

 

Halt' sie aufrecht

die Fassade

wir lassen's nicht die Freunde seh'n

nicht jetzt, nicht hier

...doch es ist vorbei.

 

Originaltext & Musik: Joe Jackson

Dt. Text: Rupert am 10.02.2019

 


Aaaah... ich bekam noch Lust auf ein Lied von „Big World“,

hab's ein klein wenig verändert und auch, um die Geschichte

so zu erzählen, dass ein richtiger Schuh für mich draus wird, verlängert,

aber bin mir sicher, dass Joe seinen Segen gibt...

und so mancher Matrose ebenfalls...

es ist ein wenig derb, also nicht unbedingt was für zarte Gemüter,

aber das Leben ist seltenst ein Wunschkonzert, manchmal nicht sonderlich romantisch,

auch wenn das Lied ...zumindest teilweise... auch wehmütig und sehnsüchtig erklingt...

doch gerade ein Seemann muss es in seiner Härte zu nehmen wissen, das Leben...

sonst hat er den „falschen Job“...:

 

Matrosenlied aka „Die Nacht fängt grad' erst an“

(Fifty Dollar Love Affair)

 

Ah... wie die Häfen mich noch heut' betör'n

Lichter schimmern vom Kanal

spiegeln sich bis tief ins Glas

viele fremde Sprachen kann man hör'n

und im selben Luftgemisch

die immergleichen Anmachsprüche:

Hey, Schatz, Du siehst so einsam aus...

hey, hey, geh hier hinein, statt allein nach Haus !“

 

Und Mann ist eben Mann

wer wird denn kleinlich sein ?

Die Nacht fängt grad' erst an

und sie lädt Dich zum Vergnügen ein...

 

Ist's auch billig wie der Beaujolais

so 'ne kurze Liebesnacht

hat doch noch niemandem geschadet

seh's doch so, Du kaufst Dich selber frei

wirst die Heuer wieder los

hast dafür schön im Schmutz gebadet

Komm mit ins durchgelegne Bett !

Hey, sonst ist der Landgang schon vorbei doch nicht komplett !

 

Und Mann ist eben Mann

wer wird denn kleinlich sein ?

Die Nacht fängt grad' erst an

und sie lädt doch zum Vergnügen ein...

 

(Zusatzstrophe & Refrains:)

Klar, Du sehnst Dich sehr nach Deiner Frau...

das muss wahre Liebe sein...

gibt’s sogar bei uns Matrosen...

lass Dir davon doch nicht den Spass versau'n

von mir erfährt sie sicher nichts

und wenn Du heim kommst, bring' ihr Rosen...

Na gut, dann geh' ich halt allein...

das machst Du höchstens ein paar Jahre so, wirst's dann bereu'n !

 

Denn Mann ist eben Mann

bald auch bei ihr daheim

und fängt die Nacht erst an

lädt sie immer zum Vergnügen ein...

 

Und Mann ist eben Mann

wer wird denn kleinlich sein ?

Die Nacht fängt grad' erst an

und sie lädt uns zum Vergnügen ein...

 

Originaltext & Musik: Joe Jackson

Dt. Text: Rupert am 11.02.2019

 

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Bono nannte ihn mal „den einzigen Country-Musiker,

der ihn wirklich beeinflusst hat“,

und das will was heissen, die Rede ist von

 

16) Lee Clayton

 

und, klar, es war ausgeschlossen, dass ich dieses Lied nicht auch hier eindeutsche,

denn es ist, wie ich vor Jahren einer lieben Frau geschrieben habe,

mir mit der treueste Begleiter in meinem Leben geworden,

ein unsterblicher Klassiker der Rockgeschichte (von 1979,

aber er klingt irgendwie „noch älter“ bzw. als sei er schon ewig da gewesen !

Fast schon überflüssig, zu sagen, dass er mir auch so manche Nacht im „Roten Punkt“

versüsste, denn dort lief nunmal, „during the good ol' days“, die beste Musik in unsrer Stadt !),

durch den auch sein Schreiber sich ein Denkmal setzte,

obwohl er leider nur wenige Alben aufgenommen hat

(aber laut Wikipedia ist er, mit 76 Jahren, immer noch als Musiker aktiv).

Und obwohl ich nicht identisch bin mit der Person, die da singt,

ja, diese ausnahmsweise auch, wie im Original, „aus den USA“

habe „kommen lassen“ (dort zieht es „ihn“ von Los Angeles nach Paris !),

so gilt für mich, wegen der Rufmordgeschichte ...aber nicht ausschließlich,

sondern grundsätzlich, wenn irgendjemand auch nur versucht, meine Würde anzugreifen,

im Zweifelsfall genau dasselbe: Ich bin nur ein Mensch – und der ist allein.

Denn anders kann man sie nicht verteidigen, die eigene Würde,

man macht den Schnitt und zieht weiter... ganz schnell kann das bei mir gehen,

und es ist mir dann sehr egal, ob die Leute, die es trifft, das „warum“ begreifen

oder nicht. Für gewöhnlich gibt’s, wenn mir jemand was bedeutet, vorher

eine Art Warnung, aber wenn die nicht ernst genommen und die Grenze

nicht nur gedanklich sondern auch mit Taten überschritten wird,

gibt’s für mich weder eine Alternative noch einen Weg zurück,

da braucht man auch nicht im Geringsten drauf hoffen,

entweder man sieht es selber ein und bittet um Vergebung,

wobei ich auch dann, wenn ich sie gewähre, nicht einfach grundsätzlich den Kontakt wieder

aufzunehmen bereit bin, oder es bleibt, wie's ist.

 

Nur ein Mensch (I Ride Alone)

 

Nur 'ne weit're Nacht in Frankfurt am Main

ich muss hier wieder weg, krieg' kaum Luft

und ich steck' meinen Pass in den Stiefel

kenn' zwar kein Daheim... doch es ruft...

mich an den nächsten Ort, vielleicht Frankreich

weil man dort ja vom Leben noch etwas versteht

das beflügelt die Gedanken... und die fliegen zur Freiheit

hinauf, bis es weiter nicht geht

 

Zwanzig Jahre schon dauert die Reise

und ich schwör's, ich tat niemandem weh

wurd' verurteilt ganz ohne Beweise

bleib' ein Flüchtling, wohin ich auch geh'

nur ein Mensch... aber allein

nur ein Mensch... doch der bleibt allein.

 

(Zusatzstrophe, gesprochen wie zu Beginn):

Ich komm' aus dem Land mit der Freiheitstatue

die war ein Geschenk, das kam doch von hier

drum hab' ich gehofft ich find meine Ruhe

doch die Ehre... man nahm sie mir.

 

Man bezeichnet mich als seltsam

denn ich sitz' mit dem Rücken zur Wand

hör' zwar zu bei Konversationen

doch beteilige mich kaum daran

nur ein Mensch... und der ist allein

nur ein Mensch... und der bleibt allein.

 

Es ist wahr, dass ich kaum etwas rede

es ist wahr, dass ich auch nicht viel weiß

aber eines ist vollkommen sicher

was man aussäät bekommt man als Preis

und man bleibt damit allein

ja, man lebt und lebt allein.

 

Wie der prächtige Falke am Himmel

der auf silbernen Schwingen entschwebt

und den göttlichen Funken herabbringt

bin auch ich ein Wesen, das lebt

nur ein Mensch... genauso allein

ich bin ein Mensch... und der ist allein.

 

Originaltext & Musik: Lee Clayton

Dt. Text: Rupert am 11.02.2019

 

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And now, Lawdies and Candymen, the man who, for whatever reason,

is being named „King“... if only by a chosen few who, by circumstance,

have chosen him to be theirs wether he wants it or not... and to whomever's loss...

he finally does...

the BOSS !

 

17) Bruce Springsteen

 

Das gelobte Land (The Promised Land)

 

Kann ja sein, dass es hier früher mal anders war

die Frau'n nicht verbrämt und das Wasser noch klar

und die Innenstädte sahen verschieden aus

kam man anderswo an, kannte man sich noch nicht aus

Leider ist das dann 'ne Ewigkeit her

und auch die Arbeit zählt gar nichts mehr

und geht man doch placken, bleibt der Geldbeutel leer

Ein Strassenköter jault, weil der's verstehen kann

wer's Leben liebt, der nimmt's auch selbst in die Hand

ich bin kein Junge mehr, ich bin schon längst ein Mann

und ich glaube noch an das gelobte Land.

 

Die Hosen sind voll und die Kirchen sind leer

man lebt nur virtuell, denn so stirbt keiner mehr

alle sind schon tot und bemerken's nicht

nichtmal den Bolzenschlag, der das Rückgrat zerbricht

man schluckt brav runter was vorgesetzt,

schaut kurz auf und hinterher nur noch entsetzt

wenn ein Amokläufer die Idylle zerfetzt...

Der Strassenköter jault, weil er's verstehen kann

wer's Leben liebt, der nimmt's auch selbst in die Hand

will keine Sterbehilfe, höchstens einen Rettungsplan

ja, und ich glaub' noch an das gelobte Land.

 

Nur wo sind die Vielen, die, wie prophezieh'n,

ihr Bündel schnür'n um zusammen aus der Wüste zu flieh'n ?

Ich kann doch unmöglich hier der einzige sein,

der an was glaubt, verdammt, lass' mich nicht allein

falls auch Du noch irgendwas anderes spürst

als die Angst, die Taubheit, wenn Du was berührst

und Dir klar wird, keiner außer Dir wird irgendwas verändern

...wenn ein Strassenköter jault, weil der's verstehen kann

wer's Leben liebt, der nimmt's auch selber in die Hand

ich helf' mir selbst, was Gott macht, das seh' ich dann

aber ich glaub' nunmal an das gelobte Land !

Ich glaub' nunmal an das gelobte Land !

Ich glaub' noch immer an das gelobte Land !

Sha la la, la la la...

 

Originaltext & Musik: Bruce Springsteen

Dt. Spezialtext: Rupert vom 11. bis zum 12.02.2019

 


Wo der Teufel spaziert (Devil's Arcade)

 

Jetzt bist Du zu Hause, hast wieder geweint

schaust raus auf den Garten, die Sonne scheint

schnallst Deine Prothese dann doch wieder an

und humpelst mit ihr Richtung Strassenbahn

Dein Atem geht schwer, die Angst hinterher

der Boden vibriert... wo der Teufel spaziert.

 

Du spürst seine Nähe im Puls des Verkehrs

und auf Deinen Schultern den Druck des Gewehrs

die Augen weit offen, der Tod schreit Dich an

als wärst Du noch immer in Afghanistan

in allem Normalen verbirgt sich der Hass

überall lauern Fallen wie Würmer im Fass

und vom Wind wird Gift transportiert

wo der Teufel spaziert.

 

Sie sind noch bei Dir, die Kameraden Gerhard und Peer

obwohl Du genau weißt, sie atmen nicht mehr.

 

Die Tram kommt verspätet, hält an

Du kramst in den Hosentaschen, findest dann

den schon halb vergilbten Fetzen Papier

darauf seine Handschrift, denn er gab ihn Dir

nur wenige Nächte, bevor es geschah

und Du gabst ihm Dein Versprechen, Du wärst für sie da

falls er nicht wieder heimkommt doch Du's für ihn schaffst

Du hörst Gerhard's Stimme, wie Du mit ihm lachst

es würd' doch nie passieren... doch es ist passiert

ihr Name steht da

der Bahnhof kommt nah

ihr Name steht da

und jetzt wird Dir klar

Du weißt wo Du bist

Du bist unterwegs

und Du bleibst unterwegs

wo man immer verliert

und kommst wieder an

wo der Teufel spaziert.

 

Originalmusik & Text: Bruce Springsteen

Dt. Text: Rupert am 12.02.2019 für alle Heimkehrer aus Afghanistan.

 


Die Meinungen über den nächsten Song gehen weit auseinander,

teils wegen des Inhalts, teils wegen des Stilmixes,

und ich muss sagen... also... wenn schon „Gospel“,

dann bitte so, es ist nämlich mein Lieblingslied von „Wrecking Ball“

und da bleib' ich mit meiner Eindeutschung

sogar gerne so nah wie möglich am Original,

erst Recht, weil man's von mir... so eigentlich nicht erwarten kann.

 

Stock und Stein (Rocky Ground)

 

(Männerstimme:) Bleib' am Boden !

 

Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein

Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein

Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein

Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein

 

Steh doch auf, guter Hirte

denn deine Herde streunt auseinander

und am Himmel steht kein Stern

die Engel singen laut das Hallelujah

 

Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein

Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein

 

Wochenlang fiel Regen, wusch die Erde blank

auch der Tempel ist gereinigt, Jesus sei's gedankt

Finde deine Herde, Herr, und leite sie an

bald steigt die Flut, führ' sie hinauf nach Kanaan.

 

Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein

Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein

 

Treib jedes Schaf an seinen Platz zurück

denn wenn der jüngste Tag kommt hilft uns auch kein Glück

wer sich reulos schuldig macht

den trifft dann das Übel, das er selber gebracht

 

Guter Hirte, bitte, steh jetzt auf

(Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein)

denn deine Herde hat sich weit entfernt

(Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein)

und am Himmel steht kein Stern

(Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein)

schon kommt die Sonne und ein neuer Tag bricht an...

 

(Rap:)

Lass' nicht ungenutzt was in Dir ist an Geist und Kraft

tu Dein Bestes, dann ist's Gott, der alles Weit're schafft

lehr' Deinem Nachwuchs, dass es Gut und Böse wirklich gibt

und dass der gute Gott alle Menschen liebt

und wenn Du Zweifel oder Angst hast und der Schlaf Dich flieht

dann erinner' Dich, sing einfach nur dieses Lied

vielleicht wachst Du auf, siehst keinen Menschen weit und breit

doch es naht der Hirt und er bringt Dich in Sicherheit

 

Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein

und ein neuer Tag bricht an...

Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein

Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein

und ein neuer Tag bricht an...

Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein

Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein

und ein neuer Tag bricht an...

Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein

Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein

und ein neuer Tag bricht an...

Und wir ziehen über Stock und Stein, Stock und Stein

 

(Einzelne Frauenstimme:)

Denn der Weg führt über Stock und Stein, Stock und Stein

unser Weg führt über Stock und Stein, Stock und Stein

Denn der Weg führt über Stock und Stein, Stock und Stein

unser Weg führt über Stock und Stein, Stock und Stein

 

Originaltext & Musik: Bruce Springsteen

Dt. Text: Rupert am 12.02.2019


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Kurze Unterbrechung

 

Ich muss das jetzt machen, auch wenn bestimmte LeserInnen auf „noch mehr“

vom „Boss“ warten, aber rein thematisch, wenn auch aus ganz anderer Perspektive,

hat sich mir nun ein Lied „aufgedrängt“, das ich „dazwischenschieben“ will.

Ja, eigentlich sind's dann drei Lieder, die ich als nächstes eindeutschen möchte,

und alle drei kommen von derselben Platte, und die heisst „Slow Motion

und wird wohl das letzte Werk von Rick Davies und damit „Supertramp“

bleiben. Nun bitte keine Diskussionen darüber, ob es „ohne Rodger Hodgson

überhaupt Supertramp gewesen sind“, der Name steht eben drauf, auch wenn's

in Wahrheit tausendmal „Rick Davies und Begleitband, in der immerhin noch

2 Supertramps von früher mitgespielt haben“ gewesen ist. Wenn man Musik

unter dem Gesichtspunkt „Qualität“ anhört, müsste das nämlich egal sein,

und wenn man von den „alten Supertramp“ auch Rick Davies' Lieder mag,

dann... dann... dann... ist „Slow Motion“ bis heute ein Grund zur Freude,

auch wenn die anderen 6 Lieder der Platte natürlich nicht an die 3 heranreichen,

welche ich mir ausgesucht habe. Rick... at his very best, man muss ihn eben

mögen, aber... ich kann mir gut vorstellen, dass einige Leute, die gerne

Blues, Rhythm and Blues und auch Big Band-Jazz mögen, aber Supertramp

eher nicht – weil sie dann an Roger Hodgson denken und dessen Stimme für

sie Supertramp ist und bleibt, weswegen sie sich so gut wie gar nix anhörten,

wo schon der Name als Warnschild draufstand, denn Roger's Organ ist eben

nicht jedermann's Sache und schon gar nicht bekannt dafür, Bluesern die gewünschten guten

Gefühle zu bescheren – naja, so Leute könnten mMn

bei genauerem Hinhören bemerken, dass Rick Davies ja eigentlich doch

und das dann sogar sehr gute Musik gemacht hat, wenn auch nicht immer.

Für so Leute... wohlgemerkt. Ich bin Supertramp-Fan, ich mag das ganze

Gebräu, aber selbstverständlich repräsentiert Davies die „weltliche“

und damit eher profane, bodenständige Seite desselben, während Roger

mit seinem Pomfrit in die seltsamsten ätherischen Sphären entschwoben

war und am Ende, mit „It's Raining Again“, dann im Kindergarten landete.

Ich hab' auch nix gegen Kindergarten, ja, stelle mir auch immer noch vor,

wie die Kleinen das gerade noch neu gepostete „Stock und Stein“

voller Freude mitsingen, aber nun wird der Intellekt doch deutlich mehr gefordert,

denn wir kommen eben zu (ausschließlich) „Rick Davies' Version“ von

 

18) Supertramp

 

und rollen die größten Highlights seines letzten Albums (möge er den Krebs besiegen)

von hinten auf“. Das mittlere Lied übrigens lässt mich an Götz Alsmann denken,

vielleicht gefallen dem dann aber auch alle drei... und da der nicht ganz so reich ist

wie manch anderer Übeltäter und auch noch seine große Band bezahlen muss,

kann ich von dem dann nicht so viel Schotter verlangen wie von eben denen...

den anderen Übeltätern. Er selber ist natürlich trotzdem einer, weil er auf der Liste steht,

aber es ist ja keine Todesliste und solang er noch lebt, kann er sogar das nächste Lied spielen

und singen, auch wenn der Titel irgendwie dagegen spricht, dass der wo das macht

noch unter uns weilt, denn es ist...

 

Der Blues vom toten Mann (Dead Man's Blues)

 

Mein Mund hat nur die Hand

doch die Hand bleibt leer

es sei denn sie stiehlt...

fragt sich nur woher...

mein Leben war

nicht immer so...

nicht als ich noch gelebt hab'

...irgendwo.

 

Ich hab vergessen, wo das war

doch bin mir sicher, ich war mal da...

aber das ist schon ...zu lange her

und an mich erinnert sich heut' niemand mehr

 

doch im Himmel ...kam ich niemals an

Höllenhitze... spür' ich dann und wann...

 

Es gab ja niemals 'ne Garantie

wenn die Zeit um ist ...vermisst man sie

und wem die Weisheit vom Löffel fällt

der sucht sie dann meist vergeblich in der Welt.

 

Ha !

Wo ist sie hin ?

Hat jemand sie geseh'n ?

Ach was, Du suchst sie auch...

wer sucht soll ja finden...

oder so...

huhuhuuuu...

 

Ich spiel' den Blues vom toten Mann

falls Gott sich doch erbarmt... schreibt er für mich an

bis zum jüngsten Tag, der bald kommen muss...

er weiß ja... kein Richter entkommt dem Blues.

 

Originaltext & Musik: Rick Davies

Deutscher Spezialtext: Rupi am 12.02.2019

mehr folgt bald...

 


Der letzte Nachtzug (Tenth Avenue Breakdown)

 

Besetzung:

 

Die hörbaren Protagonisten (in der Reihenfolge ihres Erscheinens):
 

Person 1 (Der Verführer)

Person 2 (Das Opfer)

Kommentierender Erzähler

(werden im Original alle von Rick Davies selbst

und damit von einer einzigen Leadstimme gesungen)

Person 4 (Der Polizist) a) gebrüllt zu Person 1

Person 4 (Der Polizist) b) gesprochen zu den Kollegen

Kommentierender Chor

 

Der unhörbare Protagonist:

Person 3 (Der Mörder)

 

Text:

 

Schau an, was machst Du hier ...spät in der Nacht ?

Kommst Du von außerhalb oder aus diesem Kaff ?

Ich glaub' ich kenn Dein Gesicht aus der Nachbarschaft !

 

Pass auf, dieser Schuppen ist kriminell

die Mädchen seh'n gut aus, aber Dein Geld verlierst Du schnell

Die Show ist der Hammer... ein Mordsgestell...

 

Hier tut mir niemand was an... weder Frau noch Mann...

keiner hier erkennt mein Gesicht

denn wer zu viel riskiert hat sich nicht gut maskiert

kennt das Nachtleben eben noch nicht !

 

Nimm das, es wird gut tun, bereust es nicht

dieser Schnee tut nicht weh, löst nur vom Gewicht

ich hab' 'nen Vorrat dabei, bediene Dich...

 

Nun los, es geht weiter, mach bloß nicht schlapp

Das Testosteron hält auch woanders auf Trab...

bloß der Typ dort kommt näher... oh je... der sticht Dich ja ab ???

 

Hey, Mann... mir ist gar nicht gut ! Ist das mein eigenes Blut ?

Komisch, welche Farbe das hat...

der Zug kommt hoffentlich bald... Mist, ich verlier' meinen Halt...

ich bin wohl hier am falschen Ende der Stadt !

 

Bist am falschen Bahnhof und am falschen Gleis

kamst auch zur falschen Uhrzeit und dann wird’s hier heiß

Du gehst auf die Reise, es gibt kein zurück

unglücklicherweise...

 

Das Blut ist echt... mir ist so schlecht...

komm' nicht vom Fleck... das Messer steckt...

zieh's bloß nicht raus... ins Krankenhaus...

hab's doch grad' erklärt... (zu spät...)

der Nachtzug fährt...

 

Keine Bewegung, Hände auf den Rücken,

und bloß keine Mätzchen !

Alles, was Sie ab jetzt sagen, kann vor Gericht gegen Sie verwendet werden...

Was haben wir denn da ?

Sieht aus wie Kokain...

ne, für den da können wir gar nichts mehr tun.

Hebt das Messer vorsichtig auf,

wegen der DNA-Spuren, ich glaub' der Typ ist durchgeknallt,

dem hat das Koks das Hirn zerstört...

 

Ein FFFremder war's, schubste mich ...einfach bbeiseite

ich ssah fast nichts... dda suchte der schon das Weite

aber ihr müsst mir glauben, er atmete nicht mehr...

ich hahab's nicht getan, dddas war nicht ich...

ich weiß, ddass ich's nicht war !

 

Es wird schon spät, der letzte Nachtzug geht

Es wird schon spät, der letzte Nachtzug geht

Es wird schon spät, der letzte Nachtzug geht

Es wird schon spät, der letzte Nachtzug geht

Es wird schon spät, der letzte Nachtzug geht

Es wird schon spät, der letzte Nachtzug geht

 

Bist am falschen Bahnhof und am falschen Gleis

kamst auch zur falschen Uhrzeit und dann wird’s hier heiß

Du gehst auf die Reise, es gibt kein zurück

unglücklicherweise...

 

Das BBlut ist ...echt... MMann, ist mir schlecht...

mir kkommt's gleich hoch... so glaubt mir ddoch...

ich zog's bloß rraus... ich wwill nach Haus...

es ist zu sppät...

 

Originaltext & Musik: Rick Davies

Dt. Text: Rupert am 12.02.2019

 


Ach wie ich das liebe... der nächste Text hat mir einen Riesenspass gemacht,

und noch lustiger wär's, wenn derselbe Interpret, der „Schnell weiter...“

(siehe weiter oben, bei den Liedern von Joe Jackson !) aufnimmt,

dann auch noch diesen Song mit auf eine Platte packt,

denn dann wären wir... sehr nah' an meinem Lieblingsspruch,

nachzulesen hier: Über mich...

 

Nur langsam... (Slow Motion)

 

Nur langsam...

Nur keine Eile...

Wir woll'n vernünftig sein

lassen wir uns Zeit

kommt auch kein Tiefdruck rein

sonst tut's uns vielleicht leid

und ich will's nicht bereu'n

 

Vertrau mir...

das mit der Liebe

muss nicht im Schnellgang geh'n

wenn man sich beeilt

dann ist's nicht halb so schön

leider will man's heut oft nicht versteh'n:

 

Genießen muss man den Moment (den Moment !)

bevor er wieder weiterrennt

wer hetzt, hat ihn bereits verpennt (schon verpennt !)

denn glaub mir...

wenn man beim Küssen nicht die Uhr anhält

spürt man ja nie die Rotation der Welt

die habn wir auch nicht selber hergestellt...

 

und trotzdem...

trotzdem ermöglicht sie uns den festen Halt

wäre sie schneller... wär'n auch wir schneller

verbraucht und alt

wer will das schon werden mit Gewalt ?

 

Mach' langsam...

die Müdigkeit bleibt länger ohne Rast

und dann stellt sich raus, dass Du vergessen hast

worum es im Leben wirklich geht.

 

Originaltext & Musik: Rick Davies heart

Dt. Text: Rupi am 13.02.2019

 

© Rupert Lenz 79110 Freiburg

 

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