Für Vincent Van Gogh - und meine Mutter

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Eigentlich wollte ich den folgenden Text hier mit dazustellen: In Erinnerung an meine Mutter - aber da diese Unterseite wirklich schon sehr alt ist, hat es leider nicht funktioniert...


Sonnenblumen


Sonnenblumen

sie blühten für dich

draußen auf dem Balkon

Vincent malte sie schon

seine Sternennacht

epileptische Schau

in wirbelndem Blau

Himmel in Eruption


Sonnenblumen

von dir nicht berühmt

doch als Batikmotiv

hängt nun eine bei mir

Kopfende Bett

manchmal lächelt ihr Gelb

und besänftigt die Wand

die mit Vincent vibriert


                                                                                       Sonnenblumen

durch sie seid ihr eins

und auch beide noch hier

in der Kunst lebt ihr fort

Raum und Zeit getrennt

dann zusammengeführt

und harmonisiert

Mutterliebe und Tort


Rupert am 09.07.2023




Erklärende Anmerkung:

Über meinem Bett hängen nun, seit ich in meiner

kleinen Wohnung hier lebe, an der linken Wand

zu meinem Bett – von links nach rechts -

a) das Autogramm von John, Woolly & co

aus Berlin von 2009. hinter seinem Rahmen ergänzt durch das von

der aktuellen Besetzung signierte, dazu gesteckte Ticket vom

Konzert in Darmstadt 2017

- diese Souvenirs spielten nun für dieses Gedicht natürlich keine Rolle -

und daneben

b) ein gerahmter Farbdruck von Van Gogh's Sternennacht.

und dann am Kopfende dazu, im rechten Winkel

c) eine Sonnenblumenbatik meiner Mutter, geschützt

in einem Glasrahmen, aus ihrem Zimmer in der alten Wohnung.


Sie war künstlerisch sehr talentiert,

sowohl für bildende alsauch für musische Künste,

hatte sich aber – sicher auch durch die Prägung

durch Drittes Reich, zweiter Weltkrieg gemischt mit katholischer

Erziehung, aber dann natürlich vorrangig aus Liebe zu meinem Papa -

ganz für ein Leben als Hausfrau und Mutter entschieden.

Was den bekannten Künstler mit ihr vereint,

das ist die Liebe zu den Sonnenblumen,

weshalb ich ihnen beiden nun dieses Gedicht geschrieben habe,

mit meinen Worten um den für's künstlerische Betrachten nötigen Abstand ringend,

da dies in beiden Fällen nicht leicht für mich ist...

einerseits weil es sich eben um meine Mutter handelt,

andererseits weil ich als Teenager die Van Gogh-Biografie

Ein Leben in Leidenschaft“ (Irving Stone) gleich zwei Mal

hintereinander habe lesen müssen, so sehr hatte mich

ihr Inhalt aufgesogen. Noch immer berührt mich... bewundere ich

gerade an diesem Künstler noch mehr sein Leben

als die hinterlassenen Werke, die ihn für uns Nachgeborenen

unsterblich machen. Dennoch wollte ich mich jetzt doch mehr

den zwei greifbaren Hinterlassenschaften widmen,

wie sie nun in meiner Wohnung zusammen (auf mich) wirken!


© Rupert Lenz 79110 Freiburg

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