Um Tiefe bemüht
Verehrter Leser, sag doch selbst, wir leben in einer viel zu oberflächlichen Welt.
Wir leben in einer oberflächlichen Welt, in der es so scheint, als ob alle bloß ihren Spaß haben wollen
und dabei logischerweise nur an sich selbst denken.
In einer derart oberflächlichen Welt zählt dann nur die Fassade,
das Aussehen und der Besitz, den man vorweisen kann, was dann nicht unbedingt dafür spricht,
dass auch wirklich alle, die da mitmachen, tatsächlich Spaß haben, denn um zu diesem Besitz
zu gelangen, muss man sich auf etwas machen.
Man muss sich auf etwas machen, das gemeinhin „der Weg nach Oben“ genannt wird,
und dieser „Weg nach oben“ soll ja bekanntlich steil sein.
Wer sich mit Oberflächen auskennt, weiß, dass es sich um eine anstrengende Prozedur handelt,
eine steile Erhebung zu erklimmen, und Anstrengung wird gemeinhin nicht mit Spaß verbunden.
Vielleicht bin ich ja auch deshalb eher um Tiefe bemüht, aber ich möchte doch lieber,
dass man mir ehrenhaftere Motive zuschreibt und glaubt, dass dem so ist,
weil ich einen Unterschied machen will zum Egoismus einer oberflächlichen Welt,
in der jeder nur seinen Spaß haben möchte.
Ich will mit meiner bloßen Existenz zeigen, dass dies nicht stimmt,
denn wenn ich nicht so bin, dann will nicht jeder bloß seinen Spaß haben sondern allerhöchstens
jeder außer mir und der anfangs erwähnte Anschein entspricht allein schon meinetwegen
nicht den Tatsachen, auch wenn oberflächliche Menschen darauf beharren mögen.
Eine Spaßbremse will ich natürlich trotzdem nicht sein, sondern darauf aufmerksam machen,
dass es außer den oberflächlichen Dingen auch noch andere gibt, unter der Oberfläche zum Beispiel.
Manchmal muss man nur ein wenig kratzen, um bedeutende Entdeckungen zu machen,
wozu es natürlich von Nöten ist, die Augen offen zu halten, damit man sieht, was zum Vorschein kommt.
Mit geschlossenen Augen hat schließlich noch niemand eine bedeutende Entdeckung gemacht.
Manchmal muss man schon mehr Aufwand betreiben und mit entsprechendem Gerät in der Tiefe bohren,
wenn man etwas Interessantes finden will, aber ich will jetzt trotzdem einfach mal
dabei bleiben, einfach mit geöffneten Augen ein wenig an bestimmten Oberflächen zu kratzen
und dann zu gucken, was dabei zu Vorschein kommt.
Nehmen wir doch nur mal diesen viel beschworenen „Weg nach oben“.
Man muss ja nicht mal kratzen, um zu sehen, dass da irgendwas nicht stimmen kann.
Einerseits soll er steil sein, andererseits aber wird er von derart oberflächlichen Wesen erfolgreich
begangen, dass man es nicht mehr glauben mag.
Wesen, denen man, nach näherer Betrachtung ihres intellektuellen Profils, nicht einmal zutraut,
erfolgreich einen kleinen Hügel zu besteigen, geschweige denn einen Berg.
Wesen, die geradewegs dem Sandkasten entsprungen zu sein scheinen,
wenn man mal an ihrer Oberfläche kratzt und sieht, was dabei zum Vorschein kommt... oberflächliches Zeug eben,
außer Wichtigtuerei und stümperhaftesten Versuchen, „sich etwas aufzubauen“, nichts gewesen.
Die Schaufel noch in der Hand setzen sie sich zwanghaft ein deppertes Grinsen ins durch Aftershave gegährte Gesicht
und werfen sich in ihre Zweireiher, um dynamisch und zielstrebig zu erscheinen.
Statt aber tatsächlich etwas „aufzubauen“ machen sie lieber erst mal was kaputt,
am liebsten natürlich Sachen, die andere aufgebaut haben. Oder sie verbauen anderen die Wege.
Sie befinden sich eben auf dem, was sie „den Weg nach oben“ nennen, und der ist eindeutig wichtiger für sie,
als „sich etwas aufzubauen“, ja, sie setzen ihn damit gleich.
Bei den vielen Umwegen, die sie dabei machen, und der Zerstörungsspur, die dabei entsteht,
wird es völlig nebensächlich, wie hoch die Erhebung tatsächlich ist, die sie besteigen.
Für sie ist es eben der „Gipfel“ und es reicht vollkommen aus, irgendwelche Habseligkeiten vorzuzeigen,
um sich selbst und anderen einzureden, dass man nun „oben angekommen“ sei.
Ob diese Habseligkeiten nun ehrlich erworben oder gestohlen worden sind, ist ebenfalls zweitrangig,
Hauptsache, sie können vorgewiesen werden.
Die Schaufel in der Hand müsste zwar theoretisch bereits ausreichen, tut sie aber nicht,
man will ja auch vorweisen können, dass man sich seit dem Sandkasten „weiterentwickelt“
und auch andere Dinge getan hat, als im Sand zu schaufeln, auch wenn diese „anderen Dinge“
oftmals nicht näher beleuchtet werden sollen.
Es soll ja nicht herauskommen, was man derart zielstrebig und dynamisch alles kaputt gemacht hat,
um vorhandene und nicht vorhandene Konkurrenten auf dem „Weg nach oben“ aus dem Feld zu schlagen,
womöglich, um schneller „oben“ ankommen und dort dann rufen zu können:
„Mama, schau, ich bin erster !“.
Oft klingt es für meine Ohren so, wenn jemand auf einem vermeintlichen Berg
aber mit durch materielle Belege untermauerter Sicherheit irgendwo „oben“ steht
und dann den Mund aufmacht, um was zu sagen.
Natürlich sagen diese oberflächlichen Menschen rein wörtlich etwas anderes,
aber ich höre, nachdem ich ein wenig gekratzt habe, mit offenen Augen immer wieder:
„Mama, schau, ich bin erster !“.
Und damit beginnen erst die Probleme.
Leider nämlich haben sie sich inzwischen längst von Mama so weit entfernt,
dass die das gar nicht mehr mitbekommt und ergo auch nicht antwortet
mit: „Prima, mein Sohn, gut gemacht !“ oder ähnlichem. Sie antwortet überhaupt nicht.
Also stehen diese oberflächlichen Wesen irgendwo ganz allein auf ihrem „Gipfel“
und warten vergeblich auf das Lob ihrer Mutter.
Wenn dann zufällig jemand in der Nähe ist, muss der unbedingt die Mutterrolle spielen
und das geht dann meistens schief.
Vor allem, wenn ich das bin und sich allein schon dadurch herausstellt,
dass es mit dem bestiegenen „Gipfel“ nicht weit her sein kann,
denn ich befinde mich eher auf ebener Erde und mache keine Anstalten,
groß irgendwelche Berge zu besteigen.
Trotzdem umweht diese Gipfelsteher mit ihren Habseligkeiten stets ein einsamer Wind,
und spätestens, wenn ich diesen Ruf vernehme:
„Mama, schau, ich bin erster !“
weiß ich dann, womit ich es zu tun habe und dass mein Lob gewünscht wird.
Oberflächliche Wesen tun eben oberflächliche Dinge, geben sich diesen mit ihrem ganzen,
oberflächlichen Wesen hin und reden sich währenddessen auch noch ein, dass sie Spaß dran hätten.
Da kann natürlich in einem tief schürfenden Denker wie mir keine Freude aufkommen.
Und weil in mir keine Freude aufkommt, bin ich auch eine hochkarätige Fehlbesetzung für die Mutterrolle,
denn es gibt von mir kein Lob:
„Du bist nicht der Erste und wirst auch nicht der Letzte sein,
außerdem befindest Du Dich nicht auf einem Berg und bist deshalb auch nicht oben, Du oberflächliches Wesen.
Es nützt Dir gar nichts, mir irgendwelche Dinge zu zeigen, die Du legal oder illegal erworben hast,
für mich sind sie nichts anderes als die Schaufel, die Du seit dem Sandkasten mit Dir rumschleppst.
Was hättest Du denn sonst schon vorzuweisen, das irgendwie von Wert sein soll und wofür ich Dich loben könnte ?
Ist mir alles viel zu oberflächlich.
Deine tatsächliche Bedeutung tendiert gegen Null, geh doch zu Deiner Mami,
wenn Du jemanden suchst, der Dich trotzdem lieb hat, oder geh zurück in den Sandkasten,
dann gelingt es vielleicht sogar auch mir.
Aber Du solltest Dich dieser dämlichen Kleidung entledigen und auch
das grässliche Aftershave von der Haut weg kriegen, denn sonst sehe ich schwarz,
sonst nimmt Dich dort keiner ernst und die anderen Kinder werden Dich nicht akzeptieren.
Es ist besser, wenn sie nicht schon am Geruch erkennen, dass Du eigentlich nicht zu ihnen gehörst,
das erhöht Deine Chancen, trotzdem aufgenommen zu werden,
wenn Du Dich mit Deiner Schaufel anschickst, ihre Gesellschaft zu suchen !“
Tja, so weit, so gut, derart böse Worte kann ein oberflächliches Wesen gerade noch verdrängen,
aber das gänzliche Ausbleiben des erhofften Lobes und sämtlicher Anzeichen von Mutterliebe
dann eben doch nicht, nicht wirklich und schon gar nicht auf Dauer.
Und so wird es eben irgendwann doch sehr finster im Gemüt des Gipfelbesteigers und
die bösen Worte eines Mitmenschen, der um Tiefe bemüht ist, kommen wieder hoch
– und zwar von genau dort her, der „Tiefe“, die gerade mal so tief wie der erklommene Berg hoch ist.
Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass so ein oberflächliches Wesen dann aber keinesfalls
auf meine Worte hört, nach der Mutter sucht oder sich des überteuren Zwirns und
der auf die Oberfläche aufgetragenen Duftwasserschichten entledigt,
um brav zum Sandkasten zurückzumarschieren.
Nein, es wird trotzig wegen der Feststellung, dass es so, wie es ist, von den
anderen Kindern nicht akzeptiert oder ernst genommen wird.
Es spürt instinktiv, dass diese Aussage eine wahre Aussage sein muss,
die Aussage, die da gerade aus einer unvermuteten Tiefe
an seine innere Oberfläche zurückgekommen ist.
Und weil sie tatsächlich wahr ist, bleibt es nicht aus, dass selbst
ein derart oberflächliches Wesen einen Verletzungsschmerz fühlt.
Da steht es also auf seinem Berg, hat „Erster !“ gerufen, Mama antwortet nicht
und die anderen Kinder nehmen es nicht für voll, ja,
grenzen es aus ihren Reihen aus wegen so oberflächlicher Dinge wie
dem Aussehen, dem Duftwasser und weiß Gott was noch alles, obwohl das doch gar nicht so wichtig sein sollte.
Und so kommt auch ein oberflächliches Wesen drauf,
dass die Welt, in der es lebt, doch eine verdammt oberflächliche Welt ist.
Aber beklagen sich die derart erleuchteten Zeitgenossen dann etwa laut vor allen anderen
und verändern ihr Verhalten auf angemessene Weise ?
Wer um die Tiefe bemüht ist, der hofft sicher mit mir, wird aber auch mit mir enttäuscht,
denn – weit gefehlt, es findet keine Veränderung zum Positiven statt, oberflächlich bleibt oberflächlich.
Denn statt sich von nun an um Tiefe zu bemühen, beginnen sie mit ihrem „Rachefeldzug“
und grenzen nun ihrerseits die anderen Kinder aus – und natürlich jeden, der um Tiefe bemüht ist,
darunter auch meine Wenigkeit.
Und so kommt es, dass ein erwachsener Mann, der längst dem Sandkasten entwachsen ist,
bestimmte Berge oder Anhöhen meidet und deshalb den Eindruck erweckt,
er könne nichtmal einen Hügel besteigen und würde wegen den oberflächlichsten Dingen
nicht zur Welt der Erwachsenen dazugehören.
Ja, es scheint – an der Oberfläche – so, als ob er ein elender Trotzkopf ist, der sich weigert,
so zu riechen und sich auf dieselbe Weise zu kleiden wie der Rest
und deshalb scheitern muss auf dem steilen Weg „nach oben“.
Die Frage, ob sich zur Unfähigkeit dann auch noch Faulheit gesellt, drängt sich dabei geradezu auf,
denn so sehr er doch schwatzenderweise um Tiefe bemüht ist, erhärtet sich doch der Verdacht,
dass es dieselbe überhaupt nicht gibt -
nicht in dieser, unserer oberflächlichen Welt.
Was soll ich dazu sagen ?
Vielleicht stimmt das sogar – oft finde ich beim Kratzen an der Oberfläche nicht die gewünschten Schätze,
und mir schwant, dass auch das beste Bohrgerät nichts weiter als Dreck zu Tage fördern würde,
aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.
Wenn Du, verehrter Leser, Dich mal selbst an der Oberfläche kratzt,
kannst auch Du froh sein, wenn Du bei Dir nichts Faules findest.
Falls Du eine Sie und vielleicht eine Mutter bist, bitte ich Dich, mal nach Deinem Sohn zu suchen,
denn vielleicht steht der grade irgendwo auf einer Anhöhe und wartet sehnsüchtig darauf,
von Dir gelobt zu werden...
gutes Gelingen wünsche ich dabei...
denn Du musst ihn wirklich sehr lieb haben !
Rupert 14.01.2012
Das Verschwinden des Weihnachtsmanns
Der Weihnachtsmann hat sich verirrt
Mit all seinen Geschenken
Das Hungerkind hat protestiert
Das PC-Spiel nicht akzeptiert
Nun kommt der Mann ins Denken
Und ist, wen wundert’s, leicht verwirrt !
Der schöne Coca Cola – Schriftzug
Leuchtend auf dem Schlitten
Er stillt den Armen nicht den Durst !
Und macht man aus den Elchen Wurst
Wird trotzdem noch gelitten.
Ist denn sein Weihnachtsfest Betrug ?
Hi Ho, auf nach Amerika
Und gleich zum Präsidenten !
Der sitzt geschützt im Weißen Haus
Kennt nicht den echten Nikolaus
Ein Zustand zum Beenden...
Wird unsrem Roten langsam klar.
„Dann werde ich halt arbeitslos...
ich sag mich von Sponsoren los !
ich bin doch längst ne Witzfigur !
Ein Bote der Profitsucht nur...
Auch wenn die reichen Kinder weinen
entweder allen oder keinen
mach ich das Fest zum Freudentag.
Nur ob der Bush das hören mag ?“
Das Weihnachtsfest ins Wasser fällt
Dank Terror-Attentaten
Der Weihnachtsmann kann es nicht fassen:
Man hat ihn gar nicht reingelassen
In die vereinigten Staaten
...denn plötzlich war da der Verdacht
Dass er gemeinsam Sache macht
Mit einem, der das Weihnachtsfest
Nicht feiert, weil er Moslem ist
Und dieser Herr nun, wiederum,
hat laut Geheimdienst hintenrum
nen sehr suspekten Freundeskreis
von dem der Weihnachtsmann nichts weiß...
... und meidet künftig unsere Welt.
Rupert 24.11./4.12.2004
Die richtige Bewerbung
Heutzutage bewirbt man sich nicht mehr in Feinrippunterhosen.
Die können Sie zwar zu Ihrem Privatvergnügen anziehen,
aber es schickt sich einfach nicht, auf Bewerbungsfotos
oder bei Vorstellungsgesprächen solche Dinger zu tragen,
glauben Sie mir.
Sie denken zwar vielleicht, die Unternehmer von heute
hätten keine Röntgenaugen, aber schon Kleinigkeiten können
verraten, was Sie anhaben oder besser was drunter ist.
Das macht die moderne Psychologie möglich,
und dann ist es eben so, wie Sie nicht denken:
die Unternehmer von heute haben Röntgenaugen.
Wenn Sie mit Ihrer Bewerbung erfolgreich sein wollen,
schreiben Sie möglichst aussageschwach,
eliminieren Sie Ihren persönlichen Stil
und sagen Sie um Gottes Willen NICHTS,
schon gar nicht über sich.
Bedenken Sie dabei immer, dass so etwas nämlich
schon andere Bewerber vor Ihnen gemacht haben könnten,
es könnten so bereits Dinge über Sie bekannt sein,
und dann kann jedes Ihrer Worte gegen Sie verwandt werden.
Beweisen Sie nichts, leugnen Sie nichts, sagen Sie nichts,
tun Sie so wenig wie möglich, damit Sie in Ihrem Job dann
gar nichts mehr tun brauchen,
aber bemühen Sie sich von Beginn an,
dabei so aktiv und kreativ wie möglich zu erscheinen,
denn es zählt stets der gute Eindruck, den Sie hinterlassen.
Denken Sie immer daran: Die Anderen machen es alle genauso.
Sie brauchen natürlich unbedingt einen PC dazu,
und wenn Sie den klauen müssen, weil Ihnen das Geld dafür nicht reicht.
Nur mit Hilfe dieser Geräte nämlich wird die angestrebte
Ausdruckslosigkeit Ihrer Bewerbung in formvollendeter Schönheit erreicht.
Merke: Wer einen persönlichen Computer hat,
der braucht keine eigene Persönlichkeit mehr.
Und wer keine eigene Persönlichkeit mehr braucht,
der kann sie sich auch schenken.
Schenken Sie sich also Ihre eigene Persönlichkeit und gehen Sie mit der Zeit.
Heute – in unserer aufgeklärten Zeit – heißt es ja auch nicht mehr:
„Geh mit Gott, aber gehe !“ sondern „Gehen Sie mit der Zeit, aber gehen Sie !“.
Je eher Sie gehen, um so früher können Sie sich dann erneut bewerben.
Kommen Sie dann wieder zu uns,
denn in der Zwischenzeit könnte sich ja wieder was geändert haben
und Sie haben es nicht mitbekommen, als Sie gegangen sind.
Ihre Arbeitsagentur wird Ihnen gerne einen neuen Termin machen.
Wir freuen uns, Sie dann wieder begrüßen zu können.
Aber da Sie nun mal schon heute hier sind, werden wir uns zunächst
ausführlich mit Ihrer aktuellen Bewerbung befassen.
Wir bringen sie zusammen auf den neuesten Stand und benutzen dafür
die bereitgestellten PCs. Falls Sie zuhause keinen haben,
können Sie hier ja schon mal vorarbeiten, dann speichern Sie
das Ganze auf einem sogenannten USB – Stick ab, und können so
alle Dateien auf jedem beliebigen PC weiterbearbeiten, der einen
USB – Anschluss hat. Kaufen oder klauen Sie sich also nur ein
neueres Modell mit handelsüblichem USB – Anschluss.
USB heißt so viel wie:
Unseren Scheiß Behalten !
Nachdem Sie sich Ihre eigene Persönlichkeit geschenkt haben,
dürfen Sie nämlich unseren Scheiß behalten.
Aber erst müssen Sie dafür Ihren Scheiß abtippen.
Von Vorteil sind dabei Kenntnisse in WORDS.
Wir werden Sie deshalb hier bei unserem Kurzseminar
in die Geheimnisse von WORDS einführen.
WORDS heißt WORTE.
Je besser Sie sich mit Worten auskennen, umso weniger Worte
müssen Sie benutzen, um gar nichts zu sagen.
Und das soll ja in Ihrer Bewerbung drinstehen.
Ein professionell geknipstes Foto ist dafür ebenso unabdingbar
wie ein Zeugnis, in dem Ihr ehemaliger Arbeitgeber sich
an die Regeln der modernen Zeugnisschreibung gehalten
und Sie auf die richtige Weise gelobt hat.
Nicht jedes Lob ist ein richtiges Lob.
In der modernen Zeugnisschreibung verbirgt sich
hinter so manchem Lob auch ein geradezu vernichtendes
Urteil, weshalb Sie bitte unseren extra dafür zuständigen
Fachmann nachgucken lassen, was denn Ihr ehemaliger
Arbeitgeber tatsächlich von Ihnen hielt.
Dies wird unser Fachmann Ihnen dann auch mitteilen,
danach können Sie sich, falls nötig, von
unserem Psychogen betreuen lassen.
Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn das Lob,
das in Ihrem Zeugnis steht, gar kein richtiges Lob ist.
Es hat ja auch niemand von Ihnen erwartet,
dass Sie richtig arbeiten.
Finden Sie sich damit ab, wenn Sie das Gefühl bekommen,
in der falschen Welt zu leben.
Je eher, desto besser.
Würden Sie in der richtigen Welt leben,
dann müssten Sie ja auch richtig arbeiten
und in Zeugnissen müsste erst Recht alles richtig drinstehen.
Fälschungen sind erlaubt,
wenn Sie also in Ihrem Zeugnis von Ihrem
ehemaligen Arbeitgeber nicht richtig gelobt wurden,
können Sie sich ja auch selbst ein falsches Zeugnis
mit richtigem Lob schreiben. Es ist ja immerhin Ihr Zeugnis.
Lassen Sie sich dafür von unserem Fachmann beraten,
damit Sie nicht versehentlich ein vernichtendes Urteil
über sich selbst mit einbauen.
Was das Foto betrifft, gilt stets das Motto:
„Gehen Sie in sich, nicht in einen Automaten !“.
Wenn Sie in sich angekommen sind, verstecken Sie bitte so gut wie möglich die eigene Persönlichkeit,
die sie sich geschenkt haben, damit das Foto
zur Ihrer aussageschwachen Bewerbung passt.
Am Besten, Sie bemühen sich, so auszusehen wie jeder andere,
wenn Sie dem Fotografen in die Linse schauen.
Lächeln Sie dabei. Ein falsches Lächeln ist immer noch besser
als eine echte Ablehnung. Auch debiles Grinsen schadet nicht,
wenn Sie dabei an etwas Schönes denken.
Unternehmer von heute haben Röntgenaugen, weshalb
die sich immer freuen, etwas schönes zu sehen, woran man denkt.
Lassen Sie die Unternehmer von heute also etwas Schönes sehen,
damit erhöhen Sie ihre Erfolgsaussichten bei der Bewerbung.
Vermeiden Sie pornographische Gedanken,
auch wenn der eine oder andere Unternehmer sie tatsächlich
ebenso als schön wahrnehmen könnte. Es ist nicht jeder so wie Sie.
Bedenken Sie: Sie haben keine Röntgenaugen und Sie sind nicht allein.
Der Fotograf ist auch noch da. Und der will ja auch was Schönes sehen.
Denken Sie also an etwas Schönes, wenn Sie lächeln oder debil grinsen.
Schließlich müssen Sie ja anderen Hohlköpfen sympathisch sein,
die sich ganz genau aussuchen wollen, wer bei ihnen wo reinkommt.
Und die werden sich das Foto ja ansehen müssen.
Die sehen sich dann, ob sie wollen oder nicht, ihr Foto an.
Und Ihr Zeugnis.
Und Ihr Bewerbungsschreiben mit dem Lebenslauf.
Und es soll ja alles zueinander passen !
Der Lebenslauf ist das Kernstück Ihrer Bewerbung.
Wie auch immer Ihr Leben verlaufen sein sollte,
fassen Sie sich kurz dabei, denn es interessiert keine Sau.
Listen Sie einfach möglichst lückenlos und umfassend
erst mal für sich selber auf, was Sie so alles erlebt haben,
und dann komprimieren Sie es anhand der Eckdaten,
um den Lebenslauf für Ihre Bewerbung ins Reine zu schreiben.
Es muss, anhand der Eckdaten, daraus hervorgehen, dass, wann
und wo Sie geboren sind, und dass Sie seither nicht verstarben.
Falls Sie irgendwelche Schulen besucht haben, wollen diese
Institutionen natürlich besonders erwähnt werden,
weshalb Sie Ihnen den Gefallen tun sollten, denn sie sind wichtig,
ja, sie sind um ein Vielfaches wichtiger als Ihr Leben.
Schreiben Sie nichts über Ihre Eltern und Geschwister,
schreiben Sie nichts über Ihre Freunde und Liebschaften,
erwähnen Sie aber bitte jede wichtige Institution,
die Ihnen in die Quere kam, und stellen Sie ihre Wichtigkeit heraus.
Ihre Hobbys können Sie, wenn Sie wollen, am Ende des Lebenslaufs
anfügen, aber achten Sie darauf, dabei so wenig wie möglich
über Ihre persönlichen Vorlieben zu verraten.
Die vor dem für Ihre Bewerbung erstellten Lebenslauf verfasste
Langfassung können Sie ja später als Biografie
bei irgendwelchen Verlagen anbieten.
Stellen Sie dann die verschiedenen Bestandteile in der
richtigen Reihenfolge zusammen.
Das Deckblatt kommt nicht zuerst.
Zuerst kommt das Anschreiben.
Das Anschreiben brauchen wir nicht gesondert behandeln,
weil sie darin sowieso nur „Guten Tag“ sagen und
Interesse an der Arbeitsstelle heucheln müssen.
Dann kommt das Deckblatt, am Besten mit dem Foto.
Dann kommen das Kernstück, der Lebenslauf,
und, als letztes, Ihre Zeugnisse.
Sie haben nun eine versandfertige Bewerbung.
Sie können sich mit diesen Dokumenten heutzutage auch online bewerben.
Aber Sie können kein Online-Vorstellungsgespräch führen.
Deshalb noch mal:
Heutzutage bewirbt man sich nicht mehr in Feinrippunterhosen.
Gelbe Flecken kann man auch anderswo hinterlassen.
Viel Glück dabei.
Ich übergebe mich nun,
und zwar an einen Kollegen.
( Eine etwa zwanzigköpfige Schar von Zuhörern klopft, als Anerkennung,
mit ihren Fingerknöcheln auf die Tische ).
Rupert 2002 / 2011
Friedensbewegung 1982 im Rückblick, 23 Jahre später,
Weihnachten 2005
Petting statt Pershing
Das war noch unsere beste Zeit friedensbewegt wie wir waren
damals heute bewegen wir unsere Ärsche nur noch
Aber gesungen wird nachher !
für den Teuro und loben alle Ehrenamtlichen, aber das
Gänsebraten ist ein Muss !
waren eben nun mal Illusionen damals Franz
Es ist ein Ros entsprungen
Alt* sieht heute älter aus denn je und unsere
der Stern von Bethlehem
Friedenstruppen werden dringend benötigt in
Sehet, wir bringen euch große Gnad
Afghanistan und anderswo die müssen sich ja
ich steh an deiner Krippe hier
auch mit irgendwas schützen in den Zeiten von Aids
Das sieht aber schön aus
persönlich geht es uns ja nicht schlecht wir sind lang nicht
Oh Tannenbaum
so hoffnungslos wie unsere Kinder aber die werden
Alles Verpackungskünstler !
es auch noch lernen und was sie an uns hatten
Wer liest das Weihnachtsevangelium ?
merkeln sie spätestens, wenn wir nicht mehr da sind
Und gebetet wird auch !
den ein oder anderen Profidemonstranten oder Hobbyhumanisten
hat’s ja schon erwischt Unfälle Suizide Krebs oder alles drei
Und zwar gemeinsam !
und ich bin immer noch Künstler nach einer kopflosen
Bauchphase heute gereift und abwechselnd kopf-
Apfel, Nuss und Mandelkern
und schwanzlastig der subversive Touch ging mit dem
jugendlichen Biss nicht verloren aber Sturm und Drang
Schöne Bescherung !
würde ich das nicht mehr nennen, Volkssturm auf Lebensmittel
und ständiger Harndrang schon eher man findet sich eben
damit ab dass man älter wird und letztlich DOCH
Christmette 22 Uhr
zur selben Rasse gehört wie Jörg Haider** aber FDP
Wenigstens ein Mal im Jahr !
kommt nicht in Frage wenn schon Koalitionen
Na gut, Geschenke jetzt auspacken...
dann mit nostalgischem Grün oder wenigstens GROSS
Das wäre doch nicht nötig gewesen !
die CDU/CSU hat sich ja auch gewandelt und Jamaika
ist nicht nur für Bob Marley Fans eine Option der wusste
ja damals schon wo’s wirklich langgeht weshalb er auch
kurz nach John Lennon den Abgang machte merke
Wir können das ja umtauschen...
wir mochten schon immer BEIDES Give Peace a Chance als Vorspeise
Aber nächstes Jahr ohne teure Geschenke !
dann Exodus dann Imagine und unbedingt War in der Liveversion
von Babylon by Bus We don’t need no more Trouble dazu ja genau !
Welche CD ?
Versager würde ich uns nicht nennen dann klänge ich wie Mutter
und der haben wir ja die Abstinenz vom Widerstand nie
Sarah Connor !
recht verziehen obwohl sie damals noch ein Kind war
Jingle Bells
und später ungeheures Glück hatte erst mit Papa und dann
Andre Rieu !
mit UNS den Kindern der sexuellen Revolution die unser Land
in einen beispiellosen Aufbruch führten wir konnten doch
nicht wissen dass wir in die falsche Richtung gelaufen
Roy Black auf Vinyl ist auch Kult !
sind das hätten doch DIE sehen müssen die vorangingen
und uns lila Tücher*** verkauften bis wir vorlogen Vegetarier
Im Namen des Vaters...
zu sein aber das Rauchen haben wir fast alle doch irgendwann
gesteckt und es auch keinem anderen mehr gegönnt
Aber nachher noch mal selber singen !
höchstens Hasch und den alten US-Militärschulranzen**** mit JOHN PLAYER
SPECIAL Aufschrift natürlich selbst hingefilzt haben wir auch noch
vielleicht kommt der eines Tages ja ins Pershing-Museum
Ihr Kinderlein kommet !
Endlager haha unsere Kinder dürften jedenfalls nicht
mit kleinen Plastikpanzern spielen wie wir noch sonst könnten die doch genauso wenig einen Leoparden lenken
und im Fernsehen läuft noch immer
Schweigt fein still !
ZU VIEL GEWALT obwohl Terminator EINS natürlich der Wahnsinn
ist und ein guter Schmuddelfilm zur RECHTEN ZEIT einer alten
desillusionierten Liebschaft mit Trauschein aus Steuergründen
Oh Du Fröhliche !
enormen Auftrieb geben kann kürzlich fand ich doch tatsächlich
einen in der Grabbelkiste wo draufstand
Alle Jahre wieder auf und nieder !
PETTING STATT PERSHING habe ihn aber nicht mitgenommen
weil das wäre uns zu soft gewesen dann doch lieber BUMSBOMBER
aber gegessen wird daheim und aufgegeben hab ich’s ja noch nicht
dass SIE bei MIR mal ABGEHT WIE EINE RAKETE ist ja sowieso
alles Fake und läuft auf billige Schmuddelstreifen hinaus
Süßer die Glocken nie klingen !
so ist das eben mit Bewegungen ohne Eigenmotorik aber unser Trieb
bleibt unzensiert und auf ewig alternativ sonst
gäbe es keine Alternative mehr wie in der praktischen Politik
Illusionsbefreiung ist doch auch was der Bücherschrank so voll
passt längst nix mehr rein und trotz Globalisierung ist Global 2000*****
ja nicht so eingetreten wie geschrieben steht so liest es sich viel
Heilige Nacht !
angenehmer damals hatte man vor lauter Pflichten sowieso keine Zeit
und keinen Kopf dazu erfreulicherweise aber fand man doch
Leise rieselt der Schnee !
rechtzeitig heraus dass ein guter Kopfhörer die halbe Miete ist und hat
wenigstens an einem heute noch dieselbe Freude wie damals Pink Floyd
Macht hoch die Tür !
die Doors Cat Stevens natürlich Peace Train was sonst und wenn es
keiner mitkriegt Barclay James Harvest aber das darf wirklich niemand
wissen schon gar nicht Wolfgang Niedecken******
zu BAP ohne Major gehen wir
Im Fernsehn ? Quo Vadis… Der kleine Lord… Stirb langsam... SISSI !
IMMER NOCH LIVE HIN auch wenn nach Vun Drinne Noh Drusse
nix mehr war wie bisher den 10.Juni spielten sie bisher immer mal wieder als
Zugeständnis an alte Zeiten Nostalgie für jede Generation bitte also
Also wie jedes Jahr !
auch für uns wir haben schon immer ein Vermittlungsproblem gehabt
und das weitete sich nach dem Mauerfall auf Gesamtdeutschland aus
aber der Ostwestkonflikt war gelöst und der Nato Doppelbeschluss*******
Was soll’s, morgen zu den Eltern ins Altersheim !
hat sich im Nachhinein eben doch als RICHTIG erwiesen denn es hätte
schon immer frei nach Queen I want it all heißen müssen
War wieder schön !
Petting und Pershing Geschlechtsverkehr und Weltuntergang wo ist nur der
Günther Strack******** man gönnt sich ja sonst nix außer der Lindenstraße
deren unerträgliche Langeweile das eigene ereignislose Dahinvegetieren
erträglich macht im Büro gibt’s ja längst PCs und wir laden uns
den Atomausstieg Häppchenweise runter die Lichter sollen selbst-
verständlich erst ausgehen wenn wir nicht mehr sind Hand aufs
Öl man kann ja sowieso nichts tun die machen eh was sie wollen
auch wenn es längst WIR sind und es beruhigt zu wissen dass sich
gewisse Dinge gegen die man protestieren kann ja doch niemals
ändern und um diese Werte zu verteidigen kann man ruhig schon mal
Keine Widerrede !
PERSHING STATT PETTING sagen schließlich ist Freddie Mercury mit
seinem Hedonismus an Aids gestorben und wir wollen immer noch leben
Es wird Zeit für die Kirche !
OHNE ZU WISSEN WARUM.
Rupert 24.12.2005
*Ehem. Fernsehmoderator ( Report Bayern ), der ursprünglich der CDU/CSU nahe stand und dann mit seinem
Buch „Frieden ist möglich“ zu einer Art Ikone der
Friedensbewegung wurde.
Hier wurde – man lese nach bei „Das Gewicht der Seele“ hier in meinen Notizen –
aus der Bergpredigt ein pazifistisches Manifest gemacht.
Als junger, idealistischer Mann sah ich es damals übrigens auch so,
die Praxis aber hat mir dann was ganz anderes gelehrt !
**Österreichischer Politiker der FPÖ mit deutlichem Rechtsdrall, später
mysteriöserweise verstorben bei einem Autounfall
*** Lila Tücher hat man damals gerne auf den Demos als „Erkennungszeichen“ getragen für die
Zugehörigkeit zur Bewegung
**** Ende der 70er war es eine Zeitlang Mode, den „normalen Schulranzen“ auszutauschen gegen
eine Originaltasche der US – Army.
Sah wirklich cool aus. Viele haben das JPS – Logo mit Filzstift draufgemalt...
Werbeträger für die Zigarettenindustrie, Militärschulranzen und lila Tuch
Gingen bei uns eine harmonische Verbindung ein
***** „Global 2000 – der Bericht an den Präsidenten“
war ein furchtbar dicker Wälzer, den man bei 2001 erstehen konnte und
schon damals Horrorszenarien wie Erderwärmung/Klimakatastrophe/
Überbevölkerung/Ressourcenknappheit etc. voraussagte.
Eine wissenschaftliche Studie, die von der US-Regierung in Auftrag gegeben
worden war. Viele haben’s gekauft, nur wenige wirklich gelesen, knochentrockener
Stoff. Es zählte, dass man’s besaß. Ich wollte den Text nicht ändern wegen aller Dinge,
die sich seither in erschreckendem Maß eingestellt haben und die
Horrorszenarien zur Realität machten. Wieso auch... ignorant ist die
Ich-Erzählerfigur ja sowieso.
****** Natürlich kennt man den von BAP.
„Von drinne noh drusse“, ihr 4. Studioalbum, war der Wahnsinnsabräumer
und enthielt mit dem „10. Juni“ eine Hymne für die Friedensbewegung.
Wer’s damals nicht miterlebt hat, kann es nicht nachvollziehen, wie die
Kölschrocker das ganze Land im Sturm nahmen.
Inmitten der „NDW“, zu der sie nicht gehörten aber mit der sie
„hochgespült“ wurden, sah man auf fast jedem Auto einen BAP-Sticker.
Ich machte diesen Index aber, um das mit BJH zu erklären.
BAP haben Mitte der 80er auf einem Open Air gespielt, bei dem
BJH den Headliner gaben.
Das Publikum bekam nicht genug von BAP und man hat ihnen den Saft abgedreht,
damit die Hauptattraktion noch rechtzeitig drankam.
Ich kenne einen Freund von Niedecken, der mir erzählte, dass Wolfgang
Seither nicht gut auf meine Lieblingsband zu sprechen ist.
Man kann es sich richtig vorstellen, wie er frustriert zuguckte,
weshalb man seinen Gig gewaltsam beendete, und dann BJH at their
rather worst zu hören und sehen bekam... das muss ihm den Rest gegeben haben.
Nur... ich hatte davon nix gewusst. Als ich dem Wolfgang ein Päckchen mit CDs
machte und ihn ungefähr 2005 damit tatsächlich erfolgreich hier in Freiburg abpasste,
bin ich mit dem beiliegenden Brief sicher in ein Fettnäpfchen getreten,
weil ich mich als BJH-Fan outete. Kurz darauf erzählte mir dann ein alter Bekannter
von der Geschichte. Ich hatte keine Ahnung, aber er ist mit Niedecken schon lange
befreundet gewesen und ich hätte ihm mein Geschenk mit Brief auch über diesen
Kanal weiterleiten können... stattdessen schleppte ich mich erkältet an den Bahnhof,
perfektes Timing nach Intuition... aber eben... Auweia !
Deshalb hab ich das hier eingeflochten.
Ansonsten: Als BJH-Fan muss man eine Menge einstecken,
deswegen: „Das darf wirklich niemand wissen“.
Mittlerweile bekennen sich so viele Leute dazu, aber eine Zeitlang dachte ich,
ich wäre ein Alien und alle, die damals wie ich die LPs gekauft haben, wären
verschwunden... unglaublich, wie man angeguckt wurde z. B. von Kollegen
im Tonträgerfachhandel. Es lief oft darauf hinaus:
„Du bist echt okay, auch Dein Musikgeschmack, aber... BJH ?
das verstehe wer will... na gut, jeder hat seine Macke !“
Vielleicht hatte ich ja nur mit den falschen Leuten zu tun, aber es war
Fast egal, in welcher Firma ich arbeitete, meine Lieblingsband galt
bei den meisten als so ziemlich das Allerletzte... sagen wir knapp „besser“
als DJ Bobo und Modern Talking, aber nur knapp !
******* Der „Nato Doppelbeschluss“ war damals von der sozialliberalen
Bundesregierung noch mitverabschiedet worden und einer der
„Hauptgründe“, um auf die Straße zu gehen.
Er setzte auf „Nachrüstung“ mit Pershings und Cruise Missiles,
Deutschland wurde zum Standort für Raketen mit Atomsprengköpfen
und damit zum potentiellen Angriffsziel für ebensolche Waffen aus
dem „Warschauer Pakt“, weil es um ein seltsames
„Gleichgewicht“ ging, egal, wie unsinnig es war...
wie oft kann man den „Gegner“ komplett eliminieren ?
Im Zweifelsfall reicht ja ein Mal aus.
„Die können uns 28 Mal kaputten, da müssen wir mithalten, sonst
nimmt man uns nicht ernst !“
Naja. Die Logik war alles andere als nachvollziehbar, aber das mit
dem „Gleichgewicht“ hatte wohl tatsächlich die „gewünschte Wirkung“,
allen Risiken zum Trotz... als Helmut Kohl an die Macht kam, hat er
in vielerlei Hinsicht, hier sowieso, den Kurs der vorherigen Regierung
weitergefahren ( Von wegen „Wende“... das war eine glatte Lüge ).
Später hat er erzählt, dass die großen Menschenmassen bei den
Demos ihn nicht kaltgelassen haben und er ein Mal für kurze Zeit
ein wenig „ins Schwanken kam“ und sich „gefragt hat, ob es wirklich
richtig ist“, aber eben nur kurz, weil er schnell wieder überzeugt war
von der Argumentation hinter dem Doppelbeschluss.
******** An den kann man sich hoffentlich noch erinnern...
gewichtiger Schauspieler, erster Partner von „Matula“ beim
„Fall für Zwei“, „Onkel Ludwig“ bei den „Drombuschs“...
in den letzten Lebensjahren auch in der Werbung unterwegs...
als „Genießer“ prima für Genussmittel geeignet...
der Spruch „Man gönnt sich ja sonst nichts“ ist seither für mich
untrennbar mit ihm verbunden, obwohl es ihn natürlich schon lange
vor dieser Werbung gab. Man hat’s ihm einfach abgenommen !
Die Bundespräsidenten
Alle Politiker,
die entweder nicht fähig oder nicht willens sind,
Regierungsverantwortung zu übernehmen,
ob jung oder alt,
sollten sich zusammenschließen,
um das Amt des Bundespräsidenten
gemeinsam auszufüllen.
Es wird nämlich Zeit,
dafür
eine neue Partei zu gründen,
die Partei
„Die Bundespräsidenten“.
Nach entsprechender Verfassungsänderung
und nochmaliger Ermahnung der Bürger zu
„mehr Eigenverantwortung“,
kann dann die jeweils gewählte Regierung
unmittelbar nach ihrem Wahlerfolg
und unter Beibehaltung aller Pensionsansprüche
nach dem Antritt bereits wieder
von allen Posten zurücktreten
und sich der „Partei der Bundespräsidenten“ anschließen,
die von niemandem gewählt werden kann
aber immer „regiert“.
Offiziell kann die Politik
dann aber gleich
von den internationalen Großkonzernen
gemacht werden.
Das wäre nur konsequent,
die Gesetze werden von den „Bundespräsidenten“
wie immer abgesegnet und unterschrieben,
dann können sie sich wieder der Repräsentation widmen.
Sie dürfen, ja sollen zwar auch was sagen,
aber zu sagen haben werden sie gar nichts mehr.
So wird es auch keine Bestechung mehr geben müssen,
alles wird endlich mit rechten Dingen zugehen
und keiner kann sich mehr beklagen.
Das lernt man dann als aller Erstes in Gemeinschaftskunde,
so dass alle darüber Bescheid wissen
und garantiert auch niemand mehr enttäuscht sein wird.
Einen Nachteil hätte das allerdings:
Das wäre das Ende des politischen Kabaretts.
Als Liebhaber desselben habe ich also auch
über eine Alternative
zur fälligen Parteigründung
nachgedacht.
Und die könnte nur
völlige Vereinnahmung
heißen.
Man dürfte gar keinen Unterschied mehr sehen
zwischen dem „Bericht aus Berlin“
und „Neues aus der Anstalt“.
Und dafür müssten die Politiker selbst sorgen.
Zumindest aber müsste man
als gewählter Politiker
allen Ernst,
der dem politischen Kabarett zugrunde liegt,
negieren,
in dem man so tut,
als ob man es ernst nähme.
Und gemeinsam mit den Kabarettisten,
am Besten,
ohne dass sie es merken,
eine Opferrolle etablieren,
ungefähr so:
„Wir sitzen ja alle im selben Boot:
Politiker wie Kabarettisten.
Wir alle brauchen Kritik...
und wenn sie uns nicht mehr kritisieren könnten,
wären sie ihren Job los.
Der Protest gegen unsere Politik –
Von der ja alle wissen müssten, dass es gar nicht unsere ist –
und der Protest gegen diese Art Kritik daran
haben ja eines gemeinsam:
Sie bringen nichts.
Weshalb also sollten ausgerechnet wir protestieren ?
Wo wir doch bestens versorgt sind ?
Nein, ab heute machen wir mit.
Wir sind ja leider keine Künstler,
aber wir bewundern die Fähigkeiten dieser Leute
und können über uns selbst lachen.
Wenn wir uns anstrengen und genug von ihnen
lernen,
dann werden vielleicht doch noch
Künstler
aus uns,
und es spielt doch keine so große Rolle,
ob man uns nun als Politiker
oder als Künstler
nicht ernst nimmt,
Protest ist so oder so
sinnlos.“
So hebt sich dann alles wunderbar gegenseitig auf
und verschwindet in einer einzigen Lachwolke.
Zusammen mit unserer Demokratie.
Man würde eben die Fassade noch aufrecht erhalten,
damit es wenigstens noch politisches Kabarett geben kann.
Ansonsten bleibt
die Partei der
„Bundespräsidenten“
und ihre baldigste Gründung
in meinen Augen
absolut
alternativlos.
Rupert 2005
Überarbeitet 2011
Der perfekte Heiratsantrag.
„Geliebte Sonja,
ich bin kein Mann der großen, romantischen Worte, aber das weißt Du ja.
Ich bin eher ein Mann der Buchstaben.
Und als Mann der Buchstaben ist für mich entscheidend,
dass Du so sehr S wie auch G bist.
S steht für „Schön“, G steht für „Gut“.
G steht aber, verzeih mir bitte, auch für „Geil“.
Gut ist geil für mich, und geil für mich ist gut.
Tja.
Und damit genügst Du meinen Ansprüchen und ich kann mich,
da die Grundvoraussetzungen erfüllt sind, endlich trauen, von Ehe zu sprechen.
Erschwerend kommt für mich als Motivation für diesen Schritt hinzu,
dass Du auch noch eine Grundvoraussetzung für Männer wie mich erfüllst,
bei denen womöglich das S wegfällt, weil sie nicht schön sein müssen,
zumindest nicht so schön wie die Frau, die sich mit ihnen abgibt.
Du bist nämlich auch noch I !
I steht für „Interessant“. Und auch das ist eine Doppelgleichung, denn
wenn Du nicht auch „Intelligent“ wärst, dann wärst Du für mich unmöglich
auch noch „Interessant“. Ob Du mich S findest, weiß ich nicht,
aber ich bin Dir G und hoffe doch sehr, dass meine Intelligenz mich auch
für Dich interessant macht, denn dann bin auch ich I.
G muss aber unbedingt sein, bei Männern wie Frauen.
Wenn sie dann auch noch I sind, können sie nach dem G einen Punkt machen !
Zu viel G schadet nämlich möglicherweise der Gesundheit...
Nicht G aber hieße „Nicht Gut“, und was nicht gut ist, kann auch für eine Ehe
nicht gut sein, auch dann nicht, wenn man einen Punkt macht.
Ich bin sehr froh, mit Dir eine Frau gefunden zu haben,
die S und G und sogar noch I ist.
Deshalb bitte ich Dich hier in aller Form um Deine Hand.
Sonja, willst Du meine F werden ?
Ich werde Dir ein guter M sein, darauf kannst Du Dich verlassen.
Ich will Dir bei Deiner Entscheidungsfindung keine weiteren Ratschläge geben,
weil die mich ja disqualifizieren könnten,
aber falls auch ich für Dich S und G und I bin, dann solltest Du „Ja“ sagen.
Mir genügt Dein „Ja“ aber auch schon, wenn ich G und I bin, S muss ich ja
nicht unbedingt sein, Du bist ja für uns beide schön.
Ich weiß, das klingt alles sehr umständlich, aber trotz meiner Verstandesbetontheit
kannst Du Dir S wie Sicher sein, dass ich Dir mit ganzem Herzen zugeneigt bin.
So, wie ich nun mal bin, wäre es mir unpassend vorgekommen,
wie der Rest der Männerwelt mit Rosen und einem heutzutage fast bedeutungslos klingenden
„ich liebe Dich“ um Deine Hand anzuhalten.
Ich empfinde tiefe Leidenschaft für Dich, werde Dich gewiss immer achten und
Deiner Gleichberechtigung stets Rechnung tragen, denn für Herrschaftskriege
unter den Geschlechtern sind wir wohl beide nicht mehr jung genug.
Selbstverständlich hast Du Zeit, Dir Deine Antwort zu überlegen, aber bitte warte nicht zu lange damit,
denn ich muss wissen, woran ich bin und im Notfall eben auch für ein Leben alleine weiterplanen.
Mir ist natürlich klar, dass zu einer glücklichen Ehe auch ein T wie „Treue“ gehört,
jedenfalls für die meisten, habe aber keine Bedenken, dass wir füreinander alles
sein können und verlasse mich auf Dein Wort.
Auf mein Wort kannst Du Dich immer verlassen, das gilt auch noch dann als absolute Wahrheit,
wenn Du Dich lieber mit einem anderen Mann vermählst.
Denke aber auch dann stets dran: G und I, das muss ein Mann schon für Dich sein,
sonst lohnt sich der ganze Aufwand gar nicht und Du kannst sofort einen Punkt machen, bist aber dann damit allein.
Und noch eins will ich Dir gleich mit auf den Weg geben, für den Fall, dass Du
Dich gegen mich entscheiden solltest, vielleicht weißt Du’s ja schon,
bei Männern ist „geil“ nicht immer auch gleich „gut“.
Vielleicht hast Du’s schon festgestellt, weil Du die Erfahrung gemacht hast,
dass es noch lange nicht heißt, dass ein Mann gleich gut ist wie ein anderer geiler Mann, nur weil er auch geil ist...
Das war ein Scherz... um mein H auch noch mit ins Spiel zu bringen,
H wie „Humor“.
Neuesten Umfragen zufolge legt ihr Frauen ja großen Wert aufs H bei den Männern,
ich will da also nicht zurückstehen und denke auch, dass ich gut aussehe mit meinem H...
neben den Geschlechtsrivalen, mit denen ich mich messen muss...
H also habe ich auch, was bedeutet, dass ich eine gute Wahl wäre und deshalb
mache ich mir berechtigte Hoffnungen auf Dein „Ja“, denn G und I und Hahaha...
das sind schon Qualifikationen, die ich für mich in die Waagschale werfen kann,
ich bin schließlich ansonsten auch gern für Dich DA, nicht nur für eine Nacht,
einen Monat, ein Jahr...
auch reimen kann ich wunderbar,
in dieser Suppe ist kein Haar...
und was auch immer vorher war
ich komm bestimmt gut damit klar !
Du siehst, bei mir ist auch das P
für Poesie und Phantasie...
hast Du gedacht ich hätt es nie
tät es mir weh...
dran Zweifeln ist wohl obsolet,
für Dich bin ich auch ein Poet !
Weil sich hier alles um Dich dreht
hoff ich doch, ich bin nicht zu spät
und werd nun meine Rede schließen
um Dich nicht mit zu verdrießen...
damit... hieße es korrekt,
Entschuldigung, noch nicht perfekt
bin ich, solang die bessre Hälfte
nicht die meine wurde
gehn mir auch manchmal die Gleichlaute aus.
Jetzt ist es endlich raus,
Du bist die Eine
Und wirst’s bleiben als die Meine,
stellst Du keinen dummen Fragen
werd ich Dich auf Händen tragen
leg Du mich ruhig an die Leine
von dort seh ich Deine Beine
und es regt sich ein Verlangen
dass mein Herz beginnt zu bangen
um Funktionen im Gehirn
die lassen sich durch Dich verwirrn
doch bisher ging es immer gut
deshalb fasste ich auch den Mut
mein S, mein G, mein I, mein Schatz:
an meiner Seite ist Dein Platz !“
So weit, so gut,
dachte sich Norbert, nachdem er diesen Text auswendig gelernt
und auf der Straßenbahnfahrt zu Sonja perfekt vor sich hingesagt hatte.
Er sollte aber den perfekten Heiratsantrag gar nicht mehr zum Vortrag
bringen, weil nicht nur am Vortag
sondern auch bei Norberts Eintreffen bei Sonja
da ein anderer Mann im Bett lag.
Die Rosen, die ein andrer brachte,
warn das, was Sonja glücklich machte...
an Heirat dachte sie gar kaum,
mit Norbert nichtmal mehr im Traum
der brachte kluge Sprüche an,
nicht unbedingt das, was den Mann
im Pflichtfall auch zum Manne macht,
ein andrer kam und hat gelacht...
„ich liebe Dich“ hat der gesacht,
die Rosen noch dazu gereicht
fürs Schlafzimmer hat’s ausgereicht
ob G ob I ob H ob P,
potent war der... oh jemine...
der Norbert hörte Sonja keuchen
und konnt ihr Herz nicht mehr erreichen
der Heiratsantrag war perfekt
doch hätte Sonja ihn gehört hätt’
sie dem Norbert was gesteckt...
was der sich ausgerechnet hatte...
nicht nur der Andere auf der Matte
war ihr ein Grund, hier „Nein“ zu sagen
bis Norbert kam, um sie zu fragen
und seinen Text vollendet hatte
lief bei ihr längst ne andere Platte
und wie die Frauen nun mal sind –
wer Fehler sucht, der sie auch findt –
war auch am Antrag in Vollendung
die eine oder andere Wendung
die – wo wer sexuell frustriert ist –
genügend Anlass zum Moniern ist
S... das steht nicht nur für „Schön“,
ach, Norbert, hast was übersehn,
denn ne interessante Frau
wie Sonja ist auch megaschlau
sie weiß und nimmt sich, was sie will
Verstand ersetzt nicht das Gefühl
Ach Norbert, wirst ne Andere finden
um Dich treu an sie zu binden
für Sonja aber, das ist klar,
war irgendwas vom I nicht da
der Lover mit dem Rosenkauf
setzte damit das Pünktchen drauf !
Rupert ca. 2003, überarbeitet 2011
Stilsicher
Dieser junge Mann da
Siehst Du ihn ?
Er hat den Bogen raus
Macht Karriere
Zieht die Leute mit
So was brächte ich nicht fertig.
Und Du ?
Schau Dich doch an !
Sagten sie
Ja
Sagte ich
Er hat den Bogen raus
Ich bin nicht der Typ für so was
Und ihr, die ihr im Kollektiv sprecht
Seid eher dafür geschaffen
Euch mitziehen zu lassen
Aber ich bring das nicht fertig.
Was willst Du dann machen
Fragten sie
Was willst Du machen allein
Wenn Du nicht mit uns gehst ?
Du hast keine Chance
Nicht im Geringsten
... so wie Du aussiehst !
Versuch es doch mit Sex
Sagte einer
Ja, versuch es doch mit Sex
Oder mit Religion
Sagte ein anderer
Du hast da doch was drauf, oder
Warum studierst Du nicht ?
Er gäbe einen guten Vikar ab
Tuschelte ihm sein Weib zu
Ja
Sagte ich
Ich gäbe einen guten Vikar ab
Nur behalte ich ihn lieber
Wer weiß, wo er landen würde
An Euerer Seite
Spöttisch ist er auch noch
Sagte das Weib
So wird er’s nie zu was bringen
So wie der junge Mann da
Mit Charisma
Sagte ihr Mann
Nun
Sagte ich
Ich glaube, dass alles möglich ist
Und dieser junge Mann da
Hat es mir bewiesen
Oder ist es etwa nicht erstaunlich
Dass jemand so stilsicher laufen kann
Der eigentlich auflaufen müsste
Da der Bogen, den er raus hat
Sein Rückgrat ist
Und ohne ein solches
Wie ihr alle wisst
Ein Mensch gar nicht laufen kann ?
Rupert 23.3.1997
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Das Jüngste Gericht als Gericht für den Jüngsten
(You Feed Whom You Eat For)
Liebes Baby,
Du wirst begeistert sein,
denn heute gibt es
einen ganz, ganz leckeren Brei
mit vielen Vitaminen
aber auch mit Keimen drin,
die Dich für den Rest Deines Lebens
resistent machen
und Giften,
die dann bestens gegen die Profitsucht
und die Machtgier immunisieren,
ohne die solche Gifte gar nicht
in die Nahrung gelangt wären.
Du bist gesund,
Du kannst das alles vertragen
außerdem machen wir es so süß,
dass Du den Geschmack für immer
lieben wirst.
Du bist es ja sonst gewohnt,
für Mama und Papa und Oma und Opa
und Tanten und Onkels
zu essen,
aber bei diesem Brei machen wir das
ein bisschen anders,
diesen Brei wirst Du mal nicht
für Leute essen,
die Dich wirklich lieb haben,
sondern für alle,
denen er ganz sicher nicht mehr so gut bekäme
wie Dir.
Und das ist wiederum gut
auch für Mama und Papa und Oma und Opa
und Tanten und Onkels
und sowieso alle, die Dich lieb haben.
Es wird ein Gericht
ohne Gleichen
...also:
Wohl bekomm's !
Ein Löffelchen für Dieter Bohlen...
ne, war nur Spass, brauchst es ned wieder auszusabbern...
Ein Löffelchen für Angela Merkel...
lecker, was ? Und wie es denen erst schmecken wird, Schatz....
aus Dankbarkeit noch ein Löffelchen für Barack Obama,
bevor er dann endlich weg ist...
aber bereits ein erstes Löffelchen für Donald Trump,
damit er gleich weiß, was ihn erwartet...
ein Löffelchen für Wladimir Putin
ein Löffelchen für Boris Johnson
ein Löffelchen für Rupert Murdoch
ein Löffelchen für die Investmentbanker
ein Löffelchen für die Broker und Spekulanten an der Börse
ein Löffelchen für die Umweltschutzterroristen
ein Löffelchen für die Umweltverschmutzer
ein Löffelchen für alle Faschisten
ein Löffelchen für den IS
ein Löffelchen für die religiösen Sklaven des Geldes
ein Löffelchen für falsche Christen
ein Löffelchen für die Masters of War...
(wird fortgesetzt bis alle dran waren, die es verdienen...)
Rupert 30.12.2016
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Gutes Neues !
Also die Schreie
neulich
aus meiner Wohnung
die gehörten
dieses Mal
zu Silvester
wie für andere
die Böller
und sie waren auch wirklich
für etwas gut.
Sie hörten dann ja auch auf
wenigstens
als ich mit der Polizei drohte
...alles muss man selber machen
als allein erziehender Vater,
naja...
aber wir haben dann doch gemeinsam
und in Frieden
aufs neue Jahr angestoßen
meine Kinder
und ich.
Weil es eben wahr ist
was man so sagt
so was
kommt eben auch in
den besten Familien vor.
Ich ziehe ja sowieso um
und dieses eine Mal
und dann noch am Ende des Jahres
trieb endgültig
die bösen Geister
aus dem Haus.
Wenn ich dann auch noch
weggezogen bin
und meine Kinder endlich
ihre eigene Familie gründen
müsste eigentlich
der Weltfrieden
ausbrechen
jedenfalls
da, wo ich zuvor
gewesen bin.
Wo ich dann bin
fällt mir sicherlich auch
etwas ganz Neues
zum nächsten Neuen Jahr ein
wenn es
vor lauter Weltfrieden
denn auch kommt
aber ich mache mir
da wirklich
keine Sorgen,
so wie die schreien können nämlich
sorgen ja meine Kinder sicher
schon dafür.
Ich gebe aber zu
also nur falls sie jemand gehört hat
diese Schreie die waren echt
abartig
und so was passiert bei mir
nie wieder,
versprochen
und wenn ich
meine Kinder umbringen muss
denn
so was geht ja gar nicht,
dann doch lieber Böller,
aber ausprobiert wollte es
eben doch sein
und natürlich
übernehme ich
die volle Verantwortung !
Rupert 01.01.2017
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In niedlicher und anderer Version
(Der Hilfsroboter)
"Die niedliche Version ist auf absehbare Zeit nicht mehr erhältlich,
tut mir leid, mein Chef persönlich, also ich, hat kürzlich mit dieser bei Betrieb und Kundschaft
gleichermaßen unpopulären Maßnahme für ganz schön dicke Luft gesorgt.
Aber da ist gar nichts zu machen, jetzt muss erst die andere Version abverkauft werden,
ehe man an eine Neuauflage auch nur denken kann,
denn von der anderen Version liegen nun seit geraumer Zeit noch zu viele Exemplare auf Halde,
und die müssen auch weg, die haben jetzt sozusagen Vorrang.
Wieso man die andere Version überhaupt hergestellt hat ?
Na weil sie sehr zweckmäßig orientiert, formschöner und im Alltag
nützlicher ist, auch wenn die ganzen Nettigkeits- und Streichelfeatures wegfallen.
Das ist, wenn Sie mir verzeihen, wie bei einem richtigen Mann:
Wenn Sie einen geheiratet haben, lässt er auch gern nach einer Schonfrist
die Nettigkeits- und Streichelfeatures bei sich wegfallen und das Wesentliche bleibt übrig.
Aber nicht selten ist das, was an Wesentlichem übrig bleibt dann eben doch wertvoller
als ein devoter Süßholzraspler, der keinen Meter selber denkt und jede Verantwortung ablehnt.
Ach Entschuldigung, nicht dass Sie glauben, ich würde Ihren Mann kennen...
ich meine nur.
Wir konnten damals jedenfalls gar nicht ahnen dass und wie sehr
das Modell „Freund und Diener“, die niedliche Version eben,
quasi als Kuscheltier und brave Arbeitsbiene wie kritikloser Abnicker
und Watschenmann in Personalunion derart der Renner werden würde,
das hat uns dann doch sehr überrascht,
wissen Sie.
Wir kamen mit den Bestellungen gar nicht mehr hinterher,
während die andere Version, das Modell „Beschützer und Helfer“, dieser Klientel dann
offenbar zu selbständig, zu dominant und autoritär und, das sollte man auch sagen,
zu intelligent ausgefallen ist, obwohl gerade diese Art Kundschaft mit ihm beizeiten
sogar einen besseren Freund und Diener bei sich hätte... finde ich.
Ah, das interessiert Sie jetzt weniger... aaahsooo... Sie haben Ihren alten,
defekten „Freund und Diener“ im Autokofferraum mit ? Zum Umtausch ?
Ausgeschlossen, aber gut, ich schau ihn mir mal an,
vielleicht krieg ich den ja wieder repariert.
Jedenfalls... es regt den Chef, also mich,
dann doch immer wieder auf, dass die männlicheren Attribute des „Beschützer und Helfer“,
die uns bei der Entwicklung und Herstellung deutlich teurer kamen,
aber letztlich das qualitativ hochwertigere Produkt ergaben,
aus rein zeitgeistigen Gründen und teilweise sogar auch wegen Dummheit
vor allem bei der Zielgruppe der weiblichen Konsumenten derart unbeliebt sind,
dass nicht einmal mehr der reduzierte, günstigere Abgabepreis
zu einer Nachfragesteigerung führte.
Ah, da ist ja der Gute. Was haben Sie denn mit seinem linken Arm gemacht ?
Vorsichtig heben, hier geht’s lang. Genau da abstellen, ich guck gleich mal rein
in seinen Brustkorb. Mamma mia das sieht nicht gut aus.
Den können Sie vergessen, der ist hin.
Unter uns gesagt: Wir verkaufen hier das Edelste und Beste weit unter Wert,
während wir uns an dieser niedlichen Version hätten dumm und dämlich verdienen können.
Der Chef aber, also ich, wollte um kein Geld der Welt "dumm und dämlich" werden,
denn davon, so sagt er, gibt es ja schon viel zu viele Exemplare auf der Welt,
also haben wir das Modell „Freund und Diener“ trotz hoher Nachfrage nie im Preis angehoben,
es ist schließlich weniger belastbar und was dabei rauskommen kann,
das sehen Sie ja jetzt.
Aber aus dem selben Grund, so sagt der Chef, also weil er weder dumm noch dämlich ist
noch irgendjemanden für dumm verkaufen will,
hat er es nach der letzten Charge nicht mehr nachbestellt,
tut mir also leid für Sie, dass ausgerechnet Ihr Exemplar nun irreparabel funktionsuntüchtig
geworden ist. Nein, da ist nichts mehr zu machen, Ersatzteile gibt es auch keine mehr,
außerdem steht doch in der Bedienungsanleitung, dass Sie es nicht übertreiben sollen,
dass die Kuschelfeatures nicht als Einladung zum Produktmissbrauch betrachtet werden dürfen,
weil sonst die Gefahr der Programmbeschädigung besteht,
und genau das, verzeihen Sie, scheint mir hier der Fall zu sein.
Sie haben ihr Modell selbst geschrottet, das können Sie jetzt auch getrost selbst entsorgen,
dafür sind wir hier nicht zuständig.
Ja, nehmen Sie es meinetwegen wieder mit nach Hause und benutzen Sie es als Deko-Objekt,
aber für etwas anderes ist es sicher nicht mehr gut und, wenn Sie mich fragen,
zu diesem Zweck gibt es weitaus Schöneres. Jaja, Sie hängen so dran,
aber heulen Sie mir nicht die Ohren voll.
Sie hätten das gute Stück eben besser behandeln sollen,
offenbar waren wie in der Bedienungsanleitung beschriebene,
erste auftauchende Defekte Ihnen nicht Warnung genug.
Irgendwann ist das Ding eben kaputt, wenn man es nicht sachgemäß bedient.
Was ? Sie haben sich den „Freund und Diener“ angeschafft,
um selber nie mehr Freund und Diener sein und damit auch
nichts mehr angemessen bedienen zu müssen ?
Sagen Sie das bloß nie meinem Chef, also mir, sonst machen Sie mich böse,
denn diese Einstellung ist ja Missbrauch schon im Ansatz, nein, so Leuten wie Ihnen
dürften wir eigentlich gar keins unserer Produkte mit nach Hause geben.
Für so Kunden, vergeben Sie mir, sind uns unsere Hilfsroboter zu schade,
wir tun das ja nicht allein des Geĺdes wegen,
wir sind stolz auf unsere Entwicklungen.
Nein, auch den „Beschützer und Helfer“ bekommen Sie jetzt nicht mehr
und umgetauscht wird hier sowieso nichts !
Sie haben meine Worte doch gehört und, auch wenn Ihnen das nicht gefällt,
müssen sie ernst nehmen, doch, doch, das war alles so gemeint.
Ja was glauben Sie denn, wen Sie die ganze Zeit vor sich haben ?
Einen bedeutungslosen kleinen Angestellten, der nichts zu sagen hätte ?
Ich BIN der Chef und beleidigen lasse ich mich von Ihnen schon gar nicht.
All diese Modelle sind mir ja quasi persönlich nachempfunden,
manche sind wegen der großen Ähnlichkeit auch schon im realen Leben
mit mir verwechselt worden, aber Sie haben recht, niedlich bin ich tatsächlich nicht,
zum Freund für Sie wird’s auch nicht langen und wenn Sie einen neuen Diener brauchen,
schaffen Sie sich eben von anderswo einen an,
auch Sklavenmodelle sind im Internet ja preisgünstig zu haben.
Werden Sie doch mal erwachsen und finden Sie sich eben damit ab,
dass es mich nicht mehr in niedlich sondern nur noch in männlich gibt.
Nehmen Sie doch wenigstens ein Mal die Realität so, wie sie ist
und hören Sie auf, zu jammern !
Ihr bester Freund sei Ihnen genommen worden...
und nur weil wir dieses Modell nicht mehr herstellen,
sind wir jetzt schuld daran, dass Sie keinen mehr haben.
Klar, wir fangen nun Ihretwegen gleich wieder mit der Produktion an,
so können Sie sich dann den Gang zum Psychiater und ne teure Therapie sparen, was ?
Nein, tut mir leid, Ihr beschissenes Leben müssen Sie schon selber
auf die Reihe bringen, dafür gibt’s keine Roboter.
Das ist doch nicht möglich... geben Sie jetzt endlich Ruh,
wir sind hier in keinem Kindergarten.
Also wenn Sie mich fragen bräuchten Sie mal wieder dringendst
was für Ihren Hormonhaushalt, ich meine...
wohl schon lang nicht mehr so richtig rangenommen worden, was ?
Tun Sie doch jetzt nicht so beleidigt, achherrjemineeee... wissen Sie was ?
Sie werden aber mir wirklich lästig und Beleidigungen aus Ihrem Mundwerk
habe ich mir auch schon genug angehört.
Sie verlassen jetzt umgehend mein Geschäft und nehmen auch Ihren Schrott mit,
sonst bekommen Sie noch eine Gratisvorführung in Punkto Effektivität
vom „Beschützer und Helfer“ !
Ja, da würden Sie Augen machen, und ob... Sie mich auch...
Dreckspack... raus hier, aber dalli !“
Rupert am 09.01.2017
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Ganz genau das
Ganz genau das,
was und wie Sie es sich da vorstellen,
also ganz genau das
...das geht eben nicht.
Ich habe alles genau durchdacht,
jede Eventualität mit einbezogen
und alle Optionen genauestens
durchkalkuliert,
doch es ginge auch nicht für
noch mehr Geld,
falls Sie das meinen,
es geht, streng genommen,
überhaupt nicht
und es stellt sich auch die Frage,
wieso es denn ausgerechnet
ganz genau das
für Sie sein muss,
als ob es nicht auch etwas anderes,
meinetwegen etwas ähnliches
sein könnte,
denn da ließe sich dann
durchaus noch was machen,
aber ich hab Sie schon verstanden,
Sie wollen eben
ganz genau das,
obwohl das nun mal,
ob Ihnen das gefällt oder nicht,
nicht geht,
in absehbarer Zeit auch nicht gehen wird,
möglicherweise niemals,
wahrscheinlich nur in einer anderen Welt,
einem anderen Universum,
einer Ihnen wunschgemäßen Schöpfung
mit anderen physikalischen, chemischen, biologischen
und auch geisteswissenschaftlichen Gesetzen,
nicht jedoch in dieser,
da können Sie machen, was Sie wollen,
klagen, bei wem und so lange Sie wollen,
jeder wird Ihnen dasselbe sagen wie ich,
jeder mit funktionierendem Verstand,
jeder, der sich auch nur einigermaßen auskennt
und eine Ahnung vom Leben hat.
Warum Sie so engstirnig und alternativlos
an die Sache herangehen,
das verstehe, wer will,
aber da es nun mal
ganz genau das
sein soll
und gar nichts anderes,
nicht mal etwas ähnliches
sein darf,
betrachten Sie den
von Ihnen erteilten Auftrag
als undurchführbar und damit
abgelehnt.
Klar können Sie
ganz genau das
auch selber versuchen,
Sie werden aber,
so glauben Sie mir doch,
scheitern,
und falls auch noch andere
auf die selbe dumme Idee kommen,
werden Sie auch nicht
der letzte sein,
der an
ganz genau dem
scheitert.
Und durch einen gemeinschaftlichen
Versuch
wird sich auch nichts dran ändern,
dann scheitern Sie eben
gemeinsam mit anderen
an ganz genau dem,
aber Scheitern werden Sie
ganz bestimmt,
denn
ganz genau das
ist was, worauf Sie
Gift nehmen können,
so sicher ist es,
dass es nicht
funktioniert.
Sie haben recht, Sie sind
auch nicht der erste,
der mit
ganz genau dem
ankam und meinte,
dass es doch
gehen müsste,
aber ich habe es mir
deswegen
dennoch nicht einfach gemacht,
ich habe wirklich noch mal
alle Möglichkeiten
abgecheckt,
hätte ja sein können,
dass ganz genau das
inzwischen
doch möglich
geworden wäre,
durch irgendwen,
irgendwas,
doch dem war nicht so für
ganz genau das.
Wieso ?
Ganz genau das
ist eben zu viel verlangt,
verstehen Sie ?
Da bekommen Sie
eher
eine Garantie für
dieses oder jenes ,
obwohl weder dieses
noch jenes
von irgendwem
so einfach garantiert werden kann,
trotzdem gibt es
Versicherungen, die
das machen.
Wenn Sie mich fragen,
handelt es sich dabei dann bereits
um Betrug am Kunden,
und der ist dann auch noch
irgendwie legal,
aber von mir
bekommen Sie nicht mal
dieses oder jenes
garantiert,
ich
garantiere Ihnen
nur eines,
und das ist dass
ganz genau das
auf gar keinen Fall
nicht mal illegal
irgendwie geht,
sorry.
Die Dinge sind eben so wie sie sind
und eine Durchführbarkeit von
ganz genau dem
ist bei diesen Dingen
nicht dabei,
es hat sich nicht ergeben,
sollte nicht sein,
und das hat gar nichts damit zu tun,
ob ich es persönlich
nun gut fände
oder nicht,
das spielt hier
überhaupt keine Rolle,
sehen Sie,
ich könnte,
genauso wie Sie,
ganz genau das
gut finden
und haben wollen,
aber
ganz genau das
würde trotzdem
nie und nimmer
ganz genau so
funktionieren.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ?
Hahaha Sie sind gut,
na meinetwegen beschweren Sie sich
eben dort,
die warten ja nur auf
ganz genau das,
also dass jemand wie Sie
mit ausgerechnet so was
zu denen kommt,
die haben ja eh nix Gescheites zu tun,
die können dann ja
auf Kosten des Steuerzahlers
Jahre verbringen
mit ganz genau dem,
hier ein Gutachten,
da eine Expertise,
vielleicht ein ganzes Gremium für
ganz genau das
einsetzen,
und am Ende kommt dann
was
heraus ?
Haha genau, nichts kommt da
bei heraus,
langsam kapieren sogar Sie was...
und sei es eben
ganz genau das,
nämlich nichts.
Unser schöner Planet
ist immer schon
ohne
ganz genau das
ausgekommen
und er wird auch
weiterhin
unbelastet
von der Unmöglichkeit
von ganz genau dem
seine Runden drehen,
denn ganz genau das
ist eben ganz genau das:
Ein frommer Wunsch
auf dem Wunschzettel
einiger weltfremder
Spinner...
womit ich nichts
gegen Sie
gesagt haben möchte,
obwohl, Verzeihung,
ganz genau das
ist,
wofür ich Sie halte ,
obwohl Sie ja bloß
ein kosmopolitischer
Franzose
sein müssten,
bei dem ganzen Geschwafel
von
Freiheit,
Gleichheit
und Brüderlichkeit.
Aber funktioniert denn
ganz genau das
wenigstens in Frankreich ?
Sie arbeiten dran ?
Sehn Sie,
ganz genau das
hat auch mein Vater
immer zu mir
gesagt,
wenn ich ihn fragte,
wann es denn nun
so weit sein wird
und wir zusammen
Michael Jackson
auf seiner Neverland-Ranch
in den USA
besuchen:
„Ich arbeite dran“.
Sollte nie sein,
erst starb mein Vater,
dann auch noch
der King of Pop
und Sie träumen
eben
noch immer
von
Freiheit,
Gleichheit
und
Brüderlichkeit,
dabei ist doch
ganz genau das
so leid es mir tut
gegen die menschliche
und auch sonstige
Natur
gerichtet,
die da eben heisst:
Fressen und/oder gefressen werden
Meins oder Deins
Wie Du mir so ich Dir
Der Stärkere überlebt
Wer viel hat bekommt noch mehr
Wer wenig hat verliert auch das
Die zwei letzten Sprüche übrigens
stehen auch in der Bibel,
ja,
ganz genau das
soll sogar Jesus
gesagt haben,
da staunen Sie nicht schlecht,
was ?
Glauben Sie also ruhig an
seine Auferstehung,
aber erwarten Sie nicht von ihm
dass er an
bestehenden Besitzverhältnissen
etwas ändert,
wenn er denn wieder kommt.
Sagen Sie mir aber
auf wen Sie
nun
Ihre Hoffnung legen
wollen,
denn
Freiheit
Gleichheit
und Brüderlichkeit,
ganz genau das,
wird doch ohne
Änderung an
bestehenden Besitzverhältnissen
immer
eine Illusion
bleiben.
Nein, auch ich habe mal
an etwas
geglaubt,
besser gesagt
an jemanden,
aber das ist nun
schon lange her und
Michael Jackson
ist tot.
Sein Schuldenberg war dann
in Nullkommanix
durch die Tantiemen
der sich wieder
massenweise
verkaufenden Tonträger
abgetragen,
für die Sony war
ganz genau das
geradezu optimal
und ganz genau so
ist unsere Welt
und wenn es doch
tatsächlich
ganz genau das,
nämlich einen
dauerhaften Zustand
von
Freiheit
Gleichheit
und Brüderlichkeit,
geben sollte,
dann würde eine
Auferstehung der Toten
dem nicht wirklich
förderlich
sein,
denn dieser
dauerhafte Zustand
könnte einzig mit
dem Tod
erreicht
und auch
behalten werden.
Also lassen wir besser
ganz genau das
und beenden nun
unseren kleinen
Disput.
Sie können ja doch nicht
gewinnen.
Ihnen gehen die
Argumente aus,
Sie verwöhntes, verhätscheltes
im materiellen Wohlstand aufgewachsenes
Kleinkind,
das auch mit
über 50
noch immer nicht
gelernt hat,
dass man eben doch nicht immer
ganz genau das
bekommen kann,
was man gerade
will.
Verschonen Sie mich also
damit
und lassen es sich nun
ein für allemal
gesagt sein:
Ganz genau das,
was und wie Sie es sich da vorstellen,
also ganz genau das...
das geht eben nicht.
Rupert am 16.01.2017
__________________________________________________________________________________________________________
Es ist tatsächlich so, wie Sie dachten
Erschrecken Sie jetzt bitte nicht,
aber es ist tatsächlich so, wie Sie dachten,
und damit auch nicht
so, wie es Ihnen Ihre Eltern,
Ihre Lehrer, Ihr Hausarzt oder auch
Ihr Pfarrer immer erzählt haben,
nein, Sie hatten ja schon immer diese
komische Ahnung, dass da irgendwas nicht
stimmen kann, genauso wie bei den Politikern,
und Ihre Ahnung, die hat Sie da nicht getäuscht,
es ist tatsächlich wahr,
also das, was Sie immer vermutet haben,
Ihnen dann aber doch nie jemand gestehen wollte.
Sie sind also von Beginn an verarscht worden,
haben sich aber auch, trotz Ihrer Ahnung,
lange allzu willig verarschen lassen,
und nun, nach langem Zögern, aber doch,
sind Sie eben zu mir gekommen,
vielleicht in der trügerischen Hoffnung,
ich würde Ihnen widersprechen,
aber diesen Gefallen, den tue ich Ihnen nicht,
dafür könnten Sie ja gleich zurück rennen
zu Ihren Eltern, Ihren Lehrern, Ihrem Hausarzt
oder auch Ihrem Pfarrer.
Nein, ich kann es Ihnen bedenkenlos als reine
Wahrheit bestätigen, das, was Sie dachten,
und Sie werden es auch immer durch
die Realität bestätigt bekommen:
Sie gehören nicht wirklich dazu,
Sie gehören in Wahrheit ganz woanders hin,
und Sie wissen das auch.
Sie können es doch selber spüren,
wieso also vertrauen Sie Ihren eigenen
Gefühlen so wenig ?
Machen Sie doch kein größeres Problem daraus,
als es in Wirklichkeit eines für Sie ist,
Sie sind nicht der einzige Mensch,
der dieses Problem hat,
und wie die anderen auch,
können Sie lernen, damit umzugehen,
können Sie Ihre Zeit hier verwenden,
um vielleicht doch das Beste für sich
daraus zu machen.
Betrachten Sie Ihr Hiersein doch einfach so,
als säßen Sie in einem Wartezimmer,
und Sie müssen diese, Ihre Zeit eben
irgendwie rum bekommen,
am besten dann so sinnvoll wie möglich.
Nehmen Sie sich also zum Beispiel eine
der im Wartezimmer zahlreich
herumliegenden Zeitschriften,
um sich zu informieren über die Welt,
in der Sie gelandet sind,
in die Sie aber nicht hineinpassen.
Je besser Sie über diese Welt informiert sind,
umso besser finden Sie sich auch
als Alien in ihr zurecht,
Sie werden sehen, dass dies keine Schande ist,
und sehen Sie den Ihnen bevorstehenden Tod
als den Reisebegleiter an,
der Sie eines Tages aus dem Wartezimmer abholt
und in eine Welt bringt, in die Sie dann
hineinpassen.
Vielleicht wird Ihnen dieser Reisebegleiter
dann auch Ihre Fragen beantworten können,
so zum Beispiel wie es denn zu diesem Versehen
kommen konnte, wegen dem Sie
ausgerechnet
in ein solches Wartezimmer
hinein geboren werden sollten,
obwohl Sie da doch in Wahrheit
überhaupt nicht rein passen,
denn Sie gehören hier wirklich nicht dazu,
das sieht ja schon ein Blinder,
dass Sie in Wahrheit ganz woanders hin gehören,
es hat sich bisher bloß kein Mensch getraut,
Ihnen das auch zu sagen,
die haben Sie lieber alle
mit Ihrer Ahnung allein gelassen,
damit Sie nicht auf den Gedanken kommen,
dass Sie Ihre Umwelt vielleicht
zu sehr belasten so, wie Sie sind.
Tja, und sehen Sie, auch dieser Gedanke,
und ich weiß ja, dass er dann doch begann,
in Ihnen zu schwelen, ja, auch dieser Gedanke...
er entspricht der Wahrheit,
ich sage Ihnen das aufgrund meiner
Aufklärungspflicht und
der Vollständigkeit halber,
schließlich wollten Sie von mir ja auch
explizit die Wahrheit wissen,
also bekommen Sie die nun auch endlich
als reinen Wein
eingeschenkt.
Wie gesagt, es ist besser, Sie machen daraus
kein größeres Problem, als es in
Wirklichkeit eines für sie ist,
denn glauben Sie mir,
für Ihre Umwelt,
für Ihre Mitmenschen
und vor allem für all die,
denen Sie wirklich etwas bedeuten,
ist es ein viel größeres Problem,
sind Sie ein größeres Problem,
als alle Probleme, die Sie selbst haben,
solange Sie die nicht
künstlich aufbauschen.
Jetzt machen Sie doch kein Drama draus,
es ist mehr oder weniger doch
trotzdem
alles in Ordnung,
Ihre Umwelt trägt diese Last doch
mit Würde und wirft Ihnen davon
doch so gut wie gar nichts vor,
es ist eben nur tatsächlich so,
dass Ihre Gefühle,
sobald sie in diese Richtung gingen,
Sie nie betrogen haben,
denn im Grunde genommen
sind Sie völlig überflüssig,
man wäre prima ohne Sie ausgekommen hier
und würde Sie auch nicht vermissen,
wenn Sie gar nicht da wären,
aber Sie sind nun mal da,
wir haben uns damit abgefunden,
man ist immer noch dabei,
sich darauf einzurichten,
und so schlecht ist das doch bisher
gar nicht gelungen,
obwohl wir noch auf der Suche
nach geeigneteren Lösungen sind.
Wieso fangen Sie an, zu heulen ?
Lassen Sie sich doch von der Wahrheit nicht so
fertig machen, ich sagte Ihnen doch schon,
Sie sind nicht alleine mit Ihrem Problem,
Sie können sich ja auch mit anderen
zusammen tun, die dasselbe haben,
das steht Ihnen völlig frei,
wenn Sie wollen, dann gebe ich Ihnen
gerne ein paar Adressen
von Schicksalsgenossen und -genossinnen,
die sich auch darüber freuen,
wenn sie nicht so alleine sind
als ewig Fremde
auf diesem Planeten.
Natürlich gibt es auch da keine Garantie,
dass Sie sich dann miteinander verstehen,
denn ob nun der andere Ort,
an den Sie tatsächlich passen,
dann derselbe ist,
das ist so sicher nun auch wieder nicht,
aber versuchen können Sie es ja.
Wenn Sie jetzt nicht bald aufhören,
zu heulen, dann muss ich Sie leider
meiner Zelle verweisen,
denn das geht mir sonst zu nah,
und dann wird mir die Belastung zu groß.
Also reißen Sie sich gefälligst zusammen,
ich berate Sie schließlich gerne weiter,
Sie können mir jetzt auch gerne noch
Fragen stellen,
halten Sie nichts zurück,
ich weiß ja, dass Ihnen so schnell
keiner mehr die Wahrheit sagen wird,
Sie sind bei mir schon
an der richtigen Adresse,
ja, das haben Sie prima erkannt.
Suizid ?
Hören Sie bloß damit auf,
daran dürfen Sie nicht einmal denken,
das mag da, wo Sie hingehören, ja eine
akzeptable Lösung sein,
aber ganz sicher nicht hier bei uns,
und ein wenig müssen Sie sich
als Fremder
auch an unsere Kultur anpassen,
auch wenn mir schon klar ist,
dass Sie sich nie vollständig integrieren
werden können.
Sie dürfen weder sich selbst
noch irgendjemanden sonst
so einfach umbringen,
bloß, weil Ihnen Ihr Alienstatus
nicht gefällt,
immerhin haben Sie einen deutschen Pass
bzw. Ausweis und sind damit kein
Flüchtling, geschweige denn illegal hier,
nein, es handelt sich nur
um einen intergalaktischen Fehler,
und vielleicht holt Sie ja doch
statt dem Tod
noch ein Raumschiff ab,
das direkt von Ihrer Heimat
losgeschickt wurde, um nach Ihnen
zu suchen,
man kann ja nie wissen.
Eben, wenn Sie dann nicht mehr da sind,
weil Sie sich umgebracht haben,
was sollen wir dann den fremden Ankömmlingen erzählen ?
Wie stehen wir dann vor denen da ?
Nicht, dass die dann, mit ihrer uns überlegenen
Technologie, noch Ihretwegen einen Krieg anfangen,
weil die meinen, dass es Ihresgleichen bei uns
nicht gut ginge,
dass Sie hätten leiden müssen...
und so ist das dann doch auch wieder nicht,
so schlimm darf es für Sie gar nicht sein,
ich bitte Sie,
wir haben noch jeden irgendwie durchgebracht,
wenn sie nur bereit waren,
sich ein wenig anzupassen,
und das werden wir ja wohl von Ihnen verlangen können,
nach allem, was Sie die Kirche, die Krankenkasse,
den Staat und nicht zuletzt Ihre Eltern
bereits gekostet haben.
Sie können es doch trotzdem weit bringen,
denken Sie doch nur mal an Leute wie
Karl Lagerfeld, Tori Amos oder auch Otto Waalkes,
die saßen alle auch einmal hier vor mir,
genau wie Sie, und denen hab ich damals
mehr oder weniger dasselbe sagen müssen.
Es hat halt nicht jeder, wie Sie, deswegen geheult
oder gleich ans Allerschlimmste gedacht,
der Herr Waalkes hat sogar, wenn ich mich recht
entsinne, zu lachen begonnen,
obwohl er zunächst gar nicht lustig dreinblickte.
Also reißen Sie sich zusammen,
Sie sind ja nicht blöd,
Sie können gar nicht blöd sein,
denn eins ist klar,
Sie haben es in Wahrheit ja selber geblickt,
noch bevor ich es Ihnen nun bestätigen konnte:
Es ist tatsächlich so, wie Sie dachten.
Rupert am 23.01.2017
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Man sieht es am neuen US-Präsidenten
Männer sind nun mal einfacher gestrickt,
manchmal wirkt das dann plump,
so als könnten sie gerade mal
aber aller höchstens bis drei zählen,
man sieht es am neuen US-Präsidenten.
Zu mehr hat es halt nicht gelangt,
dann liegen ihre mutmaßlichen Stärken
eben woanders,
irgendjemand hat ihn ja ins Amt gewählt,
und das können dann ja nicht nur Männer gewesen sein.
Männer z.B., die in „Obamacare“ einen Frontalangriff
auf ihre ganz persönliche Freiheit,
und damit die Freiheit eines jeden Amerikaners,
gesehen haben, das Durchsetzen eines
Überwachungsstaates mit Hilfe
vordergründig plausibler Argumente,
was ja, wenn man es streng nimmt,
ganz so falsch nun auch wieder nicht ist.
Dass die Einarmigen Banditen in Las Vegas
dann Stück für Stück hätten ausgetauscht werden sollen
durch von Krankenversicherungen gesponserte, beidseitig voll
funktionstüchtige Schuldeneintreiber,
die jedes Mal, wenn man an einem von ihnen sein Geld verliert,
„Yes We Can“ sagen, es war doch nur ein Gerücht.
Aber ein Gerücht genügt ja auch schon völlig,
um einen Mann bis ins tiefste Innere komplett in Aufruhr zu versetzen,
weshalb er für solche und andere Fälle Berater braucht,
auf die er sich verlassen kann,
man sieht es am neuen US-Präsidenten.
„Ja sapperlot, ist es wirklich wahr, dass der Staat mir
von meinem sauer verdienten Geld was wegnehmen kann und will ?“
„Natürlich, Sir, so etwas nennt man Steuer... Einkommenssteuer,
Gewerbesteuer, Kapitalertragssteuer, Vermögenssteuer, Mehrwertsteuer...
aber keine Angst, wir schöpfen bereits alle Möglichkeiten aus,
damit Sie da so wenig wie möglich an ihr Land bezahlen,
und sei es, dass wir Gelder ins Ausland transferieren.“
„Da bin ich aber froh, danke“.
Das Thema Steuern ist ein sensibles, aber es ist nicht auszuschließen,
dass es bei einer Meditation ausgerechnet darüber
zum Wahlspruch „America first !“ kam,
ist dann eben nur die Frage, wie man „America“ definiert...
oder wann und wo der Patriotismus beginnt und auch
wieder aufhört.
Manchmal genügt, statt einem Gerücht, sogar schon ein Reizwort,
und seien wir ehrlich, dass ausgerechnet ein US-Präsident
– als eine seiner ersten Amtshandlungen - das TTIP-Abkommen
in die Tonne klopft, das macht ihn durchaus sympathisch.
Wir werden ja sehen, was aus anderen Reizwörtern wie „Klimawandel“
oder „Merkel“ wird.
Womit wir beim Punkt „Glauben“ wären.
Also nicht beim persönlichen Verhältnis des Mannes zum lieben Gott,
sondern dass ein Mann eben nicht einfach alles glaubt,
was man ihm erzählt, und das sieht man nun aber wirklich
vorzüglich am neuen US-Präsidenten.
Wahrscheinlich hat man ihn lange genug gequält mit gesunder Ernährung,
oder er hat mitbekommen, wie seine Freunde sich haben quälen lassen.
„Wenn ich nicht mehr glaube, dass gut ist, was mir schmeckt,
dann öffne ich dem Wahnsinn Tür und Tor zu meinem Leben
und irgendeine Tussi mit Bio-Tick macht mich noch zu ihrem Opfer.
Ich will ein schönes, saftiges Steak, und solange dies aus echtem Fleisch
besteht, ist es mir bio genug ! Dann das leidige Thema...
eine Classic Coke hat nunmal Unmengen an Zucker und bleibt trotzdem
der Softdrink Nummer eins, solange die ganzen Versuche wie light oder zero
geschmackliche downer sind. Es ist wurscht, was man tut, man steht sowieso
immer vor irgendjemandem da, wie ein Depp, und wenn mir etwas nicht gefällt
bzw. nicht plausibel erscheint, dann glaub ich es eben nicht, basta“.
Klar ist es doof, wenn notwendige Maßnahmen nicht getroffen werden,
um das Allerschlimmste zu verhindern, nur weil ein US-Präsident sagt:
„Ich glaub nicht an diesen Käse, ihr könnt mir mit Eurem Klimawandel
gestohlen bleiben“. Aber irgendwie ist es ebenfalls doof, den Kühen
das Furzen verbieten zu wollen, um die Treibhausgase zu reduzieren.
Wenn die sich, und das steht zu erwarten, das Furzen nicht verbieten lassen,
dann wird man sie wohl oder übel killen müssen, und das klingt nicht
nach einem Lösungsweg in Einklang mit der Natur.
Ein Mann sucht es sich selber aus, scheitert damit oder hat Erfolg,
egal, wie oft er scheitert, er kann dennoch Erfolg haben,
wichtig für ihn ist, dass er es sich selber ausgesucht hat...
dann kann sein Weg schon auch mal ganz nach Oben führen,
man sieht es am neuen US-Präsidenten.
Es ist irgendwie unfair, ihm einen Strick draus zu drehen, dass er selber
Foltermethoden wie Waterboarding für probate Mittel der Terrorbekämpfung hält,
als wäre das unter George W. Bush nicht normal gewesen.
Immerhin sind da seine Minister dagegen, zumindest offiziell.
Eigentlich muss man sich nur Sorgen machen wegen dem Gesetz der Serie
und daher um die Staatsfinanzen, denn Präsidenten aus dem Lager der Republikaner
übernehmen gerne einen konsolidierten Haushalt, um ihn dann nach 4 oder 8 Jahren
einem Hoffnungsträger der Demokratischen Partei als schwere Hypothek zu übergeben.
Muss ja nicht sein, dass sich jeder Republikaner an dieses Gesetz hält,
aber falls doch, wird die Frage erlaubt sein, ob denn die Volksrepublik China
tatsächlich noch eine weitere Mauer in ihrem Besitz braucht als die eigene, ja,
und wie die mutmaßlich saxofonspielende, hyperintelligente Demokratin
dann heißt, die tatsächlich zur ersten Präsidentin der USA gewählt werden
und den Trümmerhaufen übernehmen wird, der vom mächtigsten Land der Welt
dann übrig ist. Allein die möglichen Initialen L. S. könnten zu Lachkrämpfen führen,
aber sei's drum und, von Mann zu Mann: Viel Glück, Herr Trump !
Rupert am 28.01.2017
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Der Gipfel
Also echt, das ist aber nun wirklich der Gipfel,
das ist die absolute Höhe, ist das,
höher als K2 oder G20, als G7 sowieso,
der Gipfel eben,
Gipfel aller Gipfel...
Donald auf Kosakenzipfel...
und jetzt, jetzt ist es so weit,
auch wenn keine Organisation dazu aufruft,
auch wenn ich ganz alleine damit bin:
Ich protestiere.
Ich muss protestieren, angemeldet oder nicht,
sollen sie doch mit den Wasserwerfern kommen,
die Polizeiknüppel aus dem Sack holen
und auf mich eindreschen,
können's ja versuchen,
ha !
Erstmal finden müssten sie mich dann ja...
und dann bliebe immer noch zu klären,
wer der Stärkere ist...
die schaff ich doch mit links...
aber wo ist sie nur, meine Linke ?
Sahra, reiß Dich doch bitte wenigstens ein Mal vom Oskar los
und komm zu mir !
Katja ! Wo treibst Du Dich denn nun wieder rum ?
Wie kann es sein, dass Frauke vor Dir schwanger wurde
und das, obwohl ich es gar nicht gewesen sein kann,
nie im Leben zieht's mich zu der Rechten ...solange es
bei der Linken so Feger gibt wie Dich und Sahra,
aber alleine lassen dürft ihr mich nicht,
nicht hier,
nicht jetzt,
nicht wo der Gipfel erreicht ist,
verd... nochmal !
Helft mir !
Es geht immerhin um die gute Sache !
Und die ist jetzt mindestens so heiß wie ihr,
die kann nicht mehr warten,
der Gipfel ist erreicht !
Konstantin, wo bleibst Du ? Auf Tour ?
Wenigstens Katja, Du und ich...
schon der Gedanke sollte Dich auch auf Touren bringen,
bist ja nicht mehr gebunden...
und es ist allerhöchste Zeit für den Protest wegen diesem Gipfel.
Die Welt soll uns endlich nackt sehn !
Klar, Dich kann man schon nackt sehn, wenn man denn will
und einen dieser alten Schmuddelstreifen auspackt...
aber wir müssen ins Fernsehn,
wir müssen in die Nachrichten,
das muss aktuell sein,
sonst interessiert es wieder keine Sau
und niemand kriegt unseren Protest mit.
Katja hat bestimmt das Richtige zum Ausziehen dabei,
vielleicht kommt Sahra dann doch noch...
kann ja ihren Oskar mitbringen
und sich auch öffentlich auf den beschränken,
so schade das auch ist...
aber im Ernst, wir können die Rechte,
wir können sie ALLE nur besiegen, wenn wir geiler sind als sie.
Die spinnen doch alle, wie sie auch heißen, was sie auch tun,..
die wählen ja auch tatsächlich wieder die FDP in die Parlamente,
nur weil der Christian nun auch wieder Heteros anspricht
und wenigstens eine Illusion von Geilheit verbreitet.
Bei uns... von uns... sie wissen ja alle, dass wir geil sind,
sie wissen es, aber sie wollen es nicht glauben,
nein, sie glauben lieber ihrer Moral
und dass es mit uns, und dann auch noch ganz oben,
nicht ginge, weil Geilheit allein nicht ausreicht,
wenn sie nur gewusst aber nicht geglaubt wird.
Ja, ich weiß... selig, die nicht sehen aber doch glauben...
aber der Gipfel ist eben erreicht,
und nun müssen sie eben glauben, was sie sehen,
und wie sollen sie das,
wenn wir es ihnen nicht endlich zeigen ?
All die weniger Geilen sollen die Kompetenteren sein...
darauf läuft es doch hinaus...
und wieder wird die Angie gewählt, nur deswegen,
denn das wird doch bloß geglaubt,
weil wir sie nicht geil genug machen, egal, wie geil wir sind !
So ist eben die Angie allein schon wegen der Macht geil genug.
Wenn sie aber selber geil genug sind,
indem sie endlich durch uns erregt werden,
dann trauen sie auch der Geilheit selbst wieder,
dann spüren sie die eigene Macht,
und wer immer auch ihnen Kompetenz vorgaukelt...
hat gar keine Chance mehr dagegen.
So viel zum Aktionsplan für die Demo.
Aber wenn außer mir halt keiner kommt...
dann kriegt eben nur ein Nackter seine Dusche von den Wasserwerfern
und ob ich allein geil genug bin,
um alle, die das dann im Fernsehn sehen, zu erregen...
naja, ach bitte Katja, erbarme wenigstens Du Dich,
sonst wählen uns nur noch ausschließlich Bisexuelle und Schwule,
ach was, die Linke wird überhaupt nicht davon profitieren,
da ich ja nichtmal ein Mitglied bin
und Euch die Aktion damit gar nicht gutgeschrieben wird.
Ich kann es auch ohne die Linke machen, wenn ich's sowieso alleine machen soll !
Und das ist ja der Gipfel... dass ich es alleine machen soll... dass ich alles alleine machen soll.
Gegen die Rechte bitteschön – aber dann doch als Alleinherrscher und Führer ! - und ohne die Linke
und dann auch noch allen gut, die ganze Mitte verflüchtigt sich als hätte es sie nie gegeben
und ich, ich soll da quasi reinstoßen... mit aller Macht... denn sonst entsteht ja ein
Vakuum. Und ich hatte gedacht, wir füllen das alle gemeinsam aus...
jeder an seinem Platz, jeder so wie er kann und mag, ich gern auch mittendrin,
kein Problem, solange ich nicht alles alleine machen soll.
Dann kann ich mich ja gleich zum Kaiser krönen lassen, ihr Schnarchköppe,
ihr Faulpelze, ihr Verantwortungsflüchtlinge...
ne, dagegen muss ich nun protestieren.
Es allen gut machen... meinetwegen, aber dann doch nicht alleine !
Und so schaut's aus, denn das verlangt ihr allen Ernstes von mir.
Woran ich das erkannt habe ?
Na am Gipfel, woran denn sonst !
Hört mal zu, denn das ist echt ernst, und irgendwie nehm ich Euch das echt übel,
ja, Euch allen, inklusive meiner Eltern, auch wenn die nicht mehr da sind.
Man vertraut Euch, man ordnet sich unter, weil man kein Spielverderber sein will,
man gibt Euch Macht, Rechte, Besitztümer, lebt für Euch, ist für Euch da, wenn's brennt,
badet Eure Sch... aus, bringt Opfer, hört sich auch mal Eure Musik an...
Blasmusik, Schlager, Death-Metal,Techno oder Hip Hop, egal, wie grausam das ist,
versucht, zu verstehen, was ihr woran gut findet
und wieso die allerbesten Künstler tot sein müssen, um zu bekommen, was sie verdienen.
Man gewöhnt sich dran, dass die Lasten, die man für und wegen Euch trägt,
immer mehr werden, dass man für die Probleme, die ihr verursacht, gefälligst selber
die Lösungen finden soll, damit auch zukünftige Generationen noch auf diesem
Planeten leben können, es wird Normalität, dass diese Lasten den Sensibelsten zu viel werden,
weshalb die sich dann umbringen und die Lastenträger immer weniger werden,
wenn nicht umso mehr Kinder nachkommen, die dann eigentlich wieder
zu viel für diesen Planeten sind... während einzig ihr es seid, auf die wir hier längst
verzichten könnten und ohne die es uns und dem ganzen Planeten hier besser ginge, viel besser...
ja, ihr... Du fühlst Dich schon zurecht angesprochen, Alter...
und Du bist wahrlich nicht allein...
aber ich bin es, wir sind es, wir Kinder sind es, und deshalb bin es eben auch ich,
denn ich bin doch tatsächlich immer noch ein Kind,
und sei es auch nur das Kind meiner Eltern, ein Kind für meine Eltern,
auch wenn die nicht mehr da sind.
Und ihr... ihr seid Erwachsene... furchtbare Erwachsene noch dazu... die ihre Kinder
wiederum zu furchtbaren Erwachsenen erziehen.
Klar, ich bin auch erwachsen, und klar, ich bin auch furchtbar.
Wieso sollte ich für Euch denn anders sein als ihr es für mich seid ?
Hättet ihr dazu denn irgendein Recht ?
Nein, habt ihr nicht, und so furchtbar, wie ihr es eben braucht, bekommt ihr es auch,
denn ihr könnt Euch alle selber sehen in mir... mit Eurer eigenen Furchtbarkeit.
Habt ihr Angst ? Na hoffentlich, denn dann wisst ihr, welche Angst Eure eigenen Kinder
vor Euch haben müssen... welche Angst sie bekämen, wenn sie Euch mal so sehen könnten,
wie ihr wirklich seid. Ne, das erspare ich ihnen dann doch lieber, denn das...
das müsst ihr selber.
Die ganze Dummheit, die ganze Bosheit, die ganze Schuld... es ist Eure.
Und immer muss irgendjemand anders dafür bezahlen, irgendjemand, der nicht so ist wie ihr,
von dem ihr meint, er wäre anders, er nähme Euch was weg, er bedrohe Eure Sicherheit.
Und wer oder was ist denn so anders, dass der Euch wirklich was wegnimmt oder Eure Sicherheit bedroht ?
Schaut mal in den Spiegel. Wenn ihr einen Schuldigen sucht, braucht, ja, wenn ihr
den Terror wirklich besiegen wollt und das heisst die Ursache erkennen, damit man die dann...
beseitigen kann... dann schaut mal in den Spiegel und sucht bitteschön nicht irgendwo anders,
macht nicht noch weitere Menschen zu Euren Opfern und übernehmt Verantwortung wenigstens...
vor Euren Kindern. Viel Zeit dazu bleibt Euch nicht mehr, weil eben auch Eure Lebenszeit hier begrenzt ist...
Gott sei Dank ist sie das.
Das, meine Damen und Herren, ist Realität.
Und für Euch, das müsste klar sein, bin ich kein Kind mehr, denn ihr seid auch keine mehr,
ihr habt aufgehört, Kinder zu sein, weil ihr dachtet, dass man das müsse,
wenn man Erwachsen ist. Nichtmal für Eure Eltern seid ihr noch Kinder,
und in Euch selbst... naja, wie es da aussieht, das will wirklich keiner mehr sehen,
nichtmal Euer eignes Spiegelbild will damit was zu tun haben.
Aber ihr könnt, ihr sollt es sehen... im eigenen Spiegelbild.
Seid ihr damit zufrieden ?
Echt ?
Das ist der Gipfel... dann auch noch zu lügen.
Das ist Euer Gipfel, meine Damen und Herren,
denn ihr alleine müsst Euch diese Lügen glauben,
sonst ist nämlich keiner mehr da,
keiner, der so blöd ist, darauf reinzufallen.
Nein, ihr seid nun alleine mit Eurem Spiegelbild,
nichtmal ich bin da, oder seht ihr irgendwen ?
Klar bin ich trotzdem da, aber nicht für Euch.
Als Kind bin ich immer noch für die anderen Kinder da,
die sind es mir auch wert, aber ihr... ihr habt ja den Gipfel erreicht.
Das war's. Abgesondert, wie ihr seid, kann man Euch jetzt alle
zusammen in einen Sack stecken und draufhauen,
es trifft immer den Richtigen, es braucht sich keiner beschweren.
Helfen wird Euch jedenfalls niemand mehr, auch nicht das Jesuskind.
Das blieb von allen Gipfeln dieser Art nämlich ausgeschlossen,
wurde gar nicht eingeladen,
nichtmal gefragt hat man es...
ne, das niedliche, liebe Jesuskind, das soll sich gefälligst,
wie alle anderen Kinder auch, Eurer Willkür unterordnen und sich
im Zweifelsfall nicht nur verarschen, sondern auch mißbrauchen lassen.
Weil ihr zufällig die Macht habt, Rechte, Besitztümer...
naja, vielleicht habt ihr Euch da was eingebildet und solltet mal nachsehen.
Habt ihr sie denn noch alle ?
Macht ? Rechte ? Besitztümer ?
Gehören die noch Euch, seid Ihr Euch da wirklich sicher ?
Schaut mal genauer hin... heute, morgen, übermorgen...
Ist da noch Macht ? Sind da nicht bereits Rechte verschwunden,
nur, weil ihr sie anderen aberkannt habt ?
Gehören die Besitztümer wirklich Euch oder gehört nicht ihr längst IHNEN ?
Könnt ihr damit noch machen, was ihr wollt ? Nein ?
Nun, wenn ihr nichtmal damit machen könnt, was ihr wollt...
dann gehören sie Euch auch gar nicht, basta.
Und so wird’s eben auch mit der Macht sein und den Rechten,
mit allem, was ihr da so für Euch beansprucht aber anderen vorenthaltet.
Und wenn's Euch nicht gehört, dann kann's Euch auch jemand wegnehmen !
Ob nun von Unten kommend, von der Seite – links oder rechts – von vorne
oder von hinten, ja, selbst von Oben herab ist sowas möglich,
denn egal, wie hoch ihr gestiegen seid, egal, wie einzigartig der Gipfel erscheint...
es kann sich immer noch irgendwas, irgendwer darüber befinden...
zum Beispiel der wahre Eigentümer.
Das heisst jetzt nicht, dass ihr unbedingt an Gott glauben müsst,
um der Gefahr gewahr zu werden,
selbst Gott muss nicht von Oben kommen, wenn er Euch was wegnehmen will,
aber wenn es ihn denn gibt... dann kann er auch das.
Wie hättet ihr's denn gern ? Die Variationen wurden ja schon weiter oben aufgezählt
und jeder hat schließlich seine eigenen Vorlieben.
Vielleicht erfreut Euch ja mal so ein Dieb, indem er auf die eingeht...
dann habt ihr wenigstens noch was gehabt davon, dass ihr mal was gehabt habt.
Wenn ihr aber nichts mehr habt, vielleicht nur noch einen Spiegel,
weil es Diebe gibt, die unbarmherzig sind und ausgerechnet das Falsche dalassen,
gebt ihr dann wenigstens zu, dass ihr verloren habt ?
Ihr könnt's ja darauf ankommen lassen... aber erwartet besser nichts anderes
als so einen Dieb, wenn ihr Glück habt, nimmt er dann auch noch den Spiegel mit.
„Like a thief in the night he will come“.... tolles Lied, auch in der Interpretation von
diesem Cliff, der übrigens zwar schwul aber kein Mißbraucher ist...
also... ich meine... wer bei „Let's get Physical“-Olivia die Gelegenheit nicht nutzt...
aber pssssst... outen sollte er sich mMn aber schon, auch als Christ, Sünde hin, Sünde her.
Er hat's ja immerhin immer wieder mit Enthaltsamkeit versucht,
auch der gute Wille zählt vor Gott, außerdem ist er – Gott ! - gnädig und die Todesstrafe im
Vereinigten Königreich abgeschafft, ja, das alte jüdische Gesetz kommt dort ja gar nicht
zur Anwendung, die haben ja – sapperlot ! - ein ganz anderes... und Christen sollten sowieso
toleranter sein, sonst zeigen sie erst Recht, wie wenig Ahnung sie vom Alten Testament haben.
Aber lassen wir das, sonst kommen wir noch vom Gipfel auf den Berg Sinai...
und, nein, dieser Text ist nicht für Juden bestimmt, obwohl es denen nicht verboten ist,
sich angesprochen zu fühlen (Herr Friedmann ?).
Und hiermit ist der Gipfel beendet, mach endlich mal einer sauber,
ist ja unglaublich, das.
Um Gottes Willen, ne, das kann nicht weg, das
ist kein testosterongefüllter Sondermüll, das ist doch ein verschreibungspflichtiges Recept !
Wieso ist das noch hier ?
Wurde es nun etwa, nach allen guten Geistern, auch noch von seiner Delegation verlassen ?
Naja, wozu sind Nato-Flieger gut, kann eben ein solcher es zurück in seine Heimat bringen,
aber auf keinen Fall wegwerfen ! Die brauchen das doch dort...verschrieben ist verschrieben...
zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie auch dort ihren Arzt oder Apotheker.
Und an alle Demonstranten:
In Zukunft keine Gewalt mehr, ihr seid ja bescheuert.
Wenn, dann nur noch Naturgewalt, denn geil ist gut, mit Geilheit
soll man nicht geizen, und das Bescheuert sein können wir getrost den Anderen überlassen.
Solltet ihr also in Zukunft unter Euch einen Nackten sehen,
es könnte ich sein !
Rupert 18./19. Juli 2017
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Die Revolution fällt endgültig ins Wasser
Die Revolution fällt endgültig ins Wasser
Der Teufel entpuppt sich als Rock'n'Roll-Hasser
Er fährt gerne Opel und wählt CDU
Er trinkt Hohes C und frisst Milka dazu
Ja, früher, da stand er tatsächlich auf Elvis
doch das ist lang her, heute hört er die Berg
geht Sonntags zur Kirche, versteckt seinen Pelvis
vor dem fürchtet sich heut' doch nichtmal ein Zwerg.
Die Revolution sie wird ganz abgeblasen
sie lohnt sich doch nicht, bleibt nur ängstlich, ihr Hasen
ein ganz neuer Rohstoff versorgt Euch mit Sprit
das Klima verpufft und wir puffen halt mit
Von Siemens gibt’s Möhren aus Replikatoren
...genau, wie bei Star Treck, und ganz ohne Strom...
sogar Kohlrouladen für die Carnivoren
Hausfrau und Hausmann spalten selbst das Atom.
Die Revolution kommt nun in die Museen
und wird als historischer Flop angesehen
von Jesus bis Castro, die Führer sind weg
und sei'n wir doch ehrlich, uns kümmert's nen Dreck
Es gibt keine Träume mehr, auch keine Leader
Gerechtigkeit gibt’s nur als Weihnachtsgeschenk
ein leeres Versprechen, der Herr kommt nie wieder
sein Frieden, er brachte ja doch nur Gezänk !
Die Revolution ist soeben verstorben
die Trauergemeinde versammelt sich morgen
wer pünktlich um 11 nicht am Hauptfriedhof ist
gehört zu den Kindern, die sie ganz vergisst
Der Pfarrer verpflichtete sich für die Feier
Karl Marx zu erwähnen, und zwar positiv
zum Leichenschmaus gibt es dann russische Eier
man singt und erinnert sich im Kollektiv:
Die Revolution hat uns etwas bedeutet
zur Wachheit hat uns ihre Glocke geläutet
Die Arbeiterlieder vom Hannes, dem Wader
Die Bücher von Nietzsche, ein Film noch vom Hader
dann geht’s ab nach Indien, dort ist der Hafen
die Revolution hat uns doch nichts gedankt
und irgendwann ist sie so friedlich entschlafen
als hätte sie niemals ein Opfer verlangt.
Rupert am 12.12.2017
mit Dank an die Brooklyn Funk Essentials für die Inspiration durch
„The Revolution was Postponed Because of Rain“
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Man will sich ja wohlfühlen
(oder: Der Moment der Wahrheit)
Man will sich ja wohlfühlen mit sich selbst,
also sucht man sich das auch aus.
Man könnte genauso gut ein Zuhälter sein,
der den Babybrei immer ausgespuckt und die Schule frühzeitig abgebrochen hat,
einer, der sich einfach so nimmt, was er haben will...
und damit dann auch macht, was ihm gerade so recht kommt...
und dabei über Leichen geht.
Aber man will sich eben wohlfühlen mit sich selbst,
und das bedeutet eben auch, dass man drauf achtet,
dass andere sich mit einem auch wohlfühlen können.
Man ist also doch eher lieb und brav und harmlos und gewaltfrei,
hat sich quasi den schwierigen Weg ganz von selber gewählt,
obwohl man es doch wesentlich einfacher hätte haben können,
und dann, als ob es dazu irgendeinen Anlass gäbe,
kommt ganz sicher irgendein Idiot und hält einen für blöde.
Was um Gottes Willen denken solche Idioten nur ?
„Das ist ein lieber, braver, harmloser und gewaltfreier Mensch.
Das heisst, er ist blöd, unterwürfig, schwach und wehrlos.
Ich habe jetzt die Wahl, ihn entweder gleich fertig zu machen,
was ja ein leichtes für mich sein müsste,
oder, weil ich gut sein will, ihn in meine Obhut zu nehmen,
denn irgendwer muss ihn ja beschützen vor der bösen Welt.
Auf jeden Fall ist sein Leben keinen Pfifferling wert...
weder gegen noch ohne mich.“
Irgendsowas, ich schwöre bei Gott, muss es sein,
irgendsowas denken diese Idioten dann,
nur, weil man sich ja wohlfühlen und nichtmal für Idioten wie diese
eine Bedrohung darstellen wollte.
Und weil sie so was denken, verraten sie sich früher oder später selber damit,
denn sie zeigen damit, was sie glauben,
sie zeigen damit doch tatsächlich, wes Geistes Kind sie doch
im Grunde genommen sind.
Auf ihrer Stirn könnte stehen: „Als Idiot geboren und zum A...loch berufen,
bin ich nun hier um das Spiel mit zu spielen und es Euch allen zu zeigen !“.
Das Problem ist dann immer nur das WAS... also WAS solche Idioten
dann allen zu zeigen gedenken... und WAS sie tatsächlich zeigen.
Und zwar Allen. Früher oder später tatsächlich... ALLEN.
Während man selbst sich angeschickt hat, es durch das bei sich selber erreichte
Wohlgefühl auch anderen Leuten möglichst angenehm und friedlich zu machen,
damit das gemeinsame Spiel auch Spass machen kann,
zeigen einem diese Idioten nämlich nur, dass sie sich selber ganz furchtbar
überschätzen, und... dass sie eben als Idiot geboren wurden, der sich
leider auch noch zum A...loch berufen gefühlt hat,
tja, und dann ist es eben vorbei, ob man will oder nicht
und egal, was man sich eigentlich ausgesucht hat.
Dann ist es vorbei mit dem Wohlfühlen... wollte ich sagen.
Auf jeden Falll macht das Spiel so keinen Spass mehr.
Und genau das ist dann... wird dann eben zum Problem.
Denn eigentlich und schließlich will man sich ja wohlfühlen,
verdammt noch einmal.
Und eigentlich hat man es sich ausgesucht, lieber
lieb, brav, harmlos und gewaltfrei zu erscheinen,
obwohl man genauso gut ein Zuhälter sein könnte,
der den Babybrei immer ausgespuckt und die Schule frühzeitig abgebrochen hat,
einer, der sich einfach so nimmt, was er haben will...
und damit dann auch macht, was ihm gerade so recht kommt...
und dabei über Leichen geht.
Man wird halt dann nicht als ein solcher gesehen, klar,
man ist ja auch nicht wirklich einer,
aber... wenn so mir nichts, dir nichts durch irgendeinen Idioten
das derart teuer erkaufte Wohlgefühl quasi gewaltsam abhanden kommt,
dann ist man eigentlich etwas viel Schlimmeres,
denn man hat, zum Beispiel weil man die Schule eben NICHT abgebrochen
und danach womöglich auch noch einiges zusätzlich gelernt hat,
doch einige zusätzlichen Potenzen im Vergleich zu einem Zuhälter,
und man hat außerdem eine Stinkewut.
Man ist also in Wahrheit, alleine schon wegen latentem Unwohlsein,
nun etwas viel Schlimmeres,
aber das wird von solchen Idioten natürlich auch nicht wahrgenommen.
Es wird, genau genommen, so lange nicht wahrgenommen,
bis man es ihnen zeigt.
Doch, sie wollen es nämlich nicht nur allen zeigen, was denn SIE so sind,
sie wollen es auch noch von anderen gezeigt bekommen,
und das wird dann für gewöhnlich besonders schlimm,
denn nicht jeder zeigt sich dann eben als Idiot, A...loch oder Zuhälter.
Nein, es könnte sich um was viel Schlimmeres handeln,
und dieses Schlimmere hat dann auch noch eine Stinkewut,
weshalb man unvermittelt mit der Tatsache konfrontiert wird,
dass man sich gerade mit etwas ganz, ganz Schlimmem angelegt hat
und zumindest jetzt, also mit so einem Gegner,
besser nicht der Idiot wäre, der man ist,
sich vor ihm besser nicht als das A...loch erwiesen hätte,
das zu werden und zu sein einem leider Berufung war.
Vielleicht kommt man dann sogar auf den Gedanken,
dass man sich ja wohlfühlen will,
aber... man kann das blöderweise nun überhaupt nicht,
denn man hatte sich einfach einen viel zu einfachen Weg ausgesucht,
bei dessen Beschreiten grundsätzlich andere Ziele im Vordergrund stehen.
Das Wohlgefühl ist ja doch nicht allen so wichtig wie einem selber...
ja, manchmal gehört man nichtmal selber zu jenen,
denen das Wohlgefühl so wichtig erscheint wie es für andere sein muss.
Und da befindet man sich also nun in einer Situation,
in der so gar kein Wohlgefühl mehr vorhanden ist oder aufkommen will.
Und hat sich womöglich mit jemandem angelegt,
den man völlig unterschätzt hatte,
weil man sich selber, so als Idiot, furchtbar überschätzen musste,
und muss nun stärker sein, klüger sein, gemeiner vielleicht auch noch,
auf jeden Fall hat man es mit einem viel schlimmeren Gegner zu tun,
als wie man angenommen hatte.
Was hatte man nochmal angenommen ?
Lieb muss blöd sein, brav muss unterwürfig sein, harmlos muss schwach sein,
gewaltfrei muss wehrlos sein.
Ja Potzblitz ! Kann es sein, dass man sich da irgendwo ganz fatal geirrt hat ?
Oder wurde man nicht ganz fies hinters Licht geführt, weil...
dieser Gegner ist ja nicht lieb – weil er nicht blöd ist -
der ist ja nicht brav – weil er nicht unterwürfig ist -
er ist ja nicht harmlos – weil er nicht schwach ist -
und er ist auch nicht gewaltfrei – weil er leider auch nicht wehrlos ist.
Da stimmt ja gar nichts mehr von dem, was man gedacht,
was man tatsächlich geglaubt hat !
Der Moment der Wahrheit... das A...loch muss sich quasi zwangsweise
selbst im Gegenüber erkennen, denn es fühlt sich vera...t,
bloß... das Gegenüber ist blöderweise kein Idiot.
Und weil das Gegenüber kein Idiot ist, lässt es sich weder beleidigen
noch über den Verlust des Wohlgefühls hinwegtrösten.
So geht es dann mir.
So ist es mir immer wieder gegangen,
weil... als ob es dazu irgendeinen Anlass gegeben hätte,
kam ganz sicher irgendein Idiot und hielt mich für blöde.
Ich hatte dann die Wahl, ihn entweder gleich fertig zu machen,
was ja – bei Idioten - ein leichtes für mich ist,
oder, weil ich nett sein will, ihm noch etwas Zeit und damit eine Chance zu geben,
seine Dummheit einzusehen, um Entschuldigung zu bitten,
es irgendwie wieder gut zu machen... außerdem...
vielleicht würde ihn dann ja jemand in seine Obhut nehmen,
der ihn beschützen kann vor der bösen Welt...
denn eigentlich gilt das ja doch für alle:
Man will sich eben wohlfühlen mit sich selbst.
Ist natürlich besser, wenn man das dann auch kann, oder ?
Es ist zumindest gut, wenn man es sich (noch) aussuchen kann, meine ich.
Rupert am 27.12.2017
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Ist es wirklich wahr ?
Ist es wirklich wahr
was jener Mann vom Spiegel schrieb ?
Das wär' ja wunderbar...
statt Hochfinanzen oder Trieb
regieren Träumer nun
Poeten kommen an die Macht
dann kann ich ja was tun
werd' nicht gleich dafür ausgelacht
Darf ich denn mitregieren ?
Wo wird man dafür registriert ?
Wie will man da sortieren ?
Wer ist wofür qualifiziert ?
Geht’s immer noch nach Kosten
was schreibt Verlust, wer bringt Gewinn ?
Genügt's für einen Posten
dass ich noch bei Verstande bin ?
Was immer den erfordert
ich kümmer' mich da gerne drum
selbst wenn man mich beordert
ins Innenministerium
um dort dem Wecker mal geschwind
und möglichst schonend beizubringen
die Grenzen bleiben wie sie sind
sein Traum, er wird so nicht gelingen
Achso... wir wolln's versuchen.
Soll ich nun jedes inn're Grab
nach Leichen noch durchsuchen ?
Den Träumen, die ich übergab
dem Reich der Illusionen...
egal, wie lang sie modern dort ?
Für wen sollt' sich das lohnen:
...Wiederbelebung im Abort ?
Und außerdem... das Wählervolk...
das stimmte doch für and're Herrn
auch Damen half es zum Erfolg
die hören es bestimmt nicht gern
dass ihre Zeit vorbei ist
nur wegen dieser Poesie
der Wert, den man ihr beimisst
schlägt nun den der Demokratie ?
Oh... es ist doch nicht wahr
der Weidermann, er schrieb ja nur
über ein halbes Jahr:
Nach Weltkrieg eins, vor Diktatur
sollt' kurze Zeit man feiern
was an Ideen gut und schön
und das auch noch in Bayern.
Das musst' ja in die Hose geh'n.
Rupert am 03.01.2018
natürlich für Volker Weidermann...
als ich gestern abend mal wieder meinem Freund, Musiker- und Dichterkollegen
Wuffi mit seinen Internetsachen half,
erzählte der mir vom Buch
„Träumer - Als die Dichter die Macht übernahmen“,
allerdings, und das führte dann zum Mißverständnis,
auf dem dieses Gedicht beruht,
ohne es bisher gelesen zu haben und dann eben so,
als handle es sich um eine Utopie der Jetztzeit.
So kam ich danach ins Denken... selbstverständlich ebenfalls,
ohne es gelesen zu haben... lol... denn ich dachte natürlich
wieder mal an Billy Joel's Lied zum Milleniumswechsel,
„Two Thousand Years“, das ich bereits in der Rubrik „Über mich...“
erwähnt habe. Billy singt dort:
„There will be miracles after the last war is won
Science and poetry rule in the new world to come
(Es wird Wunder geben nachdem der letzte Krieg gewonnen ist,
Wissenschaft und Dichtung werden bestimmen in der kommenden, neuen Welt)“.
Ein wunderbares Lied, auch wenn ein gewesener Freund es wegen
seinem instrumentalen Zwischenspiel immer wieder mit „Ein Loch ist im Eimer“
(kennt das noch einer ? Vom Medium Terzett ? OMG...) verglichen hat
und mich damit ganz schön ärgerte. Ne, über Billy lass' ich da nichts kommen,
ein Künstler, der den Mut hat, sein „Populärmusikwerk“ vorzeitig abzuschließen,
es nun schon 25 Jahre lang durchhält, bei seinen Konzerten – neben der ein oder
anderen Coverversion – immer nur Lieder „von früher“ zu bringen,
damit aber immer noch die größten Stadien in den USA ausverkauft...
wie cool muss der denn sein ? Er hat damit zumindest vermieden, dass seine Discographie
auch nur ein einziges, überflüssiges Album vorweisen könnte... anders als Kollege Elton John ;-) !
Naja, egal... und während ich so meine Gedanken
zusammen zu fassen begann, googelte ich natürlich „nebenbei“ auch noch
nach dem Buch von Weidermann, um Genaueres zu erfahren.
Glaube keinem Dichter... lol... was hatte der Wuffi mir da bloß erzählt ?
Ich stand, nachdem mir klar wurde,
worum es tatsächlich ging, zunächst vor der Wahl, den bisherigen Text
umzuschreiben oder zu verwerfen, fand es dann aber umso
witziger, ihm mit der letzten Strophe die nun vorhandene Wendung
zu „verpassen“, nach dem Motto:
„Halt ! Alles zurück auf Null ! War nur ein Irrtum, ein Mißverständnis !“.
Ja, so hilft manchmal auch der Zufall dabei, ein Stück Satire zu
kreieren und, wenn auch anders als geplant, zu vollenden.
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Tagebuchnotizen einer alleine als Mensch auf dem Todesstern Erde gestrandeten Gottheit
(Lasst mich gefälligst schlafen / Ihr wisst es ja schon / Zombies im All / Aliens mit Gefühlen /
Nur die Kinder)
Lasst mich gefälligst
schlafen
ihr habt überhaupt kein Recht
mich auch nur wegen
irgendwas
aufzuwecken
dieses Recht hat nur
meine Liebste
und die ist nun mal
nicht da
und ich
schlafe jetzt eben so lange durch
bis sie kommt
und mich aufweckt
keine Lust
auch nur einen Moment eher
wieder aufzuwachen
und dann
irgendwas
zu müssen
keine Lust und auch keine
gottverdammte Pflicht
denn
wenn überhaupt
Pflicht
dann zuallererst doch die
bei meiner Liebsten
und alle anderen Pflichten
bitteschön
höchstens
für meine Liebste
aber doch nicht für euch
ihr spinnt ja wohl
und auch nicht
für mich selbst
vielleicht spinne da ja ich
jedoch
ich selbst
bin mir eben nicht
genug
kann ich vergessen
funktioniert nie
das heisst
ich
funktioniere eben nicht
und meine Liebste
die einzige Person
welche überhaupt weiß
wo bei mir
der „An-Knopf“
zu finden ist
damit ich doch
funktioniere
naja
die ist nunmal
nicht da
Pech gehabt
also lasst mich gefälligst
schlafen
und nein
es bringt euch gar nichts
wenn ich
wie heute
aufwache
wegen eurer Kinder
natürlich bin ich denen deswegen
nicht böse
aber euch
denn schließlich ist es
bei euch ja
so
dass die Eltern
für die Kinder
haften
und ich weise darauf hin
dass ihr bereits in Haft genommen seid
allein schon
wegen heute morgen
und weil ihr mich
gefälligst
schlafen
zu lassen habt
mir doch egal wie lange
eben so lange
bis meine Liebste
so gnädig ist
mich wieder
aufzuwecken
sie kann ja machen
was sie will
auch ihr
bin ich nicht böse
jedoch
nur sie
kann diesen blöden
„An-Knopf“
drücken
ich weiß ja nichtmal selber
wo der ist
verdammt noch mal
lasst mich gefälligst
schlafen
und vergesst das
mit dem Funktionieren
zumindest
im Bezug
auf mich
ihr könnt ja gerne
wie Duracelhäschen
so lange weiterlaufen
bis auch ihr
nicht mehr
funktioniert
mir doch egal
ich jedenfalls
funktioniere nicht mehr
habe mich zur Ruhe begeben
und damit basta
Ihr werdet ja schon sehen
wie das bei Euch so ist
sobald die Batterie
dann doch
keinen Strom
mehr liefert
völlig aufgeschmissene Häschen
würde ich sagen
ob mit
oder ohne
Liebste
ich dagegen funktioniere übrigens
auch ohne Batterie
aber wenn der „An-Knopf“
nicht gedrückt wird
nach einer bestimmten Zeit
komme ich eben
in meinen Schlafmodus
und es ist nicht gut
überhaupt nicht gut
mich dann darin
zu belästigen
ihr seid ja verrückt
da kann weiß Gott was für eine Fehlfunktion
ausgelöst werden
ich könnte gar zum Killer werden
und bin dann überhaupt nicht dafür
verantwortlich
lasst das also bloß sein
und bedankt euch bei euren Kindern
dass ihr Geschrei
mich zwar aufwecken
aber nicht zum Killer werden lassen
konnte
sonst wärt ihr bereits alle tot
lasst mich gefälligst
schlafen
versucht bloß nicht
mich aufzuwecken
wehe auch nur einer
oder eine
fasst mich an
schon allein die Vorstellung
ist aber sowas von eklig
außerdem
womit wollt ihr mich denn
belästigen
wenn ihr meint
ihr könntet
mich aufwecken ?
Wahrscheinlich geht’s Euch dann
wiedermal
um Geld
wahrscheinlich
soll ich wieder für irgendwas
bezahlen
aber wenn ihr das wirklich
also allen ernstes
von mir
wollt
dann müsst ihr eben
warten
tut mir leid
vorher gibt’s nichtmal
eine Diskussion
darüber, ob ihr
überhaupt ein Recht habt
wegen oder für
irgendwas
von mir
eine Bezahlung einzufordern
haltet ihr euch doch erstmal
selber ans Recht
und lasst mir meins
und mich damit eben
schlafen
im Zweifelsfall handelt es sich ja
sowieso
nur um irgendeine
von euren bescheuerten
Einbildungen
mit denen ihr
gewohnheitsmäßig
andere Leute belästigt
Einbildungen
dreiste Behauptungen und Lügen
könnt mir damit
gestohlen bleiben
ich habe mich jedenfalls
zur Ruhe begeben
wohlverdient
und schickt mir bloß nie mehr
wen vorbei
von diesen Zeugen da
mit diesen komischen Zeitschriften
von wegen „Leuchtturm“
da ist kein Licht
von wegen „Erwachet !“
...Ihr wollt wohl Ärger !
Wacht gefälligst erstmal
selber auf
ihr könnt sonst ja
nichtmal
das glauben
was ihr wisst
und wer nichtmal das kann
der kann mich sowieso
jaja
was ihr nicht alles wisst
man könnte glauben
ihr wüsstet alles schon
dabei wisst ihr nicht gerade viel
und das was ihr wisst
könnt ihr nichtmal
glauben
also echt
und über mich
wisst ihr doch eigentlich
überhaupt nichts
höchstens mal
von mir
was
und das wollt ihr dann
erst Recht
nicht
glauben
und wenn's noch so wahr ist
ist nämlich immer wahr
sofern ihr dann doch mal
wenigstens von mir
was wisst
also
glaubt dran
müsst ihr nämlich
ihr müsst dran glauben
so oder so
irgendwann auf jeden Fall
mir doch egal
wie lange das dauert
ich habe mich eben
zur Ruhe begeben
und die Gründe dafür
müsstet ihr eigentlich
wissen
ja
ich bin jetzt mal so frei
ich gehe einfach davon aus
egal
wie lange es dauert
dass ihr es dann auch endlich
glaubt
Ihr wisst es ja schon
das Leben mit euch
ist nicht zum Aushalten
es ist vollkommen wertlos
weil euer Leben
überhaupt keinen
Wert hat
ihr es automatisch entwertet
wie einen Fahrschein
ihr entwertet es also
und damit soll die Fahrt dann
losgehen
aber ohne Wert
weil ohne Leben
wie Tote
die eine Vergnügungsreise
machen wollen
dieser Planet
Euer Bus
Ein Bus voller Zombies
eigentlich eine Unverschämtheit
dass der immer nur im Kreis rum fährt
er sollte schleunigst
aus seiner Umlaufbahn
geschossen werden
Zombies im All
auf Vergnügungsreise
na hoffentlich kommen dann
auch baldigst
irgendwelche Aliens
mit entsprechendem Waffengerät
an ihren Raumschiffen
und knallen den Bus ab
damit er dann
mitsamt den Zombies
wie der Todesstern
in „A New Hope“
so richtig zerbatzt
„Aber das geht doch nicht !“
höre ich euch sagen
aber nicht zu mir
bestimmt nicht
egal
ihr redet eben mit euch selbst
auch gut
Man kann ja auch mal
einem Zombie zuhören
auch wenn der gar nicht
mit einem spricht
sprechen kann
vielleicht sagt er ja
trotzdem was Interessantes
also gut
mal sehen
was da nicht gehen soll
„Nein, das geht wirklich nicht !
Da sind doch Kinder
unsere Kinder
soll doch wenigstens jemand
an die denken
bevor er unseren Bus
einfach abschießt !
Haben diese Aliens
denn überhaupt kein Mitleid ?
Gar keine Gefühle ?
Kinder !
Süße
kleine
unschuldige Wesen
die immer noch glauben
dass Mutti die beste sei
dass Vati der beste ist
und denen Mutti und Vati
ja nichtmal mehr
den Osterhasen verstecken können
den mit den Eiern
die sie nicht haben
wenn ihr blöden Aliens
ausgerechnet vor Ostern
den Todesstern
äh
unseren Bus
abknallt
und damit unsere Vergnügungsreise
jäh und unerwartet
also so mir nichts, dir nichts
einfach beendet.
Ihr Aliens, da !
Ihr müsst doch Gefühle haben,
das geht ja gar nicht,
außerdem haben wir doch bezahlt
ja
wir haben mit dem Leben bezahlt
dass wir diese Vergnügungsreise
überhaupt machen konnten
und dachten eben
dass dies der sicherste Weg sei
dafür zu sorgen
dass sie für uns
dann nie enden wird !“
Zombies sind ganz schön blöd
die Aliens knallen den Bus doch ab
WEIL sie Gefühle haben
naja
gut dass die nicht hören müssen
was der Zombie da
zu sich selber sagt
dann würden sie nämlich vermutlich
so sauer werden
dass sie nicht nur den Bus abknallen
sondern
allein um ihre Wut
irgendwie abzureagieren
auch noch irgendwas
oder irgendwen
anders
eben
weil sie Gefühle haben
Emotioni
sagt der Italiener
sicher
manche bekommen solche
Emotioni
auch erst
wenn sie irgendwas
oder irgendwen
abknallen
aber das gilt dann doch eher
für Zombies
und nicht so sehr
für Aliens
die eben
allein schon deshalb
weil diese Zombies
wenn ihnen gar nichts mehr einfällt
immer ihre Kinder
vorschieben
sauer werden
Kinder
ach wie niedlich
so unschuldig
wie sie selber gerne
wären
aber nunmal nicht mehr sind
Kinder
die sie schon alleine
dadurch mißbrauchen
dass sie diese Kinder
erziehen
auf Schulen schicken
die sie aufs Zombieleben
vorbereiten sollen
damit sie es später
mal besser haben
oder irgendso eine Idiotie
Mißbrauch ist dann eben
auch
ausgerechnet die Kinder
ins Feld zu führen
damit man den Zombiereisebus
nicht endlich in Stücke zerfetzt
obwohl man damit
diesen armen unschludigen Wesen
doch das Zombieleben
also ein Leben ohne Leben
erspart
und dem Mißbrauch
ein für alle Mal
ein Ende setzt
Nein
man täte ihnen
trotz aller Grausamkeit
was Gutes
obwohl die Zombies ja
zumindest theoretisch
eben wegen der Grausamkeit
Recht haben
aber eine Evakuation
oder Ejakulierung
aller Kinder
aus dem Zombiebus heraus
bevor man den dann
endlich abknallen kann
wäre nicht nur Kindesentführung
sondern nimmt im Alienraumschiff
zu viel Platz ein
Platz weg
der womöglich
sehr wahrscheinlich sogar
gar nicht da ist
da man die Kinder
ja auch irgendwo unterbringen muss
an deren Ernährung
und all die Fragen
was Zombiekinder denn so essen
was denn gesund für sie ist
gar nicht zu denken
Nein
Aliens
haben Gefühle
Gehirne sogar auch
und zwar welche
die sie dann auch benutzen
anders als Zombies
und die Aliens stellen sich dann
echt
solche Fragen
weil sie Zombiebabies
nicht einfach Alienfraß vorsetzen
würden
dafür sind sie viel zu sensibel
empathisch gar
die stellen sich dann nämlich vor
dass ihr Leibgericht
so nem Zombiekind
womöglich
genauso wenig schmeckt
wie ihnen
ein Big Meck
und Big Mecks
für Zombiekinder
haben sie nunmal
nicht
als Proviant
an Bord
ihrer Raumschiffe
überhaupt nichts dergleichen
und eben auch keinen zusätzlichen Platz
für Evakuationen
oder Ejakulierungen
wenn sie dem Zombiebus
zufällig
im All begegnen
und mit der Sightseeingtour
gehirnfressender
lebloser
Erwachsener
konfrontiert werden
die mit ihrem Bus
aus der Umlaufbahn geflogen sind
So eine
plötzliche
Konfrontation
löst bei so sensiblen
Aliens
mit Sicherheit
einen Angstschock aus
also vergesst Eure Kinder
ihr hättet vorher mal
an sie denken müssen
jetzt
also dann eben
ist es
zu spät
Ostern
findet eben nicht mehr statt
ihr habt ja sowieso
keine Eier
was um Gottes Willen
wollt ihr also
als
völlig aufgeschmissene
Duracelosterhäschen
für Eure Kinder
verstecken ?
So einen leeren Korb
als Überraschung
brauchen die nun
auch nicht mehr
vergesst es einfach
diese ganze Vergnügungsreise
die war ja schon
von Beginn an
zum Scheitern verurteilt
die Sightseeingtour
ein vollkommen sinnloses
Unternehmen
ob mit
oder ohne
Umlaufbahn
Noch ist der Bus ja nicht
raus
noch also könnt ihr
den Mond
oder auch
die Sonne sehen
aber leblos
wie ihr seid
habt ihr dazu
eigentlich
überhaupt kein Recht
Nur die Kinder haben noch
ein Recht, die Sonne
zu sehen
überhaupt noch
ein Recht
denn bei euch
und für euch
herrscht immer nur
tiefste Finsternis
und die herrscht dann eben
auch dann noch
wenn die Sonne scheint
und da die Kinder
wenn sie nicht das Glück haben
vorher
zu sterben
dank eurer Bemühungen
auch zu leblosen Zombies werden
werden
ist es eben doch
für alle
das Beste
wenn der Bus
baldigst
aus der Umlaufbahn fliegt
um dann
zufällig
ein paar sensiblen Aliens
zu begegnen
die
dank der fortgeschrittenen Waffentechnologie
ihrer Heimat
dem ganzen Spuk
ein Ende setzen
ehe der Bus noch
mit irgendeinem Planeten kollidiert
auf dem sich
andere
sensible Wesen befinden
die sich womöglich dann
auch noch
mit richtigen Eiern
aufs Osterfest
mit ihren Kindern freuen
nicht auszudenken
wie schrecklich das wäre
ausgerechnet deren Planet
würde dann
auch noch
aus seiner Umlaufbahn fliegen
nein
die Aliens
die haben dann
auf jeden Fall
Recht
also lasst mich
gefälligst
schlafen
sonst setzt''s was
und denkt daran
Eltern
haften
für ihre Kinder.
Rupert am 13.01.2018
Anmerkungen des Autors: Es ist wirklich nicht so, dass ich diesen Text hier für einen meiner "besseren" halte,
ich erwarte also auch nicht, dass Ihr, meine LeserInnen, so etwas tut.
Aaaaber... Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen,
wie viel Spass es mir gemacht hat, DAS zu schreiben.
Und dann hofft man als Autor natürlich, dass sich irgendwie
von diesem Spass etwas "übertragen" lässt auf die Leser, obwohl man weiß,
dass dies von zu vielen Dingen abhängt,
die man nicht beeinflussen kann... so zB müsste sich schon jemand zumindest "so ähnlich fühlen",
außerdem wirklich einen ähnlichen Humor haben, und all dies sind ja keine Selbstverständlichkeiten,
die man einfach so voraussetzen könnte. Der literarische Wert hat damit ja nicht viel zu tun,
und den sehe ich hier eben nicht gerade als "hoch" an. Es hat mir aber unglaublich viel Spass gemacht,
weshalb ich ausdrücklich den Nachbarskindern danken möchte, die mich - tatsächlich ! - heute vormittag
durch ihr Geschrei bei Spass und Spiel hier hinterm Haus (auf für mich angenehme Weise !) vom Schlaf
aufgeweckt haben und mir letztlich damit die Inspiration zum Text lieferten. Ihr seid wunderbar !
Es ist alleine schon dadurch und deswegen ein richtig guter Tag, ich fühle mich "sauwohl"
und amüsiere mich noch immer königlich über den gerade erzeugten Text !
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So'n Sohn !
Hallo Mensch, hier spricht Deine allein erziehende Mutter !
Also echt, es langt mir langsam, was Du Dir alles auf meine Kosten erlaubst...
wo Du doch genau weißt, dass ich's schon von selber schwer habe,
allein schon wegen der Schwerkraft, die Dich an mich drückt.
Hallo ! Hallo Mensch ! Ich bin's ! Geh endlich weg von meiner Brust !
Ernähr Dich mal selber, Du bist alt genug !
Wer ich bin ? Wo ich herkomme ?
Du willst wohl Dresche, so zu tun, als ob Du Deine Mutter
nicht kennst... Erde ist mein Name, und ich bin allein erziehend, weil...
naja... der Vater... EGAL, Du hast jetzt mal auf mich zu hören,
nicht nur auf meinen Nerven und was sonst noch allem rumzutrampeln,
ist das klar ? Ich hab' mich kürzlich erst mit 'ner anderen Mutter ausgetauscht,
und da wurde mir klar, dass ich mich wehren muss, weil sonst gehen diese verzogenen Gören
ja sowieso zu weit ! Also: Du befindest Dich seit geraumer Zeit sowieso schon in einem Abnabelungsprozeß,
und genau das wird auch der Prozess sein, den ich Dir mache,
Du Mensch, Du, wenn Du weiter so mit mir umgehst... und diese andere Mutter da,
Maria ist ihr Name, die hat mir klar vor Augen geführt, dass ich da nicht drumrumkomme,
wenn ich auf meine Gesundheit wert lege – ich mache kurzen Prozess und aus der
sich lange hinziehenden Abnabelung wird eine ganz schnelle, radikale Abstoßung,
wenn Du nicht hörst, also höre zu, denn wenn Du nicht wenigstens endlich gehorsam
bist, musst Du fühlen... fühlen... wer nicht hören will, muss dann eben das, kapito ?
Auf jeden Fall mach' ich mit Dir nicht das mit, was mir diese Maria über ihren Sohn
erzählt hat. Der ist nun schon lange erwachsen, aber sie bekommt ihn einfach nicht los,
da kann sie machen, was sie will... während er ständig nur macht, was er will,
und das ging schon früh los. Diese Maria ist immerhin keine allein erziehende Mutter,
die hat noch so'n Mann, der bei ihrem Sohn an die Stelle des Vaters trat,
als dieser... naja, Schwamm drüber, es gibt eben solche und solche,
man kann als Frau nicht immer Glück haben, aber wie heisst es doch so schön ?
Der Apfel fällt nicht weit vom Pferd, und wer sich von einem treten lässt,
der war nicht schnell genug auf'm Baum oben.
Jedenfalls... Leute... dieser Sohn da, der Sohn von der Maria... also so'n Sohn wünsch'
ich meiner ärgsten Feindin nicht ! Welche Mutter will schon im ernst so'n Sohn ?
Schon im frühen Kindesalter ist er ihr und seinem Stiefvater einfach abgehauen,
und sie durften dann suchen, ich wäre an ihrer Stelle vor Sorge fast gestorben !
Und wo haben sie ihn dann gefunden, nachdem sie den gebuchten Reisebus storniert hatten,
mit dem sie zusammen hatten in die Ferne wollen ? Ausgerechnet im Tempel, also dem damaligen
Pendant zur Kirche ! Da hätte dem doch weiß Gott was passieren können, diesem Sohn...
man ahnte ja damals schon, dass diesen Klerikern nicht zu trauen ist, ob die nun Pharisäer heissen oder Pfarrer,
das ist doch Jacke wie Hose, und letzteres ist bei manchen eben viel zu schnell unten.
Maria's Sohn ist dann gottseidank nichts passiert, aber geschockt waren sie dann doch,
wie sie ihn dort haben predigen hören, als wäre sein richtiger Vater einer von denen gewesen.
Und wer will schon so'n Sohn ???
Es kam noch schlimmer, denn statt sich zu schämen und zu entschuldigen,
warf er den verzweifelten Erziehungsberechtigten noch vor, dass sie dumm seien,
dass sie hätten von selber wissen müssen, wo sich der Lausebengel aufhält,
wo er sich zwangsweise hat befinden und auch wieder finden lassen müssen.
Und statt ihm für seine unverschämten Widerreden den A...h zu versohlen,
hat dieses Weichei von Stiefvater ihm doch tatsächlich Recht gegeben,
damit nur endlich Frieden war und sie noch am selben Tag mit einem anderen Bus
die geplante Reise endlich antreten konnten. Der hätte was von mir zu hören bekommen...
also echt, Frieden hätt's da lang noch nicht gegeben... mit mir.
Aber diese Maria, die war so devot, dass einem Angst und Bange werden kann...
und nun hatte sie plötzlich zwei Männer,
denen sie sich unterordnete, das konnte ja nicht gut gehen, denn der eigentliche Mann,
er gab dem Sohn ja immer Recht, und so hatte der dann daheim die Zügel in der Hand.
Sie musste noch viel lernen, so erzählte sie mir, und dass sie's heute ganz bestimmt
nicht mehr so machen würde wie damals, aber sie war eben so erzogen worden...
dann verliebte sie sich, wurde quasi von einem hinterlistigen Fremden um
den Verstand gebracht, gar keine Chance zur Gegenwehr war ihr da noch geblieben,
und dann war er eben irgendwann da, wie aus heiterem Himmel, dieser Sohn... !
Die Arme konnte sich nichtmal mehr ans Gesicht seines Erzeugers erinnern,
das muss sehr schnell gegangen sein, genauso wie der selber dann auch.
Und wer um Himmels Willen will schon so'n Sohn ?
Es sollte noch schlimmschlimmer kommen, aber eigentlich hatte es sich ja schon früh angedeutet.
Manchen Söhnen fehlt es einfach an Empathie, die haben keine Ahnung, was so 'ne Mutter
alles durchmacht, durchleiden muss, was für Sorgen uns quälen und wie sehr sie,
die Söhne, daran schuld sind... wie überhaupt die Männer doch an allem schuld sind,
das müsste doch klar sein, Mensch... die kann man ja keine Sekunde alleine lassen,
oder sie haben schon wieder Mist gebaut. Der Sohn von dieser Maria dann... in der Adoleszenz
bekam er einen Anfall von Größenwahn, setzte sich auf einen Esel und ließ sich, wie heutzutage
die Superstars im Fernsehn, von den Massen begrüßen und feiern, und dabei sang er ja nichtmal ein eigenes Lied...
er ließ es gar die Anderen singen,
ein Lied von Leonard Cohen müsste das gewesen sein.
Die Eagles wurden durch dieses historische Ereignis übrigens viele Jahre später
zu ihrem Hit „New Kid in Town“ inspiriert, wusste mir diese Maria zu berichten.
Und wie heutzutage immer noch, waren die Leute damals auch schon schnell dabei, einen einmal
erfolgreichen Prominenten zu demontieren, Neid und Mißgunst sind eben die Folgen des Erfolgs, auch wenn's nur ein Hype ist,
weil so richtig gelernt hatte auch dieser Sohn nix,
Geschwätz und Lügen machen sich breit und nach dem kometenhaften Aufstieg auf den Esel
begann dann auch sein Stern wieder zu sinken, ach was, man kann von einem
selbstzerstörerischen Abstieg reden, wenn man die Maria so aus seiner Biografie erzählen hört.
Man weiß nichts genaueres, weil... als Mutter drückt man ja immer wieder beide Augen zu,
also konnte sie nicht sagen, ob auch Drogen und Sex im Spiel waren,
aber wenn man zum Beispiel bei den Eagles bleibt und sich da nur mal die Autobiografie des geschassten Leadgitarristen
zu Gemüte führt, dann weiß man ja schon, was diese Nichtsnutze
so treiben, wie's zum Abstieg kommt... und wo der quasi zwangsweise endet,
wenn da keine Mutter ist, die auf einen aufpasst. Und wie soll eine Mutter mit
geschlossenen Augen auf ihren Sohn aufpassen ? Auch die beste aller Mütter kommt
irgendwann an ihre Grenzen, so'n Sohn, also echt, diese Überforderung würde sich
kein normaler Mensch antun.
Der Gipfel war dann erreicht, als dieser Sohn allen ernstes meinte, er müsste für seine Fans
sein Leben opfern... und zwar genau dort, auf dem Gipfel ...eines Berges.
Keine Sekunde lang hat er dabei an seine arme Mutter gedacht, die das Grauen mitansehen musste,
weil sie irgendwann die Augen ja doch wieder aufgemacht hatte.
Was die dabei hat leiden müssen, das geht auf keine Kuhhaut !
Dabei sollte man doch wenigstens etwas Dankbarkeit erwarten dürfen, wenn man sich
die ganzen Jahre selber aufopferungsvoll um's Kind gekümmert, sein Essen gekocht,
die Wäsche gewaschen, das Zimmer aufgeräumt und die ganzen Frauen verjagt hat,
die einem den Sohn dann noch wegnehmen wollten.
Woher sollen die denn auch wissen, was der Sohnemann braucht ?
Keine kennt ihr Kind besser als es eine Mutter tut, also sollte man als Sohn auch
unserem Geschmack, unserer Wahl vertrauen... und wir können schließlich nix dafür,
wenn, wie im Fall von Maria, dann keine wirklich gut genug ist.
Und wo's den von selber hinzog... also nein, das hat sie zurecht sabotiert,
solang sie eben konnte, aber dann eben, irgendwann, hat sie komplett die Kontrolle
über ihren Schützling verloren und der war den schlimmsten Versuchungen...
bis hin zu Damen aus dem horizontalen Gewerbe... quasi hilflos ausgeliefert,
wenn sie sich ihm aus schierer Berechnung vor die Füße warfen.
Wie sollte er denn auch den Versuchungen widerstehen, die der Ruhm so mit sich bringt ?
Und das war eben die logische Folge: Genagelt hat man ihn, und die hilflose Mutter
wurde an den Rand gedrängt, als die Massen sich am Anblick weideten.
Versteht ihr mich ?
Der Hammer kam aber, als er wieder auftauchte, nachdem sie dachte,
er wäre tot. Sie befand sich mitten in der ersten Trauerphase, da stand er plötzlich
vor ihr und spielte das Unschuldslamm !
Diese emotionalen Extreme, denen sie durch ihn ausgeliefert war, das kann man
sich nicht vorstellen, er spielte ja nur mit ihren Gefühlen herum, als dürfte er
austesten, wie weit man bei einer Mutter so gehen kann...
bis sie das eigene Kind am Ende hasst.
Aber da hatte er sich verrechnet, ihre Liebe erwies sich dann doch als stärker.
Meine aber ist es nicht, damit Du das weißt.
Ich habe nicht vor, mich an dieser Maria zu messen,
habe bestimmt genug erzählt von dem, was sie als Mutter
hat durchmachen müssen, und Du musst Dich eben entscheiden,
ob Du nicht doch ein gesünderes Maß für Dich selber und Dein Leben willst.
So'n Sohn – auf jeden Fall - will ich nichtmal geschenkt,
ich hab' echt genug an der Backe mit DIR !
Es wird echt Zeit, dass Du in die Puschen kommst, sonst wirst Du ohne mich
auskommen müssen, und das überlebst Du ja nicht,
Du kannst bisher doch eigentlich gar nichts ohne meine Hilfe machen.
Was also wirst Du tun wenn ich mal nicht mehr bin ?
Mir scheint, Du hast Deine bisherige Zeit an falsche Vorbilder verschwendet,
Dich schlechten Einflüssen hingegeben... nachherd hast' wohl noch genau so einen
bewundert und angebetet, so'n Sohn eben, und so ganz ohne züchtigende Hand des Vaters
kann das ja nicht gut gehen.
Willst Du etwa den Opfertod sterben ? Oder, schlimmer noch, mich umbringen ?
Und dann das Unschuldslamm spielen ???
Damit das klar ist: Ich mache so was auf gar keinen Fall mit,
weder das eine noch das andere !
Ich schick Dich zum Vater... oder zumindest dem hinterher... das sag' ich Dir...
soll der doch selber sich mal allein mit so 'nem Sohn oder auch 'ner Tochter rumschlagen.
Mir jedenfalls langt's, ich hab' die Faxen dicke, es wird Zeit für mich, auch mal an mich
selbst zu denken, bevor mein Leben ganz vorbei ist.
Verwöhnt hab' ich Dich, viel zu gut ist es Dir gegangen,
die ganzen Jahre lang, und wenn mir jetzt was klar geworden ist,
also nach dem Zusammentreffen mit dieser Maria, dann das:
Keiner dankt es einem, die ganzen Opfer hat man am Ende noch umsonst gebracht,
dann ist man alt, ausgebrannt, fertig... mutterseelenallein bleibt man übrig,
krank und gebrechlich und niemand wird einen pflegen.
Und alles nur wegen so'm Sohn... das hättest Du wohl gerne, Du Mensch, Du.
Aber in Wahrheit... bist Du selber schuld, Du brauchst gar nicht damit anfangen,
mir mit irgendeinem Sohn als Ausrede zu kommen ! Was die anderen Eltern
bei ihren Kids so alles zulassen, durchgehen lassen, womit die dann auch noch davonkommen
oder nicht, das ist nicht mein Problem. Denk' doch mal selber nach, wie's wäre,
wenn Du so jemanden wie Dich zum Kind hättest... und was Du an meiner Stelle tätest.
Werd' bloß nicht frech, sonst hol' ich den Klimaklopfer...
oder ich schweige für immer, dann kannst Du bald nur noch ein Lied singen:
„Motherless Children“.
Rupert am 07.03.2018
© Rupert Lenz 79110 Freiburg