Meine vielen Coverversionen

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Coverversionen - Rupert als Interpret

(Einleitung)

 

Diese Kategorie nun widme ich den Künstlern, die, wegen der Lieder,

die ich von ihnen nachsinge oder -gesungen habe, zum „Künstler Rupert“

dazugehören bzw. denen ich unglaublich viel zu verdanken habe,

weil ich ohne sie nicht der wäre, der ich bin, nicht die Erfolge gehabt

hätte, die ich tatsächlich, auch rückblickend auf mein Leben, vorweisen kann,

auch wenn's für andere Zeitgenossen gar nicht als „Erfolg“ zählt,

weil die nur... ein volles Bankkonto und vorweisbare Trophäen als Erfolge

gelten lassen. Außerdem gibt’s da ja noch die, welche auch auf einen Joe Cocker

herabblicken müssten, weil der ja... so gut wie gar nix selber geschrieben hat

von seinen „größten Erfolgen“ und damit quasi hauptsächlich „nur Interpret“ war,

und diese Leute wiederum meinen, man müsse zumindest auch die Lieder

selber geschrieben haben, damit es auch ein „eigener Erfolg“ ist,

und wenn dem nicht so ist, so haftet dem dann eine Art „Minderwertigkeit“ an,

weil man ja „nur Interpret“ wäre und das wäre dann künstlerisch nicht so wertvoll.

 

Stimmt aber nicht. Erfolg ist Erfolg, und Songwriting ist etwas ganz Anderes

als Interpretieren. Wenn man etwas macht, dann sollte, dann muss man es gut machen,

und womit man dann wie Erfolg hat... das ist immer wertvoll, weil man dann den

Menschen etwas geben konnte, mit dem, was man macht,

und wenn man zB als Interpret nicht so sehr erfolgreich ist wie man's als Songwriter

schaffte, wie zum Beispiel („Rasperlett“!) Russ Ballard,

dann ist es eben der Erfolg des Songwriters, der hervorzuheben ist...

auch wenn sein Name nicht so bekannt ist, fast jeder kennt mindestens eins seiner Lieder,

ob's nun „So You Win Again“ von Hot Chocolate ist, „Since You've Been Gone“

von Rainbow oder „God Gave Rock and Roll to You“ in der Version von Kiss.

 

Klar kann ich mich, erfolgstechnisch, weder mit Joe Cocker noch mit

Russ Ballard vergleichen, denn... da ist eben das bald völlig leere Bankkonto,

da sind keine Trophäen... und es gibt eben auch so Leute, für die ist...

die Strassenmusik so ziemlich „das unterste Level“ für einen Musiker,

und es sind keinesfalls nur „Feinde von mir“, die so denken...

und, Entschuldigung, damit auch verkehrt denken, aber das kann jeder halten,

wie er will. Erfolg auf der Strasse... es ist ein Erfolg ohne RUHM,

und das ist der wesentliche Unterschied, vielleicht sogar das Beste dran.

Andererseits zeigt er dem, der ihn hat, so viel schneller

und auch radikaler die vergängliche Natur des Erfolgs auf,

denn Ruhm bleibt an einem haften (wie übrigens auch ein schlechter Ruf !),

und hier gibt’s keinen, höchstens „gute Erinnerungen“,

weshalb es, für einen Interpreten, der sich „auf diese Stufe“ begibt

und dann eben doch... die Menschen anspricht und Erfolg hat mit dem,

was er tut, damit Geld verdient, das dann auf keinem Konto auftaucht,

keinesfalls ein geringer oder unbedeutender Erfolg ist, nur weil er, wie jede Art

des Erfolgs, auch so schnell wieder vorbei sein kann, wie er kam,

weil man damit nicht berühmt wird, Millionen macht etc.

 

Und ich kann sagen, dass ich so immer wieder, und eben hauptsächlich als Interpret (auch eigener Lieder,

aber eben "nur" auch !) geradezu dauerhaft (mit Unterbrechungen,

schließlich hatte ich den ein oder anderen Vollzeitjob !) Erfolg hatte

...in den 80ern, in den 90ern, in den 2000ern...

und das sind fast 3 Jahrzehnte, wobei sich dann (und dadurch !),

in den 2000ern, auch eine „andere Ebene“ eröffnete, auf der ich dann auch

die 3 Jahrzehnte richtig „voll machen“ konnte mit... Erfolgen,

denn auch die „festen“ Gigs bei Festen oder, seltener aber doch, in Kneipen,

waren keine „Flops“, nichtmal das Engagement in einem Hotel im Schwarzwald

kann ich als solchen bezeichnen, nur weil es sehr wenige Leute waren,

die das Wellnessangebot in Anspruch namen, zu dem ich dann gesungen habe...

aber wenn überhaupt, dann war dies ein - einziger - „Mißerfolg“,

denn ein wirklicher Erfolg war lediglich das Engagement, nicht das Event selbst.

 

Ansonsten wäre da noch ein privates Fest, auf dem ich gar nicht singen hatte wollen,

weil die Ausrichterin mich zuvor persönlich beleidigt hatte,

und ich ließ mich durch die Bitten eines Freundes eben umstimmen,

um dort dann einer Eiseskälte und Ignoranz zu begegnen, die den Freund

fast zum Durchdrehen brachte, aber was hatte er erwartet ?

Der Großteil der Gäste war ja zuvor enstprechend instruiert und gegen mich

aufgehetzt worden, ich hatte einzig für den Freund (und ein paar weitere,

die auch anwesend waren), gesungen, die Tortur auf mich genommen,

ich wollte bei diesen „Anderen“ ja gar nicht „ankommen“, denn deren

Meinung und Wertung war vorgefertigt und stand fest...

im Jahr zuvor allerdings, ohne entsprechende Manipulation,

hatte es auch diesen Leuten gefallen, nur eben der Ausrichterin nicht,

denn die sah einen Protegée von sich durch mich aus dem Rampenlicht gedrängt,

was überhaupt nicht den Tatsachen entsprach, aber ihre Eifersucht

und Willkür spiegeln sollte, deshalb war's ja dann zur Beleidigung gekommen,

die mich wie aus heiterem Himmel traf, denn... ich hatte keinerlei negative

Erinnerung an jenes Fest, hatte dort auch überhaupt kein Egoproblem,

schon gar nicht bezüglich ihres „Günstlings“, denn... für mich war

das ZUSAMMENSPIEL mit genau dem, die gemeinsame Improvisation,

die sich an die Einzelauftritte anschloss, der eindeutige Höhepunkt des Abends

gewesen, und diesen schrieb ich selbst viel mehr IHM als MIR zu,

es war für mich nämlich das reine Vergnügen gewesen, mit ihm zu musizieren,

da war für Egos überhaupt kein Platz vorhanden, so sehr sind wir gemeinsam abgehoben.

 

Aber die Wertung dieser Frau (alleine !)... sie war total krank gewesen,

weshalb ich eben nicht mehr bei ihr (Haus- und Grundstückseignerin) auftreten wollte,

mich dann aber blöderweise doch dazu breitschlagen ließ,

weil's mir schwer fällt, einem guten Freund was abzuschlagen,

wenn er mich derart bittet.

Ich glaube dass es für ihn (der damals bei ihr im Haus zur Miete wohnte) dann schlimmer war als für mich,

denn ich hatte mich innerlich drauf eingestellt, dass es schlimm würde,

vielleicht hatte die Dame nämlich ihren Gästen und engeren Familienfreunden

zuvor dann gesagt: „Er wollte erst gar nicht für uns singen,

und jetzt kommt er doch... zeigen wir ihm, was wir davon halten !“.

Böse Frauen mit bösen Gedanken jedenfalls können unglaublich infam und perfide sein,

das wusste ich bereits, bevor ich diese kennengelernt hatte,

da wunderte mich gar nichts, aber mein Freund war außer sich.

 

Egal, hier geht’s nun um die Coverversionen, und es wird eine Liste,

die mit dem „ersten Platz“ beginnt, denn... den gibt’s nicht explizit für

Qualität sondern für Quantität. Was Qualität betrifft, so bedeuten mir

die meisten Lieder, die ich hier aufliste, ganz genauso viel,

da gibt es keine „Sieger und Verlierer“, und auch was die Künstler betrifft...

es gibt welche, die gar nicht erscheinen und die ich genauso bewundere wie

die „Nummer eins“, also bitte verstehe man diese Liste nicht falsch,

sie brauchte eben eine Struktur und die habe ich ihr gegeben...

und da geht’s „abwärts“ vom Künstler, der mit den meisten Liedern

zu Ehren kam, bis zu den vielen, von denen ich „nur eins“ gesungen habe.

Ich habe im Laufe meines Lebens sowieso unzählige Lieder „nachgesungen“,

und eine vollständige Liste zu machen, erscheint mir... unmöglich.

 

Ich selbst habe erst „Setlists“ festgehalten seit den „großen Auftritten“,

wie ich die Engagements abseits der Strassenmusik und privater Feiern zu

nennen pflege (egal, wie „groß“ die dann ausfallen, aber es konnten auch

gut und gerne 300 Leute plus... sein, die mir da dann zuhörten),

von denen der erste im Jahr 2004 war, und der bisher letzte 2015.

Und anhand der Setlists, die ich da spielte, will ich nun all jene Künstler

würdigen, deren Lieder – außer den eigenen – mir dazu verholfen haben,

dass die meisten dieser Auftritte doch tatsächlich... richtige Erfolge wurden.

Eigentlich kann ich mich an keinen erinnern, der überhaupt nicht ankam

(das Wellness-Ding im Hotel zählte ich gar nicht, da sang ich kaum was,

weil eben auch kaum Leute da waren, welche das Angebot annahmen,

bei dem's überhaupt nicht um mich ging... mich kannte dort sowieso niemand

außer den Hotelinhabern, die sich dann traurigst bei mir entschuldigten... echt !).

Nichtmal jener für mich gräuslige Gig „mit Keyboard“, bei dem ich sagen wir

ein Drittel der Setlist wegen meiner Nervosität schlicht vergeigte,

ging ohne Zugabe ab, die von den Leuten gefordert wurde,

weshalb ich auch den nicht als „Mißerfolg“ verbuchen kann,

aber selbstverständlich gab und gibt es „solche und solche“ Auftritte,

das heisst... welche, mit denen man selber einigermaßen bis sehr zufrieden ist,

und welche, wo man dann spätestens hinterher denkt „Naja, das hätte echt

besser sein können !“, welche, bei denen man die gute Stimmung spürt,

und welche, bei denen man mehr oder weniger doch nur versucht,

seinen „Job“ so gut wie möglich zu machen und über die Bühne zu bringen,

und am Ende erinnert man sich doch am Liebsten an jene,

wo's wirklich passte, die man genossen hat im Einklang mit der Zuhörerschaft.

 

Strassenmusik ist wieder etwas Anderes, aber diese „großen Auftritte“ waren

auch ein Ergebnis der Strassenmusik, weshalb ich von vornherein auch mit bzw.

bei ihnen natürlich vorrangig versuchte, die von den Veranstaltern anwesenden

Erwartungen mit eben Liedern zu erfüllen, die „die Leute gerne hören“,

und dem liegen außer Intuition natürlich Erfahrungswerte zugrunde,

wenn man zuvor schon jahrelang Strassenmusik gemacht hat.

Witzigerweise ist, wenn ich die Lieder selbst zusammenzähle,

der Anteil der Eigenkompositionen im Vergleich zu Liedern anderer Künstler...

erstaunlich hoch. Zwar habe ich bei diesen großen Auftritten insgesamt

viel mehr Coverversionen gesungen, als Selbstgeschriebenes zu Gehört gebracht,

aber wenn ich dann zusammenzähle, wieviel verschiedene Lieder aus wessen Feder

ich gesungen habe, dann führe ich selbst die Liste geradezu uneinholbar an,

nämlich mit sage und schreibe 27 Songs, und manche davon wurden genau so sehr

bejubelt wie sagen wir die „Lady in Red“ oder „Candle in the Wind“,

keiner kam weniger gut an wie eher Unbekannteres von anderen Künstlern

wie sagen wir „Just Like Always“ von Jimmy Webb, und letztlich waren es solche

Lieder, die ich dann „für die eigenen“ eher wegließ, einfach, um das Publikum

nicht mit zu vielen Sachen zu überfordern, die den Leuten überhaupt nicht geläufig sind.

 

Und ich liebe diese Lieder letztlich... alle, wenn ich zum Beispiel das alte „Texas“

vom Chris Rea wegließ, war's ein Opfer für mich, und eigentlich habe ich dann

mindestens wenigstens „The Moon's a Harsh Mistress“ von Jimmy Webb gesungen

oder umgekehrt und dann doch auf „eins mehr von den eigenen“ verzichtet.

Und da jener Auftritt in 2005 in meinen Augen eine Art Zumutung für das Publikum war,

die sich nicht nur aus teilweise mißlungenen Darbietungen ergeben hatte sondern

eben auch einen erhöhten Anteil eigner Songs (Genevieve, Since I First Saw the Moon,

Dancer, Keep It Safe, God Alone, Have Mercy On the Sinner, Son Without a Father,

Mysteries...) enthielt, habe ich zum Beispiel im nächsten Jahr am selben Ort

ganz von selber quasi zur „Wiedergutmachung“ so gut wie gar nix eigenes,

dafür aber so viel wie möglich Klassiker gesungen, von denen ich weiß,

dass die Menschen sie lieben. Als ich damals hinterher ins Publikum ging und

mit den Leuten sprach, war denen aber der Gig vom Vorjahr überhaupt nicht

in schlechter Erinnerung, und es kam dann höchstens ein „okay, dieses Mal war's

vielleicht doch besser, aber wir hören Dich immer gerne“ oder sowas,

es ist eigentlich unglaublich, wie gut gerade an jenem Ort (Urloffen)

das Publikum immer zu mir war... und der allererste Auftritt dort,

der bleibt mir sowieso unvergesslich, weil... ich zwei Stunden am Stück rackerte wie ein Irrer,

ohne irgendwie einschätzen zu können, ob's überhaupt jemand mag, ja,

ich war geradezu am Verzweifeln wegen dem „Ausbleiben“ der Publikumsreaktionen,

bis dann... nachdem ich das letzte Lied angekündigt und gespielt hatte,

ein STURM über mich losbrach, die absolute Begeisterung den eigentlich ausgepumpten

Rupert zu weiteren 30 Minuten Zugaben „zwang“, und dann hinterher:
 

Wir haben uns gar nicht getraut, Dir zu applaudieren, wir wollten Dich nicht

unterbrechen/stören“... das kann man sich gar nicht vorstellen, aber es war echt so.

Ich glaub' bei diesem Auftritt hatte ich mich, weil ich eben am Verzweifeln war,

gar nicht getraut, auch was Eigenes zu bringen, und weil sie dann... so unglaublich gut

zu mir waren, hab ich bei den Zugaben „Yesterday“ gebracht, weil ich weiß,

wie sehr die Menschen dieses Lied lieben, aber... obwohl ich es gar nicht liebte.

Es ist eine Tatsache, mit der ich den lieben Paul McCartney hoffentlich nicht beleidige,

aber in Wahrheit habe ich erst begonnen, seinen Klassiker zu lieben und deshalb auch

regelmäßig zu bringen, nachdem ich diese, meine Version von eben genau jenem

Auftritt selber angehört hatte, weil das Ende des Konzerts plus die meisten Zugaben

dann mitgeschnitten und mir überreicht worden waren.

Ich sag' ja nicht dass ich „meine Version“ am Besten finde, nein, aber...

ich hatte das Lied nie wirklich geliebt und deshalb eigentlich auch höchstens mal

widerwillig gesungen, und jener Auftritt vor nun 14 Jahren (! Unglaublich,

wie die Zeit vergeht !), er war ein solcher Erfolg, dass ich damals dachte

„DIE verdienen es, für die mach' ich das jetzt ganz von selber !“

und dann hab' ich's eben so gemacht, dass ich mich hinterher selber überzeugte

vom Song, ich mag seither natürlich auch das Original, die Fassung von Ray Charles

am Allerliebsten, aber... ich muss ja ehrlich sein und bleiben, finde ich.

 

Auch „Wish You Were Here“ hatte ich mich ja jahrelang geweigert, zu singen,

wenn jemand danach fragte. Dies hatte zwei Gründe, denn obwohl ich das Lied

klasse finde, mag ich Pink Floyd insgesamt nicht besonders, weshalb ich keinen Grund

für mich sah, einen falschen Eindruck damit zu erwecken... so nach dem Motto:

„Geil, natürlich singt er auch das, also liebt er diese Band genauso“...

ne, tu ich nicht, in Wahrheit lieb' ich nur dieses eine Album und ein paar Songs

von „The Wall“ noch, aber so insgesamt wird das nie eine Liebesgeschichte zwischen

mir und dieser Band, definitiv nicht, und schon gar nicht mit „The Dark Side of the Moon“,

da kann der liebe John Lees noch so sehr betonen, dass es sich dabei wohl um das beste

Album der Rockgeschichte handelt... für ihn... und viele andere... ist das vielleicht so,

und das ist ja auch prima mit mir, aber eigentlich braucht man bloß diese Platte

auflegen, wenn man mich vertreiben will.

Spätestens beim „Great Pig äh Gig in the Sky“ bin ich dann weg.

 

Und ein Beatles-Fan war ich eben auch nie, obwohl ich „Ticket to Ride“ liebe,

Paperback Writer“ vom ersten Hören an toll fand, „A Day in the Life“ genial finde

und bei „Eleanor Rigby“, so von Songwriter zu Songwriter, vor Neid erblassen könnte.

Aber „Yesterday“ ? Nun, das war mir damals in der Schule als „beste Ballade aller

Zeiten“ angekündigt worden, von der „Frau der großen Muse“ (siehe: Achtung Zoten ! (Pennälerlyrik u.A.)),

und ich fühlte dann gar nichts, dachte an „Poor Man's Moody Blues“ und auch

dessen „Vorgänger“ namens „Nights in White Satin“ und konnte nicht begreifen,

wie diese Fachfrau ausgerechnet diese Rühreier „drüberstellte“,

denn, zumindest emotional gesehen, waren die doch gänzlich unterlegen.

Ja, auch die Bee Gees hätte ich, zum Beispiel mit dem „Great Mining Disaster“,

viel eher akzeptiert, aber „Yesterday“ ? Das hat echt lange gedauert, bis es bei mir

ankam, und dazu war auch noch nötig, dass ich's selber sang !

 

Und „Wish You Were Here“ wollte ich lange Zeit genauso wenig machen wie

The Boxer“, weil massenweise Strassenmusiker diese Lieder sangen.

Auch „Morning Has Broken“ hätte ich nicht gemacht deswegen, wenn nicht...

die meisten anderen Strassenmusiker den Song regelmäßig um Vor/Zwischenspiel etc.

amputiert hätten, weil's halt mit denen nicht so einfach zu spielen ist.

Womit ich bei Cat Stevens bin, der die Liste mit ganzen 8 Liedern (*plus dieses Lied

aus der Feder seines Bruders sind es sogar NEUN !) anführt,

die insgesamt bei den „großen Auftritten“ erklungen sind.

Er ist also die „Nummer Eins“, was die Coverversionen betrifft, also fange ich

auch mit ihm an... und das ist gerecht, denn... abgesehen von diesen 8 (*9) Liedern...

hab' ich von ihm sowieso noch weitaus „mehr drauf“ und damit auch viel mehr schon auf

der Strasse gesungen, zB „Maybe You're Right“, „Lilywhite“,

Where Do the Children Play“, „Miles From Nowhere“, „Don't Be Shy“,

How Can I Tell You“, „Changes“, „Sitting“, „A Bad Penny“, „The Hurt“...

sogar die olle „Lady D'Arbanville“ hab' ich ab und an

gebracht und noch mehr, aber hier nun kommen die 9 Lieder, die's zu den „großen Gigs“

geschafft haben:

 

 

1) Cat Stevens

 

Father & Son

Morning Has Broken

Hard Headed Woman

If You Want to Sing Out, sing Out

Can’t Keep It In

Fill My Eyes

Child For a Day*

Wild World

Peace Train

 

Ich hab' die Lieder nun quasi geordnet nach... “was mach ich am alleröftesten”

bis zu “was dann doch eher ausnahmsweise”, aber wenn ich die Aufnahmen anhöre,

die von den meisten existieren, dann gefällt mir “Hard Headed Woman” am besten...

so wie ich es mache, noch vor den zwei “ersten”, die – Erfahrungswert – für's

Publikum die liebsten sind, und zu denen man auch “Wild World” gesellen kann,

das nun aber ich selber nicht so gerne mache, obwohl ich den Song auch toll finde.

 

Ja... “Hard Headed Woman”... es war sowieso immer eins meiner absoluten Lieblingslieder von Steven,

wenn's ans Singen und Spielen geht, und die Aufnahme mit den Overdubs...

die gehört zu meinen allerbesten Arbeiten überhaupt, ich muss sagen, dass ich sie

mindestens so gut wie's Original finde und noch lieber anhöre, aber das ist und bleibt

dann doch eine Ausnahme, die sich so ergeben hat, denn ich schaue zu ihm auf...

als Künstler. Und manchmal sucht man dabei auch wieder eine gesunde Distanz,

weil man ja seinen eigenen Weg gehen will, gehen muss, weil Vorbilder nur dann

gut sind, wenn sie einen auf diesen “bringen” und Begleiter bleiben,

aber einem erlauben, sich auch wieder zu lösen, wann immer es nötig wird.

Yusuf aka Cat Stevens... ist eine prägende Gestalt für mein Musikerleben

und immer ein Vorbild für den Songwriter Rupert geblieben,

und ein Begleiter ist er sowieso... lebenslänglich.

 

Aber als ich mit der Strassenmusik begann, so Mitte der 80er, wollte ich

doch lieber eher Sachen singen, die damals mehr oder weniger aktuell waren

und auf die ich stand, also war da erstmal nicht so viel von ihm zu hören,

denn... er war ja weg, es gab also nichts mehr aktuelles.

Ich spielte also gern mal “zum Aufwärmen” eins oder als Zugabe, weil ich ja wusste,

dass die Leute ihn (genauso sehr) lieben (wie ich), aber es war mir eben

wichtig, mich vom Groß der anderen Strassenmusiker zu unterscheiden,

und da gab's eben doch eher “Father and Son” zu hören als dann von mir,

also stand er mit seinen Liedern zunächst gar nicht so sehr im Zentrum meiner Arbeit als Interpret.

Geändert hat sich das dann im Lauf der Jahre, als die Lieder aus den Charts

aufhörten, mich anzusprechen und die Strassenmusiker, welche diese

alten Klassiker spielten, immer weniger wurden.

Da ich keinesfalls jemand bin, der immer dasselbe macht oder machen will,

orientierte ich mich, auf der Suche nach Liedern, mit denen ich mein Repertoire

passend vergrößern konnte, zunehmend “zurück” zu eben jenen und anderen

alten Klassikern”, und dabei drang sich natürlich Cat Stevens als sowieso

früher Haupteinfluss wie automatisch “nach vorne”... und so wurde eben auch

Father and Son” zu einem Fixpunkt in meinen Setlists,

ist ja auch ein fantastisches Lied... wobei ich immernoch fassungslos drüber bin,

wie sehr die Menschen es lieben, dass es offenbar keinerlei “Abnutzungserscheinungen”,

keinen Überdruss gibt, weil man das Lied ja... je nach Alter... so oft gehört hat,

dass man's in- und auswendig mitsingen können müsste.

 

Dass ich es lange Zeit eher nicht gemacht hatte, hat allerdings extrem dazu

beigetragen, dass ich selber auch keinerlei Überdruss empfand/empfinde,

wenn ich's singe... seit ich's eben doch mache.

Es ist ein zu gutes Lied, um es beim Singen/Spielen nicht doch zu lieben,

egal, wie oft man selber das Original gehört hat und dieses dann zu Hause

doch eher nicht mehr in die Playlist tut.

Interessant an meinen “Solo-Versionen” alter Cat Stevens Lieder bleibt,

wie “Father and Son” ganz deutlich zeigt, dass ich mit meiner – einen – Gitarre

quasi einen “Mischmasch” herstelle aus den 2 Gitarren, wie sie da meist

von ihm und Alun Davies gespielt worden sind.

Der “Body” ist das Wichtigste dabei, aber bestimmte “Verzierungen” spiele

ich quasi “zusätzlich”, sodass Rhythmus- und Sologitarre zusammen emuliert werden,

so, wie ich es fühle, so, wie ich es eben für am Besten halte.

Manchmal verändere ich auch einen Akkord, weil's dann mehr meinem Gefühl

entspricht, aber ansonsten bleibe ich so nah am Original, wie es mir alleine möglich ist,

was bei “Father and Son” auch zu extremem Publikumszuspruch führt,

während ich mich daran freue, was ich so auf der Gitarre mache.

Und der Text wird niemals alt, weshalb es auch ein Vergnügen ist, die Worte zu singen...

“Tief”... in der “Vaterrolle”... und “Hoch”... als “Sohn”. Als ich noch jünger war,

konnte ich erst in der “Sohnrolle” richtig “aussingen”, heute... genieße ich beides

gleichermaßen !

 

Als Gitarrist wiederum ist es für mich auch immernoch eine wunderbare Sache,

“Morning Has Broken” eben so zu machen, wie ich es von Beginn an tat.

Wenn man nun “meine Version” auf der Musikseite anhört, also...

die mit den Overdubs, dann stellt man fest, dass es eine Version für

“Easy Piano” ist, also, dass ich keinesfalls mit dem Duo Stevens/Wakeman

konkurrieren möchte, weil's bei mir eben die Gitarre ist, die “das Schwierige”

macht. Natürlich bedeutet das auch, dass Klavierliebhaber immer das Original

bevorzugen werden, aber mir geht's ja nicht darum, dieses irgendwie zu

“schlagen”, sondern das Lied eben auf meine Weise gut zu machen,

und das ist mir mMn gelungen und hält eben für Gitarrenliebhaber

etwas mehr bereit als eben das eigentlich unschlagbare, wunderbare

“Original”... omg, Cat Stevens mit Rick Wakeman... das ist einfach unglaublich gut !

 

Viele meiner Hörer haben's mir bestätigt und sie haben Recht:

Wenn ich so Sachen singe wie “If You Want to Sing Out...” oder “Can't Keep It In”,

da bin ich “ganz bei mir” und damit auch “ganz dabei”, und das liegt eben daran,

dass ich seit der Kindheit/Frühpubertät ein Riesen Fan von Cat Stevens bin,

dass so eine Prägung auch für's Liedschreiben dermaßen “tief geht”,

dass auch jeder Distanzierungsversuch zum Scheitern verurteilt wäre,

erst Recht, wenn man... alleine zur Gitarre singend auftritt.

Dass ich als Fan UND Musiker eigentlich Lieder wie “Majik of Majiks”, “18th Avenue”

aber auch die “Foreigner Suite” noch mehr liebe als die “Hits”...

ändert überhaupts nichts daran, dass auch meine Wurzeln bei den Klassikern

zu finden sind, mit denen auch bei mir die Liebe und das Fansein “losging”.

Für mich ist allerdings auch zum Beispiel “Child For a Day” so ein Klassiker,

und den hat der Yusuf ja gar nicht geschrieben (“Morning Has Broken” ja auch nicht,

aber er hat's zu dem gemacht, was es ist - es "gehört" imho damit ihm !), sondern sein Bruder.

Oder “Fill My Eyes”. Oder “The Rain”, wie “All Kinds of Roses”...:

Wirklich, ich sehe da keinerlei Qualitätsunterschied

oder -verlust, wenn ich mir meine Lieblingslieder auch von den späteren “Yusuf”-Alben

anhöre, “I Was Raised in Babylon” ist so toll, es hätte auch auf “Tea for the Tillerman”

zu den Highlights gehört. Danke, Steven/Yusuf.

 

Rupi am 05.12.2018

 

© Rupert Lenz 79110 Freiburg


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Vom “Zweitplatzierten” hab' ich auch massig mehr Lieder gesungen

als die 8, welche dann für die “großen Auftritte” quasi “übrig blieben” bisher,

und ein wenig wundern mich da die letzten zwei... denn das waren,

bei ihren jeweiligen Konzerten, “einmalige Aufführungen”,

und dass ich nicht stattdessen zum Beispiel “Nothing's Happening By the Sea”,

Love's Strange Ways”, “Stone” oder “Little Blonde Plaits” gemacht habe,

obwohl ich die auf der Strasse viel öfter sang, lag wohl einzig am Momentum,

welches mich dazu verleitete, es mit “was Anderem” zu probieren.

Jedenfalls stammen die anderen Lieder alle grundsätzlich aus der Zeit,

bevor er mit “The Road to Hell” alle Verkaufsrekorde brach...

die Rede ist von:

 

2) Chris Rea

 

Josephine

Texas

I Can Hear Your Heartbeat

Hired Gun

Fool (If You Think It’s Over )

Candles

Looking for the Summer

Tell Me There's a Heaven

 

Ich habe - mal abgesehen von den "Wurzeln" ! - doch einiges mit dem guten Chris gemeinsam:

Sänger, Gitarrist, Liedschreiber... und das Image des “Schnulzensängers”,

ob's nun stimmt oder nicht... wobei ich wohl doch besser in diese Kategorie

reinpasse und auch viel weniger Probleme damit habe,

so genannt zu werden, denn bei mir ist's eindeutig... das, was ich machen

möchte, zumindest, solange es das ist, was ich seit Jahren tatsächlich tue,

da kann man dann jedes Label draufpappen, das man drin gesehen haben will,

solange es nur dabei bleibt und wenigstens... einigermaßen passt.

Und ich hab's ja auch selber immer wieder getan: Mich “Schnulzensänger” genannt,

weil mir das lieber ist, solange ich's mir selber aussuchen kann,

aber natürlich sind so Schubladen eigentlich alle für die (Marketing-)Katz.

Als Songwriter fand ich ihn zwar nicht immer aber immer öfter...

furchtbar unterschätzt, und so manche Negativwertung tat mir in der Seele weh,

denn der Mann kann nicht nur Melodien schreiben sondern auch texten.

Allerdings braucht man eben ein Gehirn, um so Sachen wie “And You My Love”

oder auch “Nothing to Fear” zu verstehen, denn dann fällt's einem auf...

der Mann hat was zu sagen und erzählt immer wieder Geschichten aus

dem ganz realen Leben, sollte seine Musik auch noch so sehr zum Träumen

einladen/verleiten, man kann immer wieder 'ne ganze Menge lernen...

You've got to bend, learn, take the rough with the smooth, understand

everything”* (“Crack That Mould”).

Meine liebsten Platten von ihm bleiben jene von “Water Sign” (1983) bis

Dancing With Strangers” (1987), auch, weil seine Stimme da noch nicht ganz

so “tief gesunken” war und ich's liebe, wenn er richtige Melodiebögen singt,

ohne dabei in einer einzigen emotionalen Farbe zu bleiben...

und sanft zu grummeln. Sobald seine Stimme in Tieflage zu laut im Mix ist,

kann's auch mal zu penetrant werden, egal, wie schön sie klingt !

Das heisst aber nicht, dass ich den meisten anderen Alben

nichts abgewinnen könnte, mal abgesehen von der “zweiten Road to Hell”

finde ich keine wirklich schlecht... und ab “Stony Road” gab's dann doch wieder

sehr viel “für mich”, vor allem “The Blue Jukebox” und “Blue Guitars”...

der “Schwenk” zum Blues jedenfalls... er war genau das Gegenteil von dem,

was ich “befürchtet” hatte, auch wenn “Stony Road” wegen der Produktion

mMn nicht das ist, was sie hätte sein können (diverse live mit der Band oder

einzelnen Mitgliedern oder alleine "improvisierte Versionen" auf der zugehörigen DVD

gefallen mir eindeutig besser als die “fertigen” Aufnahmen, vor allem “Easy Rider” !).

 

Man darf aber nicht vergessen, was Rea bereits alles hinter sich hatte,

als er mit dieser Platte endlich begann, die Plattenfirmen “zu vergessen”

und neu anzufangen als das, was er eigentlich schon immer hatte sein wollen...

ein Bluesmusiker eben. Seinem Gitarrenspiel schadete das auf jeden Fall nicht,

und er gewann ja tatsächlich so manchen Fan dazu, der ihn vorher gnadenlos

unterschätzt hatte... allerdings sprangen halt auch einige “Kommerzhörer” ab,

man kann es nie allen Recht machen.

Als Songwriter jedenfalls überzeugte mich Rea schon früh, und die von David

Richards produzierten Alben besaßen eine Subtilität, die sie bis heute zu Dauerbrennern

für mich machen, da interessiert es gar nicht, dass “Water Sign” eigentlich nur das Demo

zu der Platte ist, die Rea hatte machen wollen, an der die Plattenfirma dann aber

derart wenig interessiert war, dass sie sich das Geld für die “richtige Produktion” sparte.

Sie hatte ungeheuer viel Potential, sie hatte massenweise gute Lieder und...

mit “I Can Hear Your Heartbeat”... auch den Hit, der nötig war, um Rea im Geschäft

zu halten, ja, er wurde quasi zum “Auftakt” der wirklich großen Karriere,

die er noch machen sollte.... Jahre erst nach dem “ersten Hit”.

Und dass manchmal ein Demo besser ist als

eine kostenaufwändigere Produktion, das zeigt zum Beispiel der direkte

Vergleich des Lieds “Candles” mit der 1988 gemachten “Neuaufnahme”

für die “Best of”-Kopplung “New Light Through Old Windows”.

Beim Original entsteht eine Spannung, die durch nichts ersetzt werden konnte,

es ist voller Emotionen, die Neuaufnahme wirkt wie abgespult und viel zu satt.

Ich spiele “Candles” immer gerne, aber meistens ist dafür dann kein Platz mehr

auf der Setlist, sodass es eher bei Soundchecks zum Einsatz kommt,

wo ich sowieso nichts singe, was dann “später zum Konzert” gehört...

weshalb es bei der Strassenmusik wesentlich öfter erklang.

Wichtiger für mich war nämlich immer... ein anderes Lied vom Album...

mein liebstes Lied von Rea, das “erste” Texas.

 

Das wurde sowieso bald irgendwie vergessen,

weshalb es auf keiner der vielen “Best of's” auftaucht und vom wesentlich schwächeren

zweiten” Texas, dem vom “Road to Hell”-Album, auch noch überschattet werden sollte.

Kein Problem... so konnte ich mir das Lied noch viel leichter “zu eigen machen”,

denn ich hab's nicht vergessen, es zu singen war mir immer wieder das reine

Vergnügen und über die Jahre wurde es so irgendwie “mein Lied”, obwohl ich's

natürlich nicht geklaut habe. Es passt einfach wie angegossen zu mir,

eignet sich auch bestens für den Anfang, damit ich gut drauf bzw. gleich “rein”

(in die Musik) komme,die Stimme wird damit sowohl “ausgetestet” als auch

eingestellt”, und... den Leuten gefällt's auch, ob sie das Original nun kennen oder nicht.

Wahrscheinlich stimmen die Emotionen so sehr, dass sie's spüren können,

wie sehr ich den Song liebe.

Die Akkorde beim Ende, welches ich betreffs der Studioaufnahme ein wenig

überladen finde, habe ich etwas abgewandelt, um dem Song danach auch noch

ein “richtiges” Ende zu geben, wie gesagt, es fühlt sich für mich irgendwie an,

als wäre es “mein Lied”, und deswegen habe ich mich das auch getraut.

Trotzdem liebe ich die Studioaufnahme, es fühlt sich immer wie ein Sonnenaufgang an,

es trifft mich ins Herz, nimmt mich mit, lässt mich alle musikalischen Dogmen vergessen,

um zu reinem Gefühl zu werden. Was für ein wunderbares Lied !

 

So auch natürlich “Josephine”... vom ersten Hören auf dem “Shamrock Diaries”-Album

an war's für mich ein Hit, und zwar... genau so, wie es war... auf dem Album...

damals. Für die komische Plattenfirma aber nicht, weshalb es für Single nochmals

neu gemacht werden “musste”, und... obwohl diese Version in meinen Augen

weniger kommerziell ausgefallen war, trotzdem zum Hit wurde.

Was mich sehr freute, denn ich fand sie noch schöner als das Original,

obwohl dieser unwiderstehliche Groove fehlte, der's für mich eigentlich zum Hit

gemacht” hatte. Chris nahm noch mehr Versionen auf, aber keine kam je wieder

an diese “ersten zwei” heran, und während die Singleversion (der eigentliche HIT !)

bald irgendwo in den Archiven verschwand, wagte man doch allen Ernstes,

beim Vertriebswechsel des “Magnet”-Labels von Polygram zu Warner/East West,

auf CD die Originalfassung auf dem Originalalbum gegen einen “French Remix”

auszutauschen. Sakrileg ! Wie kann man ein Album so verstümmeln ?

Wer diese Version heute kaufen will, muss wohl oder übel zu “Kuschelrock 2”

greifen (sollte die Sony da nichts dran verändert haben), wer die Singleversion will,

also den damals tatsächlichen “Hit”, der muss die “weisse” “Best of Chris Rea”

(mit “Saudade” drauf) kaufen, denn wenigstens da tauchte sie wieder auf,

allerdings etwas editiert.

Und was ist mit mir ? Nun... ich orientierte mich immer am Original,

obwohl ich die Single schöner fand, und das liegt einfach dadran,

dass man, wenn man es allein zur Gitarre bringt, durch den Groove

gleich viel mehr “Body” hat, der sonst... so ohne weitere Instrumente...

wegzufallen droht.

Allerdings kann man alleine natürlich auch nicht so richtig emulieren,

was das “Keyboard-Team” - bestehend aus Max Middleton und Kevin Leach -

zu den Gitarren da geniales fabriziert hatte, das “marschiert” vor allem am Ende

mit einem unglaublichen Druck und swingt dabei noch, dass es eine wahre Freude ist.

Überhaupt keine Freude jedoch macht mir ausgerechnet jene Version,

die auf den meisten “Best of's” zu finden ist, nämlich (mal wieder) die

1988-Neuaufnahme”, bei der allerhöchstens ein tapsiger Tanzbär steppt,

aber von diesem wunderbaren Lied und auch seinem ursprünglich göttlichen Groove

nicht viel übrig lässt... das ist nicht Fisch, nicht Fleisch, da ist sogar der “French Remix”,

der die Original-CD seit Unzeiten verunstaltet, um Klassen besser dagegen.

Und blöderweise ist es auch diese, die “völlig falsche” Version, die meistens im Radio

kommt. Letztes Jahr muss es gewesen sein, da wurde auf SWR 1 jedoch eine Live-

Aufnahme gespielt, die ich sehr gerne hätte, denn die war... wohl aus den frühen 90ern...

erste Sahne. Es ist aber nicht jene vom offiziellen Livealbum, die mir zwar auch gefällt,

aber eben... wie immer... oder fast immer... weder Original noch Singleversion erreicht.

Interessant war es deswegen, was denn ich nun mache mit “meiner Version”,

als es an die Overdubs ging.

 

Mann... war ich gut drauf... so richtig inspiriert... mir war zwar klar, dass ich niemals

das Originalpiano von Max Middleton emulieren könnte, also hab ich sowas auch

gar nicht erst versucht, aber... es fühlte sich an, als würde der Geist von Richard Tee

in mich reinfahren und Dinge probieren/spielen lassen, die eigentlich nur der gekonnt hat.

Es war magisch – und so klingt es nun auch, irgendwie... außerweltlich.

Bin wahnsinnig stolz drauf, denn... auf meine Weise... hab' ich's so doch tatsächlich

geschafft, eine Version zu kreieren, die mir genauso gut gefällt wie die zwei,

durch die ich mich einst in den Song verliebt hatte.

Josephine” jedenfalls... es ist eins der treusten Lieder geworden, das man sich

vorstellen kann, ich hab's so gut wie immer gemacht, ob ich nun auf der Strasse auftrat

oder sonstwo, und das... von Beginn an. Es wurde mir auch nie langweilig oder sonstwie

lästig, es ist eben einfach nur mit mir ein wenig älter geworden und hat sich dabei,

ganz natürlich und im Prozess eines langen, fließenden Flusses, auch mit mir verändert,

aber eigentlich versuche ich noch immer, genau so wie beim allerersten Mal,

einfach alleine “diesen Groove” herzustellen, obwohl ich weiß, dass es nicht geht...

und es dabei so schön wie mir möglich und mit Hingabe zu singen,

was mir mal mehr, mal weniger gut gelingt aber den Leuten doch immer Freude macht...

ein Klassiker.

 

Auch “I Can Hear Your Heartbeat” ist einer, und hier singe ich normalerweise doch

tatsächlich eine zusätzliche, ruhige Strophe, ehe das Lied wieder in seinen Groove

zurückkehrt und mit der es den Song – meines Wissens nach -

überhaupt nie zu kaufen gab:

“From the screaming desolation of the english northern coast

that's where I met my darling...

and that's where we made the most...

made the most of what we've got (yeah)

made the most of what we've got...

and I still hear your heartbeat...

I still hear your heartbeat...”*

und verd... nochmal, egal, wann ich's gesungen habe,

irgendwas ging beim Mitschnitt immer schief... vielleicht weil Rea was dagegen hätte,

wenn man's so veröffentlicht ?

Der Text ist, wie alles andere auch, nämlich von Rea selbst,

und ich hab's ihn so singen hören

bei einem Livemitschnitt im Fernsehn, und gottlob konnte ich mir die Worte merken,

denn es macht das Lied nochmal schöner, als es sowieso ist.

Ich mach's nicht mehr so oft weil ich's vor allem in den 80ern regelmäßig brachte

und heutzutage nicht immer den nötigen Schwung mitbringe, aber wenn... dann nur so:

Mit Zusatzstrophe, eine Art “extended Version” und damit mal wieder...

was Besonderes.

 

Und auch “Fool (If You Think It's Over)” hat, wenn ich es mache,

ein paar Worte mehr als die erhältlichen Versionen,

weil ich mir auch dies von einem Livekonzert merkte:

Chris sang den Refrain bis zu: “save your crying for the day...”

um dann “langsamer zu werden” und anzufügen:

“...that may not come, but anyone who had to pay

would laugh at you and say...:”*

und dann kommt er nochmal “ruhig”, der Refrain.

Ich liebe das. Ich liebe Chris Rea. Unzählige Lieder, massenweise Alternativversionen/

Remixes, massenweise Non-Album-Tracks, ein Mammutwerk wie “Blue Guitars”...

und dann noch solche Sachen, it's never ever the same...

not even with the same songs.

Für “Fool” allerdings muss ich stimmlich echt gut drauf sein,

sonst verzichte ich lieber auf den Song, denn er velangt mir, so wie ich ihn mache,

doch einiges ab und wenn die Stimme hinterher streikt ist das nicht so doll.

 

Was ich allerdings problemlos “immer singen” kann, das ist “Hired Gun”,

der Song mit Chris' mutmaßlich allerbesten Text überhaupt (und er hat

da einige Kandidaten zur Auswahl, zum Beispiel “Curse of the Traveller”...)...

und ich kann mir nicht helfen, ich sing's seit der “Saturngeschichte”

mit dem Stefan Droll vorm inneren Auge, denn der... bekannte sich vor mir dazu,

das Lied zu lieben. “And I may even love you dearly

and though I loathe what I have to do...

I've picked up every dirty trick in my fear of you”*...

selten wird sich wohl jemand mit einem Liedtext so sehr identifiziert haben

wie der Stefan mit diesem... und dann, blöderweise, auch noch im Bezug

auf mich. Nur... “musste” das wirklich sein ? Wie groß dann war die Angst ?

Und wen trifft's das “nächste Mal” ? Verständnis... kann ich ja im Inneren haben,

so jedoch ...kann ich keins mehr geben, und man sollte doch bitteschön kein

Lied zur Rechtfertigung ins Feld führen, welches allerhöchstens als temporäre

Offenlegung von akutem Vertrauensmangel einen Sinn hat,

nicht jedoch als festgeschriebene, “absolute Wahrheit”, weil's dann...

furchtbar krank wird, egal, wie realistisch und deswegen auch geil das Ding ist.

Es kann ja helfen... zur Selbsterkenntnis, zum Begreifen der Rolle,

die man als “gebranntes Kind” im Selbstverteidigungsmodus angenommen hat,

aber bei dieser Rolle zu bleiben... das verhindert ja den nötigen Lernprozess,

von dem das Lied ganz genauso erzählt:

There was lots to learn... TO GET HOME SAFELY and not get burned”*.

Beim Stefan bleibt da nur das “not get burned”, wenn er selber immer wieder

zum Täter wird, und am Ende gelingt dann nichtmal das.

Nunja. Da ich aber nunmal immer an ihn denke, wenn ich's mache oder anhöre,

hoffe ich natürlich dann doch insgeheim, dass ihm – wenn er sich auf meine

Musikseite verirrt – diese Aufnahme gefallen möge, die da irgendwann

in der zweiten Hälfte der 2000er enstand... ohne Overdubs, “nackt”,

und, ausnahmsweise, auch mit einer (imo gelungenen) Variante des “Endteils”,

den ich mir normalerweise spare.... letzter Refrain bis zu “always on the run”... und fertig.

Wann und wo auch immer das war... das Gefühl stimmte zu 100%, und es wurde dadurch

zu einer dieser Aufnahmen, bei denen Overdubs mMn nur etwas “wegnehmen” können...

so wie “Schooldays” aus jener seltsamen Nacht auf dem Schlossberg anno 1998.

Wenn ich von einem Lied, ob selbst geschrieben oder nicht, eine solche Aufnahme

habe und höre, verlässt mich mit jedem Hören mehr die Lust, es nochmal zu machen,

denn eins ist klar: Besser krieg ich's nicht hin, eigentlich kann ich dann, im Bemühen,

der eigenen Leistung hinterherzulaufen, nur noch dahinter zurückbleiben...

zumindest alleine, als Solokünstler und ohne Band.

Ich weiß, dass einer meiner Freunde mir da vor allem wegen “Schooldays”

widerspricht, weil den... all die Nebengeräusche auf der Aufnahme stören

und er sie vergleicht mit anderen Performances, wie er sie von mir

in Erinnerung hat. Und vielleicht habe ich den Song ja auch tatsächlich mal,

technisch gesehen, besser gesungen gehabt, aber nie mit so viel Gefühl...

und dasselbe gilt auch für “Hired Gun”.

 

Looking For the Summer”... das war bei nem Auftrittsengagement in 'nem Irish Pub,

wo's mir dann viel zu laut zuging, obwohl ich gut verstärkt wurde.

Ich weiß auch nicht mehr warum, aber ich wollte den Song an jenem Abend

unbedingt singen und begann die Setlist damit, aber irgendwie kann ich mich

selber nicht zufrieden stellen damit, und so war's dann eben auch dort.

Der Auftritt kam super an aber ich war am Ende völlig leer, weil ich die ganze Zeit

gegen den Geräuschpegel” angesungen hatte... und alleine wegen des Geldes

dann Folgeengagements anzunehmen ist, nach so 'ner Erfahrung, auch nicht

meine Sache. Ich liebe von diesem Lied vor allem den auf Maxi-CD damals

erhältlichen “Single-Remix”, weil der, trotz nur geringer Veränderungen,

das Lied luftiger, lockerer machte, das ganze “Auberge”-Album leidet sowieso

unter einer gewissen Schwerfälligkeit, die mir das Durchhören erschwert,

obwohl ich eigentlich alle Lieder außer “Heaven” mag.

 

Womit wir beim abschließenden Lied wären, welches auch den “Heaven”

im Titel hat. Kann kein Mensch von mir erwarten... und hab auch ich selbst

damals nicht von mir erwartet, aber ich komme am Auftrittsort an...

und da steht ein Flügel. Manchmal übt ein solches Gerät eine Art

unwiderstehlichen Reiz auf mich aus... obwohl ich ja gar nicht wirklich Klavier

spielen kann. Aber so'n Ding auf der Bühne stehen haben und es nicht benutzen ?

Nur wenn ich ganz bei Sinnen bin widerstehe ich dann auch der Versuchung.

An jenem Tag war ich zwar nicht Hella, aber... von Sinnen war ich doch,

denn als ich mir überlegte, welches Lied ich da denn ganz spontan

am Flügel bringen könnte, ohne dass ich mich damit allzusehr blamiere

(sprich: Es musste einfach zu spielen sein !), verfiel ich ausgerechnet auf

Tell Me There's a Heaven”, setzte mich zum Proben an das Ding und

weil es sich ganz gut anließ war der Entschluss schnell gefällt.

Natürlich hatte ich mal wieder nicht bedacht, wie es sich dann für mich

anfühlt, wenn ich mich VOR DEN LEUTEN an den Flügel setze...

und was für einen Unterschied es macht, wenn keiner bzw. höchstens ein paar

spielende Kinder in der Nähe sind, deren Urteil ich nicht so sehr zu fürchten habe

wie das einer ernsthaften Zuhörerschaft.

Lange Rede kurzer Sinn: Rupert bekam mal wieder einen Schweißausbruch,

als er, nun vor den Tasten sitzend, bemerkte, dass er nicht alleine ist, und...

vergeigte dann das Lied zwar nicht total, aber...

beim Proben war's eindeutig besser gewesen ! Gut, dass es,

wie auch “Looking For the Summer”, nicht mitgeschnitten

wurde... muss ja nicht bei jedem Auftritt sein, Flügel oder nicht.

Tell Me There's a Heaven ? Wunderbar, echt, aber nicht mehr von mir.

Danke, lieber Chris Rea... und... schone Dich, ja ?

 

Rupi am 07.12.2018

 

© Rupert Lenz 79110 Freiburg

außer *(Textausschnitte aus Liedern von) © Chris Rea

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Die nächsten beiden “Plätze” stehen mit jeweils 7 Songs zu Buche,

wobei ich den dritten Platz an den “Einzelkünstler” vergebe, der alle 7 Lieder

selber komponiert hat, und den vierten, weil's mehrere Komponisten gibt,

an die Band, die's betrifft, weil irgendwie muss man ja Prioritäten setzen.

Wenn man sich, so wie ich, immer wieder – wenn auch zum Spass,

es steckt ja trotzdem ein wenig Ernst dahinter ! - am Dieter Bohlen “reibt”,

dann wird's natürlich interessant, inwieweit da doch Gemeinsamkeiten

existieren, vor allem beim Musikgeschmack.

T.Rex liebte er seit Kindheit – ich auch. Die Bee Gees findet er großartig – ich auch.

Tja, und wenn der Dieter vom nächsten Künstler hier als einem “Giganten”

spricht, einem “ganz Großen”, vor dem man sich nur verneigen kann,

dann spricht er mir in Wahrheit auch voll und ganz aus der Seele,

ganz egal, welche komischen Images da manchmal in den Köpfen der Leute bestehen,

und auch ganz egal wie viel... nennen wir's ruhig mal “Schrott”

dieser Gigant im Laufe seiner Dekaden währenden Karriere auch produziert hat,

ganz einfach, weil er auch in den übelsten Zuständen noch immer weiterarbeitete,

seine “Pflicht” gegenüber den Plattenfirmen tat und Album nach Album

nach Album auf den Markt brachte, als könne es ewig so weiter gehen wie in

den 70ern, wo er, in der ersten Hälfte, vertraglich auf 2 Alben pro Jahr verpflichtet war,

und trotz dieses immensen Drucks ausgerechnet da dann...

seine allergrößten Meisterwerke “ablieferte”, vom zweiten Album (welches,

da nur mit Namen betitelt, gerne fälschlicherweise für's Debut gehalten wird !)

bis zu “Rock of the Westies”, dem wohl unterschätztesten seiner “DJM-Zeit”,

und dazwischen kamen... “Tumbleweed Connection”, “Madman Across the Water”

(der reine Wahnsinn, wie gut diese Platte ist !), “Honky Chateau”, “Don't Shoot Me,

I'm Only the Piano Player”, “”Goodbye Yellow Brick Road”, “Captain Fantastic

and the Brown Dirt Cowboy” und "Caribou"* sowie ein Soundtrack namens “Friends” und diverse

Non-Album-Singles und... lieber Himmel, was für ein Füllhorn an Hits,

Evergreens, unsterbliche Melodien, als wenn es gar nichts wär,

und natürlich ging das mit den Hits und großartigen Songs auch weiter

und weiter bis in die 2000er, auch wenn das ein oder andere Album, auf denen sie

sich dann befanden, eher zum Haareraufen war als zum Genießen,

es gab trotzdem zwischendurch auch richtig gute oder gar grandiose...

wie “The One”.

Ich find' es immer noch köstlich, mir vorzustellen, wie die Konversationen

zwischen ihm und seinem Freund und “Piano Man-Kollegen” Billy Joel

für den jeweils anderen geklungen haben mussten, denn Billy... er hat nunmal

nicht nur viel weniger Platten gemacht, sondern 1993 einfach damit aufgehört,

was eben dazu führte, dass der Eindruck des Gesamtwerks ein deutlich

besserer ist – und wie Billy ihm sagt: “Du machst viel zu viele Platten”,

während er... sich beklagt, dass Billy zu wenig gemacht hat und jetzt

gar keine mehr, was ja wirklich irgendwie schade ist, aber eben...

vom Billy braucht man, wenn man seine Mucke mag, tatsächlich jede,

und egal, was für ein Riesenfan ich bin, egal, wie sehr ich ihn bewundere,

ich müsste lügen, wenn ich dasselbe behaupten würde über den

einzigartigen, über den riesengroßen...

 

3) (Sir) Elton John

 

Candle in the Wind

Your Song

Goodbye Yellow Brick Road

Blue Eyes

Sorry Seems to be the Hardest Word

Cry to Heaven

Daniel

 

Ich weiß ja, dass so manche Leute – auch in meinem Freundeskreis -

ihn nicht leiden können. Sogar David Bowie hatte über die kommerzielle Ausrichtung

geschimpft, welche seiner Meinung nach die Kunst des Kollegen massiv entwerte,

aber es gibt Musiker, die haben und setzen letztlich andere Prioritäten,

wenn es um ihr Werk geht... weil sie es eben nicht nur als Kunst betrachten,

sondern eben, in erster Linie, als Arbeit, als Dienstleistung gar, und sie veröffentlichen

auch dann, wenn sie selber... eigentlich gar nicht überzeugt sind von den Ergebnissen,

diese aber den Stand der Dinge präsentieren und dann nur noch den Zweck der Unterhaltung erfüllen sollen

sowie eine Nachfrage befriedigen, die von Seiten

der Mitmenschen besteht... unablässig, als könne man keine Pause machen,

als wäre man verpflichtet, dem Publikum einfach alles zu geben und damit auch zu zeigen.

Dazu müssen zwei Dinge zusammenkommen: Einerseits die Erfahrung, dass man

arbeiten muss, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, weil einem ansonsten

ja nix geschenkt wird, und andererseits auch eine exhibitionistische Ader,

die man gerade bezüglich der eigenen Kreationen entwickelt hat,

weil man sonst eher scheu und zurückhaltend ist, aber die Erfahrung gemacht hat...

mit Liedern... und auf der Bühne... kann man plötzlich alles zeigen,

aus der Scheu wird, im SCHUTZ der Scheinwerfer und mit Hilfe der ein oder

anderen Verkleidung, darstellerischer Exzess, und man hat damit... Erfolg...

die Menschen sind begeistert, lassen sich unterhalten und vergessen für 2 Stunden

alle Sorgen und Probleme, um gemeinsam mit einem das Leben zu feiern.

 

Dann will so jemand wie der Reginald Dwight es immer wieder neu wissen,

will punkten auch mit dem, was er eben gerade hat, probiert es auf alle möglichen

Arten und hofft dabei, dass es auch dann noch für jemanden gut genug ist,

wenn er selber überhaupt nicht weiß, was er davon halten soll,

die Produktion eines Albums nämlich ist sowieso nie ein Vergnügen für ihn gewesen,

und sobald eins fertig ist, will er's am liebsten gleich wieder vergessen,

ob Meisterwerk, ob Hits, ob künstlerisch wertvoll oder einfach nur “was für die Leute”,

nur eins mag man natürlich ungern vorweisen, und das ist... ein Flop,

der einem sagt, dass die Arbeit völlig für die Katz war und man sich beim nächsten Mal

auf jeden Fall mehr anstrengen muss, egal, in welche Richtung es einen treibt.

Natürlich weiß er selber genau, dass seine besten Alben eben jene “alten” sind,

weshalb er zuletzt ja versuchte, sich an deren Qualität wieder neu zu orientieren,

wenn er doch mal wieder... mittlerweile in großen Abständen... ein Neues machte.

Er selbst allerdings zählt auch “Blue Moves” dazu, die erste für's eigene “Rocket”-Label,

weil er sich auf der... ganz frei seinen Gefühlen hingab und quasi “künstlerisch

austobte”, für mich: Ein melancholischer, furchtbar überladener Kitschexzess mit

ein paar ganz genialen “Rettungsmomenten”, aber als Ganzes... nur schwer

durchzuhalten, denn da gingen sie eben mit ihm durch, die Geister,

da nahm er sich alle musikalische Narrenfreiheit, um hemmungslos das zu tun,

was er selber liebt. Ohje... was sagt diese Platte über ihn aus ?

 

Dass er ein großes Kind mit großem Herzen und noch größerer Sehnsucht ist,

dass Harmonie ihm über alles geht, dass er gerne in einem anderen Zeitalter

geboren wäre und sich dort in der Welt des Hochadels um nichts anderes als

die schönen Künste gekümmert hätte, um den Menschen den Wert der Liebe

nahe zu bringen... übersensibel, fast schon todessehnsüchtig, weil die Welt...

mit all ihren Reichtümern... ja doch nicht glücklich macht.

Sorry Seems to be the Hardest Word”... das gebrochene Herz, es wird zelebriert,

die Liebe ist ja sowieso ein Schmerz, wieso ihn nicht auskosten bis ins Volle,

darin liegt noch immer mehr Sinn als in allem weltlichen Streben,

darin kann man immerhin noch fühlen, dass man lebt.

Ja, es war dieses Lied, welches ich, als ich in den 80ern begann mit der

Strassenmusik, am allerliebsten von ihm sang, auch wenn mir das Album,

von dem es kam, noch so sehr Bauchschmerzen bereitete,

und lange Zeit konnte es für mich kein besseres Lied aus seiner Feder geben,

weil... mein inneres Kind... mein Herz... hier einen engen Verwandten fand.

Ich betrachtete den Großteil von “Blue Moves” als gescheiterte Versuche,

die wohl notwendig waren, um hiermit voll ins Schwarze zu treffen,

die angestrebte Göttlichkeit zu erreichen, Melancholie, Sehnsucht und

Liebesschmerz denkmalgleich und ein für allemal perfekt in Liedform zu vertonen,

das absolute Meisterwerk nicht in einer Ansammlung von Liedern,

sondern in einem einzigen Lied zu schaffen.

Wie nur soll man so etwas toppen ? Und womit ?

 

Dass auch ich selbst letztlich doch mehr dem Unterhaltungsgedanken unterlag

oder den verkopften Musiker bei mir “gewinnen” habe lassen,

indem ich – als Album - “Madman Across the Water” und, als Lied,

“Goodbye Yellow Brick Road” letztlich mehr zu lieben begann als dieses

Sehnen, Klagen, Wälzen im Liebesschmerz... es ist auch ein Dokument

der Abgrenzung gegenüber einem Allzuviel an Leiden,

Dass ich im Laufe der Jahre dann doch lieber “Your Song” gesungen habe oder

auch “Candle in the Wind”, wo das Leid ja nicht das eigene ist, sondern

nur” durch Empathie geteilt wird, es sagt mir mehr über mich selbst und mein

eigenes Leben aus, als ich eigentlich wissen will.

Blue Eyes”... diese Ausgeburt an Leichtigkeit, musikalisch unendlich wertvoll,

ein Diamant, der beweist, dass Elton John auch in den 80ern keineswegs

zum “weniger wertvollen Songwriter” mutiert wäre, zeigt auf, wohin es mich als Künstler

nun zog, denn... egal, wie unmöglich es schien, dieses Lied für Gitarre zu adaptieren,

ich wollte, ich musste es unbedingt machen, denn ich wollte meinen Hörern

zeigen, dass ich nicht (mehr) den Schmerz ins Zentrum stelle,

egal, wie attraktiv er einst für mich gewesen war... und auch egal,

wie sehr ich auch “Cry to Heaven”, in den 80ern fester Bestandteil

jedes “Strassenauftritts”, noch immer liebte.

Blue Eyes”... das war ein Hit gewesen, ein Radio-Klassiker, während...

Cry to Heaven”, das allerbeste Stück des “Ice On Fire”-Albums,

nichtmal annähernd die Beliebtheit vom (wunderbaren) Schlager “Nikita”

erreichte und als Single gnadenlos floppte, und ich denke eben über solche

Dinge nach... künstlerische Qualität hat in diesem Geschäft das Nachsehen

gegenüber angenehmen Gefühlen, man darf weder sich selbst noch den

Menschen, ich will weder mir selbst noch meinen Zuhörern ein Übermaß

an Leid zumuten, ich kann und will die Lieder zwar immernoch singen,

aber nur noch... gut dosiert, in einem Mix, bei dem eben doch...

der Unterhaltungsgedanke im Vordergrund steht.

 

Das kostet mich auch weniger Kraft, und... seit meinem Nervenzusammenbruch

anno 1989 musste ich sowieso lernen, mit den Kräften hauszuhalten.

Erst war die (Sing-)Stimme ja weg... und obwohl ich immer ein Publikum hatte,

war es ein langer Weg, sie wieder “richtig zurück” zu bekommen,

ich hab' zunächst viel getrickst, dabei viel gelernt, härter gearbeitet denn je zuvor,

vor allem als Interpret, und als ich in den 90ern dann begann, “Candle in the Wind”

zu singen, immer “mit dem alten Text” (über Marilyn Monroe), war sie wieder da,

die Singstimme. Und die Reaktion der Leute war einfach... umwerfend.

Elton John... für mein Repertoire... für meinen künstlerischen Weg auch...

pures Gold. Und zwar immer. Sogar dann, wenn ich selber mit meiner Version

eigentlich nie zufrieden bin, wie zum Beispiel bei “Daniel”.

Jedes seiner Lieder – eine Herausforderung, auch und gerade für den Gitarristen,

Your Song” ist noch das leichteste, aber wie um Gottes Willen mache ich

Goodbye Yellow Brick Road”, und dann auch noch ohne Chor ?

Womit wir auch bei den Texten wären, denn... “Goodbye Yellow Brick Road”...

das war mir irgendwann in den 2000ern klar... das musste ich unbedingt machen,

ich musste diesen Text singen, diese Rolle spielen, was Geileres gibt's ja gar nicht,

aber lieber Himmel war das eine Arbeit, ehe ich mich damit vor Publikum traute.

Genügt das so oder fehlt nicht doch zu viel ?”

 

Meine Sorgen waren unbegründet, mit jedem Mal Spielen wurde es besser,

das Publikum sah's genauso, und so... löste GYBR letztlich “Sorry Seems to be

the Hardest Word” nahezu ganz ab, die anderen Fixpunkte “Your Song” und

Candle in the Wind” ergänzend und immer auch durch ein viertes Lied von

Elton komplettiert, denn... wenn ich auftrete, dann sind's von ihm eben immer

mindestens vier, wobei es gut ist, wenn wenigstens eins sich in einer Art “Rotation”

befindet. Ich kann nicht drauf verzichten, wirklich nicht, eher singe ich nur ein

einziges Lied aus eigener Feder alsdass ich weniger als 4 von Elton John bringe.

Ich schulde das meinem Publikum, welches diese Lieder immer honorierte,

auch “Cry to Heaven”, egal, und vor allem schulde ich das... mir selbst,

denn ich liebe Elton John, ich werde nicht müde, das zu betonen und zu zeigen,

lange Zeit konnte ich mit Billy Joel – auch und gerade im Vergleich – fast gar nix

anfangen, was sich gottlob völlig gedreht hat, aber Elton... gehört zu meinem Leben

dazu wie auch Cat Stevens und BJH, der ist eins der größten Vorbilder nicht nur

als Komponist, sondern auch als Sänger, und irgendwie zeige ich mir auch selbst,

wenn ich “Goodbye Yellow Brick Road” oder gar “Blue Eyes” mache,

dass ich garnichtmal so übel bin an der Gitarre, was gut ist für's Selbstbewusstsein,

und... finally... was mit Hilfe der Overdubs dann aus “Your Song” wurde,

es macht mich über die Maßen selber glücklich, denn nur einer kann das

für mich toppen, und das ist Elton John selbst, wie er's mir bei seinem Open Air-

Konzert in Freiburg deutlichst zeigte... auch wenn die Stimme so viel tiefer ist

und seit “Live in Australia” auch nie mehr dieselbe war, er macht's immernoch

am Besten, nichtmal Al Jarreau kam da, mit all seinen unglaublichen Fähigkeiten,

wirklich ran.

 

Und nun, abschließend, noch ein paar Worte zu den Texten.

Bernie Taupin ist selbstverständlich, auch wenn “Blue Eyes” aus der Feder von

Gary Osbourne ist und auch sonst andere Leute so manchen hervorragenden Text

für Elton gemacht haben, der kongeniale Partner für ihn.

Auch hier, in etwa vergleichbar mit der Masse an Elton-Alben, ist sicher nicht

alles Gold, was glänzt, aber wenn Bernie den Nagel auf den Kopf trifft,

dann ist er als Lyriker unschlagbar gut, und erfreulicherweise tut er dies...

oft, und das nichtmal exklusiv für Elton John, ich möchte auf den Rod Stewart-

Song “Satisfied” vom “Body Wishes”-Album hinweisen...

ich wünschte, ich hätte diesen Text geschrieben, denn... genau so ist es...

mit uns Männern, wenn wir uns an eine Frau binden.

Natürlich nicht, wenn wir (sie) nicht lieben, aber für solche A...löcher schreibt

man ja auch keine Lieder.

Und dass Elton “nicht texten kann”... nun, wer ihm das als Makel ankreidet,

der schreibt keine Lieder, denn er weiß ja gar nicht, um wievieles es schwerer ist,

so tolle Musik im Nachhinein auf fertige Texte zu komponieren, wie's bei Elton seit

sehr langer Zeit Usus ist.

Tatsächlich sind Elton und Bernie derart “eins”, dass die meisten Sachen klingen,

als wären sie in einem Stück entstanden, Text und Musik zusammen,

und ich, der ich bei meinen Songs eben auch am liebsten so arbeite,

könnte das, in Zusammenarbeit mit jemandem anders... nie im Leben.

Zumindest nicht als Komponist, etwas texten auf bestehende Musik oder,

wie so vieles hier unter den “Geschenken”, einfach ins Blaue so wie Bernie,

kann ich natürlich schon.

Aber Elton John... vor allem mit Bernie aber nichtmal auf ihn “beschränkt”...

das ist ein echter Gigant, und wenn's nicht so komisch aussähe bzw.

wenn ich nicht das blöde Gefühl hätte, den Dieter Bohlen mit sowas unangemessen

zu instrumentalisieren, um gemeinsam mit ihm im Rampenlicht stehen zu können,

ich würde nicht zögern und... öffentlich ...an seiner Seite,

ja, sogar Hand in Hand, auf jeden Fall aber gemeinsam mit ihm vor Sir Elton John

via tiefer Verbeugung meine Ehrerbietung erweisen,

denn Sir Elton mag ja wirklich in der falschen Zeit geboren sein,

aber zum Hochadel gehört er trotzdem.

 

Rupi am 07.12.2018

*wusste ich's doch, dass ich - im Ursprungstext - eins vergessen hatte... etwa wegen einer "bitch",

die ich nicht "back" haben will ??? Lmao... yep, das wird's wohl sein, deswegen hatte ich "Caribou" verdrängt,

denn... eine gewisse "Frau Schieflage", ob nun "bitch" oder nicht, hatte sich... so anno 87/88... mit Elton's Albumopener

ein wenig... sagen wir mal... überidentifiziert... und es wäre ja der reine Alptraum,

wenn sie.. Hit oder nicht... wieder (in meinem Leben) auftauchen würde... ne, echt, als solchige wäre sie bis Mitte der 90er

gar noch willkommen gewesen, aber danach... und dann auch noch das, was davon übrig ist...

schon allein weil's sich schon lange für was Bessres hält... IGITTIGITT, das ...ist ja NOCH SCHLIMMER !!!!! surprise

Und... da ich schonmal beim Ablästern bin... lange Zeit hätte es mir ja nix, wirklich gar nix ausgemacht,

et war mir avva sowatt von ejal jewesen, als ick se noch liebte, weeßte,

aaaaaber... die Frauen, die's danach so eben doch in meinem Leben gab, die haben mich...

und ich bin ja immernoch ein Mann... so irgendwo... und egal, wie wenig nun sonst noch von mir übrig sein sollte...

auf jeden Fall haben sie alle mich... vor allem dort... inzwischen ja irgendwie mitgeprägt,

und dabei ist dann was passiert, das heute... naja, es würde eine Brustvergrößerung nötig machen,

um mich wenigstens körperlich zufrieden zu stellen, wenn's schon anhand der inneren Werte sowieso...

nix ist, nie was wird... weil... da ...is ja gar nix surprisesurprisedevil:p !

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Über die Band, die hier in dieser Liste nun an vierter Stelle steht,

noch viel zu schreiben, würde mich als Fanatiker ausweisen,

denn sie haben auf meiner Seite hier ja schon seit langem ihre Extra-

Kategorie, ganz einfach, weil's meine Lieblingsband ist:

 

4) Barclay James Harvest

 

Hymn

Life is For Living

Mockingbird

Berlin

The World Goes On

One Night

The Iron Maiden

 

Also schreibe ich hier eben nur noch was über die Lieder und...

meine Versionen”, wie's zu denen kam etc.

Natürlich habe ich, weil's meine Lieblingsband ist, im Lauf der Jahre

auf der Strasse wesentlich

mehr von ihnen gesungen als diese 7 Songs, die's dann bei den bisherigen

großen Gigs” in die Setlisten schafften. Ob das nun der Medicine Man war,

Child of the Universe, Paper Wings, For Noone, Suicide?, Poor Man's Moody Blues

(dies aber nicht so gerne wie “Nights in White Satin” von eben jenen !),

The Streets of San Francisco, Play to the World, In Memory of the Martyrs,

River of Dreams (!), ja, sogar Victims of Circumstance hab' ich schon gemacht und,

man gönnt sich ja sonst nichts, ein Medley aus Dylan's “All Along the Watchtower” und “Rock'n'Roll Lady”,

der Rupert kennt da manchmal kein Erbarmen, ach,

sogar “Sperratus” war mal dabei, “Sweet Jesus” sowieso,

nur vom Woolly... achje... sein trauriger Blick, als ich ihm sagte,

dass mir seine Sachen für Gitarre zu schwer, zu kompliziert sind, und er dann...:

kompliziert... das ist wohl das richtige Wort”, ich hätte weinen können,

so traurig hat mich das gemacht, denn ich spürte, wie er das auf sich selbst

bezog, und dass er... sich selbst auch als “zu kompliziert” empfand,

das war ein wunder Punkt, den ich nicht hatte treffen wollen,

außerdem war's rein musikalisch gemeint.

 

Lange Zeit war der einzige Song aus seiner Feder, an den ich mich traute,

die “Ursula” gewesen, denn...

die ist echt nicht schwierig... und trotzdem war ich nie mit mir zufrieden.

Jedenfalls fühlte ich mich, weil er plötzlich so traurig war und kurz davor,

sich in sich selber zurückzuziehen, zu einer Erklärung genötigt, damit er mich

besser verstünde: “Schau, Woolly, für die 30 Sekunden, die Du in meiner BJH-

Suite von Sea of Tranquility hören kannst, habe ich glatte 3 Stunden am Keyboard

Blut und Wasser geschwitzt, ich bin einfach nicht gut genug für Deine Sachen !”.

Dann hellte sich sein Gesicht auf, er lächelte wieder und sagte:

“Und ich habe 3 Stunden gebraucht, um das ganze Lied zu schreiben !”,

gottseidank war alles wieder in Butter und er spielte sogar Harmonica

für die Fans, die nach dem Platzregen in Berlin noch wartend ausgeharrt hatten.

 

Und heute bin ich traurig, denn... er musste sich erst das Leben nehmen, ehe ich mich

wenigstens an ein anderes, “einfaches” Lied von ihm traute, um's 2011 in Erinnerung

an ihn einem größeren Publikum zu präsentieren... “The Iron Maiden” vom allerersten

Album. Woolly liebte dieses Lied, nach der Trennung von der Band grub er es für die

Maestoso”-Konzerte wieder aus und als es nach der Wiedervereinigung mit John Lees

von der Plattenfirma Eagle Records den Wunsch gab, dass sie für's neue Album auch

ein paar alte Lieder neu aufnehmen sollten, war “The Iron Maiden” eine Herzensangelegenheit für ihn...

und wurde natürlich zu einem der besten Tracks des Albums, zum Standard der künftigen Livekonzerte,

ach... ich hab's nie schöner gefunden als da.

Und ich hab's trotz chronischer Unzufriedenheit ja ganz gut hinbekommen,

Keith Domone jedenfalls findet es “wundervoll”, und das ist ein echtes Lob.

Allerdings wäre ich hinterher beim Konzert schon wieder fast in Tränen ausgebrochen,

was dann allein durch die gute Stimmung vom Publikum verhindert wurde,

in das ich hineinsah und was mich denken ließ: “Die sind happy, reiß Dich verd... nochmal

für sie zusammen”... und dann ging's.

 

Das einzige Lied von diesen sieben allerdings, welches ich von Beginn an bei der

Strassenmusik brachte, ist... “Hymn”. Es war in den ersten Jahren auch wirklich

oft das einzige von BJH überhaupt, “The World Goes On” kam als nächstes “dazu” und dann

war's das auch erstmal, denn... wann auch immer ich ein anderes probierte,

war ich dann hinterher wieder unzufrieden, auch wenn's, wie zB eine vereinfachte

Fassung von “Suicide?”, bei den Hörern toll ankam. Ne, “Hymn” war... klar,

selbstverständlich, musste sein, die Leute lieben es sowieso, und “The World Goes

On” funktionierte auch sofort bestens, als ich mich endlich dazu traute.

Ich erinnere mich an einen Abend, wo ich – nur mit ein paar Mark im Sinn,

die ich auf die Schnelle verdienen wollte – in einer Unterführung saß und dieses wunderbare Lied vom Les sang,

da warf mir ein Passant gleich einen 50-Mark Schein dafür rein...

ich konnte dann gleich nach Liedbeendigung wieder aufhören mit der Arbeit... lol...

und das war nicht das einzige Mal, dass ich dafür gleich “einen Schein bekam”.

Von sowohl “The World Goes On” alsauch “The Iron Maiden” habe ich mehrere

Fassungen mit Overdubs hergestellt, von denen mich zunächst keine zufrieden stellte,

weshalb auf der Musikseite bisher nur die “nackten” Versionen zu hören sind.

Mit dem Abstand von ein paar Jahren hörte ich mir die alle wieder an,

und siehe da... für jedes Lied gibt's wenigstens eine, die mir heute doch gefällt,

also muss ich die irgendwann noch hochladen.

 

Hymn” ist ja sowieso recht schön geworden, hat halt nicht denselben “Bumms”

wie's Original, aber ein ähnliches Feeling, weil ich ziemlich viel von Woolly's

Keyboardarrangement (Orgel... Horn Swell... manches bis ins Detail, anderes leicht variiert/abgewandelt !) übernommen habe.

Die Gitarre spiele ich ja anders, eigenwilliger, eben so wie fast immer, wenn ich etwas

adaptiere... auf meine Weise, nach meinem Gefühl, oft auch Sachen dabei emulierend,

die im Original von anderen Instrumenten gemacht werden,

weil... ich spiel's ja allein, es soll dann so “voll” wie möglich klingen, so wenig wie

möglich “fehlen”, was mMn dazugehört.

Und das Arrangement von “Hymn”... bis einschließlich 12-saitiger Gitarren...

das war ja Woolly, wie so vieles auf “Gone to Earth”, John Lees hatte dafür aber

doch wenigstens massig Gesangsspuren zu seinem eigenen Lied beigetragen.

 

Ich hab's trotzdem am liebsten auf den “Live Tapes”, wo er und Les die akustischen

Gitarren spielen und alle drei zusammen so wunderbar singen... ohne “Yeah”,

das beim Konzert selbst zwar als Stimmungsmacher willkommen ist,

aber weniger beim Anhören daheim... und ich mach's auch nicht, denn so eine Art

Anmache wäre von mir ja noch peinlicher als der “Mitsing-Part” von “Ricco Mio”.

Die “Berlin”-Version “ohne Woolly” (aber trotzdem mit ihm ...vom Band,

so ein Betrug.. lol !),

die man “nehmen” sollte, wenn man diese “Yeah's” braucht

(leider ohne Orgel und Woolly's dritte Stimme), ist trotzdem sehr gut,

wie ich überhaupt auch dieses “Concert For the People” in der remasterten

11-Song-Fassung (Esoteric/Cherry Red) nochmal empfehlen möchte,

auch denen, die bereits die 9-Song-CD von Polydor besitzen.

Dies zwar weniger wegen der 2 Songs vom Les, die zusätzlich drauf sind

und “Eyes of the Universe” repräsentieren, obwohl “Rock'n'Roll Lady” schon

ein Grund wäre, aber... es klingt um Klassen besser, was die Emotionen

ungeheuer verstärkt, man kann so mit zB “Nova Lepidoptera” erst richtig abheben

und auch “Mockingbird” - tolle Version ! - hat mehr Luft.

 

Tja. Ich erinnere mich, wie ich mal jemandem sagte, dass er, sofern ich jemals

Life is for Living” bringen sollte, mich nicht mehr ernst nehmen braucht,

denn dann hätte ich meinen ganzen Anspruch aufgegeben und wäre

beim “Ausverkauf” (wegen des Geldes !) angelangt.

Lustig, dass es dann doch dazu kam... viele Jahre später.

Und auch noch, genauso wie “Hymn”, zum Standard für mich wurde,

ohne dass mich dabei ein schlechtes Gewissen quälte, denn... es machte

einfach zu viel Spass... den Hörern ganz genau so wie mir selbst.

 

Ausverkauf ? Ne... eher... Einverleibung durch eigene Interpretation

(auch des Textes, denn ich kann den nicht als Liebeslied singen,

ich singe ihn immer von Vater zu Sohn, auch wenn's bei einigen Zeilen

dann etwas haarig wird... aber nur so find' ich ihn nicht bescheuert !).

Dazu nötig war... außer den vielen Jahren, die ich brauchte, um

dem Les den Song erst zu verzeihen, mich dann bei Konzerten mit ihm anzufreunden

(da half der Mel Pritchard ne ganze Menge bei !)

und ihn am Ende sogar richtig gut zu finden... (lol)...

ein Zufall (Stromausfall auf halber Anlage), der anno 1997 in Rottweil dazu führte,

dass Les das Lied alleine zur akustischen Gitarre sang... im ausverkauften Zelt,

mit dem Publikum als Chor. Das war wirklich toll, auch, weil er damals noch...

seine Stimme hatte... und es brachte mich ins Denken...: “So in etwa müsste

es auch für Dich gehen, Rupert”... weshalb ich's dann probierte.

In G-Dur, wie er. Beim Zwischenteil mit “Taking Up Time...” allerdings kackte

regelmäßig meine Stimme ab, weshalb ich gleich 3 Halbtöne tiefer ging und

da, nun in E-Dur wie auch “Hymn” btw..., obwohl es mir zunächst nun wiederum zu tief

erschien, Stück für Stück den Gitarrenpart optimierte, auf eine Art, wie's

mit G-Dur “gar nicht geht”. Und irgendwann “hatte ich” es, es klang auch nicht

mehr zu tief, es war... optimal für mich und mein Publikum und wurde

unverzichtbar.

 

Wenn man sich ein wenig in meinem Repertiore auskennt,

dann weiß man... der Anteil an ernsteren Liedern ist immer noch weit höher,

ich komme halt nicht wirklich los vom Image des “traurige Lieder” singenden

Grüblers, also tut so was letztlich meinem Programm gut, und außerdem...

wenn ich auftrete und erstmal ein paar Lieder mit mehr Tiefgang bringe,

dann ist's ein Riesenspass für mich, als Ansage “ein Lied über den Sinn

des Lebens” anzukündigen... und dann, völlig überraschend,

ausgerechnet “Life is for Living” zu singen.

Wie habe ich's vor Jahren einer von mir sehr... begehrten Frau geschrieben ?

Mehr ist da nicht, echt... ich hab ja lang genug gesucht und gegrübelt,

um's zu erkennen !”.

Tja... und die Overdub-Version, die verselbständigte sich beim Machen

zu etwas ganz Besonderem, denn... das entwickelte plötzlich eine Spannung,

einen Drive, ich konnte es kaum glauben, aber so... finde ich's erst Recht

so richtig klasse, besser gar – also von MIR, nicht insgesamt ! - als “Hymn”

...und das... ganz ohne Mel Pritchard, ohne den ich's wohl

nie wenigstens zu mögen begonnen hätte !

 

Trotzdem ist, vom Les Holroyd, “Berlin” natürlich ein besseres Lied.

Und das “brauchte” doch deutlich mehr Detailarbeit, bis ich damit -

alleine zur Gitarre – endlich zufrieden war, denn... man muss sich als Gitarrist

echt damit anfreunden, am Ende den Refrain einen Ganzton höher spielen zu müssen,

ein wenig verrenkt man sich nämlich erst die Finger mit,

bis es – mit diversen Barrée-Akkorden – dann doch endlich “voll genug” klingt,

aber mit etwas Übung bringt man dann doch... den ganzen Song wunderbar hin,

auch ohne “Ein Klavier ! Ein Klavier !” (Loriot).

 

Meine “Overdubbed”-Version verzichtet deshalb auch ganz auf eins,

denn die Gitarre macht ja das meiste schon.

Und irgendwie ist sie näher an “Glasnost” als am Original oder an der “Berlin”-

Live-Version. Und dann wieder doch nicht, weil allein schon meine Stimme,

mein Gesang dem Text ein ganz anderes Feeling gibt, was ja logisch ist,

denn ich bin klanglich ja doch sehr weit vom Les entfernt.

Aber ich liebe den Song, wirklich. Ich finde auch, dass mir die Overdubs

ziemlich gut gelungen sind, es ist nicht überladen und zeigt den hohen Anspruch,

den die Komposition von selber mitbringt, bestens auf...

wer meint, Les Holroyd würde nur musikalische “Leichtgewichte” schreiben,

der ist sowieso auf dem Holzweg... allerdings ist er mMn eben leider auch selber

seit längerer Zeit auf einem solchen unterwegs, denn eigentlich müsste

mir ein Konzert mit Orchester, bei dem “Ring of Changes”, “The World Goes On”, “Berlin”,

“Rock'n'Roll Star”, “Play to the World”... aber auch “Mockingbird”

und “Hymn” auf der Setlist stehen, ziemlich gut gefallen... tat es aber nicht,

im Gegenteil. Und das lag nicht nur an seiner Stimme, die eierte, als hätte

sie jemand in einem Rotor eingesperrt, ne, das war ja fast zu erwarten gewesen,

es stimmte einfach emotional so gut wie gar nichts – außer dem “Anplaggd”-

Intermezzo zu Beginn des zweiten Konzertteils.

Na gut, ich fall ja auch nicht rein auf die immerselben Effekthaschereien,

die andere Leute vielleicht für “groß” halten, nein, es geht um's Lied und was

es braucht, und da kann weniger auch mehr sein, vor allem, wenn man keinen

Woolly Wolstenholme hat.

 

Dass allerdings “Mockingbird” es je schafft,

von mir alleine zur Gitarre so zu erklingen, dass ich damit happy bin,

das hatte ich lange Zeit nicht geglaubt, denn lieber ließ ich die Finger von

meinem Lieblingslied, als dass ich's verunstaltet hätte.

Es ging im Privaten los, wo ich's einfach nur anspielend probierte,

wobei mir klar wurde, dass es... wenn ich etwas dran arbeite... doch funktionieren

könnte. Ich hab dann etwas arg... also hart daran gearbeitet, die “Originalstruktur”

beibehaltend, um dann, als ich's bis zum Ende “hatte”, noch... das “neue Ende”

der “Nexus/Revival”-Version “anzufügen”, und... voila, meine Hörer waren

immer wieder schwer beeindruckt. Es ist aber auch Schwerstarbeit, jedes Mal !

Bin stolz drauf wie Oskar. Viele Overdubs verträgt diese Version aber nicht,

denn sonst nehme ich ihr genau das Besondere wieder weg, was sie hat.

Ein “Standbass” - das war alles, was die 2008-Liveaufnahme noch verbessern konnte...

so, als hätte ich live eben einen guten Bassisten zur Begleitung

dabei gehabt, der in den Strophen an Les denkt, aber sonst... ohne Bindung

ans Original zusätzlichen Body gibt und “Drive” macht.

 

Tja, und da wäre noch “One Night”, ein Lied, welches ich schon immer für

eins der unterschätztesten aus der Feder von John Lees hielt.

Der Text ist allererste Sahne, für einen “Spieler” erst Recht, und...

ich musste das einfach singen, es ist ein Lied, welches emotional von mir

einfach zu 100% überzeugend rübergebracht werden kann,

und als ich raus hatte, wie ich den Refrain auf der Gitarre machen muss,

gab es kein Halten mehr. Die Reaktionen der Leute wunderten mich dann

auch nicht, es kam an, als wäre es ein Hit (gewesen), ich hatte wieder

einen Standard für mein Programm, allerdings einen, den ich mir dann

doch manchmal spare oder aufhebe, weil ich dazu in der richtigen Stimmung

sein muss, irgendwo zwischen Herzschmerz und Aggression.

Ich möchte, dass es (immer, wenn ich es mache) so echt wie möglich “rüberkommt”,

denn dann ist's ein Knaller, auch ganz ohne ein Gitarrensolo,

welches – wie auf “Live Tapes” - dem Ganzen noch die Krone aufsetzt.

 

Ich nehme ja die Lieder, die ich spiele, immer in ihre Bestandteile auseinander,

ehe ich sie, auf meine Weise, dann wieder “neu zusammensetze”.

Manchmal interessiert mich dann das Originalarrangement nicht mehr,

und so war's eigentlich auch mit “One Night”, ehe es an die Overdubs ging.

Dann aber wollte ich Woolly's Orgelpart so originalgetreu wie möglich

reproduzieren... zumindest so, wie ich ihn beim Hören immer fühle.

Der Groove des Songs ist aber bei mir anders, also wirkt es auch nicht so

ausgeruht, und was ich dann mit den zusätzlichen Keyboardsounds beim

Refrain mache, ist wieder “ganz und gar Rupert”, und ganz ehrlich...

eigentlich gefällt mir alles besser, wie es von BJH auf den Livetapes zu hören ist,

alles außer dem Refrain, denn den... habe ich mMn aus dem Tran geholt,

in dem er zu versinken drohte. Lange Zeit dachte ich immer...:

Wenn nur dieser Refrain nicht wäre, One Night wäre das Beste an den Live Tapes !”.

Tja. Es ist immer noch derselbe Refrain... auch bei mir. Aber er wird zu einem

Höhepunkt, während es bei BJH eher die Strophen sind, vor allem die letzte,

und dann eben... das Solo, von dem ich beim besten Willen nicht wüsste,

wie ich's alleine zur Gitarre machen sollte, ohne dass der ganze Body wegfällt...

ne, da lass' ich's doch lieber gleich ganz weg, denn der Song ist ja auch ohne

schon allererste Klasse, so wie vieles von meiner Lieblingsband,

da können die Kritiker lästern, wie sie wollen, gute Lieder bleiben gute Lieder,

und diese Band hatte gleich 3 Leute, die welche schreiben konnten...

vielleicht wird's ja von Leuten, die wegen weiß Gott was meinen,

BJH wären tatsächlich Mist, mit Hilfe der ein oder anderen Version(en)

von mir doch wahrgenommen, dass dies nicht stimmt.

Kann ja sein, dass sie die Originale dann immer noch nicht mögen,

aber das wäre dann so ein Fall wie bei den Beatles und mir...

dann ist's eben die Umsetzung, die ihnen Probleme macht,

die Stimmen vielleicht gar, es kann an so vielen Kleinigkeiten liegen.

Ich jedenfalls bleibe dabei: BJH … natürlich vor allem in Originalbesetzung...

waren Könige echter Emotionen und auf ihre Weise einzigartig...

das vereinte Königreich müsste stolz auf diesen,

einen seiner allerbesten Exporte sein.

Took all my money...”: Ain't no better drug to be found anywhere !

 

Rupi am 08.12.2018

 

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Auch vom Fünftplatzierten habe ich massenweise mehr Lieder auf der Strasse

gesungen, als die 6 Klassiker von ihm, die dann in den Setlists auftauchten,

so zum Beispiel “Downbound Train”, “Nebraska”, “Brilliant Disguise”,

One Step Up”, “Tougher Than the Rest”, “Atlantic City”... und das liegt auch daran,

dass seine Lieder gerade zu Beginn meiner Arbeit als Strassenmusikant

sehr stark mit im Zentrum standen, genauso wie die von Platz Numero 6.

Der Rupert war jung, energetisch, spielte und sang auch gerne mal über 3 Stunden,

und... die Leute liebten es gleich, wenn's was vom “Boss” gab !:

 

 

5) Bruce Springsteen

 

The River

Dancing in the Dark

I’m On Fire

No Surrender

Born to Run

Racing in the Streets

 

Dabei ist's mir auch schon passiert, dass die 22 Uhr-Stunde überschritten wurde,

und als die Polizei kam und ich Ärger witterte, ein Polizist sich “I'm On Fire”

wünschte stattdessen.... aber keine Angst, die meisten Ordnungshüter taten

dann doch brav ihre Arbeit ;-) ! Ja... “I'm On Fire”... davon habe ich zwei gute Aufnahmen,

bei der “anderen” gibt's mit der Kopfstimme am Ende kein Problem, aber...

ich habe mich doch für die “eine” entschieden, ganz einfach... wegen der Gitarre.

Klingt die etwa nicht saugeil ? Doch, tut sie, und da der Boss den Song sowieso

ohne das Geheul live macht, darf ich ja wohl zumindest mal dran scheitern,

nur weil ich ungern drauf verzichte, sooo schlimm ist's da nämlich auch nicht,

weil dafür alles sonst besser ist als gewöhnlich.

Kurze Diskussion mit meinem Ex-Partner von Morgenschein:

Er: “Dass er am Ende des Videos den Schlüssel einfach einwirft, finde ich schwach

Ich: “Und ich finde, dass dies das Beste am Video ist !”

Hatter net verstande, so wie vieles... lol.

Aber natürlich erzählt der Liedtext was Anderes, und das ist... auch gut,

vor allem, wenn man vor Leidenschaft brennt und die Gefühle gerne via Lied

rauslässt... und vor allem in den 80ern hab ich aber sowas von gebrannt,

man hätte mich glatt mit einem Weihnachtsbaum verwechseln können... lol.

Manchmal ist's als hätte jemand ein Messer genommen, Mädchen,

eckig und stumpf, und hat ein 6-Inches großes Tal durch die Mitte meines Schädels

geschnitten”... was für eine Zeile, da fällt einem überhaupt nichts mehr ein,

das ist einfach nur... unglaublich.

 

Und es ist immer wieder toll, solche Texte zu singen, das war's auch schon,

als ich noch keineswegs der harte Mann geworden war, den das Leben noch aus

mir machen sollte, sondern ihn höchstens als Sänger markierte...

nur... wenn man dann mit solchen Liedern wirklich älter wird, dann begreift man

sie erst richtig, und zwar mindestens so gut, wie man auch als junger Mann bereits den Frust begreift,

der mit “Dancing in the Dark” vertrieben werden soll...

weil man sich allein mit sich selber nur langweilt und weiß... man muss endlich etwas tun,

auch, um vom anderen Geschlecht bemerkt zu werden, denn die Unzufriedenheit...

sie kommt ja daher, dass diesbezüglich “tote Hose” herrscht:

Ich will meine Kleider, meine Haare, mein Gesicht verändern”...

ach, ich liebe diese Lieder, aber natürlich keins so sehr wie “The River”,

denn da ergeben Text und Musik zusammen die reinste Gänsehaut:

“Ist ein Traum, der nicht wahr wird, eine Lüge, oder ist's etwa was noch Schlimmeres ?”

Ich hab' ja einzig auf “The River” Overdubs draufgespielt, und wer mir hier nicht

zum Piano gratuliert, der will mich wohl ärgern, denn... gut, ich spielte das

natürlich nicht am Stück ein, sondern Stück für Stück, aber es hört sich echt

so an, als könnte ich Klavier spielen. Ich glaube sowieso, dass ich das Lied

doch tatsächlich begriffen habe, manchmal sogar, dass ich den Bruce

selbst begreife, aber das kann natürlich eine Illusion sein, erst Recht,

wenn man ein Lied so sehr liebt, so persönlich nimmt, und auch selber

in der Nähe eines Flusses aufgewachsen ist, auch wenn die eigene Geschichte...

wieder eine andere ist, sich höchstens in der Tragik gleichen will.

 

Es sind ja sowieso die Gefühle, die einen wehrlos machen vor dieser Melodie

und ihren Worten, in denen die (schönen !) Erinnerungen zur Jagd zurückkehren,

als wären sie ein Fluch, und auch wenn ich nicht Harmonika spielen kann,

die Töne des Vor- und Zwischenspiels ...sie schneiden auch dann noch in die Seele,

wenn man sie “nur” auf der Gitarre zupft.

Der Schmerz dieses Liedes ist nur durch dessen Schönheit zu ertragen,

weil allgegenwärtig, “alles, was so wichtig schien, ist einfach in der Luft

verschwunden”... und der Mann besingt trotzdem nicht das gebrochene Herz,

weil die Frau weg ist, sondern... weil sie immer noch da ist und er ihr

überhaupt nichts mehr bieten kann, das gemeinsame Leben ist zur Wüste geworden,

die dem Fluss (wie meist... auch hier, obwohl mehr noch,

eine Metapher für's Leben !) direkt entgegensteht und ihn austrocknet.

Ich habe den Song unzählige Male gesungen, manchmal fiel es mir schwer,

aber es war jedes Mal den Kampf wert, weil es keine besseren Lieder geben kann,

nichts Vergleichbares gibt, wenn es einem als Interpret gelingt,

die Gefühle sowohl in sich selbst alsauch den Zuhörern neu entstehen zu lassen,

ihren Kern zu berühren und, bis ins Mark getroffen, zu rekapitulieren,

dass es sich hier um die reine Wahrheit handelt, die einem sagt:

“Letztlich ist der Mensch vollkommen hilflos gegenüber seinem Schicksal”.

 

Und dann denkt man, zumindest ich tue das, an Ludwig Feuerbach* und wie Gottesbilder

entstehen, nur, damit der Mensch dieses Schicksal auch aushält,

und fragt sich, da selber gläubig, wie denn Atheisten das schaffen.

Es ist unendlich schwerer, wenn man sich sagen muss, dass Feuerbachs

Theorien tatsächlich beweisen, dass es keinen Gott gibt,

als wenn man, wie ich, einen “doppelten Boden” zu sehen meint,

weil der Mann ja einerseits vollkommen Recht hatte, aber andererseits

die Frage einer tatsächlichen Existenz eines solchen (liebenden !) Gottes

überhaupt nicht berührt, weil er lediglich erklärt, wie eben Bilder von “ihm”

entstehen. Dass ich damit Recht habe, das sagt mir mein logischer Verstand,

aber glauben muss man immernoch können, und das fällt manchmal viel zu schwer,

weil man irgendwann die Augen zu machen muss, um nicht zu verzweifeln,

an dem, was man sieht. Deshalb konnte ich den Georg Danzer so gut verstehen,

der ja glauben wollte... aber den “Sprung” damals nicht gemacht hatte,

weil er droht, ein Sprung ins absolut Leere zu sein.

Selbst sein Argument “für eine Existenz Gottes”, dass der Mensch ein Gewissen

hat, kann sich in sein Gegenteil verkehren, nämlich...

sobald man mit Gewissenlosigkeit konfrontiert wird, und dann ist da immer diese Ohnmacht,

erst Recht mit der “christlichen” Erziehung, die's einem verbietet,

gewaltsam Selbstjustiz zu üben, weil man solche Dinge schließlich Gott

zu überlassen hat.

 

Wieso so viel Theologie hier ? Na weil Springsteen ein Katholik ist,

weil Schuld und Sühne ganz zentrale Themen seiner Arbeiten sind,

denn er singt immer wieder von Verlust, und hinter jedem Verlust

sucht man wie automatisch nach der dazugehörigen Schuld,

selbst wenn da gar keine (eigene) sein sollte.

Also hält man sich fest an dem, wovon man glaubt, dass es einem niemand

rauben kann, und das sind... Träume, manchmal auch Treueschwüre,

aber auf jeden Fall immer wieder Erinnerungen, die für das Positive im

und am eigenen Leben stehen.

No Surrender”... auf keinen Fall aufgeben, was auch immer geschieht,

auch wenn die ganze Welt gegen einen zu stehen scheint...

das ist die Kraft der Jugend, die später zum Fluchtpunkt und Ankerplatz

im Inneren wird, wenn man den Glauben nicht doch unterwegs verliert.

Und wieder eine dieser Zeilen, die zu singen zur reinen Befreiung wird:

“Wir haben mehr gelernt von einer dreiminütigen Schallplatte,

als wir je in der Schule gelernt haben !”.

Gut, wenn man sich daran erinnern kann... die meisten nämlich scheinen

es, gemeinsam mit dem höheren Schulwissen, doch wieder zu vergessen,

gerade so als sei Musik tatsächlich nur Berieselung,

als wären auch die wahresten Lieder letztlich unbedeutendes Beiwerk und Tand, als dürfe man den Wert

dessen vergessen, was nun “nicht mehr aktuell” ist und damit die eigene

Kindheit, die eigene Jugend opfern für das allgegenwärtige Gewinnstreben,

ja, sogar die Musik als reines Mittel zum Zweck auch noch dafür mißbrauchen.

Mein ganzes Leben lang habe ich mich hiergegen gewehrt,

vergesse kein einziges Lied, das mir wirklich etwas bedeutet hat,

halte die Schreiber und Interpreten hoch, um darauf hinzuweisen:

“Hier stecken die Schätze auch Eurer Jugend, hier findet ihr gar das verlorengegangene Wissen,

und wenn ihr's gering achtet, dann seid ihr

gewissenlose Todesboten im Dienst der grassierenden, zur Normalität

erhobenen Unmenschlichkeit, und damit... Kindermörder in Verkleidung !”.

NO RETREAT, BABY, NO SURRENDER !

 

Drei Akkorde und die Wahrheit dessen, der die Musik liebt und mit dieser Liebe

seinen Weg im Leben machen will:

“Vielleicht können wir einen Platz (auf dieser Welt) für uns herausschneiden

mit diesen Trommeln und diesen Gitarren !”.

Vielleicht... aber was machen diejenigen, die gar kein Instrument spielen können ?

Davon erzählen Epen wie “Born to Run” und “Racing in the Streets”.

Und, was wichtig ist bei Springsteen, da geht es immer um Formen der Mobilität,

und sei es, dass man “nur” im Kreis herum fahren kann, weil man ja doch nicht

frei kommt von seinen Wurzeln und dem Ort, an dem man lebt.

In Wahrheit ist nicht nur “Racing in the Streets”, dieses zeitabtötende

Vorzeigen der eigenen Karosse mit anschließendem Kräftemessen,

so ein vergeblicher Fluchtversuch, sondern auch das “ganz große Roadmovie”

der ewigen Vagabunden inklusive heisser Liebesgeschichte, denn “Born to Run”

kennt nur ein Heimweh, nämlich das nach einer besseren Welt,

und zeigt die unsere als lediglich einen weiteren Kreis auf, dem man

einzig durch den Tod entgehen kann.

Aber natürlich will man inzwischen trotzdem leben, irgendwie, und der “kleine Tod”,

die Sexualität, wird zum Zwischenstopp, bei dem man wenigstens temporär Erlösung findet:

Ich will mit Dir sterben, Wendy... heute Abend auf den Strassen,

in einem immerwährenden Kuss !”.

Natürlich habe ich für meine Solo-Version nicht das Original zur Grundlage

genommen, auch wenn's mich noch so sehr reizte, sondern die “Unplugged”-

Version, die Bruce auf der “Tunnel of Love”-Tour als Zugabe brachte

und auf der CD-Maxi “Tougher Than the Rest” bzw. “Chimes of Freedom”

drauf ist... nur ein wenig noch habe ich für die Gitarre noch “dazugemacht”

vom ursprünglich einleitenden Riff... und von “Racing in the Street(s)”

gibt's bisher leider keine vollständige Aufnahme.

 

Wenn ich's mache, dann ganz ohne Tonartwechsel, geradezu eintönig,

aber ich kann mir kein Lied vorstellen, das meine Stimme noch mächtiger

erscheinen lässt, denn hier genieße ich das Aussingen bei jeder Zeile,

die länger gezogenen Töne erst Recht, ach... man muss sich eben mit den anderen

5 Liedern “begnügen”, die ja auch alle erste Sahne sind.

Jedenfalls... ich kenne kaum einen Fall bei dem ein Songwriter so deutlich

Vereinfachung angestrebt und, meist im positiven Sinne, erreicht hat

wie die Karriere von Bruce Springsteen. Was war denn zwischen “Born to Run”

und “Darkness On the Edge of Town” passiert ?

Zunächst konnte es ja kaum komplex genug sein und dann...

wie mit einem Dogmenbeil grenzte der “Boss” seine Arbeiten ein,

sodass manche, die nichts anfangen können mit Liedern, die weniger

als 7 Akkorde haben, fürderhin meinten, dass Springsteen vielleicht gerade mal

4 beherrscht und “immer dasselbe macht”, jedenfalls... wer die ersten 3 Alben

nicht kennt, der bekommt von seinen tatsächlichen Potenzen tatsächlich

schnell einen falschen Eindruck, so wie weiland mein lieber Ruckmich-Kollege

Ralf Strohmeier. Aber es ist wichtig: Wo Steely Dan den Intellekt befriedigen,

da versucht sich Springsteen immer wieder neu in der Beschränkung,

um seinen Vorbildern nahe zu kommen... und der klassischen Liedform zu huldigen.

Unglaublich, was dabei für tolle Ergebnisse entstanden, man muss aber manchmal

wirklich genau hin- bzw. oft reinhören. Und dann versteht man, was für einen Narren

ich weshalb an “Straight Time” (vom “Ghost of Tom Joad”-Album !) gefressen habe

und warum. Und vielleicht auch, warum ich das bisher noch nie gesungen habe,

denn eigentlich kann ich nur dran scheitern, nicht obwohl... sondern weil es

so “einfach”, geradezu flüchtig ist. Es dann so emotional werden zu lassen

wie Springsteen das kann... das ist in seiner Kunst in Wahrheit die größte Kunst.

Und solange er sowas zustande bringt verzeihe ich ihm auch mal ne Platte

wie “Working on a Dream”, die hat nämlich immerhin noch “The Wrestler”.

Jedenfalls... ich hoffe, dass meine Verbeugung vor ihm nun tief genug ausgefallen ist,

denn er bedeutet mir unendlich viel, hat mir unglaublich viel gegeben

und mein Publikum hat's mir dann immer wieder gedankt.

Für mich ist er ein “Seelenbruder” und dem kann

ich den Dank hiermit nur noch zurückgeben – von “King” zu “Boss” !

 

Rupi am 08.12.2018

*ich hatte hier, aus der Erinnerung, ursprünglich aus dem (Feuer-)"Bach" einen "Berg" gemacht, was mich nun sehr amüsiert...

trotzdem: Man möge mir dies nachsehen, denn... so doll geht's mir gerade wirklich nicht, da macht man erst Recht Fehler !

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Mit jeweils 4 Liedern zu Buche stehen die Ränge 6 bis 8, wobei Platz Nummer 6

den Vorzug vor den anderen erhält, weil der Mann, der die Lieder schrieb,

Mark Knopfler heisst und für mich als Gitarrist ungeheuer wichtig war und ist,

nicht nur als Songwriter. Auch von ihm hab' ich auf der Strasse weitaus mehr Lieder gesungen als diese 4,

angeführt von meinem Lieblingssong “It Never Rains”

über “Water of Love”, “News”, “Where Do You Think You're Going”, “Tunnel of Love”

bis zu “So Far Away” und “Money For Nothing” (!), auch die “Sultans of Swing” hab' ich allein probiert

und ich glaub sogar “Expresso Love” und “Hand in Hand”, Teile von “Telegraph Road” wenn ich mit mir allein war...

ohje, wenn man eine Band liebt, dann kommt irgendwann der Punkt und Song, an dem man scheitert,

wenn man einem Gitarristen nacheifert bzw. von ihm lernt, kommt

der Tag, an dem man “nicht mehr mithält”, bei mir war das eindeutig zur Zeit von

Love Over Gold” mit eben jenem Opus, dem Titelstück und “Private Investigations”,

kann ja sein, dass man mich das dann auch hat spielen hören,

aber dann eben... immer nur scheiternd, nie auch nur annähernd das erreichend,

was es hätte sein sollen... klar, die Rede ist von den:

 

6) Dire Straits

 

Your Latest Trick

Romeo and Juliet

On Every Street

Brothers in Arms

 

So richtig glücklich, wenn ich sie mache, bin ich eigentlich sowieso nur mit den ersten Zweien,

aber als ich anfing mit der Strassenmusik, brauchte ich ja Lieder, und da bot es sich an,

eben auch viele zu singen, bei denen ich daheim sowieso auf der Gitarre mitspielte, wenn die Platten liefen !

“Romeo and Juliet” allerdings ist bei mir ne Tonart höher,

weil sowohl Singen alsauch Spielen mir in G-Dur deutlich mehr entgegenkam.

Ja, man höre sich mal meine Fassung davon an... auf der Musikseite.

Ich hab' zwar ein paar Emo-mäßige Overdubs draufgemacht, aber nur, um das zu

unterstreichen, was alles da ist, wenn ich's singe und alleine zur Gitarre spiele,

und das ist... eine ganze Menge vom Originallied, einfach auf mich alleine komprimiert...

ich mische das Picking mit den anderen Gitarren plus Soli und nichts davon ist genau dasselbe,

wie es bei den Dire Straits ist, aber alles zusammen klingt dann doch wieder

so, als hätte ich's persönlich vom Mark gelernt.

Und klar... ich hab' ne andere Stimme als er, eine hellere, weniger grummelig,

aber da seine Texte, seine Figuren mir so nahe

kommen, dass ich es liebe, ihnen meine Stimme zu geben, klingt es doch...

ähnlich wie auch bei Cat Stevens... total authentisch, und es ist ja klar, dass ich den “Romeo”

mit Vorliebe “gebe”, weil ich ihn... verstehe, weil ich ganz mit ihm fühle, weil's geil ist

für mich, diese “Juliet” anzusingen.

 

Bei “On Every Street” wird's gar noch persönlicher,

da schlüpfe ich gar nicht einfach nur in eine Rolle rein, sondern kann,

zumindest rückblickend, ganz und gar mich selber sehen... weshalb ich darauf gepfiffen habe,

was so alles “fehlt”, wenn ich das Lied alleine mache, ich reduzierte es auf seine

Grundbestandteile und machte es eben doch, denn... es musste sein, dieser Text

wurde geradezu für mich persönlich geschrieben, damit ich ihn singe.

Wenn ich Dire Straits die Ehre gebe, dann... extrahiere ich zwar nicht das Pathos,

aber ich befreie die (späteren) Lieder von aller Gigantomanie, hole sie quasi von

den großen Bühnen hinunter auf die Strasse, und das macht Sinn, denn die Strasse

ist der Ursprung fast all ihrer Charaktere, die Strasse ist der Ort,

an dem auch für Mark Knopfler mMn alles begann... nur “Brothers in Arms”, das ist ein komischer Fall,

wirklich, denn einerseits funktioniert es, wenn ich's in H-Moll alleine mache,

andererseits kann ich die geniale Sologitarre so nur... halbgut emulieren,

obwohl ich's richtig spielen kann, wenn ich den Song in As-Moll mache...

wie er gehört, aber... alleine zur Gitarre dann doch nicht funktioniert.

 

Leider gibt's keine Aufnahme davon, was daran liegt dass... ich deswegen eben furchtbar

unzufrieden bin, obwohl es wirklich tut und ankommt, und jenes eine Konzert,

an dem ich's dennoch ausnahmsweise brachte, nicht mitgeschnitten wurde.

Worauf ich am allermeisten stolz bin, weshalb es dieses Lied von mir auch

mit Abstand am öftesten zu hören gab und gibt, ist... was ich aus “Your Latest Trick”

habe machen können. Es ist sowieso eins der schönsten Lieder ever,

aber hier einerseits die Akkorde rauszuhören und andererseits dann so zu transponieren,

dass ich die Saxofonmelodie ins Picking integrieren konnte und den Song

quasi “fertig” ganz alleine bringen kann, das ist ein Beispiel für meinen Dickschädel,

wenn ich ein Lied unbedingt machen möchte und dies dann, egal, wieviel Arbeit

es mich kostet, irgendwann zu meiner vollsten Zufriedenheit realisiere.

Hier zeige ich quasi, was ich wirklich alles kann... außer selber Lieder schreiben natürlich.

Ich müsste lügen, wenn ich hier behaupten würde, es ginge nicht um mein Ego,

nein, aber diesem Ego geht's dann natürlich doch immer wieder ganz um's Lied,

und weil es diesem Lied dann gerecht wird, ist es auch... befriedigt,

dass dann das Publikum ebenfalls glücklich ist, es macht die Sache dann nur noch rund,

wurde aber wie selbstverständlich auch von mir erwartet, das gebe ich zu.

So tat's mir dann wirklich weh, dass ein noch größerer Straits-Fan als ich...

es nicht zu honorieren wusste, weil ich mich ja wieder wegbewegte von Knopfler,

als ich es auf meine Weise mit den Overdubs vollendet hatte.

 

Dieser Fan nahm dann meine Aufnahme wie selbstverständlich als professionelle

Coverversion, die sich in Konkurrenz zu den Dire Straits begab, und... ich konnte dann

damit bei ihm nur abstinken. Damit muss mein Ego dann eben auch leben...

denn besser krieg ich's nicht hin, auf meine Weise, und ich bin eben wahnsinnig stolz

drauf, ich sehe es überhaupt nicht als Konkurrenz zum Original, sondern viel mehr...

als gitarrenlastige Alternative, bei der ich – als Gitarrist, der sich Mark Knopfler im Grunde

unterlegen sieht – mit meinem Stil und meinem Können etwas mache,

das ich... dem Vorbild dann eher doch nicht zutraue, zumindest nicht, ohne dass

der gute Mark mindestens genauso hart dran arbeiten müsste wie ich selbst.

Und so demütig, wie er sich selber einschätzt, bin ich mir auch sicher,

dass er mir – sollte er das mal wirklich hören – sofort zustimmt:

Er kann das dann doch eher nicht... egal, wievieles mehr er, aus meiner Sicht,

eigentlich als Gitarrist kann – im Vergleich zu mir.

Ist es deshalb besser als auf “Brothers in Arms” ? Nie im Leben hatte ich so etwas im Sinn, nichtmal im Ansatz

– ich wollte und will es nur auf meine Weise gut machen

und bin wahnsinnig stolz drauf, dass und wie mir dies gelungen ist.

Wieso wollte ich das ? Na weil ich das Lied liebe und... natürlich... den Text mal wieder

unbedingt singen musste, denn der ist ja, bei aller musikalischen Brillianz, welche

die Komposition ohnehin auszeichnet, das absolute Sahnehäubchen.

 

Dieses Auge... dieses unglaublich genau hinschauende Auge Knopflers...

und wie er dann das, was sein Auge sieht, in Worte zu fassen fähig ist...

wie er ein Gemälde aus der Geschichte macht, das Profane damit in wirklich

götttlichem Licht erscheinen lässt – es zieht mir, beim Singen erst Recht,

immer wieder neu die Schuhe aus. Wiedermal so ein Lied... wo man, wenn man selber

welche schreibt, einfach weiß, dass es besser überhaupt nicht geht,

dass jeder Hit dagegen abstinkt, jeder Kritiker sich das Maul verbrennt, wenn er

auch nur ein Wort dagegen sagt... denn das ist eben, genauso wie bei

Springsteen's “The River” oder John Lees' “Mockingbird” oder Cat Stevens' “Majik of Majiks” oder Chris Rea's

Hired Gun”... oder Elton John's “I've Seen That Movie, Too”,

nur um noch ein bisher unerwähntes Lied zur Sprache zu bringen...

ein Sakrileg gegenüber dem Göttlichen,

das dem Menschen alleine in der Kunst möglich ist, in der Kunst und über die Inspiration.

Wichtig ist dabei, dass man sich selber deswegen nicht erhöht, man darf auch das eigene

Werk nicht anbeten, aber die Göttlichkeit selbst, die kann man eben nicht verleugnen,

sobald man ihr begegnet, sie wohnt der Kunst als Geschenk inne, nicht als menschliche Leistung....

denn zu der könnte es auch nicht kommen ohne die von Gott geschenkten

Talente.

 

Deshalb behalten sie ja ihren Wert über die Zeit hinaus, die guten Lieder...

auch wenn der Schreiber schon längst vergessen sein sollte, der Name durch ein “trad.”

ersetzt wird, seine Seele jauchzt dennoch voller Freude mit, wenn die Menschen

zum Beispiel das unsterbliche, wunderschöne “Purple Heather” anstimmen...

wie es das Publikum mit Glenn Frey tat, auf “Live in Dublin” (dort “Wild Mountain Thyme”

genannt). Wie ich nun darauf komme in einem Text über die Dire Straits ?

Ganz einfach. Als Mark Knopfler diese Band ad acta legte, da ging es auch ihm darum,

sich von aller Gigantomanie zu verabschieden und damit zu befreien,

damit fürderhin nur noch eins im Zentrum seiner Arbeit stehen braucht: Das Lied.

Ein kluger Entschluss. Natürlich hilft es, wenn man zuvor derart viel Geld verdient hat

wie er, und auch, dass die Tantiemen weiterfließen.

Wenn man's macht wie ich... dann kann's schon arg werden, und das ist es auch gerade

für mich, ich würd' mich am liebsten einfach hinlegen, die Augen zu und weg,

um dem zu entgehen, was mir da in naher Zukunft droht.

Auch deshalb schreibe ich gerade diese Hommagen, für mich ist's wie ein Rückblick

auf mein Leben, ein Resumée, denn es wird so nicht weitergehen, das ist sicher.

Und es wird wirklich zu Ende sein, bald zu Ende sein, wenn es weder Recht noch

Nächstenliebe gibt, wenn der Wert all dieser Arbeit für Menschen wie Künstler

nicht genug ist, damit ich überhaupt als solcher weiter machen kann,

denn... alles hat seine Konsequenz,

und ich werde meine eben ziehen, wenn es nötig ist,

doch meine Menschenwürde, die opfere ich nicht.

Das kann man durchaus vergleichen mit Mark Knopfler's Unwillen, die Dire Straits

nochmal aufleben zu lassen, mit dem Schnitt, den er machte, um Mensch sein

und bleiben zu können, ohne dass dieses selbstgeschaffene Monster ihn auffrisst.

Und so, wie's eben auch bei den Dire Straits ist... so wird's dann auch bei mir sein,

denn die Kunst, und damit bei Musikern eben vorrangig die Lieder...

sie bleib(en)t.

 

Van Gogh ist tot... die Dire Straits gibt's nicht mehr... und ob die Künstler nun

zu Lebzeiten bekamen, was sie verdienten, oder nicht... man kann ihre Arbeit

sowieso nicht mit Geld bezahlen, das Wichtige war, dass sie getan wurde,

denn irgendwie sind die Mitmenschen, für die man sie eigentlich tat, ja sowieso immer

wieder eine Last oder gar eine Bedrohung... das muss mal ausdrücklich gesagt werden.

Entweder sie lassen einen sowieso nicht leben,

man muss ja dankbar sein, wenn man's überhaupt darf,

oder sie ersticken einen mit den Erwartungen,

die der Ruhm so mit sich bringt... in beiden Fällen bleibt

eigentlich nur Flucht bzw. die eine oder andere Art des Todes,

damit man aus seiner Rolle wieder freikommt und erlöst ist.

Mark Knopfler hat das wirklich... sehr gut gemacht

und auch für sich selbst gelöst, finde ich. Allerdings war der Preis dafür auch...

dass die Dire Straits allerhöchstens zu Beginn eine “richtige Band” gewesen sind.

Und dass er diese und damit die Leute, die Zeit und Arbeit investierten,

letztlich viel zu sehr benutzen musste, benutzen und wieder fallen lassen,

um seinen künstlerischen Zielen näher zu kommen, wenn sie nicht sowieso,

wie zu allererst sein Bruder David, von selber das Weite suchten, weil er als Liedschreiber

in Wahrheit sowieso immer ein Solokünstler war, und dies bereits im Ansatz.

So etwas kommt für mich nicht in Frage, vielleicht käme es, rückblickend,

ja auch für einen Mark Knopfler nicht mehr in Frage, denn vielleicht wusste er ja gar nicht,

was er da macht, während er einfach nur als Liedschreiber und Musiker einen Weg zu leben suchte,

nur... ich würd's wissen, und mein Gewissen sagte da immer “nein”,

weshalb es eben seit 1987 auch “nur noch” den Solokünstler Rupert gab,

so wie es seit dem Ende der Dire Straits nur noch den Solokünstler Mark Knopfler gibt.

Der hat eben das Glück, dass er seine Mitmusiker bezahlen und Platten machen kann,

bei mir hat's weder für's eine noch für's andere gelangt, dennoch habe ich Danke

zu sagen... dem Publikum sowieso, und hier nun eben auch... den Songwritern und Musikern,

ohne die mein Musikerleben nicht doch über die längste Zeit,

zumindest bei der Arbeit, ein schönes gewesen wäre.

Danke, Mark Knopfler, vielen, vielen Dank !

 

Rupi am 09.12.2018

 

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Hach wenn der Sänger der nächsten Band bloß nicht ständig versuchen würde,

die Welt zu retten... würden überhaupt alle Musiker sich endlich bloß nur noch

um die Musik kümmern und ansonsten die Klappe halten, man bräuchte kein

schlechtes Gewissen haben – wollen sie etwa noch Geld dafür ?

Da hört's dann aber ganz auf, die haben ja nur Riesenegos und außerdem kenn

ich da einen Fan an den darf ich gar nicht denken, sonst vergeht mir alle Lust,

überhaupt noch Lieder von denen zu singen, “With Or Without You” geht seit

meinem Nervenzusammenbruch sowieso nicht mehr, war vorher ja schon

eins, das mich immer wieder an die Grenze brachte und natürlich hat Bono

den Friedensnobelpreis nicht verdient, solange er den Weltfrieden noch nicht

gebracht hat, außerdem findet er sich selber zu geil und jede Generation

kann ihr Versagen spiegeln in der Band, der sie den meisten Erfolg bescherte...

aber dammi nochmal, was haben die für tolle Lieder gemacht, 'ne Zeit lang

war doch tatsächlich jede Single ein verdienter Hit und außerdem zeigen sie

allen Fricklern bis heute, was 'ne gute Band ist, in Wahrheit ist seit ihnen

blöderweise... nichts mehr nachgekommen, was derart frisch und energetisch

die ganze Musikwelt aufgemischt hat und das auch noch mit zu Songtexten

gewordenen Predigten, sowas kann ja nur aus Irland kommen... lol...

die Rede ist von:

 

7) U2

 

I Still Haven’t Found What I’m Looking For

One

All I Want is You

Pride ( In the Name Of Love )

 

...und diesen, nächsten Text gibt's jetzt ohne Absätze in einem Aufwasch:

Im Ernst, ich möchte gar nicht so viel zu den Liedern sagen, eigentlich gehört

nur noch das erste von diesen zum “Standardprogramm”, und selbst das hab'

ich dann schon weggelassen, weil man einfach ne Menge Energie braucht,

um ihre Lieder wirklich gut zu machen... und weil nicht nur Bono Probleme mit

der Stimme kriegt, wenn es an diverse Klassiker geht, für die man eigentlich

ein junger Mann sein muss... aber er hat ja noch The Edge, um an ihm Halt

zu finden, wenn's kritisch wird, und der wird ja sowieso nicht alt, der wird höchstens

so weise, wie sein Vorsänger gerne wäre... hehe... ne, U2 sind eigentlich eine Generation

zu spät gekommen, um sich dauerhaft in meinem Programm zu halten,

was nicht heisst, dass meine Generation die bessere wäre,

oder zwanghaft die besseren Lieder hätte, oh nein... und Verräter, wie jenen Fan,

die hat's immer schon gegeben, aber weh tut's schon, ausgerechnet mit dem zusammen

One” gesungen zu haben und dann zu bemerken, dass er den Text überhaupt nicht

verstanden haben kann... wie gut, dass ich's 2004 nochmal alleine brachte und dabei

wirklich noch 'ne Schippe drauflegte, ehe ich mich gar nicht mehr dran traute,

weil's eben doch zu viel für die Stimme ist. Power, Power, Power... irgendwann hat es

sich ausgepowert, vor allem, wenn einem die Kräfte von allen Seiten her ausgesaugt

werden und die Ansprüche kein Ende nehmen wollen... alles haben, alles sein,

immer alles auf ein Mal und dann noch auf Kosten anderer kann ja nicht gut gehen,

aber U2... sie sind nicht dran schuld, sie sind letztlich auch nur Epigonen,

keine richtigen “Führer”, können sie ja auch gar nicht sein, wenn jene, die sie

als solche (miß)brauchen, dann auch gleich wieder abstreiten, irgendsowas zu brauchen,

sie wissen ja alles von selber und dann auch noch besser und die Arbeit müssen dann

doch andere für sie tun, am Besten ohne Lohn aber mindestens mit einer Engelsgeduld,

bis man überhaupt mal was dafür sieht und sei es echte Wertschätzung,

wobei man Glück hat, wenn sie nicht doch total sinnlos gewesen ist.

Nein, es ist blöd, dass ich an solche Dinge denken muss, wenn ich an U2 denke,

und dann singe ich doch besser überhaupt nichts mehr von ihnen,

obwohl sie wirklich nichts dafür können und die Lieder alle klasse sind,

zumindest die, die ich von ihnen gesungen habe und auch sonst 'ne ganze Menge.

Two Shots of Happy, One Shot of Sad” ist trotzdem der Gipfel,

auf 'ner Single-B-Seite versteckt, als Hommage an Frank Sinatra,

hätt' ich ihnen gar nicht zugetraut gehabt, egal, wie gut sie sind.

So oder so: Platz 7 repräsentiert ja die “göttliche Zahl” und die muss man,

wenn man sie nicht, wie ich, per Geburtsdatum geschenkt bekommt,

sich auch erstmal verdienen, und dass Epigonen, die ihren eigenen Weg gehen

und dabei auch ihre Limitationen zu nutzen wissen, quasi per Zufall dann

was richtig EIGENES und NEUES kreieren, während sie immer noch lernen,

was sie da eigentlich tun und wie man es gut macht, gehört in diesem Fall

wirklich honoriert, es kamen schließlich ein paar hervorragende und tatsächlich

stilbildende Alben dabei raus, da mag man heutzutage noch so sehr ablästern

über die Gigantomanie, den Irrsinn auch, den's mit sich bringt, aber groß...

sind sie zu Recht, sie haben ja auch das Beste mitgenommen von den Vorbildern,

und diese Vorbilder... es waren die richtigen, es ist dann das größte Glück des Epigonen,

sie doch nie zu erreichen, aber bei sich selber anzukommen.

Trotzdem hat Bono den Friedensnobelpreis nicht verdient, aber selbstverständlich

aus anderen Gründen als dem oben genannten, und in Wahrheit sollte er froh sein,

ihn nicht bekommen zu haben, solange die Leute, für die er “die Wahrheit” singt -

zu drei oder mehr oder weniger Akkorden ist egal – selber lieber Krieg machen

und sonst nur ne große Gosche haben, weil sie gerne wären wie er.

Deshalb, statt des üblichen “Dankeschöns”, nun eine Predigt von meiner Seite:

So ein Preis, Obama ist das beste Beispiel dafür, ist gar nichts wert,

weil “wir” uns ihn ja letztlich selbst verleihen,

wenn er so dann doch “nur” zur Hypothek wird, die man gar nicht abbezahlen kann.

Da mag man noch so unablässig für den Schuldenerlass armer Länder

unterwegs sein, letztlich ist's ja nur die eigene Schuld und Schuldigkeit,

die man – als privilegierter Mensch – da tut und abarbeitet, kein Verdienst,

nicht im Geringsten, nichtmal dann, wenn man es auch für die anderen “mittut”,

die keinen Finger rühren, ja, dann schon gar nicht, denn man lebt ja auch

von deren Applaus, und es ist leider wahr, dass man zwar seine Meinung sagen

darf, kann und soll, aber als Musiker dann doch am Besten beraten ist,

wenn man sich hauptsächlich um die Musik kümmert, statt sich mit ausgerechnet

jenen das Rampenlicht zu teilen, die sich um die Politik kümmern müss(t)en,

weil wir sie gewählt haben. Da schüttelt man viel zu schnell die falschen Hände,

freundet sich auch zu schnell mit den falschen Herrschaften an,

geht womöglich noch mit dem Feind ins Bett, und das kann nicht gut gehen,

auch wenn man's noch so gut meint, man stellt sich damit vorrangig ins Zwielicht

statt wirklich auf die Seite der Notleidenden, für die man meint, das tun zu müssen.

Friede, Freude, Eierkuchen... das gibt's, und dann auch noch mit allen,

numal längst nicht mehr, es ist ein “We and Dem”, wie Bob Marley kurz vor seinem Tod

geschrieben und gesungen hat. Gnade für die Benachteiligten ? Es geht hier um's

Recht, nicht um Almosen, es geht um täglich genommenes Recht, täglich geschehendes

Unrecht, und Frieden... wird es überhaupt keinen geben, wenn wir nicht alle

unsere Schuldigkeit tun und dies als unsere Chance begreifen,

das eigene Lebensrecht nicht zu verlieren. Christus ? Stirbt jeden Tag für uns,

überall, wo den Menschen das Nötigste zum Leben fehlt, in jedem einzelnen

und immer wieder neu, weil uns das eine Opfer ja nie genügt... und dann wird jedes

weitere zur versäumten Chance, sein Wort endlich in die Tat umzusetzen,

damit wir endlich zu dem werden, was wir behaupten, zu sein.

Wake Up Dead Man” ? Das geht postwendend immer an die eigene Adresse

zurück, denn solange “er” nicht in jenen, die sich auf ihn berufen, auch lebendig

werden und leben kann, bleibt er schon alleine deshalb “tot”, weil wir ihn sterben

lassen und damit in Wahrheit umbringen.

Die Bibel in der Hand wird so zum Argument gegen uns, zum Beweis für unsere

Schuld, denn wenn wir tatsächlich in ihr lesen haben wir überhaupt keine Ausrede

mehr für die Lügen, auf die wir reingefallen sind und die wir immernoch missionarisch

weiterverbreiten, weil die Welt ja nur so gerettet werden könnte, und dann auch noch

mit uns als den Herrschern und unter Beibehaltung aller Privilegien.

In Wahrheit aber muss die Welt vor uns gerettet werden, wenn das die Antwort

auf ihr Elend, der Weisheit letzter Schuss sein soll.

So, Predigt zu Ende, mein Leben allerdings auch schon fast, denn ich mach'

das wirklich nicht mehr lange mit, hab's schon zu lange getan,

es ist UNMÖGLICH, hier und so... Christ zu sein, da distanziere ich mich lieber,

von allem, was sich noch so nennt...

WAKE UP DEAD MEN (and WOMEN) ! Yes, (YO)U (TOO=) 2 !

 

On Hungerstrike:

Rupi am 10.12.2018

 

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Ja der nächste... also jener welcher bitte... mich nun wieder zur thematisch zur

Musik zurück bringen muss...

und sicher auch irgendwie, trotz seines Ablebens, immer noch der Nächste,

den man (auch) lieben soll...

äääh... der gehört hier eigentlich irgendwie doch nicht hin,

weil keins der Lieder ja wirklich “seines” ist,

weshalb seine “Inklusion” in diese Liste überraschend kommen mag,

außerdem ist mir gerade aufgefallen,

dass ich für die Liste jemanden unterschlagen habe mit genau 2 Liedern,

von denen die Numero 8 auch eins gesungen hat, also wären es hier ja glatt 5 und

dann hätten die Dire Straits “die göttliche Zahl” verdient und U2 ...sowieso nicht,

aber was soll's, ich werd' den Lenny Cohen eben noch dazutun (muss sein)

und dann sein “First We Take Manhattan” alleine ihm gutschreiben, obwohl ich's

von Jennifer Warnes am Besten finde. Die 4 hier aufgelisteten allerdings,

die hätte ich wohl sowieso nie gesungen, ohne dass er mir dafür den Boden bereitete oder,

wie im Fall von Jimmy Webb, sie mir überhaupt erst vorgestellt hätte,

der gute, der schwer arbeitende und schmerzlich fehlende

 

 

8) Joe Cocker

 

You are so Beautiful ( by Billy Preston / Matthew Fisher )

The Moon is a Harsh Mistress ( by Jimmy Webb )

Just Like Always ( by Jimmy Webb )

The Letter ( by W.C. Thompson )

 

...Also gehört er doch hier her.

Fangen wir mal “unten” an, denn... Rupi singt “The Letter” ? Ausgerechnet er,

der selber unzählige Briefe geschrieben hat und meist vergeblich auf Antwort

wartete ? Naja, stimmt so auch nicht ganz und außerdem war's ne “Ausnahme”,

weil ich bei jenem Auftritt eben... urplötzlich Lust darauf bekam, mich dran

zu versuchen. So doll ist's dann auch nicht geworden, aber sei's drum,

dafür hab' ich die anderen drei Lieder oft und mit Hingabe gemacht,

die von Jimmy Webb am allerliebsten.

Aber wie macht man “The Moon's a Harsh Mistress”, wenn einem das Klavier

für die Gitarre viel zu schwer ist ? Nun, man macht's eben so,

wie viele Strassenmusiker es zu meinem Verduss mit Cat Stevens' “Morning Has Broken”

mach(t)en, nämlich... und nur, damit man's überhaupt singen kann...

for easy Guitar”, total vereinfacht... und weil man hofft, dass die Leute das

Lied sowieso nicht kennen, setzt man drauf, damit dann wegzukommen,

weil man's ja wenigstens... gut gesungen hat.

Und irgendwie hat's auf diese Weise ja auch immer funktioniert,

kam wie gewünscht an, aber natürlich wird man dem Komponisten auf diese

Weise trotzdem niemals gerecht.

 

Es ist eins der aller, allerschönsten Lieder, die es gibt, bei mir war's,

als Cocker es bei nem Loreley-Open Air für den Rockpalast brachte,

wo ich damals eigentlich auf “Up Where We Belong” wartete,

Liebe auf's erste Hören.

Leider fand ich dann seine Studio-Aufnahme von “I Can't Stand a Little Rain”

nicht so toll gesungen, es ging ihm zu der Zeit eben viel zu schlecht,

aber dieses Loreley-Open Air, es brachte mir den Joe erst richtig nah,

und das lag auch an massenweise tollen Liedern, die ich teils noch

nie zuvor gehört hatte.

Auch “Just Like Always” hatte er dort gesungen, Dylan's “Seven Days”,

Bill Withers' “Ruby Lee”... und natürlich auch Bekannteres,

sogar “A Whiter Shade of Pale” (obwohl er das hasste !),

und irgendwie... war er damals noch nicht wieder “ganz zurück”,

auch, weil er Probleme mit der Plattenfirma hatte, die dann das nächste Album

wieder zurückzog (die wollten ja nichtmal “Up Where We Belong” rausbringen !),

ja, erst hinterher und mit Hilfe von Helmut Fest, der ihn für die Deutsche EMI

signte, ging's mit der Karriere nochmal ganz nach oben,

aber trotzdem... dieser Auftritt ...zum damals noch aktuellen, wunderbaren

Sheffield Steel”-Album, er machte mich eigentlich erst richtig zum Fan

(und ließ mich das Album kaufen).

Ich mochte auch die Art und Weise, wie seine damalige Tourband

die Lieder machte, vor allem den “Inner City Blues” von Marvin Gaye,

auf dessen Cocker-Version auf Platte ich dann noch ein paar Jahre warten musste,

und ich könnte heulen, wenn ich dran denke, dass Maxine Green,

Schwester von Soullegende Al Green und damals Backingsängerin,

seit ein paar Jahren spurlos verschwunden ist.

Maxine Sharp, die später ihren Platz einnahm, war sicher... die professionellere,

bessere” Stimme und vor allem Duettpartnerin für Joe, aber egal, wie professionell

die Bands wurden, die er dann hatte... vor allem zur “Night Calls”-Zeit

mit John Miles und dem alten Kumpel Chris Stainton war's für mich ein Hochgenuss...

emotional blieb dieses Loreley-Konzert für mich unschlagbar.

 

Und eigentlich hatte ich nur begonnen, “The Moon's a Harsh Mistress” selber zu singen,

weil's die “Loreley-Version” von Cocker nicht zu kaufen gab und ich's besser hören wollte

als seine alte Aufnahme... ja, nichtmal mit Joan Baez zufrieden war, wie sie's

auf ihrem “Recently”-Album gesungen hatte (ihr Vibrato damals... darf ich das sagen ?...

es brachte mich um, ich fand's deshalb, trotz ihrer sonst wunderschönen Stimme,

geradezu furchtbar !)...

und dann... verfiel ich diesem Lied komplett.

Und eben... “Just Like Always”... lieber Himmel, Jimmy Webb ist ja sowieso

ein genialer Komponist, aber hier schrie ja allein schon der Text danach,

auch von mir gesungen zu werden, und das auch noch... mit solchen Akkorden,

so 'ner Melodie, das ist irgendwie wie ein Stinkefinger an, sorry nochmal,

den Dieter Bohlen und alle “Hits” der Welt, weil's deren Dogmen und Rezepte

alle zugunsten des Lieds einfach in den Wind schlägt und das “Ziel” mit Absicht

verfehlt, um zu sagen: “Schau mal, hör' mal hin, ich bin ein einzigartiges Lied,

ich brauch' das nicht, ich bin mehr wert als alle Cheri Ladies zusammen,

und wer's nicht merkt, der hat mich eben nicht verdient !”.

 

Ich spielte in den 80ern ja sowieso zu viele Hits nach, und alleine schon,

um nicht zur menschlichen Jukebox zu verkommen, waren Lieder wie dieses

dann wahnsinnig wichtig und wurden, mit zunehmender Dauer,

Oasen für mich selbst und alle, die mir wirklich zuhörten.

Das schöne war, dass die Leute es immer wieder honorierten,

dass es ihnen genügte, wie sehr ich bei der Sache war und liebte,

was ich da tat, denn gerade bei solchen Liedern muss man's spüren können...

oder es geht an der Zuhörerschaft vorbei.

Und sie waren dann auch irgendwie gelungene Tests, die mir den Mut gaben,

zwischendurch auch eigenes zu präsentieren, ob nun mit oder ohne von mir

gespürtem Hitpotential... denn man gestand mir quasi dieses Maß an Eigenwilligkeit

sofort zu, ohne dass ich Angst haben musste, dass mir die Leute davonlaufen

und/oder kein Geld mehr in die Kasse kommt.

Ich konnte Hits spielen... ich musste es aber nicht... zwangsweise.

Auch der Auftritt, bei dem “Just Like Always” mitgeschnitten wurde,

als ich's bei den Zugaben brachte, beweiste dies.

Overdubs gibt's einzig da, und sie sind seltsam, aber das Gefühl des Songs...

es ist zu 100% da, ich krieg das unmöglich besser hin,

aber auch ohne alle Zusätze ging es richtig tief, es kann ja eine Illusion sein,

aber in solchen Momenten fühle ich mich dann vom Publikum... verstanden,

nicht nur als Interpret und Unterhalter sondern eben

als Künstler voll und ganz akzeptiert und angenommen.

 

Und dann... macht man sich als Gitarrist erst Recht an die Arbeit,

um für eine solche Hörerschaft die größte Liebeserklärung so gut zu machen,

wie's eben geht, die größte Liebeserklärung, die's vom Sänger für's Publikum gibt...

geben kann, denn natürlich ist es hier anders als bei “The Moon Is a Harsh Mistress”

und “Just Like Always”, natürlich singe ich das nicht in Gedanken an eine Frau,

sondern bin dann jeweils ganz im Moment, den ich genieße...

und bei meinen Hörern:

Ende der 90er war's, als ich es – zu genau diesem Zweck -

in mein Repertoire aufnahm, und es war...

mal wieder ganz schön viel Arbeit,

erst Recht für ein so kurzes Lied wie “You Are So Beautiful”,

ein Lied, das, anders als “The Moon is a Harsh Mistress”, jeder kennt

und bei dem eine “Easy Guitar”-Version, nur weil man kein Klavier hat,

für mich deshalb indiskutabel war, denn hier... musste ich auf der Gitarre

eben das machen, was zum Lied dazugehört, sonst wäre ich niemals

damit zufrieden gewesen.

Als ich's dann hatte, konnte ich... wieder an Joe's Loreley-Konzert denkend...

auch meiner Sehnsucht folgen, die zweite Strophe zu singen,

die seiner Studioaufnahme (aber auch der Liveversion auf “Joe Cocker Live” von 89/90) fehlt,

denn der Text ist einfach zu gut, um sie wegzulassen.

Immer wenn ich's gemacht habe, und das war dann nicht selten,

war's wirklich ehrlich und von Herzen an meine Zuhörerschaft gerichtet,

das Dankeschön eines Musikers, der sowieso lieber singt und spielt als

zum Publikum spricht, weil er dafür doch tatsächlich zu scheu, zu schüchtern ist,

egal, wieviel er sonst reden und schreiben mag.

Und es kam an, klar, es kam an obwohl ich mich als Sänger nicht mit Joe Cocker

messen kann und “die Gitarre” dann als “Ausgleich” sehe, der's dennoch

zu was Besonderem macht, aber eben auch aus den anderen zwei Gründen:

Erstens wird dieses Lied sowieso geliebt und zweitens kam's immer von Herzen.

 

Joe Cocker, so schrieb ein Journalist einst im Musikexpress, hätte das Telefonbuch

singen können und immernoch damit berühren.

Und er hat dann später, ganz einfach, weil er oft gar nicht mehr wusste,

was für Lieder er aufnehmen soll, auch vieles gesungen, das irgendwie...

unter seiner Würde war, oder... eine Seltenheit... ist an einer Coverversion

gescheitert wie an Bob Marley's “Could You Be Loved ?”, das höchstens LIVE

von ihm erträglich war. Aber dennoch blieb er bis zuletzt ein Riese,

ein Demut einflößender Gigant, außerdem gab's nicht nur, wenn man danach suchte,

auch auf schwachen Alben noch die ein oder andere Perle,

es gab auch – egal, wie kommerziell sie ausgerichtet war – mit “Have a Little Faith”

zumindest nochmal ein richtig tolles Album (das bloß etwas zu lang ausgefallen war),

und... den “Inner City Blues” hat sowieso keiner so gesungen wie er.

Auch dies... ein Lied, an dem ich mich ab und an auf der Strasse probierte,

auch “Long Drag Off a Cigarette” vom “Civilized Man”-Album konnte man von mir hören...

und nicht zuletzt Albert Hammond's “Don't You Love Me Anymore”,

dieses aber, genau wie U2's “With Or Without You”, nie wieder nach meinem Nervenzusammenbruch,

weil sowas dann einfach nicht mehr ging,

da musste sowohl ich mich mit abfinden alsauch jene Hörer, die's von mir liebten.

 

Es blieben immernoch genügend Lieder, es kamen auch genügend andere dazu,

und letztlich bin ich sehr happy mit den dreien, die “von Joe übrigblieben”,

denn die hab' ich sowieso alle immer am allerliebsten gemacht.

Ich schulde dem Joe Cocker nicht nur den Dank dafür, dass er sie gesungen hat,

sondern auch... dass er mir das Genie von Jimmy Webb nahebrachte,

ja, dafür bin ich ihm sogar am allermeisten dankbar,

denn es hat nicht nur den Interpreten Rupert und sein Publikum bereichert,

sondern auch den Songwriter. Klar hatte Jimmy Glück, dass immer wieder andere,

bessere Sänger seine Lieder veredelten, dass sogar Richard Harris die “richtige

Besetzung” für sein Opus “MacArthur Park” war, dessen Text ich übrigens -

sorry, Thomas Herrmanns ! - total genial finde, dass Art Garfunkel seine Sachen liebt

und Glenn Campbell den ein oder anderen Song zum Hit machte...

"The Last Unicorn" (America) allerings ist dann doch nichts für mich.

Jimmy's Stimme kann echt zum Problem werden, wenn man seine eignen Platten hört,

aber da sind eben immer wieder... diese Lieder, Lieder, die ein Songwriter wie ich

einfach lieben muss, weil's scheinbar keinen anderen gibt, der ein solches Sehnen

in Töne und Worte fassen kann, der sich nicht fürchtet vor der Auflösung darin,

und... um dann doch auf dem Erdenboden zu bleiben bzw. zurückzukommen,

auch noch solche Fragen stellt wie “What Does a Woman See in a Man ?”.

Danke, Joe “Vance Arnold” Cocker, auch wenn “A Whiter Shade of Pale”

viel besser ist, als Du dachtest... auch von Dir... DANKE !

 

Rupi am 10.12.2018

 

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Total lustig ist, so bei Betrachtung der 3 Lieder, die von Künstler Nummer 9

aufgelistet sind, dass es so aussieht, als kenne ich nur ein Album von ihm...

dabei... nun, was er so von 1968 bis 1991 gemacht hat, kenne ich geradezu

in- und auswendig, die Sachen von davor kenn ich auch alle, und von später...

nun, ich hab' noch massig Platten/CDs “weitergekauft” bis mir irgendwann,

so gegen Ende der 90er, klar wurde, dass... es wohl nix mehr wird, dass ich alle

Alben ab einschließlich “Too Long in Exile” mehr oder weniger “nur dastehen” habe,

weil sie eben von ihm sind und, weil er's ist, zur Sammlung gehören, aber Lust drauf, sie anzuhören, bestand

– nach eine Phase des Kennenlernens – dann so gut wie keine mehr,

für mich hatte er längst alles gesagt und gegeben,

und wo früher Magie war, herrschte nun Routine, ja, ich wag's ja kaum zu sagen,

es wurde mir gar langweilig, obwohl seine ganz große Klasse natürlich immer

mal wieder aufblitzen sollte in Liedern wie “The Piper at the Gates of Dawn”

oder “When the Leaves Come Falling Down”. “The Healing Game” und “Back On Top”

waren sowieso nochmal “bessere” spätere Alben von ihm, aber dass sich diese Stimme den Leadgesang

immer wieder mit Brian Kennedy “teilte”,

es machte mich fassungslos, denn... es passte überhaupt nicht, ruinierte mir

den Genuss... aber er schuldete mir sowieso nichts, er hatte sowieso unendlich

viel gegeben, und die Platten liefen, seit 1989 wieder, irgendwie alle gut,

er “brauchte” mich ja gar nicht mehr... also machte ich, als ich mal wieder

Geld brauchte, irgendwann den “Schnitt”, so weh es auch tat:

Wirklich behalten musste ich von ihm nämlich, abgesehen von einem Loreley-Bootleg

(schon wieder Rockpalast, diesmal 1998 !) nur alles bis einschließlich “Hymns to the Silence”,

und das war ja... schon unglaublich viel.

Natürlich ist die Rede vom göttlichen:

 

9) Van Morrison

 

Have I Told You Lately

I'm Tired, Joey Boy

Whenever God Shines His Light

 

...Und ich bin wirklich ein Wahnsinnsfan, werde immer einer sein und bleiben,

er kann ja sowieso machen was er will, und genau das hat er sich redlich verdient.

Neinneinnein, weder ist “Avalon Sunset” das einzige Album, was ich von ihm besitze,

noch wär's das mMn beste, aber es ist eins der schönsten und zugänglichsten,

eins, bei dem ich das Wort “kommerziell” nicht als Schimpfwort gebrauche,

denn für ihn war es... ungeheuer kommerziell, und es warf ja auch gleich 2 Hits ab,

obwohl der größere von beiden nicht in seiner Version sondern durch Rod Stewart

zu einem wurde. Und genau dieses Lied, “Have I Told You Lately”, wurde das einzige,

das ich von ihm regelmäßig im Programm hatte, weil's mit meiner Stimme nicht

das machte, was regelmäßig passierte, wenn ich mal meiner Lust und Leidenschaft

nachging und mehrere Songs von ihm präsentierte, ob's nun “Moondance” war,

Into the Mystic”, “Street Choir”, “Listen to the Lion”, “Checkin' It Out”,

Take It Where You Find It”, “Hungry For Your Love”, “Bright Side of the Road”,

Haunts of Ancient Peace”, “Dweller on the Threshold”, “She Gives Me Religion”,

Higher Than the World”, “River of Time”, “Cry For Home”, “Got to Go Back”,

One Irish Rover”, “I Forgot That Love Existed” oder... ja, sogar “Summertime in

England” hab' ich gesungen, etwas “abgespeckt” natürlich, oder “Astral Weeks”

und “Sweet Thing”, aber es war hinterher meistens... zu schwer für mich,

zurück” zu kommen, ich kam durch seine Lieder in einen anderen “Modus”,

die Stimme und das Gesangsgefühl waren dann nicht mehr so, wie's hatte sein

müssen, um ins “normale Programm” zurück zu kehren, außerdem viel zu sehr

geschlaucht, also war mir irgendwann klar, dass ich mich entscheiden musste,

sobald mich die Lust und Liebe auf “Van the Man” überkam:

 

Entweder oder, entweder “Kommerzprogramm” oder einfach eine Hommage an ihn

in Auftrittslänge, vielleicht ansonsten mal was bei den Zugaben, aber bloß nicht zu viel,

außerdem wirkte es sich wirklich aufs Geld aus, denn... Rupi sings Van, das kam zwar

auch an, war aber für die größere Masse der Leute dann doch zu speziell,

ist ja auch logisch... so allein zur Gitarre... außerdem ist er's eben selber immer gewesen,

der gute George Ivan Morrison: SEHR speziell.

Lieben oder Hassen, dazwischen gibt's nicht viel, wenn's um seine Musik und auch

vor allem seine allerbesten Alben geht. Außerdem gibt's solche und solche Hörer,

also welche, die ein Album wie “Moondance” total super finden, aber mit “Astral Weeks”

nix anfangen können, welche, für die “Veedon Fleece” ein magischer Gipfel ist

und dann tatsächlich, wie einst ein Kritiker im deutschen “Sounds”, Leute,

die ausgerechnet “A Period of Transition” im Vergleich für einen “Aufwärtstrend” hielten,

und klar, Leute wie mich eben noch, die dem überhaupt nicht zustimmen können,

aber auch dieses Album nicht hergeben, es ist schließlich “Heavy Connection” drauf,

und auch “Cold Wind in August” ist schön. Aber woran's der Platte gebricht,

das kann man am allerbesten hören, wenn man das Lied “Flamingoes Fly” vergleicht

mit dem “unveröffentlichten Demo” auf der Doppel-CD “The Philosopher's Stone”.

 

Ich konnt's ja kaum glauben, als ich diese Fassung hörte... denn die zeigt eben Van,

wie ich ihn liebe, total unwiderstehlich finde, das Lied erklimmt die höchsten Höhen

und erreicht den Status der Unantastbarkeit, es ist einfach nur göttlich...

aber auf “A Period of Transition”... naja, es geht grade mal so, die Platte war eben

nötig, damit er wieder neu in Gang kommt.

Auch “Wavelength” ist für mich nicht das, was Kritiker Bernd Matheja, mit dem ich

bezüglich Van ungeheuer oft übereinstimme, in der “Special Story” so um 1980

(gottlob hatte ich dieses Heft aufgehoben und konnte dort,

samt Discography, nachlesen,

als es mich zwei Jahre später via Rockpalastnacht “erwischt” hatte !) behauptet hatte,

klar war sie besser als “A Period of Transition”, aber... es war irgendwie nicht die richtige Band für Van, er klang glattgebügelt,

als wäre die Platte extra für's Radio produziert

worden, aber dafür war er eben doch auch wieder... zu eigenwillig.

Und um's ein für alle Mal öffentlich zu machen:

ICH liebe “Venice USA”, da stimmt auch die Band,

sowie das zuvor erwähnte “Checkin' It Out”, denn da geht doch irgendwie die Post ab,

aber so richtig “zurück”... nach der “Transition”, die er sich vor lauter Unzufriedenheit

nach “Veedon Fleece” verordnet hatte, ganz egal, wie geil die Sachen waren,

die dann erst auf “The Philosopher's Stone” erscheinen sollten... so richtig zurück

kam er erst wieder mit “Into the Music”, und dann... für lange, eine Ausnahmeplatte

nach der anderen, es war faszinierend, es war unglaublich... da konnte in den Charts

laufen, was wollte, “in” sein, was auch immer “in” war, Van Morrison scherte das

einen Dreck, der machte einfach Musik... seine Musik... wie von einem anderen Planeten,

abseits aller Strömungen, ob man das dann hinterher nun “New Age” nennt oder

Folkpop mit Jazz-Einflüssen”, jede Kategorisierung war und bleibt letztlich ein Verbrechen, denn es ist einfach nur...

Musik, Van's Musik, oft mit nicht nur simplen

sondern gar mehr oder weniger denselben Akkordfolgen, und dann doch wieder...

völlig anders, plötzlich swingte es wieder als gäb's kein Morgen, und immer wieder

schloß er die Tür zum Paradies auf, alles, was man tun musste, war richtig hinhören.

 

Und als ihm, mit “A Sense of Wonder” (1984), egal, wie wunderschön sie ist,

vor allem das Titelstück, drohte, die Luft auszugehen, kam dann hinterher der absolute

Oberhammer, ich kann's nicht anders bezeichnen, denn... “No Guru, No Method,

No Teacher”... mit ihren Arrangements... ist eine Platte, die – zumindest für mich -

direkt aus dem Himmel kam, wenn ich sie heute höre, kommt es immer noch vor,

dass ich's gar nicht wirklich glauben kann... SO schön kann Musik sein,

wenn sie... und der Künstler mit ihr... absolut frei ist, da vergisst man beim Anhören

wirklich alles, man braucht zum Gottesdienst auch nicht mehr in die Kirche gehen,

denn das ist... eine heilige Messe, völlig rein und allein dem Leben selbst gehalten,

man möchte darauf “Hallelujah” singen vor Freude, dass man selber lebt und

das erleben darf, man dankt dem Schöpfer für's Gehör, für jedes Instrument,

das zum Einsatz kam und alle Zufälle, die's zusätzlich zur Arbeit der beteiligten

Musiker brauchte, damit so etwas überhaupt entstehen und auf Tonträger festgehalten

werden konnte... ja... und so etwas... haben Menschen gemacht ?

Es hat doch einen Sinn gehabt, dass der liebe Gott seiner Schöpfung diese

seltsame Krone “aufgesetzt” hat, dieses deutsche Marschorchester, das bei Ludwig

Hirsch's “Im Anfang” die ganze himmlische Harmonie gewaltsam verdrängt, weil's

ja doch... dem Teufel viel zu nahe kommt, um lieber Gott statt sich selbst die

Ehre zu geben (kein Wunder, wie beim Ludwig die Schöpfungsgeschichte davor

ausging”, klar, er traute sich so was, egal, was andere dann sagen !).

 

Auch “Poetic Champions Compose”, mit einem ganz anderen Musikerensemble,

war, zumindest für die ersten 7 Lieder, der Göttlichkeit voll, “Someone Like You”

wurde im Lauf der Jahre nicht umsonst zu einem beliebten Lied für Filmsoundtracks,

und irgendwie war's der “Vorgänger” zu “Have I Told You Lately”...

und außerdem... für Van jedenfalls... ziemlich kommerziell, auf jeden Fall viel leichter

verkäuflich als vieles Andere, und dennoch ohne Qualitätsabfall, den's dann...

hinterher auf dem Album... eben doch gab, es wurde erstmals seit Jahren so richtig

flach”, nichtmal “Did Ye Get Healed ?” wollte da zunächst noch zu mir durchdringen.

Aber diesen Preis bezahlte ich gern für das, was da vorher war, was mich diese Platte

eben doch lieben ließ und lässt, und nach dem Intermezzo direkt in den Irish Folk,

dieser komischen Kollaboration mit den Chieftains, bei der, trotz ganz großer Momente, irgendwie... beide “verloren”,

kam eben “Avalon Sunset”, kurz nachdem der Nervenzusammebruch aus mir einen anderen Menschen gemacht hatte...

und passte wie angegossen, gab neuen Lebensmut, gab gar Halt durch ihre eindeutige

Christlichkeit, ließ mich in meinem zerfledderten Zustand so etwas wie Freude empfinden,

denn Van... er war einfach nicht totzukriegen, er machte immer weiter, ging unbeirrt

seinen Weg und lieferte Qualität... inklusive richtigem Wohlbehagen.

 

Man höre sich das Album mal unter der Vorgabe an, dass die ganze Platte in 2 oder 3

Tagen aufgenommen und fertigproduziert wurde, dann weiß man erst, mit was für

einem Kaliber man es zu tun hat, denn es erscheint... absolut unmöglich,

sie klingt, als hätte man mindestens ein halbes Jahr gebraucht.

Zumindest für alle, die wissen, was für eine Arbeit hinter guter Musik steckt,

hinter einer perfekten Produktion, und diese ist es... absolut perfekt,

da mag ich für Van's “Knödelei” bei “Daring Night” (schon wieder einer der seltenen

Punkte, an denen ich Bernd Matheja widerspreche !) nochsosehr Punktabzug

verleihen, denn... wenn der ganze “Rest” einer Platte derart gelungen ist wie hier,

dann vergibt man einen solchen “Ausrutscher” wie selbstverständlich.

Tja. Und man liebt sie. Und man weiß, was man an “Have I Told You Lately” hat...

das kann danach singen und zum “Hit” machen, wer will, er wird dem “Meister”

sowieso nie das Wasser reichen, auch ich nicht, natürlich nicht, ich bin doch nicht

wahnsinnig, ich wollt's nur... gut machen, für mich und mein Publikum,

und ich glaube, dass mir dies immer wieder gelang.

 

Ja, gut machen wollte ich's und dabei auch ein wenig... zeigen, dass ich mit Rod Stewart's Version nicht einverstanden bin,

dass er, den ich hoch schätze und immer wieder sehr gerne höre,

es hier beim Singen und vor allem bei den Betonungen an Gefühl hat mangeln lassen,

die Subtilität der Melodie an wichtigen Stellen verschludert, als bedeute ihm

der Song... nicht wirklich viel, als hätte er ihn nur “als einen weiteren” für sein ansonsten

richtig gutes Album “Vagabond Heart” eben auch noch aufgenommen und eingesungen,

eine Pflichtübung, mehr nicht.

Meine Version soll sagen: “Ich liebe dieses Lied !” und die Botschaft kam,

gemessen an der Reaktion des Publikums, auch bei denen an, die's von Roddie lieben, ja, vielleicht meinen sie,

ich würde ihm nacheifern,

aber ich klinge eben doch ganz anders, klar, auch anders als Van, denn hier ist es eben

ganz und gar meine Stimme, weshalb es besser “reinpasst” ins Repertoire als all die anderen

und mir keine Schwierigkeiten bereitet, wenn ich hinterher etwas von anderen Künstlern bringe,

so wie ich's eben... “normal” tue, ja, es ist eben auch zu so einem Standard für mich geworden wie, sagen wir,

“The Lady in Red” oder “Candle in the Wind”,

an Beliebtheit steht's denen auch, wenn überhaupt, kaum nach.

Und eigentlich wollte ich's lediglich... und für meinen Geschmack, meine Gefühle, denn ich liebe ja das Original über alles...

wenigstens besser machen als Rod.

 

Bei den Overdubs dann... verbot sich automatisch zu viel “Schnickschnack”.

Mein Piano setzt erst spät ein, um dann nach dem “Solo” zu “bleiben”, und ich will

damit überhaupt nicht zu Neil Drinkwater in Konkurrenz treten,

bin froh darüber, dass und wie ich's eben auf meine Weise “hinbekommen” habe,

denn... die Gitarre, sie ist sowieso “wichtiger”, auf der Gitarre “muss” ich ja,

weil ich's live nur mit der bringe, so gut wie alles machen, was nötig ist,

damit der Body nicht wegfällt und ansonsten so viel wie möglich “übrigbleibt”

von der Subtilität des Lieds, und dabei half mir... so im Lauf der Zeit... auch

die Routine, die sich durch's “oft spielen und singen” ergab.

Die ersten paar Mal war ich überhaupt noch nicht zufrieden, aber dann...

ich glaube, ich werd' dem Lied gerecht, egal, was man nun von Rod Stewart's

Version hält. Der hat's ja immerhin geschafft, dass mir wenigstens eine Liveaufnahme

von ihm zusagt, jene auf der Bonus-CD von “Time”, aber das geht auch nur,

wenn ich das Original vergesse und einfach zuhöre.

 

Achja... die anderen zwei Lieder, die gibt's ja auch noch... lol.

I'm Tired Joey Boy” war mehr oder weniger spontan passiert,

und es gefällt mir gut so, mit den Overdubs erst Recht.

Ich glaube, ich hab's bei jenem Konzert gemacht, weil ich unbedingt

die “einfache Liebe”, eben das Geben und Nehmen von Mensch zu Mensch

jenseits aller Dogmen, gepriesen haben wollte, aber vor allem...

um die Zeile zu singen, die mir daran am besten gefällt:

“Conservatism brings you to BOREDOM once more”.

Meine Betonung von “boredom” amüsiert mich jedenfalls beim Anhören

immer wieder auf's neue, denn es steckt ja wirklich drin:

“Lieber Himmel seid IHR bescheuert, die ihr krampfhaft immer am Alten

festhaltet und außer Sicherheit nichts Wichtiges mehr kennt...

es ist immer wieder dasselbe, komisch, dass ihr nicht an Euch selber

und Eurem Dasein ermüdet, ich jedenfalls... BIN müde... und gelangweilt !”.

Das musste sein.

Es sprach Bände zu mir, dass Tom Petty ausgerechnet dieses Lied gecovert hat...

Van hatte uns eben beiden gleichermaßen aus der Seele gesprochen !

 

Aber klar ist's am Allerbesten, wenn man “Avalon Sunset” nimmt und sich

die “Trilogie” an einem Stück anhört, die Seite A der LP beschlossen hat,

denn das ist der ultimative “Kick”, das ist, auch wegen der Streicherarrangements

von Fiarcha Trench, die's irgendwie “zusammenfügen”, nicht zu toppen:

Have I Told You Lately/Coney Island/I'm Tired, Joey Boy.

Wunderbar ! Himmlisch ! Da kann natürlich auch der Rupi einpacken.

Tja... und da wäre noch der “Hit” der Platte, zumindest in Großbritannien war's

einer... Van Morrison mit Cliff Richard... wer von dieser “Paarung” zuvor

aber das Lied noch nicht gehört hatte, bekam ja geradezu Alpträume beim Gedanken

daran, was dabei wohl rauskäme, aber... Überraschung... es PASSTE !

Es war richtig GUT ! Vielleicht hat's Van ja deswegen später mit Brian Kennedy

probiert, vielleicht wurde er übermütig und dachte, dass es immer so gut ausgeht,

ich weiß es nicht, auf jeden Fall ist er mit Brian zusammen für mich ungefähr so

schlimm wie's mit Cliff Richard, aller Befürchtungen zum Trotz, eben doch nicht

werden sollte. Allerdings mag ich es solo dann doch lieber, so, wie's auf dem

1990-Montreux-Bootleg von Swingin' Pig Records zu hören ist...

es hat einfach mehr Biss.

Und ich... nun, ich hatte "Whenever God Shines His Light"  ja schon in den 90ern ein paar Mal auf der Strasse

gebracht, aber dann wieder damit aufgehört, es eigentlich abgehakt gehabt für mich,

und dann... stand 2004 ein Auftritt bei einem evangelischen Gemeindefest an.

Und weil ich da bezüglich der Setlist sehr frech war, zum Beispiel mit meinem “Kiss You”

und damit purer Erotik, dachte ich eben auch an einen Ausgleich, denn schließlich

war's ja ein christliches Fest, und mal was übern Glauben zu singen und dabei

auch explizit Jesus zu erwähnen, da hab' ich ja überhaupt nix dagegen...

Hymn” war sowieso gesetzt, sollte aber nicht alleine bleiben, also gut...

ich kann's ja ganz ordentlich, und mit etwas Mühe komme ich hinterher auch

wieder zu meiner “Normalstimme”, wenn ich's nicht übertreibe.

 

Es war dann wirklich einer meiner allerschönsten Auftritte, ein ganz besonders Konzert,

das ich dann... bei massenweise Zugaben... mit “The Rose” beschloss,

auch... eine Seltenheit, denn natürlich kann ich nie im Leben singen wie Bette Midler !

Ich kann auch nicht singen wie Van Morrison, was für die einen ein Glück ist,

für die anderen aber schade. Trotzdem hab' ich 1993 sein “Moondance” auf dem ZMF

gesungen, als sich dort der Lebenstraum erfüllte, wenigstens ein Mal in meinem

mit einer Bigband auf der Bühne zu stehen und “was von Van zu singen”.

Und das war dann auch noch... WITHOUT REHEARSAL, deshalb, klar, hätte es auch

besser sein können, aber... was für 'ne Gaudi !

Achso... nur falls ich's noch nicht gesagt habe, und ich HAB's hier, auf der Gedichteseite,

schon anderswo gesagt... und... statt der üblichen Danksagung...:

Van Morrison ist Gott, also verneiget Euch, ihr UNWÜRDIGEN ! :p

 

Ruoi (The Prophet Spoke...) am 11.12.2018

 

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Nun eine Art Auszug aus meiner Biografie, um von Künstler und Liedern zu erzählen, auch wieder ohne Absätze, sry !:


Platz 10 bedeutet mir viel mehr, als die wenigen Male, die ich tatsächlich auf
eins seiner Lieder für mich “zurückgriff”, zum Ausdruck bringen konnten.
Die Band, mit der er berühmt wurde, sie war... etwas ganz Besonderes,
und noch heute bin ich froh drum, sie damals (1981) live gesehen und erlebt zu haben,
in der alten Freiburger Stadthalle. Mir ging's nicht wirklich gut, die “neue Schule”, auf die ich nach der Mittleren Reife ging, war an Tristheit kaum zu überbieten, der Druck war
viel zu hoch, die Klasse ein Disaster, der Quälgeist, dem ich mich ausgeliefert hatte,
saß mittendrin (obwohl doch eher vorne dran) und plagte mich nun fast rund um die Uhr,
und hinter mir, ich konnte es nicht fassen... war da, was da hinter mir saß,
wirklich jenes Mädchen, welches mich allein durch ihr ansteckendes Lächeln im Dezember 1979, kurz vorm ersten Morgenschein-Konzert in einer Behelfsbaracke der evangelischen Kirche, als ich vorher noch ein paar Einkäufe tätigte, so froh gemacht hatte ?
Sie war auch vorher auf der gleichen Schule gewesen, aber in einer Parallelklasse,
und wir kannten uns nur vom Sehen, jedoch... sie hatte zuvor eine so natürliche,
lebensbejahende Ausstrahlung, dass man sie einfach mögen musste,
und nun, hinter mir, saß da das absolute Gegenteil, von diesem Mädchen war ja...
überhaupt nichts mehr übrig, was um Gottes Willen war da nur inzwischen mit ihr
geschehen ? Das Leben erschien mir nun wie eine einzige Ansammlung aus offenen
Fragen und Problemen, die ihrer Lösung harrten... und ich war doch erst unterwegs,
um zu einem Mann zu werden, nichts Halbes und nichts Ganzes, hatte mich selbst außerdem mehrfach verloren und noch lange nicht wieder richtig wiedergefunden,
wie sollte ich nur selber eine Antwort geben oder sein, worin, außer in der Liebe,
ja, im Lieben selbst, wie Erich Fromm es mir nahebrachte, konnte ich denn eine Antwort finden ? Und da war eben diese Band... sie hatte die Musikwelt aber sowas von aufgefrischt, noch ehe an sowas wie U2 zu denken war. Reggae mochte ich sowieso,
und der war wie selbstverständlich im Stilmix mit drin, und da war diese hohe,
die Luft durchschneidende Stimme des Sängers, der im ersten Lied, das ich von ihnen kannte, eine Prostituierte ansang, in die er sich augenscheinlich verliebt hatte:
“Roxanne, Du brauchst nicht das Rotlicht anmachen, diese Tage sind vorrüber,
nun brauchst Du nicht mehr Deinen Körper an die Nacht verkaufen...
ich hab's Dir schonmal gesagt, nochmal werd ich's nicht tun, aber das ist
ein schlechter Weg !”.
Lieber Himmel, war das ein Hit. Und es kamen noch so viele weitere,
und alle waren sie irgendwie was Besonderes, sogar “De Do Do Do, De Da Da Da”,
wo fast alle auf den Text schimpften, dabei war gerade der so richtig gut,
die Leute hörten bei den Strophen offenbar gar nicht hin und dann... fanden sie
den Refrain doof, obwohl der doch... dem ganzen Getue, der ganzen Wichtigmacherei
der Großkopferten etwas ehrliches entgegenstellte, und in seiner Konsequenz...
überhaupt nicht dümmer war, sondern die Inhaltsleere von Predigten und Politikerreden,
ja, gar als hohe Kultur angepriesenen Gedichten schonungslos entlarvte...
da traute sich einer ganz offen, ein Kind zu sein, und den Erwachsenen, die ihn
die ganze Zeit verarscht hatten, die lange Nase zu zeigen... und es war eben doch
ein Hit, und sei es nur, weil's von ihnen kam... von der Polizei, Mensch, allein schon
die Wahl des Bandnamens war eine preiswürdige Frechheit sondergleichen gewesen,
denn diese 3 Jungs waren subversiv und unangepasst, die machten ja einfach nur,
was sie wollten... und hauptsächlich gute, lebendige Musik.
Tja, und 1981 gaben sie mir auch noch eine Antwort, die mich wirklich berührte,
die Kritiker hatten sich erstmals verbal gegen sie gestellt, obwohl “Invisible Sun” doch...
eine geile Single war, so richtig finster den Falklandkrieg besang, “Every Little Thing She Does is Magic” war doch ein verdienter Hit gewesen, und “Spirits in the Material World”,
die Antwort, von der ich spreche, war zwar genauso kalt und mechanisch ausgefallen,
wie mir die Welt nun vorkam, aber darunter... da brodelte es, man konnte es doch spüren,
es war so simpel und strikt wie's auch genial war, das Lied, und vor der Antwort kam
genau die Frage, die mich am meisten beschäftigte:
“Wo denn liegt die Antwort für's Leben von Tag zu Tag ?
Wenn's nicht etwas ist, was man kaufen kann, dann muss es einen anderen Weg geben”...: SPIRITUALITÄT ! “Wir sind Geister in der materiellen Welt” !
Als genau so einer konnte ich mich nun wahrnehmen, und ich war nicht mehr...
ich fühlte mich nicht allein, dieser Sänger, der auch die meisten Lieder für die Band
schrieb, er trug die Fackel der Hoffnung, er war ein Überbringer von Lebendigkeit,
er wurde zur wichtigen Stimme für unsere Generation, und sein Name war...:


10) Sting

It’s Probably Me
If You Love Somebody Set Them Free
Every Breath You Take


Papa war seit einiger Zeit... nach seinem zweiten Schlaganfall und Reha...
wieder zu Hause, und natürlich galt die ganze Fürsorge der Mutter nun ihm.
Ich verordnete mir, wenn ich nach der Schule nach Hause kam, selber eine Schreitherapie (!), und das half dann auch wirklich, die ganze Situation zu ertragen,
aber energetisch ging ich komplett auf dem Zahnfleisch.
Dass The Police nach Freiburg kamen... es war wie ein Fixpunkt, auf den hinzuleben
sich lohnte, das Auftrittsdatum wie ein Erlösung versprechendes Ultimatum,
und wenn ich's bis dahin durchhalten sollte, dann würde ich auch das Abitur schaffen, irgendwie einen Weg finden nicht nur für mich, sondern auch...
um das Rätsel zu lösen, das mich nicht in Ruhe ließ, denn dieses Mädchen
hinter mir, ich hatte es zu lieben begonnen... mit meinem Dickschädel,
meiner ganzen Unreife und Unfähigkeit aber auch Empathie.
Und meine ganze Sehnsucht galt... ihrer “Wiederherstellung”, so etwas musste
doch möglich sein, außerdem besaß sie nun, mit ihrer ganzen Dekadenz, eine ungeheure, sexuelle Anziehungskraft, und die kam nicht einfach von irgendwo,
das war mir klar... da brauchte es das Gerede der Klassenkameradinnen gar nicht,
die sie später dann, als die Klasse nach dem Abi noch nach Südfrankreich fuhr,
dort mit gleich 2 Franzosen auf ein Mal “erwischten”, vor mir deswegen desavouieren wollten, weil ich ja immer – so scheint es wenigstens – der arme,
liebe und vor allem doofe Rupert sein muss, dabei wusste ich's doch auch längst
OHNE Details zu erfahren, hatte ich es immer gewusst und wollte sie erst Recht,
hatte eben auch eine Libido und mich sowieso längst auf ihre Seite und gegen
alle Konventionen gestellt.
Ne, klar war's schmerzhaft, das war's aber von Beginn an und in diesem Schmerz
konnte ich gleichzeitig immer die Lösung erspüren, auch wenn es sehr lange
dauern sollte, bis ich hinter ihr Geheimnis kam, aber mir ging's einzig um Liebe
und Liebe war für mich eben... in diesem Schmerz real, wurde zur sinnstiftenden Energiequelle, die sich wie automatisch bereits 1981 verband mit diesem Lied:
“Spirits in the Material World”. Das Album “Ghost in the Machine” wurde von der Kritik verrissen und für mich war's das beste von The Police überhaupt,
auch wenn “Regatta de Blanc” die luftigere von den zwei besten war,
und das Konzert... es sollte genau so geil werden, wie ich es erwartet hatte...
sämtliche Lieder, die ich liebte, waren im Programm und das Gefühl
in der Musik war einfach unglaublich.
Der größte Hit sollte ja erst noch kommen und mit ihm auch eine noch bessere Platte, aber diese bedeutete auch das Ende von “The Police”, was irgendwie...
spürbar war, denn für Sting war die Band zum zu engen Korsett geworden,
sein Songwriting sprengte zusehends die Grenzen, die ihm durch die
Triobesetzung aufdiktiert wurden, und es war klar, dass es da niemals mehr
einen Weg zurück, immer nur einen Weg vorwärts geben sollte,
weshalb “Synchronicity” die Grenze war, mehr ging einfach nicht,
weiter konnte Sting mit Stewart Copeland und Andy Summers zusammen
gar nicht mehr gehen.
“Every Breath You Take”... ein Welthit, der allergrößte für die Band,
er setzte der sowieso unglaublichen Karriere die Krone auf.
Und man sollte denken, dass es eigentlich klar war... der Rupert singt
dieses Lied natürlich auch... und es passt ja auch zu ihm,
außerdem hat er's ja sowieso richtig verstanden, aber beides stimmt nicht.
Meine Lieblingslieder von “Synchronicity” waren nämlich andere...
des Titellieds “zweiter Teil” und das magisch schwebende “Wrapped Around
Your Finger”, welches ich auf der Strasse viel öfter sang als jedes andere Lied
aus Sting's Feder, weil's tatsächlich zu mir passte, die Situation von damals,
in der Schule, wiedergab, in der ich mich, gegenüber der “Unerreichbaren”,
der sexuell sehr aktiven und damit erfahrenen Frau, die aus dem verlorengegangenen Mädchen geworden war, das ich liebte und wiederfinden wollte, schnell wiederfand... “The young apprentice”, der lernbegierige Eleve,
der dann aber doch nicht zum Zuge kam, denn... er liebte sie eben,
das war das ganze “Problem” von ihrer Seite, sie wollte schließlich weder
mir wehtun noch selber leiden, und Liebe... das hieß für sie Leid,
ich war dafür ja das beste Beispiel für sie, wie konnte ich sie denn nur lieben,
wenn ich nur wüsste, ohje... dabei wusste ich genug, bloß eben nicht alles.
Sie benutzte mich zum Träumen, sie wünschte mir, dass für mich alles gut würde,
aber bloß nicht mit ihr, denn sie hatte sich in Wahrheit ja längst aufgegeben,
das passte ja überhaupt nicht, egal, wie sehr nun ich sie erregen sollte.
Südfrankreich hatte nämlich einen ganz anderen “Gipfel” als jenen, bei dem
sie so unvorsichtig war, sich von den Klassenkameradinnen erwischen zu lassen.
Es sollte zwar Jahre dauern, bis ich's endlich kapiert hatte, wieso ein sehr lieber
aber auch ungeheuer dreister männlicher Klassenkamerad damals ausgerechnet
zu mir kam, um hilfesuchend meinen Rat zu erbitten, aber dann war's klar,
der Typ war ja nicht blöd, er wusste genau, warum er ausgerechnet zu mir ging:
Er hatte sich in eine andere Klassenkameradin verguckt und wusste ja,
wen ich liebe. Und dass ich leide. Was er nicht wusste, war... was er tun sollte,
was er denn tun könnte, um das Herz der gewünschten Frau zu erobern,
und dass er deswegen ausgerechnet bei mir Rat suchte, das war eben eine Frage,
die er mir nicht schlüssig beantworten konnte, wollte... durfte.
Meinen Rat gab ich ihm trotzdem und wurde bald darauf mit seiner ganzen
Dankbarkeit überschüttet, denn für ihn sollte es... genau so... auch klappen,
nur ich schaute in die Röhre, und das war ja nicht seine Schuld.
Naja. Rollenspiele sind ja nicht verboten, wenn zwei Menschen sich in arger
Bedürftigkeit verbünden und, quasi zur temporären Aufhebung ihrer Notlage,
einen Pakt schließen... und wie sie ihn dabei dann “Rupert” nennen sollte,
mit allem weiteren, was so dazu gehört, das hatte ihn eben schwer beeindruckt,
dieses Schlitzohr, und nein, er hat nichts verraten, allein seine Suche nach Rat war's, und dass ich wusste, dass er... niemals damit zu mir gekommen wäre,
wenn er sich nicht wegen irgendeines realen Grundes auch davon Erfolg
versprochen hätte, nie im Leben also... vom selber leidenden Loser, den ich
darstellte, allein, denn dafür war er einfach zu sehr Realist, ja, viel zu schlau.
Und böse bin ich ihm überhaupt nicht, ich könnte mich heute kringeln vor Lachen
wegen dieser Geschichte, als mir klar war, was da wirklich gelaufen sein musste,
tat's außerdem sowieso nicht mehr weh.
Weh aber tat, “Every Breath You Take” tatsächlich für ein Liebeslied zu halten,
die darin enthaltene Warnung nicht zu sehen und... selber zum Stalker zu werden.
Hätte ich damals schon den Song richtig verstanden gehabt, vielleicht hätt's mich
ja vor dem Schlimmsten bewahrt, ich weiß es nicht.
Jedenfalls ist's wirklich nicht leicht für mich, das zu singen, und dies...
obwohl es, wenn ich's in E-Dur mache, gar nicht wirklich zu hoch für die Stimme ist.
Die Rolle ist es, die mir Schwierigkeiten bereitet... seit ich das Lied verstehe.
Es ist eine Rolle, in die man als Mann besser erst gar nicht hineingerät,
aber wenn doch... eine, aus der man schleunigst und dringendst wieder raus muss,
denn es ist für alle Beteiligten sehr ungesund und, was am Allerwichtigsten ist:
KEINE LIEBE (mehr). “Every Breath You Take” ist eine vertonte Krankheit,
Eifersucht und Kontrollzwang inbegriffen, und diese Krankheit entsteht da...
wo Besitzen und Besessenheit eben nicht zur Liebe und zum gegenseitigen Einverständnis gehört, obwohl dies... durchaus möglich ist, da sollte man mich
nicht falsch verstehen, nein, es könnte Liebe sein, aber dazu braucht es
andere Grundlagen als jene, die für das LI vorhanden sind,
und weil diese Grundlagen fehlen, wird's eben... krankhaft und zerstört die Liebe,
die tatsächlich da ist bzw. war. So wie der Stalker durch die Inakzeptanz der Ablehnung auch selbst jede Liebe zerstört, die in ihm gewesen sein sollte...
er will geben, kann es aber gar nicht... weil er nicht nimmt.
Ich will hier jetzt nicht auch noch erzählen, wie und warum genau ich bei eben
jener Frau – und einzig bei ihr ! - selbst zum Stalker wurde, denn das klingt
dann wie eine einzige Rechtfertigung, und genau das ist ja das Problem
des Uneinsichtigen, dass er viele, viele gute Gründe haben mag,
die allerbesten Absichten bei sich sieht... dies aber alles keine Rolle spielt,
wenn er damit die Grenze überschreitet.
“Every Breath You Take” ist beliebt, es kommt immer super an, obwohl ich
mit meiner Gitarre dazu nie zufrieden bin, und ich find' das Lied auch wirklich
selber klasse, aber man kann... man darf's gar nicht von mir erwarten,
es geht nur “ausnahmsweise” und sonst überhaupt nicht,
weil's in Wahrheit eine Rolle ist, die ich... nicht nur nicht mehr spielen “darf” sondern nie mehr spielen will.
Ich will Liebe. “If You Love Somebody Set Them Free”... das IST Liebe, allerdings
eben eine ohne Besitz und Bessesenheit. Und das wiederum... so schön es auch ist,
ja, in vielen Fällen das einzig richtige gar, es ist mir eigentlich zu schwer,
zu anspruchsvoll... nicht nur zu schwer zu singen... weshalb es sich auch bei
der vorhandenen Aufnahme um eine Ausnahme handelt.
Als Philosophie mag ich's, zwischenmenschlich vor allem, noch so gut finden
und tausendmal unterschreiben, aber die zur Maxime erhobene Zurückstellung
eigener Bedürfnisse kann ganz genau so ungesund sein wie... Stalking.
Man muss loslassen können... wo immer es das einzig richtige und damit
erforderlich ist, aber der liebende Mensch braucht eben auch etwas... jemanden...
zum FESTHALTEN, das ist, genau wie NEHMEN im Verhältnis zum GEBEN,
genau so wichtig wie das erste und wer nun behauptet, dass dies nicht ginge...
oder eben, dass es mit Besitzen und Besessen sein WOLLEN keine Liebe sei...
der verlangt eine endlose Anzahl an Opfern für den Freifahrtsschein,
den er gerne hätte, weil er... sich nicht wirklich binden und damit verpflichten will.
Dabei ist es doch ganz einfach: Ehrlich bleiben und korrekt spielen,
dann ist man eben, wenn man mehr will als casual sex und damit Befriedigung
einzig für den Moment, um danach weiterziehen zu können... bei jemandem,
den man “frei lassen” muss, an der falschen Adresse.
Jeder so, wie er mag... wirklich, ich finde, erst Recht im Rückblick,
dass jene Frau, die ich damals ja wirklich liebte, jedes Recht hatte auf die
Eskapaden, die sie sich beileibe nicht nur in Südfrankreich erlaubte,
denn diese waren ja gar nicht das Problem, sie waren allerhöchstens Symptome
für das, was bei und in ihr tatsächlich nicht stimmte,
und diese Sache war allerdings wirklich übel.
Es sollte dann, mit mir als permanentem Sündenbock und Projektionsfläche,
noch viel schlimmer kommen, gerade... als ich meinen Fehler eingesehen,
dafür bezahlt und ein für allemal “damit aufgehört” hatte.
Ich war unzählige Male für sie gestorben, und es war... nach meinem Nervenzusammenbruch...

ein langer, langer Weg, um überhaupt wieder
da hin zu kommen, eine Frau auch so sehr zu lieben, wirklich zu lieben,
dass ich ihretwegen, weil's zu 100% passte, ein weiteres Lied von Sting
singen wollte, ja... es so überzeugend tun konnte, wie's 2009 dann ausgefallen ist.
Ich konnte ja fast selber meinen Ohren nicht glauben, wie gut ich das bei jenem
Auftritt tat, als ich die Aufnahme dann anhörte, aber... “It's Probably Me”...
auf seine Grundbestandteile reduziert und “für mich passend” gemacht,
es hätte überzeugender, besser... ja gar nicht ausfallen können,
es klingt geradezu so, als wär's mein Lied, so sehr machte ich es mir zu eigen.
Jedenfalls ist vom Original oder von Sting's Version ohne Eric Clapton...
ja fast nichts mehr übrig außer diesem Wahnsinnstext und der Melodie,
ich hab's einfach so gut gemacht wie ich's alleine konnte und dabei...
geradezu neu erfunden, denn ich bin, das kann man spüren,
bis zur Essenz des Lieds vorgedrungen, um sie ein für allemal offen zu legen.
Das macht mich sehr stolz, es ist wirklich das beste von den dreien,
ein unglaubliches Lied, auch wenn Sting massenweise größere Hits
vorzuweisen hat und mir, von ihm, auch einiges noch besser gefällt,
vor allem “The Pirate's Bride” in der “Mercury Falling”-Single-B-Seiten-Version.
Und schon wieder, wenn auch aus ganz anderen Gründen, schlägt
die Wahrheit zu, die da heisst... Rupert kann das nicht oft, nicht regelmäßig
bringen, weil er's so fühlen muss wie anno 2009, und wenn er's nicht tut,
dann belässt er es besser dabei, weil er's schließlich deutlichst genug
und mit ganzem Herzen zum Ausdruck brachte:
“Wahrscheinlich bin es ich”.
Das ist und bleibt persönlich, aber was mir noch zu sagen bleibt, weil's mir
wichtig ist, das ist... man sollte, ja... man darf gar nicht “alles auf Jesus schieben”,
Mann und Frau müssen und können sich nämlich gegenseitig “retten”, erst dadurch
wird die Sache rund und auch menschlich... der Glaube an den einen “Erlöser”
kann dafür höchstens Grundlage, seine Liebe ein Wegweiser sein,
darf jedoch nie dazu führen, dass man die eigenen Bedürfnisse weglügt
und, neben dem eigenen, auch das andere Geschlecht negiert,
die Natur schlecht macht, unterdrückt und vergewaltigt, das Leben in seiner
Essenz und GUTHEIT für minderwertig erklärt für nichts als einen falschen Heiligenschein.
Der “Heiligenschein” von Sting aka Gordon Sumner hingegen,
der ist, sofern vorhanden, ein wirklich echter, da mag man sich noch so sehr
drüber mockieren, dass er sein Ego aufblähe wie auch Bono,
natürlich sind alle Menschen fehlbar, aber Sting hat uns nun wirklich...
nie belogen oder betrogen, im Gegenteil, er steht zu seinen Schwächen
und machte aus so mancher ein richtig gutes Lied,
also gebührt ihm auch (nicht nur) mein Dank, sondern der Dank
meiner Generation, und wenn's doch “nur” für The Police sein sollte,
wie viele inzwischen meinen, ich finde, er hat's letztlich richtig gemacht,
und das Geld... das hat er sich verdient, schließlich war jeder Hit aus seiner Feder,
und auch solo gab es ganz fantastische Platten, ja, in meinen Augen, große Kunst,
großartige Livekonzerte sowieso... bis heute...
aber ich bin ja sowieso ein Liebhaber von Stilmixen, kein “Purist”, nie gewesen !

Rupi am 12.12.2018

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Über die nächsten hab' ich eigentlich im Blogtext “Manchmal muss man sich

entscheiden” Neuer Blog (August 2016 bis Dezember 2017)

und natürlich auch in meinen Rezensionen auf rym so gut wie alles gesagt,

also kommt nun wohl nicht mehr so viel zusätzliches über:

 

11) Supertramp

 

Lord is It Mine

The Logical Song

Downstream

 

Die Zahl 11 ist ja die Zahl des Narren... lol... aber “Fool's Overture” gab und gibt's nicht von mir,

bin ja nicht größenwahnsinnig. Passt eben nun irgendwie auf Supertramp,

diese 11... und wir haben sogar ein königliches Dreigestirn (an Liedern !).

Downstream” hab' ich – mit Abstand ! - am meisten gesungen von ihnen,

was die Stimme betrifft, kamen mir die Lieder von Rick Davies sowieso mehr entgegen,

also gab's auf der Strasse auch gerne mal “No Inbetween”, aber von weder noch gibt's

Mitschnitte, ja, es ist eigentlich zum Heulen, dass es solche nur von zwei Roger Hodgson-

Songs gibt, an denen ich – wenn ich mich schon mal dran wage – sowieso nur scheitere.

Und auch wenn man eins der beiden oder gar beide von mir mögen sollte,

genau das bin ich eben an “The Logical Song” und “Lord Is It Mine”: Gescheitert.

Nicht so schlimm, dass ich die Aufnahmen unter Verschluss halte, wie zB

Steve Winwood's “Valerie”, aber eben... doch nur mit Abstrichen und auch gutem Willen

genießbar, wobei “Lord Is It Mine” eine absolut einmalige Aufführung war, weil ich's

bei jenem Auftritt eben unbedingt probieren wollte, und die Gefühle stimmen ja auch,

aber lieber Himmel, ich hab' nunmal nicht die Stimme und auch nicht die “range”

dafür, und so kam's, wie's kommen musste... “give us an answer, won't you”...

ne, also bitte, spätestens da wurd's dann zu viel und ich muss Abbitte leisten.

Ich überlege grade, welche Supertramp-Songs ich vielleicht doch noch

gespielt (und ruiniert) haben könnte, und tatsächlich hab ich auch mal “Breakfast in America”

gemacht und, vor allem (auch öfters dann) “Casual Conversations”,

aber das müsste es dann gewesen sein, es sei denn, ich hätte mich,

was mir durchaus zuzutrauen gewesen wäre, auch mal an “Better Days”

oder “Brother Where You Bound” versucht, obwohl die alleine zur Gitarre ja

gar nicht gehen. “Lovers in the Wind” von Roger solo etwa ? Möglich, ja,

vor allem vor 1989 und damit dem berühmt-berüchtigten “NZB”,

doch ich erinnere mich nicht mehr (richtig) !

Downstream” jedenfalls war das Beste, funktionierte auch hinterher noch,

da mochte das Piano noch so sehr fehlen, aber ich konnte stimmlich glänzen

und ganz den Romantiker geben, den das Leben dann doch unter Schutt und Asche begraben hat.

Ich wünschte, Rick Davies würde wieder gesund, jedenfalls von hier aus

ein herzliches Dankeschön an ihn und Roger und auch Dougie, John und Bob.

 

Rupi am 13.12.2018

 

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Platz 12 bis 20... möchte ich gar nicht mehr gesondert ranken,

alle stehen sie mit 2 Songs zu Buche, und ich wüsste nun wirklich nicht,

wer hier “wichtiger” wäre als der andere, also will ich's kurz machen:

 

Bob Seger

 

Turn the Page

Love’s the Last to Know

 

der erste Song, von mir seit Beginn der Strassenmusik und damit “vor Metallica”

gecovert, war Liebe auf's erste Hören... damals, in den 70ern, im Radio...

die “Live Bullet”-Version mit E-Piano und Mellotron zum unsterblichen Saxofon...

zieht mir immer noch die Schuhe aus. Dass Seger “east of Omaha” singt und nicht

east of all my heart” lernte ich gottlob noch rechtzeitig vor meiner Liveaufnahme,

die gänzlich ohne Overdubs auskommen muss, weil ich sonst zu sehr in Konkurrenz

zu eben jener Liveaufnahme treten würde.

Anders verhält es sich mit “Love's the Last to Know” vom “The Distance”-Album,

denn das hab ich völlig meinem Gefühl angeglichen und, am Ende, auch leicht

verändert, es ist irgendwie ähnlich wie bei Chris Rea's “Texas”, ein eher unbekanntes bzw.

vernachlässigtes Lied, welches ich unbedingt singen musste,

und dann wurd's mehr oder weniger “meins”, es passt eben so gut zu mir

und kommt auch immer gut an – die Overdubs sind irgendwie der Ausgleich dafür,

dass ich Springsteen's “The River” ohne das Intro der Livebox bringe,

was auch hoffentlich logisch ist, denn was Springsteen da erzählt, ist ja...

autobiografisch und es wär sehr peinlich, wenn ich das auch noch übernähme...

aber ich liebe das Feeling der Musik dabei, und an genau die erinnern mich nun die Keyboards,

während das Piano-Solo so einfach wie möglich gehalten ist,

bin ja auch nicht Bill Payne, der's im Original spielte... und wer nicht weiß,

wer Bill Payne ist bzw. aus welcher Band der kam, der hat wirklich seine Hausaufgaben

bezüglich Amerikanischer Rockmusik nicht gemacht und muss zur Strafe die allererste

Rockpalastnacht anschauen :p !

 

Billy Joel

 

Leningrad

And So It Goes

 

Lied Nummer 2 war “Ausnahme” und glückte mir nicht ganz,

alleine a-capella ist ja auch irgendwie Wahnsinn,

aber so wollt' ich's eben probieren.

Dafür war's ne Heidenarbeit, “Leningrad” erst für Gitarre zu adaptieren und

dann hinterher, als es endlich gut genug war, um zum Standard für mich

zu werden, via Overdubs wieder “auf voll” zu arrangieren.

Natürlich kann ich mich nicht mit Billy messen, aber meinen Hut vor ihm ziehen

kann ich trotzdem, ach, ich wünschte, ich wäre gut genug auch für Anderes

aber obwohl ich's auch mit “Baby Grand”, “Two Thousand Years” und “I've Loved

These Days” probiert habe, sollte immer nur “Leningrad” so richtig funktionieren.

Stiletto” wäre toll, aber natürlich auch “Captain Jack”, aber bei letzterem droht ja

die #metoo-Polizei, die dann, nach der Selbstver... den Papa aus dem Swimmingpool fischt,

ne... sowas macht der Rupi natürlich nicht, er singt ja auch

keine Weihnachtslieder wie “Baby It's Cold Outside”, ach, er ist eben doch,

trotz “Beautiful THING”, ein Guter, wa ? (Ne, “Captain Jack” hat er natürlich auch

schon auf der Strasse probiert, aber “Stiletto” ist ihm echt zu schwer :p !).

Billy ist jedenfalls... one of the greatest artists EVER und man braucht WIRKLICH

jedes Album (auch “The Bridge”, unbedingt sogar !).

 

John Lennon

 

Jealous Guy

Imagine

 

Da es sich bei diesem Künstler um Jesus handelt, klingt meine “Overdubbed”-

Version des einzigen Roxy Music Nummer 1-Hits nach Weihnachten,

und... “Imagine” nach “Imagine”, was denn sonst ?

Da ich außerdem zwar singen, jedoch nicht pfeifen kann, singe ich nur,

aber pfeife nicht... bei “Jealous Guy”. Dies schulde ich meinem Papa,

der zwar pfeifen, aber nicht singen konnte, und deswegen auch bei dem blieb,

was für andere Ohren mehr oder weniger schön war !!!

Leider jedoch war er lange sehr krank (was ihn vom Pfeifen nicht abhielt !) und,

als die Aufnahmen entstanden, bereits im Himmel, weshalb ich ihn auch

nicht als Gast mitbringen habe können, um für mich zu pfeifen... also gebt's Ruh,

wenn's Euch fehlt, das Original sowie die noch erfolgreichere Coverversion

zu Ehren des Schreibers kann man sich ja immer noch anhören,

und... damit es nicht langweilig wird, hab' ich's wieder anders gemacht,

und bin doch tatsächlich... zufrieden damit ! ;-)

 

 

Leonard Cohen

 

Famous Blue Raincoat

First We Take Manhattan

 

Leider keine Aufnahme(n), aber man kann sich ja die Versionen von

Jennifer Warnes anhören, die sind sowieso besser als meine.

Wer kein Problem mit Lenny's Stimme hat und seine Kunst ein wenig...

versteht, der weiß sowieso, was wir an ihm hatten,

die Verehrung, die ihm da zB bei “Live in London” entgegenschwappte,

war mehr als verdient, denn er war ja nicht nur eine in Würde ergraute Legende, nein,

er war mMn der Poet unter den Singer/Songwritern, noch vor Dylan.

 

Bob Dylan

 

Knockin’ on Heaven’s Door

It’s all over now, Baby Blue

 

Eigentlich müsste ich ja eine Laudatio auf ihn abhalten,

aber da er bereits den Literaturnobelpreis statt Leonard Cohen bekam

und sowieso massenweise Leute Schlange stehen, die eine solche Laudatio

viel besser halten könnten als ich, lass ich das lieber sein und sage einfach,

dass auch ich ihn unglaublich finde, andererseits aber ist es eben auch...

erstaunlich wenig, was ich da von Herrn Zimmermann singe.

Das gebe ich gerne zu... bin ein Fan zwar, aber nicht der größte,

kenne mich sicherlich auch nicht so gut aus in seinem Werk,

wie's der Qualität angemessen wäre, aber man hat eben nur so und soviel Zeit

zur Verfügung und die meine krallen sich bisher doch immer wieder andere

Künstler, vielleicht also in einem anderen Leben, denn, klar,

gut genug für eine langwierige Intensivbeschäftigung samt Studium zB

mit einem “Lehrer” wie Wolfgang Niedecken als Hilfe ist er allemal.

Oft aber waren's dann eben doch andere Künstler, die mir seine Lieder

nahe brachten, auch wenn... “Knockin' On Heaven's Door”... für mich keiner

so magisch gemacht hat wie er selbst, während “It's All Over Now, Baby Blue”

dann wieder... keiner so toll gesungen hat wie Van Morrison, klar,

und auch, dass ich mich da dann, als ausgewiesener Fan, gesanglich eher an Van the Man

orientiere, aber sei's drum, Dylan ist unumgänglich

und muss natürlich auch ab und an sein...

genau so wie:

 

Neil Young

 

Heart of Gold

The Needle and the Damage Done

 

Was macht man nicht alles für die Leute ?`Eigentlich fehlt beim ersten ja die Harmonika,

aber ich tu mein Bestes, um das via Gitarre wieder auszugleichen.

Trotzdem ist das zweite das bessere Lied und beide kommen von einem Album,

das ich gar nicht mal so gut finde... wie z.B. “After the Goldrush” oder “Freedom” !

Allein schon für “Live Rust” gehört er ja in den Himmel, aber von “Harvest”

mag ich allerhöchstens die Hälfte, so, als ob gute wie schlechte Ernte da

zwangsweise zusammengefallen sind und die Spreu eben noch vom Weizen

getrennt werden müsste. Dass ich zB nichtmal durch den Kauf von “Decade”

an dieser uktrareaktionären Schmonzette namens “A Man Needs a Maid” vorbei kam

(Maid ??? Wieso nicht WOMAN ?????) war schon arg für mich, wirklich...

denn tranig und so, dass ich's auch noch mag, geht dann doch anders.

Mehr nach meinem Geschmack aber wesentlich schwerer zu covern sind sowieso:

 

Marillion

 

Estonia

Sympathy

 

und das zweite ist dann auch noch ne Coverversion einer Coverversion die ich

erst Recht verändern musste, um sie überhaupt zu spielen...

während ich auf's erste mit all den Overdubs sehr stolz bin, obwohl mir

am Ende fast die Luft ausgeht beim Singen... das war, neben “Mockingbird”,

so ziemlich das härteste Stück Arbeit, welches ich je für eine Coverversion investierte !

Die Frau allerdings, wegen der ich diese Arbeit überhaupt erst in Angriff genommen hatte,

sollte sich als die Mühe überhaupt nicht wert erweisen, so wie eben doch leider...

die Frauen, für die ein Mann explizit etwas macht, es doch oft nicht verdienen.

Statt zu heulen aber ist es doch besser, wenn er sich dran festhält, dass es andere Leute

(beiderlei Geschlechts !) gibt, die's dann doch verdienen, weil's wichtig ist,

dass die Plackerei nicht umsonst war... und, nicht zuletzt, wenn er selber stolz drauf ist,

weil's ihm via Endergebnis dann doch gut reinläuft.

Aber normalerweise... Rupi sings Hogie ? Viel zu schwer, weil stimmlich viel zu weit

voneinander entfernt. Ich liebe Marillion ja auch viel zu sehr, um mich ohne Not

an ihnen zu vertun, wirklich. Aber “The Hollow Man” könnte schon noch irgendwann passieren !

 

Eagles

 

Hotel California

Desperado

 

Beides “Ausnahmen” weil ich bin ja doch nie zufrieden, wenn ich's alleine mache,

ergo stört es mich nicht im Geringsten, dass es keine Aufnahmen gibt !

Die Lieder der Eagles waren sowieso schon immer von den Eagles selbst am Besten,

also sollte man sich das, wenn einen die Lust drauf überkommt, auch so gönnen,

möge man allerdings beim Radio nicht vergessen, dass es von “Hotel California” auch noch immer die “Hell Freezes

Over”-Version gibt, nicht nur das Original !

 

Phil Collins

 

Another Day in Paradise

In the Air Tonight

 

...dafür gibt's von diesen beiden Liedern Aufnahmen, mit denen ich nicht zufrieden bin,

aber wenigstens nicht von “Against All Odds”, denn daran scheitern ist normal !

Viel zu Phil, wenn man mich fragt, denn der hat's eh am besten gemacht,

auch wenn's gefühlte Ewigkeiten her ist und seit “Both Sides” nicht mehr

viel Erwähnenswertes kam... leider aber der Tarzan, wie er mich den Dschungel

fliehen lässt. Das zeigt natürlich, wie sich an ihm die Geister scheiden können...

und eine Zeit lang war er wirklich derart überpräsent in Medien und Charts,

dass man echt genug bekommen konnte. Aber war ihm denn der kommerzielle Erfolg etwa

anzulasten ? Oder dass er, wenn er nicht solo punktete, wieder mit Genesis am Start war ?

Klar, klar, klar... die “alten” Genesis mit Peter Gabriel sind unschlagbar,

aber das heisst doch nicht, dass sie mit Phil nicht gut gewesen sind,

das ist doch Mumpitz, ebenso die Mär, dass sie mit ihm und seinetwegen später

genauso geklungen hätten wie er auf den Solo-Platten, denn oft... war's Michael Rutherford,

der's mit dem Pop dann übertrieben hat...

und der hatte ja auch, “Follow You, Follow Me” lässt grüßen,

damit angefangen, lange bevor's zur Gründung von dessen Mechanikertruppe kam.

Leidet Ihr etwa immer noch unter Überdruss ?

Hört gefälligst trotzdem endlich auf, über ihn zu lästern, oder...

hört, wenn die Stimme das Problem sein sollte, mal wieder zu, wie er Schlagzeug spielen

konnte, oder... wenn ihr ihn schon nicht gut findet,

dann schleimt ihn nicht via Ansage auch noch professionell an (Thomas Herrmanns !),

das ist dann nämlich noch schlimmer. Sein zweites Solo-Album bleibt,

trotz des Hits, sein für mich bestes, auch das erste bietet (Hinhören, Günther Jauch !)

deutlich mehr gute Songs als ”nur” seinen Über-Hit (This Must Be Love ? Wenigstens ???)

und ich habe für heute hier “Hello” gesagt,

um nun zu “goen”, alles klar ? Manchmal muss man das nämlich... und er...

hat's gewusst !

 

Danke ihnen allen, von Herzen !

 

Rupi am 14.12.2018

 

 

© Rupert Lenz 79110 Freiburg

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