HRK - Finderlohn Vol.4

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Nein! Ich mach SPASS, auch wenn aus solchem doch, erfahrungsgemäß, immer wieder Ernst wird, 

doch mit Nachdruck mache ich darauf aufmerksam, dass dieses nächste Gedicht

NICHT dem Künstler zugeeignet ist, dem diese Unterseiten hier gewidmet sind...

nur weil sie jetzt kommen...

und, in diesem Fall, für mich auch tatsächlich die besten sind...

das ist sowas von wurscht, das könnte wurschter nicht sein,

weil es eben NICHT um „absolute Wahrheiten“ geht,

höchstens um persönliche,

und diese können nunmal auch Irrtümer (gewesen) sein,

hauptsache, man blieb dabei trotzdem ehrlich...

es wird ihm ja vorgeworfen, dass er selbst in der Autobiografie

„zu distanziert“ geblieben wäre,

zu wenig von sich selber

und seinen Gefühlen

erzählt hätte,

und ich muss sagen...

ich kann das überhaupt nicht unterschreiben,

nicht nur WAS er in „Werdegang“ erzählt,

sondern auch WIE er es tut,

ist fast schon ein ZU VIEL an Seelenstriptease

nicht nur für ihn, sondern auch für mich als Leser/Hörer,

nein, was die Leute in Wahrheit wollen,

die sich hier tatsächlich beschweren,

sind WERTUNGEN,

nicht Gefühle,

mehr Selbstbewertungen des Künstlers

und mehr Stoff, über den SIE richten können,

und dafür sollten Autobiografien in Wahrheit

gar nicht da sein,

denn sonst macht man sich dabei auch selber zum Richter...

und zwar nicht nur über sich selbst,

sondern erst Recht über die anderen Menschen,

die es bei Biografien nunmal so an sich haben,

dass sie zahlreich erscheinen.

„Natürlich habe ich Fehler gemacht,

ich weiß nur bis heute nicht, welche“...

statt sich über einen solchen Satz zu mockieren,

mit dem das Thema Ehescheidung erschreckenderweise

abgehandelt wird, sollte man sich doch darüber freuen,

dass der Plauderei aus dem Nähkästchen

ein Ende gesetzt wird,

ehe sie beginnt, für Andere richtig verletzend zu werden,

denn hier zeigt sich doch der Mensch in all seiner Schwäche,

und nur, wer ihm nicht glaubt, kann es nicht erkennen...

dass er damit ganz deutlich sagt,

woran es lag...

nämlich daran, dass Kommunikation

zwischen zwei Menschen,

die sich einmal näher waren als nie jemand sonst,

irgendwann überhaupt nicht mehr stattfand...

und dieser Zustand leider festgeschrieben ist.

Dass es Dinge gibt, die man alleine überhaupt nicht zu begreifen

im Stande ist, auch wenn einem das Attribut „verkopft“ anhängt

wie kaum jemandem sonst,

aber dass man sich dennoch selber auswählen will,

von WEM man Hilfe in Anspruch nimmt,

ja, in diesem Fall:

Von WEM man sich richten lässt.

Für alle, die richten WOLLEN, hat man eben etwas gesagt,

das automatisch zu einem ungünstigen Urteil führt,

und damit sollte die Sache auch erledigt sein.

Ich finde das im positiven Sinne bemerkenswert!

Langeweile? Keine einzige Sekunde.

Gefühle? Hach, ich wünschte, seine ganze Discografie

wäre so erschöpfend voll mit ihnen.

Aber nun kommen sie... die Lieder, die bei mir am meisten davon auslösen.

Und damit kommen auch die Titelgeber meines Gedichts,

das wirklich NUR des Titels wegen nun darüber steht.

Und, klar, weil er es INSPIRIERT hat.

Ich denke nicht, dass er's in den falschen Hals bekommt...

wir sind beide nicht mehr die Jüngsten,

und für jeden von uns ist dieses Thema auf andere Weise schlimm,

und wenn es schlimm wird, hilft manchmal nur noch Selbstironie,

und eigentlich handelt es sich bei meinem Text nur um DAS:

Selbstironie, leicht verfremdet, überspitzt, zum Zwecke der Unterhaltung hergestellt...

ist es GUTE Unterhaltung? Ich denke schon, denn... auch wenn ich zwangsweise

unzufrieden bin mit neuen Texten, nachdem mir einer wie „Glühwörter“ gelungen ist,

bei dem ich mal ausnahmsweise zufrieden war,

so erfüllt er seinen Zweck dann doch bei mir,

zuerst bei mir.... und dann, hoffentlich, auch bei ANDEREN.

Und wer jemals, wieso auch immer, das Gefühl hatte, verfolgt zu werden...

flüchten zu müssen... aber zumindest in Deckung gehen... vor IHNEN...

der weiß, wovon ich spreche, wenn ich sie zur Sprache bringe:


Die frühen Jahre


Die frühen Jahre

sind die besten

da war man jung

da war man flott

begann, den Alten

schon zu mästen

der heute stöhnt

kurz vorm Bankrott


Der spricht nun keifend

von Erfahrung

die's besser könnt'

als je zuvor

doch besser war es

mit Behaarung

noch auf dem Kopf

nicht aus dem Ohr


Die frühen Jahre

sind die besten

vergeblich bleibt

die Steigerung

der Social Club

im alten Westen

bringt sich noch vor

dem Durchbruch um


Hier wird’s kein Buena

Vista geben

hier gibt’s nur Hits

und Nostalgie

und eigentlich gab's

niemals Leben

lernst du's nicht jetzt

dann lernst du's nie


Die Rolling Stones

sie ganz alleine

sie zeigen uns

Unsterblichkeit

und rollen weiter

sind halt Steine

der Rest bleibt

pure Grausamkeit


Die frühen Jahre

nur sie regieren

die späteren

nimmt man in Kauf

wie Rückenschmerzen

saure Nieren

Hüftsteifheit

beim Seniorenlauf


Du warst ein Swinger

und musstest singen

er fraß dich auf

der Rock'n'Roll

kannst nicht mehr shouten

solltest swingen

hast davor

längst die Hosen voll


Noch ein Gesangscoach

der Teleprompter

Phil Collins lacht

hat's hinter sich

das Public Viewing

geh, sonst kommt er

gar nochmal und

beerdigt dich


Die frühen Jahre

darf ich's denn sagen?

Sind Gegenwart

und immer da

um mit Beschämung

dich zu jagen

noch nie kamst

du dir selbst so nah!


Die frühen Jahre

sind die besten

da war man jung

da war man flott

nun lebt man lang schon

von den Resten

und träumt vom

Fahrstuhl zum Schaffott.


Rupi am 18.06.2023




und nun... spät aber doch... kommen wir zu meinem persönlichen Lieblingslied des Künstlers... wie nannte er die Platte? Mutlos? Hm... es war damals die erste von ihm, die ich haben MUSSTE (und der 7. Juli Vormittags fehlt nur aus Platzgründen hier...)!Tja... statt für den 7. Juli hab ich mich für dieses beschwingte, positive Liedchen (man beachte das Ende!) entschieden......sowie für meine zwei allerersten Lieblingslieder der Platte (was bedeutet, dass für die ersten beiden Alben auch noch ein klein wenig Platz bleibt.. für's Allerallernötigste. Ein paar Sachen gab's ja schon in Live-Versionen!). Der Künstler selbst ist, rückblickend, nicht stolz auf sie. "Sie hatten einmal ihre Berechtigung"  sagt er, seine geradezu vernichtende Selbstkritik halbherzig abmildernd. Womit wir bei den unterschiedlichen Prioritäten sind, die wir Künstler bezüglich unserer Arbeit haben. Aber Heinz Rudolf... es sind doch auch bloß Lieder! Und außerdem sehr schöne, runde. Wäre ich so dogmatisch wie Du.... ich könnte jetzt, mit MEINEN Prioritäten als Maßstab, wunderbare Verrisse schreiben für,. zB, „Gute Unterhaltung“ und, vor ALLEM, „Macht Musik“... alleine wegen der sehr schönen, runden Lieder, die ich dort mehrheitlich vermisse... oder ein Klagelied darüber anstimmen, dass die überwunden geglaubte Verkopftheit ab „Einer für Alle“ nun leider auch zunehmend den Heiner Lürig infizieren sollte, was dafür sorgte, dass die Erfolgskurve wieder nach UNTEN ging... aber wieso sollte ich? Jeder hat eben seine Prioritäten... und das ist gut so. Außerdem sind es eben doch alles bloß Lieder... absolute Wahrheiten brauchen sie nicht transportieren, da sind wir uns hoffentlich einig!

Nun kommen zwei Balladen, die beiden ersten Lieder, die ich von Heinz Rudolf kannte und mochte, und dann (wenn hinhaut) noch ein sehr wichtiges Lied für ihn... denn es ergab einen Preis! Auch deshalb hab ich mich dafür (statt den 7. Juli) entschieden...  that's IT!

Hinterlassene Spuren


Die Mutter mocht' ihn nicht

den großen Hit

der Mann vom Radio

kam bei manchem Text

nicht so ganz mit

der von der Plattenfirma

nannte ihn

„ein großes Kind“

ich wusste nur, dass seine

Lieder etwas anders sind

sein Image wollte mir

erst gar nicht passen

der Anzug und der Schlips

war'n wie gemacht, um

ihn zu hassen

und etwas eklig

ist's beim Hör'n

tatsächlich auch gewesen

nur spießig? Nein,

das war er nicht.

Und auch nicht wie die

anderen Bösen

die sein Anblick triggerte

aus der Erinnerung

viel zu viel Verstand

auch ehrliche Erschütterung

angesichts der eignen Existenz

Trotz und Angst und Wut

als Konsequenz

vielleicht warn's die selben Dinge

die ich nicht zu handeln wusste

als die Single von „Mit Leib und Seele“

dann dran glauben musste

ein Geschenk – zurückgekommen

viel zu viel in Kauf genommen

wunder Kopf vom Mauerlauf

hört doch nie zu denken auf

bis er es begriffen hat

was, warum, wieso sie's tat

abgehakt nach vielen Jahren

die mir Tort und Lehrgeld waren

gut vernarbt inzwischen

all die Wunden

der Verstand allein

half beim Gesunden

auch die Trennung

von dem Egomanen

der im Dreck sich sonnte

und eins meiner Lieblingslieder

überhaupt nicht

leiden konnte

auch wenn auf dem Album wirklich

keins war

das so zeitlos blieb

wie „Madagaskar“

ne... Heinz Rudolf

er hat keine Schuld daran

dass als Soundtrack

auch zu meinem

Größenwahn

der „Kadaverstern“ ertönte

wie ein Fluch

Mensch sein

es heißt mehr sein

als ein Tierversuch.


Rupi für HRK am 11.06.2023

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