Die Lieder auf meiner Musikseite

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23.Juni 2017

 

Wer sich gefragt hat, wieso hier unter „Englische Songtexte ins Deutsche übersetzt“

kein einziger Song dabei ist, den man auf meiner Musikseite (siehe „Links“)

anhören kann, der bekommt hier nun Stück für Stück (Gut Ding will Weile haben !)

die Antwort: Diese Lieder bekommen nämlich nun ihre eigene Kategorie,

und zwar mit zusätzlichen Kommentaren.

Und obwohl ich von den meisten bereits vor ein paar Jahren Übersetzungen gemacht habe und auch

diverse Kommentare schon existieren, mache ich für meine Gedichteseite nun doch alles „neu“,

sprich: Alles wird nochmal überarbeitet, bevor ich es hier reinstelle.

Ein Mammutprojekt, das ist verd... viel Arbeit, aber diese Lieder gibt es nicht ohne Grund längst zu hören,

obwohl es unter'm Strich auch viel mit Zufall zu tun hat,

was denn wann, wo und wie mitgeschnitten wurde.

Nein, es hat einen Grund: Sie sind mir wichtig (zB wichtig genug gewesen, sie

auch bei Festen live zu singen). Es gibt mehrere Hunderte weitere, nur... von denen

existieren bisher halt keine Aufnahmen.

Man stelle sich das nämlich so vor: Ich trete (solo) auf, denn ich bin engagiert worden.

Die Auftritte, die dann mitgeschnitten werden, setzen einen Mixer voraus bzw.

technisches Gerät, das ich dazu nicht mitbringe, und

sind vorranging auf bestimmten Festen,

bei denen ich auch eine Unterhaltungsfunktion zu erfüllen habe,

ich spiele da also nicht zur reinen Selbstbefriedigung,

ergo werden die eigenen Lieder von mir nur vereinzelt „eingestreut“ zwischen

die Coverversionen, die man von mir erwartet. Außerdem gibt es auch unter den Coverversionen Lieder,

die kaum ein Mensch kennt, und von denen ich auch unbedingt etwas bringen will,

also muss eine Balance gewahrt bleiben, um mich selber bei Laune zu halten,

dabei aber die Aufmerksamkeit der Hörer nicht zu überspannen.

So läpperten sich die Aufnahmen der zu hörenden, selbstgeschriebenen Songs von Jahr zu Jahr und Auftritt zu Auftritt

(von denen, die mitgeschnitten worden sind natürlich !) zusammen,

bis man nun auch aus ihnen einen ganzen „Auftritt“ zusammenbasteln kann (den es so nie gegeben hat).

Coverversionen gibt es ja auch massig zu hören

auf meiner Musikseite, zumindest so lange, wie (was durchaus möglich wäre,

und dann müsste ich sie eben wieder „runternehmen“ !) es dort nicht „verboten“ ist,

das zu tun, ohne mir zusätzliche Kosten zu verursachen.

Ist ja alles nicht gewerblich und nur „Freestreaming“ !

Aber hier, auf meiner Gedichteseite, soll es natürlich nur um die „eigenen“ Lieder gehen,

naja, es kommt noch zu einer „Ausnahme“, die aber trotzdem ein von mir geschriebenes Lied ist... lol...

man wird an der Erklärung dann erkennen, was ich meine.

Und um meine Einführung zu beenden, kopiere ich nun noch ein paar kurze,

bereits existierende „Liner Notes“ dazu, und dann geht es los...

und zwar erst mit den „Liveaufnahmen“, die meist hinterher noch von mir beabeitet wurden

und die hier den Löwenanteil ausmachen,

dann die 4 Lieder des Demos, das ich 1996 in einem Tonstudio aufgenommen habe,

und zuletzt die „Proben mit dem Mike“ von 1992.

 

"Zu den Kommentaren:

 

Ich weise darauf hin, dass ich keiner von denen bin, die mit Informationen über ihre Lieder knausern, weil sie dann Angst haben, als eitle Schwätzer zu gelten oder dass die Lieder alleine nicht bestehen könnten.

Es ist einfach so, dass, wenn mir ein Lied von jemandem Anders gefällt, ich auch gerne vom Schreiber etwas darüber erfahre, weshalb ich einfach mal davon ausgehe, mit meinen Ausführungen hier eine Neugierde zu befriedigen.

Man muss sie ja nicht teilen, dementsprechend muss man auch die Kommentare nicht gelesen haben, aber sofern die Neugierde geweckt ist, können hiermit Fragen beantwortet oder Missverständnisse korrigiert werden, und das ist es mir dann in jedem Fall wert, mir diese Arbeit noch gemacht zu haben !

 

Freiburg

Im Juni 2009

Rupert Lenz"

 

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1. Young Lover

https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9259541-young-lover--words-music-rupert

 

2006/2007 hatte ich eine extrem fruchtbare Schreibphase, vielleicht die ergiebigste meines bisherigen Songschreiberlebens.

Die Ideen kamen mir nur so zugesprudelt, es war eine wahre Freude (und eine furchtbare energetische Belastung,

ich ging nach ca. 2 Monaten von geschlagenen 4ren komplett auf dem Zahnfleisch,

weil ich fast schon zwanghaft schreiben musste – jeden Tag mindestens zwei Lieder wenn nicht mehr, in der Nacht sowieso 

und die Ergebnisse lange Zeit einfach nicht die niveautechnische Kurve nach unten machten,

die es mir erlaubt hätte, den Ideenfluss einfach abzuwürgen. Noch 2007 sagte A.M., dass ich immer besser würde... ).

Und aus dieser Phase stammt „Young Lover“, das Lied, mit dem ich hier beginnen möchte.

 

Es ist ein Song, der einen ganz realen Hintergrund hat,

und mit dem ich ein „heißes Eisen“ anfasse, so heiß, dass mir gar mal bei einem Auftritt, bei dem ich explizit erklärte,

worüber ich da beim nächsten Lied so singen werde, der Applaus vom Publikum verweigert wurde.

Nun, man könnte sagen, dass denen der Song dann halt nicht gefallen hat,

aber es lag wirklich am Inhalt, denn ein Jahr später sagte ich gar nichts und die Begeisterung war groß,

und zwar bei (zu einem Großteil) den selben Leuten.

Entweder sie verstehen die Texte nicht oder sie hören nicht drauf, wenn man ihnen nix auf Deutsch erklärt...

aber ich hatte Verständnis, denn es ist eben ein heißes Eisen.

Es ist einfach so, dass unsere Gesellschaft ein moralisches Problem hat mit Liebespaaren,

bei denen ein doch deutlicher Altersunterschied besteht,

erst Recht, wenn das Mädel, wie in diesem Fall damals, gerade erstmal 16 Jahre alt ist

und der Mann auch schon gut und gerne ihr Papa sein könnte.

In diesem Fall war der Mann einer meiner allerbesten Freunde,

und ich kann versichern, dass er das Mädel nicht einfach ausnützte oder irgend so was,

denn sie war deutlich reifer als ihr Alter es erahnen lässt...

außerdem hat sie später dann ihn „sitzen lassen“ bzw. war dem Stress einfach nicht gewachsen,

dem sie plötzlich ausgesetzt war... der Songtext weist ja eh schon drauf hin...

natürlich zuallererst von Seiten der Familie.

Wenn ich damals als Freund hingegangen wäre, und auch nur einem von Beiden gesagt hätte

„das könnt ihr doch nicht machen... das geht doch nicht !“,

dann hätten sie mir zu Recht die Freundschaft aufgekündigt.

Die Liebe... sie will ihr Recht, und sie soll es bekommen, zumindest solange niemand betrogen wird,

und das war hier nicht der Fall !

 

Ich bin auch ganz auf der Seite von zB Caroline Beil... was geht es denn die Umwelt an, wenn ihr Lover deutlich jünger ist als sie ?

Was für eine Moral steckt da dahinter und welchen Sinn soll sie bitteschön haben,

wenn sie für gar nichts anderes gut ist als

a) Menschen ihr Liebesglück zu verwehren und

b) Vorurteile, Neid und Bosheit zu schüren ?

Ein alter Spruch von mir ist: „Ohne Moral lernt kein Mensch zu genießen,

weshalb die Abwesenheit von Moral sicherlich ein schreckliches Defizit ist,

aber keine Moral ist immer noch besser als eine falsche“.

Dann muss sich natürlich die Frage anschließen, was denn genau eine „falsche Moral“ ist,

und die Antwort darauf ist ganz einfach: Eine falsche Moral dient in keinster Weise mehr den Menschen

und hat damit ihren Sinn verfehlt.

Als Katholik bin ich ja „vorgeschädigt“, will sagen: Vor allem die katholische Sexualmoral ist,

wenn man ganz streng ist (und damit genauso streng wie die Lehre),

geradezu menschenfeindlich, auf jeden Fall ein Frontalangriff wider die Natur.

Der Witz ist aber, dass sie dennoch ungeheuer wertvoll sein kann in einem funktionierenden System aus

Selbstzucht, Scheitern (vorprogrammiert !) und Gnade.

Ich will damit nicht rechtfertigen, was für seelische Krankheiten und nicht selten auch Perversionen

aus dieser Moral hervorgegangen sind, vor allem, wenn (und weil)

sie als reines Machtinstrument missbraucht worden ist und das Allerwichtigste am System,

nämlich die Gnade, nicht im Vordergrund stand.

 

Wieso kann sie wertvoll sein ? Behaupte ich das etwa, weil ich – als Katholik – eine Rechtfertigung suche für etwas,

das man nicht (mehr) rechtfertigen kann ?

Das könnte natürlich sein, aber so bin ich nicht gestrickt.

Ich möchte bloß... wie nannte das mein Religionslehrer immer ?

...nicht "das Kind mit dem Bade ausschütten“ !

Nein, tatsächlich bin ich, was auch in meiner Natur als Künstler liegt,

genau der „Revoluzzer“, als der ich bei deutlich mehr als einem ehemaligen Mitschüler

auf „Stayfriends“ in Erinnerung geblieben bin.

Ich gratuliere, der Eindruck hat Euch nicht getäuscht, ihr habt Euch nicht durch Anderes in die Irre führen lassen !

Und als solcher, als "Revoluzzer", hätte ich,

wenn ich nicht wirklich sogar selbst massiv profitiert hätte von dieser Moral,

längst zu 100% damit gebrochen und würde hier Pamphlete schreiben gegen die

Vergewaltigung der Natur und vor allem die latente Inhumanität, die als „Gottes Wille“

deklariert gerechtfertigt und als Griff zwischen die Beine (und das aus reinen Machtgründen) schon von Kindesalter an ausgelebt wird.

Wenn das wirklich alles wäre, dann müsste man nicht nur diese Moral sondern auch gleich

die ganze Kirche so schnell wie möglich auf der Müllhalde der Geschichte entsorgen,

aber es ist nunmal nicht alles, da steckt mehr dahinter und, richtig angewandt,

bringt sie unterm Strich mehr Gutes für den Menschen als die ganzen Zerstörungen, die sie auch gebracht hat...

und dieses Gute, das ist das „Kind“,

der Rest ist das „Bad“. Das „Kind“ sagt mir:

Es gibt keinen besseren Weg, sich selbst in die Hand zu bekommen,

als eine strenge (und hier eben: total überzogene !) Moral, eine Moral, an der man scheitern muss,

aber die einen zuallererst abhalten soll davon, Dinge zu tun, die man nicht tun soll

und damit erstmal ja auch nicht wirklich tun will (und sei es nur,

um einer „Strafe“ zu entgehen).

 

Wer auch nur einen Meter selber denkt, die Dinge hinterfragt und dabei ehrlich zu sich selbst bleibt,

der kann es irgendwann erkennen:

Sobald man die Sicherheit hat, nicht als Sklave seiner Triebe automatisch Dinge tun zu müssen,

die man zumindest bei wachem Verstand nicht tun würde

(weil man dabei irgendwann seine Würde drangibt und gar nicht mehr auswählen kann, mit wem man nun was wirklich tun will),

dann kann man sich selbst vertrauen trotz des Scheiterns an Dingen, von denen man als denkendes

und fühlendes Individuum zurecht nie begreift,

weshalb sie „schlecht“ sein sollen.

Wenn man ehrlich zu sich selbst ist, dann begreift man ja irgendwann zumindest, dass man offenbar

– nach dieser „Moral“ und obwohl man echt nix Böses tun bzw. niemandem Schaden zufügen möchte -

ein verkommenes Subjekt ist, weil man gewisse „schlechte“ Dinge selber in Wahrheit für gut hält und,

da die Natur letztlich stärker ist als JEDE Moral, sie eben doch – nach allem Für und Wider – selber tun WILL,

und eigentlich braucht kein Mensch mehr dieses Spielchen mitspielen,

wenn er an genau dem Punkt angelangt ist, denn dann entwickelt man seine eigene Moral...

hoffentlich

(Wie singt der liebe Revoluzzer-Bruder Conny Wecker so schön ?

"Und drum probier ich's weiterhin mit der Moral nach meinem Sinn

denn wie uns die Geschichte lehrt war die des Rechtes oft verkehrt !")...

Man kann das dann auf der Grundlage, dass man selber auswählt

und sich für dies oder jenes in Freiheit entscheiden kann, ohne Angst zu haben,

es selber dann wieder zu zerstören... nur weil man „nicht anders könnte“...

man hat, für das eigene Menschsein, ein Optimum an Freiheit gewonnen, und

genau das ist dann tatsächlich ein Würdebegriff, der uns Menschen deutlich über die tierischen Mitgeschöpfe erhebt.

Mit anderen Worten: Diese Moral ist, wenn überhaupt, genau dafür gut, dass man sich selbst kennen und vertrauen lernt und,

sobald man nicht mehr befürchten muss, sich aus der Hand zu geben, weil man zumindest stark genug ist,

um „alleine zu fallen“, und damit letztlich für Niemanden eine Bedrohung darstellt

(nur weil man als sexuelles Wesen Bedürfnisse hat),

wenn dieser Punkt erreicht ist... wenn man nix tun "muss", was man nicht wirklich tun will,

kann man auch tatsächlich (genau das) machen, was man will

(Man braucht dazu nur noch den/die richtigen Partner, die man am Besten unter Gleichgesinnten sucht,

und darf sich von "Körben" nicht entmutigen lassen, aller Wahrscheinlichkeit und Logik nach

klappt's dann mit jemandem anders für den's passt... es gibt letztlich so viele verschiedene Geschmäcker wie Menschen,

Minderwertigkeitskomplexe sind meistens komplett für'n Allerwertesten).

Und zwar ganz ohne Angst (auch nicht vor einem "bösen Gott", der, wenn er denn wirklich so wäre,

sich ein Sadist schimpfen lassen müsste, der seine Geschöpfe nur quält und damit gar nicht liebt...

Tschuldigung: Wer braucht denn so einen "Chef" und wofür sollte der gelobt werden ?).

Und man hat dazu den unschätzbaren Vorteil, dass man sogar noch Zeit hat,

sich auszusuchen, was man wirklich will (und mit wem), entscheidet sich dann auch

(so lange man dafür niemandem Leid zufügen muss bzw die Freiheit des Anderen wegnehmen würde: hoffentlich !) dafür,

dann muss man nur noch lernen, selber auch zu glauben, dass das, was man da will, tatsächlich GUT ist,

dass gute Gefühle kein Grund sind, einer Sache (dem Leben !) zu misstrauen

(nur weil irgendjemand behauptet, es handle sich um „Sünde“ !)... und schon ist man nicht nur biologisch

sondern auch tatsächlich ein richtiger Mensch, denn dann ist es doch gar nicht mehr schwer,

zum Leben als solcher richtig (uneingeschränkt !) „Ja“ zu sagen !

 

Auweia, was für eine Predigt... jedenfalls: „Young Lover“ ist ein „Ja“ zum Leben,

ein Fanal nicht nur für die Liebe sondern auch, aus Sicht des Schreibers/“Lyrischen Ich's“,

das in diesem Fall auch zu 100% mit mir als Person identisch ist,

ein Ausdruck echter Freundschaft zu dem Mann, der damals das Lied quasi bei mir „bestellt“ hat.

Das klingt furchtbar, was ? Als ob er mir vorgegeben hätte, was ich da schreiben soll, aber so funktioniert das nicht.

Gar nichts gab er mir vor, nur das Thema als Anregung, und ich hätte auch „Nein“ sagen können... nur...

wieso soll ich „Nein“ sagen bei so einem Thema ?

Weil es ein heißes Eisen ist ? Hahahaha... das ist erst Recht ein Grund für mich gewesen,

hier „Ja“ zu sagen, und mein Freund hat auch sofort kapiert,

dass es da Bedingungen gibt, denn man kann so ein Lied nicht auf Knopfdruck schreiben,

man muss sich mit dem Thema beschäftigen und den richtigen Moment abwarten, in dem es dann von selber kommt.

Glücklicherweise dauerte es - da ich sowieso in einer extrem kreativen Phase war - dann nicht so lange,

dass das Paar nichts mehr davon gehabt hätte, aber ich lege mir da keinerlei Druck auf,

das Thema bleibt so lange im Hinterkopf, bis ich die Inspiration in mir spüre und durch sie dann „plötzlich“ die Songidee da ist,

aus der ich dann das Lied forme.

 

Und dieses Lied wurde, obwohl es tatsächlich ein „bestelltes“ Lied war,

eins meiner allerbesten, das war mir bereits beim Schreiben klar.

Musikalisch (und emotional ebenso) ist es nahe an Cat Stevens,

womit ich bei meinen Wurzeln angekommen wäre.

Es geht auch wunderbar ins Ohr,

aber es wird (dennoch ? Gleichzeitig !!!) all meinen Ansprüchen als Songwriter gerecht,

dh: es ist keinesfalls trivial oder irgendein Abklatsch, es ist völlig eigentständig und wirklich was Besonderes geworden,

außerdem beinhaltet es nicht nur ehrliche Gedanken, sondern evoziert auch echte Gefühle –

es ist richtig authentisch... fast so, als ob es gar nicht „bestellt“ worden wäre.

Ergo bin ich stolz drauf.

In meinen Ohren ist's ein „Hit“,

mir doch egal, wenn die Welt an ihrer eignen Ignoranz zu Grunde geht,

in meinem Leben gab's bisher genug Hörer, für die es ganz genauso ist,

und das genügt mir als "Beweis" (wenn ich denn einen brauche).

Der Mitschnitt (Gitarre & Gesang) ist, glaube ich, 2009 gemacht worden,

und die Gitarre klingt etwas blechern, da ich vor dem Gig keine neuen Saiten aufgespannt hatte.

Die Overdubs habe ich hinterher alle selber hinzugefügt,

und da ist sicher der ein oder andere „haarige Moment“ dabei, aber man soll mMn

lieber aufhören, an einer Sache rumzudoktoren, die sowieso nicht „perfekt“ werden kann

(da solche Overdubs nie dasselbe sein können wie ein ganzes Arrangement,

denn die „Solo-Version“ als Grundlage diktiert bereits Limitationen, die sonst nicht da wären !),

solange wenigstens das Gefühl stimmt und man sich dabei vorstellen kann,

dass es live – mit allen Fehlern – tatsächlich auch genau so geklungen haben könnte....

mit der Band, die ich nicht habe und daher auch lieber alleine emuliere.

Klingt es etwa nicht so, als wäre das alles live und ich hätte ergo eine (kleine) dabei gehabt ?

Eben. Es klingt doch so. Und damit ist es für meine Zwecke auch gut genug

(viele meiner Hörer sehen das genau so).

 

Textübersetzung:

 

Junge Geliebte 

( Young Lover )

 

Heut Abend

liegst du sicher in den Armen des Mannes, den Du liebst

und er liebt dich

und Zeit oder Alter spielen keine Rolle

du bist ganz genauso Frau wie Kind,

während er dich festhält

 

Also höre nicht auf diese Sprüche

höre nicht auf Deine Ängste

Die Außenwelt weiß gar nichts

und der Tratsch wird verschwinden

 

Refrain:

Junge Geliebte...

du musst auf Dein Herz hören...

Junge Geliebte...

genauso, wie du's von Beginn an getan hast

verliere nicht den Glauben, denn

alles, was ihr beide jetzt habt, seid ihr selbst

Junge Geliebte...

 

Du weißt

bald wirst du's deinen Eltern sagen müssen und dann

musst du standhaft bleiben

und ihr zwei werdet deutlich mehr Zweifel zu besiegen haben als

ein normales, junges Paar

 

Ganz egal, wie du's drehen und wenden magst:

Ihr beide werdet kämpfen müssen

du weißt nicht, wie... aber du kannst es lernen

beginne eben damit, dass du ihn festhältst !

 

Refrain:

 

Er wird alles für dich tun, Mädchen

hingebungsvoll wie du bist

die Außenwelt weiß gar nichts

sie hat nur ihre bizarren Vorstellungen (Bilder !)

 

Refrain:

 

(Original: Rupert 2006 für Julie)

 

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24. Juni 2017


2. Son Without a Father

https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9263931-son-without-father--words-music

Im Jahr 2001 geschrieben und vorgesehen für das Album „Good“,
das ich natürlich nie machen werde, wenn da kein entsprechendes Budget
und auch kein anständiger Vertrieb vorhanden ist... wieso sollte ich ?
Aber Alben bzw. für solche Lieder schreiben, das ist letztlich trotzdem ein
guter Ansatzpunkt, um kreativ in die Gänge zu kommen und dabei
Dinge zu machen, die dem eignen Repertoire dann etwas hinzufügen können,
das es so vorher – zumindest aus eigner Feder – noch nicht gegeben hat.
Die Lieder für „Good“ sind allesamt beim Schreiben so konzipiert gewesen,
dass der Gedanke, ob und wie ich sie alleine zur akustischen Gitarre
vortragen könne, überhaupt keine Rolle spielte.
Ich hatte stattdessen zu jedem Song fürs Arrangement eine Art Vision im Kopf,
die umzusetzen sich erst im Studio und daher auch mit genanntem,
entsprechenden Budget lohnen würde.
Klar, ich hatte auch mein Keyboard, um entsprechend vorzuarbeiten,
aber ich trete ja prinzipiell nicht auf, um dieses dann mit eingeworfener Diskette
anzuschmeissen, denn das geht mir wider die Musikerehre:
Live is Live... sozusagen... entweder ich krieg's irgendwie hin allein
oder eben nicht.
Und natürlich bin ich kein gelernter Keyboard-Spieler, ergo trete ich auch nicht
live mit demselben auf.
Normalerweise.
Ausnahmen bestätigen die Regel, wer nicht wagt der nicht gewinnt...
welcher Teufel auch immer es war, der mich geritten hat
(und dann den Veranstaltern auch noch zuriet, grünes Licht für dieses Experiment zu geben)...

im Jahr 2005 gab es dann doch einen ganz speziellen Gig,
bei dem ich mich live nicht nur an der Gitarre begleitete,
sondern, so hatte ich es geplant, für 50% der Lieder auch ans Keyboard wechseln wollte.
Ein gutes halbes Jahr lang übte ich wie ein Irrer jeden Tag mehrere Stunden lang
diese Lieder ein, um dann, als ich endlich auf der Bühne war und die bekannten schwarzen und weissen Tasten vor mir erblickte, nichts weniger als Panik zu bekommen. „Was machst Du da, Rupert ? Bist Du wahnsinnig ? Das ist nicht
Dein Instrument, Dein Instrument ist die Gitarre !
Zuhause kannst Du machen was Du willst, mit dem Sequenzer kannst Du tricksen,
bei Overdubs kannst Du hinterher löschen und neu einspielen,
aber jetzt bist Du auf der Bühne und willst allen Ernstes live spielen
auf einem Instrument, das Du nie gelernt hast !
Das kann nur schiefgehen !“


Schweißausbruch... vor über 100 Leuten...
die Stimme nah am Versagen...
naja, Fazit: So manches Lied hab ich vergeigt,
komischerweise nicht jedes wegen des Keyboardspiels,
sondern manche auch „bloß“ gesanglich.
Dass dieser Auftritt dennoch nicht die Vollkatastrophe gewesen ist,
als die ich ihn empfand (ich schwor mir selber hoch und heilig:
„Das machst Du niemals mehr wieder !“),
hörte ich erst später, mit etwas Abstand, daheim, denn er wurde mitgeschnitten.
Sicher, es lag auch daran, dass ich nicht, wie geplant, die vollen 50 % der Songs am Keyboard performte, obwohl ich die Setlist beibehielt, um mich wenigstens an etwas festhalten zu können, während ich vor Publikum an mir selber verzweifelte.
So manches Lied konnte ich nämlich durchaus auch zur Gitarre bringen,
obschon ich es für den Auftritt eben anders eingeprobt hatte.
Aber es gab auch Lieder, die – trotz meiner nervösen Panikattacken – ganz gut mit Keyboard funktionierten an jenem Tag.

Nicht optimal, sicher nicht,
dafür war mein Gesamtzustand für die vollen 2 Stunden, durch die ich mich
durchkämpfte wie nie zuvor oder hinterher, einfach viel zu schlecht,
aber ganz gut... anhörbar... und ein Argument für sowohl das wohlwollende Verhalten
des Publikums alsauch des Veranstalters, bei dem ich seither den Ruf weg habe,
"viel zu selbstkritisch" zu sein.
Und eins davon, eins der Lieder, die ganz gut kamen,
war eben „Son Without a Father“ - auch deshalb, weil ich mir da am Keyboard „keinen Pianisten abbrechen“ musste, es sollte einfach bloß „Fläche machen“ und damit eine gewisse Atmosphäre erzeugen, und das tat es.
Ich habe inzwischen auch einen Weg gefunden, das Lied allein zur Gitarre zu bringen, aber davon gibt’s bisher eben keine Aufnahme.
Ich hatte es damals aber ausgesucht für diesen Auftritt, weil ich genau diesen Weg
noch nicht kannte und den Gig auch benutzen wollte für einige Lieder von „Good“,
bei denen es so war... „Keep It Safe“ (vergeigt) war auch so ein Kandidat,
„Mysteries“ (nicht vergeigt, aber man hört, wie ich beim Singen kämpfe !) ein weiterer.
Und für Lieder, bei denen ich immer der Ansicht war, dass das Piano und nicht die Gitarre als Hauptinstrument das bessere wäre („Genevieve“),
war dieser Auftritt, dieses Experiment, auch gedacht.
Wie gesagt, es sollte keinesfalls eins meiner „besseren Konzerte“ werden,
nein, aber es wurde eins, das mir doch sehr leicht verziehen wurde
und für daheim, für's Überarbeiten, deutlich mehr Material liefern sollte
als ich beim Performen auch nur zu hoffen wagte.
An „Son Without a Father“ aber änderte ich im Nachhinein nicht mehr viel,
es ist zu über 90% die Solo-Live-Aufnahme geblieben,
die es war, mit gespenstisch-trauriger Atmosphäre,
zu der die „nicht so perfekte Stimme“ eigentlich ganz gut passt.


Diese Atmosphäre ist nicht nur der balladesken Melodie und getragenen Komposition geschuldet, sondern vor allem auch dem Text,
der eine Geschichte erzählt, die mir interessant erschien.
Eine frei erfundene, tragische Geschichte, die ich Dan Fogelberg gewidmet habe, weil der mich mit seinem Song “Tucson Arizona ( Gazette )” immer wieder auf ähnliche Weise tief berührt, obwohl er eine ganz andere Geschichte hat.
Nun ist auch Dan nicht mehr unter uns und die Bürde des Troubadours, der mit traurigen Geschichten die Leute zum Heulen bringt, lastet erst Recht auf mir, schließlich habe ich einem Klischee Nahrung zu geben, das über mich seit Jahren kursiert... „Er singt immer so traurige Lieder und bringt die Leute runter“!
Ich wüsste zwar nicht, was an „Jailbird“ oder „Beautiful Thing“ so traurig sein soll und mache das Alles, weil ich Schönheit und Tiefgang liebe, aber sei`s drum, traurige Sachen gehören sicher auch dazu, ich will ja nicht wie Heino klingen ( dann eher wie Freddy... Hundert Mann und ein Befehl ! Nur ein Scherz, sry).


Der „Sohn ohne Vater“ wird von seiner Mutter belogen und versucht erfolglos, es ihr Recht zu machen. Leider schleppt sich dieser Versuch weiter in eine Ehe mit ein, die er dann samt eigenem Sohn zurücklassen muss... und da setzt das Lied ein. Er muss seinen Vater verstehen lernen, um sich selbst verstehen zu können, weshalb er dann letztlich genau das Selbe tut ! Im Song wird das dann, um die Tragik noch zu erhöhen, zu einem nie endenden Kreislauf, sobald man sich Gedanken macht über das Kind, das unser Protagonist allein mit der Mutter hinterlässt. Was mir an der Story wirklich gut gefällt, ist, dass sie - obwohl nur meinem wohl kranken Hirn allein entsprungen -  durchaus so oder ähnlich eine Entsprechung in unserer Realität haben könnte, ja, mutmaßlich bereits passiert ist oder gerade im Augenblick irgendwo passiert..
Die beim Anhören tatsächlich spürbare Tragik und Tiefe jedenfalls gewinnt sie nicht allein durch meine Worte,
auch wenn die Metapher vom „Wunschbrunnen“ mit „Geldstücken, aus denen nie ein Gesicht wird“, mir durchaus auch literarisch sehr zusagt.
Nein, es ist ja nur eine Geschichte, nur ein Lied...
und da geht’s mir genauso sehr um die Melodie/Musik,
da steht der Text meist nichtmal dann so sehr im Vordergrund, wenn er die Absicht verfolgt,
eine etwas anspruchsvollere Geschichte zu erzählen.
Als ich den Song schrieb, folgte ich lediglich einem Gefühl,
bei dem Musik und Text dann
quasi gleichzeitig entstanden waren und die eigentlich wenigen Worte, mit denen möglichst viel gesagt werden soll, einfach auf die Melodie passen mussten...
ich denke, dass die Übersetzung deswegen etwas besser/deutlicher ausgefallen ist,
denn die muss ja nirgendwo „drauf passen“.
Der Originaltext musste sich letztlich sein Recht erkämpfen,
um aus diesem Korsett ausbrechen zu können, denn
nach dem zweiten Refrain gibt es dann, für mich ungewöhnlich, eine „Konklusion“,
die allein der Geschichte geschuldet war, und durch die das Lied endet,
ohne wieder in den Refrain zu münden.
Es hätte einfach keinen Sinn gemacht, also klingt es musikalisch nach einem
kleinen, alleine stehenden „Anhängsel“,
aber witzigerweise gefällt mir dieses fast am Allerbesten dran.


Es ist trotzdem nur ein Lied, und so sehr ich es auch mag,
im Nachhinein gehört es für mich – in dieser Aufnahme zumindest – dann doch eher zu meinen Schwächeren, Anspruch hin oder her. So umgesetzt, wie ich es für „Good“ als „Vision“ im Kopf habe, könnte sich das zwar ändern, aber auch ich kann
des Lamentierens und der Tiefe müde werden.
Jedoch... was tut man nicht alles, um seine Zuhörer zu berühren ?
Ist es nicht schön, mit leidenden Protagonisten mitzufühlen, wenn's einem selber dabei gut geht ?
Doch... es kann wunderschön sein, auch mit diesem Lied.
Nur Sch..., wenn man als Zuhörer dann meint, ich hielte Ehe und Familie grundsätzlich für ein Gefängnis... oh nein, der Mann hier ist in seiner Rolle gefangen, weshalb es für ihn so ist und er selbstverständlich auch auf der Flucht ein Gefangener bleibt, ehe er Erlösung finden mag.
Es geht um Kunst und letztlich funktioniert sie hier so,
deshalb bekommen die ewig nörgelnden Kritiker von mir eine Pause verordnet, auch wenn ich mich gerade selber damit gemeint habe.

Textübersetzung:


Ein Sohn ohne seinen Vater 

(Son Without a Father)

Tagesanbruch...
der Mann erwacht
packt seine Tasche zusammen und hofft,
dem, was vor ihm liegt, gewachsen zu sein
Seine Ehefrau schläft noch
das Kind im oberen Stockwerk
er wird sie nun verlassen
möge eine höhere Macht sich um sie kümmern

Er hat's versucht...:
Etwas sein, wovon er dachte, er müsste es sein
geschuftet, Tag für Tag, bis die Tage einfach verschwanden
alles getan, was er konnte
Ein friedliches Leben oder ähnlich nennen sie es
...die nie verstehen werden, weshalb er fortgegangen ist,
einfach fortgegangen...

Refrain:
Von einem Gefängnis in das nächste
Vom Osten bis in den Westen
Er ist ein Sohn ohne einen Vater
und sein eigener Sohn wird nun der nächste sein
sich fragen, ob es nur eine Illusion ist
Oder ob es Freiheit wirklich gibt, wartend ausgerechnet
auf diesen Sohn ohne Vater,
der unterwegs ist, irgendwo da draußen
ganz in des Schicksals' Händen

Und er erinnert sich...
er war gerade mal vier Jahre alt gewesen
Seine Mutter saß neben der Küchentür*
geschwollene Augen,
fast tonlos ihre Stimme:
„Du musst jetzt stark sein, mein Sohn,
denn Dein Vater ging und starb...“

Eine Beerdigung jedoch gab es nicht
dafür diese extrem penetranten Blicke der Nachbarn   
aber irgendwie, nachdem etwas Zeit vergangen war,
schien sich niemand mehr zu interessieren
und daraus wurde dann schon bald Normalität
die dauerte und dauerte bis zu jenem Tag, an dem er zufällig
in den Briefkasten sah... und darin unerwartet einen Brief fand
der Name seines Vaters stand auf dem Umschlag, Poststempel L.A.

Refrain:

Da rollt ein Zug das Gleis herab
in dem sitzt ein weinender Mann voller Schmerzen
dennoch wird dieser Mann bestimmt nicht mehr zurückblicken,
denn er trägt den Namen seines Vaters
...und in sich die Erinnerung an ihn:
Ein Wunschbrunnen nur
voll der Geldstücke, aus denen niemals ein Gesicht wird
so ist es also auch mit ihm...
an seines Vater's Stelle
Ja, deshalb ist es nun er... an seines Vater's Stelle.


Originaltext: Rupert 2001, Dan Fogelberg gewidmet (r.i.p.)

*bei dem Konzert sang ich, da hypernervös, fälschlicherwiese "kitchen floor" statt "kitchen door"!

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24. Juni 2017 ff.

 

3. Schooldays

https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9264205-schooldays--words-music-rupert

 

Uff. Ein Schinken hochkomplexer Art aus dem Jahr 1994, und ganz sicher eines meiner allerbesten Lieder,

aber sehr schwer für mich, zu interpretieren, auch wegen der vielen Bilder, die mir beim Singen dabei durch den Kopf gehen.

Es ist fast unmöglich, mich dabei nicht an die zum großen Teil verhasste Schulzeit zu erinnern,

an Gesichter, die ich lieber nie wieder sehen will oder an Gesichter, die ich leider

nie wieder sehen werde ( „manche von uns sind zu jung gestorben...“ ).

Auf jeden Fall wühlt mich der Song stets auf, ich nannte ihn deshalb schon „zynisch“,

obwohl es im Auge des Betrachters liegt und an den jeweils eigenen Erinnerungen/Erfahrungen, die er mit der Schulzeit verbindet,

ob er nun wirklich dankbar ist oder nicht. Meine Klagen stehen eher zwischen den Zeilen bzw, dahinter,

so z. B., dass ich postuliere, wir hätten „immer noch so viel zu lernen

und sich daran die Frage anschließen müsste „wieso eigentlich, wenn wir in der Schule schon das Wesentliche mitbekamen ?“...

Manchmal hasse ich die Altklugheit und demütige Fassade, in der das Lied daherkommt

(es wirkt/erscheint mir doch furchtbar moralisch, geradezu konservativ inklusive erhobenem Zeigefinger,

ein bisschen so, als könnte das LI mittlerweile auch ein CDU-Mitglied sein, und das wäre/bin dann wirklich nicht mehr „ich“ !),

dann wieder finde ich, dass diese Art der Danksagung (und wehmütigen Erinnerung) doch bitter nötig ist,

erst Recht für unsere Generation.

Wieso ?

 

Man mag ja von den Alt-68ern halten, was man will, die letztlich größeren „Versager“ sind am Ende doch eher wir,

also die Generation von hinterher, weshalb wir kein Recht haben, aufzurechnen,

denn wir profitierten doch am Allermeisten eben nicht nur vom „Wirtschaftswunder“,

sondern vor allem auch von den Errungenschaften des „Summer of Love“

– und was, bitteschön, haben wir dann daraus gemacht ?

Geht`s denn noch spießiger ?

Ein genauerer Blick auf die Entwicklung der „Grünen“ reicht doch völlig aus,

um da das nackte Grausen zu bekommen.

Zu oft wird heute das vorgetragene Engagement für Ökologie, Umwelt und Multikulti

nicht nur zum ärgerlichen Alltagsdiktat vorgekauter „Political Correctness“,

welches den individuellen Denkprozess geradezu zu verhindern sucht,

und zwar, weil man dadurch (viel zu) sehr

von allgemeiner Denkfaulheit und jahrelang aufrechterhaltenen Lügen

profitieren kann...

nein, das Engagement wird zur notdürftigen Fassade für die Suche

nach immer noch mehr „neuen Wegen“ zur alten Geldmacherei,

für die sich lediglich neue Cliquen bilden,

die dann aber, in der Praxis, bestens harmonieren mit den alten, erzkonservativen

Cliquen, die einst doch Feindbilder gewesen waren.

 

Nicht nur in unserer Stadt konnte so, quasi wie von selbst,

ein neuer Klüngel entstehen,

der von beiden Seiten, ob „Grün“ oder CDU, derart verlogen ist,

dass mir schlecht wird...

und die Opposition aus den Entscheidungsprozessen

geschickt-ignorant herausdrängt.

Eine neue, tatsächlich tolerantere Gesellschaft,

in der Politik nicht nur für bestimmte Kreise gemacht wird,

sondern eine, die wirklich an alle denkt, ist dabei weiter entfernt denn je zuvor,

was alles den Extremisten von rechts oder links gewaltig zuspielt

allein schon deswegen, dass man als „Otto Normalveraucher“

diesen Herrschaften irgendwann überhaupt nichts mehr glaubt

und verzeifelt nach echten Alternativen sucht.

 

Damals, bei der Gründung der Grünen, war da zwar eine Menge Chaos,

aber, so schien es, auch ein optimistisch-revolutionärer Geist,

der wirklich Menschen mitnahm und vor allem zum eigenständigen Denken

inspirierte, da ging es nicht um's (Recht-)Haben, eher um's Recht Bekommen

derer, die im etablierten Politikbetrieb keine Stimme (mehr) hatten.

Und wir gingen ja noch zur Schule, viele hatten ein Bett aus materieller Sicherheit

zur Grundlage für was doch eigentlich mehr hätte sein sollen als die Sicherung

der eignen Rente, als das Anhäufen von mehr und mehr Besitz

unter Ausnutzung der wirklichen Idealisten,

die dann auf der Strecke bleiben durften

und auf die man heute mitleidig bis ignorant herabschaut.

Dabei wird dann vollends offenbar, wessen Geistes Kind so mancher

schon immer war, gewesen ist,

denn da ging es zu vielen überhaupt nicht um die Gemeinschaft,

das Gegenüber, die beanspruchten Werte,

denn man hat oft genug das Gegenüber -aus der Sicht des Einzelkämpfers,

der sich im „Wir“ versteckt hielt- ja schon immer insgeheim für einen Idioten gehalten,

was man heute immer offener tun und zeigen kann,

je mehr vermeintliche Macht man für sich anzuhäufen fähig war,

je mehr materiellen Besitz man als „Erfolg“ vorweisen kann,

um sich selbst zu rechtfertigen.

Da erscheint die permanente Beleidigung geradezu erlaubt,

schließlich sei man ein „Gewinner“ und, als solcher,

wäre man im Recht, die „Idioten“ haben das doch einzusehen und sich der Macht zu unterwerfen,

während man – so meinen sie - selber es gar nicht mehr nötig hat,

sich menschlich auch nur einen Millimeter zu bewegen.

 

Nur... wehe, man hat es dann doch nicht mit (einem oder mehreren) Idioten zu tun,

wehe, die Fassade bröckelt, weil man an den Falschen gerät...

dann erweist sich die Macht,

trotz der Habe, als reine Illusion,

man wartet außerdem vergeblich auf den Sinn des Ganzen,

den man meinte, nach all der räuberischen Ausbeutung sämtlicher

(vor allem der menschlichen, aber so nebenbei auch aller anderen) Ressourcen

noch dazu geschenkt zu bekommen.

Da zeigt sich dann, dass man nichts weiter ist als ein großspuriger Angeber,

dem von Kindesbeinen an vorne und hinten alles reingestopft wurde,

was es so an Begehrlichkeiten gab,

und dass man die Freiheit, tun zu können, was man wollte,

missverstanden hat als Freibrief, dem inneren Schweinehund freie Bahn zu gewähren,

es war ja so leicht, es ist ja so einfach,

solange man den nur geschickt genug vor der Außenwelt verbirgt.

 

Der Sinn aber... er kommt nicht durch irgendetwas wieder oder dazu,

das verdorbene Leben bleibt verdorben und die so vertane Zeit

bleibt vertan – während die Restzeit erschreckend knapp wird

und man am Ende alle angehäuften Dinge eben doch wieder abgeben muss.

So hinterlässt man den eigenen Kindern neben allerhöchstens denen

nur den Trümmerhaufen der Zerstörung, in dem sie zu leben haben,

für den sie (auch noch !) dankbar sein sollen...

aber wenn die wirklich leben wollen, nach echtem Leben suchen,

dann können sie, verarscht und (zumindest als Objekt) missbraucht, es nur anderswo für sich finden,

zeigen einem zurecht den Stinkefinger und kommen nie wieder.

 

So gesehen passt das, rückblickend, alles auch wirklich bestens zusammen:

Meine Lehrer waren fast alle von einem eher anti-opportunistischen Geist beseelt und kamen an die Schulen,

um ihre Ideale sterben zu sehen, wurden aufgerieben im Alltagsbetrieb und verhöhnt/verlacht von ahnungslosen Dreikäsehochs,

die alles sein (und haben) wollten und doch nur mittelmäßige Selbstdarsteller und Sklaven ihres eigenen Hedonismus bleiben sollten.

Und darum geht es, wohl oder übel, auch in „Schooldays“,

es liefert dem Lied eine inhaltliche Grundlage,

dem „lyrischen Ich“ den wahren Anlass für seine Worte,

den ganzen Frust und den Schmerz,

in dem er diese Rückschau zu halten beginnt,

und zwar einen ehem. Schulkameraden,

den er genauso wie sich selbst als ein Opfer dieser Umstände sehen möchte,

(bei einer zufälligen Begegnung) persönlich ansprechend.

 

Ein Lied für meine Generation also, und dafür, anders als nun mein Kommentar, fast zu mild,

aber trotzdem zum „Hinter die Ohren schreiben“... Ich glaube schon, dass ich - zumindest nach meiner Schulzeit -

eine ganze Menge gelernt habe und fühle mich (damit!) oft allein (-gelassen),

wie erst muss es den Kids von heute gehen,

und damit unseren Kindern und Kindeskindern ?

 

Noch erwähnenswert ist, dass ich mich noch genau an den Tag erinnere, an dem ich den Song schrieb.

Ich war allein zu Hause mit meinem kranken Vater, als mir am Vormittag die Idee dazu kam – Worte und Musik gleichzeitig –

und da schrieb ich die ersten zwei Strophen. Dies wurde unterbrochen von unserem Gang nach Lehen,

wo wir im Schützen zu Mittag aßen... meine Mutter machte einen Ausflug mit dem Kirchenchor.

Dort, in der Wirtschaft, machte ich mir erste Notizen für den Zwischenteil, der einfach nur deshalb so kompliziert wurde,

weil mir nichts einfacheres einfiel und ich die Worte irgendwie alle unterbringen wollte,

und als wir wieder – gesättigt und gestärkt – zu Hause waren, schrieb ich den ganzen Rest.

Ihn auswendig zu lernen, so dass ich den Song ohne Text-und-Akkordblatt spielen kann,

war allerdings halb so schwer, wie es beim Hören den Anschein haben mag.

Nur... seit dem letzten Klassentreffen (Realschule, andere besuche ich nicht) im Jahr 2009

habe ich den Song nicht mehr gesungen.

Es fiel mir damals schon viel zu schwer,

und es tut mir natürlich Leid für meinen Freund Andres,

dessen erklärtes Lieblingslied es ist,

aber auch in absehbarer Zeit werde ich es nicht mehr machen,

auch weil es einfach zu viele andere gibt,

die sozusagen „auf Halde liegen“.

 

Die Aufnahme, die der Jürgen D. 1998 mit seinem MD-Rekorder auf dem Schlossberg machte

und bei der sich jede Nachbearbeitung von selbst verbot (es muss etwa um Mitternacht gewesen sein,

weshalb ich im Zwischenteil spontan die Worte „here in the dark“/“hier im Dunkeln“ anfügte),

gefällt mir gerade wegen ihrer vielen Nebengeräusche, sie könnte ebenso gut von einem Schulhof stammen !

 

Übersetzung

 

Schultage 

(Schooldays)

 

Erinner' Dich dran, wie es damals war, als du nach Hause kamst...

wir hatten die Nachmittage ja noch frei...

Die Paukerei war einfach nicht dasselbe wie danach ein Buch zu lesen

Man hat sein Bestes versucht, auf sich selber acht zu geben,

aber da kam dann doch etwas dazwischen...

ein Lächeln, so schön wie Rosen, hat dir den Verstand geraubt...

hast deinen ganzen Mut aufbringen müssen, um sie dann anzusprechen...

In der Tat, eine Menge Spaß hatten wir...

und ein friedliches Bett aus Träumen,

denn wir hatten auch unsere Eltern und ein Zuhause,

waren so manche von ihnen auch zerbrochen und allein

und wir hatten immer noch so viel zu lernen

während wir doch nur unsere Spiele spielten...

in unseren Schultagen... das waren nichts weiter als Schultage...

 

Erinner' Dich dran, wie wir dann aufgestanden sind... für den Frieden und für Menschlichkeit...

teilten dann unsere ersten Erfahrungen miteinander

und auch unsere Träume...

die Welt da draußen war schließlich sowieso taub und blind

und ihre ganzen Vorschriften, die standen uns ganz weit da oben...

junge Rebellen also (auweia !) ...mit herzlich wenig in den Köpfen

und noch immer auf Führung angewiesen...

In der Tat, und eine Menge Pläne haben wir dann natürlich auch gemacht...

aber sind dann wohl irgendwie vom Wind erfasst und weggetragen worden...

bis wir sogar unsere Eltern vergaßen... und unser Zuhause....

manche von uns ließen sie gebrochen und allein zurück...

dachten wohl, sie bräuchten überhaupt nichts mehr lernen...

Junge, wir haben doch bloß nur Staub aufgewirbelt in unseren Schultagen...

das waren nichts als Schultage...

 

Von Zeit zu Zeit schlüpft ein altbekanntes Gesicht an mir vorbei

und dann schäm' ich mich zu sehr, um nach dem Namen zu fragen...

klar, ein jeder kann wohl seinen Weg machen, manchmal

sogar direkt bis nach ganz nach oben,

aber besser für uns, wenn wir nicht vergessen, von wo wir hergekommen sind...

vergiss es nicht, denn manche von uns sind (eindeutig) zu jung gestorben...

während andere... sterben die nicht furchtbar langsam ? (Entsetzlich, das...)

...Und noch immer suchen wir alle nach etwas,

über das wir vielleicht niemals wirklich was kapieren werden...

und, nebenbei, wie geht es dir eigentlich ?

Es ist gut, dich gerade so nahe bei mir zu haben...

Ach, wie's denn bei mir aussieht ? (Frag' besser nicht... lass es mich so sagen:)

Ich sehne mich danach, irgendwo hinzukommen, wo ich nie war,

nachdem ich jetzt da gewesen bin, wo ich nie hinkommen wollte...

vermutlich hilft mir nur noch die Hoffnung...

Gott segne unsere Schultage...

 

Bitte erinner' Dich (rechtzeitig) an's nach Hause Kommen...

es gibt doch tatsächlich noch immer ein paar Dinge, die nichts kosten...

...obwohl, ich hab' ja gelernt, dass – manchmal – überhaupt nichts Gutes mehr

billig kommt !

Ich versuch' (natürlich ;-) ) mein Bestes, auf mich acht zu geben,

und sollte mir dabei (wieder mal) was dazwischenkommen...

dann erinnere ich mich eben an meine Lehrer...

letzthin bemerkte ich in mir doch eine gewisse Dankbarkeit,

sie in meinem Leben gehabt zu haben...

In der Tat, ich habe mich für Vieles zu bedanken...

sie gaben mir so viel mehr als nur Träume...

und für unsere Kinder und damit unser Daheim

arbeiten sie sich ihre Finger wund...

während wir noch immer so viel lernen müssen...

was gaben wir ihnen eigentlich zurück ?

Schultage... manchmal bleibt unterm Strich gar nichts übrig außer den Schultagen...

 

Originaltext: Rupert 1994 (für meine ehem. Lehrer und Klassenkameraden)

 

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25. Juni 2017

 

4. The Poor Man's Daughter

https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/23890238-poor-mans-daughter-full-version

 

Ich war gerade mal 9 oder 10 Jahre alt, als ich beim rumklimpern auf meiner allerersten Gitarre

auf eine Melodie mit einfacher Akkordfolge kam, die mir so gut gefiel,

dass ich mir vornahm, sie nie zu vergessen,

also spielte ich das in Endlosschleife, sang die Melodie „Lalalala“-mäßig vor mich her,

um sie mir richtig einzuprägen... vielleicht würde ja ein richtiges Lied draus,

und Lieder schreiben... das wollte ich ja von Beginn an, seit ich die Gitarre hatte.

Mit irgendwas fängt jeder mal an, und glücklicherweise war die Melodie am nächsten Tag

noch immer da, ich wiederholte dieses Spiel mit ihr dann die nächsten Tage und Wochen

so lange, bis ich mir absolut sicher war:

„Das vergisst du nicht, das ist Deine Melodie, und aus der machst Du, sofern sie jemandem anders

auch gefällt, Dein erstes richtiges Lied.“

Klar, es hatte zuvor schon Versuche gegeben, und zwar mit einer Fantasiesprache,

die nach Englisch klang, und ich weiß noch, wie gerne ich Urheber von Nilsson's „Without You“

gewesen wäre, aber das war eben nun mal nicht meine Melodie, obwohl ich das am liebsten

behauptet hätte, so sehr mochte ich das Lied und hatte es zuvor auf ähnliche Weise vor mir her gesungen.

Nein, diese Melodie aber, die hatte ich nicht irgendwo aufgeschnappt, die war wirklich meine,

und für mich klang sie damals genauso gut, intensivierte meine Gefühle,

ja, am Liebsten hätte ich sie allein schon zum fertigen „Lied“ deklariert,

aber es war eben nur eine Melodie in Endlosschleife,

so anno 1974, vielleicht auch 75, aber auf keinen Fall später, ich war noch ganz allein mit dem,

was ich da tat und tun wollte, allein und unschuldig.

 

Und dann kam, als ich mich eben traute, sie anderen Leuten vorzuspielen, die grausame Realität...

Freunden meines älteren Bruders zum Beispiel, die auch Gitarre spielten und sich besser auskannten, spielte ich das vor,

aber auch anderen... und die Reaktion war mehrfach die selbe:


„Das gibt es schon, Rupert, das ist nicht Deins“. „Wenn ich es geklaut habe, möchte ich aber wissen, wo,

ich möchte mir das anhören, ich gebe es sonst nämlich nicht auf, diese Melodie,

die ist MIR eingefallen, einfach so, ich kannte sie vorher nicht !“.

„Keine Ahnung, was das für ein Lied ist, aber das gibt es schon“... sagten die einen.

„Das muss irgendein irisches Volkslied sein, Rupi, mehr bzw. welches, das kann ich Dir auch nicht sagen.“

sagten die anderen. Ein irisches Volkslied ? Da kannte ich damals gerade mal ein einziges,

und wusste noch nichtmal, dass es ein solches ist: „Whiskey in the Jar“ von Thin Lizzy.

Und ganz egal, was ich mir dann an irischen Volksliedern alles anhörte:

Ich fand sie nirgends, meine Melodie, allerhöchstens entfernt Ähnliches, aber ganz sicher nicht

genau dasselbe, und trotzdem hatten mehrere Leute mir gesagt, ich hätte das „geklaut“,

und es waren derer auch mindestens 2, die sagten „von einem irischen Volkslied“,

also musste ich das irgendwie glauben: „Gibt es schon, auch wenn ich's nicht gefunden habe,

muss ich also behandeln wie dieses Without You, darf nicht behaupten, es sei meins,

denn sonst bin ich ein Dieb bzw. die Leute halten mich für einen und glauben mir dann nicht,

dass ich meine Lieder selber mache, wenn es denn hoffentlich bald so weit ist.“

So wurde aus „meiner Melodie“ eben doch nicht mein "erstes Lied", das wurde bald darauf irgendwas anderes,

das ich – neben vielen meiner ersten Ergüsse - längst vergessen habe,

nur... diese Melodie, die hab ich tatsächlich nie vergessen, so sehr hatte ich sie mir eingeprägt.

Die Jahre vergingen und aus mir war längst ein „richtiger Singer/Songwriter“ geworden,

hunderte Lieder hatte ich geschrieben, massenweise Musik hatte ich mir angehört,

darunter auch recht viel irischen Folk, obwohl das nicht zu einem favorisierten Genre von mir gehört.

Immerhin liebe ich Van Morrison, und der hat mir doch einiges nahe gebracht,

„Raglan Road“ und „She Moved Through the Fair“ zB, außerdem mag ich auch Clannad,

und auch die brachten mir tolle Sachen nahe, „Gathering Mushrooms“, „Down By the Sally Gardens“...

und ich liebe "Purple Heather", am allerbesten von Glenn Frey auf dessen "Live (in Dublin)" -CD/Video.

 

Tja, und jetzt drehen wir mal gemeinsam das Rad der Zeit um ungefähr 11 Jahre zurück,

wir schreiben nun das Jahr 2006, ich befinde mich in einer unglaublichen „Schreibphase“,

wie nachzulesen in meinem Kommentar zu „Young Lover“. In so einer Phase kommt man auch

auf die komischsten Ideen, probiert alles mögliche aus, hat möglicherweise gerade 2 oder 3 sehr

ernsthafte und tiefgründige Lieder gemacht und ist irgendwie noch nicht so müde,

dass man mit der Arbeit aufhören möchte. „Irgendwas zum Spass noch,

es scheint mir gerade sowieso alles zu gelingen“ sagte ich in einem solchen Moment zu mir:

"Über 30 Jahre ist es nun her, das mit dieser Melodie,

und in über 30 Jahren hab ich dieses Volkslied nie gehört, nie gefunden...

aber meine Melodie, sie kommt sofort aus den tiefsten Regionen meines Bewusstseins

zurück, sobald ich mich an sie erinnern möchte. Und sie ist wirklich schön, sie ist es wert,

das jemand sie singt ! Coverversionen mache ich nun auch schon sehr lange,

und es ist doch wurscht, ob ich nun behaupten kann, dass das Lied von mir ist,

oder nicht... die Melodie hat ja tatsächlich was von einem irischen Traditional,

und mit denen verletzt man außerdem kein Urheberrecht, da ähneln sich dann auch viele.

Hauptsache, ich kann die Melodie singen, ich mache jetzt eben doch ein Lied aus ihr,

und falls es die Melodie tatsächlich doch schon woanders gibt, dann ist es auch nicht schlimm,

wenn ich selber einen irischen Folksong aus ihr mache und dann „trad. arr. by Rupert“

drunter schreibe.“

 

Und genau das habe ich getan. Ich habe die uralte Melodie für den Refrain genommen,

dazu auch passende, ebenso irgendwie nach „schon mal dagewesen“ klingende Strophen komponiert

(ich bin so frei und gebe den Tipp, mal „The Poor Man's Daughter“ nach „I'm So Afraid“ von Fleetwood Mac anzuhören.

Denn genau daran erinnern mich diese Strophen,

obwohl die Melodie gerade noch anders genug ist, damit ich behaupten kann,

dass ich den guten Lindsey Buckingham dann doch nicht beklaut habe, er hat's aber sicher inspiriert !),

und vor allem... ich habe diesen Text geschrieben. Im Jahr 2006. Und dieser Text,

er ist einer meiner gelungendsten Scherze überhaupt, ein Riesenspass...

obwohl er als Spass erst durch die Musik vollkommen wird,

denn man kann, wenn man den Text alleine nimmt und nur liest,

ihn durchaus auch "ernst nehmen", wenn man will.

Er ist dafür realistisch genug, klar, aber für mich... war es pures Amusement,

den Song zu schreiben, und es ist pures Amusement, ihn zu singen.

Und, klar, hier handelt es sich um die am Anfang der Rubrik angekündigte „Ausnahme“,

weil es ein Lied ist, das ich zwar selber geschrieben habe, von dem ich aber dann doch lieber "behaupte",

es handle sich um einen irischen Folksong. Und das "Warum"... es dürfte nun jedem klar sein !

 

Ich stellte mir beim Schreiben vor, wie die Dubliners oder die Chieftains, ein wenig angetrunken

und zur Belustigung von Saufkumpanen am Pub an der nächsten Ecke, das von mir gesuchte

irische Volkslied tatsächlich spielen, und was für eine Geschichte es, als authentisches Relikt

der Arbeiterklasse, erzählen könnte. So, dass die Kumpels alle ihren Spass haben,

und die nächste Runde Guinness umso schneller bestellt wird, weil das Gesüff leichter runtergeht,

wenn man derart ausgelassen beisammen ist...

und wo viel gelacht wird.

Also darf's auch gern etwas derb sein, so richtig „aus dem Volk, für das Volk“,

und dabei sogar die ein oder andere Männerfantasie bedienen,

ohne gleich frauenfeindlich zu sein oder ganz auf Romantik zu verzichten,

sprich: Ein Liebeslied, ja, schon, aber mit realistischen bis anzüglichen Spitzen, die drauf hinweisen,

dass es sich weder beim Schreiber noch bei den geneigten Hörern um „feine Pinkel“ handelt,

die für „untere Schichten“ und deren Schicksale keinerlei Verständnis haben.

Also singt da, klar, ein „armer Mann“, und er erzählt nicht nur von sich selbst sondern generell von „armen Leuten“,

denn allein für die tut er das auch...

für Menschen, die das Leben in allen seinen Facetten annehmen und, trotz aller Misslichkeiten,

zu leben wissen. Sie können das trotz aller Härte, die sie selber so geformt hat, wie sie nun sind,

denn sie haben ihren Humor behalten und können auch noch immer träumen,

und... sie schämen sich nicht dafür, denn für solche Scham ist das Leben nicht nur zu kurz,

sondern auch zu schön, vor allem, wenn man frisch verliebt und mit sich und der Welt im Reinen ist,

so wie das „lyrische Ich“ in diesem Lied.

 

Frank und frei erzählt der Bursche von seinem Glück,

und dass seine Herzdame ganz bestimmt kein Kind von Traurigkeit ist, denn die ist schwanger...

allerdings nicht von ihm, was ihn herzlich wenig juckt, weil sie sich doch gefunden haben

und ihre Vorzüge, die er nun anpreist, ihn vollkommen überzeugen, ja, er ist tatsächlich

„so glücklich wie ein reich beschenktes Kind“, denn er hatte gar nicht mehr erwartet,

für sich eine Frau zu finden, die ihn problemlos nehmen kann, wie er ist... und nun „passt es alles“

und er kann gar nicht anders, als seine Freude zu teilen.

 

Genau diesen Moment fängt das Lied ein, den Überschwang, die Vorstellung vom glücklichen Leben zusammen,

das so immer weiter geht... und zeichnet gleichzeitig ein Sittengemälde

etwas rauerer Art, an dem ich ganz großen Spass habe, mit dem ich aber auch nichts weiter als

einen ganz großen Spass machen will.

Wer diesen Spass versteht, der kann auch mit mir lachen, denn... es stimmt einfach nicht,

dass ich „nur traurige Lieder“ singe, ja, dieses Klischee ist völliger Mumpitz.

Allerdings mache ich solche Scherze, als ernsthafter Künstler, grundsätzlich auch nicht oft

sondern zur Auflockerung zwischendurch, sonst heisst es dann aller Wahrscheinlichkeit nach baldigst:

„Aus dem ist ein Säufer geworden, der nur triviale Trinklieder und Schmuddelkram singt“.

 

Ist ja egal womit ich meine Hörer „runterziehe“ bzw. unterhalte, eigentlich ist es nur wichtig,

dass es mir zuerst selber gefällt und dann auch anderen Menschen.

Und mir gefällt es nun mal meistens eher, was da an Ernsthafterem aus mir rauskommt.

Es ist für mich viel schwerer, meinen Ansprüchen mit fröhlich-lustigem Singsang gerecht zu werden,

ja, es ist sauschwer, „Gute Laune-Musik“ zu machen, ohne dabei trivial zu erscheinen.

Dies hier aber, es ist... auch eine Parodie aufs Genre „irischer Sauflieder“,

es muss damit auch trivial sein, es spielt mit genau dieser Trivialität herum und erreicht dabei,

als der Spass begriffen und verstanden, der es ist, für mich eine Art „unangreifbare Ebene“,

für die ich mich dann genauso wenig schäme wie das „Lyrische Ich“ sich hier zu schämen pflegt..

nämlich überhaupt nicht.

Mit anderen Worten: Das ist so lustig für mich, dass die Trivialität

schon wieder zum Plus wird, und wer den Spass nicht versteht, der kann mich mal gernhaben,

denn so etwas darf mir gar nicht peinlich sein, dann kann ich mich ja gleich für's Menschsein überhaupt schämen.

 

Es bringt mich nämlich zurück zum 9-Jährigen Buben, der ich war, und damit zur Unschuld,

in der erlaubt ist, was gefällt, in der belohnt wird, wer sich was traut,

in der bei mir auf dem Plattenteller „Michaela“ von Bata Illic ganz genauso lief wie „Radar Love“ von Golden Earring.

Diese Unschuld, man verliert sie, zwangsweise. Die Unschuld des Musikers erst Recht,

spätestens, wenn man damit seine Brötchen verdienen will...

und wahrscheinlich ist dann jedes halbwegs gelungene „neue Lied“ nichts mehr weiter als einer

von vielen vergeblichen Versuchen, sie zurückzugewinnen, vielleicht ist der Anspruch,

den auch ich vor mir hertrage, nichts weiter als ein Ausgleich für die verlorene Unschuld,

aus der damals noch diese Melodie zu mir gekommen war.

Ich empfinde bei ihr ja auch nicht mehr dasselbe wie früher, iwo, aber schön finde ich sie immer noch,

schön finde ich heute auch das ganze Lied und das bißchen Unschuld, das ich mir mit diesem Spass erlaube...

ich erfreue damit doch tatsächlich mein Publikum, also habe ich wohl auch das „richtige“ gefunden,

weder „ziehe ich es runter“ noch halte ich es für blöde,

und irgendwie nehmen sie die elegischen Lieder von mir genauso wie die Ohrwürmer und, wenn es eben, wie hier,

dazu kommt, den reinen Spass und lassen sich davon unterhalten.

 

Achso... bevor der Text kommt... noch meine bevorzugte Ansage für das Lied,

die ebenso ein Scherz ist, aber um den zu verstehen, muss man wirklich Englisch können:

„Es gibt zu diesem Lied und seiner Geschichte auch eine

später entstandene Fortsetzung, und zwar Single-Handed Sailor von den Dire Straits...

aber ich singe dann doch lieber den fröhlichen, ersten Teil“ !

Die Aufnahme schließlich wurde bei einem Konzert im Jahre 2011 gemacht,

wo ich den Song kurz vor den Zugaben brachte... geschickt platziert, als Stimmungsheber,

ich mach's aber auch gerne als Zugabe selber, wenn sowieso alle lockerer sind.

Zu Hause spielte ich später dann das Piano, den Bass und die „Quetschkommod“ dazu,

so traditionell klingend, wie es eben für mich geht... wie denn sonst sollte man das machen ?

Alles andere wäre ein Fehler (na gut, eine Fiddle oder Tin Whistle würden auch noch passen,

aber das wäre mir dann doch zu viel des Guten !)...

 

Übersetzung

 

Eines armen Mannes' Tochter

(The Poor Man`s Daughter)

 

Der Frühling hatte gerade beschlossen, sich zu verabschieden

ich schlenderte meines arglosen Weges entlang

...da verliebte ich mich in eines armen Mannes' Tochter !

Sie zierte sich nicht und tat auch nicht schüchtern...

war mehr so geprägt wie die Kumpels von der Arbeit auch,

und damit so wie ich...

und ich hab' mich verliebt in diese Tochter eines armen Mannes...

 

Kein Parfum trägt sie auf... auf ihre naturgegebene Haut

und darunter befindet sich auch keine launenhafte Ballerina

...Ich hab mich verliebt in eines armen Mannes' Tochter !

Sie hat ihre ganz eigenen Fertigkeiten vorzuweisen

solche, die man nur bekommt, wenn man in der Realität lebt...

Ja, ich bin verliebt in diese Tochter eines armen Mannes !

 

Refrain:

Ich bin verliebt, und das wird auch nicht vergehen

Das wird niemals enden, denn sie kann mich auch verstehen

Ich bin verliebt und das wird auch nicht vergehen

Das wird niemals enden, oder aber ich verpfände meine linke Hand !

 

Sie war zwar keine Jungfrau mehr

jedoch... das kam mir sehr recht, gleich als die Tür hinter uns ins Schloß fiel !

Ja, ich bin verliebt in eines armen Mannes' Tochter,

bin nun so froh wie nur ein reich beschenktes Kind es ist,

denn mein ungestümes Naturell... es ist ihr nicht zu wild...

Ja, ich bin verliebt in diese Tochter eines armen Mannes !

 

Ihr Vater hat gesagt, dass ich ihm wie ein Sohn bin

und er ist die Art Mensch, die niemals jemanden belügt...

Ich bin so verliebt in dieses armen Mannes' Tochter !

Ja, er ist arm, doch nichts anderes bin auch ich...

und aus uns wird eine glückliche Familie werden...

Ich bin ja so verliebt in die Tochter dieses armen Mannes...

 

Refrain:

 

Ich weiß Bescheid über ihr Baby, und dass es nicht von mir ist

doch nichts wird mehr etwas ändern an meinem Entschluss,

denn ich bin verliebt in dieses armen Mannes' Tochter...

Sie selbst hat mir von den Umständen erzählt,

also red' nicht schlecht von ihr, denn falls doch, Freundchen,

wirst Du eines armen Mädchen's Mann kennen lernen !

 

Refrain:

 

Originaltext: Rupert 2006

 

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25. Juni 2017 ff.

 

5. A Summerlove

https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/23890231-summerlove-full-version-words-

 

Kürzlich hat ein lieber rym-Freund, der mir auch, was den Musikgeschmack betrifft,

sonst immer wieder sehr nahe ist, in einer seiner Rezensionen ein Lied gnadenlos verrissen,

das ich für eine der besten Balladen aller Zeiten halte:


Against all Odds (Take a Look at Me Now)“ von Phil Collins.

 

Er schreibt, dass auch er einst „darauf reingefallen“ sei, sprich: so dachte wie ich,

doch nun sei er „gescheiter“, nun sei es offenbar, dass es sich um „Fake-Gefühle“ handelt,

dass das alles nur eine Verarsche für die Massen und damit rein des Geldes wegen

fabriziert worden sei: Phil Collins, der Irrtum der 80er, ein Schlagerclown mit Maske,

der seinen Reichtum mit der Verführbarkeit und Dummheit unzähliger Menschen gemacht hat,

denn die glauben ja auch wirklich alles, wenn man nur dick genug aufträgt...

und merken dabei nicht mehr, wenn überhaupt nichts Echtes da ist.

So wütend drüber war er, mein Freund Heiko, dass er dann auch seine eigne Rezension gleich mit

zum „Fake“ erklärte, um alle zu beruhigen, die sich jetzt aufregen,

denn er wusste wohl, was er da gerade gesagt hatte :

„Ihr, die ihr das tatsächlich gut findet, ihr seid alle nur zu blöde, um die Wahrheit zu erkennen...“

- tja, gesagt ist gesagt, und obwohl ich mich darüber gar nicht aufrege,

oute ich mich hiermit nun als Blödian.

Schlimmer noch, in bin – mindestens ! - genau so ein „Betrüger“ wie Phil Collins,

nur leider nicht genauso reich geworden mit den ganzen falschen Gefühlen...

obwohl auch ich damit Geld mache.

Und ich finde sogar, dass das Piano bei Phil's Lied einfach großartig klingt,

so großartig, dass es mir vollkommen wurscht wird, ob es denn ein echtes Klavier ist...

(„Ein Klavier ! Ein Klavier !“ ...höre ich Evelyn Hamann gerade innerlich rufen aus Loriot's unvergesslichem Sketch).

 

Mein Piano bei „A Summerlove“ klingt leider nicht so großartig,

und „echt“ ist es schon gar nicht, sondern ein gesampelter Sound vom Keyboard,

aber die Gefühle... die Grandezza sozusagen, die behauptete Liebe und das Flehen des Verlassenen,

das Jammern ebenfalls... tja, eigentlich ist's genau dasselbe hier.

Alles „gegen jede Chance“, ein Heulfest, ein Auspressen auch des letzten Safttropfens,

der in dieser großen, fleischigen Frucht namens „Verliebtheit“ noch zu finden war,

die zwei ausgehungerte, blinde, von Leidenschaft getriebene Träumer begierig konsumiert hatten,

als gäbe es morgen kein Obst mehr. Lecker, lecker... war es, ein einziger Rausch,

und allein schon, den gemeinsam zu erleben, diese Gefühle zu kosten,

der Droge letztlich verfallen zu sein und durch sie das Leben in vollen Zügen zu genießen...

es verleiht dem eigenen Dasein nun eine echte, eine spürbare Bedeutung,

das Leben hat doch einen Wert, das muss er jetzt doch sein, das IST er doch, der Sinn...

mehr ! Mehr ! Mehr ! Das ist, das muss eine Riesenmaracuja sein, das beste Obst,

von dem man jemals kostete, nur leider... hat man die nun ausgeweidet,

Bambam, der süchtige Mensch steht fassungslos vor dem übriggebliebenen Rest,

und dieser Rest, er macht nicht an, die Maracuja war eine Banane, von der jetzt nur noch eine

glitschige Schale übrig ist, und zumindest einer von den beiden bemerkt es auch,

ja, hier ist es die Frau, die sofort blickt: „Kein Obst mehr da, ich muss zum Essen nun woanders hin,

so leid mir das auch tut... auf jeden Fall mache ich mich jetzt auf, um in einer vegetativeren

Umgebung nach neuer Nahrung zu suchen“.

Und der andere Mensch, der weiß nicht nur überhaupt nicht, wie ihm geschieht,

er weiß nichtmal, was er getan hat. Er fühlt sich selber ausgesaugt, hat sich aber noch nicht

damit abgefunden, dass da kein Obst mehr ist... nein, er hält sich an der Bananenschale fest,

und sei die auch noch so glitschig:


„Das einzig wahre Obst ! Die Riesenmaracuja ! Klar, sie ist ausgesaugt, aber sie war doch der Sinn, es gibt nichts,

was besser schmeckt, und kein tolleres Gefühl als das zusammen zu genießen...

wir müssen zumindest zusammen an das Obst glauben, alleine schaff ich das nicht !

Wir hatten es doch, wir können es wieder haben, ganz bestimmt, aber selbst der Rest

und die Erinnerung an das, was war, ist mir jetzt lieber als nach minderwertigem, anderen Obst

zu suchen... bleib bitte noch da !

Ich hab sowas noch nie erlebt und ohne Dich ist sowieso alles sinnlos.

Wo willst Du hin ? Verlass mich nicht, mich armen Tropf, Du versetzt mir damit den Todesstoß...“.

 

Tja. Die arme Sau... „Also in diesem Zustand ist der Kerl nun absolut nutzlos,

so kann ich nichtmal gemeinsam mit ihm nach frischem Obst suchen... ne, die Chance,

dass ich alleine was finde, ist doch deutlich größer, und dann kann ich ja jemanden anders zum Teilen finden...

nix wie weg hier, das Gejammer ist ja nicht auszuhalten.

Was will er denn ? Na hoffentlich merkt er bald, dass er sich an ner Bananenschale festhält !“

Ob Riesenmaracuja von einst, ob Banane von jetzt... es könnte sich auch um einen Apfel

gehandelt haben... um jenen Apfel aus der alten, biblischen Geschichte...

und wir haben es zu tun mit zwei Sündern in der Tradition von Adam und Eva,

auf jeden Fall ist das Paradies nun Geschichte, ob man beisammen bleibt oder sich trennt,

und eigentlich ist hier die Frau, die so grausam erscheint, die „Klügere“,

und der Mann... ich meine damit nicht nur das „lyrische Ich“, das wir nun „Adam“ nennen wollen,

sondern auch den Mann, der das schreibt und allen ernstes singt...

er macht sich zum Narren. Ja, der Rupert, der das geschrieben hat, der Rupert, der das singt...

er macht sich öffentlich zum Narren, er spielt den Jammerlappen, der sich an einer glitschigen

Bananenschale festhält, und an das Herz „seiner Eva“ appelliert.

 

Fake-Gefühle ? Aber klar doch, Heiko, ausser der Verzweiflung, (nun) ganz allein da zu stehen,

weil „Eva“ etwas mehr Verstand hat und so gemein ist, auch noch auf diesen zu hören...

ist da nicht viel. Das Beschwören eines dagewesenen Gefühls, das man nun, beim „sich zum Narren machen“,

aufzublasen versucht zur „neuen Riesenmaracuja“, es ist ein uralter Trick,

um wenigstens Empathie zu ernten bei denen, die einem zuhören.

Ich kann's bestätigen: Die Frau, die man dabei meint, die tut's am Allerwenigsten.

Aber das ist es doch... wenigstens anderswo findet man Leute, die sich auch zum Narren machen,

gemacht haben, für die auch noch eine aufgeblasene Riesenmaracuja besser ist als gar nix,

denn sie können auch träumen und sich erinnern an richtige Gefühle,

seien sie noch so lange her, solche Lieder sprechen ihre Sehnsüchte an...

und diese Verzweiflung, die kennt doch jeder, der sich mal ganz hingab,

vielleicht ist sie etwas, von dem man nix mehr wissen will,

vielleicht traut man ihr nicht mehr, aber irgendwann... war sie zumindest echt.

Und die Sehnsucht, sie kann doch echt bleiben...

sie muss doch nicht zwangsweise Selbstbetrug sein,

und damit jener, der sie evoziert, auch nicht derart kalkulierend, wie es scheint.

Ich bemerke doch gerade bei Phil Collins' Originalaufnahme echte Hingabe beim Gesang !

Und das, zusammen mit einer großen Melodie und einer tollen Akkordfolge...

es ist für mich immer noch überzeugend und spricht meine Sehnsucht an.

 

Genau: So, wie es auch Schlager tun, klar, aber diese Sehnsucht, sie ist letztlich doch echt,

die Sehnsucht nach diesem emotionalen Rausch, dem intensiven Erleben des Daseins

mit dieser Art Erfüllung, und wenn sie nur

einen Sommer lang andauert,

denn die ist nichts weniger als die Sehnsucht nach dem Sinn des Lebens,

den man gerne festhalten würde, wenn man ihn schon endlich mal für sich gefunden hat.

 

Was ist ein Schlagersänger letztlich anderes als jemand, der sich für sein Publikum

zum Narren macht, weil wir miteinander solche Sehnsüchte teilen und Gefühle gerne

festhalten wollen ? Klar können wir sie ableugnen. Wir können so „klug wie Eva“ werden,

vielleicht müssen wir das manchmal auch sein, alleine schon, um zu überleben.

Vielleicht sind wir so oft allein gelassen und damit verarscht worden, dass alleine schon

das Versprechen von der Erfüllung solcher Sehnsüchte oder das Rühren an ihnen

uns wütend macht, vielleicht sind wir so vom Leben und der Liebe enttäuscht,

dass wir keinem mehr glauben, der die schamlose Frechheit besitzt,

sich auf so gemeine Art vor uns zum Narren zu machen und uns mit seinem Gejammer

zu zu sülzen, aber Gefühle/Sehnsüchte werden nicht dadurch automatisch falsch,

dass man sie für sich ablehnt, sie werden nicht dadurch automatisch zur Lüge,

dass eine Mehrheit „auf sie reinfällt“, nein, das Problem ist doch ein ganz anderes:

Kann die Liebe für uns nun real sein oder nicht ?

 

Und nun schaue man doch bitte auf diesen Text, denn er zeigt doch, wenn man drüber nachdenkt, ganz deutlich auf,

was real ist, woher das Problem kommt, dass man an die Realität der Liebe so schwer glauben kann...

die Realität ist, dass wir Menschen Gefühls-Sauger sind.

Dass wir dabei gar nicht wissen, was wir tun, dass wir uns Opfer suchen und uns zu Opfern machen, ja,

und jetzt wird es ganz schlimm: Dass wir Opfer brauchen, um für uns selbst den Sinn des Lebens zu spüren.

Die scheinbar herzlose Frau, der sich zum Narren machende Mann,

beide sind gegenüber der selbst geschaffenen Realität hilflos und versuchen nun auf unterschiedliche Weise,

ihr zu begegnen, mit ihr klar zu kommen, die Frau nur mit...

ein wenig mehr Verstand.

 

Aber „schuld“, und das ist wichtig, sind sie beide, er ist nicht „ihr armes Opfer“ und sie ist nicht „die Böse“,

nein, er weiß doch selbst, dass die Gefühle nicht mehr wirklich da sind, und will sie sich zum Opfer machen um wenigstens

an der Erinnerung, an der Vergangenheit zu zehren, und damit/dabei nicht alleine zu sein...

und hat damit Pech, denn diese Art der Verarbeitung ist nun mal überhaupt nichts für sie.

Hilflos und grausam aber... sind sie beide. Und vor allem ist es grausam, dass die Liebe nicht mehr da ist,

dass sie sich nicht samt den unglaublichen Gefühlen festhalten ließ, und dass man,

sofern man wirklich an die Liebe, an die Erfüllung dieser Sehnsüchte glaubt,

irgend etwas falsch gemacht haben muss,

irgendeine furchtbare Behinderung mit sich rumschleppt, die einen zum Unglücksraben macht,

dass man wahrscheinlich aber einfach nur zu doof für das Leben ist.

Auf jeden Fall ist man ein Loser, und ohne Opfer geht es überhaupt nicht weiter.

Bestenfalls hilft die Erfahrung des Verlusts, über das Leid, dem LI, irgendwas dazu zu lernen,

hoffentlich kommt er wieder auf die Beine, kann irgendwann, mit irgendwem, neu anfangen,

aber nun ist er allein – und das wahrlich nicht ohne Bedürfnisse

(für die man dann neue Opfer braucht, denn so allein... naja !).

 

Wenn es ein Verbrechen ist, solche Lieder zu schreiben und zu singen,

dann ist bereits der Grundgedanke, mit dem (nicht nur) ich angefangen habe,

überhaupt Lieder zu schreiben, ein Verbrechen.

Als ich den Georg Danzer kennenlernte und wir stundenlang über alles mögliche redeten,

kam es zu einer Überraschung, denn bei ihm war es genau derselbe Grundgedanke,

genau dasselbe, anfängliche Ziel, das ihn überhaupt dazu brachte, wie bei mir.

Er bekannte das ausdrücklich vor mir, nachdem ich ihm erzählt hatte, wie es bei mir war:


„Liebeslieder in englischer Sprache, mit schönen Melodien, die voller schöner Gefühle sind“ -

 

das war es auch, was er ursprünglich hatte machen wollen.

Ich habe keine Ahnung, ob er das jemals auch vor anderen Leuten „zugegeben“ hat,

ich kann nur versichern, dass ich hier nix über ihn erfinde, wir haben nämlich wirklich

über alles mögliche gesprochen und waren beide dabei kreuzehrlich.

Wir waren wohl beide ähnlich sensible Seelchen, als Kind, und da gab es dann Musik,

die uns auffiel... ein Lied, das einen mehr berührt als es andere tun, und dann noch eins...

und diese Lieder sind dann, wenn man selber welche schreiben will, die ersten „Vorbilder“,

so wie die Leute, die es schafften, solche Lieder zu schreiben, Lieder, die einem selber

in die Seele gingen, die eigenen Gefühle ansprachen und intensivierten, dann fast

zwangsläufig zu Vorbildern werden, vor allem, wenn man noch am Anfang seines Weges steht.

Denn eigentlich möchte man nichts anderes machen, dh, wenn möglich, auch berufsmäßig

mit nichts anderem seine Zeit ausfüllen können, als das, was diese Leute tun...

und dass es für andere, im Ergebnis, denselben Wert hat, haben kann wie für einen selber.

Es geht um gute Gefühle, schöne Gefühle, und damit um die menschliche Empfindungsfähigkeit.

Das schönste, das intensivste, das größte Gefühl... das ist Liebe, also kann es doch eigentlich

gar kein „anderes Thema“ geben, und wenn, dann ist es eins, das damit zusammenhängt,

denn Liebe... gibt es die nicht doch nur für Menschen, die tatsächlich an sie glauben ?

Also ist auch das Thema „Glauben“ ein Wichtiges. Aber letztlich sind die Worte und Geschichten,

die man erzählen kann, ja auch nur Vehikel für Gefühle, die man ausgedrückt haben will,

die man teilen und damit auch in anderen Menschen evozieren möchte,

einfach nur, damit das Leben schön ist, das Leben zusammen schön sein kann

und man selber dazu mit dem wenigen, was man kann, auch etwas beiträgt.

Und weil die Gefühle hier wichtiger sind als die Worte, sind sie auch wichtiger als die Sprache,

denn wieso soll man die Worte unbedingt verstehen müssen ?

 

Diese englischen Lieder, die einen da so sehr berührt hatten, die hat man zunächst ja auch nicht verstanden,

aber war fasziniert vom Klang der (fremden) Sprache (und wollte diese dann allein schon deswegen lernen,

um die Worte dann doch verstehen zu können).

Das war ein Gewinn, kein Verlust, und man verliebt sich dann in etwas, in ein Gefühl,

in ein Lied... und weil man sich in das verliebt hat, möchte man das auch können, möchte man

dasselbe machen. Es ist doch ganz einfach zu verstehen, oder nicht ?

Die Vorbilder sind deshalb Vorbilder, weil sie einem gezeigt haben, wie man etwas GUT macht,

was man selber auch gut machen will. Das ist letztlich das Hauptkriterium, mit dem man sie sich selber aussucht,

denn man ist gewillt, zu lernen, ja, von DENEN möchte man was lernen und

man hat da einen Weg vor sich.

Es ist schön, es macht das Leben schön bzw. ist eins von vielen Dingen, die es schön machen

und macht allein schon deswegen für einen selber einen Sinn.

Hat man ein Ziel erreicht, kann man dann gucken, wie es weitergehen soll,

vielleicht findet man ein Neues, vielleicht macht man immer so weiter,

oder vielleicht wird man auch ganz woanders ankommen, als geplant,

aber man hat einen Weg, und den schlägt man nun ein.

Seltsam, wohin dieser Weg einen führen kann. Seltsam, wo der Georg damals war,

seltsam, wo ich mich zu der Zeit befand, und erst Recht seltsam, dass sich unsere Wege

kreuzen sollten und wir uns so prächtig verstanden haben, dass wir unser Gespräch erst beendeten,

als der Laden, in dem wir saßen, dicht machte und es für beide Zeit war, ins Bett zu kommen...

er im Hotel, ich daheim.

 

Und wenn sie diesen Kommentar auch noch so lange macht, ich muss diese Geschichte hier erzählen, zu „A Summerlove“,

denn abgesehen von der Refrainmelodie zu „The Poor Man's Daughter“ (die ja viel älter ist als das Lied selbst),

handelt es sich bei „A Summerlove“ um das älteste all der eigenen Solostücke, von denen es eine Aufnahme von mir gibt.

Es entstand ungefähr zwei Jahre nach meiner Begegnung mit dem Georg,

also 1987, und ist so ziemlich die Entsprechung genau dessen, was ich ursprünglich habe machen wollen,

weshalb ich mich dann auch automatisch an unser Gespräch erinnerte.

Es kam meinem „Ideal“ nicht nur nahe, es entsprach ihm auch tatsächlich 

(weshalb es danach auch bald zu einer Art temporären Fluch für mich wurde),

aber anno 1985 gab es noch eine Gemeinsamkeit, die wir miteinander teilten, der Georg und ich,

nämlich das, was wir gerade im Moment musikalisch so verfolgten bzw. machen wollten.

Es war wirklich unglaublich aber wahr, aber er, der erfolgreiche Liedermacher,

genauso wie ich, der ich ja damals hauptsächlich mit „Morgenschein“ deutschsprachige Sachen machte,

beide wollten wir zu der Zeit „rocken“, beiden schwebte „so was wie Springsteen oder Bryan Adams,

aber eben auf Deutsch“ vor, beide hatten wir auch diese Gefühle geteilt !

Und „Morgenschein“, das war damals, 1985, für mich dadurch noch immer eine Perspektive,

und blieb erstmal auch dann noch „die Hauptsache“, als ich begonnen hatte, Strassenmusik

zu machen, obwohl es immer schwierig gewesen war mit meinem damaligen Partner.

 

Nur... „In Farbe“, das anvisierte zweite Album, es sollte – trotz aller Qualität ! - nicht das werden,

was es hätte sein können/müssen, denn es fielen zu viele Lieder weg, die ich dafür gemacht hatte.

Vor allem die „Reisser“ mussten dran glauben... ist ja egal, wie die hießen, alles detailliert aufzuzählen

wäre für diesen Kommentar zu viel. Trotz Interesse (und Unterstützung) zweier Leute aus der Plattenindustrie

kam der gewünschte Deal dann nicht zustande, das Album blieb unveröffentlicht,

ich kam – songschreibetechnisch – in eine Krise, und um wieder aus der Krise rauszukommen,

musste ich mich an dem orientieren, womit ich mal angefangen hatte, also: Zu den Wurzeln zurück.

Ich begann wieder, in Englischer Sprache zu schreiben, ich legte den Focus dabei auch wieder mehr

auf die Balladen, aber auf jeden Fall musste ich mich entkrampfen und wieder weg

von den „Deutschen Songs“, denn die waren ja letztlich sowieso immer nur ein Kompromiss für mich gewesen,

um etwas gemeinsam mit eben jenem Partner zu machen und dabei

auch seinen Wünschen zu entsprechen. Rupert ist Rupert, Morgenschein ist Morgenschein (gewesen),

egal, wie viele der Lieder ich dafür (allein) geschrieben hatte.

 

Die Strassenmusik lief sehr erfolgreich, mit „Morgenschein“ ging nichts mehr weiter,

und mein „Morgenschein-Partner“ sah seine Felle davonschwimmen...

also kam es, vor unserer Trennung, zu einem Studio-Projekt namens „Angry Young Hearts“,

mit dem er mir entgegen kommen wollte, um meine Arbeitskraft und Kreativität,

aber, so dreist bin ich heute hier, um das zu behaupten, auch möglichst viel Kontrolle über

mich und mein Leben behalten bzw. zurückgewinnen zu können.

Popmusik sollte das sein, und ich hatte nie was gegen Popmusik, mir ging es nur um gute Lieder.

Die „Angry Young Hearts“ aber, sie waren zum Scheitern verurteilt.

Die besten Lieder, die wir da zusammen probten, wurden bei den Studioaufenthalten

überhaupt nicht aufgenommen, aber zu Tode geprobt hatten wir sie.

Das erste Demo war das Beste, ein einziges Lied (mit ziemlich bescheuertem Text),

das zumindest knallte, das zweite Demo (zwei Lieder) war okay, das dritte aber...

es war die reine Katastrophe, das war überhaupt kein Lied, es war auf Kommerz kalkulierte,

effekthascherische Kacke, deren Produktion in mir allergrößten Unwillen verursachte.

„So etwas ? Nie mehr wieder !“. Das war 1987.

 

Und dann... dann geschah es. Ich sah den Film „The Jazz Singer“ (mit Neil Diamond)

im Fernsehen und hörte sein „Love on the Rocks“.

Ich hörte eine Ballade, die mich anrührte und inspirierte und letztlich wirklich wieder da hin zurückbrachte,

womit ich angefangen hatte, dahin, wo ich eigentlich mal hinwollte...

und ich nahm die Gitarre und schrieb ein Lied, das eigentlich nichts weiter tun sollte,

als ähnliche Gefühle zu evozieren. Ich schrieb „A Summerlove“.

Als ich das auf Papier hatte, war mir sofort klar: „Das ist es. Das ist ein Lied, wie Du es schon immer machen wolltest,

ein Lied, das Du wirklich singen willst, denn irgendwie ist es eine perfekte Ballade."

Klar, die Gefühle, der Text, es ist bloß „großes Theater“ und damit für eine Art „Show“,

obwohl ich natürlich, um die Rolle zu spielen, an eine bestimmte Frau dachte...

aber „A Summerlove“ ging nicht um's reale Leben, es ging nur um Sehnsüchte,

es war eines in einer langen Tradition von „Mann hat gebrochenes Herz und jammert öffentlich“-

Liedern, aber was für eines... so gut wie „Love on the Rocks“, so gut wie „Against All Odds“,

und vor allem... es war kein Kompromiss, denn das war ich.

Ich hatte mich selber wieder gefunden,

und damit auch das, was ich machen will, und nun... nun sollte der Test folgen, ob die „Angry Young Hearts“

und mit denen vielleicht später sogar auch wieder „Morgenschein“, ob die Zusammenarbeit

mit dem damaligen Partner überhaupt noch irgendeine Zukunft für mich/mit mir haben kann.

 

Doch, ich machte es von seiner Reaktion auf dieses Lied abhängig.

Es war sowieso immer schwierig gewesen, menschlich oft eine reine Quälerei,

und durch das letzte Demo war ich vollkommen desillusioniert,

denn so weit hatte ich mich nie wegbewegen wollen von dem, was ich liebe und deswegen für mich auch,

ob Kompromiss oder nicht, eine reale Option darstellt.

Die Demos/Proben neuer Sachen für „Morgenschein“ zuvor, vor allem ein Machwerk namens „Zu Dir“

(ich habe später den Songtitel genommen und zum Spass einen ganz anderen Text geschrieben, auch deshalb, um es vor mir selber

irgendwie wieder gut zu machen, dass ich an diesem anderen „Zu Dir“ überhaupt beteiligt gewesen war !),

das war ja schon meist nur noch Krampf gewesen,

aber so schlimm wie dieses Demo der „Angry Young Hearts“ war nichtmal das.

 

Und ich hatte gerade das perfekte Lied geschrieben.

In der Bibel steht ja, man solle keine „Perlen vor die Säue“ werfen, aber manchmal

weiß man ja nicht, mit was für einem Geschöpf man es zu tun hat bzw. will nicht das Allerschlimmste von ihm glauben,

auch dann nicht, wenn man weiß...

egal. Ich spielte es ihm vor, denn „wenn er das nicht machen will“, also umgehend spielen und so bald wie möglich auch

damit ins Studio, dann war wirklich alles umsonst,

dann hatte es mit mir auch nie so viel zu tun, wie ich wegen meines Einsatzes immer dachte,

dann gab/gibt es nur noch eine Lösung: Trennung.

 

Musste ich ihm das sagen ? Nö, musste ich nicht. Aber nach seiner Reaktion

(„nicht schlecht aber zu altmodisch“, Schublade auf, Lied verschwunden, Rupert „muss das nächste schreiben“ !) 

stand die Trennung definitiv fest, obwohl wir noch ein weiteres Demo machen sollten.

Ich schrieb ein Lied namens „The Reaper“, sinnbildlich für den Tod und das bevorstehende Ende,

und ich wusste, dass dieser Song zwar ein gutes Lied war, aber nicht den nötigen kommerziellen Punch hatte,

um damit einen Plattenvertrag zu ergattern.

Mit „A Summerlove“, altmodisch, wie es war, hätten wir den mMn damals dennoch bekommen,

denn es gab Interesse und damit Leute, die zuhörten.

Und weil es dieses Interesse gab, war ich ja auch gewillt, noch ein weiteres Demo aufzunehmen.

Nur eben keinen Mist mehr. Mich gegen meine Entscheidung zu entscheiden,

das setzte voraus, einen Deal zu bekommen allein durch ein gutes Lied.

Und so blöd bin ich nicht, war ich schon damals nicht, ernsthaft zu glauben,

dass es den Plattenfirmenfritzen genügt, einfach nur ein gutes Lied zu hören.

Nein, es geschah genauso, wie ich gedacht, wie ich es insgeheim geplant hatte:

„The Reaper“, die allerletzte Chance sowohl für die Angry Young Hearts alsauch die bescheuerten Plattenfirmen,

war dann das Lied, auf das er und ich uns einigen konnten für's letzte Demo,

den „allerletzten Versuch“, denn dass ich mich sonst trennen würde, das hatte ich ihm gesagt,

so fair bin ich wenigstens gewesen.

 

Wir waren uns ja über das Lied einig gewesen, also kann mir niemand vorwerfen, dass

ich es machen wollte, es führte zum zweitbesten Demo der Angry Young Hearts,

und das war immerhin etwas, was man sich anhören konnte, ohne sich dafür zu schämen.

Aber selbstverständlich war's der Plattenfirma zu harmlos, zu nett, ein

Sensenmann, der nicht mit voller Wucht zuschlug... aber dennoch gründliche Arbeit leistete,

denn das war's, seit dem bin ich Solokünstler, 100 Prozent,

und das bleibe ich auch. Klar schließt das keine Zusammenarbeit mit anderen Musikern aus,

aber... es ist meine Musik, es ist meine Verantwortung und mein Name,

es wird gemacht was und wie ich es will und ergo...

sollte ich die Leute, mit denen ich dann zusammenarbeite, auch für die Arbeit entsprechend

bezahlen (können), die Illusion einer Band, mit der ich andere Leute ausnützen könnte,

aufzubauen, halte ich für unkoscher, wenn die Band nichts anderes sein soll als eine,

meine Begleitband – und wenn ich mir eine solche nicht leisten kann, dann mache ich es

lieber ganz alleine.

 

Und „A Summerlove“ war der Anfgang des Neuanfangs.

Es passte zu den Coverversionen, die ich auf der Strasse sang, und so

führte ich den Songwriter Rupert mit dem Strassenmusiker Rupert dann zusammen.

Allein deswegen schon ist es für mich ein ungeheuer wichtiges Lied. Aber auch, weil die Leute es sofort liebten.

Denn die Reaktionen waren unglaublich damals. Ich erinnere mich an die Claudia,

die konnte gar nicht genug bekommen von diesem Lied, allein schon ihretwegen musste ich es immer wieder singen !

Ich nahm also, für den Neuanfang,

„A Summerlove“ mit, und eigentlich hätte ich „ihm“

alles vorausgegangene gelassen, aber zwei weitere Lieder, die wir nur geprobt hatten (und Anfangs auch den „Reaper“,

aber der geriet schnell in Vergessenheit, weil da viel besseres folgen sollte),

die beanspruche ich seither auch für mich... alle Änderungen,

die damals von ihm gemacht worden waren,

zurückgenommen, sind auch „Out of the Dangerzone“ und „Lover in a Mad World“

ganz alleine meine Lieder, er hatte sie ja nicht aufnehmen wollen sondern sich für deutlich Schwächeres entschieden...

ergo singe ich sie auch, wann immer ich drauf Lust habe.

 

Aber ich muss noch etwas zu „A Summerlove“ erzählen. Denn es handelt sich dabei auch um eins der wenigen Lieder

aus der Zeit vor meinem Nervenzusammenbruch (1989), die ich wieder singe.

Danach war's zunächst erstmal unmöglich, weil ich die Gefühle dazu gar nicht mehr hatte,

meine Stimme erst wieder finden musste und erneut einen Neuansatz brauchte.

Und was das Songwriting betraf, war es eben nicht nur ein Segen sondern auch ein Fluch,

etwas geschaffen zu haben, das einem Ideal entsprach. Noch vor dem Nervenzusammenbruch gelang mir zwar noch einiges,

was ich genauso liebe, doch unbewusst begann ich,

dem erreichten Ideal hinterher zu laufen und dasselbe Lied nochmal und nochmal schreiben zu wollen.

Ungefähr so, wie Chris de Burgh musikalisch seine „Lady in Red“ immer wieder

zitierte ("Suddenly Love" ist hier besonders hervorzuheben, auch, weil es echt schön ist...

aber man kommt so in Nullkommanix in einer kreativen Sackgasse an, und Chris verlor mich dann schon bald).

Es ändert gar nix an meiner Liebe zu „A Summerlove“, aber ich brauchte davon Abstand aus vielen verschiedenen Gründen,

weshalb ich eigentlich ganz froh bin, dass es keine frühe Aufnahme davon gibt, die es damals (davon bin ich überzeugt !)

zum „Hit“ gemacht hätte, denn das hätte bedeutet,

dass ich es immer wieder spielen muss... für mein Publikum.

 

Die Claudia hatte Freiburg verlassen und mein Publikum war zufrieden auch ohne dieses Lied,

mir genügte es, mich beim „Erwartungen erfüllen“ zumindest durch „Lady in Red“ zu quälen

(das darf man nicht falsch verstehen, ich hätte das nie gesungen wenn ich's nicht lieben würde,

aber genau dieser Song vom Chris de Burgh wurde dann auch so sehr mit mir als Strassenmusiker verbunden,

dass er irgendwann zur Bürde wurde – das ging dann von Liebe zu Hass und wieder zurück,

abhängig von meinem jeweiligen Zustand !), „A Summerlove“ würde ich, wie einiges andere aus der Zeit vor 1989,

irgendwann wieder singen, wenn ich mich dazu bereit fühle.

 

Und das war dann 2011, bei diesem Auftritt, von dem auch die Aufnahme von „The Poor Man's Daughter“ stammt.

Und es war wieder... wunderbar. Klar, ich habe nicht mehr dieselbe Power in der Stimme wie vor '89,

das ist aber auch nicht nötig, aber als ich es dann endlich wieder gesungen habe, da wusste ich, es war höchste Zeit.

Es ist eben, Gejammer hin, Gejammer her, ein perfektes Lied, eine perfekte Ballade,

das Erreichen eines Ziels (von längst mehreren) auf meinem Weg als

Liedschreiber und Balladier, genauso gut wie „Love on the Rocks“ von Neil, „Against All Odds“ von Phil,

„The Lady in Red“ vom Chris... und ich bin stolz drauf wie Oskar.

Wenn das Betrüger sind, dann bin ich auch einer, wenn das Fake-Gefühle sind, dann steh ich auch auf solche,

denn bei mir sind sie echt, ich kann sie (wieder) fühlen und ich glaube auch noch immer an die Liebe !

Klar habe ich die Overdubs (Piano etc) dann zu Hause gemacht, wobei sich ein kleiner „Buzz“ ergab,

ein leises Brummen, aber mich stört das nicht. Und klar, man kann es sicher noch besser machen...

nicht den Song, aber die Interpretation/das Arrangement.

Vielleicht war es 1987 am besten, gesungen vom jungen und kraftstrotzenden Rupert.

Aber das war noch nicht der Künstler und Liedschreiber von dem Kaliber, das ich heute habe/bin,

denn heute bin ich (auch weil sich Prioritäten verschoben haben und die Worte mir längst viel wichtiger sind als damals)

ein viel, viel besserer Texter und das, was ich mache, hat eine größere Bandbreite (inkl. Tiefe)/Vielfalt,

als ich es mir damals hätte erträumen können.

Aber damals war das ein Mann am (neu-) Anfang seines Weges, der dabei ganz bei sich selber

(und dem, was er liebt) angekommen war, und das war - für so einen Anfang ! - wirklich eine ganze Menge !

 

 

Übersetzung

 

Die Liebe eines Sommers

(A Summerlove)

 

Ein Sommer der Liebe... voll der Leidenschaft

Wir tauchten fort

hinein in die Dunkelheit in unseren Köpfen

und unsere Lippen waren warm

unsere Herzen brannten in der Flamme

der Flamme, die wir zuvor gesucht hatten

doch die so schwer zu finden war für uns

 

Ein Sommer der Liebe in Venedig

Wir hörten nur das Wasser

und die Lieder in unserer Barke

und ich hab mich festgehalten an den Sehnsüchten,

die ich so lange in meinem Herzen versteckt gehalten hatte

und die einzig Du mir erfüllen konntest

 

Refrain:

Also höre mir jetzt zu

versuch doch wenigstens, zu verstehen

ich kann nicht zusehen, wie Du mich verlässt,

ehe Du nicht zumindest weißt, was Du da in Deinen Händen hältst

Du bist alles, was ich jemals wirklich besaß

alles, was ich jemals haben will

alles, was ich wirklich brauche

obwohl dieser Sommer vorüber ist

 

Ein Sommer der Liebe voller Leidenschaft

Wie konnte es nur dazu kommen, dass wir diese Welle verlieren sollten,

die uns die ganze Zeit über so nahe aneinander hielt ?

Ich war ein Narr, daran zu glauben, dass dieser Sommer nicht enden müsste

und noch immer hoffe ich auf eine Verlängerung...

 

Refrain:

 

Ich war ein Narr, daran zu glauben, dass es mit uns nicht enden müsste

und noch immer hoffe ich auf eine Verlängerung...

obwohl der Sommer vorüber ist.

 

Originaltext: Rupert 1987

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26. Juni 2017

 

6. Kiss You 

https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9262392-kiss-you--words--music-rupert-

 

2001 in einer Bar in Freiburg, ich sehe eine wunderschöne Frau beim Austausch von Zärtlichkeiten mit einer anderen

und denke „Was für ein Verlust für die Männerwelt!“...

den Song habe ich unmittelbar darauf verfasst, Text und Melodie entstanden zusammen,

auch wenn er erscheint wie ein nachträglich vertontes Gedicht, da er lyrisch ganz sicher zu meinen Allerbesten gehört.

Der Grundgedanke war, dass manche Frauen sich dem eigenen Geschlecht zuwenden, weil sie von Männern verletzt wurden

und einfach Angst haben, dass die sich aus der Hand geben... kein Wunder.

„Kiss You“ ist deshalb nichts Anderes

als der Versuch eines Mannes, neues Vertrauen herzustellen, in dem er zeigt, dass er sich doch beherrschen kann...

(dass ein Mann sich doch beherrschen kann)...

und dass eine Frau, obwohl es nicht die Regel ist, auch bei Männern die Zärtlichkeit finden kann,

die sie bei ihresgleichen sucht.

Die „Niederlage“, aus der „ein Fest“ gemacht werden soll, ist nichts anderes als der Sieg der Natur,

wenn/sobald die Frau erkennt, dass sie einen Mann braucht und nicht vor sich selbst flüchten kann.

Ich war (und bin) sehr stolz auf dieses Stück erotische Poesie, nur...

„wenn Du nicht die Eier hast, dieses Angebot zu machen, Rupert, dann bist Du ein elendiger Betrüger,

wenn Du dieses Lied singst“... sagte ich mir.

Ja, hier war und blieb ich streng, viel strenger als ich's bei "A Summerlove" und so Sachen bin.

Also ging ich ein paar Tage später mit dem Songtext wieder in diese Bar, um die Frau zu finden,

die mich dazu inspiriert hatte und... nun, was dann geschah, geht niemanden etwas an.

Jedenfalls erlaube ich mir seither, das Lied zu singen, weil ich die Eier dazu habe, und das wunderschöne Mädchen

hatte kurz darauf wieder einen Geliebten und Freund...

Experiment geglückt !

 

Genauso wie der Song, der für mich endgültig einen „Durchbruch“ darstellte hin zu der einfachen Magie,

die ich an z. B. Marc Bolan (T. Rex) so faszinierend finde, und die so schwer zu kreieren ist.

2001 wollte ich genau so etwas für „Good“ (siehe Kommentar zu

„Son Without a Father“ !) machen,

vielleicht auch, weil ich langsam aber sicher

der hyperkomplexen Schinken a la „Schooldays“ beim Schreiben müde wurde,

klar, aber sicher auch, um das geplante Album

im positiven Sinne kommerzieller zu machen.

Und wieder hatte ich als Songwriter ein Ziel verfolgt und,

mit einem, diesem Lied, das gute Gefühl, tatsächlich dort

„angekommen“ zu sein,

nach vielen Jahren „daraufhinarbeiten“ und so manchem Höllengang –

mein Gefühl sollte mich nicht täuschen, denn seither geht es mir viel leichter von der Hand, fast so,

als wäre ich wieder der Junge, der, von Klang und Melodie fasziniert, damit gerade angefangen hat !

Auch bei diesem Lied scherte ich mich beim Schreiben nicht

darum, ob und wie ich es alleine zur akustischen Gitarre „bringen“ könnte,

aber... das war dann einfach, denn alles, was es dazu brauchte,

war ein Groove ähnlich wie der von U2's „One“.

Tja, und auf meine Overdubs bin ich ganz besonders stolz,

denn die – inklusive einem Vorspiel, das mir im Nachhinein dazu einfiel,

und mich sehr an Woolly erinnert ! -

verstärken die Stimmung, die ohnehin bei jenem Auftritt herrschte,

genau so, wie es alles bestens zum Lied passt...

nein, die „Vision“, die ich beim Schreiben hatte,

könnte dies hier nicht mehr „verbessern“,

das ist – für meinen Geschmack – geradezu optimal geworden.

 

Der Song ist also von 2001, die originale Aufnahme (Gitarre/Gesang)

stammt dann aber von 2004,

von einem wirklich ganz besonderen, einem Ausnahmekonzert

bei einem evangelischen Gemeindefest.

Ich sah gerade nach dem Datum – und es war genau heute vor 13 Jahren !

Was für ein Zufall... (und wie rasend schnell doch die Zeit vergeht).

Die Stimmung dort an dem Abend war unglaublich,

die Zeit schien mehr als nur ein Mal still zu stehen,

und dann konnte man den Moment in seiner unwiederbringlichen Magie

geradezu anfassen,

als stünde er in der sommerlich schwülen Luft.

Die Leute hörten wirklich zu !

Und das, obwohl gegessen und getrunken wurde

und auch ein paar Gespräche stattfanden.

Kinder tollten auch ein paar herum,

und trotzdem strengte es mich nicht zu sehr an,

weil sich aus all den kleinen Details

ein in sich harmonisches Klangbild ergab.

Ich denke oft und gerne daran zurück !

 

Statt auf einer Bühne hatte man mich, auf einer Ebene mit den Gästen,

vor ihnen zwischen 2 „Schwedenfeuern“ platziert,

und manchmal hört man auf der Aufnahme auch das brennende Holz

knistern... und ich, ich singe von den „Feuern der Hölle“

und von „Leuchtfeuern am Strand“...

man könnte meinen, ich hatte den Song spontan deswegen gespielt

(von den Feuern beim Fest erfuhr ich erst, als ich dort ankam !),

aber ich hatte ihn bereits fest auf der geplanten Setlist,

weil es mich sehr reizte, etwas derart Erotisches bei einem Kirchenfest zu machen,

genauso, wie es mich reizte, Lennon's „Imagine“ (...no religion!) zu singen,

was ich natürlich dann auch machte...

Naja, der Conny Wecker übertraf diesen Wagemut ja unlängst,

als er in katholischen Kirchen musikalisch seine „Revolution“ ausrief ;-) !

Allein dafür muss man ihn ja lieben, oder ?

Und die Tatsache, dass das möglich war, sie spricht für eine durchaus

positive Entwicklung dieser Institution,

aber vielleicht hat ja nur jemand nicht genug aufgepasst

und muss sich jetzt zur Strafe irgendwo in einer Klosterzelle selber züchtigen...

Ja klar, ich mache Spass, auch uA die Riesenmaracuja im vorherigen Kommentar

war ein solcher, aber weiß man es ?

 

Wissen wollen ist immer gefährlich, da hat die Bibel durchaus (mal wieder) Recht,

und irgendwie bezieht auch „Kiss You“ eine Menge von seiner Magie

und Spannung aus der Gefahr,

die, für das LI jedenfalls, auch die Gefahr des „Wissen wollens“ ist...

es/er behauptet da ja eine ganze Menge,

und das über eine Frau, die er keinesfalls kennt

sondern nur beobachtet und beim Betrachten erspürt hat.

Könnte alles falsch sein, und außerdem könnte es sein,

dass er – bei der Annahme seines Angebots -

seine Ankündigung dann doch nicht wahr macht,

dass er sprichwörtlich versagt, weil er der Bergierde erliegt...

was ja sehr schnell geschehen ist, man denke nur allein schon an die Gerüche...

also will er's wohl wissen !

Jedenfalls wäre es sehr dreist von mir zu sagen,

ich hätte es tatsächlich schon gewusst,

als ich es geschrieben habe.

Keine Angst, ich spiele zwar mit beim Spiel des Lebens,

erzähle auch immer mal wieder etwas von „meinem Spiel“,

aber keinesfalls mache ich regelmäßig solche Spielchen,

die ja ein Spiel mit dem Feuer sind (und bleiben).

Nein, dies geschah einzig im Dienst der Kunst,

die hier wirklich etwas für richtige Genießer ist,

die der Sinnlichkeit zugetan sind,

und war /wurde dann eben ein Teil derselben.

Es ist als solcher eher eine gelungene Ausnahme geblieben,

ganz genauso wie dann später dieser Auftritt.

Ich sollte dort nicht wieder spielen, das lag aber nicht an mir

und auch nicht am Publikum, sondern daran,

dass es in jener Pfarrei dann einen Umbruch gab,

einen neuen Pfarrer und ein neues Team,

und die hatten dann für die künftige Gestaltung der Gemeindefeste

wiederum ihre ganz eigenen Vorstellungen.

So aber blieb dieser Abend erst Recht etwas Besonderes !

 

Übersetzung

 

Dich küssen 

(Kiss You)

 

Deine Augen funkeln einem Regenschauer gleich

blicken in die Tiefe und streunen in die Weite

Dorthin, wo verängstigte Frauen sich Trost spenden

beim Versuch, sich gegenseitig das Herz zu retten

mit einer Art saftiger und süßlicher Erwartung

der man um so vieles leichter trauen kann

so wie einer Kette, die zu locker ist, um zu fordern

ein Versprechen von nie endender Zärtlichkeit und Lust

 

Die Feuer der Hölle, sie brennen heller

als jedes Leuchtfeuer am Strand...

das Du gezündet hast, um Dein Verlangen zu zügeln...

doch immer bleiben sie in Deiner Reichweite:

Diese Funken, der Rauch blanker Verführung

Der Geruch des Fleisches, welches Du verbrannt...

...sie fühlten sich so stark, jedoch ihr Schutz...

gänzlich entschwunden, ehe sie hätten lernen können

 

Refrain:

Und Du... stehst immer dazwischen,

hier das, was Du willst, dort, das, was Du brauchst

und wonach Dein Herz verlangt...

der Mond wird der Sonne zur Witwe,

wenn keine Männer mehr kommen, Dich zu umwerben,

und keine mehr bleiben, um sie zu ignorieren...

 

Aber, hey, heute Abend will ich Dich küssen...

An allen Stellen, an denen Du magst...

aber sobald Du nur „STOP!“ sagst, werde ich damit

aufhören und verschwinden

denn um Dich festzuhalten brauchst Du mich nicht.

Und ich brauche nicht mehr als das, was ich sage

Und ich werde nicht mehr tun, als das, was ich brauche

Deshalb tu Dir selbst den kleinen Gefallen

und mach ein Fest aus Deiner Niederlage

 

Refrain:

 

Aber, hey, heute Abend will ich Dich küssen...

Dich küssen... (Ja, NUR das !)

Siehst Du ?

Ich will Dich lediglich küssen...

Dich küssen...

ich küsse Dich !

 

Originaltext: Rupert 2001

 

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28. Juni 2017

 

7. Since I First Saw the Moon 

https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9263243-since-i-first-saw-moon--words-music

 

Eigentlich will ich zum Inhalt dieses Lieds nicht viele Worte machen,

es müsste sich nämlich „von selbst erklären“,

da ich hier tatsächlich über mich selbst und nur über mich selbst singe -

es klingt ja fast schon wie eine „Entschuldigung“,

auf jeden Fall aber ist es eine Selbstbehauptung wider alle Feme,

mit der man mich jahrelang verfolgte.

Zwecklos... erstens war das immer falsch,

zweitens ist so etwas Unrecht,

drittens kriegt man mich damit ja doch nicht klein,

man könnte nämlich genauso gut versuchen,

Ebbe und Flut abzuschaffen bzw. zu kontrollieren.

Ich möchte dazu den Cat Stevens, unübersetzt, zitieren:

„Man may live, man may die, searching for the question why,

but if he tries to rule the sky he must fall“

(Tuesday's Dead).

 

„Since I First Saw the Moon“,

das Bekenntnis, ein „Mondkind“ zu sein und damit

unter des Mondes' Macht zu stehen,

ist gleichzeitig natürlich eine Liebeserklärung an die Liebe selbst,

da der Mond ja ein Symbol der Liebenden ist

(eigentlich der Geliebten – aber Deutsche Sprach bescheuerte Sprach,

müsste heißen die Mond, heisst aber bei uns der Mond),

denn für mich gibt es nichts Wichtigeres im Leben als die Liebe.

Auf jeden Fall geht es nicht um einen Menschen,

der den Mond als erster entdeckt hat (oder dass ich mir einbilde,

ich wäre derselbe), und so wurde das allen Ernstes auch schon rezipiert :o !

Besser man begreift es als „Ja“ zum Menschsein in Form einer

Annahme der eigenen Existenz als Geschöpf

innerhalb einer größeren Schöpfung,

deren unbegreiflicher Schönheit man betrachtenderweise erliegt...

bzw. von deren Naturgewalt man erschüttert und, manchmal, auch zurechtgestutzt wird.

Das deutet gewiss auch, für den gläubigen Menschen,

auf ihren „Schöpfer“ hin, auch für mich tut es das,

aber man muss kein gläubiger Mensch sein,

um dieses Lied und damit auch seinen Schreiber

im Grundsatz zu verstehen (und auch als Mitgeschöpf anzunehmen).

Man kann auch dann sich selbst darin sehen,

wenn man keinen Gottesglauben hat,

allerdings muss man dann zumindest kennen, wie es ist,

wenn die Leute vor einem Angst haben,

nur weil man irgendwie „anders“ zu sein scheint aber trotzdem lebt

(wahrscheinlich sind sie erregt worden und können nicht damit umgehen !)

und wie schnell man so zur Projektionsfläche für alle ihre eigenen Unzulänglichkeiten

und damit zum Sündenbock gemacht wird.

Es ist Eifersucht auf das Leben, die bis hin zum Neid geht, sowie

Angst vor den eigenen Gefühlen, die bis hinein in den Hass geht...

Und das mit dem "Gottesglauben" (da gibt es später noch mehr als ein Lied,

das ich hier kommentieren werde) ist der einzige Abstrich, den ich gemacht habe,

denn ich habe nicht über meinen Gottesglauben geschrieben,

damit auch andere Menschen sich identifizieren können,

ansonsten ist es wohl wirklich mein persönlichstes Lied.

 

Es entstand im Jahr 2002, als ich noch am Schreiben für das Album „Good“ war,

aber erstmal nicht mehr weiterkam.

Quantitativ hatte ich genug gute Lieder für ein Album zusammen,

aber ihre Gesamtheit ergab für mich noch kein rundes Bild...

ich war unzufrieden, und allein das ursprüngliche „Schreibkonzept“

(siehe Kommentar zu „Son Without a Father“)

schien mir nicht zu helfen,

ich musste seltsamerweise, um zusätzlich noch die Lieder

zu schreiben, die dem Ganzen fehlten,

noch einen Schritt weiter weg von mir selbst machen.

Dass ausgerechnet dabei dann mein „persönlichstes Lied“ entstanden ist,

es ist bis heute nicht wirklich für mich zu fassen,

denn ich stand quasi „neben mir selbst“.

Ironie des Schicksals ? Oder schreibt man so etwas leichter

wenn man sich dabei sagen kann „hat ja nix mit Dir zu tun“ ?

Im Nachhinein scheint es mir so.

 

Ich machte mir also neue, zusätzliche Vorgaben.

Völlige Entkrampfung war das Ziel, auch das „Unterschreiten“ meiner Ansprüche

(sowie das Überschreiten stilistischer Grenzen zu Genres,

die ich nicht in mein Oeuvre aufzunehmen bereit war)

war erlaubt.

Denn nun spielte es nicht nur keine Rolle,

ob ich das alleine zur Gitarre interpretieren kann oder nicht,

nun stellte ich mir vor, die Lieder überhaupt nicht „für mich selbst“

zu schreiben.

Ich nahm mir vor, jeden Tag zu einer gewissen Uhrzeit aufzustehen,

und dann mindestens 2 Stunden lang zu schreiben, egal, was dabei rauskommt.

So 2 Wochen lang sollte ich das dann durchhalten,

obwohl ich mich dabei wie ein Buchhalter fühlte...

und natürlich klang so Manches, was dabei rauskam, auch danach

(aber eben nicht alles !):

„Du machst jetzt Deinen Job, mehr ist nicht verlangt.

Wenn Du nur Mist machst, kannst Du dann Dich selber entlassen !“.

Ich stellte mir desweiteren vor, dass ich gar nicht der Interpret sei(n soll),

sondern dass andere Menschen diese Lieder singen würden/sollen.

Was würde ich anderen Leuten von mir zum singen anbieten ?

Sachen, die mir gar nicht „heilig sein“ brauchen,

natürlich.

Wie klingt es, was kommt dabei heraus, wenn ich wie ein Auftragsschreiber arbeite bzw.

eine Distanz herstelle zu mir selbst,

da ich die Lieder ja sowieso nicht singen soll/muss ?

 

Das war ein weiteres Experiment.

Es ging dabei letztlich nur darum, zu erfahren, was dabei herauskommt,

und ob das ein oder andere Lied dann doch tatsächlich „gut genug für mich“ wäre,

denn "Minderwertiges" zu schaffen, um es zum Kauf anzubieten... es ist ja auch nicht mein Ding.

"Since I First Saw the Moon" war aber alles andere als "minderwertig".

Auch „Mysteries“ und „Meeting at Barney's“ sind in dieser seltsamen Phase entstanden,

unterm Strich blieben damit drei Songs über, welche ich dann fürs Konzept von „Good“ verwendete.

„Since I First Saw the Moon“ und „Mysteries“ sind sogar der „Rahmen“,

Eröffnungslied und Abschluss,

und vor allem diese 2 Lieder machten die (bis heute nicht produzierte) Platte

dann wirklich „rund“,

während „Meeting at Barney's“ meine Antwort an alle Hörer war,

denen in meinem Repertoire bisher der „Blues“ fehlte.

Aber dazu dann mehr im Extrakommentar zu diesem Song...

 

Ich liebte „Since I First Saw the Moon“ vom ersten Moment an...

von wegen „mir nicht heilig“... von wegen „unter meinen Ansprüchen drunter“...

und schon gar nicht: „kannst ja jemandem anders anbieten“...

viel zu gut dafür, gebe ich nicht her... ist meins.

Es hat einen Refrain, der, nach den

etwas raueren, dem Blues verwandten

(und von der Gesangslinie her nicht sonderlich melodischen) Strophen,

einen melodischen Climax darstellt, der für mich unwiderstehlich ist...

Robin Gibb von den Bee Gees hätte gesagt: „Das ist ein Killer-Chorus“.

Und es klingt wirklich absolut neu, wie noch nie dagewesen,

während es gleichzeitig ins Ohr geht wie selten was.

Die Strophen arbeiten nur auf diesen Climax hin,

um ihn noch gewaltiger zu machen,

auch deshalb habe ich mich in ihnen noch zurückgehalten,

obwohl das Arrangement (Live-Aufnahme von 2005)

mit der sich wiederholenden Streichermelodie ihnen dann doch das gibt,

was ihnen ursprünglich „fehlte“.

Wenn man aber auf die Gesangsmelodie alleine achtet, so meint man fast,

mir wäre gar keine richtige eingefallen,

ich würde das nur „shouten“, als wäre mir plötzlich jede Melodieführung egal,

solange nur das „Gefühl“ stimmt (deshalb: „dem Blues verwandt“ !).

Alles Absicht.

 

Und sowas von sauschwer, alleine zur Gitarre zu bringen, dass ich fast daran verzweifelte,

nachdem ich das Lied fertig geschrieben hatte und so begeistert davon war,

dass ich es unbedingt selber machen musste.

Eigentlich fing die Arbeit erst damit richtig an,

denn ich änderte im Lauf der Jahre die Tonart zig-mal,

probierte alle möglichen Griffarten auf verschiedensten Bünden aus,

und immer „fehlte zu viel“,

das Arrangement im meinem Kopf, es ließ sich einfach nicht übertragen auf

bzw. abgespeckt allein spielen mit der akustischen Gitarre.

2005 hatte ich dann, nach endlosen Stunden des Rumfrickelns,

wenigstens eine Version,

die einzige, die einigermaßen funktionierte,

und diese nenne ich „Schrammelversion“.

Mit der konnte ich zwar auch nicht zufrieden sein,

aber das Lied wenigstens (endlich !) auch mal live vorstellen,

obwohl die Zuhörer so nicht mal im Ansatz zu hören bekamen,

wie ich es mir eigentlich vorstelle.

Es braucht eine Band, es passiert einfach zu viel in meinem Kopf,

was man nicht hören kann...

und es kann einen Gitarristen außerdem einfach nicht befriedigen,

derart rumzuschrammeln,

als hätte er keine Kontrolle mehr über seine rechte Hand...

 

Nun, der Witz ist ja, dass mir das heute, mit all den Overdubs,

sogar mit dem Geschrammel richtig gut gefällt.

Aber das liegt nur an dem, was ich von der „Vision“ des gewünschten/geplanten Arrangements in der Lage war,

dann doch zusätzlich drauf zu spielen,

sodass dieses Schrammeln nicht mehr so im Vordergrund steht...

und vor allem nicht alleine mit der Stimme bleibt.

Innerhalb dieses Kontextes aber setzt das „Schrammeln“ der Gitarre

„zufällig“ Akzente, die gar nicht geplant waren,

aber das Lied gar noch interessanter machen.

 

Aber die Overdubs draufspielen... es war die Hölle, denn ich MUSSTE

„etwas Schlagzeug“ machen, wenn auch nur andeutungsweise.

Jeder, der weiß, wie schwer es ist, so etwas im Nachhinein drauf zu machen,

den Timing-Schwankungen zu folgen etc...

der weiß auch, wieso das verd... Schlagzeug so amateurhaft klingt,

als hätte es Derek Longmuir von den Bay City Rollers live gespielt.

Es konnte nicht perfekt sein, es sollte nur andeuten, dass es sich hier

ganz bestimmt nicht um eine meiner vielen, elegischen Balladen handelt,

sondern dass dieses Lied „Bumm“ machen soll.

Durch das nun zugrunde liegende Schrammeln

allerdings wurde der holprige Groove nun mehr „laid back“,

was zwar komischerweise trotzdem einen Drive ergibt,

aber so nichts mehr zu tun hat mit meiner ursprünglichen „Vision“.

 

Ach... es ist eben schwer, mit selbstgesetzten Limitationen zu arbeiten...

man bedenke, dass ursprünglich ja nichtmal ich selber der Interpret des Lieds

habe sein sollen...

und dass ich es dann bloß machen wollte, weil ich so begeistert davon war,

weil ich sofort merkte, wie besonders, wie „special“ das ist

(ich bin ja immer auf der Suche nach „something special“)...

und was außerdem für ein Hitpotential da drin steckt

(ich „brauche“ ja einen...

mindestens... oder einen Sechser im Lotto... oder eine reiche Witwe

die mich für meine Liebesdienste fürstlich entlohnt... irgendsowas

stellt sich so arbeitsscheues Künstlergesindel ja immer vor ;-) !).

Und weil der Text doch tatsächlich alle Distanz zu mir als Person aufhebt.

 

Gut, als ich den geschrieben habe, dachte ich, dass die Sache mit dem „... schon wieder verliebt“

nicht nur maßlos übertrieben sei, sondern glatt gelogen, weil ich mich zumindest viele Jahre lang überhaupt nicht verliebte,

und sah darin das bezweckte „fremde Element“... aber dann merkte ich (!) , dass es ja um den Mond geht

und dass genau das die allerbeste Erklärung dafür ist, wieso/dass ich mich so selten verliebe:

Ich bin eben in den Mond und damit in die Liebe selbst verliebt !

Es war gar nicht so geplant, aber letztlich ist

„Since I first saw the Moon” nichts Anderes geworden als „Rupert`s Stinkefinger” :

“Beklag Dich über was Du willst und bei wem Du willst,

Du hast keine Chance, ich bin eben wie ich bin und wenn jemand Schuld hat, dann ist es der Mond !“

Und ich liebe den Song, oh ja, inklusive der kurzen aber sehr anspruchsvollen Bridge

vor dem letzten Refrain, und ich hab ihn mir quasi dann sofort einverleibt,

ich identifiziere mich so sehr damit,

dass ich mal meinem Blutsbruder sagte:

„Wer das als Favoriten nennt, der steht nicht nur auf meine Musik, der steht auf mich persönlich, denn DAS BIN ICH !“

Wie war das nochmal ?`Ich wollte "nicht viele Worte über den Inhalt" machen ?  Oh jeeeee...

erst hab ich mich verkünstelt, dann hab ich es (aus einem alten Kommentar übernommen) vereinfacht,

ich befürchte, dass auch das alles nix bringt wenn man den Text nicht so schon versteht...

also genug gelabert, hier kommt die

 

Übersetzung:

 

Seit ich das erste Mal den Mond sah 

(Since I First Saw the Moon)

 

Irgendjemand versucht ständig, mir Schuldgefühle in den Kopf zu flößen

Naja, ich weiß, ich bin ein Mensch, also hat's wahrscheinlich mit der Wahrheit zu tun

Es gibt (doch tatsächlich) Leute, die rumrennen und anderen Leuten erzählen, ich sei verrückt... verrückt...

*berichte es der Polizei, nur um festzustellen, dass sie da gar nichts tun können...

 

Refrain:

Ich bin eben nun mal der Mann, der ich bin...

und zwar, seit ich das erste Mal den Mond ansah

Diese meine Liebe ist nun mal ein Gigant...

seit ich das erste Mal den Mond sah

(Bin ich nun) ein Wahnsinniger oder ein Genie ?

Urteile über mich bloß nicht zu früh !

Ich gehe eben in die Extreme

…schon seit ich das erste Mal den Mond sah !

 

Man hat mich schon des Diebstahls beschuldigt,

man bezichtigte mich auch der Lüge... Lüge...

Warum, das weiß ich wirklich nicht, aber so lief das schon immer...

Und manche glauben im Ernst, ich sei ein Teufel,

und ständig nimmt ihnen jemand ihren Stuss ab... nimmt ihnen das ab...

doch mit dem hab' ich keinen Vertrag,

durch meinen Kuss ist bisher noch Keiner ausgeliefert worden

 

Refrain:

 

Als ich das erste Mal den Mond sah, erkannte ich, dass ich nichts als Liebe brauche

Als ich das erste mal den Mond sah, da hat's mich doch fast von den Füßen gehauen

Und ich kann da gar nichts machen, nein, wirklich nicht...

ich brauch bloß hinzusehen und, schwupp, ich bin schon wieder verliebt...

 

Refrain:

 

Originaltext: Rupert 2002

* Kann man doppeldeutig verstehen:

a) (mit einem gedachten „Ich“): Die Polizei kann mir nicht helfen gegen den Rufmord

aber genauso b):

Die Polizei kann gegen diesen „Verrückten“ (mich) nix machen

(so lange er sich an die Gesetze hält !).

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29. Juni 2017

 

8. Have Mercy On the Sinner

https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9260912-have-mercy-on-sinner--words-music

 

1989 war das Jahr meines Nervenzusammenbruchs...

es hatte kaum angefangen, als es mich traf.

Um meinem Leben wenigstens eine Struktur zu verleihen,

an der ich mich festhalten konnte,

begann ich, im Einzelhandel zu arbeiten.

Ich fühlte mich einfach schrecklich,

zu jedem einzelnen Schritt, vom Aufstehen bis zum "ins Bett-Gehen",

zu jeder auch noch so kleinen Aktivität musste ich mich zwingen,

aber es half.

Von meiner Stimme bzw. Stimmkraft war nur noch ein Rest übrig,

die innere Gefühlswelt ein Chaos aus Schmerz und Dumpfheit,

das einzige, was noch halbwegs funktionierte,

war mein Verstand...

und von meiner Persönlichkeit war nicht mehr viel übrig ausser

dem Willen, nicht aufzugeben, zu kämpfen,

irgendwie wieder aus diesem Zustand herauszukommen,

sollte es auch noch so schwer sein,

noch so lange dauern.

Ich musste erstmal begreifen, was da geschah,

mit mir geschehen war,

und warum.

Es war unglaublich schnell gegangen,

als hätte irgendetwas von einem Tag zum anderen

alles Leben aus mir herausgesaugt,

jedenfalls nahm ich mich nur noch als Schatten meiner selbst wahr,

eine positive, innere Wahrnehmung meiner selbst bzw.

eine Verbindung zum Leben war nicht mehr da.

Für einen Mystiker die reine Katastrophe:

Als sei ich „abgeschnitten“ worden von der Kraftquelle,

aus der ich zehrte,

keinerlei Energiefluss über den Solar Plexus,

kam ich mir vor wie ein Zombie.

 

Viele Lieder, vor allem die eigenen, konnte ich zunächst gar nicht mehr singen,

und falls doch, fand ich es einfach furchtbar,

denn die Gefühle dazu waren einfach nicht mehr da,

ich ging durch eine innere Zersplitterung,

in der ich außer Schmerz, Scham und Schuld

erstmal so gut wie gar nichts mehr fühlen konnte.

Dass es sich um einen Nervenzusammenbruch handelte,

wusste ich nicht,

aber dass meine Nerven ganz extrem angegriffen waren,

das diktierte mir vorerst meinen Alltag,

und ich musste kämpfen, kämpfen wie noch nie zuvor,

weil alles andere bedeutet hätte, den negativen Kräften nachzugeben

und mich umzubringen...

einen Gedanken, mit dem ich schwanger ging,

den ich aber nicht akzeptieren wollte.

Dieser Gedanke war mein Feind, dieser "einfache Weg raus",

und wenn da sonstwo noch ein „Feind“ war, dann musste, dann konnte ich den

auschließlich in meinem Inneren bekämpfen und bezwingen,

und es spielte überhaupt keine Rolle,

ob „das“ nun – und so nimmt man es wahr – eine „Strafe“

für eigene „Schuld“ bzw. Vergehen war oder irgendetwas anderes.

Ich musste mit diesem einschneidenden Erlebnis und seinen Folgen leben lernen,

mich selbst Tag für Tag neu bezwingen

und alle Zustände, durch die ich mich bewegte,

dabei mehr oder weniger durchleiden.

 

„Das also ist die Hölle, muss die Hölle sein...“

sagte ich mir... denn Liebe... nunja, es war ja nicht so, dass da keine Liebe war,

aber empfinden konnte ich keine mehr.

Ich hatte meinen Glauben noch, aber konnte ihn so nicht mehr leben,

und versuchte nun, mit Hilfe meines Verstandes,

die Dinge irgendwie „einzuordnen“, um ihnen zumindest halbwegs

einen Sinn zu geben, um zu verstehen, was ich gar nicht verstehen konnte,

und mit dem Liederschreiben... musste ich nun auch wieder mehr oder weniger

ganz neu anfangen,

denn dieser extreme „Bruch“, er musste sich natürlich deutlich niederschlagen

in dieser, meiner eigentlichen Profession.

Es war nicht so, dass ich „es nicht mehr konnte“.

Es war nur so, dass es nicht mehr so ging, wie zuvor...

die ganzen energetischen Prozesse, meine Hingabefähigkeit,

es war alles nicht mehr miteinander vergleichbar,

und um eine gewisse Qualität zu erreichen,

musste ich mir nun andere Prioritäten setzen, neue Ziele erreichen,

die für mich machbar sein konnten,

und eigentlich – wenn ich heute so zurückschaue -

war das gut so, denn für alles, was ich „verloren“ hatte,

konnte ich mir auf diese Weise neue Qualitäten erarbeiten,

und mit meinem (Stück für Stück) Gesunden konnte ich später

auch wieder viel „zurückgewinnen“ von dem, was meine Arbeit und mich einst

ausgemacht hatte.

 

Ich lernte unglaublich viel in dieser Zeit,

erkämpfte mir auf diese Weise viel „Neues“

und dann eben auch wieder vieles zurück.

Nur eins sollte nie wieder werden wie zuvor: Meine Energetik.

Ich musste lernen, mit meiner Energie hauszuhalten,

und das blieb auch dann so, als ich wieder richtig Licht sah und

Freude am Leben empfinden konnte.

Ich bin jetzt ja 52 Jahre alt, aber Leute... so alt wie 1989/90 habe ich mich

später nie wieder gefühlt, und ich fühle mich momentan zumindest

jünger als in den ganzen 90ern noch.

 

Und das liegt ganz einfach daran, dass ich wieder zum Leben

und dabei auch – ebenso Stück für Stück – zu mir selbst zurückfand.

Aber 1989/90, da war Liederschreiben für mich zuallererst eines:

Therapie. Selbst-Therapie.

Und das sollte es auch noch lange Zeit bleiben.

Klar, ich hätte auch zum Arzt gehen können,

das tat ich übrigens auch, aber der fand GAR NICHTS,

weshalb ich direkt zum Psychodoktor hätte rennen müssen,

und das wiederum tat ich dann doch nicht.

Mancher mag jetzt sagen, dass dies ein Fehler war,

dass ich dies nur unterließ, um nicht stigmatisiert oder gar

„eingesperrt“ zu werden, aber ich fühlte mich so gräßlich,

dass, allein um eine Besserung meines Zustandes zu erreichen,

ich mehr oder weniger drauf geschissen hätte,

was die Außenwelt von mir denkt/glaubt,

und in einer Art Gefängnis befand ich mich sowieso,

allein schon wegen meines Zustandes.

Eine Bedrohung für andere stellte ich aber nicht dar...

denn lieber tat ich gar nichts als was Falsches,

und da mein Selbstvertrauen einen großen Knacks bekommen hatte,

stellte ich auch alles, was ich tat, in Frage,

und so manches davon auch erstmal ein.

 

Nein, ich hatte einen anderen Grund, nicht zum Psychiater zu gehen.

Zwei andere Gründe, um genau zu sein.

Einmal war da mein Verstand, mein analytischer Verstand,

und der funktionierte ja immer noch.

Psychoanalyse also – das konnte ich auch selber leisten,

als mein eigener Patient sozusagen,

und darin war ich immer gut gewesen...

von der Schulzeit an bzw. mehrere Lehrer schon hatten mir dies bestätigt,

aber auch das Leben selbst.

Klar, ein Profi als Hilfe hätte zusätzlich auch nicht geschadet,

aber bei meinem Zustand...

ich wäre um eins nicht herumgekommen,

und das sind Psychopharmaka.

 

Ich hatte zur Zeit des Zivildienstes aber sehr deutlich vor Augen geführt bekommen,

was Psychopharmaka aus Menschen machen können.

Der Schock, so etwas mit anzusehen, hatte mich diesen Mitteln gegenüber

mehr als nur mißtrauisch gemacht.

Mir genügte es ja schon voll und ganz, mich selber wie ein Zombie zu fühlen.

Und mein vorrangiges Ziel war ja nicht, die Symptome zu lindern,

sondern der Ursache auf den Grund zu gehen und dann

aus der Misere richtig heraus zu kommen.

„Schaffst Du das nicht, kannst Du immernoch in die Nervenklinik,

aber so lange es eine Chance gibt,

diese teuflischen Mittel wie Haldol etc. zu vermeiden,

von denen man ja auch abhängig wird,

gehst Du da nicht hin“ sagte ich mir.

Und heute bin ich der Überzeugung, dass ich richtig gehandelt habe.

Nicht, dass Psychopharmaka nicht auch helfen könnten,

manchmal sogar unumgänglich sind.

Das Problem mit denen aber ist...

das menschliche Gehirn und wie es arbeitet bzw. nicht arbeitet.

Bei paranoider Schizophrenie zum Beispiel,

da arbeitet das menschliche Gehirn „nicht mehr normal“.

Die Psychopharmaka sind mittlerweile auf einem Stand,

dass durch ihre Einnahme tatsächlich Stoffe „ersetzt“ werden,

die das Gehirn nicht mehr (in ausreichendem Maße) produziert.

 

Der Effekt ist eine tatsächliche Linderung der Beschwerden,

eine im positiven Sinne Änderung des Zustandes bzw.

das Verhindern, dass gewisse Zustände überhaupt erst/wieder eintreten,

solange man brav seine Mittelchen nimmt.

Und je nachdem, wie stark die Krankheit ausgeprägt ist,

bzw. wie gering die Aussicht, dass das Gehirn von selbst wieder beginnt,

diese Stoffe zu produzieren,

umso notwendiger ist die Verabreichung dieser Mittel,

obwohl es ohne Nebenwirkungen scheinbar nie geht.

Sie „heilen“ zwar nicht, aber sie können die Symptome in so weit zurückfahren,

alsdass a) der Patient nicht (mehr) dauerhaft in einer psychiatrischen Klinik „eingeschlossen“ bleiben

bzw. unter ständiger Beobachtung leben muss und,

was noch wichtiger ist, b) das Leben für ihn selbst auch wieder schön sein kann,

nicht nur „erträglich“ sondern bis zu einer nahezu selbständigen Meisterung

desselben, blöderweise braucht er halt „seine Pillen“,

weshalb es ganz ohne Abstriche nicht geht.

Wenn man aber vergleicht – die meisten Menschen müssen irgendwann,

irgendwo Abstriche machen.

Wenn man also ein Medikament gefunden hat,

das man verträgt und dessen Nebenwirkungen nicht ganz empfindlich

zB die Sexualpotenz belasten,

dann überwiegen ganz klar die Vorteile,

und mittlerweile geht das manchmal auch so weit,

dass eigentlich niemand „da draussen“ mitbekommt, dass der Patient „krank“ ist,

wenn man, als Aussenstehender, sowieso nix davon weiß.

 

Es stellt sich, aus dieser Sicht, damit sowieso die Frage, ob nicht alle „normalen“ Menschen

zumindest paranoid-schizophren sind,

ohne es selber zu wissen oder/bzw. ohne dass man eben davon weiß.

Aber selbstverständlich ist die Krankheit sehr ernst zu nehmen.

Und der Analytiker, der ich heute bin (und der selbstverständlich,

mit all der zusätzlich gewonnenen Erfahrung, besser ist,

als er je zuvor war), der kann heute ganz offen und ehrlich die

abschließende Selbstdiagnose über den „damaligen Rupert“

an alle Welt mitteilen:

 

Schwerer Nervenzusammenbruch,

endogene Depression,

paraniode Schizophrenie als Folge.

 

Ein guter „Profi“ hätte das damals jedenfalls festgestellt,

weshalb man mir mit absoluter Sicherheit dieses Teufelszeug verschrieben hätte.

Mal ganz abgesehen davon, dass anno 1989 die Pharmazie noch nicht so weit war

wie heute, wäre ich auch beim allerbesten Präparat dazu verurteilt gewesen,

bis an mein Lebensende Pillen zu nehmen.

Nicht nur, weil man bisher ja der Ansicht ist,

dass diese Krankheit nicht wirklich heilbar wäre,

sondern eben auch wegen dem menschlichen Gehirn und wie es arbeitet -

und eben wie es nicht arbeitet.

Hat es eine Fehlfunktion, sprich: Stellt es einen oder mehrere Stoffe nicht (mehr) von selbst her,

so bedeutet die Medikation mit wirklich wirksamem „Ersatz“ leider auch,

dass sich das Gehirn in Nullkommanix daran gewöhnt,

die Stoffe selber gar nicht mehr herstellen zu müssen.

Und dann tut es das auch nicht mehr, dann ist Bambam.

Der Ersatz fungiert wie ein Signal ans Gehirn das ihm signalisiert "Alles in Ordnung",

während ohne solchen Ersatz immerhin noch eine Art "Standby-Modus" möglich ist,

wenn nicht zu viele Regionen im Gehirn angegriffen/defunktional wurden.

Wenn aber zuvor auch nur die geringste Aussicht darauf bestand,

dass es irgendwann, irgendwie wieder damit beginnen könnte,

korrekt zu arbeiten,

so macht man diese Aussicht – und damit die Aussicht auf eine evtl.

doch mögliche Heilung ! - mit den Psychopharmaka zunichte.

Man „erkauft“ sich quasi bestenfalls ein Leben ohne die schlimmen Zustände,

das man dann, bei wirklich guten Präparaten, durchaus

geradezu „normal“ nennen kann, mit der Unmöglichkeit einer tatsächlichen Heilung.

 

Und bei mir... nunja, ich hatte diese Zustände, viele Jahre lang musste ich

mit ihnen leben, obwohl mein Gesamtzustand doch immer besser wurde.

Das Gehirn weigerte sich dennoch, einen bestimmten Stoff „endlich“ wieder selber zu produzieren,

und deshalb gab es auch noch immer diese Zustände,

und zwar, bis vor ein paar Jahren, auch regelmäßig noch.

Und dann, nach einem sehr starken „Ausbruch“,

bei dem ich kurz davor stand, drauf zu pfeifen und nun doch in die Klinik zu gehen,

ja, einzig von dem Wissen abgehalten wurde,

dass ich dann „all die Jahre umsonst gekämpft“ hätte,

um quasi (von selbst) eine richtige Heilung zu erreichen,

die mit eben diesem Gang zum Arzt unmöglich gemacht worden wäre,

nur, damit ich nicht mehr „belästigt“ werde von... diesen Zuständen

(ansonsten ging es mir ja wieder richtig gut,

gute Nerven, keine Depression, alles längst wieder gut denn

mein Gehirn war bis auf diese eine Fehlfunktion wieder

„gesund“... weshalb ich ja nicht aufhörte, zu hoffen und zu kämpfen,

dass auch der „Rest“ sich wieder normalisiet

und damit – die paranoide Schizophrenie, von der, und das ist wichtig,

keinerlei Bedrohung für meine Mitmenschen ausging,

da ich genau wusste, was da „abgeht“ und mich selbst auch bei

den schlimmsten „Anfällen“ nie aus der Hand gab, doch geheilt !),

nach oder schon während eines starken Ausbruchs also, der mich fast dazu brachte,

selber zu glauben, dass die Krankheit eben doch nicht wirklich heilbar wäre,

und ich sprichwörtlich meine inneren Dämonen, einen nach dem anderen,

„niederrang“ (nicht selten dachte ich dabei an Jakob aus dem alten Testament,

und sagte mir selbst „Oh Gott, bei dem war es nur „ein Engel“,

wieso sind das bei mir denn so viele ????“),

wurde mein Gehirn – ich konnte das, als diese „Phase“ vorbei war, richtig spüren ! - stimuliert,

und begann doch tatsächlich wieder, auch diesen Stoff

selber herzustellen. Es war noch nicht vorbei, aber...

die Abstände, während denen ich quasi nicht mehr „heimgesucht“ wurde,

sie wurden immer größer, die „Ausbrüche“ immer weniger und kürzer,

und schließlich verschwanden sie ganz.

Ich habe nichtmal mehr „Angst“, dass sie doch „wiederkommen“,

so gut geht es mir, naja, zumindest psychisch und was die Gehirnaktivität betrifft.

 

Ich behaupte nun mal ganz dreist, dass ich die Krankheit wirklich „besiegt“ habe.

Und damit auch, dass sie heilbar ist.

Nur... es ist ein unglaublich kräftezehrender, jahrelanger Kampf,

weshalb sich jeder, der davon betroffen ist,

fragen (lassen) sollte, ob er nicht doch lieber

mit Hilfe von Medikamenten „krank bleiben“ aber dafür „so normal wie möglich leben“ möchte...

man weiß ja nicht, wie lange es dauert,

weder bei der Fehlfunktion des Gehirns, noch beim eigenen Leben selbst.

Und nicht jeder kann mit diesen Zuständen umgehen,

nicht jeder hat die Sicherheit, sich nicht doch irgendwann dabei aus der Hand zu geben,

nicht in jedem Fall sollte man dem Patienten Hoffnung machen,

dass es doch eine Heilung geben könne.

Man muss auf jeden Fall von Natur aus ein Kämpfer sein,

der sich durch gar nichts von seinem Ziel abbringen lässt

(auch ich stand ja kurz davor, und hätte ich dem nachgegeben,

wäre das aus meiner Sicht furchtbar tragisch gewesen,

denn... ausgerechnet das war dann sozusagen „das Finale“,

ausgerechnet dieses eine, weitere Mal „durchhalten“,

obwohl ich durchaus längst auch mit Medikamenten hätte leben können,

bzw. die Vorstellung, es für die mutmaßlichen Jahre, die ich noch habe,

eben zu müssen, gar nicht mehr so schlimm war...

wie gesagt, die Gehirnforschung und mit ihr auch die Pharmazie

ist heute viel weiter als anno 1989 !

Aber selbstverständlich ist es für mich und auch meinen Stolz

viel besser, einen Kampf zu gewinnen,

dem ich mich gestellt habe,

und damit erst Recht ein sehr befriedigendes Gefühl,

eine solche Krankheit bezwungen zu haben,

die nichts weniger bedeutet als eine Vielzahl von Kämpfen,

die sozusagen ein jahrelanger „Krieg mit den eigenen Dämonen“

und damit eine Dauerbelastung ist, die einem das Leben furchtbar erschwert !).

 

„Have Mercy on the Sinner“...

das ist, persönlich gesehen und dabei ganz streng genommen,

meine anfängliche „Reaktion“ auf den Ausbruch dieser Krankheit.

Ich wollte kein persönliches Lied draus machen,

kein „Lied über mich selbst“,

obwohl man natürlich hören kann, dass nicht nur das LI,

sondern mit Sicherheit auch der Schreiber/Interpret des Lieds,

ganz extreme Schmerzen kennengelernt haben muss.

Ich, für mich selber, wusste damals ja noch nicht,

was da weshalb mit mir geschah, geschehen war.

Wie gesagt, mein Verstand arbeitete ja immer noch gut,

und wenn man etwas nicht weiß,

dann lässt man die Antworten auf die gestellten Fragen

eben erstmal offen, denn wenn man das nicht tut,

sondern sich einbildet, sie sich – und dann auch noch in so einem Zustand -

mit einer selbstgemachten Erklärung

selber geben zu können,

dann braucht man wirklich Hilfe von Aussen.

Durch das extreme Erleben von Scham, Schuld und Schmerz aber

konnte ich zumindest eine Relation herstellen

zur alten biblischen Sicht auf den Menschen

als „Sünder“, der „umkehren“ muss, der Gnade braucht,

denn – Gnade... brauchen wir alle,

egal, was wir „gesündigt“ haben,

egal, ob nun die Wahrnehmung „stimmt“,

dass das eigene Leid eine Art Strafe sei,

und damit auch mein damaliges Erleben des Nervenzusammenbruchs,

von dem ich ja nichtmal wusste, dass es einer war,

und bei dem es erst Recht wurscht war,

was ich denn nun, sofern ich gerade am Büßen bin,

so alles „gesündigt“ haben musste.

 

Neinnein, mir ist nicht egal, ob und womit ich „sündige“ oder „gesündigt habe“,

aber in einem solchen Zustand gibt es erstmal nur ein Ziel,

nämlich, dass man da irgendwie „durchkommt“,

dass er irgendwann und bitte in absehbarer Zeit wieder endet

und man dann noch (bzw. wieder) am Leben ist (richtig leben kann),

und dafür braucht man eben zuallererst Gnade.

In einem solchen Zustand weiß man nämlich gar nicht mehr,

was man „gesündigt“ hat bzw. haben soll,

da geht es erst mal überhaupt nicht um Vergangenes,

da könnte man alles mögliche verbrochen haben,

ja, alle mögliche Vergehen bekennen, begangen oder nicht,

nur damit er endlich aufhört.

Nein, in diesem Zustand nimmt man vor allem die Gegenwart wahr,

die für einen selber nichts weiter ist als die Hölle,

man nimmt die aktuell akuten Unfähigkeiten wahr,

und wenn „Sünde“... dann die, die man aus der jetzt im Moment

regierenden Schwäche heraus begeht.

Ja, man nimmt sich tatsächlich als „Sünder“ wahr,

auch wenn der Zustand gar keine „Strafe Gottes“ für irgend etwas bereits getanes

sein sollte, nur... eben weil man sich selbst derart schwach,

geradezu „zum Sündigen gezwungen“ erlebt,

erscheint es einem erst mal so,

ist es eine Erklärung, die sich quasi „aufdrängt“, wenn man sowieso

ein gottgläubiger Mensch ist.

Tatsächlich war es aber so, dass ich diesen, meinen Glauben zuvor

gelebt hatte, und mein allergrößtes Problem in diesem Zustand war es nun,

genau das nicht mehr tun zu können,

wenn man also diesen Text liest, dieses Lied hört,

dann sollte man über den Schreiber wissen,

dass der Song keinesfalls von mir als „umgekehrten Sünder“

berichtet, der durch ein religiöses Erweckungserlebnis

„Rettung“ fand und andere davor warnt, so zu werden wie er davor gewesen ist,

weil er den „Zorn Gottes“ gespürt hat

und nun alle Welt davor bewahren möchte.

 

Nein, so sehr es auch tatsächlich eine Warnung ist,

so wenig geht es hier um „Du sollst dies nicht tun,

Du sollst das nicht tun“ etc. und damit um irgendeine Moral.

Es ist lediglich aus meiner Moral heraus geschrieben worden

und benutzt das bekannte, biblische Motiv,

um einen einzigen, wesentlichen Punkt der Lehre Jesu heraus zu stellen,

weil ich mich damals so hilflos fühlte und bei diversen Menschen,

deren Gnade mir wirklich hätte helfen können,

vollkommen auflief bzw. auf Granit biss,

denn für die war ich wohl das Allerletzte.

Und ob mein Zustand nun wirklich eine „Strafe Gottes“ war oder nicht,

eines war mir bald absolut klar,

denn dafür hatte ich genug Beweise,

das war keine selbstgemachte Erklärung:

Die wollten mich bestrafen bzw. gestraft sehen,

denn bei denen hätte ich auch mit meinen Kniern den Boden putzen können,

aber Gnade gab es absolut keine...

nicht von ihnen, nicht bei ihnen.

Und das machte mir Angst.

 

Egal, wie schlimm mein Zustand war,

egal, wie „abgeschnitten“ ich mich fühlte von der Liebe,

aus der ich zuvor hatte schöpfen können:

Gottes Anwesenheit und Gnade,

obschon nicht mehr immanent spürbar,

sie war für mich noch immer irgendwie da...

zumindest transzendent !

Ich hätte sonst ja nicht mal den Kampf aufnehmen,

mich zu jedem Schritt, den ich tat, zwingen können,

ich hätte überhaupt nichts mehr machen können.

Nein, ich hatte meinen Glauben nicht verloren,

aber ich konnte ihn auch nicht mehr richtig leben,

nicht so.

Dazu wäre ich nicht nur auf die Gnade Gottes selbst angewiesen gewesen,

sondern eben auch auf die Gnade von Menschen,

die mir gegenüber gnadenlos blieben.

 

Wenn man sich aber mit so einem Bedürfnis an die falsche Adresse wendet,

muss man eben weiter ziehen.

Ist nur doof, wenn diese Leute sich „Christen“ nennen.

Ist absolut keine Werbung fürs Christentum,

wenn man Gnade braucht und grade deswegen, weil man erfahren hat:

„Ist jetzt Christ“,

hofft, nun doch an der richtigen Adresse zu sein,

aber trotzdem (wieder) an die falsche Adresse gerät.

Dann bedeutet „Ist jetzt Christ“ nämlich „Hält sich jetzt für was Besseres

und hat es deswegen nichtmal mehr nötig, das zu tun,

was Jesus für einen solchen Fall eigentlich gelehrt hat“.

Also... diese Art „Christ-sein“ ist dann, wenn man die Bibel zur Grundlage nimmt,

schon eine richtig seltsame, weil...

irgendwie muss es da etwas Wichtigeres geben als das,

was Jesus sagt, oder man holt sich aus der Bibel

irgendwo anders einen Grund heraus, etwas anderes zu tun,

was im Zweifelsfalle wichtiger wäre,

damit man "Jesu Wort" nicht tun braucht.

Kann ja sein, dass es so etwas gibt,

aber auf jeden Fall muss man es vor Jesus bzw. seinem eigenen Gewissen

als „Christ“ rechtfertigen können, genau genommen das Gegenteil von dem zu tun bzw.

(wie mir gegenüber) getan zu haben, was Jesus explizit gelehrt hat.

Sicher kann man es auch mit der eigenen Angst oder Schwäche

zu rechtfertigen versuchen, klaro,

aber mich geht das dann nichts mehr an.

 

Ich sag es wie's ist bzw. ich es sehe:

um „in den Genuss der Gnade“ zu kommen,

hätte ich erst zu „so einem“ (und damit seltsamen !) Christ werden müssen.

Ich war einfach im „falschen Verein“.

Nur, wenn ich dem „richtigen Verein“ beigetreten wäre,

und damit dieselbe Art „Christ“,

wäre ich für mindestens eine Person, die ich um Gnade anbettelte,

der gewünschten Gnade auch wert gewesen,

als Mensch allein aber war ich es nicht,

und der „falsche Verein“ hat mich nicht als „Bruder im Glauben“ ausgewiesen,

im Gegenteil... der war ja so was von falsch, dieser Verein,

dass ich allein schon wegen des Bekenntnisses bzw. meiner Treue

für die seltsamen Christen gar kein Christ war.

Komisch, dass mir dennoch wichtig war und blieb, was Jesus so gesagt hat.

Und dass es mir wichtiger ist als jeder Verein,

sodass ich doch tatsächlich drauf gehofft hatte,

es mit Christen zu tun zu haben.

Dass die dann, weil ich für sie keiner war, nicht auf Jesus hörten...

das mag dann ihre Rechtfertigung sein.

Aber mir darf man nicht übel nehmen,

dass ich selbst für den Fall, den Verein wechseln zu wollen,

ganz bestimmt nicht in jenen Verein kommen werde,

mit dem ich es da damals zu tun hatte,

denn das sind nun für mich ganz bestimmt keine richtigen Christen,

die tun ja nicht mal das, was Jesus sagt.

 

Ne, die halten sich bloß für was Besseres,

meinetwegen, sollen sie, aber für mich sind sie die falsche Adresse,

und zwar erst Recht, wenn es darum geht,

den Glauben zu leben.

Von „meinem Verein“ kann man ja wirklich halten, was man will,

es gibt massig Gründe, da auszutreten,

erst Recht, wenn man es mit der Treue nicht so genau nimmt,

nur... dann sollte es ja darum gehen, es anderswo „besser“ zu machen,

es sollte irgendwie zu tun haben mit dem, was Jesus sagt,

und dass man nicht nur von sich selber sondern eben auch vom Verein

dann verlangt, sich da bitteschön mehr dran zu halten,

damit man sich wohl fühlen kann und nicht ständig sagen muss,

dass man dieses oder jenes am eignen Verein für Sch... hält

bzw. wenn man über andere sagen will:

„der Verein da, also der ist ja völlig unglaubwürdig,

die arbeiten dort längst für die Gegenseite – deshalb bin ich hier,

hier sind die Guten !“.

Dann muss man sich nun mal auch als „Guter“ ausweisen können,

indem man erst Recht das tut, was Jesus sagt,

was in der Bibel steht... weil sonst ist man selber so was von

unglaubwürdig, unglaubwürdiger geht es ja gar nicht.

 

Und aus meiner Sicht hatte ich es mit genau solcher Unglaubwürdigkeit zu tun.

Hier die „Guten“, dort die „Bösen“, und der arme Rupert hat sich nicht

für die „Guten“ entschieden, ist deshalb also ein „Böser“.

Vor den Bösen muss man Angst haben, klar.

Wenn da so ein Böser kommt und um Gnade bettelt,

dann will der bestimmt was ganz, ganz Böses tun.

Besser, man behandelt ihn wie einen unerwünschten Hausierer:

„Wir geben nix !“.

Ich darf dabei nicht an das denken, was Jesus gesagt hat,

und zwar genau für solche Fälle,

nämlich dass sich „der Herr“ quasi verkleiden könnte

und als eben so ein Hausierer vorbei schauen...

und was passieren wird, wenn man den

dann so behandelt.

Irgendwie denke ich dabei nämlich dann immer:

„Well, well, well... ein Hausierer... shit...

aber könnte der Herr sein,

also besser, ich ignoriere ihn nicht.

Besser, ich hör mir mal an, was er will,

vielleicht kann ich ihm ja doch helfen“.

Tja, aber vielleicht hab ich das ja falsch verstanden,

ich bin ja ohnehin im falschen Verein.

Und klar, der Rupert... und dann auch noch als bettelnder Hausierer...

den kann man ja nicht mit dem „Herrn“ vergleichen.

„Der Herr ist gut, der Rupert ist böse,

allein schon, weil er nicht bei den Guten ist,

außerdem hat er ja gesündigt, ist am sündigen,

der soll sich erst mal die allgemeine Gnade von Oben abholen,

ehe er persönlich von mir auf welche hoffen darf.

Die richtige Gnade und damit die von Gott, die gibt es nur in unserem Verein,

keinesfalls in seinem, dort ist alles nur Verarsche,

ritueller Mumpitz, braucht kein Mensch.

Erst die richtige also, bei uns, dann... vielleicht... ja, doch, dann

ganz bestimmt auch meine, dann brauch ich ja keine Angst mehr vor ihm haben.“

 

Aber ich musste Angst haben vor solchen Leuten,

ich musste Angst haben vor ihren Versuchen, mich zu missionieren,

ich musste eine Zeit lang sogar den konservativsten aller konservativen Katholiken spielen,

nur damit denen klar wird, dass da „nix zu machen“ ist.

Und theologisch ist es doch, sollte es doch klar wie Kloßbrühe sein:

Den „Teufel“ kann man nicht missionieren,

ergo: Wenn man mich tatsächlich verteufelt,

warum auch immer, sollte man wenigstens genug von Theologie verstehen,

um mich dann „verloren“ zu geben

und in Ruhe zu lassen.

So, wie es der (auch in der Bibel explizit verlangte !) Respekt

vor dem „Teufel“ (und seinen Dienern) auch geziemt.

 

Pfiffedeckel.

Nichtmal von Theologie hat man in diesen Kreisen genug Ahnung,

nein, da werden dann all jene, die nicht (bei ihnen, durch sie) „gerettet“ sind,

quasi durch die Bank verteufelt und damit alle (anderen) Menschen.

Klar, man kann es sich so einfach machen, wenn man schon ein „Gut/Böse“- Schema braucht.

Nur... es ist nunmal theologisch so, dass „der Teufel“ und mit ihm

alle „Teufel“ - da die zu „ihm“ gehören ! -

„unrettbar verloren“ ist/sind. Wer auch nur einen „Teufel“ missionieren will,

der holt, so es denn gelingt, „ihn“ dann ausgerechnet da hin,

wo er draussen bleiben müsste... in den eigenen Verein nämlich.

Entweder Mensch oder Teufel. Teufel nix missionieren, nix gut,

lügt sowieso und ist nicht zu retten... aber, wenn erstmal eingeladen,

gefährdet ganzen Verein, auf jeden Fall alle, die wo mit ihm zu tun haben.

Kapito ?

 

Was für eine Predigt... ich scheine mich doch immer wieder dazu genötigt zu fühlen,

auch angesichts einer kürzlich erhaltenen Email übrigens,

die wieder mal alle Anzeichen für ein „zu stolzes A...loch“ in sich trug,

das man selbst dann ignorieren darf,

wenn man auf Jesu' Wort hört.

Aber ich muss kein Christ sein... nicht nach all dem,

was ich auch und gerade wegen dem als solcher erfahren habe.

Ich bin zwar, behaupte ich jetzt nunmal so, eigentlich ein Christ,

aber es gibt da tatsächlich Personen,

für die ich, im Zweifelsfall, nichtmal ein seltsamer Christ bin

sondern ganz sicher überhaupt keiner...

und ich mache das dann mit meinem Gewissen aus,

im Zweifelsfall muss ich's auch noch vor Jesus rechtfertigen können...

klar, aber ich will ja gar nicht, dass sie (mir) glauben, dass ich ein Christ bin.

Das hat auch nix mit dem Verein zu tun, das ist mehr was Persönliches,

aber die kann ich sogar verteufeln, solange ich sie dann eben in Ruhe lasse

(und bloß nicht auf die blöde Idee komme, sie zu missionieren...

geschenkt. Theologie war schon immer eins meiner Steckenpferde

und zumindest ein wenig kenne ich mich da auch immernoch aus,

ob ich nun Christ bin oder nicht).

Sollten mich auch besser in Ruhe lassen...

für immer und ewig,

denn selbst paraniode Schizophrenie ist angenehmer,

als sich mit solchen Plagegeistern

und dann auch noch in der Realität herumzuschlagen !

 

Zurück zum Lied.

Ich hab ja immer noch nicht viel über's Lied gesagt,

dafür aber bereits unendlich viel geschwafelt.

Selber Schuld, wenn Du so neugierig bist, dass Du das alles hier liest.

Beschweren jedenfalls kannst Dich nicht,

es ist meine Gedichteseite.

Und diese Kategorie hier, die geht ja nichtmal um Gedichte, nein,

sie geht um Lieder von mir,

und „Have Mercy On the Sinner“ ist eins.

Schuld und Sühne, das ist da mehr oder wenier das Thema,

und ich hab dazu eben eine Menge zu erzählen,

so als Sünder, der wo gebüßt hat,

und der damals eben schon Angst bekam vor Gnadenlosigkeit.

 

Damals nämlich sorgte er sich doch tatsächlich noch um Leute,

die sich gnadenlos verhalten.

Er erlebte diese Gnadenlosigkeit auf erschütternde Weise,

und sah dann, aus dem Blickwinkel eines bekennenden Sünders,

die „Strafe“ für solche Gnadenlosigkeit praktisch schon kommen.

Und nur deswegen erzählte ich, in Liedform, die Geschichte...

mit all den biblischen Bezügen.

1989, da konnte ich mich beim besten Willen nicht erinnern,

jemals gnadenlos gewesen zu sein.

Auch nicht beim „Suchen“ nach den „Sünden“, wegen derer ich da

evtl. gerade bestraft wurde,

nein, definitiv, Gnadenlosigkeit war da nie drunter gewesen.

Eher bin ich heute hi und da mal so richtig unbarmherzig...

aber damals war ich es nicht.

Und ich sorgte mich echt !

 

Ich mag zwar dieser oder jener Person nix (mehr) bedeutet haben,

weil ich – so gnadenlos, wie die waren – für sie das Allerletzte gewesen sein muss,

aber umgekehrt war es nicht so.

Und auch generell bedeuteten mir die Menschen nicht wenig,

und sobald es um die Musik ging,

da waren ja immer Leute gewesen, die mir zuhörten,

sogar dann noch, als von meiner Stimme nur ein kläglicher Rest übrig geblieben war,

es gab immer Hörer, die zuhörten und denen es gefiel.

Und die bedeuten mir wirklich was, ohne die hätte ich mir ja vielleicht sogar

das Leben genommen, als es mir um ca. 1989/90 so richtig mies ging.

Und die vorgeführte Gnadenlosigkeit ließ es mir noch mieser gehen,

da ich mich auch noch sorgte um vor allem eine Frau,

durch die ich sie erlebte... die Gnadenlosigkeit.

Nicht nur um sie, aber doch irgendwie primär um sie, weil sie mir echt was bedeutete,

und, da sie vor mir auch eine seltsame Art des Christentums repräsentierte,

als Mitglied eines anderen Vereins,

eben auch um andere, die – so sah ich das eben – drauf „reingefallen“ sind.

Mit ihr als Auslöser, meinem Zustand als Grundlage

und allen Menschen im Hinterkopf, die für sich behaupten,

„Christen“ zu sein, aber für die Menschen, die mir zuhör(t)en,

schrieb ich „Have Mercy On the Sinner“,

diese tief-finstere Warnung vor Gnadenlosigkeit und

den Strafen, die sie zur Folge haben kann...

und auch haben wird, davon war ich damals schon überzeugt.

 

Gerade, was jene Frau betraf, wurde ich quasi schon allein deswegen

(wieder... immer bei der, immer nur bei der, es ist nicht zu fassen, ich weiß)

zu einer Art „Stalker“, weil ich sie vor der Strafe bewahren wollte,

die sie damals allen Ernstes nicht nur riskierte,

sondern für sich und ihr Leben heraufbeschwor.

Es war zwar wirklich so, dass ich Gnade brauchte,

ich sah mich auch in ihrer Schuld,

also war das mitnichten ein geheucheltes Schauspiel.

Ich sehnte mich sehr nach einer (menschlichen) Aussöhnung.

Das hätte mir damals unglaublich viel bedeutet und deswegen auch sehr viel gebracht,

aber es sollte eben nicht sein.

Eigentlich war ihr Verhalten so ignorant wie (fast) immer,

obwohl sie wirklich in ihrem Leben was geändert hatte.

In meinem Leben musste sich etwas ändern,

ob nun mit ihr oder ohne sie, ob mit ihrer Hilfe oder ohne.

Mir ging es nämlich tatsächlich besch... und ich war nie zu stolz gewesen,

um etwas zu erbitten, ich war immer der Ansicht, dass alle Menschen

Gnade brauchen, von Gnade abhängen,

hatte mich auch nie davon ausgenommen,

und das menschliche Zusammenleben... das Leben überhaupt...

es ist ein Kreislauf aus Geben und Nehmen.

Wo dieser Kreislauf gekappt ist, da ist auch kein Leben,

da ist kein Zusammenleben (mehr) möglich,

und ich... ich war dringendst angewiesen auf jedes bißchen

„funktionierender Kreislauf“, um vom Zombiedasein wieder zurück

ins Menschsein zu finden.

 

Ja, ich glaube, dass eine der Hauptursachen für meinen damaligen Nervenzusammenbruch darin zu finden ist,

dass ich mich – gerade „wegen“ dieser Frau bzw. weil sie zu sehr in meinem Fokus gestanden war ! -

maßlos selbst überfordert hatte,

denn da, mit ihr, war kein solcher Kreislauf mehr (möglich).

Kein Geben und Nehmen.

Sie konnte nicht nehmen (meine Schuld), ich konnte nicht geben (Ergebnis meiner Schuld)

bzw. irgendwann konnte ich es eben gar nicht mehr,

weil nicht genommen wurde...

das war alles sehr ungesund und ich musste dafür einen Preis bezahlen.

Einen hohen Preis, wenn man bedenkt, wie lange ich dann noch an den

Auswirkungen zu knabbern hatte.

Wenn ich an die Zustände denke, die ich durchlaufen habe,

dann halte ich es wirklich für ein Wunder,

dass ich mir nicht das Leben nahm.

Und, klar, da kann man sagen „selber schuld“, wenn man die Geschichte kennt.

Und mir geht es jetzt und hier ganz sicher nicht darum,

„Schuld“ zu verteilen.

Auch mit dem Lied ging es mir nie darum,

obwohl es natürlich die Gnadenlosgkeit selbst

anklagt...

allerdings doch nichtmal jene, die sie „leben“,

nein, die sollen ja gewarnt werden,

zur Empathie bewegt,

damit sie doch noch von ihrem hohen Ross runter steigen.

Denn falls nicht...

 

Es ist wirklich der verzweifelte Schrei nach Barmherzigkeit,

nach dem es auch heute noch klingt,

wenn man sich die Aufnahme von 2005 anhört.

Man kann die Hölle doch förmlich spüren,

das nackte Entsetzen, die Dringlichkeit genauso wie die Gebrochenheit,

die ich problemlos interpretieren konnte,

obwohl es mir längst viel besser ging.

Ja, das war eben auch dem Auftritt geschuldet, von dem ich im Kommentar

zu „Son Without a Father“ geschrieben habe...

der Auftritt mit den Panikattacken, bei dem ich so manchen Song vergeigte.

Gerade „Have Mercy On the Sinner“ wollte ich endlich mit Piano aufführen,

denn zur Gitarre ist es nicht halb so gut.

Und gottlob ich hab's nicht vergeigt, trotz einiger kleiner Fehler,

nein, es wurde zu einem der richtigen Höhepunkte des Auftritts,

und mit den Overdubs schließlich kann man nun wirklich hören,

was das für ein Lied ist.

Roger Hodgson / Supertramp fällt mir ein,

aber auch an Woolly muss ich denken,

die Einflüsse sind unüberhörbar und die Emotionen unglaublich stark.

In meinem schlimmsten Zustand habe ich doch wenigstens ein solches Lied geschrieben !

 

Ja, und noch mehr, denn es war der Startpunkt für die Selbsttherapie,

es lieferte mir die Grundidee für ein (loses) Konzeptalbum namens

Fools, Lovers & Outlaws“ ("Narren, Liebende und Gesetzlose")

und mit der Arbeit an diesem Konzept hatte ich, neben dem Job im Einzelhandel,

eine weitere sinnvolle Beschäftigung für mich gefunden,

die mir, so hoffte ich, einen Weg aus der Misere weisen bzw.

auf diesem Weg helfen könnte.

Ich hatte keine Ahnung, wie lang und steinig dieser Weg werden sollte,

aber ich hatte wieder mal einen Neuansatz,

und diesmal, diesen hier, den brauchte ich so dringend wie die Luft zum Atmen.

„Have Mercy On the Sinner“ blieb, als "Eröffnung",

das beste der 12 Lieder von „Fools, Lovers & Outlaws“,

das ein oder andere spiele ich zwar auch noch gerne,

und „The Rebel“ habe ich später gar „aus dem Konzept“ gerissen und

mit dem Mike geprobt (wenn es zu „Proben mit dem Mike“ kommt,

erzähle ich dazu noch etwas), aber keins bedeutet mir so viel wie dieses.

Es kam tief aus meiner Seele und schrieb sich quasi von selbst.

 

Klar, man könnte auch denken, ich hätte die Idee von Elton John bzw, Bernie Taupin „geklaut“,

schließlich gibt’s von denen „Have Mercy On the Criminal“,

aber ich kannte das Album „Don't Shoot Me...“ damals gar nicht,

falls es also irgendwas damit zu tun hat, dann habe ich den Songtitel

mal irgendwo gelesen gehabt (schließlich mag ich Elton John sehr,

aber zu jener Zeit hatten mir neben „Greatest Hits“

noch ein paar Singles von ihm genügt,

es gab ja unglaublich viele Alben... ich erinnere mich daran,

dass ich dann auch, zu Vinyl-Zeiten,

„Ice On Fire“ als Cut-Out und „Sleeping With the Past“ als Neuheit kaufte),

sodass ich davon unbewusst etwas übernahm...

das war's dann aber auch schon,

eigentlich ist es ein völlig eigenständiges Lied,

ich jedenfalls kenne kein vergleichbares.

 

Das Vorspiel/Zwischenspiel/Ende habe ich 2005 extra für dieses Konzert

dazugemacht und eingeprobt, soetwas kann man gar nicht zur akustischen Gitarre machen

und wäre mir ohne Keyboard auch sicher nicht eingefallen,

aber das Lied selbst gab es eben schon viele Jahre,

und es ist ein Traum für mich, es so zu hören...

denn selbst wenn man beim Schreiben/Komponieren spürt,

wohin die Reise gehen kann,

weiß, es handelt sich um ein ganz besonderes Lied,

wenn das eigene Instrument einfach nicht das richtige ist,

um es so zu spielen, dass man dem nahe kommt,

was man daraus machen will,

bleibt man immer furchtbar unzufrieden.

Es war eben doch gut, dass ich diesen Auftritt so gemacht habe,

sonst hätte ich es bis heute nicht geschafft,

„Have Mercy On the Sinner“ zu dem zu machen, was es jetzt ist...

viele, viele Overdubs, die zum Originalpiano des Auftritts passen „mussten“,

aber auch dessen Fehler/Hänger überdecken halfen

und alles andere als leicht einzuspielen waren,

brachten mich dann doch dem nahe,

was dieses Lied in meinem Kopf schon immer war.

 

Was „die Gnadenlosen“ von einst betrifft.. da ist wohl gar nix mehr zu machen.

Natürlich habe ich das „Stalking“ eingestellt,

aber erst, nachdem ich nochmal deutlich erfahren sollte,

dass ich an der falschen Adresse war.

Ich musste noch vieles lernen, und, klar,

es war ein Kardinalfehler, die Ablehnung/Ignoranz

nicht zu akzeptieren,

aber das muss ich noch dazu erzählen,

denn es ist wichtig:

Ich tat es, gerade von dieser Zeit an bis zum Ende,

immer mehr und bewusster als „Dienst“ in der Hoffnung,

ihr doch ersparen zu können, was da an Übel auf sie zukam.

Und das kam und ich konnte gar nichts mehr machen.

Ne, ich musste mich ja um mich selber kümmern und das hieß auch

mich selber auseinander zu nehmen, um meine tatsächlichen Fehler

zu finden (und abzustellen), um meine wirkliche Schuld

zu begreifen, und mit ihr auch...

das Spiel des Lebens und der Liebe lernen,

denn dafür wenigstens sind Fehler gut.

 

Ich weiß jedenfalls schon lange selber was richtig und was falsch ist,

was ich „darf“ und was nicht,

ja, wie man das Spiel korrekt spielt.

Der Hass, mit dem man mich damals schon verfolgte,

der Anspruch, mir quasi via Diktat „beizubringen“,

was richtig und was falsch sei...

all das hatte nur so lange eine Chance,

wie ich selber (noch) nicht wirklich wusste, was ich tat.

Seit ich es aber weiß... und überhaupt so, was ich tue,

seither weiß ich auch, dass es gar nicht um "Recht oder Unrecht",

um "Richtig oder Falsch"

und erst Recht nicht darum ging,

mir etwas beizubringen, das ich zu lernen hätte,

um mich sozial angemessen zu verhalten.

 

Nein, es war ein Schock, ganz deutlich zu sehen,

dass diverse Subjekte selber in unsozialster Weise

und unter Brechung jeglichen Rechts

lediglich ihre Machtspielchen spielten

und damit ihre Egos befriedigten.

Ich hab vom Leben selbst gelernt,

und seien die Lektionen auch noch so schwer zu nehmen gewesen.

Ich habe auch „Nehmen“ gelernt, und mich zieht es nirgendwo hin,

wo kein Kreislauf aus „Geben und Nehmen“ möglich ist,

d.h., ich bin gottlob davon weg, „geben“ zu wollen oder zu müssen,

wo ich es gar nicht kann bzw. wo nicht genommen wird...

und in Wahrheit auch nichts gegeben,

nichts von Wert, und damit auch ganz sicher keine Menschenliebe,

mit der man mich „ziehen“ könnte.

 

Ich denke es hat einen Grund, weshalb ich gesund bin,

weshalb ich eine der schlimmsten Krankheiten "besiegen" konnte,

die heutzutage zur „Normalität“ leider dazugehören.

Und ich befürchte, so manchen Personen wäre es heute (immer) noch lieber,

wenn ich krank (geblieben) wäre.

Aber das ist für mich längst abgeschlossen, diese Personen gehören

zur Vergangenheit (und müssen evtl. selber noch lernen,

in der Gegenwart zu leben, aber das geht mich nix mehr an).

Ich würde mir an ihrer Stelle nichts drauf einbilden,

dass es „Have Mercy On the Sinner“ ohne sie nicht gegeben hätte,

denn eigentlich war's ja eine Warnung an sie,

ein Aufschrei gegen ihre bzw. unter ihrer Gnadenlosigkeit.

Für die Gegenwart und alle anderen Menschen wünsche ich mir, dass diese Warnung doch ankommt,

oder wie Curtis Mayfield auf seinem letzten Album „New World Order“ („Neues Weltgesetz“) gesungen hat:

„You've got to be merciful to obtain the same, so if you break the chain don't pass the blame“

( „Du musst barmherzig sein, um Barmherzigkeit zu erlangen, also wenn Du mit jemandem brichst, verurteile ihn nicht !“ )...

 

Übersetzung

 

Hab Gnade mit dem Sünder

(Have Mercy On the Sinner)

 

Weißt Du, wie es sich anfühlt, wenn der Regen* herabkommt ?

Wenn Du Hilfe suchend Deine Hand ausstreckst, aber niemand ist da ?

Kennst Du das Gefühl, erblindet zu sein ?

All die Schmerzen des Herzens und der Gedanken ?

Es ist ein furchtbar langer Weg zurück

Es ist ein furchtbar langer Weg zurück zum Licht...

ein so langer Weg zurück

 

Refrain:

Hab Gnade, hab Gnade mit dem Sünder

Halte Deine Liebe nicht zu eng

Hab Gnade, hab Gnade mit dem Sünder

Denn auch der allerhöchste Mensch kann fallen

Denn auch der allerhöchste Mensch kann fallen

Auch der allerhöchste Mensch ist nicht vorm Fall gefeit

 

Dort... eine weitere Seele im Dunkel nur, die der Schande zuarbeitet...

und, gütiger Gott, auch irgendwas in mir würde mich gern zur selben Untat bringen !

Wenn also gar aus einem König ein Sklave werden kann

Wie kommst Du nur dazu, Dich der Tapferkeit zu rühmen ?

Nicht mal Deiner Gewissheiten kannst Du Dir sicher sein

nein, nicht mal Deiner Gewissheiten, nicht in dieser Welt...

Du kannst Dir keiner Deiner Gewissheiten sicher sein !

 

Refrain:

 

Hab GNADE !

 

Originaltext: Rupert 1989

 

*da hier alles in einem biblischen Kontext steht,

ist natürlich, als Sinnbild, die Sintflut gemeint,

wie bei Bob Dylan's „A Hard Rain...“ auch.

Nur während er hauptsächlich Ungerechtigkeiten/Vergehen/Sünden auflistet,

geht es in meinem Lied um's persönliche Erleben des Daseins unter/als Strafe,

ich bin quasi „mit den Sündern“ und prangere den Hochmut

vermeintlich „Geretteter“ an,

indem ich ihm echte Demut entgegenstelle...

und dies eigentlich als Realist,

nicht mal so sehr als „christlicher Prediger“,

obwohl mein Glaube hier mit meinem Realismus vollkommen eins ist

und die Sprache selbstverständlich im Kontext des Glaubens bleibt...

man kann so doch eine Menge erzählen, ohne zu viele Worte zu machen,

Dinge so vereinfachen, dass fast jeder sie versteht...

ohne dass wirklich was verfälscht würde.

Im Kommentar hier verfahre ich geradezu gegenteilig,

denn da erzähle ich explizit von den realen Umständen,

den Ursachen für das Lied etc etc... deshalb auch die Länge, sry.

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1. Juli 2017

 

9. Elisabeth

https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9259003-elisabeth--words-music-rupert

 

Beim Kommentar zu diesem Lied aus dem Jahr 2009 kommen wir nun zu nichts Geringerem

als der Beantwortung lebenswichtiger Fragen,

Fragen, die entweder der Songtext aufwirft, oder deren Beantwortung einfach

zur Geschichte der Entstehung des Lieds dazugehören:

Gab/gibt es diese Elisabeth in der Realität

und wenn ja, wer ist sie ?

Muss man in dieser Realität alles so furchtbar eng sehen ?

Meint Rupert eine Königin und hält er gar sich selbst für einen König ?

Gibt es die Hölle und muss man vor ihr Angst haben ?

Wieso ist bzw. wie kam Rupert auf Facebook ?

 

Obwohl die letzte Frage natürlich die allerwichtigste ist ;-) , beantwortet sie sich hier

quasi nebenbei, aber zunächst... ja, es gibt sie,

es handelt sich aber keinesfalls um Königin Elisabeth II aus England,

sondern um eine bisher nicht so bekannte Herrscherin aus den USA,

die es ganz real in meinem Leben geben sollte.

Allerdings lag es nah, sie in meinem Lied allein schon wegen des Namens

in den Adelsstand zu erheben, wenn sie nicht schon von Natur aus eine

„kleine Prinzessin“ gewesen wäre, die längst schon damit beschäftigt war,

sich auf den kommenden Job als „Königin“ vorzubereiten.

Als Prinzessin hat man ja bereits viele Privilegien, und solange man

das Regentenamt noch nicht angetreten hat, hat man außerdem noch massig Freiheiten,

und so kam es, dass es „unserer Elisabeth“ erlaubt war,

eine Menge Erfahrungen zu machen auf ihrem Weg zur Macht,

Erfahrungen, die ihr das Leben als Spielwiese quasi wie von selber anbot,

und da sie unter Protektion stand, konnte sie sich Dinge trauen,

die „Normalsterbliche“ nicht ohne negative Konsequenzen tun können...

sie hatte keine Strafe zu fürchten, obwohl natürlich auch sie lernen musste,

mit den Konsequenzen zu leben, die sich – ganz von selber – aus dem

menschlichen Handeln so für sie ergeben.

 

Als ich ihr begegnete, im Sommer 2009,

da war sie gerade dabei, die Dinge für sich einzuordnen,

die bisher so geschehen waren... und mit den Dingen klar zu kommen,

die sie so verbrochen hatte, und für die niemand sie bestrafte.

Und irgendwie sollte ich, für eine sehr kurze Zeit, zu ihrem Günstling werden,

denn... sie brauchte jemanden, der nicht zu ihrem Hofstaat gehörte,

dem sie aber die Ergebnisse ihres Verarbeitungsprozesses mitteilen konnte.

Und da kam ich ihr gerade Recht, als ich damals auf dem Augustinerplatz erschien.

Sie war nicht allein, sie hatte eine dunkelhäutige Schönheit namens Serena

an ihrer Seite, die zu ihrem Hofstaat gehörte. Genau genommen war Serena

„nur“ eine ihrer Zofen, aber damals wohl die vertrauteste/bevorzugteste,

weshalb sie ausgewählt worden war, ihr während der Reise von Florida nach Freiburg und zurück

als Dienerin an der Seite zu bleiben.

Dem sommerlichen Wetter angemessen, trug Elisabeth einen großen Strohhut

auf ihrem Haupt, aber ich konnte schon an den erlesenen Seidenstoffen ihrer Gewänder erkennen,

dass sie sich irgendwie vom Normalvolk unterschied,

und ihre grazilen Bewegungen deuteten auf ihre höhere Abstammung hin,

jedenfalls hatte sie eine gesonderte Erziehung genossen, Privatunterricht

in Ettiquette und so, und wusste ausgezeichnet, sich zu benehmen,

fühlte sich aber dennoch wohl, nun, da sie sich unters gemeine Volk gemischt hatte.

Ja, sie hatte die Nähe dieses Volks nicht zum ersten Mal gesucht und dadurch

eine gewisse Sicherheit und Eloquenz im Umgang mit den niedrigeren Ständen gewonnen,

sodass man sie dort nicht des Hochmuts oder der Arroganz bezichtigen konnte,

aber sie wusste sich eine gewisse Distanz zu wahren, die mir, der sie sofort ins Auge stach, gleich auffiel.

 

Mir fiel auch, ehe sie mir davon selbst berichten sollte, auf, dass die Sonne ihr Freund war:

So im Glanz derselben konnte sie auch vorzüglich selbst glänzen,

immer schien das Licht ihren Körper vorteilhaft zu betonen,

und wenn sie aufstand, schien es sie richtiggehend zu durchfluten,

als kämen die Strahlen auch aus ihr heraus... eine Augenweide, das,

denn Figur und Maße waren perfekt dafür geschaffen, im Licht zu stehen

und gesehen zu werden.

Die Sonne war schließlich auch mein Freund !

Tja, aber um sich der Sonne und ihren Freunden zu nähern, braucht man Mut,

und um als Plebäjer die Gunst einer Adeligen zu gewinnen, braucht man Dreistigkeit.

 

Ich bin natürlich dreist, denn ich liebe es, mich seit Jahren als Plebäjer zu verkleiden,

obwohl ich selbst vom reinen Hochadel abstamme und damit ein Blaublüter

reinster Güte bin, den keine Sau erkennt wenn da nicht auch zumindest ein Tropfen interfamiliäres Blut...

und feige bin ich auch nicht, jedoch fragte ich mich zunächst noch, ob es nicht besser sei,

mich einfach nur der Betrachtung zu erfreuen

und meine Suche nach profaner Befriedigung (die selbst ein König ab und zu braucht, vor allem ein allein stehender !)

dann anderswo zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.

Wir waren nur wenige Meter voneinander entfernt und, wer den Augustinerplatz in Freiburg kennt,

der weiß es, da waren noch viele andere Leute, die auf angenehmste Weise versuchten, die Zeit tot zu schlagen.

Und einem netten Plebäjer, der dort gleich hinter mir saß, war aufgefallen,

wie meine Augen von Elisabeth angezogen auf der Schönheit verweilten...

und dass ihr dies nur Recht kam, denn irgendwie muss auch ich ihr (positiv) aufgefallen sein.

So erhob sich, aus diesem Manne hinter mir, plötzlich die Stimme des Volkes, mit dem Ziel,

der Natur etwas nachzuhelfen, sodass sich alle freuen konnten,

denn was gut für einen ist, das ist auch gut für alle...

dumm war der nicht, er schien sogar von meiner aktuellen Suche zu wissen

und dass auch Serena mir gefiel...:

 

„Die zwei gehören Dir !“ sagte er mir frank und frei ins Gesicht, dabei spitzbübisch grinsend,

aber in den Augen alles Wohlwollen der Welt, sodass ich mich aufgefordert sah...

meinen Mut zusammennehmend und seine mit meiner Dreistigkeit vereinend,

erhob ich mich nun doch, um der reinen Betrachtung ein Ende zu machen

und aktiv ins Geschehen einzugreifen.

„Tu ihm und auch Dir selbst den Gefallen !“ dachte ich mir, als ich schon vor den zwei

Nymphen stand, den Schalk, auf den ich nun deutete, im Nacken

und den Schelm, den ich spielte, im eigenen Gesicht:

Der da hat gesagt, dass ihr zwei mir gehört... seid Ihr einverstanden ?“

„YES !“...

 

Oh wie schön das Leben doch ist.

Ich möchte natürlich nicht indiskret werden, jedoch... ein wunderbarer Abend hatte begonnen,

und Elisabeth, das zeigte sich schnell, offenbarte mir gar viel von sich.

Das gab massenweise Stoff, um nicht nur drüber nachzudenken, sondern auch

ein Lied zu machen. Und natürlich muss ich zum Inhalt des Lieds hier auch dies oder jenes erklären,

was nicht ohne Offenlegen ganz bestimmter Details funktioniert,

mit denen ich dann doch indiskret werde.

Da diese Elisabeth aber nicht bekannt ist und ich nur ihren Vornamen nenne,

muss man sich schon in ihrem Hofstaat auskennen, um sie anhand des Namens der damaligen Zofe

auch nur irgendwie identifizieren zu können...

und selbst „Serena's“ gibt es auch unter den Zofen mehrerer Höfe einige.

Ich denke also, dass ich's mir erlauben darf, solange ich weder ihre noch meine Scham dabei zu sehr entblöße !

 

Sympathie ist wichtig. Da war ganz von selbst eine ganze Menge Sympathie,

die mir entgegengebracht wurde, mir schien es, als hatte sich die Prinzessin vorgenommen,

just an diesem Tag Dreistigkeit nicht zu bestrafen aber Mut zu belohnen, sobald ihr solches begegnet.

Deshalb bezeichne ich mich ja auch als ihr „Günstling“, nennen wir es einen

„Günstling der Stunde(n)“, denn selbstverständlich wählt sich eine Adlige nicht nur

die Günstlinge selber aus, sondern auch die Zeit der Gunst und wann sie

dann ihr Ende haben soll.

Und da die gemeinsame Zeit ohnehin begrenzt war,

denn sie sollte ja bald wieder zurück in ihre Heimat und es stand zu keiner Sekunde zur Disposition,

dass sie mich dahin mitnehmen wollte, war es auch für mich sonnenklar,

dass ich nun besser den Moment genieße und keine Pläne über den nächsten Tag hinaus mache.

Sie war voll der Sympathie und ich genoss ihre Gunst, gewillt, ihr ein aufmerksamer Zuhörer und guter Ratgeber zu sein.

Sie erzählte nämlich viel und obschon sie nicht

verbal nach meinem Rat fragte, so suchte sie doch nach Zustimmung oder wenigstens

einer Erklärung für deren Ausbleiben, sofern ich sie nicht gab.

Ja, sie war dann durchaus offen für meinen Rat, und deshalb sage ich auch heute,

dass sie eigentlich einen Ratgeber brauchte, und zwar beim Einordnen der Erfahrungen,

die sie bisher auf dem Weg zur eigenen Herrschaft gemacht hatte.

 

Schnell wurde mir klar: „Auweia, diese Elisabeth, sie hat gesündigt.

Ganz bestimmt nix wirklich Schlimmes, aber eben doch so, dass sie

nun gerade auf der Flucht vor einer Moral war, die ihr mit der Hölle drohte.

Keinerlei Strafe hatte sie im Diesseits zu befürchten, aber Strafen im Jenseits...

allein schon die Existenz einer solchen Möglichkeit musste sie nun irgendwie

ausschließen, um ohne Angst mit dem leben zu können, was sie ganz offenbar getan hatte...

getan haben musste... und, um ganz sicher zu gehen, um auch keine Angst haben zu müssen

wegen dem, was sie als Nächstes noch so sündigen würde.

Man weiß ja nie, was kommt ;-) !

Irgendwie muss ihr klar gewesen sein, dass die eine oder andere Sache,

bei der gewisse Moralisten mit der Hölle drohen, für sie und ihr Leben

als Tat oder Untat nicht auszuschließen wäre, denn...

naja, eigentlich war nur ihre Moral eine andere,

eigentlich behauptete sie nur ihre Rechte wider all die herrschsüchtigen und missgüstigen Moralprediger,

deren Gott irgendwie nicht derselbe sein konnte wie der wirkliche, der sie zur Herrscherin bestimmt hatte.

Also sagte sie mir, während sie – einem heiligen Franziskus gleich ! - die Sonne pries, dass es „keine Hölle“ gäbe...

und da war sie in ihren Augen, die Suche nach,

die Bitte um... Bestätigung. 

Tja, und ich hätte ihr zwar sagen können, was sie hat hören wollen, es wäre aber egal gewesen,

denn auch sie hätte dann etwas in meinen Augen gesehen währenddessen,

nämlich Zweifel. 

 

So viele Höllen hatte ich erlebt, auschliessen, dass es die eine,

jene jenseitige Hölle gibt, konnte ich ohne Einschränkung nun wirklich nicht mehr,

ja, ich musste erst drüber nachdenken, was ich denn nun wirklich glaube,

also konnte ich nicht einfach sagen:

„Ja, Elisabeth, Du hast Recht, die Hölle ist nur eine Erfindung der Moralisten,

Du kannst also machen, was Du willst...

keine Angst, Du wirst nicht bestraft werden dafür.“

Das ging einfach nicht so, obwohl ich ihr wirklich gerne helfen wollte, ihre Ängste zu bezwingen,

und obwohl ich natürlich auch selber nicht bestraft werden will oder irgendwelche Menschen bestraft sehen möchte

– so eine schöne Frau am allerwenigsten ! -

ergo auch ich am liebsten glauben würde, dass es „die Hölle“ nicht gäbe.

Ich tat mein Bestes, um sie zu beruhigen und sagte, dass sie keine Angst

vor der Hölle haben braucht und sich auch keine solche Angst einjagen lassen soll,

da Gott die Menschen liebt und lieber Gnade spendet als zu bestrafen.

Da aber da eben schon, dank einer Moral, die sie wirklich nicht (mehr) brauchte,

eine tiefer sitzende Angst war, die ihr Selbstvertrauen angriff, konnten meine Worte sie nicht ganz beruhigen.

„Auweia“ dachte ich... „die muss aber schwer gesündigt haben, das muss ja so arg sein, dass sie geradezu sicher ist,

dieselbe Sünde wieder und wieder zu begehen.“

Ich habe ja meine eigene Moral und die hätte mir, so meine Mutmaßung,

kein Problem gemacht, falls sie gedachte, dieselbe Sünde auch mit mir zu begehen...

aber sie war immer noch eine Prinzessin, eine angehende Königin,

und sie hatte ihre eigene Moral gerade erst zu definieren begonnen,

da muss man behutsam und vorsichtig sein.

Vor ihr/für sie war ich ja kein König, eher ein Weggefährte und Freund,

aber auch ein Mann... ohja, ganz sicher nahm sie mich als solchen wahr.

 

Und als solcher... der, durch das von ihr gesagte, auch noch viel mehr von ihr mitbekam als sie eigentlich hätte

von sich offenbaren wollen... war ich nicht ungefährlich. Ich lieh mir eine Gitarre aus, um ein Lied für sie zu singen...

und sang ausgerechnet „Jailbird“ (Kommentar und Text folgen hier natürlich später).

Während ich das Lied sang, machte sie ein Foto von mir.

Der Song gefiel ihr sehr, aber... sie fühlte sich durchschaut,

sie spürte meine Männlichkeit und mit ihr auch das eigene Bedürfnis,

welches sie nun keinesfalls mehr offenlegen wollte...

aber hätte offenlegen müssen, wenn sie bliebe, denn es wurde stärker -

und besser ist es, wenn man immer noch auswählen kann,

was man wann und vor wem offenlegt,

eine angehende Königin gibt sich nicht diese Blöße und deckt auf,

weil sie muss,

solange sie noch wählen kann, und sei es nur Ort und Zeit,

lässt sie sich auch von der Natur nicht zwingen,

und ich... ich war vieles aber ganz bestimmt nicht böse,

ja, erwartete nun schon irgendetwas in der Art wie das, was kam,

denn Prinzessinen... Königinnen... naja, ich weiß ja,

womit ich es bei denen so zu tun habe, man sieht/erkennt

es vielleicht überhaupt nicht mehr, doch ich bin ja selbst blaublütig,

und so erkannte ich in Elisabeth auch meine Schwester ;-) !

 

Sie tuschelte ihrer Zofe etwas ins Ohr und entschuldigte sich,

doch nun müsse sie gehen, bedankte sich für die wunderbare Zeit zusammen und meinte,

ich solle doch noch etwas von meiner Zeit mit Serena verbringen, die aber, so war mir klar,

ihre eigenen Anweisungen hatte und der Herrin bald folgen sollte.

Es war wirklich eine wunderbare Begegnung, also strahlte ich sie an, bevor sie ging:

„Ich habe zu danken ! Vielleicht sehen wir uns ja noch mal wieder... alles Gute

wünsch' ich Dir !“.

Es ist btw wirklich schön, wenn man sich in Adelskreisen nicht gegenseitig „Siezen“ muss ;-) !

„Sie liebt Dich“ sagte mir Serena, als Elisabeth sich verzogen hatte... „...und Dein Foto wird auf Facebook sein“.

„Seid ihr (wärhend Eures Urlaubs) öfter hier ?“ „Na klar !“...

 

Tja, das war es aber. Ich sollte weder Elisabeth noch Serena wieder sehen.

Ich denke, dass die beiden dann den Augustinerplatz bewusst gemieden haben,

weil Elisabeth's Bedürfnisse ihr viel zu stark und die eigene Moral noch nicht gefestigt genug gewesen ist/sind.

„Gesündigt“... und zwar nach der Moral,

vor der sie floh... hat sie sicher, eine Zofe ist für viele Dienste gut,

außerdem zur Verschwiegenheit verpflichtet.

Und ich... ich hab keinen besonders großen Grund, mich zu beschweren,

obwohl Serena es besser gelassen hätte, mir ausdrücklich zu sagen, dass Elisabeth mich „liebt“,

dann wäre ich gar nicht enttäuscht worden. So aber, weil ich ihr glaubte und mir

deshalb auch falsche Hoffnungen machte, war ich ein wenig ins Träumen geraten

und deshalb auch, mit dem Songtext, über's Ziel hinaus geschossen.

Denn das Lied... ich schrieb es gleich am nächsten Tag und hoffte dann natürlich,

sie wieder zu sehen, es ihr singen zu können, und dass da doch mehr draus wird

für die Zeit, in der sie in Freiburg ist.

 

An ihren Gefühlen konnte kein Zweifel bestehen, Serena hatte, ob nun in ihrem Auftrag oder nicht, gewiss nicht gelogen,

aber... es ist das Vorrecht jeder Frau, erst Recht von Prinzessinnen,

selbst zu entscheiden, was sie mit ihren Gefühlen macht... und mit wem.

Und ich bin mir sicher, Elisabeth's Entscheidung war das Beste für alle,

doch ohne dieses „sie liebt Dich“ hätte ich nicht auf etwas anderes gehofft,

durch dieses „sie liebt Dich“ wurde mal wieder mein Herzilein gebrochen,

denn ich bin keinesfalls gefühlskalt oder vor Irrungen gänzlich gefeit.

All dies und mehr zeigt eigentlich das Lied, das „sie mir schenkte“, als Muse,

als flüchtige Begegnung, in der sie mich viel, vielleicht zu viel hat sehen lassen.

Es zeigt damit auch ein wenig davon, „wie ich ticke“ und dass ich mich eine ganze Menge traue,

wenn ich dafür einen Boden habe, darin einen Sinn sehe...

und auch frei genug dafür bin. Frei... als Freier, eine Rolle, die ich gerne spiele,

die ich bewusst annehme und ganz sicher nicht beschränkt auf eine einzige Art,

ein einziges Ziel etc. sehen will.

 

Der Freier freit um eine Frau, das ist aber auch schon das einzige, was da, neben gewissen Spielregeln, festgelegt ist.

Ich kann's gar nicht leiden, dass der Begriff durch seine eingeschränkte Verwendung

derart in Verruf geriet, dass selbst ein Polizist mal, als ich das Wort „Freier“ ihm gegenüber verwendete,

sofort meinte, ich hielte die Frau, über die wir sprachen,

für eine „Nutte“. Aber weil diesbezüglich da nichts weiter festgelegt ist,

gibt es eben nicht nur Freier „für Geld“, ist auch jemand, der um eine Frau wirbt,

um ihr Herz zu erobern und sie zu heiraten ein „Freier“, und dazwischen...

gibt es sehr viele Spielarten und Möglichkeiten.

Blöderweise benutzen die meisten Leute das Wort „Freier“ nur noch in Zusammenhang mit Prostitution

und haben dann für andere Fälle kein passendes Wort mehr,

nicht mal, wenn es um die eigene Rolle geht,

und das ist Mist, weil's das Begreifen und Annehmen derselben,

das bewusste Spielen des Spiels zwischen Mann und Frau, noch zusätzlich erschwert.

Schlimm genug, dass die meisten Leute gar nicht (mehr) wissen, was sie tun,

dass ihnen niemand was Gescheites beibringt,

dass sie bestenfalls alleine und durch Schmerzen/Fehler lernen können.

Leider sind da halt auch Lügner und Spielverderber unterwegs, denen es einzig

um den eigenen Vorteil geht, und nicht nur Unwissen sondern

auch fehlende oder verstümmelte Begriffe dienen nur denen,

die bewusst lügen, selber falsch spielen, die Verwirrung ausnützen...

allein schon deshalb benutze ich den Begriff wider alle Entwertung

in seinem ursprünglichen Sinn, lasse mir nicht aufdiktieren, dass „man“ das

(heute) „nicht mehr tut“, bestehe drauf, dass man es tun sollte,

genauso wie auf der Tatsache, dass es sich um ein Spiel handelt.

Ob's nun Dummheit ist oder Verlogenheit und damit auch berechnende Bosheit,

die mir da widerspricht, widersprechen will,

es reizt mich zum Zorn, was man doch besser unterlässt.

 

Und ich bestehe auch drauf, dass man sich dabei, beim Spiel der Liebe, wenigstens einen Rest Romantik

bewahren darf, ja, bewahren soll, denn es wird dadurch doch reicher, schöner, gehaltvoller...

und muss keinesfalls, wie es vielleicht auf den ersten Blick scheint,

der Realität enthoben sein/bleiben, eine Spinnerei darstellen,

mit der man als Romantiker sich und andere quasi betrügt.

Ich war einst durch und durch Romantiker, davon ist vieles „kaputt gegangen“

bzw. der Realist, der ich auch bin, gewann die Oberhand, damit ich der Realität,

in der ich lebe, die wir Menschen uns geschaffen haben und weiter schaffen,

angemessen und wach begegne und ihr nicht hilflos ausgeliefert bin,

und oft erscheine ich so hart wie sie... denn ich bin ja selbst ein Stück Realität.

Jeder Mensch ist das, aber... je mehr er sich selbst als solches begreift

und die Realität so zu nehmen fähig ist, wie sie ist, umso realer erscheint er selbst dann auch, und bei mir...

da muss man sich hüten vor Lügen, vorgefertigten Bildern,

Einordnungen/Schubladen, vor allem aber vor Urteilen und Verurteilungen

und Falschspiel, weil man es dann irgendwann, mir nichts dir nichts quasi,

mit einem Stück Realität zu tun hat, dem keine Anmaßung gewachsen ist...

das kann unter Umständen so schmerzhaft und gewaltig sein,

dass man so hilflos wird wie gegenüber einem Erdbeben oder einem Blitzeinschlag.

Ich selbst erlebe/empfinde mich ja schon lange nicht mehr als Romantiker,

mein Gedicht „Dass ich kein Träumer bin“ sagt es deutlich: Wenn, dann „gebrochen und als Reste“.

 

Aber zu diesen „Resten“ gehört mein Beharren auf „König“ und „Königin“,

explizit im Spiel der Liebe genauso wie allgemein im Spiel des Lebens selbst.

Man kann es sein... man kann es so sehen... und zwar ganz ohne Widerspruch zur Realität,

sondern im Einklang mit ihr.

Je stärker der Einklang, umso unglaublicher die Bestätigung durch die Realität, und zwar für den Spieler selbst.

Für die anderen... braucht es ja keine Realität sein, die müssen es ja nicht wissen,

umso besser, wenn sie meinen, man wäre bloß ein armer Tropf,

dann ist man eben „unsichtbar“ ein König, aber man kann dennoch einer sein (und es bleiben),

wenn man das Spiel nur richtig spielt.

Solange und für wen bzw wieviele auch immer nur „unsichtbar“, ist es natürlich nicht „real“...

ehe man es durch die Macht des Königs „beweist“.

Insignien (Besitz, gesellschaftliche Stellung etc) allein reichen dafür nicht aus,

sind im Zweifelsfall (und zwar bei Betrügern) sogar absolut nutzlos,

entweder da ist wirklich Macht oder da ist keine, entweder sie erweist sich als

Illusion oder sie erweist sich als Realität.

 

Nun kann man der Ansicht sein, dass alle Macht (des Menschen) eine Illusion ist,

dann aber verliert man doch zu schnell den Blick für die Realität.

Man kann bestenfalls darauf beharren, dass die real vorhandene und ausgeübte Macht sich

im Endeffekt immer als Illusion erweisen wird,

dennoch ist welche vorhanden und wird ausgeübt... und das ist Realität.

Mein Glaube lehrt, dass der Mensch besser nicht einer Machtillusion erliegt.

Dass wir alle, vor unserem Schöpfer, „Staubkörner (im Wind)“ seien und auf der Hut sein müssen, uns

etwas auf uns selbst einzubilden, ja, „geliehene“ Macht und mit ihr evtl. verbundene materielle Besitztümer

auch immer als „geliehen“ betrachten sollen,

weil „ihm“ letztlich alles gehört und spätestens der Tod auch alles wieder fort nimmt.

 

Mit dem „König“ und der „Königin“ aber verhält es sich nicht genau so,

obschon der „König der Könige“ auch die Königswürde (wieder) wegnehmen kann.

Als „König“ oder „Königin“ bzw. „Prinz“ oder „Prinzessin“ kommt man bereits auf die Welt,

man ist es nicht durch irgendwelche sonstigen Besitztümer und auch nicht durch die Insignien,

welche die Macht vor der Welt repräsentieren/legitimieren sollen.

Wenn man aber als etwas auf die Welt kommt, dann kann man auch als dieses etwas wieder die Welt verlassen

und d.h. man muss es nicht „abgeben“ allein

mit der „weltlichen Macht“ bzw. der Regentschaft.

Wenn man wirklich König oder Königin ist, dann trägt man dies im Inneren und nimmt es auch im Inneren mit,

egal, wohin man geht... und dann weiß man auch,

was wirklich von Wert ist und was nicht, was wirkliche Macht ist und was nur Machtillusion...

und eins sollte kein Betrüger wagen: Sich mit einem echten König

oder einer echten Königin dieses Kalibers anzulegen.

Die einzige Chance, einen solchen Gegner zu bezwingen, bleibt die Ebenbürtigkeit.

Ein Betrüger, der nicht zumindest selbst ein echter König ist, muss zumindest den echten König entmachten,

ihn der Königswürde berauben oder ihn dazu bringen,

selbst die Krone wegzuwerfen. Kann man weder noch – ist der Kampf aussichtslos,

zu groß ist die Macht, mag man sich auch noch so gewieft wähnen/nennen.

Wenn nur noch Mord bleibt als Mittel, so hat man selbst auf jeden Fall keine Königswürde bzw. sie verspielt,

sodass irgendwann selbst die Insignien zu Beweismitteln werden für den Betrug und damit gegen den Betrüger,

der sie nur benutzt hat, dem sie aber nie gehören werden...

denn die Insignien, sie gehören und dienen auch dann immer noch dem König, wenn er unter der Erde liegt,

dem, der sie mißbraucht, tun sie den Gefallen nur,

um ihn in seiner Machtillusion zu bestärken... und mit zu Fall zu bringen.

 

Jedenfalls... Elisabeth, sie ist eine Königin. Und damit ist mein Lied auch ein Lied für eine Königin...

aber das muss man mir ja nicht glauben, es reicht, in Gedanken

und/oder als Romantiker das „Spiel“ einfach „mitzuspielen“, wenn man davon ausgeht,

dass hier Kinder sind, die „König“ und „Königin“ spielen.

Das LI ist ein König, aber nicht der Vater der angesprochenen Prinzessin,

die auf dem Weg ist, im Reich ihres Vaters

bald ihr Erbe anzutreten und selbst den Thron zu besteigen.

Und beide sind sie „Spieler im Spiel des Lebens“ (und der Liebe),

jeder hat sein Blatt/seine Karten, und bei ihm... hat sie sehr gute Karten.

Er freit um sie quasi im Geheimen, seine Absicht ist es nicht, mit ihr zusammen jenes Reich zu regieren,

weshalb es gar nicht wichtig ist, dass sie weiß, dass er ein König ist.

Nein, er will die Gelegenheit nutzen, die sie ihm gibt,

mehr als eine blaublütige Affäre ist weder aus seiner noch aus ihrer Sicht „drin“,

aber Gefühle sind da, Bedürfnisse, die befriedigt werden wollen, und...

da ist niemand, der sie aufhalten oder bestrafen könnte, wenn sie sich einig sind,

dann können sie gemeinsam tun, was sie wollen...

Was sollten sie dabei verlieren ? Die Unschuld ? Iwo, die ist – streng genommen -

sowieso längst weg, und dann... wenn man weiß, was man will, und weiß, was man tut...

geht's keine Sau was an, schon gar keinen Pleb, vielleicht muss man's gegenüber

dem „König(innen)Vater“ geheim halten, aber der ist fern und wohl schlau genug,

seine Tochter einfach machen zu lassen, wonach ihr der Sinn steht.

 

Das ist der Urgrund, aber... selbstverständlich will er einfach nur ein Mann für sie sein, sehnt sie sich danach,

einfach nur Frau zu sein,

und deshalb ist der ganze „Adelskram“ zwar da, doch das Wesentliche ist,

dass beide dabei Menschen sein und bleiben können,

dass diese Ebene nun vom LI angestrebt und angesprochen/betont wird,

und deshalb sagt er „ich bin (doch) nur ein Junge“ !

Und er macht sich verletzlich, weil er sieht, wie verletzlich und sensibel sie ist,

dass sie scheut, er will ihr Mut machen, für den Moment, für die Zukunft,

ihr Selbstvertrauen stärken, aber eben auch an „sein Ziel kommen“,

denn er weiß, das sie dasselbe spürt wie er.

 

Diskretion ist ohnehin ein Teil der Übereinkunft, wenn's denn zum Vollzug kommt...

Es kam ja nicht dazu, also kann ich umso offener erzählen hier, denn

Elisabeth hat mich immerhin zu diesem Kleinod von Lied inspiriert, das ich sehr, sehr gelungen finde.

Je älter ich werde als Songschreiber, um so größer wird der Einfluss der Beatles, obwohl ich ja nie ein Beatles-„Fan“ war.

„Elisabeth“ ist sehr beatlesk... eigentlich ein Beispiel für ein Lied, wie’s nur unter der Inspiration von

Lennon/McCartney (aber auch George Harrison, wird ja leider gern vernachlässigt bis übersehen) entstehen kann.

Und textlich bestimmt etwas seltsam,

weil es eben meine persönlichen Gedanken für Elisabeth enthält und direkten Bezug zu dem hat, was sie mir erzählte...

weshalb ich davon hier bereits einiges sagte inklusive dessen, was ich dazu dachte.

 

Ich habe, als ich das Lied geschrieben habe, drüber meditiert...

am seltsamsten ist sicher der zweite Refrain...

dazu ist es vielleicht gut zu wissen, dass ich glaube, dass es die „Hölle“ gibt,

und zwar als eine Art „abgespaltenes Herzogtum“ vom „Reich des himmlischen Vaters“.

Und dass „Hölle“ einfach nur der Name dieses Herzogtums ist, der ursprünglich „Gemeinschaft“ bedeutet hat.

Ich glaub also ne Menge Dinge, die quasi „kein Mensch verstehen“ kann,

weil's für mich viel mehr Realitäten gibt als nur eine,

soll man mich eben einen „Spinner“ nennen,

aber selbstverständlich... niemand braucht an diese Realitäten bzw. das, was ich

drüber ausnahmsweise zu erzählen/singen bereit bin, zu glauben.

Unsere Realität ist selbstverständlich eine andere,

ich befinde mich mitten in ihr drin und niemand braucht sich Sorgen machen,

dass ich das vergesse bzw. durcheinanderbringe.

Da Elisabeth aber auch ihre eigene Realität zumindest im Inneren hat

und romantisch genug ist, um zu träumen,

träume ich quasi für sie (mit ihr geht ja nur, wenn sie das Lied kennt, aber dann stimmt auch das !)

„ihre Zukunft als Herrscherin“ voraus, so wie ich sie sehe.

 

Dass ihre Liebe einen „ertrinkenden Mann retten“ würde, das war dabei so etwas wie eine Vorahnung meinerseits...

und „mir gehört“ hat sie ja, wenn auch leider nicht so, wie ich’s (als alter Lüstling) gern gehabt hätte...

jedenfalls richte ich den Blick auf Zukünftiges, ein offenes Feld,

bei dem nur sicher ist, dass sie einmal als Königin herrschen wird,

und möchte, dass sie mit mir schaut, fast so, als wäre ich ein „Wahrsager“.

Glaubt sie es, dann wird’s wohl auch so kommen... nimmt sie es an,

wie es kommt, dann wird es (so oder so) gut sein,

denn ein Rechthaber bin ich (trotz aller Bestimmtheit) nicht und

eigentlich ist das Lied nichts anderes als

eine Anknüpfung an unser damaliges Gespräch,

ein Versuch, ihr die Angst ganz wegzunehmen, damit sie nicht mehr vor einer

(für sie falschen) Moral flüchten muss.

Aber klar... es ist gleichzeitig auch das Liebeslied eines Freiers,

des Königs, von dem ich erzählte, und der mit ihr eine Affäre beginnen will,

ja, sich ihr gegenüber sicher ist, dass sie das selbe will.

Diese „Sicherheit“ ist natürlich eine vorgetragene/behauptete,

ich wollte ihr das Lied ja baldigst vorspielen,

damit punkten und... naja, ich hätte ihr gewiss noch eine Wahl gelassen,

so eingebildet bin ich nun auch wieder nicht.

 

Vielleicht war ja das „das Problem“... ich war durchaus locker, aber bei ihr wurde es bereits ernst,

zu ernst, und dann war sie wieder vor etwas auf der Flucht...

und das war vielleicht besser so, denn wenn ich ihr das Lied vorgesungen hätte,

dann wäre die Wirkung vielleicht viel stärker gewesen, als ich hoffte/dachte,

und... ne, mehr als eine Affäre wollte ich damals auch nicht,

war noch am Verarbeiten/Heilen einer wirklich sehr schmerzhaften Sache

(„The Price of Love“ und „The Straight Way“ erzählen davon, ergo ich auch später noch hier),

und obwohl da echte Gefühle waren und ich von einem „Herzbruch“ spreche, soll man das nicht so tragisch sehen, wie es klingt,

schließlich wusste ich ja, dass ich sie „gehen lassen“ muss, dass dieser Schmerz

ein Teil des Preises ist, den ich sowieso bezahlen musste/wollte.

Aber schade war's trotzdem.

 

Letztlich glaube ich, dass nur ihre Moral, also die Moral, vor der sie sowieso flüchtete,

nicht die echte, eigene, dieser Affäre im Weg stand.

Dass sie selber (noch) nicht glaubte, dass es „keine Hölle gibt“.

Damit hätte ich dann evtl. ein Problem gehabt, ich habe aber

kein Problem damit, wenn jemand an Gott glaubt, die Existenz der „Hölle“

jedoch ablehnt. Leider konnte ich ihr nicht einfach so (und sofort) zustimmen.

Wer an das Gute glaubt braucht keine Panik vor dem „Bösen“ zu haben, es ist besser,

es schon so – in Gedanken – zu „vernichten“, als wegen theologischer „Wahrheiten“ verrückt oder fanatisch zu werden.

Jedenfalls ist das, was ich singe, genau so gemeint,

und gibt sowohl letztlich der Elisabeth doch Recht als auch denen, die ihr widersprechen würden,

weil sie lt. Bibel davon überzeugt sind, dass es „Hölle“ und „Teufel“ tatsächlich gibt.

Aber sicher ziele ich damit auch aufs „Diesseits“ ab...

dass die Hölle für den Menschen entweder „Nichts“ ist (was auch bedeuten kann, nichts oder niemanden zu haben)

oder in einer Gemeinschaft erlebt wird.

 

Grundsätzlich leugnet die Hölle ja nur, wer vor ihr Angst hat und mit dieser Leugnung die Angst überwinden möchte.

Das heißt, dass der Elisabeth gehörig Angst gemacht worden war... eben mit einer falschen Moral.

Es heißt auch, dass sie sich erlaubt, erlauben muss, 

zu „sündigen“... und zwar da, wo es ihr gut tut.

Deshalb ist es ja so schade, dass nicht mehr draus wurde.

Na hoffentlich waren die „Sünden“, die sie seither (dann eben mit anderen) begangen hat,

so schön und gut für sie, dass sie die falsche Moral und mit ihr diese Angst endgültig in sich bezwungen hat.

Sie ist mMn ein Mensch, mit dem alles gut ist,

und der deshalb auch „von Gott verlangt“, dass mit ihm alles gut ist.

Sobald (und so lange) sie das glauben kann, ist alles prima, weil es mit Sicherheit so für sie ist, nicht nur,

weil sie selbst nicht in die „Hölle“ kommen will, sondern, weil sie auch jemandem anders dieses Schicksal nicht wünscht...

mit ziemlicher Sicherheit dem Mann, der ihr die „Unschuld“ nahm, welche sie seither in der „Sonne“ sieht.

Ihr Glaube ans Gute hat mich tief bewegt.

Eine richtige junge Persönlichkeit, die aber noch nicht wirklich gefestigt war,

weil sie sonst ja nicht quasi vor mir (und damit vor ihren eigenen Gefühlen) geflüchtet wäre.

Wenn sie je dieses Lied hört, dann wird sie - sofern nicht bereits geschehen -

hoffentlich ein für allemal die Angst verlieren

und (wieder) glauben können, dass alles gut ist...

(denn schämen braucht sie sich wirklich für gar nichts).

So, wie sie es auch behauptete.

Und ja, ich hab mich damals allein ihretwegen auf Facebook angemeldet,

sie dort dann aber nicht gefunden.

 

Das Leben geht natürlich weiter...

Es war nicht nur schön, sie kennen gelernt zu haben, es springt ja nicht grundsätzlich aus jeder Begegnung

so viel interessanter Stoff raus, dass ein so wunderbares Lied entsteht... ich bin sehr dankbar dafür.

Ich liebe es auch, „Elisabeth“ zu singen.

Irgendwie ist es ein Lied nicht nur wider falsche Moral sondern auch gegen all den anderen Wahnsinn unserer Zeit,

ein Lied gegen dieses „höher, schneller, weiter“ und vorgefertigte Schablonen,

mit denen man heutzutage „Hits“ zu erzielen versucht.

Es ist einfach nur ein wunderbares Lied, und dafür wird es auch sehr geliebt.

AM war sofort hin und weg... und so einfach ist die nicht zu „kriegen“.

Mein Blutsbruder sagte: „Geht runter wie Öl !“.

Das Publikum in Urloffen (wo dann 2010 diese Aufnahme gemacht wurde,

Gitarre/Gesang, meine Overdubs bzw. das spartanische Arrangement ergaben sich zuhause dann wie von selbst)

war genauso begeistert wie in Berlin.

Es sollte mehr Lieder dieser Art geben, die durch schlichte Schönheit und Musikalität überzeugen,

anstatt auf die immer selben Reize zu setzen.

Es lebe der Unterschied, es lebe auch die Romantik, es lebe der Widerstand

gegen falsche Herrscher, die alles missbrauchen, was sie in die Finger kriegen,

während sie einer Machtillusion erliegen, es leben die spielenden Kinder,

die wahren „Könige“ und „Königinnen“, es lebe die Fantasie und es lebe auch...

die freie Liebe.

 

 

Übersetzung

 

Elisabeth

 

Elisabeth

Ich bin doch nur ein Junge

Elisabeth

Deine Herrschaft der Freude

sie könnte mehr Tränen bringen, als Du es erwartest

aber alle diese Wunden werden heilen

 

Elisabeth

für Dich werde ich beten

Elisabeth

warum bleibst Du nicht noch ?

Ich kenne die Gründe, wegen denen Du Dich fürchtest

aber die Liebe wird den Hass bezwingen

 

Sicherlich bist Du etwas gewesen, was Du nicht sein möchtest

Sicherlich hast Du etwas gesehen, was Du nicht sehen willst

Elisabeth... Elisabeth...

für Dich muss es wohl ein Narr sein

und ich weiß, das bin nicht ich

aber alles ist gut... sag, dass es gut ist

Küsse mich einfach, dann lass' mich wieder los

 

Elisabeth

Dein Blatt sieht prima aus

Elisabeth

wenn Du mir gehört hast

wird Deine Liebe zur Rettung für einen Ertrinkenden

und die Zukunft, sie sieht göttlich aus

 

Elisabeth

es ist nicht zu spät

Elisabeth

ängstige Dich nicht

die Sonne sorgt für Deine Unschuld

und Du wirst nicht beschämt

 

Sicherlich bist Du etwas gewesen, was Du nicht sein möchtest

Sicherlich hast Du etwas gesehen, was Du nicht sehen willst

Elisabeth... Elisabeth...

für Dich muss es (der „Richtige“) wohl ein Narr sein

und ich weiß, das bin nicht ich

aber alles ist gut... sag, dass es gut ist

Küsse mich einfach, dann lass' mich wieder los

Nichts ist Hölle, wenn nicht das Zusammensein 

Der Name eines Herzogtums, der seine Bedeutung verliert

Elisabeth... Elisabeth...

Du weißt, dass Du alles verlassen kannst

doch am Ende gehört es Dir

und alles ist gut... sag, dass es gut ist

und der Friede, er wird zur Macht

 

Elisabeth... Elisabeth...

 

Originaltext: Rupert 2009

 

 

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03. Juli 2017

 

10. Landscapes

https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9260246-landscapes--words-music-rupert

 

Mein Papa verstarb im Dezember 2001 und mein erstes „Abschiedslied“ für ihn,

„Goodbye Papa“, erschien mir zu persönlich, um es vor anderen Menschen aufzuführen –

eigentlich konnte ich es überhaupt vor niemandem sonst singen als vor ihm, weshalb ich mich dann dazu entschloss,

es bei seiner Beerdigung in seine Jackentasche zu stecken

und dann mit ihm zu Grabe trug.

Im jenem Text hatte ich ihm noch so viel zu sagen,

was niemanden sonst etwas anging, und deshalb war mir dieser

beim Moment des Schreibens – noch an seinem Todestag -

viel wichtiger gewesen als die Musik,

es reihte sich nämlich Strophe um Strophe aneinander,

eigentlich alles, was mir noch wichtig war.

Aber so war ich nicht zu 100% zufrieden,

und deshalb war es klar, dass ich ein weiteres schreiben würde.

 

Ich wollte warten auf den „richtigen Augenblick“, um eins zu schreiben,

das für meine Hörer mehr Möglichkeit zur Identifikation bietet,

wenn sie von jemand Lieben Abschied nehmen müssen...

meine persönlichen Gefühle mit drin, aber allgemeiner,

und bei dem die Musik besonders schön,

aber auch besonders einzigartig sein sollte,

eine Ausnahme auch in meinem Oeuvre,

und das wurde ja immer größer.

Im April 2002 war es dann so weit, ich setzte mich hin und wie von selbst

kam diese Melodie zu mir, von der ich spürte, dass sie derart

außergewöhnlich war, dass ich noch während ihres „Ausformens“

die bewusste Entscheidung fällte, den anvisierten „Abschiedstext“

dazu zu schreiben, und auch die Worte kamen schnell, obwohl ich ein wenig feilen musste,

denn es waren diesmal nicht viele Worte und die sollten nicht nur

Sinn machen, sondern auch perfekt auf die Melodie passen.

 

Als ich das Werk vollendet hatte, war ich, ich traue mich kaum,

dieses Wort zu benutzen, glücklich,

obwohl mir während des Schreibens immer wieder das Wasser in die Augen

gestiegen war und ich wusste, dass dies wohl auch beim Singen

immer wieder passieren würde,

denn dieses Lied über's Sterben und Abschiednehmen,

es sollte für mich ja für immer mit meinem Papa verbunden bleiben,

die vielen Worte des Vorgängers hatten sich aufgelöst

aber stehen sinngemäß doch „mit drin“ für mich.

Das ist für Dich, Papa...“ sagte ich wie von Sinnen

immer wieder, spielte es erneut, und konnte es kaum glauben:

„Habe ich das wirklich gerade geschrieben ?

Das kann doch gar nicht sein !“

Die Tränen der Trauer wurden zu Tränen der Freude,

ich fühlte mich so reich beschenkt,

so unglaublich reich in diesem Moment,

denn ein schöneres Lied konnte ich mir gar nicht denken.

 

Und es war klar, dass es zu „Good“ gehört,

dem Album, das vielleicht nie „fertig“ wird, dessen Titel aber...

nun, „Good“ heisst „Gut“, klar.

Zwar heisst es nicht ausschließlich „Gut“, sondern auch „Ware“,

weshalb ich die Idee, ein Album so zu nennen,

besonders „gut“ fand,

aber selbstverständlich wäre eine CD,

auf der „Gut“ drauf steht,

um dem potentiellen Käufer auf simpelste Weise zu signalisieren,

dass er sich damit was „Gutes“ kauft und nicht nur mir

etwas „Gutes“ tut, sondern auch sich selbst...

so ganz nach meinem Geschmack (und Humor).

Natürlich musste ich auch an Michael Jackson denken,

dessen Album „Bad“ ich doch tatsächlich für sein Bestes halte,

und bei dem der Titel ja auch nichts anderes bedeuten sollte als „GUT“.

 

Außerdem hasse ich den Spruch „Besser ist der Feind des Guten“.

Irgendwie verlässt man mit diesem Spruch die Logik,

weil es letztlich ja immer „Besser“ geht bzw. gehen sollte,

aber die Hauptsache ist und bleibt, dass etwas GUT ist,

denn „Besser“ ist furchtbar relativ und hängt von zu vielen Dingen ab,

zB der Zeit, der momentanen Erfordernis,

dem individuellen Geschmack uva,

während „gut“ schlicht und einfach für Qualität steht,

auf die man sich quasi „verlassen“ kann,

denn was wirklich gut ist, das bleibt es auch,

was aber heute „besser“ ist, das kann morgen schon wieder

„nicht mehr ganz so angemessen sein“, weil irgendwer daher kommt

mit etwas „noch Besserem“.

Momentan sind mp3s ja allen Ernstes „noch besser“ als CDs,

so wie CDs Ende der 80er „besser“ als Vinyl-Platten waren.

Und ich finde sie ja auch gut, die mp3,

aber man kann an diesem Beispiel doch bestens sehen,

dass jeder selber für sich auswählen sollte (muss),

was denn für ihn wirklich besser oder gar am Besten ist.

Man kann das so verbindlich nämlich nicht für alle sagen,

und die Hauptsache bleibt, dass es gut ist

(und nicht via ständiger Vereinfachung aus ursprünglicher Vielfalt

reine Eintönigkeit wird. Sich selbst beschränken darf man ja jeder Zeit,

aber wenn die Menschheit zur beschränkten Rasse und Masse wird,

in der alle zu jeder Zeit dasselbe tun, dasselbe haben müssen,

dann ist dies nicht nur bescheuert, sondern...

man hat keine Vergleichsmöglichkeiten mehr,

keine wirkliche Wahl, keine richtige Auswahl,

da stehen dann verschiedene Markennamen auf den immerselben Produkten

von immer weniger werdenden Herstellern,

die einem auch noch den letzten Mist als „besser“ andrehen können,

weil man längst schon vergessen hat, was GUT ist !).

 

Nicht wenige meiner Freunde stehen auf Vinyl.

Ich stehe volle Kanne noch immer auf CDs, ja, kann mir für Musik kein besseres Medium vorstellen

(als Sammelobjekt ist es auch noch sehr wertig,

obwohl da die gute alte LP natürlich mehr hermacht...

zusammen mit Schallplattenspielern, die preislich jenseits all dessen liegen,

was Normalverdiener sich je leisten könnten... naja).

Und mp3s... genauso wie PCs... vereinfachen vieles

und machen daher auch vieles möglich, viele Möglichkeiten auch für Otto Normalverbraucher erschwinglich,

und immer ist es wichtig,

dass es gut ist.

„Besser“ ist nicht der „Feind“ von „Gut“, sondern dessen Steigerung.

Wenn „Besser“ tatsächlich „Gut“ angreifen will, dann hat es, sofern es „gewinnen“ sollte, ein Riesenproblem,

denn wenn es „Gut“ nicht mehr – als Grundlage und Qualitätsmerkmal – gibt, dann ist „Besser“ nämlich „überhaupt nichts“,

gibt es nicht, kann man vergessen, alles pure Willkür.

 

Und es gibt, wegen zu viel Willkür gerade im Ökonomischen Bereich,

ja längst eine furchtbare Desorientierung bei den Menschen.

Da gibt es viele, die nicht mehr wissen was „gut“ ist,

die nichtmal mehr glauben können, dass irgendwas wirklich „gut“ ist,

so verarscht fühlt man sich die ganze Zeit über schon von Leuten,

die einem ständig etwas „Besseres“ verkaufen wollen

und dabei leider so manches Gute vergessen,

zB richtig gute Arbeitskräfte vor die Türe setzen,

richtig gute Prinzipien über Bord werfen,

und... was die Musikindustrie betrifft...

auch einst richtig gute Märkte geradezu zu vernichten,

bis es einen selber trifft,

denn irgendwie... muss man da etwas falsch gemacht haben,

denn da war vieles „gut“ und will es heute einfach nicht mehr sein,

so oft habe ich schon dieses erschütternde „Rien ne va plus“

gehört.

 

Aaahhh... CDs sind also nicht mehr gut.

Der Wert von Livekonzerten hingegen, die ja auch schon immer gut waren,

ist derart in die Höhe gegangen, dass die Ticketpreise manchmal der reine Wahnsinn sind...

ich meine... ich würd' mir schon noch gerne wenigstens ein mal

Fleetwood Mac in der „Rumours“-Besetzung antun,

aber aller Wahrscheinlichkeit kommen die, falls noch mal nach Deutschland,

nicht nach Freiburg, und die Tickets sind derart teuer,

dass ich mir die Reise in eine größere Stadt weiter weg und das Hotel...

nicht alles zusammen leisten kann.

Eine unglaublich gute „Very Best of“-Doppel-CD, von der man langfristig dann doch mehr hat

als die Erinnerung an ein unglaublich teures Event,

wird einem aber gut und gerne unter 10 Euro nachgeschmissen,

weil CDs ja nur noch von Idioten wie mir gesammelt und gekauft werden,

die intelligenten Leute geben hingegen über 100 Euro für ein Konzertticket aus.

Ich würde sagen: Auch gut, wenn die es sich leisten können,

manchmal ist's ja wirklich auch jeden Cent wert, aber immer ?

So ne gut gemachte „Very Best of“-CD ist aber in Wahrheit mehr wert

als diesen Ramschpreis, der natürlich als Schnäppchen willkommen ist...

die ist auch für Minimum 15 Euronen immer noch klasse.

 

Braucht man CDs ?

Braucht man LPs ?

Braucht man überhaupt irgendwas ausser dem,

was die Grundbedürfnisse befriedigt ?

Tja.. in Wahrheit hat man's nie wirklich so dringend gebraucht,

wie es rückblickend erscheinen mag.

Und wem mp3s oder gar Streaming-Dienste tatsächlich genügen...

der braucht auch keine Tonträger, die er doch tatsächlich in den Händen halten und zumindest besitzen darf.

Wem Internetshopping, sagen wir bei Amazon, genügt,

der braucht auch nicht den Händler an der Ecke,

nichtmal mehr funktionierende Innenstädte mit vielen verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten,

und wer reichlich abgeschöpft/abgesahnt oder zumindest reich geerbt hat,

braucht auch weder einen der Arbeitsplätze,

die so Stück für Stück wegrationalisiert werden (können),

noch braucht er irgendwas von „seinem“ Geld wirklich investieren,

denn... es vermehrt sich ja von selbst,

die Politiker stehen Gewehr bei Fuß,

und wenn die schon auf die Knie fallen und es denen so angenehm wie möglich machen, die sowieso schon haben...

dann muss der Rest ja automatisch folgen, egal, ob nun „gut“ (für irgendjemanden auf diesem Planeten) oder nicht...

irgendwann dann, vielleicht, werden die wenigen, die immer mehr anhäufen,

zu altruistischen Wohltätern der Menschheit

(Bill Gates ?) oder zumindest mal wieder was riskieren,

um der Ökonomie ein wenig auf die Sprünge zu helfen...

aber was passiert inzwischen mit den Menschen ?

Was ist mit unserem Planeten passiert ?

Man muss das Allerschlimmste befürchten.

Und das ist dann, für unsere Kinder und Kindeskinder spätestens, vieles.

Bloß eins ist es nicht mehr: „Gut“.

 

Es gibt Zustände, die sind so schlimm, dass als einzig Gutes

für das Individuum bzw. einer Ansammlung von Individuen

nur noch eins übrig bleibt:

Sterben.

Einfach, weil das Leben dann nicht mehr gut ist,

sein oder werden kann.

Und als Mensch kann man nicht einfach hingehen und irgendjemanden anders

dafür verantwortlich machen als sich selbst.

Da war doch einst so vieles gut,

nun ist da gar nix mehr.

 

Und jetzt kommt der blöde Rupert und will mir noch irgendwas als „gut“ verkaufen,

ja, sogar ein Lied über das Sterben.

Ist denn der Tod etwas Gutes ?

Ist der Typ denn nicht ein Masochist ?

Und was, bitteschön, ist denn an diesem Lied „Landscapes“ so besonderes ?

Ich hatte weißgottwas erwartet, weil es ihm doch so viel bedeutet,

als „Abschiedslied“ für seinen Vater,

aber irgendwie sind diese 3 Minuten so schnell vorbei gegangen,

dass ich kaum etwas bemerkt habe von dem,

was da so herausragend sein soll.

Also will mich wohl auch der Rupert verarschen...

und, nein, Sterben ist nicht gut,

Abschied nehmen ist Verlieren und Verlieren tut weh,

erst Recht, wenn es sich um einen Menschen handelt,

den man liebt...

 

Tja, man muss schon zuhören, man sollte schon wach sein,

das Leben als Ganzes – und damit mit dem Tod -

als „gut“ annehmen können,

und vielleicht muss man sich auch ein wenig frei machen von Erwartungen,

die dann die Sicht aufs Tatsächliche, aufs tatsächlich Gute verstellen,

so wie eigentlich oft im Leben, damit man es erkennt.

Was Lieder betrifft... hat man natürlich nicht nur verschiedene Geschmäcker,

unterschiedliche Prioritäten und jeder hat dabei Qualitätsmerkmale,

die für ihn wichtiger sind als für andere.

Ja, man hat ganz unterschiedliche Gefühle !

 

Als ich meiner Mama das Lied „Landscapes“ vorlaufen ließ,

so, wie es auch auf reverbnation.com zu hören ist,

nämlich in einer Aufnahme aus dem Jahr 2004 in Bühl

(ich gab ihr zum Anhören auch eine Textübersetzung ins Deutsche)

plus Overdubs, da zeigte sich nicht nur,

dass wir, was Qualität betrifft, trotz aller Unterschiede

noch immer einen gemeinsamen Nenner fanden,

denn sie mochte es sehr.

Aber sie überraschte mich auch im selben Moment mit einer Gefühlswahrnehmung,

die ich, als Urheber des Lieds, so gar nicht teilen konnte:

„Das ist ja gar nicht traurig, das ist ja eher beschwingt,

...und es ist wunderschön !“.

Gar nicht traurig ? Ey, ich könnte manchmal Sturzbäche heulen, wenn ich es anhöre.

Ich hab's ja leider auch schon oft zu den traurigsten Anlässen gesungen,

einfach, weil es passte... und manchmal hat es sich dann verlangsamt,

weil ich mich schwer zusammenreissen musste.

Und nicht mal die 3-Minuten-Aufnahme aus Bühl,

von einem Auftritt, der „netto“ mehr als 3 Stunden ging,

halte ich wirklich für beschwingt,

obwohl es mir da gelang, das Lied nicht zu langsam (für allein Gitarre und Gesang)

zu spielen, es nicht zu pathetisch klingen zu lassen.

 

Nun, da meine Mama auch gestorben ist,

„gehört“ das Lied ganz genauso ihr wie dem Vater.

Ich habe nicht extra noch eins geschrieben,

vielleicht kommt so was ja noch,

aber...

ich hoffe, dass, da, wo sie nun beide zusammen sind,

es für sie erst Recht „gar nicht traurig“ ist.

Trotz meiner Trauer.

 

Ich lebe mit dem Tod.

Ich trauere meist allein, in mehreren Phasen,

als Vater starb musste ich für alle, vor allem für Mutter stark sein,

als Mutter starb, musste ich erst Recht stark sein,

damit sich niemand Sorgen machen muss,

dem ich ansonsten etwas bedeute.

Ich kämpfe diesen Kampf automatisch,

und man kann, gerade bei den 81 Jahren, die meine Mama alt wurde,

irgendwie „nicht mehr erwarten“,

aber musste damit „rechnen“, dass es irgendwann so weit sein würde,

dass es – wie dann auch geschehen – ganz schnell kommen kann,

es gehört einfach zum Realismus dazu.

Und immer wenn ich ältere Leute am Rollator oder im Rollstuhl sehe,

wenn ich erschütternde Nachrichten über Verwandte und Bekannte erfahre,

die ganz furchtbar erkrankt sind und leiden müssen,

dann danke ich dem lieben Gott dafür,

was er meiner Mama so alles erspart hat.

Und sehe es als Egoismus an, mich selber und meinen Verlust

zu beweinen, obwohl ich mir doch sicher bin,

dass es ihr gut geht,

dass es damit auch meinem Vater an gar nichts mehr mangelt,

denn... sie wird ihm die ganzen 16 Jahre, die er schon im „Himmel“ war,

doch sehr gefehlt haben.

 

Meine Eltern haben sich sehr geliebt, obwohl sie eigentlich sehr verschieden waren.

Der Heinz Rudolf Kunze sang ja mal im Lied „Vertriebener“:

 

„Meine Mutter war so treu, dass mir schwindlig wird“.

 

Mir wurde von mehr als nur ihrer Treue schwindlig...

Sicher, es war auch eine andere Generation,

eine andere Erziehung,

aber mein Vater war mir viel ähnlicher bzw.

ich bin ihm viel ähnlicher als meiner Mutter.

Wir haben zwar vollkommen unterschiedliche Lebenswege gewählt,

er als kaufmännischer Angestellter, ich als Künstler,

aber wenn ich drüber nachdenke, was wir alles gemeinsam haben,

dann kann niemand sonst als mein Vater in Frage kommen als er.

Bei der Mutter... nun, sie sagte ja selbst oft, dass sie sich,

wenn sie es nicht ganz genau wüsste,

längst nicht mehr so sicher wäre,

dass ich überhaupt ihr Sohn bin.

Wir lachten dann gemeinsam, denn das konnten wir...

nicht nur beim Angucken von „Hannes und der Bürgermeister“.

Ja, ich konnte sie zum Lachen bringen, dass es schon grenzwertig wurde,

auch am letzten Abend ihres Lebens,

und das war schön,

es ist eine wunderbare Erinnerung für mich.

 

Bei Müttern und Söhnen hilft manchmal wirklich nur noch der Humor.

Wie schon im Text zu „Son Without a Father“ angedeutet,

kann eine solche Beziehung ungeheuer konfliktbeladen sein,

und das war sie auch bei uns.

Und so kam es natürlich, wie es kommen musste:

Von meiner Trauer bekamen bestimmte Freunde,

zu ihrer Überraschung (ihrem Entsetzen !), so gut wie nix mit.

„Ey, Dir scheint es aber wirklich gut zu gehen, zu gut,

hast Du etwa vergessen, dass gerade Deine Mutter gestorben ist ?“

Also am liebsten hätte ich gesagt:

„Ne, gerade deswegen geht es mir ja jetzt so gut“,

aber das wäre nun wirklich Verarsche gewesen, hundsgemein,

es stimmte nicht.

Ich hatte den Kampf sofort aufgenommen, auch wegen ihr,

und ich trauerte sehr, trauere immer noch,

aber gleichzeitig... fiel auch eine Last von mir ab,

die ich viele Jahre aus Liebe und freiwillig trug.

Wieso soll ich denn darüber lügen ?

 

Meine Mutter war für viele Leute eine Art „Heilige“,

und ihr dies streitig zu machen, war nie mein Ding.

Sie spielte diese Rolle perfekt,

alles andere ging andere Leute ja auch nix an.

Ich aber kannte auch dieses „andere“ sehr gut.

Und für mich... wenn da einer „heilig“ war, dann war es zuallererst mein Vater.

Und das ganz ohne großen Bezug zur Kirche etc.,

einfach durch seine Liebe und was er aus Liebe auf sich nahm.

Eigentlich hatte er schon lange „gehen“ wollen,

2 Schlaganfälle, mehrere Herzinfarkte, seit 1977 krank und

behindert, aber... er kämpfte eben auch mit sich

und erst, als er den letzten Kampf (Herzstillstand ca. ein halbes Jahr vor seinem Tod,

erneute Reha, unglaublich, dass er doch wieder auf die Beine kam)

so gewonnen hatte (für uns alle, aber vor allem für Mama !),

dass seine typische Heiterkeit und Lebensfreude wieder da war

(die, wegen seines Zustandes eben, auch immer wieder temporär abgelöst wurde durch...

„Weg ! Weg !“, die Worte, die ihm blieben, um zu sagen,

dass es ihm langt, dass er lange schon genug hat...

er war ja seit 1979, dem zweiten Apoplex, auch noch dauerhaft sprachgeschädigt),

sollte er uns verlassen.

 

Mein Vater war ein Genießer.

Er wusste, wie man aus Kleinigkeiten Genuss bezieht,

sich an Kleinigkeiten freut

und konnte betrachten und am reinen Betrachten Freude finden,

als wäre er durch eine Meditationsschule gegangen.

Er achtete immer auf Kleinigkeiten und konnte an denen auch noch

in seinem kranken Zustand sofort erkennen, wenn irgendwas nicht stimmte.

Und er liebte das Leben,

er liebte uns,

er liebte Mama sehr...

fast schon zu sehr, aber so etwas gab es gar nicht für ihn...

obwohl er dabei fast blind wurde, werden musste, für all die vielen Dinge,

die er auch noch liebte.

Naja, solange er es konnte, riss er quasi immer wieder aus,

um sich einen schönen Tag allein zu machen.

Immerhin.

Aber Mutter konnte einen ja wirklich auch erdrücken mit ihrer Sorge,

manchmal sogar ersticken.

 

Wir verstanden uns auch ohne Worte besser, als es viele mit Worten tun.

Und ich bin auch und gerade seinetwegen „so lange zu Hause“ geblieben.

Ihn mit Mutter alleine lassen – der Gedanke war für mich schlimmer als sie mit ihm alleine zu lassen.

Aber beide hatten ihre Last zu tragen und, so wie sie eben konnten, das Beste füreinander und für uns getan.

Der Unterschied war: Mit Vater war alles gut, Mutter... musste ständig Güte beweisen und bewiesen haben.

Mit ihr war es immer ein Kampf... und der fand daheim statt,

d.h. Freunde und Bekannte bekamen davon so gut wie nichts mit,

die sahen immer nur das, was sie gesehen haben wollte,

und letztlich mussten wir alle irgendwie... dran glauben.

Schöne Doppeldeutigkeit, das, und wehe, sie lacht nicht drüber,

jetzt, wo sie im Himmel ist... ;-) !

 

Stoff für ein weiteres Lied, ein „Lied für sie“, gäbe es sicher genug.

Jedoch... tut man als Sohn nicht doch irgendwie alles für die Mutter ?

Zumindest kann ich sagen, ob nun zuerst für sie und dann eben für jeweils die Frau,

die ich gerade liebte... liebe,

ich tu letztlich immer nur alles für eine Frau,

und damit unterm Strich auch immer für die Mutter.

Ich hab ihr meine ganze Gedichteseite gewidmet,

ob ihr der Inhalt nun gefällt oder nicht

(oh weh... so Sachen wie „Dein Baby“ fand sie gar nicht lustig,

als sie von denen mal ein paar in die Finger bekam !).

Ne, was sie wollte... was sie will... das tu ich nicht,

denn dann wäre ich mMn gewissenlos,

geradezu dumm,

aber was ich tu, das tu ich auch immer noch für sie.

Und ich liebe sie auf meine Weise,

auch, weil ich's anders gar nicht hinkriege.

Vater ist und bleibt für sie der Beste, und damit...

ist auch für mich, mit mir alles gut.

Wenn sie allerdings da, wo sie jetzt ist, nicht endlich aufhört,

sich Sorgen zu machen,

dann ist auch der Himmel kein Himmel für sie...

und ihn.

 

Was ist der Himmel ?

Dieselbe Frage anders gestellt:

Was sind diese „Landscapes“, die Landschaften,

nach denen ich das Lied benannt habe,

aber von denen ich so herzlich wenig beschreibe(n kann) ?

Vielleicht ist für mich das Hören des Lieds ein Stück Himmel,

eine aurale Landschaft bzw. Reise durch eine solche,

ja, doch, dem kommt es nah, aber

das Schreiben des Lieds auf jeden Fall war es.

Es hat nicht viel Text und die Melodie der Strophe(n) ist so stark,

dass der Refrain wie eine dritte, andere Strophe wirkt und einfach nur das Thema musikalisch weiterführt...

weshalb ich ihn meist gar nicht als „Refrain“ kennzeichne,

obwohl er nach einer rein instrumentalen Strophe wiederholt wird.

 

Die "Landschaften" stehen für das Unaussprechliche und werden deshalb nicht näher beschrieben...

wer kann denn schon glaubhaft behaupten, im Jenseits gewesen zu sein ?

Sicher sind sie auch ein Postulat meines Glaubens an ein „Leben nach dem Tod“,

so wie der Hoffnung auf ein Wiedersehen und Verstehen all dessen, was wir als Menschen nicht begreifen können,

wenn wir mit dem Tod konfrontiert sind.

Die drei genannten Farben; Violett, Blau und Grün; sollen konkrete Landschaftsbilder ersetzen durch Gemütsbewegungen.

 

Ich habe mit diesem Lied schon gestandene Männer zum Weinen gebracht, auch,

weil ich es zu gegebenen Anlässen immer wieder gesungen habe und jeder an einen bestimmten Menschen denken konnte,

von dem er Abschied nehmen musste.

Ich glaube, dass dies ganz im Sinne meines Vaters ist, der bestimmt keine

explizite Auflistung seiner Schicksalsschläge hätte hören wollen, um Mitleid zu ernten.

Er hat selbst auch viel Tränen vergossen, wenn jemand starb, der ihm etwas bedeutete,

selbst wenn es „nur“ ein Fernsehstar gewesen ist, dem er nie persönlich begegnet war – er ließ sich gerne anrühren,

aber fast jeden Tag hat er, zu gewissen Stunden, vor lauter Lebenslust und -Mut Lieder vor sich hergepfiffen !

 

So konnte er auch für mich da sein – in meinen allerschlimmsten Zuständen noch

und trotz seiner schweren Krankheit

zeigte er mir: „Rupert, das Leben ist gut, der Kampf, den Du kämpfst,

er lohnt sich, wenn Du nur glauben kannst, dass es so ist,

und wenn ich es kann... dann kannst Du es erst Recht !“

Er war krank, Mutter war mit ihm und ihren ganzen Sorgen beschäftigt

und „zur Genüge belastet“, ich musste da also „allein durch“,

und als er dann ging, hat er mir vor allem eins dagelassen:

Sein Vertrauen.

Ein Schatz, den man mit nichts in der Welt erkaufen

oder ersetzen kann,

mit überhaupt nichts.

Manchmal habe ich mich geschämt, wenn er mir (schon vor seiner Krankheit,

aber auch in den letzten Jahren noch immer wieder) sagte:

„Du bist der Beste“.

Ich sah damit, während der Pubertät,

immer wieder vor allem meinen älteren Bruder übervorteilt,

aber weiß längst, weshalb er das sagte,

ja, ich habe erst nach seinem Tod viele seiner „regelmäßigen Sprüche“

erst richtig verstanden...

und weiß seither, dass wir uns wirklich wahnsinnig ähnlich sind.

 

Für mich ist und bleibt – in diesem Sinne – er „ der Beste“.

Und ich kann es, seinetwegen, viel leichter glauben:

Es ist gut, das Leben.

Und zwar mit dem Tod.

Nicht gerade der Tod für sich allein,

aber als Teil des Lebens, wenn man ihn als solchen annimmt.

Besser werden kann's immer (noch),

Hauptsache, es ist gut...

und da darf, da sollte man auch konservativ sein.

Klar bleibe ich trotzdem ein Revoluzzer,

man muss nicht mal dem besten Papa der Welt alles nachmachen,

und er war in seinem Konservatismus eher apolitisch,

da er wusste, dass „Politik“ meistens Ärger bedeutet.

Er wusste aber auch, dass meine Art Widerstand Hand und Fuß hat

und nicht eine Sekunde lang gegen ihn gerichtet war.

Alles ist gut mit mir.

 

Übersetzung

 

Landschaften

(Landscapes)

 

Nun bist Du gegangen... aus einer kalten Welt

hinauf in eine höhere, die im Irgendwo liegt

Ich frage mich gerad', ob Du uns wohl gesehen und zum

Abschied zugewunken hast

Ein gutes Herz hört auf, zu schlagen

und setzt eine Seele frei

lässt die unseren blutend zurück

bis wir Dir folgen werden, um das Ganze zu verstehen

 

Wir stimmen ein Trauerlied an

es wird erstickt von unseren Tränen

fahren fort mit unsrer Pilgerschaft

die du nicht länger mitmachen musst

Die Liebe, die Du uns gegeben hast

sie wird immer bei uns bleiben

und irgendwie wirst Du da sein... unsichtbar

in unseren Freuden, in unserem Leiden

 

Landschaften bereist Du nun... ihre Farben, das Violett, das Blau und Grün...

viel heller sind sie als alle Farben der Erde,

und Du bist ein Teil dieser Pracht

und immer wirst Du Wegweiser und Vorbild sein

bis hin zum eigentlichen Wert der Liebe.

 

Originaltext: Rupert 2002 (für meinen Vater Horst Lenz)

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04. Juni 2017

11. Beautiful Thing

https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9258719-beautiful-thing--words-music-rupert

Zuerst mein “alter Kommentar”, geschrieben so anno 2008:

Wenn ich nur ein Lied aus meinen vielen hundert Kompositionen auswählen müsste, das mir selbst am Allerbesten gefällt, es wäre dieses, auch wenn seine Entstehungsgeschichte bis ins Jahr 1991 zurückgeht. Die Strophen und ¾ des Refrains – und damit der Großteil des Songs – entstanden schon damals, aber ich war trotzdem unzufrieden... „irgendwas fehlt da noch“ ging es mir durch den Kopf, aber es fiel mir einfach nicht ein, sodass ich beschloss, mal wieder „auf den richtigen Moment“ zu warten und den Song dafür immer im Hinterkopf zu behalten, denn dass er was ganz Besonderes werden würde, hatte ich im Urin.
Ich hatte nur keine Ahnung, wie lange ich noch zu warten hatte, ehe der erhoffte „richtige Moment“ tatsächlich kommen würde... es sollten 7 Jahre sein, dann aber – der Text leicht verändert, den Refrain mit neuem Ende versehen und sogar noch einen brandneuen Zwischenteil ( „Will you be mine forever ?...“ ) – war ich endlich zufrieden, Dank an Ulrike, die gar nicht weiß, dass sie die notwendige Inspiration dazu lieferte... sie war „nur“ ein Strohfeuer, aber es brannte lange genug, um mir bei der Vollendung dieses Songs zu helfen !

Tja... worum geht`s ? Es ist ein Liebeslied, klar, aber auch der Versuch,
beim Blick ins eigne Innere auch in die weibliche Seele zu schauen
(mit dem ich wahrscheinlich viel mehr über mich selbst aussage als über irgendwen sonst, quasi eine „Spiegelung“) und außerdem, in letzter Konsequenz,
ein Stück Lebensphilosophie.
Wichtig ist mir damit vor allem auch, mit zeitgeistigen Lügen aufzuräumen, denn heutzutage will ja keiner mehr „Objekt“ sein oder andere Menschen „zum Objekt“
- gar zum DING ! – degradieren... alle haben Angst, irgendwie nicht gut dazustehn und dabei leugnet man die Dinge, wie sie wirklich sind, heuchlerisch ab. Deshalb hier erst Recht: DING ! Wie um Gottes Willen soll auch nur ein Mensch einen anderen wirklich lieben ohne a) die Objektivierung des Subjekts und b) die Ersehnung der eigenen Objektivierung durch das Liebesobjekt ? Es ist absolut unmöglich. Wir – alle Subjekte mit Anspruch auf Individualität und Würde von Lebewesen – sind alle mehr oder minder Objekte füreinander, wobei es sicherlich nicht um Degradierung gehen sollte/darf (Anm.: denn dann wird's zum Mißbrauch, siehe mein Kommentar zu "Schooldays" und dem, was manche Eltern meiner Generation mit ihren Kindern machen). Auch können wir keine Liebe machen ohne einander zwangsläufig zu benutzen. Wir haben alle Bedürfnisse und diese können wir teilweise nur aneinander befriedigen, wichtig dabei ist, dass wir es miteinander und im gegenseitigen Einverständnis tun und dabei lernen, das Subjekt im Objekt zu lieben. Alles andere ist nichts weiter als verlogener, „moderner“ Gedankenmüll... Und wer auf dessen Aufrechterhaltung wider den gesunden Menschenverstand besteht, der redet der Massenverblödung das Wort und will entweder einen Vorteil aus solchen Manipulationen ziehen oder ist selbst bis zur Denkunfähigkeit manipulierbar.
Ich halte das für eine Krankheit und sehr ernstzunehmende Gefahr und weise darauf hin, dass Beides, d. h. sowohl Subjekt als auch Objekt, erst mal Dinge sind, und da kann man Personen nicht ausschließen, ohne das logische Denken zu opfern.

Wenn mein Vater, Gott hab ihn selig, eine Frau sah, die ihm besonders gut gefiel, sagte er: „Schönes Ding“. Darin lag keinerlei Herabwürdigung, es war das mit größte Kompliment, das er hat machen können, und ich bin und bleibe da voll und ganz auf seiner Seite, sowie an der Seite all derer, die in der Rock-Pop Geschichte mit Liedern wie „Sweet Thing“ ( Van Morrison ) oder „Wild Thing“ ( Troggs ) punkteten und meinem „Schönen Ding“ erst den Weg ebneten... ihnen allen herzlichen Dank !

Rupert

So, man muss sich ja nicht immer wiederholen, aber natürlich hat sich inzwischen
das ein oder andere geändert, so zB dass „Beautiful Thing“ nicht mehr mein allerliebstes eigenes Lied ist, obwohl es noch immer „ganz weit oben steht“.
Wenn überhaupt, dann teilt es sich diesen „ersten Platz“ mit „The Straight Way“,
aber eigentlich ist es unmöglich, wird es immer unmöglicher für mich,
eine solche Wahl zu treffen.
Ich höre mir ja, beim Schreiben der Kommentare, die Lieder auch alle wieder an,
und das Wesentliche dabei bleibt ja doch, dass sie alle gut sind,
dass ich selber gut finde, was ich da mache/gemacht habe,
oder wie Roger Hodgson mal auf der Bühne erklärte:
„Meine Lieder... sie sind alle meine Kinder.
Zu sagen, welches ich am Besten finde,
hieße, eins dem anderen vorzuziehen...
und dann wird man doch unfair !“
Naja, Lieder sind keine lebendigen Wesen, da kann man sich so was also
doch eher erlauben, weil man ja keines verletzt,
aber... sich selbst verletzen braucht man auch nicht,
und wenn man sich, wie ich gerade, neu in jedes einzelne verliebt,
dann schüttelt man eben doch den Kopf über sich selbst,
weil/wenn man mit diesem „Konkurrenzspiel“ überhaupt angefangen hat.


Wir sind so, wir Menschen.
Wir können auswählen, weshalb wir natürlich jeweils für uns das Beste
aussuchen wollen, klar, drunter geht es nicht,
sind ja nicht blöd...
und selbst wenn uns alles gehört,
wie im Fall eins Liedschreibers und seiner Lieder,
wollen wir dann doch an unseren Prioritäten festhalten
und auf unserem persönlichen Geschmack bestehen,
was umso wichtiger wird,
wenn man, wie in meinem Fall,
a) jahrelang jemanden anders hat bestimmen/auswählen lassen
und dann
b) doch einen gewissen Erfolg hat mit dem, was man dann endlich
selber auswählt, denn dann...
naja...
ich möchte, da ich es bereits mit Roger Hodgson getan habe,
nun auch Rick Davies von Supertramp zitieren,
aus seinem Lied „No Inbetween“
(Album „Brother Where You Bound“):
„It seemed so simple
let's go out and have some fun
someone to play to
we didn't know what we'd begun
then as things grew
we really thought we had it made
but soon we all knew
that we'd be ending up like slaves“:
„Es schien so einfach...
lass uns rausgehen und etwas Spass haben,
jemanden, für den wir spielen können,
wir wussten ja gar nicht, was wir damit losgetreten hatten
dann... als die Dinge größer wurden...
glaubten wir ernsthaft, wir hätten es geschafft,
doch bald wurde uns allen klar,
dass wir wie (als) Sklaven enden werden“.

Ich bitte herzlichst darum, mir nicht zu unterstellen, dass ich
den Erfolg, den ich habe -
ich mache, was ich liebe, und habe dabei auch mein Publikum gefunden,
finde es immer wieder,
was natürlich vorranging immer noch für die (und auf der) Strasse gilt,
die sich daraus ergebenden Engagements von privaten Feiern
bis zu Festen vor größerem Publikum
sind nicht „dasselbe“, da ich den Leuten dort
quasi „vorgesetzt“ werde,
umso besser, wenn es denen gefällt,
allerdings habe ich keinen Grund,
mich vor A...löchern zu beweisen,
wenn die Leute sich als solche herausstellen sollten...
dann, sofern in irgendeiner Weise eben doch dazu verpflichtet,
mache ich nur meinen Job
und pfeife auf die Reaktion.
So etwas ist gottlob bisher die (eine) Ausnahme geblieben,
und ich tat es nur auf die Bitte eines Freundes hin,
der hinterher viel saurer (eben auf die A...löcher) war als ich,
der ich zuvor wusste, was ich von diesem „Publikum“ zu halten habe -
dass ich diesen, meinen Erfolg nun mit dem von Supertramp gleichsetzen würde.
Damit wollen sie mir dann nicht nur unterstellen,
ich wäre verrückt oder so was,
nein,
sie machen mir auch noch das streitig, was ich tatsächlich habe,
schätzen nicht nur gering, was ich tue,
sondern alle Menschen, die es mögen,
und meinen noch, dass irgend jemand es braucht,
von ihnen beleidigt zu werden.
Denn leider muss ich diesen Hinweis machen,
leider gibt es erfahrungsgemäß immer irgendwelche
(es sind eigentlich immer dieselben) A...löcher,
die unbedingt das, was ich sage, benutzen „müssen“,
um ihre boshaften Unterstellungen,
ihre menschenverachtenden Fehlurteile
zu „beweisen“,
meine Worte mißbrauchen, verdrehen,
den Inhalt verstümmeln bis nichts mehr übrig ist vom Sinn...
sie sich aber – immer auf Kosten anderer - selbst befriedigt haben.
Sie tun dies gerne aus sicherer Distanz heraus,
heucheln den ums Wohl der Allgemeinheit „besorgten“ Mitmenschen,
mischen sich immer wieder ein in Dinge,
die sie nichts angehen,
bringen mit ihrem Faschismus nichts als Übel und Zerstörung
und übernehmen NULL Verantwortung für ihr perfides Treiben.
Wenn in der Bibel, vor allem im „Neuen Testament“,
von „Ärgernissen“ die Rede ist...
und jenen, durch die sie kommen...
also ich bin mir sicher, genau diese/solche Leute sind gemeint,
also zur Hölle mit diesem hundsgemeinen, feigen Pack !

Nein, Supertramp sind Weltstars (gewesen),
und erlebten das alles deshalb auch in gigantischen Dimensionen,
innerhalb einer Maschinerie, die drohte, sie „aufzufressen“,
die sie aber selbst in Gang gesetzt haben.
Womit haben sie angefangen ?
Mit Konzerten vor ca. einer handvoll Leuten,
von denen auch noch die Mehrzahl aus dem eigenen Management/Umfeld kam.
Und mit selbst geschriebenen Liedern, die ihnen etwas bedeuteten,
für die sie eine Hörerschaft suchten,
ein zahlendes Publikum brauchten,
damit sie (endlich) leben können von dem, was sie da tun.
Arme Schlucker waren es, die ohne die finanzielle Unterstützung
von „SAM“, einem schweizer Millionär,
ihre Anfangszeit nicht überlebt hätten,
und der ihnen großzügig alle Schulden erließ, die sie bei ihm hatten.
Aber das „Verbrechen des Jahrhunderts“,
das dritte Album „Crime of the Century“,
begangen von Hodgson/Davies und einer damals neu zusammengestellten
Gruppe aus Begleitmusikern,
aus denen die „klassische Supertramp-Besetzung“ wurde,
veränderte alles.
Und mit dem Erfolg kamen auch die Erwartungen,
die von außen an sie gestellt wurden,
die Verpflichtungen, die Routine und die Zwänge,
mit dem Rampenlicht kamen die Medien,
die Stimmen der Kritiker, der ganze Zirkus...
und man ist ja froh, wenn es klappt,
fühlt sich zumindest auf der Bühne wie ein König,
weil man dort die Lieder spielt, um die es einem ging,
und vom Publikum die Bestätigung dafür bekommt,
dass das, was man da macht, nicht völlig für'n A... ist,
der eigene Traum keine realitätsferne Illusion...
und klar, man möchte auch, dass es damit weiter geht,
dass man weiter machen kann... Lieder schreiben,
singen und spielen, Platten aufnehmen, Konzerte geben...
lieber Himmel, wurde das bei Supertramp gigantisch,
so gigantisch, dass es wirklich richtig ungesund sein kann,
wenn man nicht seine Privatsphäre bewahrt und schützt
und bei all dem Geld und Jubel seine Sinne zusammenhält,
nicht seinen Verstand verliert.
I've been nowhere near this, but I know how it feels to feel/be king.
Da gibt es dann so viele Stimmen, die man hört, wenn man seine Ohren
nicht taub macht,
es muss sich anhören wie das Gebrabbel nach dem Einsturz des Turmes von Babel.
Lauter Stimmen, die einem sagen wollen, was wichtig ist, was gut ist und was nicht,
was man unbedingt tun muss...
aber es gibt nur eine Stimme, auf die man hören darf,
und das ist die eigene, innere Stimme.

Ganz toll finde ich dazu auch den Text zu „Einer für alle“ von Heinz Rudolf Kunze,
auch wenn ich das Album als Ganzes furchtbar enttäuschend fand:
„Mach jetzt keinen Fehler,
mach nicht so'n Gesicht,
mach am besten gar nichts...
wir machen das für Dich !“.
Diese finalen Zeilen von „Stimmen aus dem Hintergrund“,
gerichtet an den Musiker,
Stimmen aus dem Business und damit Leuten, denen es in allererster Linie
um's Geld geht,
sind die Zeilen, mit denen sie sich schlußendlich „verraten“
und vom Sänger entlarvt werden...
in dem sie nur eine Marionette sehen,
mit deren Hilfe sie noch reicher werden wollen,
im Hintergrund ihre Macht ausspielen und vergrößern,
auf jeden Fall aber behalten...
und zwar, damit sich bloß nichts ändert,
egal, was der Sänger singt und wofür er steht/stehen will.
Das heisst dann, bei Sängern gerade auch mit politischen „Botschaften“,
dass auf Kosten derer, die auf Veränderungen hoffen,
und unter Ausnützung ihrer Träume und Hoffnungen,
für die ihnen der Sänger eine Stimme gibt,
in dem sie „einen der ihren“ erkennen sollen und sehen,
nicht nur Kasse gemacht werden sondern auch
alles beim alten bleiben soll.
Der Heinz Rudolf ist sich des Balanceaktes bewußt, den er eingeht,
eingegangen ist.
Man sollte ihm, bei allen Zugeständnissen zum „Kommerz“,
nicht unterstellen, dass er sich „verkauft“ und damit sein Publikum verraten hat,
eher ist es so, dass er, mit dem was er an Fähigkeiten mitbringt,
und für das Wenige, das er dann aus seiner Sicht tun kann,
versucht, die gegebenen Strukturen zu benutzen,
ja, vielleicht sogar im Endeffekt „den Spieß umzudrehen“.
Ich kann ihn jedenfalls noch immer Ernst nehmen,
er denkt noch immer selbst,
und wenn man ihm zuhört und mit ihm denkt, dann erkennt man auch,
dass – von Beginn an ! - auch die bürgerliche Fassade,
das scheinbar „angepasste“,
auf jeden Fall aber die Rolle des Etablierten,
der selber auch die Nähe zu anderen Etablierten nicht scheut,
Teil seines eigentlich brandgefährlichen Revoluzzertums ist.
Jetzt singt er auch noch „Ganz in Weiß“...
genügt es denn nicht, dass er PUR unterstützt ?
Ich kann Pur nicht leiden.
Die vertreten für mich doch tatsächlich die „neue Spießigkeit“
und damit all die Lügen, all das „Pseudo-Leben“,
die es den aktuellen Machthabern leicht machen,
die Menschen hinter's Licht zu führen.
Selbst ein Dieter Bohlen hat mehr Rückgrat und Verstand
und damit auch mehr zu sagen,
obwohl er das mit seinen Songtexten nun wirklich nicht tut.

Bei Pur aber... da kann ich böse werden.
Man darf mich jetzt nicht falsch verstehen,
ich unterstelle dem Hartmut Engler bestimmt nicht,
dass er ein gewissenloser Lügner ist oder sowas.
Aber dass er nicht genug nachdenkt, ist nicht nur eine Unterstellung sondern eine Tatsache,
denn dass mein Freund Fraggy, anhand diverser „Pur-Texte“,
zum Schluss kommt, es handle sich hier um
mehr oder weniger verkappte „Pädophilie“,
dies ist nicht der Fehler meines Freundes !


Denn es geht, hoffentlich streitet der Hartmut dies nicht ab,
denn das hat Fraggy richtig erkannt,
tatsächlich um „Verführung“.
Und Verführung ist eine Kunst, in der er durchaus ein Meister ist, der Engler.
Ob das nun die „Indianer“ sind, die man gemeinsam spielen kann,
ob es das „Abenteuerland“ ist, dessen Eintrittspreis mir viel zu hoch ist,
ob es nun darum geht, „Mittendrin“ (statt „Außen vor“ bzw
„Voll daneben“) zu sein...
der hat seine Masche, trägt ganz schön dick auf,
legt auch immer nach,
als könnte er gar nicht damit aufhören...
klar, er hat ja auch Erfolg, wieso sollte er also ?
„Das sind Texte direkt aus dem Leben,
ich kann mich damit identifizieren“
sagte mein Freund Jürgen zu mir.
„Mit meinem Leben hat das nichts zu tun,
für mich ist das Anbiederei,
dann kommen auch noch verkappte Predigten dazu,
und musikalisch ist es für mich allerhöchstens
eine handwerklich gut gemachte Zelebration
schrecklichster Mittelmäßigkeit...
da waren ja selbst Morgenschein besser – weil origineller !“

Manchmal denke ich doch tatsächlich, dass ich den Engler vielleicht bloß
deshalb so abstoßend finde,
weil er mir vielleicht zu ähnlich ist...
und das bleibt auch immer eine Möglichkeit.
Aber wenn ich schon, wie auch bei meinem Freund Andres manchmal,
gezwungen bin, ihm zuzuhören,
springt es mir doch ganz schnell wieder ins Gesicht/Ohr:
Immer wieder ist da dieses „Guck mal, ich zeig' Dir was Tolles“,
und dann ist man, wenn man sich denn auf ihn einlässt,
letztlich mit dem fremden Mann allein.
Wenn man Pech hat, sind da gar keine anderen Kinder,
wenn man Pech hat, ist die „eigene Weise“,
auf die man leben soll, nichts anderes als seine,
denn wenn man Pech hat ist der Typ da ein mordsmäßig berechnender Lügner.
Und da ich bei solchen Leuten nicht weiß, was ich glauben soll/kann,
glaub ich ihnen eben lieber erst mal gar nichts.

Was aber glaube ich vom/übern Engler denn tatsächlich ?
Von Beginn an erschien es mir, als würde er am liebsten
„Jesus ! Jesus !“ singen, sich dies aber nicht trauen.
Und dies ist nun eigentlich eine positive Unterstellung,
dann wollte er nicht in die „Schublade“ gesteckt werden,
in die man sich ja freiwillig begibt,
wenn man sog. „christliche Rock/Popmusik“ macht.
Er wollte auch sicher sein Publikum nicht durch sowas automatisch eingrenzen.
Als Christ hat man ja bestimmte Werte,
die zu vertreten sich immer lohnt,
und wenn man diese Werte ins inhaltliche Zentrum stellt
- statt dem eigenen Christsein und der ursprünglichen „Mission“ -
kann man damit viele Menschen ansprechen und Gutes tun.
Tja, und der Engler will mMn nichts anderes,
ich unterstelle ihm keine pädophilen Neigungen/Absichten.
Nur... ich glaube echt, dass dies ein Resultat aus erfahrener Ablehnung ist.
Dass er ursprünglich tatsächlich am liebsten „Jesus ! Jesus !“ gesungen hätte,
sozusagen auf Mission gegangen wäre,
aber entweder er kam damit selber nicht an,
oder er hat gesehen, wie andere damit scheiterten,
jedenfalls waren ihm die Erfolgsaussichten damit zu gering,
also suchte er für sich einen anderen Weg,
um Menschen anzusprechen... eben mit den Werten,
die ihm wichtig waren.
Irgendwann mal kann er dann ja, weil's sowieso Privatsache ist,
damit „rauskommen...“,
das Bekenntnis machen,
er wollte seinem Glauben ja keinesfalls untreu werden,
seinem Herrn immer noch dienen.
Konnte er das nicht am Besten so ?

Tja, dann kam der Erfolg. Ich habe auch, als Angestellter in einem Musikhaus,
meinen kleinen Teil dazu beigetragen, da mit zu helfen,
denn Neid oder sowas... das liegt mir fern.
Noch bevor der große Durchbruch kam,
als „Seiltänzertraum“ erschien,
habe ich bei der Intercord einen Großauftrag gemacht und die vielen Pur-CDs
dann entsprechend präsentiert,
man kam nicht dran vorbei, wenn man bei uns in den Laden kam.
Wieso auch nicht ?
Als es dann so gut lief, mit „Abenteuerland“ noch besser,
brauchte man sowas nicht mehr tun,
die Bestellungen waren ohnehin „garantiert“,
aber damals... entweder man „setzte aufs Produkt“ und war gewillt,
beim „Aufbau“ zu helfen, oder man tat es nicht.
Immerhin hat die Intercord ihre Künstler wirklich noch aufgebaut,
von so etwas können Newcomer heutzutage wirklich nur noch träumen.

Und die Rolle des Verführers, die zu spielen man sich ja auch erstmal trauen muss...
sie brachte dem Engler (als Sänger und Texter) den gewünschten Erfolg.
Wenn man nun davon ausgeht, dass es sich nicht um einen
bösen, fremden Mann handelt,
dass die Verführung eine Verführung zum Guten sein soll,
dann ist es ja nichtmal so sehr das Problem,
dass man, wenn man sich denn auf ihn einläßt,
nun „mit dem fremden Mann allein“ ist.
Das Problem ist eher, dass der fremde Mann nun alleine ist...
mit all jenen,
die sich von ihm haben verführen lassen,
die gewillt sind, von ihm immer wieder verführt zu werden...
und er muss immer wieder nachlegen.

Dieses "Abenteurland" aber, es war eine Falle, eine reine Illusion, und die wurde auch noch auf dem Rücken der Armen dieser Welt "gebaut", sollte auf deren Kosten gelebt werden. Davon bleibt nichts übrig außer leerem Gefasel und vielleicht sogar noch Rechthaberei... gar nichts bleibt da übrig, und dafür sollte man im Endeffekt dankbar sein.
Aber man klebt, wenn man echt dran glaubt/geglaubt hat, dran fest, kommt davon irgendwie nicht mehr los. Und diese Versuchungen... und die eigene Fehlbarkeit...
naja, irgendwann ist er (der "Verführer") dann so in seiner Rolle gefangen,
dass er nicht im Ernst auch noch mit „Jesus“ kommen kann.
Klar, er kann sich in Interviews oder privat einfach zu seinem persönlichen Glauben bekennen, kein Problem, aber als „Missionar für Jesus“,
ne, als solcher ist er längst unglaubwürdig,
außerdem kamen mit den Zweifeln an sich selbst
ziemlich sicher auch die Zweifel an dem, was man ursprünglich so geglaubt hat.
Und das Publikum will mehr... bzw. zumindest dasselbe immer wieder... und die Plattenfirma will auf gar keinen Fall
eine „Imageveränderung“...
der Mann ist wirklich in seiner Rolle gefangen,
von der Droge des Erfolgs abhängig geworden
und... naja, persönlich wünsche ich ihm wirklich alles Gute.

Aber Pur ?
Ich find das furchtbar, mindestens so furchtbar wie so viele Leute
und vor allem Musikkritiker meine Lieblingsband
Barclay James Harvest fanden/finden.
Sie haben ihr Publikum, außerdem schwer geschuftet
und damit ihren Erfolg auch verdient,
sie haben damit auch ihre Berechtigung – keine Frage.
Aber Hartmut Engler ist ein Verführer,
der schon lange nicht mehr weiß,
wozu er die Menschen, die er anspricht,
eigentlich verführen will.
Der froh ist, froh sein kann, wenn er sein eignes Leben auf die Reihe bringt
und dass er als Musiker leben kann,
ein treues und dankbares Publikum hat,
und sein Erfolg gründet auf einer einmal dagewesenen Überzeugung.


Ist ja nicht so, dass er von gar nichts mehr überzeugt ist...
und damit gar nichts mehr da ist,
worüber er singen könnte.
Aber er ist eben... längst doch untreu geworden,
kann sich selbst jedenfalls nicht mehr auf dieselbe Weise vertrauen,
hat sich selbst und andere gar belogen,
denn dieses „Abenteuerland“... (diese Illusion und Lüge), es verlangte einen viel zu hohen Preis.
Man kann nicht „die Massen“ verführen und damit auch der Rolle
des Führers so gerecht werden, dass man ihnen gar nix Böses tut,
wenn man selber reingefallen ist,
und genau das ist er, der Engler... reingefallen auf zeitgeistige Lügen,
und zwar so sehr, dass er sie selber verbreitet hat.


Klar, er kann immer sagen „ist bloß Unterhaltung,
hatte nie den Anspruch, irgendwem ein Führer zu sein,
bin da sowieso dagegen“.
Aber ein Verführer ist er eben doch, und zwar einer,
der mit solchen Ausflüchten dann all jene alleine lassen muss,
alleine lässt, die ihm auf den Leim gingen...
und sei dieser Leim auch noch so gut gemeint gewesen.
Und es bleibt die Frage „Verführung wozu ? Wohin ?
Wassewolle ?“
Die Antwort eines die Massen unterhaltenden Dieter Bohlen,
der mit seinen Texten nie einen höheren, inhaltlichen Anspruch
vor sich hergetragen hat,
gefällt mir besser als alles, was der Hartmut Engler nun noch auf diese Frage antworten könnte.
Mal ganz abgesehen davon, dass der Dieter kein solcher Verführer ist,
weil er den Verführer in seinen Songs nicht so raushängen lässt,
würde der sagen:
„Was ich will ? Na Erfolg, Geld, schickes Auto, schöne Frau(en),
und wenn ich jemanden zu irgendwas veführen will,
dann geht Dich das doch einen Scheissdreck an,
leb gefälligst Dein eigenes Leben und lass mir meines !“.
Wenn ein Hartmut Engler sowas sagt, dann hauen ihm ja seine Fans ab,
er kann ja nichtmal das... er kann höchstens drauf hoffen,
dass von seinen ursprünglichen Werten irgendwas Positives bleibt
im Leben der anderen, aber dieser Anspruch...
ne, lieber HRK singt „Ganz in Weiß“,
obwohl ich nicht weiß, was daran dann besser sein soll,
als wenn man gleich Roy Black hört.

OMG... das ist der Kommentar zu „Beautiful Thing“ !
Und der schreit ja jetzt geradezu noch nach einer Erklärung
bezgl „Verführung zum Guten oder Bösen“ und was das eine vom Anderen unterscheidet.
Muss ich das jetzt aber wirklich tun oder
komm ich wenigstens auf anderem Weg wieder zurück zu meinem Lied ?

Klar, in dem spielt Rupert wieder den „Freier“... allerdings zunächst introspektiv statt aktiv,
vielleicht also nicht so sehr einen „Verführer“, aber sobald er sich dann traut,
im Gegenüber damit eine ganze Menge anzusprechen,
und weil er doch recht viel von sich selber zeigt,
strebt er vielleicht doch eine Verführung an bzw. ist dabei, es zu versuchen.
Er will die Frau auf jeden Fall für sich,
es geht damit also um Besitzen und Besessen werden,
was aber so was von aus der Mode ist,
dass man nicht nur Angst haben kann, reingelegt zu werden
(kann ja auch ein Lügner sein),
sondern... da „für immer“, wohl auch noch Angst haben muss,
weggesperrt und vielleicht sogar vernachlässigt zu werden...
zusammen mit all dem anderen Krempel, der dem LI schon gehört.
Naja, die Dame muss ja nicht „Ja“ sagen.
Sie braucht ja nicht auf diesen Typen reinfallen !
Und klar, mir war der (Eintritts-)Preis beim „Abenteuerland“ zu hoch,
ich gehe dann doch lieber in den Europapark und zahle in Euro,
und wenn die Frau mir nicht glaubt, dass ich sie liebe...
dass ich sie nicht behandeln werde wie ein Möbelstück oder eine CD,..
dass ich sie keinesfalls einzusperren gedenke...
dann hat das alles sowieso keinen Zweck,
dann soll sie mir einen Korb geben,
ich brauche auch keine Gründe für so einen (zu wissen),
den muss ich dann nehmen (und nehme ihn auch...)
und ab zum „nächsten Beautiful Thing“,
mal sehen, was für ein Angebot ich der dann zu machen bereit bin.
Denn, nein, dieses „will you be mine forever ?“...
das ist genauso wenig die Regel wie „I only want to kiss you“
oder „let's make love tonight“ (oh, das war ja nicht ich, sry,
das war ja Marvin Gaye in seinem „Sexual Healing“),
aber... nun, also... auf Dauer... sollte es eben doch „was
Festes“ bzw. langfristig-Ernstes sein,
und das geht mMn nicht ohne „Besitzen und Besessen“ werden,
diese Illusion sollte man sich aus dem Kopf schlagen,
man sollte ja auch – ein jeder überprüfe mal sich selbst in Punkto Eifersucht
und sei dabei auch wenigstens zu sich selber mal ehrlich -
nicht immer gleich alles abstreiten, womit man unvorteilhaft da stehen könnte.
Eifersucht hat immer etwas mit Besitzdenken
und damit auch mit Verlustängsten zu tun.
Für gewöhnlich kommt sie bei starken Gefühlen vor,
die man gegenüber einem bestimmten Menschen entwickelt hat...
geht Hand in Hand mit Leidenschaft und anderen exklusiven Drängnissen/Bedürfnissen,
tja, und „große Liebe“, sofern man an so was glaubt,
die legt sowieso schonungslos das Innere frei,
da kann man dann nicht mal dann mehr lügen,
wenn man es wollte.
Aber man kann's versuchen, klar.

Was man gar nicht mehr versuchen braucht,
ist, mir mit irgendwas zu kommen,
das ich „falsch machen“ würde, oder gleich mit einer Morallehre, die meiner eigenen Moral diametral entgegensteht,
mir irgendwas zu erzählen über Männer und Frauen
und was da ginge oder nicht...
„Beautiful Thing“ wird sehr geliebt,
„Beautiful Thing“ wird auch gehasst,
aber „Beautiful Thing“ ist eben wie eine Frau, wie die Frau,
über die es berichtet, die es anspricht, die ich gemeint habe
oder jetzt meine (muss ja nicht immer dieselbe sein... lmao)
und ich habe mich für's Lieben entschieden.


Ich spiele mein Spiel... tatsächlich „auf meine eigene Weise“ und damit
altmodisch, wenn's nicht bzw. nicht zusammen geht kann ich immer noch
ins Bordell oder anderswo „abstürzen“ (die Gefahr ist ja groß,
vor allem wenn man als Freier an eine Frau gerät,
die sich nicht entscheiden kann/will und dann unfair wird,
sprich: Statt einem „Ja“ oder einem „Korb“ bekommt man
nur ein ständiges Reizen,
wird, wenn man sich auf das Spielchen einlässt,
nur provoziert und „darf“ doch nix tun,
wenn man nix Falsches tun will,
muss aber mit seiner Erregung dann doch irgendwo hin...
also, ihr Frauen: Im Zweifelsfall gebt lieber einen Korb,
der muss dann nämlich genommen werden,
anders überlegen könnt ihr Euch das ja immer noch,
aber müsst dann eben das Glück haben, dass der Kerl noch frei
und sein Interesse noch da ist...
aber diese verdammte Hochreizerei, dann vielleicht auch noch
mit dem Ziel, dem Kerl oder den Kerlen an sich mal so richtig eins
auszuwischen, die kann richtig in die Hose gehen
bei Männern, die sich weniger in der Hand haben als zB ich...
und dann ist es egal, wer „Schuld“ hat,
vollkommen egal ist das, denn so spielt man nicht mit der Natur rum,
die rächt sich ganz von selber,
und wenn man – Frau ! - es wirklich zu weit treibt, tut sie – die Natur ! - das
auch dann, wenn es nicht der Mann ist, der ausrastet !).
Das geht zwar niemanden was an, aber ich brauch ja auch nicht so tun,
als wäre ich kein Mann,
oder mich dafür schämen, dass ich einer bin.

Wer dies hier liest, der tut es ja aus Neugierde,
will über meine Lieder und damit auch mich möglichst viel erfahren,
und ich entscheide dabei ja immer noch selbst,
was ich von mir „aufdecke“ und was nicht.
Angst, gesehen zu werden, wie ich bin, habe ich keine,
ein wenig Exhibitionismus gehört zum Künstler dazu,
und vor allem...
wenn so viele Lügen im Umlauf sind wie ausgerechnet über mich...
dann schadet ein bisschen Wahrheit ganz sicher nicht,
denn schlimmer als das, was boshafte Schwätzer aus/mit der Wahrheit machen,
und vor allem...
schlimmer als die Wahrheit über sie,
wenn sie denn mal aufgedeckt würde/wird,
ist's keinesfalls.
Manchmal geht’s eben ans Eingemachte...
und „Beautiful Thing“ tut das eben irgendwie auch,
es geht, wenn auch auf romantische Weise, ans Eingemachte.


Wie oben geschrieben, stammt der Song ursprünglich von 1991,
wurde 1998 dann endlich fertig,
2004 wurde die Aufnahme gemacht (beim gleichen Konzert wie „Kiss You“),
und hinterher irgendwann von mir daheim die Overdubs,
Stück für Stück, mit dem Klavier als Allererstem.
Und als ich schon dachte, es sei endlich „fertig“,
kam mir noch dieses instrumentale Ende in den Sinn,
das muss so um 2008 gewesen sein,
und seither rühre ich die Aufnahme nicht mehr an,
denn es ist fast zu fett, zu viel... reines Pathos.


Aber ich liebe es so, auch wenn's bestimmt für den ein oder anderen Hörer
die Grenze zum Kitsch überschreitet,
das ist mir sowas von egal,
das kann man sich gar nicht vorstellen,
wie egal mir das ist.
Ich wähle nämlich für mich selber aus, das der Punkt,
auf den ich mit der ganzen Supertramp-Sache mal kommen wollte
und der irgendwo unterwegs, mit Pur, fast von mir vergessen wurde.
Da können noch so viele Stimmen kommen und sagen:
„Dies ist gut, dies ist nicht so gut, tue das, tue dies,
Du brauchst das, Du brauchst dies...“
was wissen die schon ?
Meistens wolllen sie ja sowieso nur ihr eigenes Süppchen kochen...
sollen sie ja auch, doch nicht auf meine Kosten
und nicht mit mir als „Sklaven“ bzw. Marionette.
Wenn ich mich überhaupt an jemanden „versklave“
dann ist es mein Publikum,
und zwar das,
was ich von selber fand und finde,
Leute, denen gefällt, was ich mache,
die ein Lied oder mehrere mögen, wie es ist,
die an mir nix rumzumäkeln haben und mich nicht auf irgendeinen Weg
schicken wollen, den ich nicht selber wähle bzw. von selber gehe.

Außerdem besteht bei mir natürlich immer die Gefahr der Versklavung an ein "Beautiful Thing" ;-) !
Aber nicht an Geldheinis, die vom Geschäft mit Musik dann aber doch keine Ahnung haben, aber zufällig irgendwas bestimmen, weil sie Geld haben,
nicht an Faschisten, die jede Form von Gemeinschaft mißbrauchen,
bis sie für alle zur Hölle wird,
nicht an Ausbeuter, die nie genug bekommen aber,
da sie nicht mehr wissen, was gut ist,
auch nie die wirklich richtige Wahl treffen,
nicht an falsche Ratgeber und damit Verführer „zum Bösen“,
die vorgeben, das Beste für alle zu wollen,
aber eigentlich alles für sich reklamieren
und am Ende...
in einer für sie entwerteten Welt ein durch sie selbst
entwertetes Leben leben müssen,
zusammen bestenfalls mit denen, die ihnen auf den Leim gingen,
aber ganz sicher ohne mich...


...denn ich wäre lieber tot,
habe aber noch eine andere Wahl und deshalb...
singe und schreibe ich so Lieder wie „Beautiful Thing“,
mache damit genau das, was ich liebe
und worauf ich stolz bin,
etwas, das mir niemand verderben kann,
denn alleine schon dass es immer mindestens zwei Menschen gibt,
die es auch so gut finden wie ich,
und aus diesen Zweien dann doch immer wieder deutlich mehr werden,
genügt mir schon, um nicht auf andere zu hören.
Ich höre auf meine innere Stimme und beim Liederschreiben,
da folge ich der Inspiration,
vertraue ihr so sehr wie meinem Geschmack,
arbeite hart (genug) dran, meinen Ansprüchen gerecht zu werden, dass ich nicht auch noch zusätzliche brauche,
und wenn jemand lieber Lieder vom Bohlen hört...
oder von Pur...
alles okay, kein Problem.
Ich käme ja auch nicht auf die Idee, den Kindern aus dem Haus,
die auf dem Spielplatz direkt hinter meiner Terrasse spielen,
das Spielen zu verbieten bzw. irgendwelchen Stress zu machen,
nur weil's manchmal laut wird...
ey, die können kreischen, dass man manchmal meint,
es würde jemand abgestochen...
und wenn sie ihre Buggy-Rennen veranstalten,
so vom Spielplatz draussen bis in den Hausflur und zurück...
das rummst dann an meiner Wohnungstür vorbei,
dass ich immer wieder aufschrecke,
da muss ich mich also echt dran gewöhnen...
ist gottlob nicht jeden Tag ihre Wahl und macht sie dann ja auch
irgendwann müde...
wo sind meine Kopfhörer ? Okay... „Beautiful Thing“ !
Die geballte Ladung Schmalz und Pathos !
Aber was für eine Komposition...

 
Für Songwriter:
Mach mir das auch nur einer mal nach.
Finde er/sie eine solche Melodie und die richtigen Akkorde dazu...
viel Spass beim Raushören.
Sollte man nicht weiterkommen,
lerne man von den Bee Gees,
vor allem von Barry Gibb
und seinen komplexeren Kompositionen,
denn an die erinnert es mich.
Aber erzähle mir keiner, dass man mit der begrenzten
Anzahl von Tönen und Harmonien nichts mehr Neues machen kann,
das dann nicht doch "kommerziell" ist,
ihr Faulpelze und Feiglinge, die ihr Euren akustischen Müll
und nicht selten auch reinen Diebstahl damit rechtfertigt,
ich hab' Euch und Eure zur Weisheit hochstilisierten Lügen lange satt.

„Beautiful Thing“ ist ein Glanzstück aus meinem Oeuvre,
„besser“ wird’s auf keinen Fall,
höchstens genauso gut.
Ich werde aber gewiss nicht noch mal denselben Fehler machen
wie bei „A Summerlove“,
nein, ich denke, ich werde bei überhaupt keinem meiner Lieder
versuchen, es nochmal zu schreiben...
lieber schreib ich keines mehr.
Leute, die Inspiration verhindern oder zerstören gibt es genug,
aber wenn die selber Lieder schreiben wollen...
dann muss man leider davon ausgehen,
dass sie, ohne wirklich zu klauen, da nix zustande bringen werden.
Und für alle anderen:
Wenn ich beklaut werde, dann möchte ich wenigstens eins:
Dass etwas Sinnvolles, etwas Gutes, ja trotz des Diebstahls dann doch
etwas Neues daraus gemacht wird,
das wenigstens dadurch eine Berechtigung erhält,
dass ein selber gefundenes Publikum sich daran freut.
Es gibt ja auch Leute, die einen derart unangreifbaren Status haben,
dass niemand es (mehr) wagt, sie des Diebstahls zu bezichtigen.
Da muss man erst mal hinkommen, aber
klauen... ohne einen solchen Status oder wenigstens Erfolg...
das sollte man unterlassen, erst Recht bei mir.

Van Morrison hat einen solchen Status, weshalb ich -
ohne ihn dafür anzuklagen -
hier mal ganz offen die Wahrheit sage,
und die ist...
er klaut wie ein Rabe,
schon seit vielen, vielen Jahren,
er weiß auch selber immer, wo,
und wenn man so gut ist wie er...
dann ist es gar kein Diebstahl mehr,
nein,
dann nimmt man nur von dem,
was einem in Wahrheit längst gehört.
Denn ehe er damit bewusst begann,
haben sich andere immer wieder so dreist bei ihm bedient,
dass er irgendwann dachte:
„Was soll ich mich noch drüber aufregen ?
Was die können, kann ich schon lange,
und weil ich mich besser auskenne zB in der Musik der 50er und davor,
als es die meisten meiner Zeitgenossen tun,
wird man mir auch schwerlich was nachweisen können“.
So ist es, Van. Und übel nehmen wird’s Dir auch keiner (mehr).
Übrigens... DU kannst Dich bei mir IMMER bedienen !

 

Übersetzung

Schönes Ding
(Beautiful Thing)


Strophe 1 (Das LI zu sich selbst sprechend):
Du kamst an diesem Draht hier an
...in der Hoffnung, Deine Selbstbeherrschung nicht zu verlieren
Bist verletzt worden von der Begierde
aber hast sie irgendwie nur erzeugt, um sie wieder loszuwerden.
Muss es denn durch jemanden Fremden geschehen,
dass ein Mann sich endlich eingesteht,
dass er der Gefahr vielleicht entrinnen kann,
jedoch nicht seinem Schicksal ?

Refrain 1 (Das LI spricht im Inneren zur Frau aber gleichzeitig zu sich selbst):
Du bist ein schönes Ding... das klingt nach romantischer Schwärmerei,
aber es ist dennoch wahr
Es gibt da in meinem Leben kein einziges (schönes) Ding,
welches Dir an Schönheit gleichkommt
Manchmal stellt so ein schönes Ding doch tatsächlich sicher,
dass die Welt, in der man lebt, gar nicht so grausam ist...
man sollte sie nur ganz einfach neu entdecken
in einem schönen, schönen Ding

Strophe 2 (Das LI sinniert noch immer zu und über sich selbst
 und gerät dabei ins „Spiegeln“):

Du forderst ein„Jetzt oder Nie“ heraus,
aber Du kannst nicht verdecken, dass Du Dich fürchtest
Du nimmst Dich zusammen, ja...
aber irgendwo im Innern, da zögerst Du doch...
Du könntest enttäuscht werden oder zur Gefangenen in der Schande
Dennoch nimmst Du`s so, wie Du´s vorfindest
Denn es könnte niemals mehr wiederkommen

Refrain 2 (Das LI spricht die Frau an):
Du bist ein schönes Ding... das klingt nach romantischer Schwärmerei,
aber es ist dennoch wahr
Es gibt da in meinem Leben kein einziges (schönes) Ding,
welches Dir an Schönheit gleichkommt
Manchmal stellt so ein schönes Ding doch tatsächlich sicher,
dass die Welt, in der man lebt, gar nicht so grausam ist...

Bridge (Das LI spricht die Frau direkt an):
Wirst Du für immer mein sein ?
Wirst Du mein schönes Ding sein ?
Wirst Du für immer mein sein ?
Sag Du wirst mein...

Refrain 1/Ende (Das LI spricht die Frau direkt an):
Du bist ein schönes Ding... das klingt nach romantischer Schwärmerei,
aber es ist dennoch wahr
Es gibt da in meinem Leben kein einziges (schönes) Ding,
welches Dir an Schönheit gleichkommt
Manchmal stellt so ein schönes Ding doch tatsächlich sicher,
dass die Welt, in der man lebt, gar nicht so grausam ist...
man sollte sie nur ganz einfach neu entdecken
in einem schönen, schönen Ding
Du bist ein schönes, schönes Ding
Sei mein schönes, schönes Ding

Originaltext: Rupert 1991 / 1998
 

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06. Juni 2017

12. Bathing in Flowers

https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/23890215-bathing-in-flowers-words--music

Mein tatsächlich traurigstes weil inhaltlich härtestes, grausamstes und bitterstes,
aber vor allem auch mein “gefährlichstes” Lied
stammt aus dem Jahr 1994.
In jenem Jahr erschien die “Platte zu meiner Passion”,
das Album der 90er schlechthin,
Marillion's finsteres Meisterwerk “Brave”,
das ich aufsog wie ein Schwamm,
jeden Tag mindestens ein Mal mit Kopfhörer in voller Länge,
denn diese Scheibe, sie war ein Volltreffer in meine Seele,
diese Scheibe...
naja, wenn es eine Platte gibt, bei der ich wirklich das Gefühl habe,
sie sei ganz und gar für mich persönlich gemacht worden,
wie bestellt und angekommen, dann ist es eben zuallererst "Brave" !
Ich hatte schon Monate vor der Anküdigung ihres Erscheinens so eine unerklärliche
Vorspannung im Bauch, die mir sagte:
“Diese Band, sie brütet gerade etwas wirklich Grandioses aus,
ich spüre förmlich den Hammer kommen,
die waren mir jetzt schon zu lange zu still,
die letzte Single, “nur” eine Coverversion,
liegt nun auch schon über ein Jahr zurück.
Aber was das für eine Coverversion war...
oh mein Gott...”


Sympathy” hatte mir doch tatsächlich die Schuhe ausgezogen,
das Original war zwar gut gewesen,
aber in meiner Sammlung gebraucht hatte ich es nie.
Und dann kam diese Band, auch noch mit dem “falschen Sänger”,
und machte daraus eine Bombe,
holte alles an Emotion raus,
die in diesem Lied drin steckt,
die den schmerzhaft wahren Text
in der Jetzt-Zeit dringlicher macht als je zuvor...
ich war begeistert.
Selten hatte eine Coverversion so viel Sinn gemacht...
aber diese war doch mehr oder weniger nur Zufall gewesen,
weil die Jungs noch – Plattenfirmen haben das gerne -
was “Neues” für's damalige “Best of”-Album brauchten
und sie den Song in einem Pub hörten,
kam's zu der Spontanentscheidung,
es damit zu versuchen...
es blieb nicht beim Versuch, denn hier wurde
vollzogen und vollendet, dass mir ganz anders wurde.
Ich muss hier mal deutlich darauf hinweisen,
dass Steve Rothery Gitarre spielen kann wie ein Gott
und dies hier beim Solo auch (mal wieder) beweist,
dieses Solo... es ist das Sahnehäubchen im perfekten Arrangement,
das dem Lied schon immer gefehlt hatte...
mein Freund Andres steht, seit er die Aufnahme im Auto gehört hat,
genauso drauf wie ich es damals tat.
Die Single war aber bestenfalls ein Achtungserfolg gewesen,
nicht der Hit, der es hätte sein müssen,
denn Marillion... die waren ohne Fish ja nicht mehr “dieselbe Band”...
Nachfolger Steve Hogarth war so völlig anders,
eigentlich hätten sie mit ihm einen neuen Namen wählen sollen,
aber da gab es so viele Gründe, den eingeführten Namen
weiter zu benutzen, Gründe, die dann den Ausschlag gaben.
Nun mussten sie “alte Fans” überzeugen bzw. so gut es ging jene, die
übrig geblieben waren, bei der Stange halten
und hätten eigentlich auch neue hinzugewinnen sollen/können,
aber bei dem Namen... hörten viele Leute schon gar nicht hin,
denen die alten Marillion zu rückwärtsgewandt waren,
und leider viele Leute nicht mehr richtig hin,
die aufgrund ihrer Erwartungshaltung eine Fortsetzung dessen wünschten,
was ihnen – mit und wegen Fish – so gut gefiel.

Es ist längst zu Vielen, die damals nicht hinhörten, duchgedrungen,
dass “Brave” zu den allerbesten Platten der 90er gehört,
aber damals, als sie kam, war's fast ne Tragödie,
dass sie die Talfahrt der Verkäufe,
die bei neuen Marillion-Alben eingesetzt hatte,
fortsetzte, d.h.: Obwohl um Klassen besser,
verkaufte sie noch weniger Einheiten als “Holidays in Eden”,
und damals, da gab es im mehr oder weniger selben Genre
einen direkten Vergleich, der mich die Haare raufen ließ:
Pink Floyd's “Division Bell”.
Für eine verkaufte “Brave” gingen mindestens 100 “Division Bell”
über'n Ladentisch, ich war fassungslos,
denn... naja, gut, der Name Pink Floyd allein schon zog die Käufer...
und wirklich schlecht ist sie ja nicht...
jedoch das wahre Prog-Rock-Meisterwerk jener Zeit kam eben von Marillion
und wurde fast übersehen.

Die Gschichte von “Brave” fußt auf einer Zeitungsmeldung
über ein Mädchen, das man völlig desorientiert auf einer Brücke fand.
Steve Hogarth und John Helmer bastelten, indem sie sich die Frage stellten,
was denn nun mit dem Mädchen passiert sein könne,
was sie zu jener Brücke führte,
als Texter daraus eine fiktive Story über sexuellen Mißbrauch
und Abrutsch in die Drogenszene,
und ursprünglich ließen sie die Geschichte enden mit
dem Sprung des Mädchens von der Brücke.
mit “The Great Escape”... man hört dann nur noch das Wasser rauschen.
Die Worte, die sie fanden, um diesen ganzen Weg zu beschreiben,
von der Anfangssequenz auf der Brücke reflektierend zurück
über Kindheit, Pubertät, Ausbruch, Verliebtheit, Sex- und Drogenrausch,
Rückkehr ins vermeintlich sichere, geordnete Leben
bis zum Suizid...
sie kratzten nicht an der Oberfläche, sie sprachen die tiefsten Schichten
meiner Seele an, denn das Thema “Mißbrauch” ist ja mitnichten
beschränkt auf Sexuelles, also wird hier das menschliche Leben
als Mißbrauch auf den Punkt gebracht.


Es geht hier auch allgemein um den seelischen Überlebenskampf
eines ausgelieferten Menschen, der mit seinem Vertrauen
eigentlich überall aufläuft und betrogen wird, Betrug sieht,
beim Halt suchen die Orientierung verliert,
entrechtet um eigene Werte kämpft,
aus der “Hölle” flüchten will und scheitert.
Die sinnliche Wahrnehmung, die Sensibilität dieser Person,
die ganzen Zustände und Emotionen
- von anfänglicher Offenheit und Faszination für das Leben,
über erste Verletzungen,  Angst und Verwirrung,
Wahrnehmung des Schützbedürfnisses
aber dann, genau dort, wo man den Schutz sucht und
bekommen müsste,
der Einbruch ins Intimste,
Scham, Wut, Ekel,
der Rückzug ins Innere, der Bruch mit den Normen
und der Ausbruch, die Flucht,
Identifikationsversuche bei der jugendlichen
Rebellion wider alle falsche Moral,
Haltlosigkeit, Rausch und Verdrängung,
Ernüchterung und Hilflosigkeit,
die zwangsverordnete Rückkehr -
alles wird nachvollziehbar, spürbar, als sei man in diesem Mädchen drin,
und bei mir fühlte es sich an... als wäre dieses Mädchen in mir.
Diese Platte ist, wenn man sich denn auf sie einlässt,
derart verstörend und intensiv,
dass man irgendwann selber eine Schutzwand aufzubauen beginnt,
um nicht vom Sog mitgerissen zu werden...
denn so fiktiv die Geschichte auch ist,
sie ist im selben Maße real,
sie ist wahr,
sie greift bis tief hinein in die Wunde unserer Gesellschaft,
in eine Vielzahl von Wunden des jeweils Einzelnen,
und bei mir...
der ich 1994 ja “das Gröbste” hinter mir hatte,
nach meinem Nervenzusammenbruch wieder Licht sah,
nicht nur ein Ziel sondern auch einen echten Weg zurück ins Leben vor mir...
bei mir war noch immer eine emotionale Dumpf- und Taubheit,
ein zu entwirrender Knäuel übrig,
der sich mit Hilfe der Konfrontation
Stück für Stück durchschauen und lösen ließ...
musikalisch nämlich ist und bleibt “Brave” ein Hochgenuss,,
bei dem die Band nicht nur die konventionellen Grenzen der Populärmusik
(Kommerzgedanken sowieso... es lebe der freie Fluss der Inspiriation !
Lasst uns dem folgen, es hat keinen Sinn, “Hits” schreiben zu wollen...
Kompromisse für die Plattenfirma zu machen...
kennen wir alles schon, hat nix gebracht, höchstens Frust...)  
ein um's andere Mal hinter sich ließ,
sondern auch bis an ihre eigenen Grenzen ging,
alles reinwarf, was da war, mit der drohenden Gefahr des “Burnout”.

Es gibt zwar nach “The Great Escape” dann noch ein Lied,
welches man angefügt hatte, um der Geschichte ein “positives Ende” zu geben,
ein schönes Lied, ein gutes Lied, dieses “Made Again”,
aber eben ein “Wiedergeburtslied” …
und das noch aus heiterem Himmel,
da man nicht so grausam sein, so grausam erscheinen wollte,
schließlich will man ja auch Hoffnung machen.
Sowas ist letztlich nur der “political correctness” geschuldet,
weshalb es nicht nur für mich...
naja...
es nimmt dem Album nichts weg, wenn man es als Zugabe betrachtet,
als “alternatives Ende” für alle,
die mit der oft grausamen Realität nicht klarkommen
und nach dem ganzen Höllentrip nun dringend noch eine “Erlösung” brauchen.
Ist gut gemeint, aber... unnötig wie ein Kropf.
Das Kunstwerk, ich zitiere hier sinngemäß den Filmregisseur Francois Truffaut,
der damit die erzählte Geschichte meinte...
braucht (immer) ein schlüssiges Ende,
dann ist es auch immer ein positives Ende
auch dann, wenn es kein “Happy End” ist,
ja, das sei sogar völlig egal.
Ach Francois, ich liebe Dich, komm bitte zurück und mach noch ein paar Filme,
das Kinoprogramm ist so ööööööd....
und das, obwohl es an guten Schauspielern keinen Mangel gibt !
Was sagst Du ? Almodovar ? Na gut... ich gebe es zu...
den mag ich auch... aber bei Dir hatte man nicht ständig das Gefühl,
dass die Frauen alle nicht wissen, was sie tun...
bzw. immer arme Opfer sind, und sei es nur Opfer ihrer Blindheit...
und Du, Francois, magst ihn doch bloß so sehr,
weil er sie eben auch liebt, die Frauen... !
Ja, man(n) muss... zumindest, wenn man nicht blind ist... lol...

Auweia, wie find ich jetzt zurück zum Faden ?
Vielleicht so.
Über eine Frau.
Die Zahl des Tags bei der Geburt...
sie ist eigentlich die persönliche “Zahl des Menschen”.
Da ich an einem 7. Januar geboren wurde,
ist meine Zahl eben die 7...
und damit die “göttliche Zahl”, siehe Altes Testament.
Klar ist das Zufall, man sollte aus diesen Dingen nun wirklich keine Religion machen...
aber obwohl ich sonst nicht nach Zahlen und ihrer “Bedeutung” auswähle,
welches Lied ich hier nun an welcher Stelle kommentiere,
hatte ich das Lied mit der Nummer 7 natürlich ausnahmsweise
doch bewusst ausgewählt als das “persönlichste”,
während ich den Rest eben dem Zufall überlasse,
einfach nach Lust, Laune und Gefühl.
Und nun bin ich ja beim Lied Nummer 12 angelangt.
Die Nummer 12 nun, die ist für mich bzw. in meinem Leben
verbunden mit einer bestimmten Frau, die nun bald Geburtstag hat...
und zwar am 12. Juli.
Keine Ahnung, wo die sich rumtreibt, ist auch vielleicht besser so,
dass ich's nicht weiß,
ich weiß ja nicht mal, ob sie überhaupt noch lebt...
aber als mir, nachdem ich gestern “Bathing in Flowers” für die Nummer 12
ausgewählt hatte, einfiel, dass dies ja ihre Zahl ist...
O M G !
Diese Frau hatte schon desöfteren (wem gegenüber genau ist ja wurscht)
“mit Selbstmord gedroht”.
Und wenn ich hier ein Lied für sie/bzw. Ihretwegen an die Nummer 12
ausgewählt hätte, dann wäre es – auch deswegen – sicher “Jailbird” gewesen,
und nicht ausgerechnet das Lied über einen “Selbstmörder”,
der quasi aus dem Grab heraus zur anwesenden Trauergemeinde spricht,
denn nichts anderes ist “Bathing in Flowers”.

Wer droht mit Selbstmord ?
Zuallererst:
Jemand, der verd... schlechte Karten hat bzw. ein(e) miserable(r) Spieler(in) ist,
weshab er/sie nun die Karte der “Erpressung” (aus)spielt.
Und wenn man dann nicht den richtigen Mitspieler vor sich hat,
also die Erpressung nicht funktioniert,
schaut man dumm aus der Wäsche...
“Soll ich mich nun wirklich umbringen oder muss ich zugeben,
dass ich ein(e) miserable(r) Spieler(in) bin,
die mit Erpressung aufgelaufen ist ?”.
Nun, man gehe jetzt davon aus, dass es dieser Frau ernst war/ist.
Also nicht, dass sie sich tatsächlich umbringen wollte,
sondern dass sie in einer Notlage war,
jedesmal, als ihr nichts Besseres mehr einfiel,
als zum Mittel der Erpressung zu greifen.
Ich meine... feige ist die ja nicht,
aber... sie hatte nicht den richtigen Mitspieler,
um damit durchzukommen,
das kann ich bezeugen.
Nun also gehe man zusätzlich davon aus, dass sie
den Mitspieler erpresste, weil sie ihn liebte...
und der dann nicht die Rolle spielen wollte,
die sie ihm zugedacht hatte...
sprich: sich auf diese Liebe einlassen.
Klar, man kann drüber streiten, ob Erpressung noch was mit Liebe zu tun hat,
aber sagen wir mal eben “All is fair in LOVE and WAR”
und gehen davon aus, dass sie sich diese Regel zueigen machte...
und, so als außenstehender Beobachter,
glaube man ihr eben das,
was der Mann ihr ganz bestimmt nicht glaubte,
nämlich dass sie ihn wirklich liebt(e).

Der aber nun... er war eben nicht der richtige Mitspieler für sie,
denn er spielte die Karte der Ignoranz:
“Dann tu es doch, Du dumme Nuss, mir doch egal,
ich glaube Dir sowieso kein Wort,
ja, ich gehe jede Wette ein...
Du machst es ja doch nicht !”.
Wenn ein Mensch einen anderen liebt,
so ist Ignoranz so ziemlich das Schlimmste,
womit dieser andere ihm begegnen kann.
Ich meine... in einer Ehe...
da kann man durchaus mal die Karte der Erpressung spielen,
denn in einer Ehe hat man Rechte,
aber unsere miserable Spielerin hatte nicht nur keine Rechte,
weil sie nicht mit dem Mann verheiratet war,
nein, sie spielte diese Karte ausgerechnet bei einem
verheirateten Mann !
Sehr miserabel, das, man muss davon ausgehen,
dass sie nichtmal wusste, welche Rechte wer wie wo überhaupt hat
und dass ergo sie da gar keine hatte,
und zwar egal,
was da evtl. zwischen ihr und diesem Mann vorgefallen war...
ich war ja nur Beobachter, erstmal...
und bin ja nicht blöd.
Sie ist eben eine miserable Spielerin (und ich meine nicht ihr Geschrammel
auf der Gitarre, denn das hatte – zumindest für mich -
durchaus seinen Charme !).
Und für miserable aber dreiste Spielerinnen...
ist mein Lied “Jailbird” (Galgenvogel) immer das passende.

Dieser Jailbird mit der Nummer 12 also liebte ausgerechnet einen
verheirateten Mann und traf bei ihm auf eine schreckliche Ignoranz.
Der wiederum spielte vor mir das unschuldige Opfer,
so als hätte er überhaupt nichts verbrochen,
und, klar, wenn es um außereheliche Affären geht,
ist es ja auch besser, wenn man gegenüber der Außenwelt,
die es sowieso nix angeht,
erstmal grundsätzlich alles abstreitet...
in etwa so:
“Ich ? Mit der da ? Nein... nieeeeee !”.
Ein armes Opfer also.
Es hatte dieser “Wahnsinnigen” nie auch nur einen Grund gegeben,
wegen irgendwas ein Recht für sich abzuleiten.
Völlig unschuldig... wer's glaubt...
naja, in diesem Fall (und so oft, wie ich von dem
so ein “Nein... nieeeee !” hören durfte auch da,
wo's ganz offensichtlich nicht stimmte !) glaub ich dann doch eher,
dass die Frau ihn tatsächlich liebt(e).
Ja, ich glaube, im Zweifelsfall, eher der, obwohl...
ey, die kann lügen, dass sich die Balken biegen !
Sind aber selbstverständlich immer (alles) Notlagen.
Und zwar Notlagen, in die miserable Spieler(innen)
eben immer wieder – fast zwangsläufig ! - hineingeraten.
Geschenkt...
weiter im Text...
denn bevor ich zum Lied zurückkomme, muss ich auch endlich
so fair sein und eine meiner Lügen aufdecken,
eine, die mit dieser Frau zusammen hing...
das schulde ich meinem (verstorbenen) Freund Uwe,
der sie damals dann irgendwann abbekam, meine Lüge.
Da ich's ihm gegenüber nicht wieder gut machen kann,
tue ich es eben öffentlich,
und damit hab' ich dann hoffentlich (dafür) bezahlt.

Unsere miserable Spielerin, die Nummer 12,
sie hat sich gottlob nicht umgebracht.
Sie hätte aber wirklich eins schon früher lernen können,
spätestens, als sie mit der Erpressung auflief,
lernen müssen:
Dieser Mann... egal, wie sehr sie ihn liebt(e)...
er liebt(e) sie nicht.
Sie tat mir leid, obwohl sie ja versuchte, eine Ehe zu zerstören.
In meinen Augen, das sage ich hier ganz offen,
war dieser Mann ein Idiot.
Als ich ihn (und dabei auch bald sie) kennenlernte,
dachte ich nämlich zuerst, sie sei seine Frau.
Wieso dachte ich das ?
Weil ich glaubte, dass er nicht nur ein gutaussehender Charmeur ist,
sondern auch weiß, was gut ist und daher...
also in meinem Kopf und bevor ich ihn dann besser kannte...
“Klar ! Er hat sich die Beste ausgewählt und das Beste auch bekommen,
muss so sein, was halt auch bedeutet...
dass ich's gleich vergessen kann (mit der)”.
Aber das war gar nicht so !
Es war nur so, dass sie ihn liebte und alles für ihn getan hätte,
streng genommen sogar alles für ihn tat,
und wenn's der letzte Mist war,
aber sie hatte nun mal keine Rechte und er...
er liebte sie nicht.
Seine Frau... die war die Heilige für ihn,
die fleischgewordene Gottesmutter, welche ihn alleine liebte...
ihm alles verzieh... und “funktionierte”,
na toll, dass diese Ehe ohnehin scheitern musste,
war eigentlich schon damals klar.
Nun ist es aber auch leider so,
dass es an Männern, die wenigstens etwas blicken,
heutzutage auch einen furchtbar großen Mangel gibt,
und dieser Pfiffikus da,
er blickte deswegen, weil er wenigstens etwas geblickt hatte,
schon mehr als die meisten anderen,
mit denen er so zu tun hatte.

Man darf es ihm nicht übel nehmen, dass – allein schon wegen solcher,
ganz realer Erfahrungswerte ! - sich daraus dann eine Art Einbildung ergab,
ganz automatisch... und dass er bei mir nicht wusste,
wissen konnte, mit wem er es zu tun hat.
Er hatte bei mir auch... furchtbar Glück, dass ich ihn mochte,
ich war nämlich schon froh drüber, es bei ihm mit einem Mann zu tun zu haben,
der nicht – wie auch bei mir die allermeisten anderen, mit denen ich zu tun hatte ! -
durchs Leben stolpert, ohne zu wissen, was er tut bzw.
endlich jemand, der auch (wenigstens) etwas blickt !
Dann fühl ich mich nicht mehr so allein.
Dann mache ich mir doch tatsächlich Hoffnung,
dass nicht immer alles an mir hängen bleibt,
wenn irgendwo was im Argen liegt und echte Hilfe nötig ist.
Und, klar, Hoffnung für die Frauen,
dass sie nicht, sobald sie merken, wie blöd der Kerl an ihrer Seite ist,
alle lesbisch werden (müssen).


Bitte bitte nehmt mir das nicht krumm,
es ist ja auch nicht so gemeint bzw. Ich übertreibe (hoffentlich) ja (maßlos),
aber...
ich konnte verstehen, weshalb diese Frau so auf diesen Mann fixiert war,
dass sie sich alles mögliche von ihm gefallen ließ,
denn dieser Mann war/ist nunmal ein richtiger König,
und wenn's letztlich auch nur zu einem “König der Blöden” langt,
das ändert gar nix dran,
dass es bei den meisten meiner Geschlechtsgenossen
heutzutage nichtmal mehr dazu langt...
denn König ist und bleibt König,
selbst wenn er sich als Ober in einem Restaurant verkleiden sollte.
Und da ich selber ein König bin, erkenne ich einen solchen eben auch dann,
wenn er sich verkleidet hat...
und hau ihm nichtmal dann eine runter,
wenn's mich – da er's verdient hätte – juckt.
Und wie gesagt, der Mann hatte Glück, dass ich ihn mochte,
außerdem war er ein König...
denn es hat mich bei ihm desöfteren so richtig gejuckt,
vor allem, wenn ich mit ansah, was er mit den Frauen so machte.
Er hatte meine ganze Gunst, konnte quasi “jede haben”,
aber hätte sie eben gut behandeln müssen,
und das tat er leider nicht,
außerdem war er blind, musste blind gewesen sein,
denn... er hatte für sich nicht das Beste gewählt.
Und diese Frau... sie wusste es eben,
sie wusste, dass sie für ihn die beste wäre,
dass er sich selbst betrügt mit der “Heiligen” daheim...
und dass die keinesfalls “besser” sondern nur berechnender war.
Sie hatte aber keine Chance.
Und deshalb tat sie mir leid.

Ich begann, sie zu lieben, um sie zu freien...
und sie hatte, sie entwickelte auch Gefühle für mich, aber...
war eben eine miserable Spielerin,
Mein Spiel, es sollte mit ihr nicht funktionieren,
sie wusste nicht, was sie tat,
außerdem hatte sie immer wieder wegen irgendwas
Angst (vor mir),
und ich kam an meine Grenze,
auch ohne Korb...
ja, es sollte mal wieder hoch gereizt werden,
versucht bis zum “geht nicht mehr”,
höchstwahrscheinlich hatte sie sich daran gewöhnt,
dass die Männer so schwach sind,
vielleicht sogar ernsthaft geglaubt,
alle wären so, müssten so sein...
jedenfalls akzeptierte ich keinesfalls, dass sie ausgerechnet
den Mann benutzte, den sie zuvor geliebt hatte
(und auf dem sie ja auch immer noch fixiert war,
obwohl diese Fixierung sich durch mich zu lösen begann),
um mir quasi “das Okay” zu geben.
Sie hatte von mir schriftlich (mit Adressat und Absender),
dass ich “nur von ihr wissen” wollte,
dass ich jegliches Gerede ignoriere,
sie hatte mein Wort und blieb mir ihres schuldig.
Und mit dem “Spielzug”, jemanden anders “vorzuschicken”,
zu dem sie sich traute, verriet sie zu viel über sich selbst...
zB, dass ich sie, im Zweifelsfall, mit ihm hätte teilen müssen,
zB, dass sie – weil sie davon ausging, die “Nachricht” würde
mir gefallen bzw. als “Ja” ausreichen,
obwohl sie keinesfalls (nicht mal !) so vorgetragen wurde,
dass Absender und Adressat genannt wurden,
dies nicht zum “Gerede” dazuzählte,
sondern unter “Gerede” nur das “Negative” verstand,
was andere so über sie verbeiteten -
dass sie den Vorteil suchend blind für die Realität wurde.

Ich blieb hart, ich kam nicht zu ihr,
es ist nicht mein Problem, wenn (andere) Männer sich austauschbar machen,
wenn sie entweder blind vor Liebe oder zumindest
ihrem Geschlechtsteil statt ihrem Verstand folgend
zur Drone werden,
ich sehe dies btw auch nicht als Schuld der Frau,
aber... das einzige Recht, welches ein Freier hat,
ist das Recht auf “Ja oder Nein”,
und wenn er dies, nachdem er persönlich sein Angebot gemacht hat,
nicht auch persönlich bekommt,
dann ist alles andere... eine Falle,
in die er, und zwar ohne jegliche Rechte, hineinläuft.
Da können auch die schönsten und größten Gefühle vorhanden sein,
in beiden, Mann und Frau, das spielt überhaupt keine Rolle,
wenn es wirklich Liebe ist,
dann ist's erst Recht das Dümmste,
was man tun kann,
denn außer einer Riesenpleite bleibt davon dann,
unterm Strich, gar nichts mehr übrig.
Wenn so ein Paar, wegen der Gefühle,
nicht voneinander loskommt,
dann wird daraus eine Sado-masochistische Hassliebe,
bei der a) der Mann der Frau nie (wieder) den Respekt erbringt,
den sie verlangen muss und b) die Frau dem Mann nie (wieder) das Vertrauen
schenkt, das er braucht, um ihr überhaupt ein guter Mann zu sein.
Es ist wie eine falsch gestellte Weiche, die von Beginn an sicher stellt,
“wohin die Reise geht”, weshalb ich immer sage:
“Man kann das machen, klar, aber nur, wenn man sich dann so bald wie möglich
wieder trennt, denn... die Natur ist stärker,
und außer der Natur sind keine Grundlagen da,
die Grundlagen für's dauerhafte, menschliche Zusammenleben hat man nämlich,
da völig außer Acht gelassen und im besten Falle unwissend, selbst zerstört”.

Also wurde das nichts.
Ich hoffte zwar noch, dass sie – durch mein Ausbleiben – bemerkt,
dass sie "was falsch gemacht" haben muss,
und dann vielleicht doch, wegen der Gefühle,
sich zum richtigen Handeln entscheidet,
weshalb “das Spiel in die Verlängerung” ging,
aber irgendwann war/ist eben Schluss,
bei mir ist das – seitdem ich meine Lektionen gelernt habe -
spätestens dann der Fall, wenn ich mich – als “Wartender” -
nicht mehr in der Lage sehe, weiter zu machen,
ohne “abzustürzen”.
Das ist der Punkt, an dem ein Mann “nicht länger warten kann”,
denn dieses “Warten”, es verlangt von ihm einen zu hohen Preis...
sobald er praktisch “zu einer anderen Frau muss”,
um wenigstens seinen Hormonstau loszuwerden,
weil er zu der Frau, die er liebt(e), gar nicht hin kann,
hin darf (es sei denn, es ist ihm egal, damit die Liebe zu zerstören...
und dann... was wäre sie denn anderes für ihn als eine “Schlampe” ?


Wenn da ein Unterschied (möglich) ist/war... eine echte Chance
(für beide)... dann macht der Mann sie kaputt,
wenn er – nur weil er “weiß”, dass da Gefühle sind,
weil er sich selber grünes Licht gibt,
um vorhandene Bedürfnisse auszunützen -
versucht, selber aufzudecken, statt die Frau aufdecken zu lassen.
Ich kenne meine Pappenheimer...
also die, für die eigentlich alle Frauen nichts weiter als “Schlampen” sind.
Und wie schnell eine Frau in dieser Rolle drin ist.
Muss ja ungeheuer befriedigend sein für so'n A...loch,
dann die „Machtkarte“ zu spielen,
um sich den Beweis abzuholen,
dass ne Frau „eben 'ne Schlampe“ ist
und jemand, der sie liebt, ein „Dummkopf“...
muss aber ganz, ganz furchtbar ernüchternd sein,
wenn man bemerkt, dass man es doch nicht mit einem Dummkopf zu tun hat,
und vollends wird’s peinlich,
wenn vor aller Welt rauskommt,
was für ein A...loch man ist,
ein frauenhassendes noch dazu,
und dass man vor lauter Falschsspiel und Machtgier
vergessen hat, zu lernen, wie das Spiel nunmal richtig geht,
denn so kommt es nämlich letztlich doch raus:
Was man denn tatsächlich glaubt(e),
was man denn tatsächlich gemacht hat (macht),
dass man allen Ernstes meinte,
so zu gewinnen,
gewinnen zu können,
während man doch bloß Schablonen hatte,
Schablonen verwendete,
deren „Richtigkeit“ als „Wahrheit“
sich gerade lange genug bestätigt hat,
dass man's schon selber glaubte,
es wäre „alles“,
den eignen Betrug für den „richtigen Weg“ hielt.

Was denn sonst lässt Menschen „auf das Böse“ setzen ?
Nur die irrige Annahme, dass man damit eben doch „der Stärkere“ und damit
der Gewinner sei...
dass die Realität eben nunmal so ist
und es einen wirklich guten, einen gerechten Gott
mitsamt der Liebe sowieso nicht gäbe...
aber das steht doch alles im „Buch der Weisheit“,
dort kann man es nachlesen... mitsamt der Folgen,
deshalb höre ich hier damit auf.
Nur eins noch: Wenn sich irgendjemand (und es sind ja viele)
fragt, wieso „Gott den Holocaust zugelassen“ hat,
dann ist die Antwort ebenfalls dort zu finden.
Sie mag alles andere als befriedigend sein,
gemessen an den vielen vielen Opfern und damit dem Leid,
das dann ja quasi „nur deswegen“
geschehen „durfte“,
um „dem Bösen eine Falle“ zu stellen,
aus der es dann keinerlei Entrinnen mehr gibt,
aber letztlich ist es so und wird sich genau so auch als Realität erweisen,
da bin ich mir alleine schon deswegen sicher,
weil der Angriff Hitlers – mit dem Juden als Feindbild und Opfer -
ja eine unverschleierte und damit direkte Provokation
genau gegenüber diesem Gott gewesen ist.
Man kann immer sagen, er hätte eingreifen müssen,
so wie man immer sagen kann,
er müsste, wenn es ihn doch gäbe,
endlich eingreifen bei all dem Unrecht, all dem Übel,
das „in seiner Schöpfung“ Tag für Tag geschieht.
Wenn man aber an ihn glaubt...
dann ist es eine „Prüfung“,
so wie es für die Juden seine „Scherben“ sind,
die sie dabei von ihm „sehen“...
aber man weiß, dass alles seine Zeit hat und
dass, wenn er denn „endlich“ eingreift,
dies umso drastischer, umso „schlimmer“ wird für „die Bösen“.
Man setzt damit auch auf eine Karte, klar.
Ist es die Richtige ?
Oder kommt Jesus und bringt irgendwie alles wieder in Ordnung
sogar für „falsche Christen“, die am Meter Böses tun,
und dabei im Ernst noch eine Belohnung dafür
(und eine Bestrafung für alle anderen Menschen) erwarten ?
Oder bleibt am Ende etwa nur der Islam übrig,
weil weder das eine noch das andere sich als wahr erweist ?

Letzteres wäre wohl, für Juden wie auch „richtige“ Christen,
die Vollkatastrophe, nur...
bei dem, was die so alles machen,
was sie so alles zulassen...
selbst wenn sie gar nicht selber „böse“ sein sollten...
also wundern bräuchte sich keiner,
wenn es nicht doch darauf hinaus liefe.
Jedenfalls... was ist denn übrig geblieben vom Christentum ?
Sollte man da nicht doch schleunigst damit anfangen,
endlich das (selber) zu tun, was Jesus verlangt,
damit man sich überhaupt als Christ ausweisen kann
(statt darauf zu warten, dass Jesus alles selber/alleine wieder richtet,
wenn er denn endlich wieder kommt) ?
Und wie sieht es aus mit den Juden ?
Was veranstalten die da im/auf dem „heiligen Land“ ?
Sollten die nicht doch – so als Isaak - eher den Zorn ihres Gottes fürchten,
der mit ansieht, was sie dem muslimischen Bruder – so als Ismael -
so alles zumuten ?
Wenn der aber – angesichts des latenten Unrechts,
der unverbrämten Entrechtung und Unterdrückung im „heiligen“ Land,
welches auch seines ist,
und angesichts des ständigen Machtmißbrauchs,
der im Dienste des Mammon vom „Christlichen Abendland“ ausgeht,
weder im Juden noch im Christen den Bruder, ja einen Moslem (!) erkennen kann,
sondern überall nur „Ungläubige“, die es den wirklichen Brüdern
unmöglich machen, ihr Leben in Frieden zu leben...
eben als Moslems...
ist es nicht zumindest verständlich, wenn er „durchdreht“ ?

Donald Trump hat ja gemeint, dass mit der und durch die erfolgreiche(n)
Isolation Katars „der Krieg gegen den Terror“ möglicherweise gewonnen wäre,
denn damit würde das Übel „an der Wurzel“ angepackt.
Ich befürchte ja, dass er selber an diesen Quatsch glaubt,
jedenfalls bin auch ich seither der Überzeugung, dass er keine Leuchte ist,
wirklich kein (begnadeter) Denker...
aber demokratisch gewählt worden ist er doch...
und ganz sicher nicht von wenigen „Christen“ in seinem Land,
die hofften, er würde ihren Werten wieder mehr Geltung verschaffen.
Klar... Länder/Regierungen, die wo Terroristen unterstützen,
sind Teil des Problems,
Katar isolieren kann deswegen auch helfen, ein Teil des Problems zu lösen.
Aber die Ursachen ?

Wie lange schon predige ich eigentlich, dass die Ursachen ganz woanders zu finden sind, nämlich hier bei uns ?
Dass wir es sind, die den Terror geradezu selber produzieren,
bis er eben irgendwann wieder bei uns ankommt ?

Ach, der Rupert, der ist ja so blöd,
außerdem, er gibt es ja selber zu, hat er gelogen,
am Besten ist es doch, ihn zu isolieren...
er könnte ja wie Katar sein.
Nun, ich hatte es angekündigt, hier das volle Bekenntnis:
ich hab damals den Uwe belogen.
Jene Frau, die Nummer 12, hatte mich des Stalkings bezichtigt,
obwohl ich mein Werben um sie längst eingestellt
und später bloß was von ihr zurück haben wollte.
Sie zeigte mich an und ich fiel echt aus allen Wolken deswegen.
Das war weiter von der Realität entfernt als es die Menschheit vom Mars ist.
Ne Chance, damit irgendwie durchzukommen, gab es keine,
aber mich sauer gemacht, das hatte sie.
Was da alles behauptet und vor allem verdreht wurde -
oh weh, ich brauchte das gar nicht,
selbstverständlich wollte ich gerade unter solchen Umständen,
und mit so einer Anklage an der Backe,
nun gar nichts mehr mit ihr zu tun haben.
Deshalb war es ja auch kein Problem für mich, Abstand zu halten
und sie fürderhin ganz in Ruhe zu lassen...
ich bin kein Stalker,
ich hatte in meinem und für mein ganzes Leben genug „gestalkt“,
und dann auch noch immer dieselbe,
die mich aber nicht anzeigte,
aber das war seit 1996 sowas von vorbei,
wenn man aus so ner schmerzhaften Geschichte nix lernt,
dann lernt man nie (mehr) was.


Aber konnte sie mich in Ruhe lassen ?
Sie zog dann nämlich, quasi extra „für mich“,
eine Riesenshow am Seepark ab,
die ich nur zu gerne geglaubt hätte,
denn dann wäre ich beruhigt gewesen.
Dann sprach der nette Polizist mit ihr am Telefon,
um sie zu beruhigen,
wurde dabei aber – in bester Absicht ! - indiskret
und die Folge bei ihr war...
ein Eifersuchtsanfall, wie er schlimmer nicht sein konnte,
total eclipse of the brain sozusagen,
ein Kurzschluss im Gehirn.
Und an dem, an diesem Eifersuchtsanfall und dem hahnebüchenen Unsinn,
den sie daraufhin machte,
hängte ich mich irgendwie auf vor dem Uwe.
Ich kriegte mich gar nicht mehr ein vor Amüsement,
als ich kapierte, was da abging.
Und ich kann's ja heute sagen, wie's war, wie's ist...
ich fand das, diesen Kurzschluss irgendwie... süß.


Er schmeichelte mir.
„OMG... die ist nicht drüber weg !
Vielleicht wollte sie sogar, dass, sofern ich mich bei ihr
- der Polizist hätte das gut gefunden, ich weigerte mich jedoch strikt -
„entschuldige“ (zu Unrecht als Stalker bezichtigt ?
Wäre ich wirklich einer, dann würde ich's ja wenigstens
mit ner Entschuldigung versuchen,
Kontakt zu knüpfen... aber ich habe doch zu beweisen,
dass ich keiner bin... ergo: Das kommt auch dann nicht in Frage,
wenn man mich davon überzeugt, an irgendwas Schuld zu sein,
von dem ich nix weiß !),
mit der Wahrheit rauskommen ?
Dann war – sie ist eben eine miserable Spielerin – auch dieser Plan
in die Hose gegangen.

Irgendwie scheint bei ihr alles in die Hose zu gehen...
Ich wollte zwar nix mehr von ihr, wirklich nicht,
aber in jenen Momenten...
Mensch, ich hatte sie doch geliebt.
Und eigentlich höre ich ja nicht auf, eine Frau, einen Menschen zu lieben,
wenn ich mich dann doch auf eine andere fixiere,
mein Spiel woanders spiele,
eine neue Liebe suche (und finde).
Die Begierde muss weg bzw, umgelenkt werden,
über's gebrochene Herz muss ich wegkommen,
aber zumindest Menschenliebe ist für gewöhnlich im Inneren
ja danach immer noch vorhanden.
Und in jenen Momenten flackerten eben doch wieder meine Gefühle für sie auf.
Gefühle, die bekämpft werden wollten/mussten,
denn... OMG war diese Frau „neben der Kappe“,
eigentlich der reine Alptraum,
"sowas" will ich dann nicht im Ernst auch noch lieben...
und da fragt mich, genervt von meinem Gegrinse,
der Uwe doch tatsächlich etwas,
was ich nur abstreiten konnte:


„Liebst Du sie ?“
Er tat so, als hätte er meine Antwort - „Nein !“ - nicht gehört,
also nochmal:
„Liebst Du diese Frau ?“
„Nein !“
„Dann hör jetzt endlich auf Dich dran aufzuhängen !“.
Es tut mir so Leid, Uwe, ich konnte es einfach nicht...
ich konnte nicht dazu stehen...
dabei hätte ich es doch gerade bei Dir gekonnt,
Dir war ja eh nix peinlich,
und Du hättest es auch verdient gehabt...
aber mir war's peinlich, viel zu peinlich,
ich konnte in diesem Moment einfach nicht die Wahrheit sagen,
musste es abstreiten, allein schon, damit Du mir glaubst
und ich mit Deiner Hilfe auch dran glauben kann,
aber ...ich hätte „Ja“ sagen müssen.
Und Du hast das gespürt, deswegen warst Du genervt,
deswegen hast Du insistiert...
Mensch, Du fehlst, ich hab erst gestern wieder mit ner Frau am Seepark gesprochen,
die das auch sagte...:
„Der gehört(e) hier doch einfach dazu !“.
Magst in Frieden ruhen, Mr. Bronson, ich hab jetzt endlich mein Gewissen erleichtert,
es ist immer noch peinlich genug (frag jetzt bloß keiner, ob ich die denn immer noch liebe ! Über mich wird ja sowieso der letzte Mist geglaubt, meinetwegen glaubt auch das, solange ihr mich nicht zur Bedrohung stilisiert ), bitte lass es gut sein, ja ?

Zurück zum Rupert. Der muss ja isoliert werden !
Zurück auch zu Marillion und „Brave“, zurück zum „richtigen“ Ende der Platte,
nämlich zu diesem Wahnsinnsepos namens „The Great Escape“.
Da singt Hogie nämlich die Zeilen „They shower you with flowers when they burry you“: „Sie duschen Dich in Blumen, wenn sie Dich begraben“.
Ob diese Zeilen nun von ihm kamen oder von John Helmer,
sie ließen mich damals nicht los.
Ich konnte ja von der ganzen „Brave“ nicht genug bekommen,
wie 'ne Droge, die ich mir damals täglich „spritzte“ war diese Scheibe,
„Runaway“... „The Hollow Man“... „Alone Again in the Lap of Luxury“...
diese Mucke... diese Texte...
noch heute ertappe ich mich immer mal wieder dabei, wie ich zB die ersten Zeilen
von „Living With the Big Lie“ spontan-intuitiv in mich rein singe:
„It all began with the bright light... the bright light and the noise“... FLASHBACK !
Ich brauch sie eigentlich gar nicht mehr anhören, die Platte, sie ist in mir für den Rest meines Lebens, so hab' ich mich damals mit dieser Droge vollgepumpt.


Und diese „Blumendusche“, sie führte eben zur Idee von „Bathing in Flowers“,
ich machte eben ein „Blumenbad“ daraus, um, abgesehen vom Suizid als Thema,
eine andere Geschichte zu erzählen, eben die, zu der mich „The Great Escape“ inspirierte.
Und irgendwie verbinde ich in ihr den Einfluss von Marillion mit dem Einfluss vom Ludwig Hirsch, bei dessen „I Lieg am Ruckn“ ja auch einer „aus dem Grab heraus spricht“. Mein LI spricht zwar mehr „von oben“, als Beobachter, aber für die/zu den Menschen, die es hier anspricht, eben doch aus dem Grab heraus.
Und blöderweise kamen mir die Worte Hand in Hand mit der Melodie...
mit dieser Melodie... eine Melodie, die mich quasi dazu zwang, das Lied (zuende) zu schreiben, denn das war aber sowas von gut... es schob alle Bedenken beiseite,
die man als Songwriter haben kann, wenn einem so etwas einfällt.


Denn die sind da, diese Bedenken. Die kommen auch (immer) wieder:
„Was, wenn sich jemand so sehr damit identifiziert, dass das Lied ihn zum Suizid bringt oder zumindest im Vorhaben so bestärkt, dass er's erst Recht tut ?
Kann ich das so stehen lassen ? Muss ich nicht wenigstens ein „Don't Do It“ anfügen ? Was ist wichtiger... der Isolation eines sog. „Selbstmörders“ eine Stimme zu geben und damit versuchen, die Leute wach zu rütteln oder die Negativkonsequenzen zu vermeiden, die man mit einem solchen Lied riskiert ?
Kann ich das mit meinem Gewissen vereinbaren ? Darf ich so etwas überhaupt singen ????“
Ich singe es nicht oft. Ich erinnere mich aber gut, wie ich es ausgerechnet bei einer Hochzeit gesungen habe. Man hatte mich zuvor vereinzelt drum gebeten, nichts „Trauriges“ zu machen, doch ich bestand drauf,
erstens, weil ich das Okay des Brautpaares hatte, und vor allem...
weil mir bei jener Hochzeit jemand Wichtiges fehlte
und ich an genau den erinnern wollte, musste.
Der Vater der Braut nämlich...
ich ertrug es nicht, dass man diesen, in all der Freude, vergessen könnte,
dass man lieber verdrängt, dass jemand Wichtiges nicht da ist.
Der Vater der Braut nämlich hatte sich einige Jahre zuvor das Leben genommen.
Und deswegen spielte ich „Bathing in Flowers“ auf der Hochzeit seiner Tochter...
auch für sie, weil sie nie aufhörte, ihn zu lieben, und den Schmerz seiner Abwesenheit sowieso spürte, aber eben auch für alle anderen.
Und ich hatte Recht damit, ich tat Recht damit... es gibt Dinge, bei denen ich spüre,
dass ich sie tun muss, auch wenn eine Mehrzahl von Menschen es nicht verstehen sollte, manche vielleicht sogar vollkommen „dagegen“ sind.
Ich hatte „Bathing in Flowers“ geschrieben, weil ich, als mir Text und Melodie
kamen, gar nicht mehr anders konnte, ich selber liebe das Lied und
bin froh, dass ich's geschrieben habe, und es zu singen...
es muss ja nicht regelmäßig sein, es genügt ja, es zu tun, wenn es Sinn macht,
oder wenn es sich jemand wünscht.
Und bei dieser Hochzeit, da machte es Sinn.


Der Onkel der Braut, der Bruder des „Abwesenden“, konnte gar nicht richtig aufhören, sich bei mir zu bedanken, so tief gerührt war er. Und in keinster Weise hatte es diesem Fest und seiner grundweg positiven Stimmung geschadet, viele verstanden den Text ja nichtmal,
außerdem war's ja nicht das einzige Lied, was ich sang...
der Gig, bei dem es mitgeschnitten wurde, war auch ein richtig schönes Fest
im Jahre 2012, und dort, ohne Overdubs, klang es auch nicht so traurig,
wie ich es dann zu Hause gemacht habe... doch es ist eben eigentlich
ein Beerdigungslied, auch eine bittere Anklage, und wenn man so will,
ein „isolierter Rupert“, der – zumindest für ein Lied – es sich plötzlich furchtbar einfach macht.

Ich denke, dass es mehr oder weniger in jedem „steckt“...
dieser Gedanke, den „einfachen Ausweg“ zu wählen,
der auch ein Rachegedanke ist,
so wie jeder Suizid ein Vorwurf an die Welt ist, ein „Ihr habt mich allein gelassen“ oder ein „mit Euch ist es die Hölle“

...zumindest aber ein
„Wie haltet ihr das nur aus ?
Durch mich wird’s ganz sicher auch nicht leichter, jetzt nehme ich Euch wenigstens
diese Last, denn ich kann nicht mehr !“...
Und dann sind die „Übriggebliebenen“ eben damit allein.
Und dass sich in meinem Lied das LI die Dinge vereinfacht,
müsste ja auch der größte Ignorant erkennen...
denn auch aus jenen, die Notiz nahmen, aus jenen, die vielleicht da gewesen sind
für den Menschen... macht dieser einfach „Niemand“.
Man kann, als Realist, ja nicht davon ausgehen, dass da tatsächlich die ganze Zeit über keiner war. Nur:

An der Isolation, am Mangel an Liebe und Verständnis,
am Fehlen von echter „Leitung“ (um „den Weg zu zeigen“) und an der nun
alles beherrschenden Passivität, mit der man alles nur erduldet/erleidet,
aber keine Lebensfreude mehr haben kann, ändert sich dadurch gar nichts.
Und diese sind viel zu oft, vereinfacht gesehen oder nicht, die subjektiv erlebte
Realität des ausgegrenzten Menschen.
Manche richten die Aggression nach Innen, andere (Terror !) wieder nach aussen,
sobald man damit konfrontiert wird, ist es aber immer blankes Entsetzen.
Mir ging es damals ja wieder, wenn schon nicht gut, dann zumindest ganz erträglich,
aber so ein Lied schreibt man nicht, wenn man sich gar nicht hineinversetzen kann
in den Kopf eines Menschen, der kein Mensch mehr sein will,
der sein Leben hasst und innerhalb dieser Welt und für sich selbst
keine Hoffnung hat auf positive Änderung.
Dann Leben zu müssen... es wird zur Belästigung,
wo doch das Leben ein Geschenk war,
ist, sein sollte.
Wer oder was hat dieses Geschenk so sehr entwertet ?

Ich sage ja gerne, dass der „Wunsch, zu sterben“, in Wahrheit eine Sehnsucht
nach Leben ist, ein Leben, welches man positiv wahrnehmen kann,
das für einen Sinn macht, und von dem man nicht (mehr) erwartet,
dass es dies für einen selber und dann auch noch hier,
in unserer Realität, gibt.
Dem Fluchtgedanken so weit zu folgen, das setzt voraus,
dass man die Potenz, die benötigt wird,
um diese Realität für sich so umzugestalten, dass man ihr nicht mehr fliehen würde,
nirgendwo mehr in sich wahrnimmt...
und damit auch dass man bei aller vermeindlichen
Aktivität, jedem sichtbaren Handeln, im Inneren trotzdem immer passiv bleibt.
Das „Ich kann“ der Potenz, welches für sich selbst bereits einen Sinn macht,
ohne eine Bewertung zu erfahren, eine Blianz zu brauchen,
wird zum, ist zum „Ich kann nicht mehr“ der Handlungsunfähigkeit geworden,
in dem jede Bewertung, jede Bilanz immer zum selben vernichtenden Urteil führt,
weil ihnen das Leben selbst – als Sinn - nie genug ist...  

Also braucht es eine Umgebung, die das Leben selbst als Sinn vermittelt,
die das Individuum bestärkt in seinen Potenzen,
die es nicht durch den Mißbrauch ihrer Potenzen bedroht
und in eine Passivität/Passion hineindrängt,
in der es nur noch funktionieren muss,
in der ihm alles vorgesetzt wird,
in der es nicht mehr selbst bestimmen und bewerten kann...

Depression sagt: „Du bist am falschen Ort,
Du kannst nichts tun,
es ist egal, was Du tust,
es ist egal, was andere tun...
die Konsequenz, das Ergebnis...
es ist und bleibt Schmerz und Sinnlosigkeit“,
weshalb die Sehnsucht nach Leben,
nach Ganzheit und Sinn,
zur Todessehnsucht wird,
damit wenigstens der Tod zu einer Brücke werden kann,
einer Brücke hinein in eine Wiedergeburt an einem anderen, besseren Ort,
an dem wenigstens eines möglich ist:
Frieden.

„Bathing in Flowers“ aber sagt uns auch, wie jeder Suizid:
Verachte das Leben nicht,
mache es nicht schlecht für Dich und andere,
sei für den Mitmenschen da,
versuche, eine Umgebung (mit-) zu schaffen,
in der wir alle leben können,
Teilhaben können am Leben,
dessen sowie unseren Eigen-Wert spüren,
ohne dass es Bewertungen/Bilanzen/Beweise braucht,
das „Ich“... es ist nichts ohne das „Du“,
so wie das „Du“ nichts ohne das „Ich“ ist,
das Geschenk, es behält seinen Wert nur
im Kreislauf aus Geben und Nehmen,
und dieser Kreislauf muss gepflegt
und immer wieder neu hergestellt werden,
wo er gekappt wurde.


Jeder Mensch hat das Recht auf Leben,
und wer sich das Leben nimmt,
der nimmt sich zwar ein Recht, das er nicht hatte,
aber es könnte sein,
dass man ihm sein Recht auf Leben streitig machte,
dass man das Recht des Anderen mit Füßen trat,
dass man seine eigenen Rechte nicht mit Pflichten verband,
deren Last zu tragen dann jemandem anders zu groß,
zu schwer wurde.
Liebe ist mehr als ein Gefühl, sie ist ein Auftrag...
und wir werden diesem Auftrag nicht gerecht,
solange sich auch nur ein Mensch das Leben nimmt,
ohne zeitlebens mehr verlangt zu haben als sein Recht !“.

P.S. Ich hoffe wirklich sehr, dass sich „Nummer 12“ nicht das Leben nimmt...
und werd' bestimmt an ihrem Geburtstag an sie denken.
Sie ist ja immerhin nicht feige, und im Zweifelsfall kann man über alles reden...
sie gehört trotz allem nicht zu den „Schatten aus meiner Vergangenheit“,
bei denen nichtmal mehr der „direkte Weg“ etwas nützen würde.
Mir hat sie ja nie „mit Selbstmord gedroht“, aber vielleicht mach ich' mir gerade deswegen Sorgen...

...kann halt aber nix machen, es lag/läge einzig an ihr.
Ich habe zwar, wie auch dieser Kommentar wieder zeigt,
ein sehr gutes Gedächtnis, und gerade sie hat mich sehr verletzt,
was auch vor ein paar Jahren, als sie wieder hier auftauchte,
noch nicht richtig verheilt war...
aber es ist, wie die Engländer sagen, nun doch „Water under the Bridge“,
und sollte sie dies hier lesen: Es ist eine ausgestreckte Hand...
denn dieser bescheuerte Zufall, dass ich ausgerechnet dieses Lied gewählt habe
„für die 12“, er beunruhigt mich eben doch...  Me... I noticed quite a lot,
I believe... und ich bin nicht gerne „Niemand“, wirklich nicht,
und sie ist selbstverständlich für mich viel mehr als eine „Nummer“,
nur... ein wenig Diskretion war in diesem Fall, wo ich derart viel erzähle,
schon notwendig... finde ich.



Übersetzung

Das Blumenbad
(Bathing in Flowers)

Niemand hat mich wahr genommen
Niemand war für mich da
Niemand hat was zu mir gesagt
gerade so, als gäb's mich gar nicht
Niemand hat mir den Weg gezeigt
Niemand hat's versucht
Nun kommt näher,
einer nach dem anderen,
Ich würd' jedem von Euch gerne
in die Augen sehen

Warum seid ihr hergekommen ?
Warum trauert ihr ?
Seid ihr so sicher, dass ihr
meinetwegen gekommen seid ?
Wo seid ihr die ganze Zeit über gewesen ?
Wo hattet ihr Euch versteckt ?
Es tut mir Leid
Jetzt bin Ich nicht mehr länger am Leben...
jedoch... ich fühl' mich so gut
Ich fühl' mich so gut
Nun bade ich in Blumen
für's allererste
und allerletzte Mal
Ich bade in Blumen
und ich danke Euch
ja, ich danke Euch
dass ihr so freundlich seid

Was sagt ihr nun ?
Seid ihr überrascht ?
Raus mit der Sprache, würdet ihr es wagen
zu springen aus solcher Höhe ?
Ich hab' dabei keinerlei Schmerz gefühlt
Weshalb bloß weint ihr ?
Ich bin als Toter ja begehrter, als ich's lebendig war...
dabei hatte ich so lange gewartet
und das nur darauf, dass mich jemand bemerkt
Jetzt aber bade ich in Blumen
für's allererste
und allerletzte Mal
Ich bade in Blumen
und ich danke Euch
ja, ich danke Euch
dass ihr so...
dass ihr so freundlich seid.

Originaltext: Rupert 1994 (mit Dank an Steve Hogarth, John Helmer & Ludwig Hirsch)
________________________________________________________________________________________________________________
 

07. Juli 2017

 

13. The Price of Love

https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9261946-price-love--words-music-by-rupert 


Ich habe im Kommentar zu “Elisabeth” über “König und Königin”,

und im Kommentar zu “Bathing in Flowers” dann über eine bestimmte Frau erzählt,

bei der “mein Spiel” nicht funktionierte,

davon, wie es so ist, wenn die Damen “hoch reizen”,

auch etwas von “Dronen” (Männer, die sich “austauschbar” machen)

gefaselt und dabei immer wieder tief blicken lassen,

deswegen finde ich, dass es nun an der Zeit ist,

mich hier diesem Lied zu widmen...

und noch mehr vom “Spiel” zu erzählen, mehr von damals,

als es (nach Marina, um genau zu sein,

bei der ich's versemmelte, weil ich gar nicht blickte,

dass sie unser Zusammentreffen für ein richtiges “Date” hielt !

Klar, ich hatte mich angekündigt, ich schaute, nach einem Auftritt in einem Schwarzwald-Hotel,

am nächsten Tag bei ihr vorbei,

da sie in jenem Ort arbeitete...

aber... ich bin nicht so eingebildet,

ich war nicht so eingebildet,

einfach davon auszugehen, sie wolle sowieso was von mir !)

dann um diese Frau ging, den “Jailbird” mit der Nummer 12.

 

Und dazu gleich eine Frage:

Ist der Rupert, der ja bei vielen immer noch als träumender Romantiker gilt, wirklich so hart ?

Die Antwort ist auch für mich lange Zeit erschütternd gewesen: Ja, er ist es.

2008 dachte ich in einer einsamen Stunde, dass, falls es mit mir so weiter geht, der Stein

(der ich im Laufe meines Lebens geworden bin, nur um zu überleben und nicht verrückt zu werden an der Realität )

wahrscheinlich noch porös und an sich selber zerbröseln wird...

„Es gibt nur eine Lösung, Du brauchst endlich eine gute Frau, die den verschütt gegangenen Romantiker wieder aus Dir rausholt,

denn wenn nicht, kannst Du eines Tages keine Lieder wie Beautiful Thing mehr schreiben

und wenn Du gaaanz großes Pech hast, kannst Du sie auch nicht mehr singen !“

Tja. Der Gedanke war zwar gut und richtig, nur, dass die Frauen, auf die der Rupert nun mal steht,

die seltsame Eigenart mit sich bringen, ihn durch die Art, wie sie das „Spiel der Liebe“ spielen,

noch härter zu machen... wegen des „hoch Reizens“ meist,

und weil er da eben hart bleiben muss,

zumindest wenn er mehr möchte als...

ein Bordellbesuch kann dann deutlich billiger kommen :p !

 

Und genau darum geht`s in „The Price of Love“, obwohl ich mit aller mir verbleibender Kraft versuche,

auch hier eben noch einen Rest Romantik beizubehalten...

es handelt sich schließlich noch immer um Poesie, also gibt es hier auch eine (ziemlich durchtriebene) Königin...

und ich bin selbstredend ein König, der zumindest seinen Stolz zu retten versucht.

Zwei Mal war ich 2008 verliebt (Marina hab ich ja schon erwähnt),

für mich ist das geradezu eine Gefühlsinflation gewesen,

und beim zweiten Mal fühlte ich mich zurückversetzt ins Jahr 2004

(wovon ich im Kommentar zu „Mysteries“ noch erzählen werde),

und zwar noch während das „Spiel“ lief, das ich dann nach 3 Monaten entnervt beendete...

denn es war schon wieder das Selbe...

diesmal plus extremster „Versuchung“, siehe eben den letzten Kommentar.

"Ich kann`s nicht ab, es kotzt mich an, alles Schlampen außer Mutti“ würden andere dazu sagen

(was aber dann letztlich doch eine Definitionsfrage bleibt).

2004 war ich gar nicht verliebt gewesen, weil ein Stein gar nicht verliebt sein muss, um es ernst zu meinen...

außerdem wusste ich da aus eigener Observation Bescheid, mit was für einem Kaliber ich es zu tun hatte,

2008 gab`s nur dummes Geschwätz und von dem lasse ich mich – selbst mehrfaches Opfer von Verleumdungen –

schon mal gar nicht abhalten (auf dem Weg ins Verderben haha).

Ich bin ja wirklich alles andere als ein heiliger Asket mit reinlichen Gedanken aber es wäre gut,

wenn die Mädels wenigstens fair spielen würden, denn dann sind ihre „Sauereien“ für mich nicht halb so schmerzhaft.

 

Andererseits wissen heutzutage die wenigsten Menschen, was sie tun, wenn`s um Gefühle geht,

also darf ich zu ihrer Entlastung annehmen, dass sie nichtmal wissen, wie das Spiel korrekt gespielt wird...

Eigentlich müsste es ein Vorteil sein, dass ich es weiß... nur, dass der gar nicht ins Gewicht fällt, wenn ich der einzige Spieler bin,

der durchblickt und ich es auch Frauen in meinem Alter noch erklären muss, damit sie verstehen, was ich tue !

Wer also den Text von „The Price of Love“ versteht , weiblichen Geschlechts und noch einigermaßen erhalten ist

(gut aussieht), bitte melden... ich werde mir bestimmt wieder eine raussuchen,

die da nicht dabei ist und eines Tages nur noch ein Häufchen Kies sein ;-) !

Im Ernst, es ist ein so guter Text, dass ich mich immer noch wundere, ihn selber geschrieben zu haben.

 

Letztlich erzählt er „die Geschichte“ ganz genau so,

wie sie für mich war/ist, wie ich es sehe, erlebe, dabei denke,

ja, und auch, wie ich es definiere.

„Schlampe“ ?

Das sollen meinetwegen jene sagen, die ein Problem mit der Natur haben,

die mit offensiver, evtl. auch aggressiver weiblicher Sexualität nicht umgehen können,

die bei der Konfrontation mit einer solchen,

ausgeprägten Libido ihren Schw... einziehen,

weil sie sich nicht vorstellen können,

dass eine Frau richtige Gefühle hat,

haben kann,

auch wenn der Posten des „Einen“, dem sie treu sein können

(und dann, wenn er es richtig macht, auch treu sind),

vakant ist, vakant bleibt... die Natur aber dennoch zu ihrem Recht will.

 

Wenn ich 'ne Frau wäre... naja, ich würde zu über 90% lesbisch sein,

bei dem, was sich einem an Männern da so bietet,

das sage ich hier mal ganz offen und ehrlich...

und wenn ein Kerl, dann entweder 'ne Drone,

die ich mit bestem Gewissen einfach nur zu meiner Befriedigung benutze

und danach wieder abstoße,

beklagen könnte die sich dann bei Mutti,

oder eben... ein richtiger Mann, einer, der weiß, was er tut,

einer so wie... naja, es ist natürlich peinlich, das so raushängen zu lassen,

aber es wäre eben doch einer wie der Rupert, müsste also einer wie ich sein.

Und die wachsen nicht auf den Bäumen,

die sind in unserer Zeit leider rarer als die blaue Mauritius,

während... also gesetzt den Fall, ich würde einigermaßen gut ausschauen,

so als Frau... Dronen, die gibt’s wie Sand am Meer.

Es ist also gut, dass ich keine Frau bin ;-) !

 

Ich bin aber ein Mann, und wenn ich als solcher „was Passendes“ finden will,

dann muss die Frau mich ja auch nehmen können,

wie ich bin,

da muss ich mich dann schon entscheiden,

was ich nun wirklich will

und ehrlich sein mit dem, was ich tatsächlich brauche.

Die Natur lügt nicht, ich kann meinem Instinkt vertrauen,

ergo suche ich es automatisch auch da, wo ich es finden kann,

das, was ich wirklich brauche.

Würde ich eine Jungfrau wollen, die von Tuten und Blasen keine Ahnung hat

und allein schon deswegen dann auf mich fixiert wäre,

dass ich auch quantitativ der bislang „Einzige“ bin...

oder eine keusche Nonne, die ich verführen muss,

damit sie mit mir in meiner „Hölle“ lebt,

ich müsste natürlich woanders suchen.

 

Aber eins will ich mal sagen:

Es gibt so ungeheuer viele nicht nur gut aussehende,

sondern wirklich gute Frauen.

Und nicht wenige von denen, und zwar vor allem gut aussehende,

haben einen unterirdischen Ruf,

nur weil sie eigentlich jemanden, einen Mann, brauchen,

der „die Pflicht“ übernimmt von quasi einem Anderen,

der sie gewollt hat und

alles von ihnen hat haben können,

dann aber, als es nicht nur um seine eigene Befriedigung ging,

zu der sie natürlich immer bereit sein musste,

sondern als sie mit ihrem Bedürfnis zu ihm kam,

fordernd, richtig feminin d.h. nicht nur devot,

sagte:

„Bäh ! Ist ja EKLIG ! Fort mit Dir, Du bist ja 'ne Sch... !“ (Dirk ? Fühlste Dich angesprochen,

falls Du das hier liest ? Könnte zurecht sein...).

 

Tja, auch diese Pappenheimer kenne ich,

in- und auswendig kenne ich die.

Nicht selten glaubt die Frau dann auch noch selbst,

was ihr da vorgeworfen wird.

Und findet sich dann quasi zwangsweise damit ab,

dass a) Männer nunmal so seien

       (Und das sagt nun ein anerkannter Kriegsdienstverweigerer:

        Drückeberger ! Waschlappen ! Weicheier !

        Und halten sich noch für was Bessres als Schwule,

        die wenigstens die Eier haben, sich zu outen !

        Wer aber lässt sowas eigentlich auf Frauen los ?

        Abmarsch an die Front,

        vorderste Reihe, wir brauchen noch Kanonenfutter !   

        Bei Weigerung standrechtlich erschießen ! *lol*)

und b) dass sie nunmal... ist, was sie ist.

Und was ist sie ? Eine Frau. Nicht mehr, nicht weniger,

gerademal so gut oder schlecht, wie die Natur zu sein pfelgt.

Und was ist die Natur ?

In Deckung, Männer, es könnte sich um Godzilla handeln... *gg*

Mensch Meier, die Natur, sie ist doch gut.

Ihr könnt doch nicht immer alles auf die Katholische Kirche schieben

oder auf welche Moral ihr sonst so reingefallen seid,

wahrscheinlich glaubt ihr dann auch noch,

dass ein onanierender Junge, der dabei zB an eine seiner Lehrerinnen denkt,

diese damit eigentlich „vergewaltigt“.

 

Wie bescheuert kann man eigentlich sein ?

Ich meine... ernsthaft... ich hab da im Internet eine Seite gefunden,

die wäre absolute Spitzenklasse ...als Satire über falsche Moral.

Man käme aus dem Lachen gar nicht mehr raus,

nur leider... ist das alles ernst gemeint,

der Gipfel des Esoterik-Quatsches, der so im Umlauf ist...

und wobei mir dann völlig das Lachen vergeht,

das ist, wenn ich dran denke,

dass es tatsächlich Menschen gibt, die das auch noch glauben,

Menschen, die vielleicht gerade mal die katholische Sexualmoral

„hinter sich“ gebracht und einigermaßen überlebt haben,

was ja an sich doch wirklich was Wert ist,

und dann... erzählt denen so eine komplett geistesgestörte,

selbsternannte „Prophetin“ von einem "Vegetarier namens Jesus",

dem das Wohl der Tiere wichtiger ist als das Wohl der eignen Kinder.

Denn die – man stelle sich jetzt diesen Jungen von oben als eigenen Sohn vor -

müssen erstmal einsehen, 

dass sie böse, böse Vergewaltiger sind,

wenn sie die Lehrerin nicht vorher um Erlaubnis gefragt (und diese bekommen) haben,

obwohl es die Lehrerin doch überhaupt nichts angeht...

sie der überhaupt nichts tun oder tun wollen...

sondern einfach nur mit sich und ihrer Fantasie alleine sind,

am Ausprobieren, am Gefühle erforschen...

aber nein, wegen der „Astralleiber“, die dadurch in Mitleidenschaft

gezogen sein sollen, soll dem Jungen auch noch gleich

jeglicher gesunde Sinn für die Realität aberzogen werden,

in der er dann auswählen könnte, was er dann tatsächlich mit wem tun will,

wen er tatsächlich wegen irgendwas um Erlaubnis bittet,

weil er diese dann auch wirklich braucht...

ne, er muss ja automatisch ein schlechtes Gewissen eingeimpft bekommen,

er darf gar kein Selbstvertrauen entwickeln,

denn dieser "Jesus"...

der liebt eben keine Menschen,

weder Männer noch Frauen,

der hat nur zufällig die Macht und man muss sich,

damit man nicht in die Hölle kommt,

dem ganzen Quatsch unterordnen und ganz fest dran glauben,

dass es gut ist...

gut sein muss...

so... und auf gar keinen Fall anders, denn die anderen...

das sind die Bösen.

 

Sag mir bitte einer, dass es sich hier um einen Witz handelt,

dass es doch eine Satireseite ist.

Oder wenigstens... aller, allerwenigstens...:

dass so ein Junge, der – weil seine Eltern in dieser beschissenen Sekte sind,

und er ihnen zwangsweise ausgeliefert ist – an diesen Müll glaubt,

wenigstens zur Beichte gehen kann,

in der ihm dann ein Priester (mit Beichtgeheimnis und ohne Auferlegung

irgendwelcher „Strafen“) problemlos alles vergibt

(vielleicht weil er selber sowieso jeden Tag bei geheimen Aktivitaten an die

„Prophetin“ denkt und nicht weiß, wie er's ihr beibringen soll),

und zwar ohne sich an ihm zu vergehen,

ohne ihn mit irgendwas zu erpressen.

 

So, wie sich hinter der Beschimpfung von Frauen,

die ihr Recht als Frau einfordern,

reiner Frauenhass verbirgt,

haben wir es hier mit dem Ausleben einer weiblichen Machtfantasie

zu tun, in deren Jesusbild der reine Männerhass „versteckt“ ist.

Und die „Tierliebe“ ist dabei auch noch reiner Mißbrauch der Mitgeschöpfe,

mit dem man sich ein reines Gewissen zu erkaufen versucht,

weil man Menschen gar nicht (mehr) lieben kann.

Denen, den Tieren allein, „gönnt“ man dann das Leben,

das man eigentlich selber führen würde/wollte,

wenn denn dieser „Jesus“ nicht wäre

(den nun wirklich keiner braucht ausser dieser "Prophetin").

 

In die Tiere projeziert man nämlich alles hinein,

womit man überhaupt noch fühlen könnte,

und spielt sich dann als Empath auf,

als Wohltäter,

als Gutmensch,

der alle anklagen darf, die es nicht genauso machen.

Die Überidentifikation mit dem leidenden Tier,

das vom Menschen zum Opfer gemacht wird,

weil der Mensch nunmal Opfer braucht

(siehe meinen Kommentar zu „A Summerlove“),

führt hier doch tatsächlich dazu, dass

- als Projektionsfläche -

gleich alle Menschen zu Opfern gemacht werden,

und zwar zu Opfern eines riesengroßen, ungelösten (!) Schuldkomplexes,

den die selbsternannte Prophetin mit sich rumschleppt.

Die müsste ja mittlerweile frigide geworden sein,

so, wie sie mit der Natur umgeht

und letztlich alle Männer zu Vergewaltigern erklärt,

die sich ihr nicht unterwerfen,

damit sie keine Angst vor ihnen haben braucht.

Die Angst vor der eigenen Libido,

den eigenen Bedürfnissen,

ja, letztlich die eigene „Schuld“,

sie wird durch Ableugnen verdrängt

und allein auf die Männer abgewälzt,

um selber nur ja nichts (von ihnen) zu brauchen.


Zurück zum Lied und damit der Frau, die mich dazu inspiriert hat,

denn die ist gottlob nicht genauso.

Der Text ist dermaßen hart, dass man meinen könnte,

ich wäre zynisch oder böse ("Bathing in Flowers" ist da sicher näher dran).

Das ist aber nicht der Fall, obwohl ich – als LI - natürlich auch frustriert bin,

aber diese Frustration macht mich noch lange nicht böse.

Weil ich weiß, wie leicht man es aber falsch (eben als Zynismus

oder Bosheit) verstehen kann,

gibt es im letzten Refrain ja auch noch eine

ausdrückliche Versicherung... "alles okay".

Man muss mir schon extra unterstellen, ein Lügner zu sein,

um diese nicht anzunehmen als aufrichtiges Bekenntnis

und – eigentlich – Abschiedsgeschenk im „Loslassen“.

 

Die Feststellung „Ich habe nicht das (ganze) Spiel verloren,

nur eine Runde darin“,

sie sagt aus, dass die „nächste Runde“ bereits begonnen hat

(bei/mit einer anderen Frau).

Auch hier darf man mir nicht unterstellen, dass ich die

ursprünglich aufgebaute Fixierung,

ohne die ja gar nichts „Ernsthaftes“ geht,

nicht löse bzw. nicht zu lösen bereit bin

und die „nächste Runde“ bedeuten würde,

dass ich zum Stalker werde.

Ich schreibe das extra hier dazu, weil in manchen kranken Gehirnen

(ich gehe davon aus, dass diese Frau mich später angezeigt hat,

weil sich mal wieder jemand einmischte, den's nix anging,

ihr Angst machte bzw. vorhandene Ängste ausnützte,

um aus mir mal wieder eine Art Monster zu machen...

denn ein derart krankes Gehirn unterstelle ich ihr nicht),

wirklich nur Schablonen vorhanden sind,

die dann auf die Realität gepresst werden,

um die Realität irgendwie interpretieren zu können...

manchmal passen solche Schablonen ja,

manchmal gibt es tatsächlich eine Bestätigung,

aber sich deswegen einzubilden,

irgendetwas über andere zu wissen...

oder gar im Besitz einer „Wahrheit“ zu sein,

die einem das Recht gäbe, ins Leben anderer Menschen einzugreifen,

und denen dann das Recht auf Privatsphäre streitig machen...

alles schon geschehen, alles schon erlebt.

 

Und wenn da eine Wahrheit ist, sein sollte...

man muss sie immer noch korrekt interpretieren,

denn die Realität ist nun einmal viel komplexer,

das ganze Spiel ist nun einmal viel schwerer zu durchschauen,

als man es mit Hilfe von Schablonen zu durchschauen lernt.

Will sagen... es gibt der Wahrheit(en) stets mehr zu entdecken,

wer das Spiel tatsächlich beherrschen will,

der muss vom Leben lernen,

der muss selber denken,

der muss auch selber Verantwortung übernehmen...

und, das ist wichtig für alle, die an Jesu Opfer glauben

und damit daran, dass er quasi „für alles bezahlt“ hat:

Er muss auch selber bezahlen.

Denn dass es dieses Opfer gibt,

das ist kein Freifahrtschein,

mit dem man sich nun alles erlauben könnte,

sondern es ist eine Grundlage,

auf der man überhaupt (neu) anfangen kann

und mit deren Hilfe man lernen soll,

der Verantwortung gerecht zu werden,

die es mit sich bringt,

wenn man quasi zum „Herrscher“ berufen ist,

wenn man, zusammen mit dem „König der Könige“,

bestimmen kann.

 

Tut man wirklich das, was Jesus gelehrt hat,

dann hat man sich auf einen Weg begeben,

auf dem man persönlich von ihm lernt.

Ich habe mal gesagt, dass es so ist.

als würde er unsichtbar neben einem her gehen

und alle möglichen Dinge zeigen,

die so passieren... und warum sie passieren.

Erst, wenn man das auch wirklich tut,

was er gepredigt hat,

lernt man dann, quasi „auf dem Weg“,

wieso man es eigentlich hat tun sollen,

was sich dahinter verbirgt...

und was seine Worte tatsächlich bedeuten.

 

Ich muss deswegen auch noch mal die Bergpredigt ansprechen

und in aller Deutlichkeit sagen,

dass es sich bei ihr nicht um eine Art

„pazifistisches Manifest“

handelt,

sondern um das absolute Gegenteil,

denn es ist eine Kriegsrede,

die Pazifisten mit einbezieht,

und wer sich auf ihn, wer sich darauf einlässt,

der ist damit quasi rekrutiert worden,

d.h.: Auch die Pazifisten lassen sich, so wie sie sind,

in und für einen Krieg einspannen,

der schon längst im Gange ist,

sie brauchen dafür nicht zur Waffe greifen,

doch Teil einer, seiner Armee...

sind sie doch,

denn hier spricht ein waschechter General,

der ganz genau weiß,

was er tut,

was er sagt,

und wen es da zu besiegen gilt.

 

Wer die Bergpredigt anders auslegt... bitteschön.

Aber praktiziert haben, was Jesus (auch darin) sagt...

kann er nicht,

das ist ausgeschlossen.

Und sie so auslegen, dass auch wirklich alles einen Sinn macht...

kann er auch nicht.

Am besten, jeder, der von sich behauptet, Christ zu sein,

fängt gleich heute damit an,

selber (persönlich... alleine...) zu tun,

was Jesus lehrt.

Erstens kann er sich dann auch (endlich, wirklich) „Christ“ nennen,

zweitens brauch ich dann nicht mehr so (viel) predigen,

und vor allem...

muss ich dann nicht immer mit diesem ganzen Mist aufräumen,

der mir die Arbeit und damit auch immer wieder das Leben erschwert.

 

Klar, dazu wurde, dazu wird er in die Welt gesetzt,

der Mist,

und auch klar, dass all jene, die das in böser Absicht

und aus rein egoistischen (Macht-)Gründen tun,

furchtbar Angst vor mir haben (müssen),

aber meine Schuld ist das nicht,

merke:

Wer (und solange er/sie) einen Sündenbock braucht,

der mag ja vieles glauben,

aber „den Sohn haben“,

an Jesus glauben,

kann er nicht.

Und wer nicht anders kann und mich verteufeln muss...

der soll doch froh sein,

wenn ich mit ihm/ihr nichts zu tun haben will,

der braucht doch, wenn er wirklich an Jesus glaubt,

zur Erfüllung seiner Worte und „Wahrheit“

nicht noch ausgerechnet mich...

und falls doch,

handelt es sich nun mal „bloß“ um ein System,

das mich nicht brauchen dürfte,

um überlebensfähig zu sein.

Wenn ein solches System sich nicht aufrecht erhalten lässt,

sich nicht als „Wahrheit“ erweist,

dann war es eben auch nicht die „Wahrheit“,

denn diese braucht, zu ihrer Bestätigung,

ganz sicher keinen „Teufel“.

 

So viele Großmäuler habe ich erlebt,

aber wenn's ans Bezahlen geht...

sind sie plötzlich alle ganz still,

wollen sie's plötzlich alle nicht (mehr) gewesen sein,

schon gar nicht,

wenn sich herausstellt,

dass jemand,

über den sie sich erhoben haben,

über den sie ablästerten,

der ihre wahren Gesichter kennt,

nun so nett sein soll,

auch noch ihre Rechnung zu übernehmen,

weil sie die sonst nicht (mehr) begleichen können.

In meinem Fall ist das ganz einfach:

Ich habe teuer bezahlt, klar, und ganz sicher nicht

„nur“ für mich alleine,

und es könnte natürlich auch sein,

dass in der bezahlten Rechnung auch mehr drin ist,

als ich eigentlich hätte zahlen „müssen“.

 

Aber, so ist das nun mal,

wenn man ein König ist...

ich wähle selber aus, für wen.

Mir einfach irgendwas vorsetzen,

was ich gut zu finden hätte...

das ist schon sehr dreist,

wenn es mir sowieso gehört.

Meinen, ich müsste angekrochen kommen,

mich gar beugen,

damit ich dann etwas bekomme,

was mir gehört...

und dann, so die Erwartung, auch noch jene belohne,

die es mir vorenthalten haben,

weil sie doch tatsächlich – wenn auch bloß „insgeheim“ – dachten,

es wäre ihres...

es ist echt kein Wunder, dass solche Leute vor mir Angst haben.

 

Auch das hat etwas mit dem "Preis der Liebe" zu tun,

nur, falls sich jemand fragen sollte,

wieso ich so weit ausschweife.

Opfer, ob nun im religiösen Sinn oder ganz profan,

gehören mit zum Preis der Liebe.

Wer meint, es sei alles umsonst... ja, dass doch gerade die Liebe quasi "gratis" sein müsse...

der frage mal seine Mutter nach den Geburtswehen.

Die hat sie durchstanden nur, damit er/sie überhaupt leben kann.

Und wenn er/sie nicht wirklich alles dagegen tut,

dann ist es ihr in der Regel diesen Preis auch wirklich wert gewesen.

Die simple Regel, über die auch Paul Weller in seinem Lied

"Everything Has a Price to Pay" singt

(einer Single-B-Seite, die mMn am besten auf dem Solo-Live-Album

"Days of Speed" erklingt),

sie ist einfach wahr, da braucht man sich (und anderen) nichts vormachen.

Und gerade die Liebe... gerade das Leben...

je höher das Gut, umso höher ist ja auch der Preis,

umso teurer will es erkauft oder errungen sein,

auch wenn man es zunächst geschenkt bekam...

und, erstmal, andere für einen bezahlt haben.

Aber dann will man irgendwann eben doch mehr,

und los geht es... das Spiel...

der "Ernst des Lebens".

So wird es genannt, und ja, es ist ernst, so ernst, dass man gerne

vergisst, dass es eben doch ein Spiel ist.

Es ist deshalb ernst, weil Verantwortung dazu gehört,

weil die ganzen Spiele, die man vorher gemacht hat,

eine solche nicht zwingend beinhalteten,

zumindest keinen Preis, den man selber, ganz alleine, bezahlen muss.

 

Die Liebe aber, sie ist ein Schmerz, sie ist eine Wunde...

vor vielen, vielen Jahren mal schrieb ich einer Frau (um die ich nicht freite),

einer Mutter, dass die Liebe "die größte aller Wunden" sei,

in der und durch die "alle anderen Wunden heilen (können)".

Und deshalb ist der "Preis der Liebe" auch immer ein Schmerz,

und sei es auch "nur" der Schmerz, den wir der Liebe zufügen,

zugefügt haben.

Wie Paulus sinngemäß geschrieben hat, hält die Liebe ja alles aus.

Aber wir, wir müssen irgendwann so weit sein, dass wir zumindest

uns selber aushalten können,

und dies erst Recht im Angesicht der Macht,

die nicht einfach unser Opfer ist, zu unserem Opfer wird,

weil wir so stark wären, dass wir sie uns einfach als Opfer aussuchen könnten,

sondern weil wir so schwach sind, ihr Opfer zu brauchen.

Die Liebe, von der Paulus spricht und damit die Liebe Gottes ist,

sie hat sich (freiwillig) ausgesucht, uns als unser Opfer das zu geben, was wir brauchen,

damit wir überhaupt leben können.

Und damit wird sie zur unentrinnbaren Macht, hat und behält absolute Überlegenheit,

ganz egal, was wir tun.

Sie hält auch wirklich alles aus, jedoch...

man muss sich eben selber aushalten können,

um ihre Nähe überhaupt auszuhalten,

und da sie uns letztlich an und zu sich zieht wie Motten ans Licht,

ist das Entrichten des "Preises der Liebe" allein deswegen schon

unumgänglich, damit wir uns nicht quasi "unterwegs" selber umbringen,

damit wir uns selber aushalten und der Liebe selbst damit nahe kommen können.

Bei Jesus geht das ja noch weiter, weshalb ich meine Predigt hier vorerst abschließe,

aber es geht viel weiter noch, denn die Dimension der Immanenz habe ich

gerade quasi nur "angekratzt" !

 

Die Aufnahme von „The Price of Love“

entstand beim selben Konzert wie die von „Young Lover“,

ist also von 2009.

Auch hier klingt die Gitarre etwas blechern,

sind die Overdubs teilweise etwas haarig,

aber ich pfeif' drauf.

Durch diese Overdubs begann der Song sogar jemandem richtig

gut zu gefallen (Hallo Wolfgang... !),

der den Refrain ursprünglich gar nicht mochte.

Was so etwas Politur doch alles ausmacht...

aber ganz ehrlich:

Hier stand für mich der Text so sehr im Vordergrund,

dass ich froh war,

ihn überhaupt irgendwie – und dann auch noch so gut - vertont zu bekommen.

Die Musik dazu... ich habe sie schließlich im Nachhinein drauf gemacht -

ist ein wenig rauer als von mir gewohnt,

bleibt aber dennoch sehr melodiös und voller toller Harmoniewechsel, weshalb ich „The Price of Love“ unwahrscheinlich gerne spiele.

Streng genommen bin ich an einigen Stellen als Sänger dazu gezwungen,

die Worte „falsch“ zu betonen:

"Your Choice"... zum Beispiel.

Da müsste die Betonung auf „Your“ liegen,

„es ist Deine Wahl“,

so klingt es mehr nach

„es ist Deine Wahl“.

Tja, aber ich hatte dann wenigstens diese Melodie...

und musste den Text dann eben an sie angleichen.

Und Erbsen zählen kann ich alleine...

wer rummosern will, soll's erstmal selber besser machen...

und vor allem...

einen solchen Text schreiben.

Denn der ist wirklich, und ich danke damit ausdrücklich der Frau,

ohne die ich ihn nicht geschrieben hätte,

der ist wirklich vom Allerfeinsten...

wenn man genug Grips hat/mitbringt,

ihn zu verstehen.

 

Ich kann hier, als Interpret, so richtig „den Mann raushängen lassen“

und damit auch den Mann zeigen,

der ich wirklich bin...

und fühle mich gut dabei,

so richtig gut.

Es ist eben ein Stück richtiges, gelebtes Leben, ungeschminkt und echt,

und 100 % Rupert, wie er ist,

und irgendwie finde ich es ja doch gut, dass ich so hart bin, wie ich eben bin 

… und die Angst, eines Tages zu hart und damit zur Einsamkeit verurteilt zu sein ist unbegründet,

solange es Frauen gibt, die eine solche Härte gut gebrauchen können !

Jede Medaille hat ihre zwei Seiten, ich denke schon, dass ich „die Passende“ noch finden werde

( falls ich sie nicht schon gefunden habe ) – und zwar unter genau den Ladies, auf die ich nun mal stehe !

 

Übersetzung

 

Der Preis der Liebe 

(The Price of Love)

 

Ich will mich ja nicht beklagen

Aber manchmal ist`s wohl immer dasselbe...

Die Wahrheit, sie liegt deutlich* vor mir

so, wie Du nun mal das Spiel spielst

Also halte eben Dein Vertrauen zurück

Und mir lass' die Rolle des Alleingelassenen...

als Bestrafung für die Sünden eines Anderen

der Dein Herz gebrochen hat...

Du traust Dir ja selber nicht...

also spiel' mir auch nichts vor

Ich bin nur ein Mann unter vielen

.. ich weiß Bescheid !

 

Refrain ( 1 ):

Sie sagen ja alles sei fair, in der Liebe wie im Krieg,

also provoziere eben weiter... wenn Du's denn musst

die Königin aber kann nicht von mir erwarten, dass ich zu ihr komme

denn meine Krone, die werf' ich gewiss nicht in den Staub.

Es ist Deine Wahl, kein Problem, wenn (statt meiner) eine Drone zum Zug kommt,

da brauchst Du Dich nicht schämen,

außerdem sollte es derer immer genug für Dich geben...

Du stehst zwar hier nicht vor Gericht, aber, Mädchen,

heulen wirst Du dann doch alleine

denn jeder muss ihn bezahlen,

den Preis der Liebe !

 

Und jeder Spieler hat den seinen...

alle schützen sie ihre Geheimnisse...

und ich lass' mich nicht auf einen sicheren Fehlschlag ein

denn Deine (Geheimnisse) zu kennen,

das könnte einen Mann zu tief (in ein Schlamassel) hineinziehen

Erzähl' mir bloß keine Lügen

Glaub' mir, ich habe genug gehört

Eine Million Meilen (mindestens) entfernt bist Du

von dem, was Du Dir da erträumst

die(se) Distanz (dabei auch noch) verteidigend mit jeder Deiner Handlungen

… und (bei Dir) die Wachen zu passieren,

es setzt einen Mangel an Respekt voraus.

 

Refrain (1)

 

Vielleicht ist es mit Geld getan, vielleicht kostet es die Seele,

oder Du musst etwas ganz Persönliches (aus Deinem Innenleben) offenlegen,

von dem nichtmal Du selber was wissen willst...

Es kann mit (in) einem Moment abgegolten sein

oder Dein ganzes Leben lang andauern...

Wer will schon leiden ? Du gewiss nicht...

aber wie ein Messer wird es (dann doch in Dich hinein-)schneiden !

 

Refrain ( 2 ):

Ich sag' all diese Worte nicht, um Dich runterzuputzen

oder gar Dir madig zu machen, wie Du Dein Leben lebst

Ich hab' doch nicht das (ganze) Spiel verloren,

sondern bloß eine Runde (davon),

also ist da nicht viel, was ich (Dir) zu vergeben hätte

Am Besten, Du glaubst mir, dass mit mir alles gut ist,

denn das war's ja schon von Beginn an,

obwohl... klar, die Härte ist es ja schon...

aber wozu sollte ich mich über die Realität künstlich aufregen ?

Ein jeder muss ihn (schließlich doch) bezahlen...

den Preis der Liebe.

 

Originaltext: Rupert 2008

* plain: Kann man, als Adjektiv, auch mit „hässlich“ übersetzen,

nicht nur mit „klar“, „glatt“ oder „flach“, und ja, man kann hier auch denken:

„Sie ist aber hässlich, die Wahrheit“,

denn schließlich lasse ich

„...to see“ weg, aber eigentlich sollte man sich dieses „to see“ einfach

dazu denken, liegt doch auch nahe, oder ?

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27. Juli 2017

 

14. Genevieve

https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9260531-genevieve--words-music-rupert-

 

Ich könnte es mir (und den Lesern) nun einfach machen,

meinen kurzen „Originalkommentar“ (2007) abdrucken

und dann zum nächsten, nein, zur Pause schreiten,

die ich nun hier, in der „Abteilung“ namens „Lieder auf meiner Musikseite“

erstmal einlegen will.

Noch nicht einmal die Hälfte der Lieder sind abgehandelt,

eins wird bald (auf der Musikseite selbst !) dazu kommen,

aber...

unglaublich, wieviel hier schon steht,

unglaublich, dass es nun doch eine „Liste“ gibt,

die bereits während ihrer Entstehung zu konkurrieren begann mit

meiner „rateyourmusic“ (siehe „Links“)-Liste zu den Bee Gees

(The Brothers Gibb ! Diese allerdings in englischer Sprache !),

von der ich dachte, dass ich etwas vergleichbares wohl nicht mehr

hinbekomme... und nun sitz ich da und schreibe und schreibe mich

hinein in eine Art Rausch,

lege Stück um Stück Dinge von mir offen,

werde dabei immer schamloser

und finde Gefallen am „Striptease“,

der das irgendwie für mich ist,

und will zwar damit weitermachen,

aber der innere Arzt sagt,

auch wegen den Lesern,

die sich hier von einem immer mächtiger erscheinenden Rupert quasi freiwillig erschlagen lassen,

dass eine Pause nun dringend nötig ist,

denn draußen lockt das reale, das gegenwärtige Leben

und ich konfrontiere auch mich hier ja ständig mit meiner Vegangenheit...

immerhin sind es keine Schatten, sondern Lieder, die ich liebe,

lieben kann, was deutlich angenehmer für mich bleibt.

 

So schön der Rausch also auch ist

(heute gebe ich mich ihm nochmal hin,

dann wird das Rezept zwangswirksam !),

Nach „Genevieve“ kommt die „Sommerfreizeit“,

aber ich freu mich ja schon auf die anderen Lieder,

die ich danach behandeln werde.

Wie lange die Sommerfreizeit dauern wird, kann ich noch nicht sagen,

auf jeden Fall fühle ich mich wie der „Terminator“, der sagt: „Ich brauche Urlaub“.

Der Sommer tut sein Übriges dazu

und bevor ich am „Schießen“ so viel Gefallen finden könnte,

dass ich mich noch bei der Fremdenlegion bewerbe

(einer meiner besten Freunde, der Guido aus dem Schwarzwald,

den ich durch meinen Blutsbruder kennen gelernt habe,

ist ein ehem. Mitglied, also – Gott behüte ! - wenn ich das wirklich wollte,

so hätte ich ja bereits die richtigen Kontakte :o !),

hat eben der innere Arzt eingegriffen:

 

„Heute noch eins, nur noch eins, Rupert, mach sie nochmal alle fertig,

sie brauchen es so,

Dein Humor zusammen mit Deiner entwaffnenden Ehrlichkeit...

das ist die tödlichste Waffe dieses Terminators...

aber Du brauchst dann quasi Wein, Weib und Gesang...

und zwar mindestens zwei Wochen lang,

sonst teilst Du noch das Schicksal jenes Dir bekannten kath. Chorleiters,

der beim Koitus mit seiner Geliebten via Herzinfarkt verstarb !“.

Mein Widerspruch war sinnlos: 

„Koitus ? Dies ist ein Gemetzel ! 

Aber ein sinnvolles.

So wie eigentlich mein ganzes Leben... eben.

Ich habe doch gar keine Geliebte,

nie eine gehabt,

ich war ja nichtmal verheiratet...

das sind, waren doch mehr oder weniger alles One-Night-Stands

und wenn ich beim Zurückschauen nach einer festen (Liebes-)Beziehung suche,

dann finde ich da nur eine.

Ne, wenn schon Urlaub, dann bitteschön eben auch mit und wegen

dem Koitus !“

„Super, wie das bei Dir klappt, ich brauch' Dich nur dran erinnern,

und schon kommst Du auf andere, die richtigen Gedanken,

dann kann der Urlaub ja losgehen...

aber eine Geliebte hattest Du trotzdem,

und zwar genau die Frau, welche Dir einfällt

bei der rückwirkenden Suche nach „festen Beziehungen“ in Deinem Leben.“

 

„Genevieve... ! Ich würd' es zwar nicht so nennen,

„Geliebte“, zB, weil ich eben nicht verheiratet war,

aber Du hast Recht...

irgendwie fühlte es sich damals ja doch so an,

als würde ich mit ihr einen Ehebruch begehen...

ja, als würde ich die ganze Zeit über sie betrügen,

obwohl sie alles diesbezügliche von mir wusste und mit ihr alles gut war...

kann denn gar nichts in meinem Leben irgendwie normal verlaufen ?“

„Nun, zumindest die One Night Stands sind genau das gewesen,

was man unter einem solchen versteht,

und bei Dir ist das normal, oder ?“

Ich ließ meinen Kopf hängen vor dem „Gott in Weiß“,

dem einzigen, dem ich unbedingt vertraue,

denn er sieht so aus wie ich.

„Ja, leider ist genau das bei mir normal.“

„Jetzt tu nicht so, als ob Du da irgendwas bereust, Alter,

nix Anderes hast Du auch für den Urlaub vor,

mir kannst Du nichts erzählen...

und solltest Du dabei sterben wie jener Maestro,

dann bist Du mit Deinem Tod auch sehr zufrieden...

haha...“

„Was nennst Du mich hier "Alter" ?????

Du bist genauso alt wie ich !“

„Mag sein, aber schau mich mal an !“

 

Ich traute meinen Augen kaum...

da stand er doch tatsächlich vor mir,

der junge, energetische Rupert von vor seinem Nervenzusammenbruch,

und das auch noch in einem weißen Kittel.

„In DICH hat sich Genevieve damals verliebt,

Du geiler Bock...

und mich hat sie dann angesprochen und leider auch abbekommen...

konnte ja nicht gut gehen, das.

Bin ja beziehungsunfähig, mindestens.

Will immer nur das Eine und ob ich's dann noch kann ist auch nicht mehr so sicher...

gib mir doch bitte was von Deiner Potenz ab...

sag mal, wie hast Du das nur gemacht ?

Hast Du etwa eine Verjüngungsmedizin entdeckt ?

Nix wie her damit, Du weißt ja, was ich vorhabe !“

 

„Ist irgendwie von selber passiert,

also geb die Hoffnung nicht auf...

das, was Du da vorhast, könnte dabei helfen !

Ich bin wieder Jungzwanziger... deswegen habe ich ja auch

"Alter" zu Dir gesagt, nicht wegen dem Alter,

sondern weil ich das, als aktuell junger Triebtäter,

automatisch tue... so wie die anderen gerade auch...

sind alles alte Junge, junge Alte,

man ist eben so jung wie man sich fühlt !

Willst Du wirklich mehr öffentlich machen über Genevieve und Dich

als Deinen alten, jungen Kommentar ?

Ist dort doch alles so schön komprimiert...

und mehr muss ja keiner wissen !“

„Klar, stimmt, es wäre außerdem gut, mich mal wieder kürzer zu fassen,

aber da wäre doch die Sache mit dem Boot,

die ich noch erzählen könnte...

und die Sache mit Falco...

und bei den anderen Liedern habe ich doch auch nicht gegeizt !“

„Klar kannst Du das tun... äääh... welches Boot ?“

„Na das vom Petersen, das mit Prochnow, Grönemeyer,

Semmelrogge und so...“

„Was hat denn Genevieve mit diesem Film zu tun ?“

„Gar nichts... aber das Lied erinnert wegen dem Arrangement,

das per Overdubs dann entstanden ist,

irgendwie doch an jene Filmmusik“.

„Oh ! Das wär mir gar nicht aufgefallen ! Stimmt ja echt !

Hast also vom Klaus Doldinger geklaut ?“

„Das ist es ja eben, keine Sekunde hab ich dadran gedacht,

als ich es gemacht habe,

es kam, mit der Inspiration, ganz von selbst...

und dann, beim Anhören, sah ich irgendwann das Boot auftauchen,

vor meinem geistigen Auge !

Ich dachte ich seh' nicht recht...

und dabei hatte ich doch nur bei Falco geklaut...

und dann auch nur einen einzigen Akkord...

den Akkord, der die ganze Zeit fehlte, und auf den ich nicht

von selber kam, nichtmal dem Mike ist er damals eingefallen...

als ich, bei einer unserer Proben 1992, damit zu ihm kam.“

 

„Ja, ich weiß, Jeanny eben...

daran hab ich beim Anhören auch von selbst gedacht.

Und man könnte meinen, Du hättest mehr als nur einen Akkord dort

geklaut, für den Übergang aus diesem wunderbaren Refrain und

Zwischenspiel zurück in die Strophen...

ganz toll, übrigens, die Tonartwechsel in diesem Lied !“

„Eben... alles war fertig, aber eben ohne diesen einen Akkord als Bindeglied,

und den fand ich bei Falco... bei Jeanny...

und jetzt klingt es so, als hätte ich auch den anderen Akkord davor von dort,

there's someone who needs you... genau die Stelle !

Es war so einfach und ich bin jahrelang nicht drauf gekommen...

bin sehr, sehr glücklich damit,

es ist seither perfekt !“

„Aber Genevieve selbst hat ihr Lied erstmal gar nicht wieder erkannt...“

„Klar, aber das lag eben daran, dass sie es nur mit Gitarre kannte,

und dass ihr das genügte,

während ich... ich wollte es immer mit Klavier machen,

als Hauptinstrument,

und als ich das dann konnte,

hatte ich so viele Ideen, und die eine, wichtigste Idee

kam mir sofort... das Piano... diese Kadenzen !

Das Boot... es kam erst später dazu, außerdem...

es ist ja wirklich keine Kopie, höchstens eine Variation...

aber ehrlich, es ist kein Problem, wenn der Doldinger Geld will,

sobald ich mit diesem Arrangement auch welches mache.

Dann geb ich auch gerne den Falco als Mitkomponisten an,

und wenn's nur wegen einem Akkord ist,

denn egal, wer mir wie bei diesem Lied dann noch geholfen hat,

ja, auch der Mike, der gar nicht helfen konnte,

und der sich nach einem unerwarteten Ausbrecher nun schon jahrelang

fast sklavisch

an mein Kontaktverbot hält (dazu später noch mehr, die „Proben mit dem Mike“

kommen ja noch !),

ist da gemeint... kann da quasi mit ins Boot, wenn er will...

ich bin allen dankbar dafür.

 

Es geht doch nicht um mein Ego, Alter...

es geht doch nur um das Lied !

Es ist mir nunmal eingefallen, ich hab es nunmal geschrieben,

also ist es auch meins, und dann, in allererster Linie,

das Lied von Genevieve, der Muse,

ohne die es mir nicht eingefallen wäre.

Aber Doldinger... wenn auch unbewußt... und Falco auf alle Fälle,

das hört ja ein Tauber, alle halfen sie mir dann eben,

das Lied zu perfektionieren mit dem, was es wirklich braucht,

ihm das passende Gewand zu geben,

so damit auch ich endlich zufrieden bin damit,

so dass ich nicht nur weiß, dass es eins meiner schönsten Lieder ist,

sondern es auch selber so hören kann,

wie ich es schon beim Schreiben gemeint hatte !“

 

„Wunderbar, das.“

„Eben. Kann's ja auch auf der Gitarre machen,

immer noch, und das hat sich durch's Piano-Arrangement

dann auch nochmal verbessert,

aber eigentlich war es immer schon ein Lied für Klavier und Gesang.

Und diese Kadenzen... ich müsste mir ja einen abbrechen auf der Gitarre...

der J.M. Bertl könnte das problemlos,

aber ich bin ja nie so gut gewesen wie der...“

„Du musst das singen, ist doch egal, wer wie dann was spielt.“

„Ich muss das singen ?“

„Ja, weil's ein Hit ist, ein Hit wird, und sei es auch erst nach Deinem Ableben,

das ist wurscht, dieses Lied ist ein sicherer Hit.“

„Dann kann's doch auch jemand anders singen !“

 

„Klar, geben wir es dem Robbie Williams...

und dann passiert auch mit Deinem Lied dasselbe wie mit

"She's the One"...

und sei mal ehrlich... willst Du das wirklich ?“

„Ey, erstens hat Robbie "She's the One" gut gemacht,

obwohl es im Original um Klassen besser war,

zweitens hat der Karl Wallinger das Geld sehr gut gebrauchen können,

als es bei ihm zum Aneurysma kam,

drittens könnte ich das Geld ebenfalls gebrauchen,

wenn Robbie eins meiner Lieder zum Hit macht,

viertens habe ich es schon gesungen und klar,

ich werd's auch immer wieder tun,

wenn mir danach ist,

aber dieses müssen...

ey, ich will dieses Lied auch in 20 Jahren noch so lieben,

wie ich es heute tue, von Beginn an tat.

Und ich bin doch tatsächlich mit dieser Aufnahme zufrieden,

meinetwegen braucht es keine weitere,

auch wenn es so aller Wahrscheinlichkeit nach dann

doch nicht zum Hit für mich langt.

 

Ist doch egal, Du ehrgeiziger Idiot,

es geht wirklich nur um's Lied,

denn dann, wenn es einem wirklich nur um's Lied geht,

wenn man das verdammte Geld vergisst,

egal, wie sehr man es brauchen könnte...

dann kann man auch solche Lieder schreiben,

dann kann man sie auch so umsetzen wie es Karl Wallinger

für World Party mit „She's the One“ sofort gemacht hat...

das kann man nicht besser machen,

ist doch nicht seins sondern das Problem der Leute, wenn sie es nicht kennen,

wenn sie einem solchen Künstler nicht zuhören...

Du siehst es ja gerade an ihm:

Er braucht sich gar keine Gedanken mehr um's Geld machen.

Allein schon wegen Robbie Williams hat er ausgesorgt und...

was noch wichtiger ist, seit er wieder gesund ist:

Er ist völlig frei, kann machen, was und wie es ihm gefällt,

und auf den ganzen Zirkus pfeifen...

besser geht’s doch gar nicht !

 

Klar ist es eine Ungerechtigkeit, dass „Egyptology“ gefloppt ist,

diese Wahnsinnsplatte, die von vorne bis hinten voller Leben ist...

und auf der tatsächlich was noch besseres drauf ist

als "She's the One"...

nämlich "Rolling off a Log" !

Das könnte Paul McCartney covern, oder Jeff Lynne...

und auch nicht die, nichtmal die kämen ans Original ran,

also läster nicht über Robbie Williams...

also der darf mein Genevieve wirklich gerne singen...

oder der Ed Sheeran, dann hätte er wenigstens mal ein gescheites Lied,

das aus mehr als nur ein, zwei Ideen besteht.

Ja, selbst wenn ein Passenger das singt, auf der Strasse zB,

also dann ohne dass ich was für bekomme...

Du weißt, ich kann dem seine Stimme gar nicht ab,

dieses näselnde Mi-Mi-Mi-Mi...

da werd ich als Bi-Mann (Bi-Schof... hehehe) mit sowieso großer Präferenz

für's weibliche Geschlecht ja sofort

und schon vom Zuhören total straight,

aber die Mädels stehen auf ihn und außerdem...

der Typ ist, muss schwer in Ordnung sein,

er pfeift auf das, was andere sagen und macht auch immer noch Strassenmusik,

also Alter, sag's den anderen Alten, vielleicht dringt es ja zu diesen

momentanen Ikonen durch und irgendeiner spielt mein Lied.

Taub sind die ja bestimmt nicht...

und Robbie Williams... wenn der das gut findet und machen will...

das wär doch super !

Der wäre dann echt meine erste Wahl.

Danach kommt gleich Helene Fischer, die in 'ner Lesbenrolle für mich

deutlich attraktiver wäre als mit diesem Florian Blechimitat an ihrer Seite...

war nur Spass, sry Flo, Du verstehst ja solchen... na hoffentlich auch die

Birne (von) Helene...

Also Robbie !

Auch wenn er's tatsächlich nicht so gut hinbekäme wie ich,

aber ich trau's ihm immerhin zu,

ja, und wenn er's dann für Andere besser macht,

glaubst echt, das bräche mir einen Zacken aus der Krone ?

Die Freiheit eines Karl Wallinger sollte man sowieso haben,

sollte jeder Künstler sich nehmen,

wie gesagt, besser geht es nicht, solange die Gesundheit mitspielt.

Ich mach's aber natürlich auch für darunter,

wenn man mir Millionen gibt... lmao“.

 

„Du, ich habe auch noch andere Patienten,

wir müssen unser Gespräch nun wohl oder übel beenden,

denn mir gibt keiner Millionen,

ich gewinn auch nix beim Lotto,

ich muss arbeiten, ob Du's glaubst oder nicht !“

„Hahahahahaha...

geb dem lieben Gott eine Chance,

gib endlich den verdammten Lottoschein ab !“

„Das kostet Geld und auch für das muss ich arbieten“.

„Du elender Geizhals, Du !

Nimm Dir ein Beispiel an meinem Zahnarzt...

schickt mir ne Rechnung und sagt mir,

dass ich die auch an die Wand hängen kann,

kein Problem, Mahnung kommt dann keine,

er weiß ja, wie's bei mir aussieht...

nicht nur im Mund !“

„Was ? Du bezahlst den nicht ?“

„Ich bezahl eben wann ich will und das heisst bei ihm,

sobald ich es kann, ohne mich deswegen einschränken zu müssen.

Er weiß genau, dass ich ihn nicht vergesse,

und damit ich das nicht tue,

hat er ja clevererweise vorgeschlagen,

dass ich die Rechnung bei mir an die Wand hängen kann !

Glaub bloß nicht, dass der blöd ist...

Du bist blöd, um ehrlich zu sein,

denn Du schreibst mir ja nichtmal eine Rechnung

und dann jammerst Du wieder,

dass Du so viel arbeiten musst und für nix Zeit hast.

Ich will nicht wissen, wer denn bei Dir tatsächlich bezahlt,

also ich... ganz bestimmt nicht,

das kannst Du vergessen !“

„Raus jetzt hier, Du Frechdachs !“

„Du, das Wartezimmer ist leer, und Du machst ja keine Hausbesuche...

wir könnten uns also durchaus noch unterhalten !“

Raus hab ich gesagt, wird’s bald oder soll ich Dir Beine machen ?

Ab in den Urlaub, Terminator !

Wenn Du Dich weigerst, lass ich Dich einweisen !“

 

Also als Arzt, das hab ich auch da wieder feststellen können,

kann ich ein richtiges A...loch sein !

Und ich könnte wirklich noch massig über Genevieve selbst erzählen,

aber ich muss eben gehorsam sein,

es geht schließlich um meine Gesundheit.

Also, zumindest vorerst, hier nur der „alte Kommentar“

und dazu auch die „alte Übersetzung“,

ich kann ja nach dem Urlaub noch einen Kommentar zum Kommentar zum Kommentar schreiben

und eine neue, verschlimmbesserte Übersetzung dazu stellen,

ich mach eh' was ich will bzw. was der Arzt sagt bzw....

ach, ihr könnt mich alle mal gern haben !

Einer nach dem anderen natürlich...

und jeder nur ein Kreuz, bitte ;-) !

 

Bis bald dann also... wir sehen uns spätestens nach der (Eurer) Auferstehung !

 

Alter Kommentar

„A singer must die for the lie in his voice“ / „Ein Sänger muss sterben wegen der Lüge in seiner Stimme“ ( Leonard Cohen )

 

Also, damit das gleich klar ist, Genevieve gibt es wirklich und sie hat mich geliebt, was mir die Gelegenheit bot, endlich einen Lovesong mit Namen zu machen. Als sie 1989 in mein Leben trat, war ich nur ein Häufchen Elend und gar nicht fähig, sie zu lieben, es war die schlimmste Zeit meines Lebens, ich war dem Selbstmord sehr nahe und klammerte mich an fast jeden Strohhalm... und dieser Song, der war und ist viel mehr als ein Strohhalm. Ich wusste instinktiv, dass meine Hörer ihn lieben werden und dass Lieder wie dieses eine Art „ewiges Hitpotential“ haben. Entsprechend waren die Reaktionen... erst von Genevieve selbst, dann von meiner Schwägerin und Jahre später von allen möglichen Leuten, denen ich die Aufnahme gezogen habe. Selbst die Rohfassung „vom 2005-Konzert mit Keyboard“, bei der ich mich hörbar am Piano verspiele, erntete Begeisterung. Gottseidank hat mir Genevieve nichts verübelt und hat längst den richtigen Mann gefunden, denn viel mehr als dieses Lied konnte ich ihr nicht geben, ich war damals einfach viel zu kaputt. Es sollte noch einige Zeit dauern, ehe ich wieder Licht sah, also bitte, liebe Leute, lasst mich leben... ich werde auch bestimmt nie wieder eine Frau mit nach Hause nehmen, die mich beim Singen anspricht... es sei denn für einen in Beiderseitigem Einverständnis stattfindenden One Night Stand natürlich...

Rupert

 

Übersetzung

 

Genevieve 

( Genevieve... was denn sonst ? Ein französischer Name bleibt auch im Deutschen der französische Name, der es ist...

und sie ist ja ne waschechte Französin, die ned mog wenn man sich über ihre Sproch lustig macht...

was konnte ich sie ärgern mit "Fronkreisch, Fronkreisch" von den schwarzen Füß ! Lol )

 

Es muss ein Band sein, das festhält, ohne zu binden

Es muss ein Kanal sein zwischen Herz und Verstand

Denn nun kann ich sehen, was alles zu mir kommt

Nur weil ich bin... nur weil du bist...

 

Da muss eine führende Hand über meinem Kopf sein, die mir den Weg leitet

Da muss ein Engel sein, der wusste, wie ich mich fühlte, bevor Du kamst

Denn mit einem Mal hat sich alles geändert

Du weißt, es macht mir nichts aus, denn Du bist keine von der verletzenden Sorte...

 

Refrain:

Genevieve...

Genevieve, Du kamst, um meine Gefühle zu befreien

Genevieve...

Genevieve, ich falle den süßesten Fall

Lass mich Dich festhalten und träumen, dass die Liebe

Wirklich für immer hält

Ich glaube an Dich

Genevieve

 

Was mehr kann ich sagen wenn all meine Liebe mich hinwegfegt ?

Was mehr kann ich tun als meine Augen schließen und Deinen Namen rufen ?

Ich kann es nicht ausdrücken, doch ich hoffe Du weißt

Es ist in meinem Herzen drin... es ist in meiner Seele:

 

Refrain:

 

Originaltext: Rupert 1990, für mein „Kleines“ :D !

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15. A Million Candles

 https://www.reverbnation.com/rupertlenz/song/9263707-million-candles--words-music-rupert


Dieses Lied ist im Jahr 1992 entstanden, es existiert auch eine Aufnahme mit dem Mike – wo ich ein nettes Gitarrensolo spielte –

und auch das Konzert, bei dem

Gitarre & Gesang für die mp3 auf meiner Musikseite mitgeschnitten worden sind

(den „Rest“ habe ich danach zuhause draufgespielt) ist nun schon wieder 'ne halbe Ewigkeit her – 2004 in Bühl war's, glaube ich.

Meine „Pause“ bei den Kommentaren hier wurde sicher auch deshalb

so lange, weil ich wusste, dass ich ja auch zu diesem Lied etwas schreiben muss,

und irgendwie hab' ich mich die ganze Zeit davor gedrückt,

denn... sagen wir es mal so:

Manchmal bewegt man sich auf Lieder zu, die man geschrieben hat,

und manchmal bewegt man sich von ihnen weg.

Von diesem Lied hier habe ich mich im Lauf der Jahre so weit weg bewegt,

dass ich selber überhaupt keine Lust mehr verspüre, es mir wieder anzuhören,

geschweige denn, es wieder zu singen.

Der Mensch, der es damals geschrieben hat,

und der Mensch, der ich heute bin... das kommt mir fast vor wie zwei

völlig unterschiedliche Personen,

und obwohl ich natürlich weiß, wie ich damals dachte und empfand,

und dass es ja doch ich war und nicht irgendjemand anders,

kann ich es heute nur noch schwer nachvollziehen.

 

Sicher, jedes Lied hat nicht nur seine eigene Geschichte,

die mit dem realen Leben etwas zu tun hat,

es erzählt auch eine eigene Geschichte,

die mit dem realen Leben, das man als Sänger führt,

eigentlich nicht so viel zu tun haben muss,

denn man kann beim Singen ja in eine Rolle schlüpfen,

um diese Geschichte dann für andere zu erzählen.

Die Rolle des Träumers aber, der hier mehr oder weniger blauäugig

Religion und Sex miteinander vermischt – ich mag sie nicht mehr spielen,

obwohl diese Dinge für mich tatsächlich noch immer zusammengehören.

Zu viele Wunden... zu viele Verdrehungen... und,

wenn man den Song sieht als Versuch, Liebe quasi „against the odds“

zu träumen, zu leben, ja, ein Licht anzuzünden in dieser,

unserer Welt...: Zu deutliches Scheitern und am Ende...

keine Liebe...

überhaupt keine Liebe,

dafür aber Konfrontation mit a) den natürlichen Bedürfnissen in Isolation

sowie b) Ideologien, die aus reinem Machtstreben heraus den persönlichen Glauben

ersetzen sollen, das Leben jeglicher Liebe aber unmöglich machen...

bis alle Gefühle falsch werden,

ja, nur noch Mittel zum Zweck sind

und der fühlende Mensch nach Belieben manipuliert werden soll,

das hat mich zusehends erkalten lassen und den Romantiker,

der solche Lieder schreibt und singt,

letztlich umgebracht...

will sagen: Sowas kann ja funktionieren, aber es funktioniert ganz sicher nicht allein,

mit mir hätte es funktionieren können, aber nur zu zweit... 

und womit ich dann allein gelassen wurde,

weil da doch immer noch wer war,

der/die wo sein/ihr Süppchen hat auf meine Kosten kochen wollen,

ist dermaßen unromantisch gewesen, dass mit mir gar nix mehr ging...

und im Zweifelsfall auch nix geht.

Ist das jetzt zu unverständlich ? Dann sorry vielmals.

Also, da kann man nun klagen drüber

(„er hat den Glauben verloren !“),

es bedauern

(„ohne Romantik/Träume ist das Leben doch nur halb so schön !“),

oder auch froh sein

(„wie gut, dass er doch noch zur Vernunft kam !“),

das hängt ab vom eigenen Blickwinkel,

aber in mir... ist dieser Romantiker tot, mausetot.

 

Man kann mich weder mit Träumen noch mit Gefühlen „locken“,

mit Religion schon gar nicht,

ergo... will auch ich nichts dergleichen mehr tun.

Geben und Nehmen in der Realität...

das ist letztlich alles, was für mich zählt.

Wie hat Glenn Frey es gesungen in „Peaceful Easy Feeling“ ?

„I know you won't let me down,

cause I'm already standing on the ground“.

Und nach allem, was ich erlebt und gelernt habe,

wäre „Breakdown“ vom seligen Tom Petty

ein realistischeres Pendant zu „A Million Candles“,

eins, das besser zum Leben passt,

wie ich es als Mann längst empfinde und sehe.

Was bleibt... es ist ja nur ein Lied.

Und eigentlich ist es ja ein schönes Lied.

Es ist nicht so, dass ich mich schäme, es geschrieben und gesungen

zu haben.

Musikalisch erinnert es mich an die besseren Sachen von Chris de Burgh, aber auch an die fragileren Momente Christine McVie`s

oder Stevie Nicks`( beide bei Fleetwood Mac in der „Rumours“-Besetzung )... es hat wunderbare Akkorde und eine Ohrwurmmelodie.

Ich liebäugelte damit, ein Mann/Frau- Duett daraus zu machen, nicht nur, um das kommerzielle Potential besser auszuschöpfen,

sondern auch, damit ein positiver Einklang zwischen Mann und Frau in den Vordergrund rückt, der – allein vom Mann interpretiert –

so noch nicht da ist, obwohl der Text die Möglichkeit dazu beinhaltet

( z. B.: Die Strophen abwechselnd von Mann und Frau, die Refrains von beiden zusammen gesungen ! ).

Das kann nun gerne jemand anders machen,

wobei mein Einverständnis schon eingeholt werden sollte.

Wenn es da draußen Menschen gibt, die es so für sich sehen/empfinden können,

Menschen, denen es Freude macht,

das Lied zu hören (und ich weiß, dass es die gibt),

dann gibt es außerdem auch keinen Grund,

den Song von meiner Musikseite zu nehmen.

Nur bitte: Verlangt nicht von mir, ihn nochmals zu singen.

 

Und nun etwas detaillierter zum Inhalt, wie ich ihn gemeint hatte,

ich bediene mich dazu eines älteren Kommentars, den ich für einen Freund

abgetippt hatte:

 

Sex und Religion gehören, dieses Lied „beweißt“ es wieder einmal, bei mir zusammen... Die „eine Million Kerzen“ sind keine romantisierende Metapher sondern stehen mit symbolischer Zahl für die unzähligen Opferkerzen, die in meist katholischen Gotteshäusern brennen, die „Engel“ und „Heiligen“ dienen fürbittend und gnadespendend dem Liebespaar... und in Strophe 2 gibt es dann die direkte Aufforderung zum Sex.

Der Mann hatte zunächst erfolglos um die Frau geworben, sie änderte dann aber plötzlich ihre Meinung und die Geschichte des Liedes beginnt da, wo der Mann sich erneut auf seine Liebe zu ihr einlässt... er wundert sich, wie es dazu kam, dass sie nun doch zu ihm kam, versichert sie seiner Ernsthaftigkeit und fordert sie ihrerseits zur Verantwortungsübernahme auf, denn er kann es ja nicht wissen... ob und wie ernst sie es mit ihm meint, ist aber bereit, alles zu geben, im Glauben, dass diese Liebe wahr ist. Er hofft, sie auf einen gemeinsamen „Code“ des Glaubens einschwören zu können, der da – ähnlich wie in „The Dream“ – heißt „Gott ist mit uns (den Liebenden)“. Da der sexuelle Akt, den wachen Bedürfnissen der Protagonisten und unserer Realität fernab der katechistischen Theologie Rechnung zollend, einer evtl. Eheschließung vorausgeht, sucht der Mann seine Sicherheit im persönlichen Glauben an Gott und lehnt es ab, die Liebe, der er folgt, für Sünde zu halten, was er versucht, der Frau klar zu machen – „Sünde“ ist das, was vorher war, er sieht es jedoch als Weg , der sie beide zusammenführte, und nennt die Verirrungen und Wirrungen, die zuvor stattfanden, „sonderbare Dinge“.

 

Rupert am 17. November 2017

 

Übersetzung:

Eine Million Kerzen

( A Million Candles )

 

Seltsam, wie die Gezeiten wechseln

Verloren in einem hoffnungslosen Sehnen

hatte ich an Dich geglaubt...

kannst Du an mich glauben ?

Oh... welch sonderbare Dinge wir doch tun,

ehe wir zur Einsicht kommen...

 

Denn für unsere Liebe, da brennen eine Million Kerzen

Es besteht die Chance, dass wir (aus Fehlern) lernen... mehr und mehr...

Siehst Du ? ... Für unsere Träume, da betet eine ganze Hundertschaft Engel

Und ein Code der Wahrheit sichert uns einen Hort im Inneren

Bis in die Ewigkeit

 

Jetzt ist es Zeit, es zu tun

befreit... so rein und so nackt

Ich werde für Dich da sein...

bist Du auch da für mich ?

Oh... alles, was wir hinter uns haben,

sollte uns letztlich helfen, es erkennen:

 

Für unsere Liebe, da brennen eine Million Kerzen

Es gibt einen Grund, an das zu glauben, was wir fühlen...

Du siehst... für unsere Träume spenden einhundert Heilige Vergebung

Und das Wunder (der Liebe), es lebt fort...

tief in unserem Geheimnis...

 

Denn für unsere Liebe, da brennen eine Million Kerzen

Es besteht die Chance, dass wir (aus Fehlern) lernen... mehr und mehr...

Siehst Du ? ... Für unsere Träume, da betet eine ganze Hundertschaft Engel

Und ein Code der Wahrheit sichert uns einen Hort im Inneren

Bis in die Ewigkeit

 

(Original: Rupert 1992)

 

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