Ganz neuer Blog II (ab 18. September 2018)

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Über Tausend

 

Über tausend Menschen

sind ertrunken

dieses Jahr

beim Versuch

zu uns

zu gelangen

fort von ihrer Heimat

 

Man muss sich das mal vorstellen

was die für Hoffnungen

gehabt haben müssen

Europa

das gelobte Land

für das zu erreichen

man auch mit dem Leben bezahlt

 

Wahrscheinlich kannten sie

die Statistiken nicht

die Auskunft geben

darüber

wieviele Menschen hier

sich jährlich umbringen

weil sie überhaupt keine Hoffnung haben

 

Über Hunderttausend jedenfalls

allein in Deutschland

versuchen's jährlich

und man kann davon ausgehen

dass es in etwa 10 Prozent der Fälle

mindestens

auch hinhaut

 

Das wären dann so um die Zehntausend

pro Jahr

die man als Abschreckung ins Feld

führen könnte

wenn die hirnlosen Rechtsextremen

die sich nun wieder auf die Strasse trauen

nicht ausreichen

 

Das gelobte Land jedenfalls

es scheint sich

sobald man nun suchend

auf Israel blickt

zumindest momentan und bis auf Weiteres

nicht auf unserem Planeten

zu befinden.

 

Rupert am 18.09.2018

 

Kübelböck, Anders, Kalkofe etc... und wir.

 

Eigentlich wollte ich nichts dazu schreiben, aber irgendwie brennt's mir

doch in den Fingern, nun, da ich in den letzten Tagen die wunderbare CD-Box

„Strange Worlds“ (siehe „CDs die man haben sollte“ !) hoch und runter gehört habe

und dabei natürlich nicht zum emotionslosen Konsumenten mutieren konnte,

weil das Schicksal des Künstlers mir nunmal sehr nahe geht,

und ausgerechnet der Schlagersänger Christian Anders, zu dessen verbalen Ergüssen

der letzten Jahre man besser überhaupt nichts sagt, gab nun den letzten, entscheidenden

Anstoß dazu, denn er erdreistete sich doch tatsächlich, den Parodisten Oliver Kalkofe

persönlich anzugreifen als „Mitschuldigen am Tod von Daniel Küblböck“,

und irgendwann gelingt's dann auch mir nicht mehr,

diesen vorlaut daherplappernden und vor allem seine Mitmenschen ständig

verurteilenden Pseudo-Buddhisten so zu ignorieren, wie er's verdient hätte.

 

Zuerst: Wieso ich nichts Offizielles zu Daniel Küblböck äußern wollte,

müsste eigentlich klar sein. Ich kannte ihn nicht, ich war nicht dabei,

was kann man dann schon sagen oder tun außer die eigene Erschütterung zur Schau zu stellen ?

Zum Thema Woolly Wolstenholme kann ich Stellung beziehen, zum Thema Daniel

Küblböck kann ich ja höchstens die alte Geschichte nochmal erzählen,

wie ich einem meiner Hörer die Leviten lesen musste, weil dieser sich sehr

abfällig über ihn geäußert hatte, um den Wert meiner Musik vor mir herauszustellen.

Diese Geschichte ist ja tatsächlich passiert und ich erinnere mich sogar noch daran,

wo genau, denn wir sind zusammen Richtung Freiburger Hauptbahnhofbrücke

gelaufen... nur wer genau es war, das weiß ich nicht mehr, auch, weil ich mir solche

negativen Dinge zwar merke, aber dann doch niemandem einen Strick draus drehen mag.

 

Oliver Kalkofe kann selbstverständlich mit seinen Parodien auch Menschen verletzen,

das ist keine Frage, und da kann's dann jeden treffen, wobei man sich doch bitte

am (leider verstorbenen) Achim Menzel ein Vorbild nehmen sollte...

und der war ja ein Lieblingsopfer für Oliver in „Kalkofes Mattscheibe“ gewesen.

Inwieweit ein Daniel Küblböck dann derart verletzt worden ist, dass er

nicht ähnlich wie Achim Menzel auf so eine Parodie reagieren konnte,

ist uns nicht bekannt – aber der Christian Anders weiß es wiedermal besser,

er hat ja zu allem und jedem seinen Senf dazu zu geben, und er muss dabei

klagen und verurteilen, sonst fehlt seinem unersättlichen Ego die Befriedigung,

nur... dass die da natürlich nie wirklich sättigend sein kann

und all seine Falschwertungen und Urteile wieder zu ihm zurückkehren,

weil sie viel mehr über ihn selbst aussagen als über irgendjemanden sonst.

 

Die Eintragungen der Hinterbliebenen auf Küblböcks Homepage

brauchen ja weder von Herrn Anders noch von der Bild-Zeitung respektiert werden,

deren Heiligenscheine dem ganzen Land Erleuchtung bringen sollen,

aber Oliver Kalkofe ist ein Übeltäter, der sich schämen und schuldig bekennen soll,

klar. Und der Rupert hätte sich eigentlich schon längst zu Wort melden sollen,

öffentlich um mindestens Aretha Franklin aber auch Dieter Thomas Heck

und eben Daniel Küblböck trauern, wie er's ja auch bei Tom Petty getan hat.

Tja. Aber auch wenn mich keiner der angesprochenen Verluste wirklich kalt ließ,

so weise ich drauf hin, dass ich von Aretha höchstens zwischendurch mal

was anhöre (so zum Beispiel die fantastische „Blues Brothers-Version“ von „Think“

oder ihre tollen Duette mit George Michael und den Eurythmics !),

bei Dieter Thomas Heck zuallererst an meinen Papa denken muss, weil der ihn

gerne im Fernsehen sah, aber Hecks Liebe zum Schlager nunmal nicht so teile,

dass ich darüber hinaus viel zu sagen gehabt hätte.

Von Daniel Küblböck wiederum habe ich außer einem von Dieter Bohlen geschriebenen Hit

eher nichts gehört (und das heisst: Leider bisher auch keinen Jazz...

ich wusste gar nichts von seiner Liebe dazu),

aber von Tom Petty und den Heartbreakers... bin ich nunmal eingefleischter Fan.

Ich hab's mir viel eher überlegt, ob ich nicht einen Nachruf auf Robert Opratko

schreiben sollte, aber dann dachte ich wieder... „das interessiert nun wirklich

zu wenig Leute, die hier reinschauen – wenn der Rupert um den Arrangeur

und Orchesterleiter zB der ersten beiden Alben vom Ludwig Hirsch trauert“.

Es sind mir ja sowieso fast zu viele Nachrufe auf meiner Gedichteseite !

 

Christian Anders aber meldet sich zu so gut wie ALLEM und JEDEM zu Wort,

wo er auch nur irgendwas meint, sagen zu können.

Und nachdem er zigmal behauptet hatte, dass Helene Fischer „nicht singen kann“,

will er dieser Dame nun Ratschläge geben, wie's mit der Karriere auf die „richtige Weise“

besser ginge, denn sie habe ja eine fantastische Stimme.

Hier, wie auch bei Daniel Küblböck, dient nun auch Dieter Bohlen als

Negativfigur, wieso auch nicht, er ist ja Rupi's liebstes Opfer, weshalb ich dem

Christian nun wohl auch noch applaudieren soll.

Tu ich aber nicht. Ich hab' nämlich nichts gegen den Dieter Bohlen und ich bin

mir fast sicher, dass der Oliver Kalkofe – auf ähnliche Weise - auch nie was

gegen den Daniel Küblböck hatte. Ich muss aber froh sein, dass der Dieter sich

nichts angetan hat damals, dass er nur eine Gitarre zertrümmerte, nachdem er

meinen offenen Brief an ihn im Musikexpress gelesen hatte... denn sonst,

sonst wäre ich sicherlich schuld an seinem Tod, zumindest aus Sicht eines

Christian Anders.

Ich muss nun ganz ehrlich bekennen, dass ich gegen den nun wirklich was habe,

weil sein Geschwätz nicht nur die Leute beleidigt, die er verurteilt,

sondern auch den Buddhismus in den Schmutz zieht, den er sich auf

die Fahne geschrieben hat, und so manches mehr.

Und nun, da er einen Satiriker und Komödianten angegriffen hat,

kann ich das, was dieser „Erleuchtete“ da tut, nichtmal mehr unter dem Label

„Satire“ abheften und vergessen, nein, es reicht, und zwar dicke,

ich nehme den Schmuh jetzt eben ernst und kann dazu nur sagen:

Wenn dieser Irre stirbt, dann hätte ich ein gutes Gewissen, wenn ausgerechnet

ich dran schuld sein sollte.

 

Diese Schuldzuweisungen nämlich bringen niemandem was,

sie bringen auch den Daniel Küblböck nicht mehr zurück,

sodass der uns darüber aufklären könnte, was denn nun genau

tatsächlich auf dem Kreuzfahrtschiff passiert ist.

Ich habe ja unlängst, unter der Kategorie „Woolly“, im Text „Beraubt“ geschrieben:

Ihn

habt ihr mir weggenommen“.

Auch das ist eine Schuldzuweisung, entstanden aus persönlichem Schmerz,

und selbstverständlich bringt auch die niemandem was,

aber sie musste raus, sie ist aber auch an niemanden Bestimmten persönlich adressiert,

und das ist der Unterschied, denn anders als Herr Anders lebe und handle ich

im Bewusstsein darüber, dass wir eigentlich alle „schuld“ sind bzw. haben,

wenn sich „bei uns“ jemand das Leben nimmt.

In „Beraubt“ geht es gar nicht um die Schuldzuweisung, die man darin lesen kann.

Es geht um's Ausdrücken der Gefühle, die Woolly's Suizid in mir auslöst,

nach all den Jahren immer noch.

Vielleicht muss man dazu wissen, dass diese Gefühle damit verbunden sind,

diesem Mann im Jahre 2003, im Verbund mit vielen anderen Fans und auch

Freunden (nach einem seiner Versuche, sich das Leben zu nehmen),

geholfen haben zu können, und wenn es nur ein kleines Bißchen war.

Und dass es mir im Jahr 2010, als Woolly's letzter Versuch „glücken“

sollte, selber überhaupt nicht gut ging.

 

Wenn man also jemandem „helfen konnte“ und dabei dann Zeuge wurde,

was hinterher noch an fantastischer Kunst aus ihm rauskam,

und dann... verliert man ihn trotzdem, dann fühlt man sich erst Recht schuldig.

Und man fragt sich, ob man ihm „diesesmal nicht auch“ hätte helfen können.

Bei mir ist die Antwort fürs Jahr 2010 ein eindeutiges „Nein“,

und das macht den Verlust umso bitterer. Meine Klage also,

sie ist eigentlich addressiert an jene, die dafür sorgten, dass es mir

damals so schlecht ging, während ich durch die Abgrenzung von diesen Leuten

quasi versuche, mich selber „freizusprechen“.

Das Dilemma wird dadurch aber nicht gelöst, und die Schuldfrage bleibt

ein zweischneidiges Schwert. Man könnte genauso sagen, dass all jene,

die im Jahr 2003 „geholfen haben“, eigentlich „nur“ geholfen hätten,

Woolly's Leid auf Erden zu verlängern, dessen Konsequenz dieselbe blieb.

Jedenfalls bleibt der Urgrund der Gedanken derselbe, nämlich...

dass wir alle schuld sind, manche mehr, andere weniger.

 

Und wenn Daniel Küblböck ins eiskalte Meer gesprungen ist,

weil er das Gefühl hatte, dass wir Menschen hier ihn nicht akzeptieren und lieben,

wie er ist, was wir ja nicht wirklich wissen sondern nur mutmaßen können,

so hat er eben ähnlich an diesem ganzen Wahnsinn gelitten und keinen Sinn

mehr darin gesehen, weiter zu kämpfen, etwas anderes zu glauben.

Was ich durch Woolly's Suizid (aber auch durch andere „Fälle“

in meinem Leben !) gelernt habe, das ist, dass wir auch eine solche Entscheidung

zu respektieren haben. Und zwar unbedingt, denn wir haben überhaupt kein

Recht dazu, von einem Menschen mehr zu verlangen als das, was er bereit ist,

zu geben. In diesem Kontext werden auch die ganzen medialen Versuche

und Ratschläge, quasi „auf seine Mitmenschen achtzugeben“,

zu einer Gratwanderung zwischen Nächstenliebe und Disrespekt...

ich kann da nur von mir selbst ausgehen und dem, was ich mir von meinen

Mitmenschen wünsche und was nicht, und dies auch einzig auf der Grundlage

der „goldenen Regel“.

 

Ich bin ja selber ein Einzelgänger und es gibt immer wieder Perioden

der Abschottung und des „Zurückziehens“.

Wenn man nun dies, und dann auch noch gemeinsam mit meiner momentanen

Beschäftigung mit dem Thema Suizid überhaupt, als „Anzeichen“ nehmen

will, dass ich ähnliche Gedanken hege und ihnen folgen wollte,

so ginge mir dies eindeutig zu weit, ich empfände es als beleidigenden

Mangel an Respekt auch dann, wenn eine solche Phase bei mir einmal tatsächlich

im Suizid enden würde... weshalb ich mir solches ausdrücklich verbitte.

Sich auf diese Weise „Sorgen machen“ kann bei mir zu Belastungen führen,

durch die dann wirklich nichts mehr ausschließbar bleibt, denn man kann

mich mit so etwas ganz extrem belästigen und verletzen.

Und es ist das Gegenteil von tatsächlicher Hilfe – zumindest bei mir.

Wenn mir jemand helfen will, dann betrachte er sich mal das Ganze,

worunter ich leide, und sollte sich dann darüber bewusst werden,

dass er selbst vielleicht ein Teil davon ist,

und das gilt umso mehr für Leute, die meinen, dass irgendetwas,

wofür sie verantwortlich oder mitverantwortlich zeichnen,

doch wegen der Zeit, die inzwischen vergangen ist,

abgehakt und vergessen sein sollte.

 

Zeit – sie spielt da überhaupt keine Rolle, wo Unrecht getan und „stehen gelassen“

wurde. Wo es keinerlei persönliches Bekenntnis, kein Eingeständnis gab oder gibt,

da bleibt die Schuld immer bestehen, ganz egal, wie viel Zeit vergeht.

Ein Anrecht auf Vergebung – das gibt es nicht, das kann man vergessen,

erst Recht, wenn solches Verhalten zur Gewohnheit, zum Status Quo wird.

Und es gibt eben Dinge, die ich nicht vergebe, schon gar nicht einfach so,

und auf gar keinen Fall unter Aufrechterhaltung eines solchen Status Quo.

Wenn mir da jemand helfen will, dann geht das nur, indem man dazu beiträgt,

genau diesen zu brechen, denn... gesetzt den Fall, ich ginge schwanger mit

Suizidgedanken, bliebe jegliche „Hilfe“, die nur dazu führt, das Leiden zu verlängern,

statt dem Unrecht ein Ende zu bereiten, UNTER dem ich leide,

ein weiteres WEGNEHMEN von Recht und Würde und damit weitere Schuld.

Entweder man geht persönlich auf mich zu, weil man mir tatsächlich etwas Gutes

tun möchte, oder man lässt es – und dann bitte ganz und gar,

erst Recht wenn das vermeintliche „Helfen“ aus nichts als beleidigenden

Unterstellungen und Disrespekt besteht... solche Heuchelei zu erleben allein schon

wäre ein potentieller Suizidgrund.

 

Vielleicht müssen wir einfach lernen, zu respektieren, dass der Daniel die für uns

unverständliche Entscheidung getroffen hat, zu springen, und mit diesem Respekt unsere Hilflosigkeit annehmen,

denn das ist mMn das Minimum, das wir diesem Menschen schulden.

Wer nach Schuldigen sucht, sollte sich selber besser nicht ausnehmen, denn das

sonst gewählte Opfer, ob es nun Oliver Kalkofe oder anders heisst,

könnte ganz genauso der nächste sein, der springt, und dann ist man's auch noch persönlich:

SCHULD.

Ich befürchte, solche simplem Gedanken sind für ein Gehirn wie das

von Christian Anders bereits wieder zu viel, aber falls nicht, wäre es ja auch nicht

schlecht, denn man lernt ja besser spät als nie... wobei dieser Herr eigentlich

lernen müsste, endlich mal die Klappe zu halten, denn das brächte mehr Licht

als jedes seiner Worte...

ansonsten: Wo Unrecht geschieht und man gefordert ist, eben nicht wegsehen

sondern gleich eingreifen, wo Unrecht zum Status Quo wurde, helfen,

es aus der Welt zu schaffen, wo man selber Unrecht aufrecht erhält,

nicht mehr mitmachen sondern es endlich beim Namen nennen,

für's Recht kämpfen, denn wenn und wo man's dem Anderen wegnimmt,

hat man es auch selbst nicht mehr.

Anderes akzeptiere ich sicher nicht – denn ich leide unter Unrecht,

nicht unter irgendwelchen diffusen Dingen, wegen denen man sich Sorgen

machen braucht. Unter Unrecht und der Verweigerung elementarer Rechte

gegenüber Menschen, die mir etwas bedeuten.

Außerdem ist ein Mangel an LEBEN zu beklagen,

siehe „Geschenke – ein Experiment mit dem Leben“.

Wenn man Leben definiert als „Geben und Nehmen“,

so scheint hier bei uns der Tod zu regieren,

und darunter leide ich selbstverständlich auch.

 

Mehr ist da nicht.

Mehr braucht man auch nicht reininterpretieren.

Wer mir helfen will – der helfe eben beim Geben und Nehmen,

nehme selber was an, gebe selber was, wenn er zufällig jemanden kennt,

der auf der „What's New?“-Seite unter den „Beschenkten“ aufgelistet ist,

einfach drauf aufmerksam machen und damit GEBEN ermöglichen,

wo noch nicht genommen wurde,

so Dinge... die wären angesagt und auch wirklich gut.

Aah...und... natürlich... nicht reinfallen auf so Schwachsinn wie:

„Er hört diese Musik und das bringt ihn schlecht drauf,

denn diese Musik zieht einen runter“ etc... lieber selber anhören,

denn das stimmt überhaupt nicht, gilt nichtmal für die depressiveren

von Woolly's Liedern, wenn, dann "komme ich schlecht drauf"

wegen dem, was da alles an Unrecht passiert ist.

Es gibt sowieso keine „teuflische Musik“,

also bitte hört immer mit gutem Gewissen an, was Euch selber gefällt,

und lasst Euch davon NICHTS wegnehmen von Fanatikern,

die nicht wissen, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen,

statt Gottes- und Nächstenliebe tatsächlich zu praktizieren.

Nächstenliebe leben lernt man entweder in einem Prozess, der sich daraus ergibt,

dass man mal mit ihr anfängt, sicher aber nicht durch den Egoismus,

der aus der Angst gespeist wird, man könne sich wegen irgendwas schuldig machen.

Die Ratschläge der Psychologen jedenfalls... sie kommen bezüglich eines Daniel

Kübelböck sehr spät und helfen den Hinterbliebenen auch keinen Deut weiter,

wenn man ihnen damit noch ein schlechtes Gewissen einredet.

Und damit soll dieser Blogeintrag (diese Betrachtung !) nun gut sein bzw. enden,

ein Gedicht noch hänge ich dran.

 

Rupert am 18.09.2018

 

Gehen oder Bleiben

 

Immer wieder

heisst die Frage

Gehen

oder

Bleiben

 

Immer wieder

stellt sie sich

neu

 

Und erst da und dort

wo keinerlei

Zwang

mit dem Bleiben

verbunden bleibt

 

Kann man sich auch

sicher sein

keine falsche Entscheidung

getroffen

zu haben

 

Wenn man

nicht doch

gegangen ist.

 

Immer wieder

bleibt bei den

Übriggebliebenen

die Frage nach dem

Warum

 

Statt dass sie sich

mal fragen

wieso sie eigentlich

nicht

gegangen sind

 

Vielleicht nämlich

liegt in genau dieser

Fragestellung

bereits die gewünschte

Antwort

 

Jeder der ging

könnte sie Dir bereits

gegeben haben.

 

Rupert am 18.09.2018

 

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Ein paar Gedanken zum letzten Interview,

die in einem offenen Brief münden.

 

Der heutige Tag war ein guter, nun sitze ich da und lese nochmal durch,

was ich da gesagt habe (siehe "Statt FAQ: Interview !"), suche nach übersehenen Typos* und...

irgendwie fällt's mir wie Schuppen von den Augen,

wie einfach das ist... mit dem Rufmord, mit den falschen Unterstellungen,

wie manche Leute, mit dem Hintergrund ihrer Erziehung und auch den

Erfahrungen, die sie gemacht haben, einen via Schablonendenken

einzuordnen pflegen und geradezu ihren Verstand verlieren,

wenn man sie auf ihre Ängste antriggert.

Es entschuldigt zwar nichts, aber es hilft mir dann doch, zu verstehen,

wie sie sich selbst einschätzen bzw. eingeschäzt haben und dann...

mich. Stichwort Saturn...:

Oft ist da ein furchtbarer Hochmut und direkt damit verbunden eine

ebenso furchtbare Geringschätzung meiner Person gewesen,

die eigentlich keine Chance hatte, so wahrgenommen zu werden,

wie sie tatsächlich ist – vielleicht auch stressbedingt, was weiß ich,

aber ganz klar ist mir nun, auch durch die Fragen des Interviewers,

dass es bei bekennenden Christen oft

ein extremes Bedürfnis gibt, sich an etwas fest zu halten,

das wirklich allgemeingültig, allumfassend und absolut sicher richtig ist.

Eine Frage wie „Wieso soll das egal sein ?“ spricht Bände...

weil sie signalisiert, dass man, weil man derart sicher gehen möchte,

eben doch lieber wissen will statt etwas einfach zu glauben,

und dass da eine tiefliegende Angst dahinter stecken muss,

mit dem, was man da glaubt, eben nicht absolut richtig zu liegen,

doch nicht dieses „Absolute“ zu besitzen, das man oft für sich reklamiert,

und dass diese Angst aus dem „glauben MÜSSEN“, aus der Erpressung

resultiert, die ich so ablehne. Diese Angst gibt’s dann nicht nur bei denen,

die den „richtigen Glauben“ für sich beanspruchen, sondern es gibt sie auch

bei denen, die versuchen, sich davon abzugrenzen, sich zu schützen,

jene, zu denen ich nun ganz offiziell bzw. öffentlich den ehem. Kollegen

Herrn Droll aus der Fa. Saturn zählen möchte.

 

Ich sagte im Interview, dass alle Vorwürfe, die mir damals dann durch den

Abteilungsleiter Herrn Schön gemacht worden sind, konstruiert waren,

aber um solche Konstrukte herzustellen, musste man sich ja ganz realer

Dinge bedienen, die man dann, völlig falsch interpretiert, für sich und andere

zum jeweiligen Konstrukt zusammenbaut, sonst funktioniert das ja gar nicht.

Die realen Dinge, die ich beim Zurückdenken finde, sind eben so Aussagen

gewesen wie „die Arbeit ist Dein Gebet“ gegenüber Herrn Droll.

Dass dieser sich dann daraus einen „Missionierungsversuch“ zusammenreimte,

muss eindeutig mit seinen Ängsten und damit Negativerfahrungen zusammenhängen,

wobei es genügt haben muss, einen wunden Punkt damit zu treffen,

um in einer völlig falschen Schublade abgelegt zu werden,

nämlich derselben wie jene, in die wohl unser Interviewer hineinpasst...

bedauerlich dabei ist, dass dieser Falschwertung gar kein persönliches Gespräch mehr

folgte, in dem man alles hätte klären können, sondern...

der quasi angstgetriebene Herr Droll begab sich mit seinem „Ergebnis“

direkt zum Herrn Schön, der seinerseits bereits begonnen hatte,

bestimmte (andere) Ereignisse völlig falsch zu bewerten und dann,

als ich ihm zeigte, wie sehr er auf dem Holzweg ist und lediglich seine Ängste

in mich reinprojeziert, überhaupt nicht mehr mit sich reden ließ,

weil er unbedingt Recht haben musste und sich auch auf gar keinen Fall

bei einem weiteren Gespräch mit dem Filialleiter die Blöße geben wollte.

Wie krank das alles ist... ich kann's eigentlich immer noch nicht fassen,

es ist nun gut 17 Jahre her, aber mit sowas konfrontiert zu sein,

es bleibt unvergesslich und auch unverziehen.

 

Und immer ist es Angst, und immer ist es Rechthaberei, und immer

wird mir etwas unterstellt, was mir überhaupt nicht wesenseigen ist,

weil es offenbar bei anderen „normal“ ist und man mich mit diesen anderen

schon alleine deswegen in eine Schublade steckte, dass ich mich zu meinem

Glauben bekannt habe.

Dies wiederum gehörte für mich zum Spiel dazu, zu den Tests,

die ich mit meinen Mitmenschen und vor allem neuen Kollegen mache,

weil ich mit meiner Toleranz und Akzeptanz Andersdenkender/Gläubiger

ungerne alleine stehe sondern für mich dasselbe einfordere, was ich

automatisch bringe.

Solche Tests sind für mich notwendig geworden aus meiner Erfahrung,

dass andere Menschen eben nicht automatisch dadurch dieselbe Toleranz

und Akzeptanz an den Tag legen, dass man IHNEN solches gewährt.

Auch das sind Negativerfahrungen... ohne die ich meinerseits auf bestimmte

Spiele hätte verzichten können.


Und das alles trifft sich und leider traf es damals, was die entscheidungsberechtigten und

damit verantwortlichen Personen in jener Firma betraf, nicht auf die

menschliche Reife, Intelligenz und Kompetenz, die nötig gewesen wäre,

die Katastrophe zu verhindern, die sich dann ereignete, und die in jeglicher

Beziehung inakzeptabel gewesen ist, wobei der Hochmut ins Spiel kommt,

denn... durch die Konfrontation mit seiner intellektuellen Unterlegenheit

wurde Herrn Schön klar, dass er es bei mir keinesfalls mit jemandem zu tun hatte,

der so beschränkt ist, wie er mich eingeschätzt haben musste.

Mehrfach war mir, auch von Herrn Droll, aufgefallen, dass man mir, als quasi

noch „alles gut war“, Dinge erklärt hatte, die ich von selbst wusste.

Ich kann mich bei sowas dann schlecht beschweren, weil es besser ist,

wenn man den Untergebenen (im Arbeitsverhältnis) solche Dinge wissen lässt,

ich sah darin noch keine beleidigenden Handlungen.

Ich meinerseits aber kläre in meiner Position keinesfalls meine Vorgesetzten

über alles auf, was ich mache, solange ich dazu keine Not sehe und darauf hoffen kann,

es mit intelligenten Wesen zu tun zu haben, die ihrerseits Dinge auch durchschauen können,

sodass man nicht noch extra über sie sprechen muss.

„What's understood need not be discussed“ heisst es im Booklet der Van Halen

Live-Doppel-CD „Right Here, Right Now“...

und ganz plötzlich zeigte es sich, wie wenig da überhaupt „understood“ gewesen war,

denn es kamen auf einen Schlag lauter Dinge auf den Tisch, die diskutiert bzw.

aufgeklärt werden mussten, was ja durchaus möglich gewesen wäre,

wenn man sich nicht so arg verrant gehabt hätte in einem Irrgarten aus hanebüchenen

Falschwertungen und Unterstellungen.

Ich lege noch immer Wert darauf, dass das Gespräch mit Herrn Schön

ein von ihm gesetztes Vorzeichen hatte, nämlich die Feststellung,

dass alles, was mir da nun zur Last gelegt wurde,

„überhaupt nichts mit Deiner Arbeitsleistung zu tun“ hatte.

 

Nicht nur, um zu zeigen, wie falsch all diese Wertungen aus Sicht eines

Psychologen gewesen sein müssen, weil die Dinge, die mir unterstellt wurden,

in ihrer Gesamtheit automatisch die Arbeitsleistung negativ hätten beeinflussen müssen,

so wie Herrn Schöns „Ausnahmezustand“ am nächsten Tag es ihm unmöglich machte,

bei der Arbeit zu erscheinen (!), sondern auch, um die Nachlässigkeit zu dokumentieren,

die in der Nachbehandlung des Falles dann zu Tage trat, als Mitarbeiter Herr Bartusel

nun plötzlich gegenüber Zeugen behauptete, ich hätte „arbeiten statt missionieren“ sollen.

Der Witz ist ja, dass ich die ganze Zeit über dort am Arbeiten aber NULL am Missionieren

gewesen bin, und dass eine solche Aussage nun wiederum überhaupt nicht passt zum

Vorzeichen, welches Herr Schön gesetzt hatte mit den Worten,

dass es an meiner Arbeitsleistung nichts auszusetzen gegeben hat.


Versteht irgendein Leser noch, was ich hier sage ?

Wer mit Tatsachen so fahrlässig umgeht, der dreht sich eben alles so, wie er's haben will,

und das ist hiermit bewiesen, wenn auch nur für's „hinterher“.

Dass aber die ganze SACHE nur deshalb so eskalieren konnte, weil man sich

schon vorher alles so hingedreht hat, wie's eben gerade noch zum notdürftig

bis überhaupt nicht mehr arbeitenden Verstand gepasst hat, müsste man mir auch

so glauben können, und das Interview zum Thema Glaube und Religion könnte nun,

zusammen mit meinen Anmerkungen jetzt, weiteres Licht ins Dunkel bringen,

obwohl ich heute selbstverständlich auf einem anderen Stand bin als ich es vor 17 Jahren war.

Aber auch bereits vor 17 Jahren sah ich das mit dem „Katholiken“ keinesfalls so eng,

wie es mein Bekenntnis vielleicht hat vermuten lassen, weil die Rolle, die ich damit

und dadurch gedachte, als Kollege unter und für Kollegen zu spielen,

eben auch zu einem Test meinerseits gehörte... bei dem dann fast alle durchgefallen sind.

Fast alle – weil alle ausser der stellvertretenden Filialleiterin Frau Socke,

deren Wort mir gegenüber dann nur leider überhaupt nichts mehr galt,

als man den durch sie gewährten unbezahlten Urlaub zum „unentschuldigten Fehlen“

meinerseits uminterpretierte, um mir noch eins (eine Sperre beim ALG) reinzudrücken.

Dazu gehörte dann eben auch noch eine Verarsche von Seiten des Chefs bzw. Filialleiters

Herrn Alonzo, der sich nicht an den Kündigungstext hielt, auf den wir uns geeinigt hatten.

Der tat damit seinem Abteilungsleiter den gewünschten Gefallen, mehr war da nicht,

denn er war ja überhaupt nicht persönlich anwesend gewesen, als das Kind in den Brunnen fiel.

Allerdings lässt dieser Gefallen eindeutige Rückschlüsse zu auf die Stellung bzw.

den Stellenwert der Frau im Unternehmen, denn... hier hatte die "Vize" dann

überhaupt nichts mehr zu melden, ihre eigenen Kompetenzen wurden im Nachhinein einfach

vernichtet.

Man könnte nun mit Fug und Recht sagen, dass eine solch unglaubliche Ansammlung

von A...löchern nur dann erträglich wäre, wenn diese nicht auch noch dumm wie Bohnenstroh

wären, denn Dummheit und Bosheit zusammen... das ist die echte Härte,

da ist man dann irgendwann tatsächlich hilflos wie ein Baby und will nur noch weg.

 

Und was hat das alles mit dem Interview zu tun ?

Nun, es hat eben was damit zu tun, wie ich mit dem umgehe, was und woran ich glaube...

und wie es andere tun.

Nehmen wir ruhig mal den Punkt, den der Interviewer angesprochen hat,

und weiten wir diesen Punkt mal so weit aus, wie es die Texte von

„Von Genesis zur Evolution“ erlauben.

Da steht also drin, dass Petrus der „wahre Herr“ wäre, aber nicht nur das,

es steht ja in der „Zeittafel“ auch noch die Ungeheuerlichkeit,

dass auch „der Prophet“ und damit Mohammed niemand anders gewesen sein soll

als Gott selbst als Mensch.

Und im Interview sagt der Rupert dann, dass er das zwar echt glaubt,

aber dass es egal sei.

Und damit kommt der Interviewer erstmal gar nicht klar, er braucht eine Begründung.

WIESO ? Na weil's ihm nicht egal wäre, weil er mit dem, was er glaubt,

unbedingt Recht haben und dabei auch noch im Besitz der absoluten Wahrheit

sein möchte, die zu glauben von ihm (und allen anderen dann auch) verlangt würde...

und dann auch noch von Gott.

Und dasselbe wird mir dann automatisch mit unterstellt, denn man kennt's gar nicht anders !

Er selbst sieht es vielleicht anders, aber im Endeffekt steckt genau das dahinter...

das und die Angst, es würde dann doch nicht stimmen oder sei durch irgendetwas anderes,

was ihm widerspricht, in Gefahr.

Irgendwie hat's der gläubige Moslem da wirklich am leichtesten, denn...

er braucht eigentlich nichts von dem, was ich da geschrieben habe,

um mit seinem Glauben glücklich zu sein, solange man ihn damit leben lässt.

Petrus ? Absolut unwichtig für den Moslem. Jesus ? Prophet aber nicht Gottes Sohn,

denn Gott hat keine Söhne unter den Menschen, er ist nur einer und als solcher

sowieso kein Mensch und damit basta.

Und Mohammed... wieso sollte das Gott sein, er ist der Prophet und sein Wort ist heilig,

basta, absolut unnötig das Ganze.

 

Und hat der Rupert damit ein Problem ? Null, denn es ist wirklich egal,

auch wenn's anderen schwer fällt, mir das abzunehmen, aber das liegt eben nur...

am eigenen Absolutheitsanspruch und dem Zwang, dem man entweder selber unterlegen ist

oder den man gedenkt, anderen aufzuerlegen mit irgendwas, was sie glauben müssten.

Was ich hierzu sage gilt übrigens genau so für die Behauptung, dass „John Lennon

= Jesus“ sei, und die habe ich anderswo auf meiner Gedichteseite gemacht,

frech wie ich bin.

Es ist nämlich genau dasselbe Prinzip, durch das es tatsächlich egal wird

und in keinster Weise eine dogmatisch anzunehmende Glaubenswahrheit wäre.

Und zwar auch egal, wie sehr ich davon überzeugt bin, dass es stimmt,

und ich bin davon überzeugt.

Dieses „egal“... das verstehen sie nicht, die Leute, die selber gar nicht frei denken können,

die alle bei sich selbst vorkommende Dogmatik ableugnenden Dogmatiker,

die Selbstbescheisser und Lügner, die mir ihre Engstirnigkeit und ihren Fanatismus

zum Vorwurf machen. Also nochmal:

Egal, egal, egal.

 

Wieso wird’s nicht verstanden ? Weil sie aus allem eine Religion machen,

und dazu gehört leider auch der Herr Droll, denn der hat, im Bemühen,

sich abzugrenzen von den missionierenden Religiösen, ganz einfach aus

seinem Atheismus eine Religion gemacht, die er genau so bedroht sieht

wie der Dschihadist seinen Islam. Es ist dieselbe Angst – und es ist auch dieselbe

Blindheit, derselbe Fanatismus, nur eben im Bezug auf das, woran er sich klammert.

Ich bin mir sicher, dass es ihm irgendwie leid tat, was er da machte, aber dass er...

es doch tatsächlich als „notwendiges Opfer“ gesehen und empfunden hat,

um selber mit seinem Glauben irgendwie in Sicherheit bleiben zu können.

Na toll, Stefan, aber mit mir mal über das reden, was Du tatsächlich denkst

und mir dabei die Gelegenheit geben, zumindest die Dinge auszuräumen,

die Du Dir dabei wirklich nur selber zusammengereimt hast,

das wäre zu viel verlangt gewesen... genau wie es eben zu viel verlangt ist bei...

wirklichen Fanatikern.

Es müsste Dir heute noch wehtun, es müsste Dich nach all den Jahren immer noch

verfolgen, denn Du bist zwar hart aber nicht gewissenlos.

Und ich konnte Dich gut leiden.

Aber auch die Sache mit der Frau... das hast Du sowas von falsch verstanden

und wurde dann sowas von verdreht und auf den Kopf gestellt,

dass überhaupt nichts mehr zusammenpasste,

und bei aller Liebe, so etwas braucht sich niemand gefallen zu lassen,

auch nicht von seinem Arbeitgeber.

Denn genau da war dann Herr Schön stehen geblieben, weil er einfach nicht

akzeptieren wollte, im Unrecht zu sein:

Ich hätte quasi dogmatisch den allerletzten Quatsch über mich nicht nur als

Gedankengut bei ihm akzeptieren sondern auch noch selber glauben müssen,

um ihn zufrieden zu stellen und zu verhindern, was dann zwangsläufig passiert ist.

 

Das ist doch der reine Wahnsinn gewesen !

Ganz ehrlich... ein Missionar ist bei sowas natürlich am falschen Platz,

aber die professionelle Hilfe, die er meinte, dass ich welche bräuchte...

die bräuchte niemand so dringend wie ihr, und zwar auch heute noch.

Und ich bin ja Persona non grata und kann, ganz egal, wieviel ich weiß

und tun könnte, ja auch nichts (mehr) tun.

Dabei ist es doch so einfach: Man mache eben keine Religion aus dem,

was man glaubt

(und bevor man über jemanden Urteile fällt, wenn man schon meint,

sowas tun zu müssen, dann denke man besser zwei mal nach -

oder man lässt es doch besser ganz sein, denn in den Urteilen wird er offenbar,

der Hochmut, die Selbstüberschätzung... und auch, für wie bescheuert man dabei

das Gegenüber hält, ja, die ganze Zeit über gehalten haben muss.

Es wird alles offensichtlich, und es ist wirklich das Allerletzte !).

Dazu besteht nämlich keine Notwendigkeit, genau das ist ja der fatale Irrtum

auch jener, zu denen Du mich dann zähltest, weil ich irgendwie Deine Ängste

angetriggert haben muss.

Und der Witz ist... je wahrer etwas ist, umso weniger Notwendigkeit existiert,

auch nur irgendjemanden davon zu überzeugen.

 

Wenn man nun die hier hinzugekommenen Ungeheuerlichkeiten, die der Rupert

so behauptet, zusammenfasst, dann braucht man davon überhaupt nichts selber glauben:

Weder dass Petrus der wahre Herr ist noch dass John Lennon Jesus ist und,

wer ein Problem mit dem Islam hat, schon gar nicht, dass Mohammed Gott wäre.

Was aber wirklich von Nutzen wäre, zu begreifen und damit – zumindest bei Menschen,

die von sich behaupten, an Gott zu glauben, also Minus DU ! - als Minimum

auch zu glauben, das wäre einfach nur das Prinzip, das hinter diesen Behauptungen

steckt:

Einfach aufpassen, den Mitmenschen nicht zu richten...:

- so wie John Lennon ausgerechnet von Christen verteufelt wird (es gibt da einschlägige

Literatur), bis man sogar den Mord an ihm als „Gottes Wille“ gerechtfertigt sieht

und damit den Wahnsinn des Mörders teilt

- so wie der Islam von Christen als „Religion des Teufels“ und Mohammed als

kaltblütiger Mörder dargestellt wird, um nur ja mit dem, was man selber behauptet,

wäre „absolut wahr“, im Recht bleiben zu können...

tja, und dann eben...

- einfach mal begreifen, was Jesus da mal gelehrt bzw. gesagt haben soll,

denn in diesen Worten steckt auch ein Schlüssel drin, der einem eine Tür öffnet hin

zum korrekten Verhalten gegenüber dem Mitmenschen:

„Was ihr den geringsten von ihnen antut, das habt ihr mir getan“.

Versteht jemand das Prinzip, auf dem das „egal“ hier gegründet ist ?

Dass es wurscht ist, mit wem man es zu tun hat, weil man grundsätzlich jeden

Mitmenschen so fair behandeln sollte, als ob man es bei ihm praktisch mit Gott zu tun hätte ?

Weil JEDER es sein könnte und die Konsequenz daraus, nicht einfach irgendwem

sondern blöderweise ausgerechnet dem Wesen, dem man das eigne Leben zu verdanken hat

und das es auch wieder wegnehmen kann, UNRECHT getan zu haben,

schon gedanklich ausreichen sollte dazu, es sein zu lassen ?

Und was Recht und was Unrecht ist, dies definiert immer noch die goldene Regel,

auch wenn's unter Philosophen drüber Streit gibt, inwieweit sie unzulänglich oder

sogar falsch wäre. Mehr als die... und mehr, als sich an die zu halten...

braucht keiner, ganz egal, was denn nun inwieweit absolut wahr ist oder nicht.

 

Selbstverständlich kann man nun auch so weit gehen und sagen,

dass auch diese Forderung eine Erpressung wäre.

Man kann sich dieser Forderung also verweigern, und eigentlich ist dann

der Grund auch ziemlich... egal, denn die Folgen solcher Verweigerung bedeuten immer,

dass man sich selber unterm Strich nicht gut sondern schlecht tut,

und wer lieber diese Folgen spüren will, dem sei's gegönnt.

Wie Du selber ja mittlerweile wissen müsstest, gehöre ich nicht zu den Leuten,

die anderen solche Folgen um jeden Preis ersparen wollen.

Und dass sie sich durch's ganze Leben hindurch ziehen können...

alptraumartig, schmerzhaft, unentrinnbar.

Du entscheidest Dich ja selber jeden Tag neu, wie lange Du das noch so mitmachen

bzw. haben willst, und je mehr Du Dein Leben dabei hasst, weil Du so gar kein Leben

mehr spüren kannst und beim Anblick im Spiegel Brechreiz bekommst,

umso näher kommst Du der Antwort auf die Frage, was ich damals gemeint habe

mit „...ist verloren“. Man braucht's nur festzuschreiben, dass man dabei bleibt...

am besten noch mit religiösem Eifer bzw. Absolutheitsanspruch, man braucht nur darauf beharren,

dass die Lügen, an denen man da erstickt weil man mit ihnen bereits zum Mörder geworden ist,

die Wahrheit seien... und schon ist die Hölle im eignen Dasein nicht nur real,

sie ist eben ganz genau so festgeschrieben.

Wenn da mit und in jemandem, der es so weit treibt, mal irgendwas wertvolles gewesen

sein sollte, ja, oder, man kann sich dabei ja auch irren, wenn man mal irrtümlicherweise

in jemandem so etwas wertvolles gesehen hat, und dann ist's eben weg und das war's,

dann... kann man auch mal in Tränen ausbrechen, ganz ohne irgendwie fanatisch zu sein.

Und auch ohne auch nur irgendwas persönlich von dieser Person zu wollen...

aber da hattet ihr sowieso alles mögliche durcheinander gebracht,

diesbezüglich widersprach eine der gemachten Behauptungen dann bereits der anderen,

wie gesagt, es hat überhaupt nichts mehr gestimmt und damit hatte es mit mir

auch nichts mehr zu tun, wie wär's, wenigstens DAS mal zuzugeben ????

Es ist egal, wie lange es her ist, das verjährt bei mir nicht, und ich bin ganz sicher

nicht die Art Feind, die man sich wünscht oder auf die leichte Schulter nehmen kann...

oder ? Auf jeden Fall war's pervers, ausgerechnet mich zum Fanatiker zu erklären und damit

dem wirklichen Fanatismus samt Folgen Tür und Tor zu öffnen...

und eigentlich allem, wovor Du Angst hattest und Dich schützen wolltest...

und ganz streng genommen habt ihr, hast DU das gemacht...

ain't that so ?

 

Rupert am 20.09.2018

*einen hab ich gefunden aber momentan lässt meine lahme Interntverbindung die Korrektur gar nicht zu,

genauso, wie sie nicht zuließ, diesen Text einfach darunter zu setzen, deshalb steht er nun hier....

 

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Berlin, Berlin...

 

Die „Maaßen-Geschichte“ ist wirklich nicht nur peinlich für

die Kanzlerin und belegt, dass sie ihren Innenminister längst hätte

entlassen müssen, statt ihm dermaßen viel Mitsprache einzuräumen,

wenn er schon nicht von selber die Konsequenzen zieht,

nein, es tut mir leid, Frau Nahles hätte wissen müssen,

was nach der „Einigung“ in ihrer Partei passiert bzw.

ihre Zustimmung allerhöchstens unter Vorbehalt geben müssen,

um die SPD dann noch befragen zu können.

Der ganzen Bundespartei vorzustehen ist eben doch etwas anderes,

als einen Kreisverband zu leiten, und obwohl ich Frau Nahles

durchaus für kompetent halte, hier zeigte sie sich überfordert...

und jetzt noch das Bundeswehr-Trauerspiel, für das unsere

Verteidigungsministerin Verantwortung übernehmen muss...

es ist unglaublich, wie viele Katastrophen da zusammen kommen,

ausgerechnet in einer Zeit, in der sich eine Bundesregierung keine

solchen leisten kann, weil das alles, unterm Strich, wieder...

Stimmen für die AfD sind.

 

Ich habe kürzlich sehr gelacht, als Kabarettist Alfons im TV gesagt hat,

dass „18 Prozent AfD in seiner Heimat Frankreich ein LINKSRUCK wäre“.

Aber Deutschland trägt eine Hypothek aus der Vergangenheit,

wir tragen sie vor der Welt, und so gern wir es auch hätten,

hier doch bitteschön genauso betrachtet und behandelt zu werden,

wie alle anderen Europäischen Länder... das wäre nichtmal dann

in Ordnung, wenn der Rest der Welt sagen würde:

„Gut, Hitler und der zweite Weltkrieg sind vergeben und vergessen,

die Hypothek ist hiermit weg“, denn dann müssten trotzdem immer noch

wir selbst dafür Sorge tragen, dem rechten Mob nie wieder zur Macht

zu verhelfen, denn... das schulden wir doch eigentlich unserem Gewissen.

Wenn da eins ist.

Ist da eins ? Hallo ?

Tja, und dann das Interview von Christian Lindner kürzlich,

in dem er sagt, dass „jeder andere in der CDU es besser machen würde

als Angela Merkel“ bzw. auch er ihren Rücktritt fordert, weil ihre Zeit

nunmal vorbei und sie verbraucht sei, zu viele Fehler macht.

 

Sehr geschickt, wie er die Sachen formuliert und rückblickend

noch ein mal rechtfertigt, wieso aus „Jamaika“ nichts wurde,

nur... wer sich in einer solchen Situation der Verantwortung auf

diese Weise entzieht, der hat eben auch den Ernst der Lage verkannt

und damit eigentlich kein Recht mehr, solche Forderungen abzusondern,

sein Urteil trifft ihn letztlich selbst, denn theoretisch wäre auch in der

FDP jeder andere geeigneter für unser Land als das Gespann

Lindner/Kubicki, welches es ablehnte, gemeinsam mit CDU/CSU und Grünen

Regierungsverantwortung zu übernehmen.

Ich bin mir fast sicher, dass Frau Merkel, wenn es denn notwendig

geworden wäre, um „Jamaika“ zu ermöglichen, freiwillig ihren Platz

geräumt hätte (!), aber so etwas hat sich wahrscheinlich keiner getraut,

zu verlangen, als unter ihrer Ägide die Verhandlungen liefen.

In meinen Augen ist sie momentan eigentlich nur deshalb so „schwach“,

weil sie unter keinen Umständen ein Zerbrechen der Regierung riskieren

will und sich deshalb von Herrn Seehofer eben erpressen ließ

und ihm auch in der Sache Maaßen viel zu viel Freiraum gewährte.

Ist der deswegen stark ? Ich kann nur davor warnen, ausgerechnet

dessen Verhalten als „Stärke“ zu werten.

Der Wille, Verantwortung auch in schwierigster Zeit und schwierigsten Lagen

zu übernehmen, macht das lavierende Verhalten unserer Bundeskanzlerin

zum Masochismus, da sie den aber noch immer hat, ist ihr eben auch

am allerwenigsten persönlich zur Last zu legen, was dabei herauskommt.

Verantwortlich für diese Katastrophen ist sie natürlich trotzdem.

 

Ist schon blöd, wenn der oder die Verantwortliche, wie nun von Frau

von der Leyen vorgelebt, sich bei den Bürgern entschuldigen muss...

und es eigentlich am laufenden Meter tun müsste:

„Entschuldigung für dies, Entschuldigung für das, bin blöderweise

verantwortlich, weil ich denen, die da Mist bauen, vor der Nase sitze

bzw. das eben meine Leute sind und ich meinen Laden in Ordnung

halten muss“. Auch das kommt ja wieder auf die Bundeskanzlerin

zurück, denn die Ministerin, die sich hier entschuldigt hat, es ist

ihre Ministerin, und was da passiert ist... es geschah und geschieht

unter ihrer Regierungsverantwortung.

Was ist da eigentlich los ?

Ich versuch's mal so auf den Punkt zu bringen:

Es geht natürlich nicht ohne Vertrauen.

Wenn man so ein Amt übernimmt, übernimmt man auch Personal,

in jedem Fall dann einen solchen Schnitt zu machen,

dass man auch selber sicher gehen könnte,

dass dieses Personal keinen solchen Mist baut...

das ist ausgerechnet für eine Verteidigungsministerin tatsächlich

zu viel verlangt, am Ende müsste sie vielleicht sogar über 3 Viertel

ihrer Armee einfach entlassen und durch andere Leute ersetzen,

nur... woher nehmen, seit da nur noch freiwillige Leute sind ?

 

Nein, es geht eben nicht ohne Vertrauen, und wenn sich das dann...

als sozusagen „fehlplatziert“ erweist, dann ist man eben als verantwortlicher

Politiker auch der Dumme, und sich entschuldigen ist das mindeste,

was man tun muss. Es tut mir ja wahnsinnig leid, wenn ich jetzt schon

wieder auf das Thema „Saturn“ zurückkomme, denn dermaßen notorisch

bin ich eigentlich nicht unterwegs, aber es fällt mir eben auf,

dass man hier eine Parallele ziehen kann, wenn man sich anschaut,

was da damals in Bezug auf meine Person abgelaufen ist.

Eine Bundesregierung, die dem Land dient, ist natürlich immer noch

etwas anderes als ein Unternehmen, das einzig in der Welt ist,

um Profit zu erwirtschaften, eine Bundesregierung hat einen sozialen

Auftrag, den man von einem solchen Unternehmen nicht verlangen kann,

obwohl auch jedes Wirtschaftsunternehmen eine soziale Verantwortung

gegenüber dem Land trägt, in dem es operiert.

Diese aber geht natürlich nicht so weit, dass ein Unternehmen

bezüglich des Personals, welches es beschäftigt, in der Pflicht wäre,

quasi jeden zu nehmen und zu behalten, auch wenn der dann

als Fehlbesetzung eindeutig gegen die Profitinteressen des Unternehmens

arbeitet... oder, wie ich auch mal während meiner Zeit im WOM gegenüber

einer Aushilfe betonte, die ihre Arbeit nicht zuverlässig gemacht hatte:

„Wir sind hier nicht die Caritas !“.

 

Ich glaub ich hatte auch dieselben Worte benutzt gegenüber dem

dortigen, damaligen Filialleiter, als ich ihm den Beggel hingeschmissen habe.

Dort war ich dann damals in einer Situation, in der ich mich nicht mehr

in der Lage sah, meine Arbeit weiter so auszuführen, wie es nötig gewesen

wäre... also, wenn man's unbedingt vergleichen will mit der Geschichte

in der Firma Saturn, dann war zu meiner WOM-Zeit, viele Jahre zuvor,

bei mir privat etwas geschehen, das man dort hätte so auslegen können,

wie man später im Saturn fälschlicherweise Dinge interpretiert hatte.

Es war zwar nicht genau dasselbe, aber egal.

Auf jeden Fall fragte mich der Filialleiter, was er denn tun solle,

und ich sagte ihm „an Deiner Stelle würde ich mich entlassen“

(wir waren per Du, aber nicht, weil ich das gewollt gehabt hätte,

sondern weil der Typ von allen geduzt werden wollte,

es gehörte zu seiner Art der Amtsführung dazu...).

Um ihm das dann zu vereinfachen provozierte ich ihn noch,

als mir klar war, wie unentschlossen und damit handlungsunfähig

er noch immer war... wenn ich heute dran zurückdenke, muss ich

schmunzeln, denn ich sagte ihm sein eigenes Ende in der Firma voraus

und sollte Recht behalten, aber... nun, er war mir eben furchtbar

auf die Nerven gegangen mit seinem Pseudo-Sozial-Verhalten,

für welches dann in einem Unternehmen immer alle „bezahlen“ müssen,

weil's auf Kosten der Arbeit geht – es war auch er gewesen, der

darauf bestanden hatte, jene Aushilfe zu behalten.

Und wäre mein direkter Vorgesetzter nicht in Urlaub gewesen,

ich glaube nicht, dass ich es übers Herz gebracht hätte, zu gehen

bzw. dem „Boss“ auf diese Weise meine Meinung zu geigen...

Gelegenheit macht Diebe... lol.

 

Apropos Gelegenheit nutzen: Ich will gerade deswegen hier mal ganz

öffentlich sagen, dass die Firma WOM-World of Music bezüglich

der Unternehmensstruktur und Koordination der Arbeitsabläufe

genauso wie bezüglich des notwendigen Vertrauens für die Mitarbeiter

absolut vorbildlich funktionierte... trotz des Filialleiters.

Die Gehälter waren nicht unbedingt optimal, aber... es war schon

bemerkenswert, was passierte, als ich bald darauf meine privaten Probleme

im Griff hatte und im Musikhaus Ruckmich begann, denn es fühlte sich an...

als wäre ich aus einer wohlgeordneten Struktur nun direkt ins Chaos

gekommen... ein Chaos, das sich über Jahre hinweg „eingespielt“ hatte

und mir zeigte, was in einem Unternehmen trotzdem funktionieren kann,

ja, dass ein Unternehmen funktionieren kann trotz einer Masse an

Strukturproblemen, offen bleibenden Kompetenzfragen...

es war mal wieder auch ne ganze Menge zu lernen für mich da,

abseits von der Arbeit, für die ich bezahlt wurde.

 

Im Saturn war's dann wieder „besser“ strukturiert, aber es gab bereits

bevor ich rausgemobbt wurde abteilungsintern eine zu große Personal-

fluktuation, da die Herren Schön und Droll doch sehr schnell unzufrieden

waren mit (von ihnen !) neu eingestellten Mitarbeitern, die dann irgendwie...

persönlich nicht so passten. Da ich aber genauso sehr ein Untergebener war

wie die, mischte ich mich eigentlich nicht ein in ihre Personalentscheidungen,

obwohl ich's in einigen Fällen bedauerlich fand, weil die Arbeitsleistung

und der Arbeitswille vorhanden waren.

Ich kann mich erinnern, dass ich ein einziges Mal eine Art „Aufstand“

versucht hatte, als es darum ging, einen Mann aus dem Laden zu werfen,

der für die Herren Droll und Schön kein potentieller Kunde war,

sondern jemand, der aufgrund von Mittellosigkeit seine Zeit im Laden

verbringen wolle, in dem er sich CDs anhört, von denen er dann ja

doch nichts kaufen würde. Man hatte mich angewiesen, diesen Mann

aus dem Geschäft zu schicken, was mir gegen den Strich ging,

und zwar nicht aus irgendeinem „Sozialtick“ heraus, sondern weil

meine Menschenkenntnis im Verbund mit meiner Erfahrung der Wertung

meiner Vorgesetzten widersprach:

„Ihr irrt Euch... es gibt solche und solche Leute, und dieser hat Geld,

egal, wie er vor Euch erscheint, und ich sage es Euch gleich, ihr macht

einen Fehler, denn der will was kaufen, ich werde ihn also nur unter Protest

des Ladens verweisen, wenn ihr mir keine Alternative lasst !“.

Und so geschah es dann auch... der Mann war völlig vor den Kopf gestoßen,

ich entschuldigte mich bei ihm für meine Vorgesetzten und betonte,

dass man mir keine Wahl gelassen hatte und ich an seiner Stelle in

Zukunft eben woanders einkaufen würde.

Was geschah ? Er war persönlich verletzt worden, nahm aber 2 CDs mit

zur Kasse, weil er die eben, nach Anhören, kaufen wollte und... konnte.

 

Eigentlich hätte mich dieses Erlebnis vorsichtiger bzw, zumindest

hellhöriger machen müssen, denn... es zeigte eben bereits eine eklatante

Fehleinschätzung, einen Mangel an Menschenkenntnis bei meinen Vorgesetzten an,

und letztlich bin ja auch ich ein Opfer dieser Mängel geworden.

 

Jetzt bin ich aber ganz schön weit abgeschweift von der Bundesregierung, was ?

Aber keine Angst... das, was mich an den Saturn hat denken lassen, es kommt jetzt.

Denn was sowohl Herr Schön und Herr Droll alsauch dann später Herr Alonzo

gemacht haben, das ist eben auch... Vertrauensmißbrauch.

Und dies keinesfalls nur meiner Person gegenüber, nein, sie hatten ja

das Vertrauen ihrer Chefs in Ingolstadt. Und letztlich sind die dann eben

auch verantwortlich, nicht nur die Leute, die sich persönlich an mir schuldig

gemacht haben... und da sich bis heute überhaupt niemand bei mir wenigstens

entschuldigt hat, poche ich auch auf diese Verantwortung und verlange

erst Recht, angemessen finanziell entschädigt zu werden, auch wenn in

der Unternehmensleitung teilweise andere Leute sitzen sollten,

das ist absolut wurscht, es handelt sich eben nunmal um eine Riesenschweinerei,

und deren Folgen, sie ziehen sich bis heute als Negativkonsequenzen

durch's ganze Unternehmen so, dass auch nachfolgende Geschäftsführer

diese, zusammen mit Verantwortung und Schuld, von ihren Vorgängern

mit übernehmen. Diese Negativkonsequenzen sind so, wie sich das Unternehmen

bis heute mir gegenüber verhält, in keinster Weise zu beseitigen, auch wenn,

wie es meine Erfahrung im Musikhaus Ruckmich zeigt, ein Unternehmen

auch MIT und trotz einer Masse an Chaos funktionieren kann.

Und wenn man schon nicht gedenkt, die Dinge in Ordnung zu bringen,

bleibt die beste Konsequenz für jeden Menschen, der dort arbeitet,

egal in welcher Position, das Verlassen des Unternehmens.

 

Und nun zurück zur Bundesregierung... mit Bauchschmerzen muss

ich mich nun Herrn Schulz anschließen, der von der Kanzlerin fordert,

ihren Innenminister zu entlassen. Solange sie das nicht tut, ist sie

tatsächlich mittlerweile einfach zu schwach für den Job,

und nach allem, was Frau Merkel bereits für unser Land getan hat

(und ich meine das nicht ironisch, solle doch jeder Nörgler sich mal

fragen, ob er's besser hingebracht hätte !), steht sie am allerwenigsten

in der Pflicht, diesen Schwachsinn noch weiter zu verantworten,

nur weil sie nicht fürs Zerbrechen der Koalition verantwortlich sein möchte,

das ihr dann ja leider tatsächlich droht, wenn die CSU nicht einsehen will,

dass Herr Seehofer nicht mehr tragbar ist.

 

Sie steht nicht in einer solchen Pflicht,

weil kein Bundeskanzler sich von verantwortungslosen Emporkömmlingen

erpressen lassen braucht, und es eben seine eigne Schwäche ist,

wenn's einer doch zulässt. „Kann ich so unserem Land noch dienen ?“

- diese Frage

würde ich eben mit einem „Nein“ beantworten.

Ihr Wille, es dennoch zu tun, in allen Ehren,

aber so wird sie immer weiter diskreditiert und die Großmäuler können

sich trotzdem aus der Verantwortung stehlen, bis sie dann doch geht

oder gehen muss. Von selber gehen... das ist dann

besser, als sich dem eignen Sturz auszusetzen.

Noch „muss“ sie das ja nicht, weil sie den Innenminnister ja immer noch

entlassen kann, um zu retten, was noch rettbar wäre,

aber dies käme nun reichlich spät und müsste quasi mit einer

Entschuldigung ihrerseits Hand in Hand gehen,

dass sie's nicht bereits eher tat.

An Frau von der Leyen würde ich dann bis auf Weiteres festhalten

bzw. ihr nach der Entschuldigung nun neues Vertrauen aussprechen,

und Herr Maaßen ? Nun, der gehört in den wohlverdienten Ruhestand.

So oder so...

ich für meinen Teil jedenfalls empfände das, was da mit mir gemacht wird,

an ihrer Stelle schon längst als persönlich absolut unzumutbar

und würde all diesen Damen und Herren ans Herz legen,

es nun doch besser alleine bzw.

ohne mich zu versuchen, stünde dann aber möglicherweise

bei bzw. nach deren (absehbarem) Scheitern

– natürlich unter meinen Bedingungen – wieder zur Verfügung !

 

Rupert am Sonntag, den 23.09.2018

Edit 24.09.2018

Zum neuen "Kompromiss" sagte Herr Gauland in Bezug auf Herrn Maaßen:

"Entweder ein Spitzenbeamter hat Recht oder eben nicht",

und eigentlich zeigt das doch schon deutlichst, was da bereits beim Denken

schief geht - und was, so finde ich, auch Herrn Seehofer negativ "auszeichnet":

Es geht also um's Rechthaben, nicht mehr um's Recht TUN,

im Zweifelsfall tut man wohl automatisch Recht, wenn bzw. weil man Recht hat.

UND GENAU DAS STIMMT NICHT. Herr Maaßen kann durchaus mit etwas Recht haben

oder gehabt haben, hat aber trotzdem Mist gebaut.

Es ist eben nicht die primäre Frage, ob und wer womit Recht hat,

darüber kann man nämlich trefflich diskutieren,

es ist die Frage, ob jemand was richtig oder falsch macht.

Aber Leute, denen die Demokratie entweder egal ist oder

sie zumindest für 'ne Selbstverständlichkeit halten,

denen geht's eben primär um's Recht haben -

womit dann alles gerechtfertigt sein soll, was man da tut

oder meint, tun zu müssen...

und dann geht's nur noch darum, die Macht zu erlangen

und möglichst auch zu behalten,

und da man sowieso Recht hat, braucht man auch nicht mehr

auf Recht und Gesetz achten, und das war's dann...

und zwar mit Rechtstaat und Demokratie.

Ich kann dazu nur sagen, dass mir speiübel ist von dieser Sicht der Dinge

und ihren drohenden Konsequenzen - und dass es offensichtlicher nun

ja nicht mehr geht. Vielleicht ist Gauland selber kein "Nazi",

obwohl er mMn bewusst auf Stimmen von Nazis baut

und sich mit der AfD da anbiedert,

noch weniger möchte ich Herrn Seehofer so etwas unterstellen,

aaaaber... Demokratiegefährder aus reiner Rechthaberei

und letztlich egoistischen Gründen sind sie beide !!!!

Und alle, die meinen, dass sie Recht hätten, ihnen applaudieren und damit

das tun, worauf sie aus sind, weil Frau Merkel für sie sowieso eine Negativfigur ist,

die sie auch noch gerne des Unrechts anklagen, ohne eine Handhabe zu besitzen

(dahinter steckt dann nun eben meistens Propaganda, so wie, in diesem Fall,

die Kanzlerin von Seiten der Rechten gezielt angeschwärzt wird !),

alle jene... achten auch selbst nicht oder nicht mehr dadrauf,

sondern plappern nur Anklagen nach, die man ihnen in den Mund gelegt hat.

So wird das Volk aber tatsächlich vera..scht und betrogen,

und weil's gar nicht mehr denken braucht, überlässt es mit jeder Stimme

für die AfD das Denken genau den falschen Leuten.

Es ist zum schreiend davonlaufen !

Ich kann nur warnen. Merkel - gerade wirklich erschreckend schwach,

das Volk zu leicht zu betrügen... solche Dinge pflegen sich zu rächen.
 

 

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Warum ich die Forderung nach einem „Gesellschaftsjahr“ unterstütze.

 

Teil 1

Gestern kam im MDR eine interessante Diskussion über die Einführung eines

„Gesellschaftsjahrs“, welches durchaus mit der Wehrpflicht plus Zivildienst,

wie wir's in der Bundesrepublik Deutschland mal „hatten“, vergleichbar ist.

Es war vor allem interessant, die Argumente dagegen zu hören,

die für mich, der ich dieses Gesellschaftsjahr, welches eine vom Staat auferlegte

Pflicht „für junge Leute“ darstellt, für gut und richtig halte, durchaus sehr ernst

zu nehmen sind.

 

Zunächst wäre da der juristische Gedanke, es wäre mit dem Grundgesetz nicht

vereinbar, da die Wehrpflicht unter völlig anderen Voraussetzungen eingeführt

worden war und sich mit dem Ende des Warschauer Paktes überflüssig gemacht hatte.

Nur eine solche Ausnahme würde es dem Staat erlauben, derart in die Persönlichkeitsrechte

des Einzelnen einzugreifen, dass der zu einer Arbeit herangezogen wird, die er nicht

tun will.

Entschuldigung, aber das ist... lächerlich angesichts der Realität, in der Menschen,

um überhaupt eine Arbeit plus Einkommen zu haben, genötigt sind, zum Beispiel

für Zeitarbeitsfirmen zu arbeiten oder sonstwas zu tun, ob sie das nun wollen oder

nicht, das Argument mag also juristisch greifen, hat aber mit der Lebensrealität

des Einzelnen Bürgers im Zweifelsfall sowieso nichts zu tun !

Was bedeutet das ? Nun, die Politiker müssten eben die rechtlichen Grundlagen

schaffen, sofern sie nicht vorhanden sind, was mMn auch so weit gehen „darf“,

das Grundgesetz zu ändern, wo es selbst nicht der Realität angemessen ist

und, in seiner jetzigen Form, dem Gemeinwohl entgegen steht.

 

Es wird sowieso so getan, als bräuchte man keine weiteren Dinge ändern,

und auf dieser Grundlage stechen natürlich auch die ökonomischen Argumente,

denn selbstverständlich bedeutet die temporäre Herausnahme geburtenschwacher Jahrgänge

aus dem Arbeitsmarkt für die Zukunft auch, dass unser Rentensystem irgendwann

ein Problem bekäme. Einmal abgesehen davon, dass das bedingungslose Grundeinkommen

hier die sowieso vernünftigste Lösung sozialer Finanzfragen wäre,

und das heisst – auch als „staatlicher Rentenersatz“, nicht nur als Gegenstück zu ALG

und Hartz IV, sondern eben generell, was dann bedeutet, dass Bundesbürger mit

hohem Einkommen selbst und privat vorsorgen müssten, wenn sie im Rentenalter

den hohen Lebensstandard halten wollen, da es über dieses Grundeinkommen hinaus

vom Staat nichts mehr zu erwarten gäbe (! Natürlich gibt’s da nen Aufschrei, aber diese

Diskussion ist eine andere ergo müsste ich dazu auch eine andere, weitere Betrachtung

schreiben !) und im Zuge der sowieso erforderlichen Umstrukturierung müsste man

eben auch diesen „Ausfall“ der pflichtableistenden Bürger ökonomisch ausgleichen,

also... mal abgesehen davon, hat unser Staat nicht nur im Verbund der NATO

sondern zukünftig auch im Rahmen des vereinten Europas, welches man hoffentlich

nicht gleich wegen der aktuellen Probleme wieder von der Agenda nimmt,

als wäre Großbritannien mit dem Brexit tatsächlich ein Vorbild auch für uns,

Verpflichtungen zu erfüllen, und dies ist nicht machbar, ohne auch Verpflichtungen

an die Bürger weiter zu reichen... der Anspruch jedenfalls, dass man als solcher

unbedingt alles frei wählen kann und können muss, während aber der Staat für alles andere sorgt,

und dass dies immer so weiter ginge, ist der Realität nicht angemessen, und wo man

einerseits klagt über geburtenschwache Jahrgänge, andererseits aber keine oder so wenig

wie möglich Flüchtlingsfamilien aufnehmen will, die bei entsprechender Integration auch

hier Ausgleiche schaffen helfen könnten, hält man eben doch zu sehr an eingefahrenen

Strukturen fest, die ihrerseits der Realität nicht gerecht werden und zukünftig neue

Probleme schaffen, bis man endlich bereit ist, sie aufzubrechen.

 

Denn natürlich ist so ein „Gesellschaftsjahr“ keinesfalls die Lösung aller Probleme,

es kann aber zu deren Lösung auf sehr positive Weise beitragen, und sei es, dass man,

solange eine Änderung des Grundgesetzes dafür nicht möglich ist, die ausgesetzte

Wehrpflicht temporär wieder einsetzt - aufgrund der realen Bedrohungen und Erfordernisse

der Neuzeit, die nicht einzig an einem „Feind“ allein festgemacht werden können wie

damals eben dem Warschauer Pakt, denn der realen Bedrohungen gibt es genug.

Jedenfalls sollte juristisch gesehen dem für's Sozialbewusstsein der jungen Menschen

dringend angeratenen „Gesellschaftsjahr“ nichts entgegen stehen, und wenn man

ein solches dann eben als „Schule der Nation“ betrachten will... dann wüsste ich nicht,

was an einer solchen Schule oder Schulung falsch sein soll, nein, vielleicht ist's ja

genau das, was fehlt, damit die jungen Leute inklusive Einwanderer sich darüber

bewusst werden, wo sie eigentlich leben, und dass man sich nicht einfach bloß in

einer Firma eingliedern muss, dass niemand in einem solchen Staat einfach leben kann,

ohne dass zu den Rechten auch Pflichten gehören und es eben nicht einzig ums eigene Bankkonto

gehen kann. Inwieweit das dann den „Zusammenhalt fördert“, wird man sehen, aber auf

jeden Fall muss der Staat gewissen Egoismen Grenzen setzen können,

das gilt für den Einzelnen ganz genauso wie für Verbünde und Unternehmen innerhalb

der Gesellschaft, und wenn er da untätig bleibt, wird die Polizei irgendwann überfordert

sein und das Rechtssystem keine Handhabe mehr haben gegen das, was da invers längst an

Parallelgesellschaften am Entstehen ist.

Entweder man bringt sich in den Dienst ein oder man bleibt passiv und damit in der falschen Haltung,

aber es ist kein Argument, dass man ja sowieso passiv bliebe, sobald man „muss“,

es ist nur eine Ausrede – und da bin ich doch tatsächlich bei meinem Großvater,

der sich ja bei mir entschuldigt hatte, weil er mich für einen „Drückeberger“ hielt.

Er erkannte, dass es auch mir ums Ausüben der/einer Pflicht ging,

als ich Zivildienst leistete, und dass die Verweigerung der Pflicht selbst es ist,

die einen zum Drückeberger macht, aber nicht das Beharren auf einer Alternative...

und genau die gibt’s ja zur Genüge beim „Gesellschaftsjahr“: Alternativen,

aus denen man wählen kann.

 

Was habe ich gelacht über die Klage, es sei nicht gut, „zu etwas gezwungen zu werden“.

Es ist so, dass man im Leben immer wieder zu etwas gezwungen ist, und wenn der

Staat mit einem Gesellschaftjahr ein Minimum an Zwang ausübt, wo die Menschen sich

aber immer noch auswählen können zwischen den Diensten, die sie ihm gegenüber

ableisten, so kann er etwas fördern, was für jeden Menschen unterm Strich gut ist,

wenn er es in jungen Jahren lernt, mal mit sich selbst zu tun:

Nämlich sich selbst zu zwingen... zu überwinden... in einem solchen Fall: Weil er muss, weil's die

Gesellschaft von ihm verlangt, und zwar... eben nicht unzumutbar, sondern, weil er's

kann, für den Notfall auch können muss, weil es eine Erprobung und Aneignung von

Potenzen ist, mit der er eventuell von selber nie beginnen würde, und deshalb eindeutig

nochmal: Ja, diese Forderung ist gut, es ist mir vollkommen egal, dass sie aus einer Partei

kommt, die ich lieber nicht wähle, das macht Sinn und kann wirklich helfen, zur Lösung

nicht nur vorhandener sondern auch zukünftiger Probleme entscheidend beizutragen.

Vorhanden ist ja sowieso das Problem der Maßlosigkeit in den Ansprüchen...

ob das nun beim Einzelnen ist oder von Seiten bestimmter Unternehmen/Arbeitgeber,

und das bedeutet, dass mehr oder weniger überall ein Mangel an Bewusstsein zu beklagen

ist, an Bewusstsein darüber, was man dem Staat eigentlich schuldet, aber noch viel mehr...

was man dem Mitmenschen und Mitbürger schuldet, doch je mehr man sich darüber

bewusst wird, umso weniger muss der Staat selbst auch eingreifen und fordern.

Eine solche quasi einmalig auferlegte Forderung allerdings... so unbequem und ungelegen

sie manchen auch erscheint... sie kann in vielen Einzelfällen verhindern, dass sich da

überhaupt eine Maßlosigkeit in den Ansprüchen, der blanke Egoismus, durchsetzt,

sie kann und soll Bewusstsein schaffen, das von selber und allein aufgrund a) theoretischer

Schulbildung und b) der Anforderungen aus der Ökonomie eben... nicht entsteht.

Der eklatante Mangel an solchem Bewusstsein ist übrigens auch eine Hilfe für

die extremen Parteien und ihre Demagogen und letztlich ein Problem, dessen Lösung

bzw. Beseitigung für die Politik Priorität genießen sollte gegenüber anderen Fragen,

die es dann auch noch zu beantworten gilt, aber einfach sagen „geht nicht“, weil

man es sich hier lieber bequem machen und möglichst jede heilige Kuh

(und, Entschuldigung, auch unser Rentensystem ist offenbar eine solche...)

bis zum St. Nimmerleinstag beibehalten will... das ist nicht wirklich konstruktiv.

 

Es geht auch anders – it ain't necessarily so.

Und was man Kanzlerin Merkel oft vorwirft, das mit dem „weiter so“, das kann man

ihr eigentlich nicht zum Vorwurf machen, solange man's in Wahrheit auch gerne genau

so hätte, selbstverständlich werden auf ihre Weise viele Probleme auch mitgeschleppt

statt gelöst, aber sie hat keine Stimmen bekommen, um einen grundsätzlichen Wandel

einzuleiten... diese hatte Herr Schröder, um dann... naja.

Ich möchte hier, als eigentlich überzeugter Sozialdemokrat, der „seine Partei“ viel zu oft

aus Gewissensgründen nicht (mehr) wählen kann, noch (mal) betonen, dass Frau Merkel,

für eine Kanzlerin der CDU/CSU, eine gute KanzlerIn für unser Land ist,

wie übrigens auch Helmut Kohl einer war, trotz allem, was man ihm zur Last legen kann...

und sogar besser als der (!). Und dass es keinsfalls stimmt, dass sie seit Jahren „dieselbe

Politik“ mache, denn es gab schon einen deutlichen Unterschied zwischen Groko und

Schwarz/Gelb, aber selbstverständlich hat sie dennoch ihre Überzeugungen.

Ich sage nochmal, dass ich kein Fan von ihr bin, außerdem ist die Schwäche,

die sie nun bezüglich ihres Ministers Seehofer gezeigt hat, um einiges problematischer

als das, wofür sie sich entschuldigt hat, aber die politische Stabilität im Land ist wichtiger

als auch meine persönlichen, politischen Überzeugungen, und wenn sie meint, es

so hinzubekommen... sie ist demokratisch gewählt und legitimiert,

vergesse das bitte keiner.

So... und nun gehe ich mal wieder freiwillig einem sozialen Dienst nach,

denn da will ein Rollstuhlfahrer zu seiner Frau gebracht werden, die im Krankenhaus liegt

… und wieder zurück, und es handelt sich darüber hinaus um einen guten Freund,

auch wenn der meine politischen Ansichten überhaupt nicht teilt.


Teil 2

Nun, da ich wieder zu Hause bin, habe ich beschlossen, noch einen zweiten Teil

anzufügen, weil ich ja nicht auf jedes „Gegenargument“ eingegangen bin,

das in der Sendung zum Vortrag kam.

Vielleicht ist's für den ein oder anderen Leser interessant, dass auch mein Freund,

mit dem ich unterwegs natürlich auch über Politik diskutiert habe (bis er dann

nicht mehr wollte, auch, weil ihm die Argumente ausgingen... lol... bin dann

ganz brav und still gewesen !), für die Einführung des „Gesellschaftsjahrs“ ist.

Da wäre die Frage des „Verdienstes“, der natürlich NICHT dem „Mindestlohn“

sondern einer angemessenen Aufwandsentschädigung entsprechen müsste,

die man wiederum mit dem Sold des Pflichtsoldaten vergleichen kann.

Ein mehr an „Gehalt“... es widerspräche dem eigentlichen Sinn der Sache.

Womit wir beim Argument der „billigen Arbeitskräfte“ wären, welche dann

verhindern würden, dass ausgebildete Arbeitskräfte eingestellt werden,

wo es angesagt wäre. Nun... angesichts des Pflegenotstands könnte man nun

fragen, woher die Arbeitskräfte nehmen, in der Sendung wurde überdies betont,

dass die Helfer keinesfalls dieselbe Arbeit tun würden (weil nicht dürfen)

wie die Fachkräfte, von Seiten der Gegner dann, dass es aber doch darauf hinausliefe...

nun, ich kann nur aus eigener Erfahrung vom Zivildienst sprechen, den ich

auf der Pflegestation eines Altenheims abgeleistet habe, damals 20 Monate,

und natürlich gab es Arbeiten da, die ich nicht tun durfte, aaaaber... das meiste,

was die anderen taten, gehörte irgendwann, auch weil ich das Vertrauen der Vorgesetzten

besaß, wie von selbst dazu. Ich war auch das ein oder andere Mal gegen Abend allein auf

der Station, bevor die Nachtschwester kam – also kann nicht ausgeschlossen werden,

dass ein Träger die Situation so für sich ausnützt, dass er tatsächlich teueres Personal spart,

weil er so doch an relativ billiges kommt.


Was also kann man tun ? Selbstverständlich muss der Staat die Träger regelmäßig überprüfen,

allerdings müsste der Vorteil überwiegen, mit Hilfe der Dienstableister auch ein wenig

Ausgleich schaffen zu können, wo zu wenig Bewerber zur Verfügung stehen,

und was da in der Sendung mehrfach gesagt wurde, wird sich auch weiterhin als

wahr erweisen: Es bleiben durch einen solchen Dienst dann doch einige Leute „hängen“,

weil sie dabei merken, dass die Arbeit sie ausfüllt und die Vorstellungen, die sie als

Aussenstehende darüber hatten, anders waren.

Solche Leute machen dann oft auch eine Ausbildung, das wäre für mich damals

auch in Frage gekommen, denn ich hängte freiwillig noch 2 Monate „Jobben“ dran,

aber „in Frage kommen“ und „machen wollen“ ist nicht immer dasselbe und

ich bin eben blöderweise doch (ein) Künstler, der die Chance, die dies beinhaltete,

nicht genutzt hat.

Aber oft denke ich daran zurück, dass bezüglich Sinnhaftigkeit und positivem

Lebensgefühl die Zeit im Altenheim mit die beste meines Lebens war,

ich habe unendlich viel gelernt und mitgenommen daraus und... von manchen

dieser Dinge zehre ich bis heute. Es lohnt sich also... wenn man es auch will,

wenn man sich der Aufgabe stellt, wenn man sich eben zwingt weil man muss,

das ist keinesfalls so schlimm, wie manche (Entschuldigung) verwöhnten Keipe

meinen, außerdem wäre ja keiner gezwungen, ausgerechnet denselben Job zu machen.

Wer als Arbeitgeber vom Staat den „Zuschlag“ bekommt jedenfalls, der sollte eben erst Recht,

um diesen zu behalten, die vorgegebene Quote an Fachkräften erfüllen (müssen),

sodass das Argument entkräftet wäre. Mögliches Fehlverhalten von Arbeitgebern jedenfalls

sollte man nicht als Hinderungsgrund sondern separat betrachten... und den Staat

bitteschön nicht für alles verantwortlich machen, was aufgrund eines seiner Ansprüche

entstehen kann, sobald jemand sich falsch verhält, in diesem Fall mutmaßlich ein

Arbeitgeber/Träger einer sozialen Einrichtung.

Nach dem Aussetzen von Wehr- und Ersatzdienst jedenfalls kam es ja nicht

zu weniger sondern eher zu mehr Fällen und damit Gründen, über Fehlverhalten

und Fehlentwicklungen zu klagen, und das sozusagen „übriggebliebene Personal“

musste das Fehlen der Zivis selber ausgleichen oder auffangen, was mit Sicherheit

auf Kosten der Pflegequalität ging.

 

Nein, so ernst die Argumente auch zu nehmen sind, sie reichen nicht aus, um

den Nutzen zu übertrumpfen, den die Einführung des „Gesellschaftsjahres“ für alle

brächte, oft wurden dabei allerdings die richtigen Fragen gestellt und auch Hürden

deutlich, die es zu überwinden gilt, wenn man eines einführen will.

Eine Frage allerdings wurde gar nicht gestellt, die ich für ungeheuer wichtig halte:

Sollte dieses „Pflichtjahr“ tatsächlich, wegen der Gleichberechtigung, gleichermaßen

für Männer wie Frauen gelten ?

Natürlich ist ein „Ja“ hier die nicht nur am wenigsten diskriminierende, sondern auch

die gerechteste Antwort, allerdings... sollte es mit der Gleichberechtigung dann auch

grundsätzlich anders aussehen, will sagen: Solange eine Frau hierzulande nicht grundsätzlich

für die selbe Arbeit auch dasselbe Geld als Gehalt bekommt wie ein Mann,

hielte ich es für sinnvoll, das „Gesellschaftsjahr“ allein für männliche Heranwachsende

zur Pflicht zu machen und für die Frauen vorerst (weiterhin) freiwillig zu gestalten.

Das ist aber lediglich meine Meinung – auch, weil es aller Gleichberechtigung zum Trotz

für mich noch immer einen Unterschied gibt zwischen der Pflicht eines Mannes und der

Pflicht einer Frau. Aber vielleicht bin ich da tatsächlich zu altmodisch,

und wenn von Seiten der Frauen nichts dagegen spricht, kann man die Pflicht

auch gleichermaßen für beide Geschlechter einführen.

Es ist nur so... Männer und Frauen sind biologisch gesehen eben doch nicht gleich,

und wenn's da um Pflichten geht, dann sollten zumindest die Rechte auch bereits

die gleichen sein, ehe man mit Pflichten kommt, und in meinen Augen sind wir da

eben leider noch nicht angelangt.

 

So, das war's aber nun wirklich, jetzt kann ich diesen Text auch bei „What's new“

featuren, was ich bisher – weil ich eben unterwegs war und mir die Zeit knapp

wurde nach dem Posten des ersten Teils ! - ja noch nicht getan habe.

Aber es war mir wichtig, das alles loszuwerden, und was das Thema

„Bürgergeld“ und dabei auch, explizit, Rente betrifft, muss ich eben

ein anderes Mal einen weiteren Text verfassen.

Alles, was ich jetzt noch dazu sagen will, ist... es ist richtig, wenn der Staat von seinen Bürgern

etwas fordert, aber diese Bürger brauchen dann auch vom Staat ein entsprechendes Vertrauen,

das in der momentanen Handhabung von vor allem Hartz IV nicht gegeben ist,

weswegen die vom Grundgesetz garantierten Rechte, von denen in der Diskussion die Rede war,

einzig für die begüterteren/reichen Leute ein Stück Realität sein können,

die anderen aber... erkennen, wie lächerlich das Argument ist,

dass eine vom Staat auferlegte Pflichtarbeit nicht mit dem Grundgesetz konform ginge.

Mit dem bedingungslosen Bürgergeld als Auffangbecken zur Existenzsicherung

könnte man eine ganze Menge Angst und Futterneid mit einem Schlag aus der Welt

räumen, und mit dem dazu notwendigen Vertrauen, das eben nicht in jedem „Bedürftigen“

gleich einen potentiellen Sozialschmarotzer sieht, kann dann – im Verbund mit den

Erfahrungen, die beim „Gesellschaftsjahr“ gemacht werden können -

auch die bisher leider viel zu wenig vorhandene Solidarität zwischen den Bedürftigen

erhöht werden, denn der Hass zum Beispiel gegen Ausländer und Flüchtlinge,

er wird auch gespeist aus dem Gefühl, dass der Staat seine Bürger ungerecht

und die Zuzöglinge dann bevorzugt behandeln würde.

All das ist Stimmenfutter für die Extremen, auch wenn's zu über 90% überhaupt

nicht stimmt und hier eben nur Kapital daraus geschlagen wird,

dass Leute Angst haben, man nehme ihnen was weg – und dies, im Verbund

mit Existenzängsten und wirtschaftlichen Zwängen extremer Art,

macht sie auch empfänglich für die manchmal hanebüchendste Propaganda.

Außerdem... wenn der Bürger vom Staat tatsächlich nicht nur irgendwelche

Leistungen bekommt sondern auch richtiges Vertrauen, kann er auch selbst viel eher

das eigene Vertrauen in den Staat zurückgewinnen, wo es verloren ging,

und dann... haben es die Extremisten noch schwerer.

Dennoch ist das Thema „Bürgergeld“, vor allem im Bezug auf „(auch) statt Rente !“,

wesentlich sensibler und sicher auch umstrittener als das „Gesellschaftsjahr“,

aber eigentlich muss da nur die Frage der Finanzierung befriedigend gelöst werden,

ehe man ans Werk gehen könnte. Irgendwann wird man's mMn sowieso müssen,

also kann sich jetzt schon mal jeder den Kopf zerbrechen mit der Frage „Wie soll das gehen ?“,

und zwar am Besten, ohne ein „geht nicht“ als Antwort zu akzeptieren,

denn wie sang schon Bob Marley als wäre er einer meiner Großeltern ?

„Where there is a will, there's always a way“ !

Muss irgendwo in einem Lied von „Uprising“ sein...

 

Rupi am 25.09.2018

 

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Herbstfest...

 

es hieß und heißt noch immer „Herbstfest“, dammi nomol,

denn ich bin grad – nachdem ich viele, viele Jahre lang wegblieb ! -

tatsächlich auf's „Oktoberfest“ in St. Albert gegangen,

und da wurde es mir bewusst: Ich hatte das doch tatsächlich

deshalb in meiner Birne durcheinandergebracht, weil ich's mit

dem Oktober, in dem es meistens stattfindet, verbunden hatte.

Da sieht man mal wieder, wie wir Textdichter schwindeln,

sobald wir meinen, eine „gute Story“ zu haben,

schwupp ist die geschrieben, abgepostet, für alle lesbar...

und dann... und dann...

nun, wen ich behauptet hätte, dass alle 3 Texte der „Trilogie des feinsinnigen Humors

(siehe „Humorvolles“, denn genau über die spreche ich gerade !)

autobiografisch wären und den Tatsachen entsprächen, könnte man mich nun der

Lüge bezichtigen, und ich war nahe an dieser Behauptung dran, weil sowohl „Falsch zitiert“ alsauch

„Einer unter Vielen“ es sind – und mir in keinster Weise bewusst war,

dass ich mir die Grundlage für „Oktoberfest“ selbst zusammengebaut hatte,

einfach so. Es ist eben doch besser man weist, wie eben weiland der Georg Danzer

auf seiner alten „Tournee '79“-Liveplatte es vor dem Lied „Liebe-Liebe“ tat,

darauf hin, dass nicht alles, was man da schreibt und/oder singt, auch nicht

das (lyrische) „Ich“, tatsächlich immer so viel mit einem selbst zu tun hat,

dass es da irgendeine journalistische Sorgfaltspflicht für den Erzähler gäbe.

Ich bin mit meiner Schreibe zwar bisher weder in Karl May- noch in Baron Münchhausen-Dimensionen gelandet,

und wenn ich eine „Betrachtung“ oder einen Blogeintrag schreibe,

kann man wirklich fest davon ausgehen, dass die Meinung, die ich da als „Ich“ äußere,

auch wirklich meine Meinung ist, aber... nun, selbstverständlich sagt mir

mein Besuch beim Herbstfest zumindest was über mich selbst:

Ich bin echt überarbeitet (ich hoffe doch, dass es keine ersten Anflüge von Alzheimer sind !)

und selbstverständlich entschuldige ich mich hiermit bei allen, die sich nun wegen dem

„Oktoberfest“-Text betrogen fühlen, denn... höchstwahrscheinlich habe ich als Kind

auch nie „ich liebe das Oktoberfest“ gesagt, sondern „ich liebe das Herbstfest“,

so ein Mist aber auch, und das mir... Wahrheitsfanatiker vor dem Herrn ;-) !

 

Und, nein, weder gab's Bier in Maßkrügen, noch gab's Mädels im Dirndl zu bestaunen,

nichtmal ein einziges, was mich auch nicht gestört hätte.

Auch Blasmusik oder Deutscher Schlager waren nicht zu hören,

als ich, wie geplant, meine heutige warme Mahlzeit eben dort zu mir nahm.

Leider war der Kartoffelsalat aus, also musste ich auf diesen als (kalte) Beilage verzichten,

geschmeckt hat's trotzdem, aber eins muss ich unbedingt berichten,

denn mir wurde ganz anders, als ich dem Festgelände näher kam:

Die meisten Überdachungszelte waren wirklich in „weiß-blau“, also musste

ich erst tatsächlich Oktoberfest-artige „Auswüchse“ befürchten...

aber dem war dann doch nicht so... thank god... hehe.

Ich habe mir am Stand mit Produkten aus Afrika noch ein Glas Gelee gekauft

(das SEHR „deutsch“ aussieht, aber hauptsache ich unterstütze damit

die Burundi-Partnerschaft der Gemeinde, für die ich ja auch schon dort

und anderswo aufgetreten bin !) und bin dann langsam nach Hause,

um mir zu überlegen, wie ich den Fehler korrigieren könnte,

den ich da gemacht habe. Eigentlich ist nun der ganze Text irgendwie für'n A...

aber ich lass' ihn eben doch stehen, und sei es als Zeugnis meiner Fehlbarkeit

als Mensch. Er gibt mir ja auch einen guten Grund und Anlass, trotz Überarbeitung

weiter zu schreiben, vielleicht hör' ich gleich auch etwas Danzer dazu,

„Von Scheibbs bis Nebraska“ - mindestens das Lied, wenn nicht schon gleich das ganze Album.

Hach finde ich das toll... und auch hier erzählt der Georg mit Sicherheit nicht von sich selbst,

sondern schlüpft in eine Rolle.

 

Was im Wesentlichen der Unterschied zwischen „Gendarm“ und „Polizist“ ist,

so dass sich der Typ im Lied nun drüber aufregt, nicht mehr Gendarm sondern nun Polizist

zu sein, müsste mir auch noch jemand erklären, da ich als Teutscher sowieso nur die Polizei

kenne und immer gedacht habe, dass man die anderswo eben Gendarmarie nennt.

Aber dem Genuss des Lieds tut das keinen Abbruch, man muss nicht immer jede

Kleinigkeit verstehen – und manchmal, denke ich mir, ist's sogar besser, man versteht

überhaupt nichts und hält die Texte, die gesungen werden, für eine fantasievollere

Variante des „Lalala's“, dann können ja sogar die Lieder von Modern Talking manchmal

gut kommen ! Tja, wahrscheinlich sind da alle im Vorteil, die kein Englisch verstehen.

„Hört sich gut an, geht mir ins Ohr, macht Spass... was will ich mehr ?“...

und dass der Cadillac einem Jeronimo gehört, die Kirschendame attraktiv sein muss,

der Dieter genausowenig wie der Thomas ein „Jet Airliner“ ist sondern höchstens in einem drinsitzt

und Männer manchmal („You're My Heart, You're My Soul“) im Inneren ganz und gar von

einer Frau besessen (für die anderen damit: BESETZT !) sind, diese Dinge sind einfach zu verstehen und erfüllen

zumindest einen Unterhaltungsauftrag, ohne jemanden wirklich für blöd zu verkaufen.

Ausgerechnet „You Can Win If You Want“, das eine Lied, das ich mir auswählen würde,

wenn ich unbedingt eins auswählen müsste,

könnte man als richtige Verarsche bezeichnen, wenn man unbedingt wollte,

denn wenn man es einem Junkie auf der Strasse als Frohbotschaft vorspielt,

dann wird der wohl sagen: „DU vielleicht, für meine Realität gilt das ANDERES !“.

Kann aber auch sein, der sagt: „Oh, das hatte ich früher auf Vinyl, und das ist natürlich

auch weg, aber danke, dass ich's mal wieder hören kann !“.

Man sollte nicht jede Kleinigkeit so eng sehen... was Texte betrifft...

wichtig ist ja, dass man (richtig) verstanden wird.

 

„Zweite Geburt“, auf dem Morgenschein-Album „Von Anfang an“, es hatte da

einen argen Moment, denn statt „Nur Gott weiß, wer ich morgen bin“,

hatte ich getextet „Gott weiß nur, wer ich morgen bin“, was, wenn man's wörtlich

nimmt, doch arg wenig für den/einen „Allwissenden“ wäre... lol.

Und wenn sich je jemand gefragt hat, weshalb ich den Texten von Klaus Hoffmann's

„Veränderungen“ in meinen Rezis „Unreife“ attestierte, dann bekommt er jetzt die

Antwort: Die gehen nämlich zu 10 12teln mit solchen Kleinigkeiten schwanger,

und sobald man die im eignen Werk gefunden hat und damit auf solche Sachen

achtet, fallen sie einem woanders umso mehr auf und... beginnen, zu stören.

Interessant ist, dass man, wenn man darauf aus ist, so was zu vermeiden,

am Ende dann doch ganz genauso sehr mißverstanden werden kann bzw.

die Frage, ob man richtig verstanden wird, keinesfalls primär davon abhängt,

ob man sich rhetorisch perfekt ausgedrückt hat.

 

Ach da muss ich unbedingt diese lustige Geschichte erzählen, die mir bei einem

Essensbringdienst passiert ist, als ich dort via Selbstabholung den Rabatt mit einstreichen

wollte, den's eben oft gibt bei solchen Läden.

Ich geh da also rein und spreche den erstbesten Mitarbeiter an:

„Ich hätte gerne ein Zigeunerschnitzel mit Kroketten und Salat“.

Der sympathische Kerl, der unserer Sprache offenbar noch nicht mächtig war,

schaut mich mit großen Augen an und fragt mich:

„Haben Sie schon bestellt ?“

und ich hab zunächst gedacht, er nimmt mich auf den Arm,

denn ich hatte ja soeben meine Bestellung bei ihm aufgesagt !

Als durch sein Einsetzen des rechten Arms dann klar wurde,

dass ich meine Bestellung bei einem Kollegen von ihm aufgeben müsste,

haben wir beide herzlich gelacht.

„Ach sooooo....“.

Ein Deutscher Beamter hätte an seiner Stelle einfach gesagt:

„Dafür bin ich nicht zuständig“, aber diesen Satz lernt der Mitarbeiter

des Bringdienstes deshalb mit Sicherheit noch hier, dafür braucht es nichtmal

einen Deutschkurs !

 

Auch interessant ist, für diesen Blogeintrag, natürlich die psychologische Frage,

inwieweit auch ein Text, der überhaupt nicht von dessen Schreiber handelt,

dann doch mit diesem zu tun hat, denn... klar, was man überhaupt nicht in sich

bzw. von sich (er-)kennt, darüber kann man auch nicht schreiben.

Nur... manche Texter haben eben eine Menge Empathie und wissen nicht nur

um die Dinge, die sie sich gewählt haben bzw. wählen würden,

sondern auch um Möglichkeiten, wie es hätte ganz anders verlaufen können.

Und sie laufen nicht mit geschlossenen, sondern mit offenen Augen durch die Welt.

Um wieder den Georg und eins meiner Lieblingslieder von ihm als Beispiel zu nennen:

„Karl der Wahnsinnige“ (auf dem „Weisse Pferde“-Album),

das portraitiert einen Alkoholiker vom Land, und... eben so, wie's dem Georg

möglich war, diesen zu verstehen. Da er für die Geschichte auch mit in dessen Haut

schlüpft, kann aber dessen Bekenntnis „Ich bin ein Alkoholiker, das bringt mich

noch ins Grab“ nicht Georg's Bekenntnis sein, auch wenn er den Text geschrieben hat.

Dass dieser überhaupt nicht über ihn selbst geht, wird durch die Einleitung der Story

klar, also ist es hier auch sehr einfach zu erkennen, und oft „fehlen“ halt solche Einleitungen,

weil's dem Erzähler nicht um's Erklären, sondern um's Geschichtenerzählen geht,

und man sich selber auswählt, aus welcher Perspektive man dies tun will.

Das geilste an „Karl der Wahnsinnige“ ist ja, dass und wie der Georg – zur NDW-mäßig

anständigst rockenden Musik – in dessen Haut fährt und ihn lebendig werden lässt.

Je mehr man vom Leben und den Menschen versteht, weil man fähig ist,

den eigenen Standpunkt zu verlassen und sich in andere reinzuversetzen,

umso mehr kann man dies dann auch für die Kunst verwenden

und vom Leben erzählen, ohne, dass es immer aus der eigenen Perspektive

geschehen müsste oder allzu viel über einen selber sagt,

aber... selbstverständlich ist jeder Charakter, den man dafür zeichnet,

jede Rolle, in die man dafür schlüpft, eine im eigenen Inneren erkannte Möglichkeit,

wie man selbst sein oder werden hätte können – unter diesen oder jenen Umständen.

Manchmal ist's vielleicht noch mehr, ja, mehr, als man selber wissen will,

aber zu viel rein interpretieren bringt einen dann doch nicht weiter.

Der Georg jedenfalls... ist ein Superbeispiel für nicht nur ausgeschöpfte Talente

als Schreiber, sondern auch... Menschenkenntnis, Verständnis, Empathie und

damit letztlich gelebte Menschenliebe.

Und seine Meinung, die hat er sowieso gesagt und auch immer wieder gesungen,

bloß eben nicht so, dass er sich uns mit der zu oft als Nabel der Welt verkauft hätte.

Wenn er Gefahr lief, dies doch zu tun, rettete ihn nicht selten der Humor davor.

Wenn man dies versteht, dann weiß man auch, wieso er auf das Album „Traurig aber wahr“

nicht so stolz war, wie der damalige Erfolg es durchaus möglich gemacht hätte,

und schon hat man ein weiteres Attribut über ihn als Menschen rausgefunden:

Wachheit im Sinne von Selbstkritik, die sich nicht durch's Lob Anderer blenden lässt !

 

So ist's für den Künstler auch wichtig, sich nicht vom Erfolg zu sehr abhängig zu machen,

auch wenn jeder Künstler welchen braucht. Die Bestätigung durch den Applaus...

sie kann zum Fluch werden, der verhindert, dass man sich weiter bewegt,

dass man sich selber gegenüber ehrlich bleibt und konstruktive Kritik auch akzeptieren,

ja, für seine Kunst (wenn nicht schon für's Leben) gewinnbringend anwenden kann.

Wenn beim Kritiker die Achtung vor Mensch, Arbeit und auch Können vorhanden ist,

dann sucht dieser nicht zwanghaft nach Negativem, es fällt ihm lediglich ins Auge,

was nach seinen Maßstäben nicht ausreichend vorhanden ist !

So kann man zB niemanden zwingen, über nicht richtig (und dann auch noch aufeinander

ab-) gestimmte Instrumente hinweg zu hören, wie es sie auf Van Morrison's hochgelobtem

Kultalbum „Astral Weeks“* ergeben hat. Wem dann noch die Art des Gesangs bzw,

die Klangfarbe der Stimme mißfällt, wird vielleicht nie verstehen, wieso diese Platte

so sehr geliebt wird, dass es Höchstwertungen hagelt... auch und gerade von Fachleuten.

Das Witzige (und auch eins der vielen guten Dinge) bei Van Morrison ist,

dass genau denselben Leuten dann das Nachfolgealbum „Moondance“**, sofern

dort dann die Stimme nicht stört, super gefallen kann und oft auch gefällt.

Dieses war ja wesentlich erfolgreicher, hat aber nicht denselben Status erreicht,

was dem Künstler egal sein kann, solange er sich nicht untreu wurde/wird.

Vieles, was heute negativ besetzt und damit von „out“ bis „no go“ gehandelt wird,

kann morgen aufgrund seiner eigenen Werte wieder richtig, wichtig und gut sein,

und so geht der echte Künstler eben seinen eigenen Weg (weiter),

giert nicht nach Bestätigung, weil er weiß, was Abhängigkeit von dieser bedeuten kann,

und schert sich nicht drum, wenn Andere auf ihn herabsehen oder ihn gar,

weil er mit und auf seinem Weg oft ganz alleine ist, für „verloren“ halten.

Als Freigeist und -denker kann man sich wohl verirren, aber... auch viel leichter

wieder einen Weg zurück zum Leben finden, als wenn man sich in den Schutz

einer Gemeinschaft begibt, die sich als Ganzes verirrt und deren Abhängigkeit

zu entkommen oft einen viel höheren Preis verlangt.

 

Womit ich bei Michelle Hunziker bin, die kürzlich mal wieder über ihre

Vergangenheit als „Sektenmitglied“ und mir mit Vielem aus dem Herzen gesprochen hat.

Bin nie ein Fan ihrer Art gewesen, aber... tolle Frau, der Eros (Ramazzotti)

muss selber wissen, wieso er die hat gehen lassen.

Edit 18.10.2018: Ich hatte gedacht, ihre Sektenmitgliedschaft wäre vor dieser Ehe

gewesen, seit ihrem gestrigen Fernsehauftritt bin ich gescheiter, sry, Eros !

Wenn man Hilfe braucht... sich das eingestehen... und auch damit nach Aussen gehen...

weil da Menschen sind... es ist der richtige Rat, aber auch... ein Glücksspiel,

denn auch dann und damit kann man an „die falschen“ geraten.

In meinem Leben habe ich mir oft gewünscht, ich könnte einfach genau das tun,

musste aber bei allem, was ich tat, damit rechnen, dass der Rufmord wieder erneute

Opfer sucht, also konnte ich in meiner Situation nicht immer einfach dieses „richtige“ tun,

musste mir Rollen aussuchen, mit/in denen ich einigermaßen die Kontrolle über mein

Leben und meinen Weg behalte, während es darum ging, einen Weg zu finden,

dem Übel endlich ein Ende zu bereiten und damit... endgültig frei sein zu können,

denn selbstverständlich betrachte ich die Leute, die das veranstaltet haben,

als „Sekte“ bzw. Sektierer, ob die das nun selbst genauso tun oder nicht,

das ist mir sowas von egal, da können sie ableugnen, was sie wollen,

Tatsache aber ist, dass ihr System nur mit mir als „Monster“ und durch dieses funktionierte.

Also musste ich wohl oder übel Strategien entwickeln, mit deren Hilfe ich mich

zur Wehr setzen und letztlich auch stärker werden konnte, um meine vorhandene Freiheit

zu schützen und letztlich ganz frei zu kommen.

Überhaupt nicht leicht, das... nicht nur, weil es sich um anonyme Gegner handelte,

sondern auch, weil's lange Zeit egal war, wer oder was denn nun tatsächlich

dieses „Monster“ ist, jeder könnte es sein, jeden hätte es treffen können,

es war eine Akkumulation der Dinge, vor denen SIE Angst hatten, weil SIE

genau diese Dinge weggelogen, verdrängt und getan haben und dann

verborgen halten „mussten“, während eine tatsächliche Erlösung via Glaube

und Vergebung nicht nur überhaupt nicht stattfand, sondern... auch nicht gewünscht war.

Grundlage für meine erfolgreiche Gegenwehr war, das „Monster“...

den Gegner in mir zu identifizieren, und sei es nur als Möglichkeit, und ihn dann zu

bezwingen, und allein die Tatsache, dass meine „Gegner“ dies nie genauso hielten,

sondern mich als Projektionsfläche und Sündenbock benutzten,

disqualifiziert sie nun im Nachhinein für „weitere Chancen“,

genau so, wie sich ihr System, ihre „Wahrheit“, als tatsächliche Lüge erweist,

als riesengroßer Schwindel mit viel zu vielen Opfern.

Es wundert mich nicht, dass die kath. Kirche nun, in etwa zur gleichen Zeit,

nicht länger „verdecken“ kann, was bei ihr im Argen liegt,

die Dinge bewegen sich zyklisch und wenn die Zeit da ist, dann ist sie da,

und letztlich geht’s den Sektierern genau so, selbst wenn es sich nicht vor

einer solchen Öffentlichkeit abspielt (und dennoch viel schlimmere Konsequenzen

nach sich ziehen kann... weil man so nichtmal die Chance hat, etwas öffentlich

einzugestehen und einen Schnitt plus Neuanfang zu machen, denn für die Menschen...

ist da doch in Wahrheit NIEMALS etwas und deswegen GAR NICHTS DA gewesen !):

Sie müssen einfach zugeben,

dass sie viel zu lange (und aus purem Egoismus bzw. Rechthaberei !)

aufs falsche Pferd gesetzt haben,

ja, dasselbe auch weiterhin tun würden... wenn sie nur irgend könnten.

Die Kirche für etwas anklangen und verurteilen, was man selber macht...

das setzt dem Mißbrauch letztlich die Krone auf, macht den Irrtum tödlich,

die Konsequenz aus dem Irrweg so irreversibel.

 

Aber es ist eben falsch, schon immer gewesen (genau so wie die klerikale Erpressung auch !),

und es bleibt falsch auch dann, wenn sie ernsthaft meinten,

sowieso gewinnen zu können, weil in ihrem System sich, weil's so sein müsste,

ja irgendwann sowieso alle „bekehren ließen“ und es nur eine Frage der Zeit

wäre, bis es „auch bei mir gelingt“. Für diesen Fall, und falls auch nur noch irgendjemand

so blöd ist, auf diese Karte zu setzen bzw, an einem solchen realitätsfernen Unsinn festzuhalten,

seien alle nochmals versichert darüber, dass die Realität hier ganz bestimmt nicht lügt,

ihre „Macht“ ganz sicher nicht ausreicht, egal, was sie tun, weil...

ich im Zweifelsfall lieber die ewige Verdammnis wählen würde,

und dies ganz bewusst, als jemals bei einer solchen

Schweinerei mit zu machen, der am Ende die ganze Menschheit samt Zukunft

zum Opfer fiele, ne, da soll sich wirklich die Evolution – via Aussortierung – drum

kümmern, aber dieses Spiel ist nun... definitiv zu Ende, da heisst es „rien ne va plus“

und es ist eben nichts mehr zu machen, je eher man sich damit abfindet, umso besser.

Wenn ich bedenke, wie viel Zeit man hatte und dann mit den allerschlimmsten

Verbrechen vergeudete, dann hab' ich da auch weder Mitleid noch Erbarmen mit

den über die Maßen verwöhnten, verzogenen, eingebildeten und dummdreisten Subjekten,

um die es sich zwangsweise ja handeln muss, wo Menschen derart degenerieren.

Was hätte da denn helfen können ? Ich auf jeden Fall nicht, auch wenn sie solches meinen.

Gerade ich nicht, denn gerade ich bin ja genau bei denen gescheitert mit meinem Wunsch,

zu helfen. Nein, wenn überhaupt... hätten ihnen nur die Prügel helfen können,

die sie von meinem Großvater bekommen hätten, wenn es sich um seine Kinder

gehandelt hätte. Und dann wär' man noch dagestanden wie... angeklagt worden für...

ne, ich wünsch' ihn mir nicht, diesen Weg zurück, ne, es ist nicht nur nicht zeitgemäß,

es ist wirklich nicht in Ordnung, aber... was um Gottes Willen verlangen sie da von einem,

wenn man es bei ihnen doch tun müsste aber nicht darf ?

Es ist eindeutig Sadomasochismus, und wo der praktiziert werden will...

da muss es eben letztlich ohne mich gehen, denn ich teile diese Neigung eben nicht,

ich bin da anders veranlagt, also stehe ich weder als Täter noch als Opfer zur Verfügung.

Und wenn das heisst, dass jemand deswegen dann nicht oder nicht mehr leben kann,

dann ist man eben selber schuld und hat gefälligst die Konsequenzen auch selber zu tragen,

quasi als „Prügelersatz“, weil's das Leben selbst ist, welches „bestraft“,

BASTA.

 

Rupert am 30.09.2018

 

Nachträglicher Edit 01.10.2018:

Nur zur Information:

Ganz unabhängig davon, dass der Künstler (Van Morrison) keine Mitsprache hatte bei den "Remasters",

die Warner Brothers zuletzt auf den Markt brachte - und was dieser dazu sagt:

Wer die Alben (oder eins der beiden) liebt und die Original-CDs besitzt, und sich fragt, ob es sich lohnt,

diese gegen die Remasters "auszutauschen"... bei *Astral Weeks ist die Antwort: UNBEDINGT,

denn das Remaster ist fantastisch geworden und klingt um Klassen besser als das "Original",

in jeglicher Hinsicht wurde hier vorbildlich gearbeitet, während **Moondance...

in Wahrheit "verschlimmbessert" wurde und ich in jedem Fall die Original-CD vorziehen würde,

die Bonustracks lohnen sich teilweise sind aber hauptsächlich nur für "Die-Hard-Fans" interessant.

Hier sieht man beide "Welten" des Remasterings bei einem Künstler:

Es stimmt nicht, dass es "nur Geldmacherei" ist, aber manchmal bringt's wirklich was,

und manchmal geht's daneben. "Moondance" wurde zwar nicht durch Kompression "versaut",

aber der Platte ging auf Kosten der Klangklarheit (deutlich mehr) und des Volumens (etwas mehr)

die Klangbalance verloren, da der Rauschpegel auf einem Kanal nun viel zu hoch ist, was den "Gewinn" nicht nur relativiert

sondern, im Vergleich, geringer werden lässt als den Verlust. Schade.

Aber "Astral Weeks"... hat ziemlich sicher nie besser geklungen, auch nicht auf bestem Vinyl !

LG - Rupi

 

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Dieser Blogeintrag wurde von mir entfernt.

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27.Oktober 2018

 

Ein letzter Sabbat im Oktober

(In Memoriam Bennie)

 

Ich tippe nun diesen Blogeintrag, weil ich gestern den Text „Die nicht mehr wollen“

bei der (neuen) ernsthaften Lyrik dazu getan habe und heute denke, dass sich wahrscheinlich

wieder jemand „Sorgen macht“ um mich, weswegen ich nun vor der Wahl stehe,

„Entwarnung“ zu geben oder auch mal grundsätzlich zu schimpfen über diverse

„Sorgen Macher“, deren Sorgen mir so willkommen sind wie Zeckenbisse.

Nein, es geht mir gerade nicht besonders gut, aber das liegt an einer hartnäckigen

Erkältung, und statt sich Sorgen zu machen kann man ja, wenn man ernsthaft besorgt ist

und damit/dabei tatsächlich mich meint, etwas spenden (siehe links, allerletzte Kategorie),

weil ich mir langsam Sorgen machen muss... und zwar wegen der Finanzlage.

Natürlich scheidet sich auch da die Spreu vom Weizen, weil's natürlich Leute gibt,

die wissen müssen, dass ich von ihnen gar nichts annehme, und... so der Teufel will...

sind's auch gerne die, deren „Sorge“ darauf abzielt, mir eher etwas zu nehmen als irgendwie

zu helfen... nämlich weitere Rechte. Ist's nicht so ? Zu eben jenem Teufel gehen sollen sie,

aber mich und Menschen, denen ich wirklich was bedeute, in Ruhe lassen, ihre Sorgen

braucht kein Mensch, denn es sind Bevormundungsversuche.

 

Wieso ich „Die nicht mehr wollen“ geschrieben habe, ist schnell erzählt.

Kürzlich erfuhr ich über einen Freund, dass der Bennie sich vor Jahren schon

(absichtlich) den „goldenen Schuss“ gesetzt hat.

Bennie war ein Straßenmusiker, der zu den angenehmeren Kollegen zählte,

seit den 80ern, und irgendwann war er „einfach weg“, viele dachten,

er wäre eben aus Freiburg weggezogen.

Er war kein besonders guter Sänger oder Gitarrist, aber mit der Mucke finanzierte

er eben sein Leben und das seiner Hunde, seine Kifferei sowieso,

aber dass er dann auch an die Nadel kam ist mir wahrscheinlich während meiner Zeit

im Musikhaus Ruckmich entgangen.

Jedenfalls traf mich die Nachricht schwer, ich bin seit Woolly's Suizid sehr dünnhäutig

bezüglich solcher Sachen, sehe mich zumindest im Geiste eben doch viel näher bei diesen

Menschen als bei den „Normalen“, und das hat seine Gründe.

Diese Gründe behandle ich ja regelmäßig in allen möglichen Texten hier,

aber in „Die nicht mehr wollen“, so finde ich, hab' ich's besonders gut auf den Punkt

gebracht.

 

„Wenn sich jemand umbringt, dann ist das ganz und gar seine Sache,

ich lasse mir deswegen doch keine Schuldkomplexe machen

- oder sollte ich etwa welche haben, und dann auch noch wegen Leuten,

die ich gar nicht kannte ?“ sagte unlängst ein Freund.

Man kann sich vorstellen, dass und wie ich ihm in aller Vehemenz widersprach.

„Es ist unserer aller Schuld, natürlich weniger, je weniger wir jemanden kennen,

der's tut, aber was Du sagst, es stimmt eben so nicht, und Woolly ist für mich da

das beste Beispiel, zumindest dafür, dass es eben doch eindeutige Fälle gibt,

bei denen die Umwelt schuld ist.“ Ich erzählte ihm bestimmte Sachen,

die nicht an die Öffentlichkeit gehören, mir aber eben bekannt sind,

und schloss mit den Worten: „Es geht hier nicht, wenn ich von Schuld spreche,

um's Bestrafen oder um's Androhen von Bestrafung, es geht einfach um Tatsachen.

Nein, dem Woolly geht’s jetzt gut, aber die Strafe ist doch, dass er nicht mehr da ist.

Dass solche Menschen gehen und dann ganz sicher nicht wiederkommen !“.

„Er hat sich umgebracht und dann geht’s ihm bestimmt nicht gut !“

„Das sagt Dir die Erziehung, mit der wir eben auch zum Leiden erpresst werden.

Ich verstehe das besser, als Du denkst, denn diese Erziehung mit ihren Lügen,

die war's, die mir Woolly's Suizid umso schlimmer machte, weil ich mir eben doch

vorstellte, er würde quasi doppelt bestraft. Deshalb habe ich damals um ein Zeichen

gebetet, denn meine Seele kam, wegen dieser unerträglichen Vorstellung,

wegen der Angst, es könnte doch etwas dran sein, erstmal nicht zur Ruhe.

Er hatte derart schlimm gelitten und nun sollte das Leid erst Recht nicht vorbei sein ?

Das war der wahre Grund, warum ich so furchtbar heulte bei jenem Konzert

in Colmar 2011, als sie ausgerechnet „Suicide?“ spielten. Ich heulte dann hemmungslos

bis zum Ende der Show durch, vor allen Leuten, es war mir egal, was die denken.

Und, weißt Du, bei diesem Konzert geschah etwas, das dann für mich ganz eindeutig

die Antwort auf mein Gebet war, denn es kam zu einem Zeichen.

Seither glaube ich felsenfest, dass es ihm gut geht, ich habe daran keinen Zweifel mehr.

Es stimmt nämlich nicht – es gibt Fälle, in denen sich der Mensch das Leben nehmen darf.“

 

Mein Freund konnte gar nicht mehr anders, als diesem Satz zumindest zuzustimmen,

denn ihm fielen sofort Beispiele ein.

Und nur falls es jemanden interessiert, was denn nun „das Zeichen“ sein soll,

von dem ich sprach: Es befindet sich auf einem Foto, das bei jenem Konzert

von einem Fan geschossen wurde. Reiner Zufall war's, und ich glaube eben an den Zufall

als eine Art „Sprache des himmlischen Vaters“. Auf dem Foto, genau gesagt auf

der rechten Hand von John Lees, befindet sich ein „Schmetterling“, der

einfach durch die Lichtreflektion auf der Linse entstanden ist... ein „Schmetterling aus Licht“

also, und jeder BJH-Fan sieht den Schmetterling ja als Symbol für die Band.

Es ist so ein wunderbarer Zufall... der mich dann eben ins Herz traf.

Im „Schmetterlings-retirement-home“ - dort „sah“ sich Woolly in der „Zukunft“,

aus der er mit seinem unnachahmlichen Humor beim Intro „Abendrot“ auf der Live-CD

„Fiddling Meanly“ zu uns spricht. Und dort ist er eben... jetzt... lol.

Aber wo sind wir ?

Man höre sich nur mal genau das Lied „On Leave“ an, welches John mit seiner Band

gemacht hat, um den bitteren Schritt des Freundes zu verarbeiten.

„On Leave“ ist, gemeinsam mit dem Titelstück, der herausragendste Track auf dem

Album „North“. „On Leave“... das stand auf der von Woolly an John abgesendeten

Weihnachtskarte, die in dessen Briefkasten lag, nachdem er schon gegangen war.

Und in seinen Ansagen zum Lied sagt er immer wieder, dass er/sie „nicht drüber weg“ sind

und wohl auch „nie drüber weg kommen werden“. Das ist die „Strafe“.

Wofür ? Ausgerechnet für die Freunde bzw. den Freund ?

Ein makaberer Scherz zum Abschluss ???

Wie das ?

 

Nun, auch John ist nicht unschuldig – nichtmal der, und er war ja wirklich Woolly's Freund.

Der Ausbruch der Krankheit und damit die „Hauptschuld“ kam zwar von woanders her,

nennen wir also den oder die „Schuldige“ mal – gemeinsam mit John bzw. in Bezug

auf eins seiner Lieder - „Lady MacBeth“ und verpflanzen sie also ins Metaphysische,

auch wenn sich seither jemand bestimmtes persönlich angesprochen fühlt und auch ziemlich beleidigt ist,

aber wie gesagt, mit der Feststellung und Zuteilung von Schuld geht es

(zumindest mir !) hier gar nicht um's Bestrafen, und auch dem Woolly ging es sicher nicht

um's Bestrafen, als er seinen Abschiedsgruß bei der Post einwarf, im Gegenteil,

er zählte damit auf den Freund und dass dieser ihn versteht, seine Entscheidung,

seinen Humor dabei ebenfalls, und genau dann, nämlich wenn dieser Freund ihn wirklich

versteht, tut dieser Abschiedsgruß auch nicht (mehr) wirklich weh, weil er als das erkannt wird,

was er in Wahrheit ist: Eine besondere Wertschätzung und Würdigung beim „Gehen“.

Aber dieses „Gehen“... es war und ist eben ein Hammerschlag, der Verlust... hinterlässt

ein Riesenloch und statt wirklich zu Verstehen fragen sich die Hinterbliebenen erst Recht

„warum“, müssen mit dem Schmerz leben und umgehen lernen, und dafür ist das Lied

„On Leave“ eben ein hervorragendes, ehrliches, tief unter die Haut gehendes Testament.

Ja, gemeinsam mit „North“ wurde es zum Fixpunkt in der Setlist bei den Livekonzerten

der Band, man kann ohne Übertreibung auch sagen, dass beide Lieder denselben Status

und auch dieselbe Qualität haben wie die alten Klassiker, die ansonsten erklingen.

Aber was denn bitteschön ist „North“ ? Und nochmal... Strafe „wofür“ ?

 

Ich hoffe doch sehr, dass John mir „verzeiht“, wenn ich nun öffentlich schreibe,

was ich denke, aber es liegt mir eben auf dem Herzen, es zu erzählen,

es geht nicht um's Richten sondern... um's Verstehen.

Woolly's Leben war nie ein einfaches gewesen und er hat vieles „für sich behalten“

oder nur in Liedern ausgedrückt. Als er 1998 wieder „zu John zurückkehrte“,

hatte er mal wieder „alles verloren“ gehabt, aber voller Enthusiasmus stürzte er sich

in die Arbeit, aus der dann das Album „Nexus“ entstand und danach, vor allem,

die Livescheibe „Revival“, die ich liebe wie keine andere außer den „Live Tapes“.

Sicherlich hielt sich der Erfolg dieser Platten in Grenzen, aber zusammen mit der Livearbeit...

lohnte es sich eben doch, begann es – nach dem Nachfrageeinbruch auch in Deutschland,

der die Jahre ab 1993 für BJH zur schwierigsten Zeit hat werden lassen – wieder, zu „laufen“.

Und die Arbeit war's... die Woolly mit am Leben hielt, die ihm – trotz der Krankheit -

neuen Sinn und Halt gab, er hatte sich auf das Spiel wieder eingelassen und dann...

cancelte John die Weiterarbeit, weil er a) sowieso unter einem „Writer's block“ litt,

b) unzufrieden war mit dem Vorschuss der Plattenfirma und c) sich wegen des Todes

von Manager Walker auch irgendwie indisponiert fühlte.

„North“... das hätte das nächste Studioalbum MIT Woolly werden sollen,

der war dafür schon richtig am Machen, und nun... wieder irgendwie „alles umsonst“,

weil nichts mehr weiter ging, also fiel er auch ins „nächste Loch“.

Die Frage muss erlaubt sein: Hätte John sich nicht auch zusammenreissen können ?

Und wenn „North“ aufgrund vieler Dinge eher „Woolly's Album“ geworden wäre,

wenn man selber ein Tonstudio besitzt (und sowieso keine finanziellen Sorgen hat),

muss der Vorschuss der Plattenfirma dann wirklich so hoch sein, damit man den

Vertrag erfüllt, den man da unterschrieben hat ? Woolly hatte mit der geschäftlichen Seite

damals nichts zu tun, wollte – was verständlich ist, nachdem er von der Polydor Anfang

der 80er quasi betrogen wurde, weil sie ihre Zusagen nicht erfüllten ! - sich raushalten.

 

„Grim“ hiess Woolly's zweites Maestoso-Album nachdem er sich „wieder erholt“ und

mit Hilfe von Mark Powell's Label Eclectic Records (heute Esoteric) nun doch wieder

„selbständig“ gemacht hatte, auch selber Verträge unterschrieb etc.

Und „Grim“ ist letztlich das, was er (alleine) sich unter „North“ vorstellte...

auch das Cover war von Woolly ursprünglich für „North“ gemacht worden.

Aber auf „One Drop in a Dry World“ gab es mehrere Lieder, die mMn uA „an John gerichtet“

waren, so auch „2 AM“: „all my effort seems a waste“. Das müsste weh tun, wirklich.

„Carpet“ beinhaltet eine Anspielung auf den „Writer's block“ und den Unwillen,

weiter zu machen: „You're like a train stuck on the track, you can't go forward,

won't go back“. Ich finde schon, dass klar sein müsste, was er meinte, auch wenn er selbst

- auf Nachfrage - sagte, dass das Lied „über mehrere Personen“ ginge.

Und was geschah durch Woolly's neu entfesselte Kreativität dann ?

Ganze 2 Auftritte spielte er mit Maestoso, die anderen anvisierten Konzerte

mussten – wegen mangelnder Nachfrage – gecancelt werden.

Beim zweiten Gig, als Vorgruppe von Caravan, kam John Lees als Gast und sang

zwei seiner Lieder. Und er hörte Woolly mit Band sein eigenes „After the Day“ spielen.

Das brachte ihn letztlich wieder zurück, wenn auch zunächst nur für weitere Konzerte.

Ja, und was leicht übersehen wird, weil dieses Projekt halt eben auch nicht sooo bekannt ist:

Woolly brachte auch David Rohl wieder zurück zur Musik, der, von ihm inspiriert,

durch seine Kreativität neu angesteckt, das eigne „Mandalaband“-Projekt reaktivierte.

Auch David, mit dem ich per Internet verbunden bin und auch in diversen Radio-Chatrooms

kommuniziert habe, teilt meine Einschätzung, dass Woolly... einfach mehr konnte

als so gut wie alle anderen, dass wir mit ihm einen Riesenschatz und ein wirkliches Genie

verloren haben.

Er gab immer wieder sein Vertrauen, sein Verständnis, seine Arbeitskraft und noch so vieles mehr,

bestand auf Integrität und wurde nie zum Verräter,

machte auch immer wieder Kompromisse um dann mit fast gar nichts mehr da zu stehen,

wollte nie aber musste aufs Geld schauen weil er ja nie reich geworden war...

(über die Sache mit dem Farming und was da alles „schief ging“, ohne dass er was

dafür konnte, will ich erst gar nichts schreiben) und trotz allem machte er keine Rechnungen auf,

ja, wäre wohl auf mich böse, wenn ich sowas nun täte, aber ich will's trotzdem gesagt haben:

Würde man, quasi von höherer Stelle aus, hier Rechnungen aufmachen,

dann käme eben nichtmal John Lees gut weg,

weil man mit einem solchen Schatz in Wahrheit ganz anders umgehen MUSS.

 

Dass er nicht mehr da ist – DAS ist die Strafe.

Auch für mich. Und wenn mir nun jemand mit der Bibel käme... wo drin steht,

dass es sich bei Suizid durch Erhängen um einen Fluch handelt,

um damit ein Urteil über Woolly zu sprechen,

dann müsste er/sie damit leben, dass ich doch ne Rechnung aufmache,

denn... klar, man kann es so sehen, erst Recht als bibelgläubiger Mensch,

aber wenn dem so sein sollte... dann ist es UNSER Fluch,

dann müssen wir ihn und uns wohl oder übel in Woolly spiegeln.

Wer ihn dafür in die Hölle schickt oder dort sehen will,

der hat selbst die Hölle verdient, denn...

es ist unsere Schuld, wenn so jemand es einfach nicht mehr aushält hier,

wenn die Last zu groß, der Schmerz zu sinnlos wird, Durchhalteparolen in Sadismus

ausarten. Was wollen wir denn noch ? Kennen wir denn keine Grenze ?

Er hat doch alles gegeben...

auch deshalb mag ich „Die nicht mehr wollen“ so sehr,

weil „nicht mehr wollen“ auch das Ergebnis von „immer mehr wollen“ ist,

als mir diese Idee kam... und nach der Nachricht über Bennie's Suizid...

musste ich das dann einfach schreiben.

 

Ja, zurück zu Bennie. Der war, außer dem ebenfalls verstorbenen Ronnie Fincher,

der angenehmste Strassenmusikkollege, den ich in Freiburg je hatte.

Ronnie spielte natürlich auf einem anderen Level, und ich bin stolz drauf,

dass er meine Arbeit ebenfalls hoch schätzte.

Aber Bennie... nun, der war eben ein liebenswürdiger Dilettant.

Und alle haben sie, haben wir ein Recht zu leben SO, wie wir sind.

Durch die Art seines Ablebens muss ich selbstverständlich an Georg Danzer's

10 kleine Fixer“ denken... aber machen wir's mal so,

auch und gerade für die Leute, die sich „Sorgen machen“ statt Nächstenliebe

und auch Toleranz zu üben, machen wir's einfach so dass wir den Woolly,

den Bennie, bitte auch den Peter (ein ebenfalls ganz lieber, viel zu lieber Mensch

und Freund, der vor Jahren von einer Brücke sprang) und meinetwegen auch mal,

nur so als Möglichkeit und im Geiste, meine Wenigkeit zu den Protagonisten

des Lieds hinzuzählt, Fixer oder nicht...:

„...sind jetzt alle weg, Ausschussware, Großstadtmüll, nur der letzte Dreck...

doch wie lange wollt ihr den (noch) untern Teppich kehren ?

WENN DIE WIEDER AUFERSTEHEN WERDEN SIE SICH WEHREN !“.

Ich wehre mich eben jetzt schon, und solange das für mich mehr Sinn macht

als Suizid, werde ich damit auch nicht aufhören, also braucht man sich solche Sorgen

auch nicht machen, denn vielleicht bin ich ja schon tot... oder eben auferstanden.

Wer kann das schon mit Gewissheit sagen ?

 

Ein letzter Sabbat im Oktober... mir bleibt nur noch, das Rätsel zu lüften,

wieso ich diesen Text so genannt habe. Der Grund ist ein sehr einfacher:

Einer meiner Freunde, der sich im weitesten Sinne zu den Adventisten zählt,

hat mir heute vormittag nicht nur gute Besserung sondern eben auch einen

schönen Sabbat gewünscht – per email.

Und da dieser Samstag nunmal der letzte ist in diesem Monat,

erschien es mir passend, meinen Blogeintrag damit zu überschreiben.

Alles klar ? Ich hoffe echt auch, dass die blöde Erkältung jetzt endlich

den Abmarsch macht, sie plagt mich nämlich schon lange genug,

Ich bin zuversichtlich, denn normalerweise sind so Bazillen bei mir

nichtmal im Ansatz so schwer zu bezwingen wie jene,

die mit ihren „Sorgen“ an der Realität vorbei gehen und sich nichtmal...

ihre Mitschuld eingestehen am Veschwinden von Menschen,

die's hier nicht mehr aushalten.

Ich will nun abschließen mit den Worten aus dem Refrain des Morgenschein-Lieds

Uns geht es gut“, dem Lied von 1983, das der Platte „Von Anfang an“ so schmerzhaft fehlt,

und da es mein Lied ist, da es meine Worte waren und sind,

bleibt nun eben auch das Copyright bei mir:
 

Doch ich hör' sie sagen:

UNS GEHT ES GUT

Ja ich hör' sie sagen:

UNS GEHT ES GUT

...immer wieder sagen:

UNS GEHT ES GUT

GLAUB IHNEN NICHTS,

SEI AUF DER HUT !

 

Rupi am letzten Sabbat im Oktober 2018

 

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Ein Blogeintrag zum Thema „Brexit“ vom 22. November 2018

 

Es ist zwar nicht ganz einfach,

 

sich mal hineinzuversetzen in so einen Brexit-Wähler, wenn man's sowieso

eher nicht mit Nationalismus und der Idealisierung von Vergangenheit hat,

und auch mir sind da ein paar Briten bekannt, die würden das Votum lieber

heute als morgen wieder „umdrehen“, wenn die Politik ihnen bloß die Chance

auf ein zweites Referendum gäbe, aber dann wieder... so im Angesicht des immer

näher rückenden, Realität werdenden EU-Austritts von Großbritannien,

sollte es so schwer dann auch nicht sein.

Ja, vielleicht schafft uns das auch für deutsche Mitbürger, die's „den Engländern

am liebsten gleich tun würden“, ein klein wenig Verständnis, wenn wir begreifen,

was in solchen Gehirnen eigentlich vor sich geht,

denn so ganz ohne Logik spielt sich das ja nicht ab, ja,

und auch wenn es eine sehr, sehr einfache Logik ist, so muss sie nicht

wegen der Einfachheit schon automatisch falsch sein,

die Frage ist eher, ob diese Logik überhaupt richtig ist, sein kann,

und so einfach ist die Beantwortung dieser Frage dann doch nicht,

dass wir, als Europa-Befürworter, die Großbritannien gerne weiterhin dabei gehabt

hätten, einfach „Nein“ sagen können, ohne wenigstens versucht zu haben,

die Logik und mit ihr die Menschen, die auf sie setzen, zu verstehen.

 

Und diese Menschen, sie fühlen sich eben alleingelassen,

als hätte da jemand ihr Land ausverkauft, ja, damit sollte man es mal

vergleichen, denn das ist keinefalls völlig falsch, nur... inwiefern die EU da

tatsächlich dran schuld ist, das hört sehr schnell auf, zu interessieren,

wenn man das „Machtabgeben an Fremde“ erstmal als Wurzel allen Übels

erkannt zu haben glaubt. Die „Fremden“... das sind dann eben Machthaber,

die man sich selber vor die Nase gesetzt hat, Bürokraten in Brüssel und sonstwo

weit weg, die es, und so wird eben die Entwicklung empfunden,

überhaupt nicht interessiert, wie's dem „kleinen Mann“ in Großbritannien

überhaupt geht, und der denkt dann eben so:

„Früher, da hat das Land UNS gehört, und wenn uns jemand ausgebeutet hat,

dann waren es Landsleute, für deren Profit wir plackten, aber... wir waren ein reiches,

kein armes Land, wir waren ein Königreich, das in der Weltpolitik ein gewaltiges

Wörtchen mitzureden hatte, und davon ist nun immer weniger da, weil wir eben

Land und Macht Stück für Stück nach Europa fortdelegiert haben.

Was gehört uns denn noch, wenn uns nichtmal das eigene Land gehört ?

Wir holen es uns zurück, besser spät als nie, wir dulden keine fremden

Machthaber mehr vor unserer Nase, und egal, wie schwer das wird,

wenn wir uns auf diesem Weg zurückholen, was uns gehört, dann

schaffen wir das auch, uns unter der Behauptung der eigenen Kontrolle

England wieder herzustellen, in dem wir selbst ein England aufbauen...

das seinen stolzen Namen auch verdient.“

 

Kann man mir noch folgen ? Hoffentlich.

Denn letztlich stecken überall, wo regressive und nationalistische Bewegungen

Zulauf haben, ähnliche Gedanken und Sehnsüchte dahinter,

wo immer Menschen sich im Stich gelassen fühlen, positive Entwicklungen

im Wandel der Zeit an ihnen vorbei gingen, weil die Politik sich nicht mehr um

sie kümmerte, zur Enttäuschung muss dann nur noch die Überzeugung kommen,

dass man ihnen etwas wegnimmt, wegnehmen will, und hier wird dann logischerweise

alles Fremde ins Spiel gebracht, werden die Fremden ins Spiel gebracht,

die Bedrohung kommt ja immer von außerhalb... und das beginnt eben erst

mit den Flüchtlingen, die man doch lieber draussen haben will,

und führt dann weiter bis zur EU selbst, deren Antworten und Anforderungen

den nationalen Interessen entgegenstehen, die immer mehr Regierungen

zum Ausscheren aus einstigen Vereinbarungen bringen.

Irgendwann stellt sich dann die Frage, was solche Vereinbarungen denn noch

bringen sollen, wenn die einen sich dran halten, die anderen aber nicht...

und dann doch damit durchkommen, damit man sie nicht „ganz verliert“...

und wer denn bitteschön die Zeche dafür bezahlt,

und schon... ist man es selbst, der sich übervorteilt sieht und alleine gelassen fühlt

von lügenden, in eine monströse (von den Menschen und ihren Bedürfnissen losgelöste)

Technokratie abgehobenen Politikern, die ihr Volk vergessen haben.

 

So müsste man sie eigentlich verstehen, die Brexit-Befürworter,

und genau hier hört mein Verständnis dann auch wieder auf,

denn die Logik, sie kann eben nicht wirklich stimmen, weil hier

unglaublich viel untern Teppich gekehrt wird, wenn man allen Ernstes a) die „Fremden“ und mit

ihnen b) Europa für die Negativentwicklingen verantwortlich machen will...

da lässt man sich aber sehr bescheissen und bescheisst sich auch selbst, denn

wenn überhaupt,

dann setzten „die“ nur noch „einen drauf“, weil die Zerstörung des „alten England“,

der Ausverkauf von Land und Leuten, dessen Folgen man heute beklagt,

das alles sind quasi „Kinder“ der „eisernen Lady“ Margaret Thatcher,

und was dann, nach ihr, vom „alten England“ noch übrig war, es ist doch eigentlich...

in der EU recht gut „aufgehoben“ gewesen, wurde von der EU teils sogar sanft

aufgefangen, aber... natürlich ließ sich das Rad der Zeit nicht mehr zurückdrehen

und im Zuge der Globalisierung ging es auch weiter mit dem Identitätsverlust,

den dann ausgerechnet die politischen Kräfte bemerkten und laut beklagten,

die ihn einst eingeleitet hatten. In der Sehnsucht zurück nämlich sehnt man sich ja

ausgrechnet nach der Art „eigener Leute“, die den Großteil der Entfremdung zu verantworten

haben, man will also quasi lieber von denen beschissen werden als von Leuten,

die man nicht kennt, die man bestenfalls durch Gnadenakte aufgenommen hat,

einem aber eigentlich von der EU angedreht worden sind, und die EU...

das ist ja ein unmenschlicher, geldfressender Apparat, dem alle britischen Befindlichkeiten

schon egal waren, als er noch EWG hieß und die teuflische Einheitswährung Euro

bestenfalls ein absurder Gedanke irgendwelcher Träumer war, gegen die das britische Pfund

schon immer beschützt hat werden müssen.

Die größten und schlimmsten „Europaträumer“ waren, nach dem zweiten Weltkrieg,

schon immer Frankreich und Deutschland gewesen, eigentlich war's ein „Wunder“,

dass Großbritannien zum ordentlichen EU-Mitglied wurde, natürlich unter Beibehaltung

wenigstens der eigenen Währung, aber... dieses „Wunder“, es war eben doch profitabel

genug, es brachte unterm Strich mehr Vorteile als Nachteile, auch wenn „der kleine Mann“

von diesen Vorteilen immer weniger hatte. Vor allem aber ersparte die EU, mit ihren

freien Handelswegen und Möglichkeiten, den Briten die Bürde, alleine für sämtliche

ökonomische Zerstörungen zu haften, die als Hinterlassenschaften aus dem rigiden Weg Margaret

Thatchers weg vom „Welfare State“ aber hinein ins neoliberale Zeitalter übrig waren.

 

Wir können das selber, wir machen das selbst besser, wir brauchen die EU nicht“ -

diese „Konsequenz“ aus der gefühlten Übervorteilung der Menschen, die in Wahrheit

die Rettung vor dem Allerschlimmsten bedeutet hatte, sie kommt reichlich spät und

wird, da man leider (mal wieder) auf Betrüger aus dem eignen Land (da weiß man bzw.

MÜSSTE doch wissen, was man „hat“ und blöderweise wählt ?) reingefallen ist

und alleine das „Fremde“ verantwortlich sein soll für alles, was einem nicht

(mehr) gefällt, ziemlich teuer kommen, da es den Austritt aus der EU unter Beibehaltung

sämtlicher Mitgliedsvorteile nunmal nicht gibt, aber es fand sich nunmal eine Mehrheit,

die beim Referendum für den „Brexit“ stimmte, auch wenn es diese Mehrheit nun,

wenn man ein zweites Referendum anginge, aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr gäbe.

Ich kann mich noch immer ans Gesicht von Boris Johnson erinnern, der viel geschockter

wirkte durch das Wahlergebnis, als man es von einem „Brexitkämpfer“ hätte erwarten dürfen.

Natürlich ist es möglich, dass ich ihm Unrecht tue, aber mein Eindruck war, als wäre

er von einer Niederlage ausgegangen, die ihm Recht gekommen wäre für die eigenen

Ambitionen aufs Amt des Premierministers, und dann... ne, diese Verantwortung wollte

er dann doch nicht übernehmen, und um Frau May beerben zu können, konnte er auch

nicht dauerhaft ihrer Regierung als Minister angehören.

Den „positiven Ausblick auf die Zukunft“, welchen Frau May nun gerne an den ausgehandelten

Deal „mitdrangehängt“ hätte, um ihn den Hardlinern besser verkaufen zu können...

den kann die EU dem abtrünnigen Inselstaat doch weder liefern noch garantieren,

denn nun müssen eben die Leute liefern, die, um gewählt zu werden,

den Mund so weit aufgerissen haben, und den „Brexit“ als Problemlösung für eine bessere Zukunft

Großbritanniens beworben hatten: Sie müssen das selber machen – ob besser oder nicht –

so wie die EU schauen muss,

wie sie's fürderhin ohne sie hinbekommt... schließlich fand sich eben diese Mehrheit an

Stimmen für die Abkoppelung Großbritanniens, und wenn das Volk dort es so will...

dann muss man das akzeptieren auch dann, wenn man's gerne anders gehabt hätte.

 

Und nun ? Man kann es sich doch vorstellen, oder nicht ?

Der Brexit macht es für niemanden „einfacher“, er löst weder für die Briten die Probleme

Großbritanniens noch vermindert er die Probleme der EU.

Beide Projekte laufen größere Gefahr, zu scheitern, als zuvor,

und weder noch ist wünschenswert, aber für die Briten wird es nun eben...

alleine hart“. Und wenn die EU ihre Probleme nicht löst, weil immer mehr Nationalregierungen

ausscheren“, kann man vielleicht in Großbritannien tatsächlich irgendwann sagen:

Es war besser so für uns, auch wenn es immer noch weh tut“.

Dass England aber dann, als „negatives Vorbild“ für andere EU-Staaten,

entschieden dabei „mitgeholfen“ hätte und man sich über ein Scheitern der EU

keinesfalls so sicher sein konnte, kann...

ja, dass es vielleicht für alle das Beste gewesen wäre, wenn der Brexit nicht vollzogen

worden wäre, bleibt als Argument für eine vergebene, für eine vertane Chance bestehen.

Politische Systeme, Königreiche, Länder... nichts davon ist je als Sicherheit in Stein

gemeißelt gewesen, auch das alte Rom ist vergangen, die Menschheit aber,

sie steht noch immer vor der Aufgabe, als eine Spezies, eine Familie in Frieden

zusammen zu leben, so, dass jeder hat, was er zum Leben braucht.

Und noch immer stehen sich verschiedene Blöcke feindlich gesinnt gegenüber,

und eine Vermehrung solcher Blöcke bedeutet eben, dass die Menschheit ihr Heil

im „Weg zurück“ sucht, statt der Lösung der angesprochenen Aufgabe näher zu kommen.

Dieser „Weg zurück“ ist, je rigider man ihn anstrebt, auch ein Weg zurück in urtümlichere

Zustände und Beschränkungen hinein, und was wir Menschen dabei zusehends in Frage

stellen wenn nicht sogar blindlings riskieren, das macht mir dabei am allermeisten Angst,

denn ich möchte nicht, dass unsere Kinder einmal zurückblicken und sich dabei wundern,

dass da einmal so etwas wie Demokratie war.

Wenn da allerdings keine mehr ist, wird es auch schwer sein, das tatsächliche historische

Wissen um sie zu erhalten, und wenn die USA den eingeschlagenen Weg weitergehen,

und dann möglicherweise als „einzige Demokratie“ übrig bleiben,

wird der Begriff anderswo auf der Welt sicher nicht mehr so positiv wahrgenommen

werden können wie noch jetzt... und von uns...

Ich möchte deshalb an alle verbliebenen Mitgliedstaaten der EU appellieren:

Nehmt Euch Großbritannien nicht zum Vorbild.

Es kann zwar auch MIT „Brexit“ gut gehen, auch für die Engländer, nur dass die sich von dem besser

keine Wunder erhoffen sollten, und vor allem sollte er sich nicht als Virus erweisen,

denn eine Alternative zu Europa...

gibt es für Europa nicht, wenn wir hier Demokratie und Stabilität haben/behalten wollen...

statt Krieg.

 

Rupert geschrieben vom 20. bis zum 22.11. 2018

 

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Man braucht's erst gar nicht versuchen

 

Mir geht’s nicht gut, überhaupt nicht gut,

denn in Phasen wie diesen rekapituliere ich,

was mir alles angetan wurde und dass es scheinbar nirgends so etwas wie Einsicht

gibt, dass es zum Beispiel vollkommen in Ordnung sein soll, mir alle möglichen Dinge zu

unterstellen und mich damit zu verletzen,

und dann kommt's überhaupt nicht gut, wenn so jemand, statt um Vergebung zu bitten,

sich gönnerhaft bis großherzig gibt,

um einen einmal abgebrochenen Kontakt doch wieder herzustellen.

Überhaupt nicht gut kommt das, man braucht's erst gar nicht versuchen,

und eigentlich stand dies im letzten „Gedicht des Monats“ doch drin:

Wenn's nicht das, was dir zusteht

ist, dann schlage besser

alles andere aus“.

Wenn ich schon solche Ratschläge gebe, dann kann man sich eigentlich

sicher sein, dass ich mich auch selber dran halte,

auf Larifari-Kontakte habe ich nämlich keinen Bock.


 

Ein Freund versuchte mich aufzumuntern mit dem Spruch,

dass jeder neue Tag ein Geschenk sei... manchmal nimmt man es aber

ganz sicher nicht so wahr, manchmal ist jeder neue Tag nur noch Belastung,

und dann denke ich viel eher an vergeudete Zeit,

ja, und auch an die ungeheure Ansammlung an vergeudeter Zeit,

die sich daraus ergibt, wenn jemand im einmal begangenen Unrecht

verharrt, sodass es sich nie „auflöst“, denn dann bleibt jeder Tag

eine erneute Kriegserklärung, die ständig neuen Hass gebiert,

egal, wie lange es „her ist“, da ist bei mir überhaupt nichts zu machen,

da können mir sämtliche Weisheiten der „positive Thinker“ gestohlen bleiben.

Momentan läuft ja wieder das „Dschungelcamp“, und es ist schade,

dass diesem verlogenen Motivator namens Yotta kein besserer

Gegner“ gegenüber steht als dieser Bratwurstmann namens Töpperwien.

Der wirkt dann doch eher hilflos, wenn er zum Vergleich sowohl

Scientology alsauch Bhagwan auffährt, vielleicht hätte er vorher mal

meinen Text über ausgerechnet „die zwei“ lesen sollen,

er ist nicht gerade ein Meister im Differenzieren, außerdem sind

da einfach zu viel persönliche Animositäten im Spiel,

an denen der Chris sich viel zu schnell wieder aufhängt.

Wie wäre es stattdessen mit einer inhaltlichen Konfrontation ?

Das Negative ist schließlich da, und es wird längst Zeit, dass jene,

die es tun zur Verantwortung gezogen werden,

wer's Leid bringt, der soll auch leiden, und wieder will ich den Georg Danzer

zitieren, aus seinem Lied „Mit letzter Kraft“:

Keine frommen Lügen mehr, lieber heisse Flüche“.


 

Jeder neue Tag ist noch immer ein ungenutztes „Geschenk“ da,

wo Unrecht eingesehen und wieder gut gemacht werden muss,

aber man eben meint, man könne sich irgendwie über den Mitmenschen erheben,

ihn mit weniger abspeisen, als ihm zusteht... oder einfach die Karte der Ignoranz

zu spielen. Natürlich ist auch ein Chris Töpperwien außer sich,

wenn er nur daran denkt, was dieser Mitcamper in Wahrheit zu verantworten hat,

und dass es immer dieselben Sprüche sind, denen die Menschen dann auf den Leim

gehen. Das „Motivationscamp“ in der Firma Saturn war auch nicht besser !

Lieber aber wirft man für sowas Geld zum Fenster raus,

alsdass man die Menschen, die dort arbeiten, mal ernst nimmt !

Und die Zeit vergeht, aus Tagen werden Jahre, aus Jahren werden Jahrzehnte,

aber nichtmal ein Mensch entschuldigt sich.

Und da wäre, beim Dschungelcamp, natürlich noch der Konflikt zwischen Evelyn und

Domenico. Auch hier... wünscht sich die zutiefst verletzte Evelyn,

dass dieses flatternde Fähnchen im Wind, das sie ausgenützt, verarscht,

belogen und betrogen hat, wenigstens seine Schuld eingesteht und,

vielleicht doch noch, aufrichtig um Vergebung bittet.

Es ist zu viel verlangt, stattdessen beschimpft er sie, ist um sein Image besorgt,

würde gern davonkommen, alles easy... bzw. egal, und statt dass da irgendwas

wieder gut würde, verletzt er sie immer wieder aufs Neue.

Natürlich kann man das, als Zuschauer, auch für Theater halten,

aber es steckt eben doch mehr dahinter, manche Tränen sind echt,

andere sind „einstudiert“.

Und natürlich ist dieser Domenico extrem unreif,

so wie auch die Evelyn eher naiv ist, aber diese zwei sind doch

ein gutes Beispiel dafür, wie wenig man vom Mitmenschen erwarten darf,

wenn's um Verantwortungsübernahme geht.

Unreife ist da... Normalität, und wer auf seinem Recht besteht, der ist... naiv.


 

Unglaublich wütend macht mich so was, und so wird aus der erhofften

Aufmunterung des Freundes erst Recht ein bitterböses Fluchen.

Ich bin's leid, wirklich, auch wenn er natürlich nix dafür kann.

Keiner kann was dafür, es ist eben so wie's ist, und so wie's ist ist's falsch,

da braucht man sich wahrlich nicht zu wundern,

dass die politischen Extremisten und die religiösen Fanatiker

immer mehr Zulauf haben.

Kunst, also auch die meine, ist ja eigentlich ein Dienst am Menschen,

sollte auch ein Dienst an der Gesellschaft sein,

aber so, wie ich behandelt werde, und auch so, wie man mit meiner Kunst umgeht,

sollte ich jegliche Dienste einstellen, denn es ist sowieso ein Unding,

wie wenig das alles wert sein soll, wie wenig die Arbeit überhaupt wert ist,

wie sich die Herrschaften das vorstellen, dass es weitergehen soll.

Nennen wir's mal „Künstlerpech“, aber behalten dennoch besser im Auge,

was aus einer Gesellschaft wird, die weder Mensch noch Kunst noch Arbeit

zu schätzen weiß, in der sich Berge vergeudeter Zeit anhäufen,

die dann fǘr andere Menschen zu zusätzlichen Lasten werden,

nämlich für die, denen es noch irgendwie um einen Dienst am Mitmenschen

und der Allgemeinheit geht.


 

Eine solche Gesellschaft degeneriert aus ihrem Inneren heraus,

da braucht es keine „Bedrohung“ durch „fremde Kulturen“,

ja, vielleicht sind die dann irgendwann die einzige Hoffnung,

und seien sie auch noch so archaisch.

Aber statt die Ressource zu nutzen, die sich mit einem Denker

und Analytiker wie mir bietet, um der Probleme vielleicht doch noch

Herr zu werden, die einem da über den überforderten Kopf wachsen,

setzt man vielleicht insgeheim sogar noch eher darauf,

weil das Wertevakuum, das beim Dienst am Mammon entstanden ist,

sowieso längst die Überhand gewonnen hat und man sich

einen Krieg herbeisehnt, auf dessen Trümmern dann „neu angefangen“

werden soll. Und das allein wegen Rechthaberei und dem sklavenhaften

Kleben an Besitztümern, mit denen man in Wahrheit schon lange nicht

mehr umgehen kann.

Man braucht sich aber keinen solchen Krieg herbeisehnen, weil der Krieg

in Wahrheit schon längst da ist, er besteht im Unrecht fort,

so wie es Bob Marley in „War“ gesungen hat,

und wer das Unrecht fort bestehen lässt, der will ihn auch,

der hat damit eine bewusste Entscheidung gefällt,

und dann ist es eben ein „We and Dem“,

da gibt es auch bei mir dann kein Dazwischen,

und wenn jemand meint, er/sie könne mir da irgendwelche Zugeständnisse abringen,

weil's ja vielleicht doch nicht so schlimm wäre, wie's in Wahrheit ist,

dann sollte man sich sicher sein:

Man braucht's erst gar nicht versuchen.


 

Rupert vom 15. bis zum 16.01.2019

© Rupert Lenz 79110 Freiburg


 

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