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11.April 2016

Entschuldigung, aber das ist eklig

 

(betr. Böhmermann & Erdogan)

 

Ich habe ja lange geschwiegen,

sei es zum Thema EU oder zum Thema Flüchtlingskrise.

Das hat auch seinen Grund, denn ich traue den Medien nicht wirklich,

deshalb ist es für mich auch schwer, mir eine dezidierte Meinung zu bilden,

mit der ich dann auch an die Öffentlichkeit gehe.

Es ist einfach eine Sorgfaltspflicht, die ich mir selbst da auferlege,

obwohl ich natürlich nicht ganz ohne Meinung zu diesen Themen bin, sein kann.

Nun aber langt's mir, sprichwörtlich, denn was sich da gerade abspielt

zwischen der Türkei und unserer Bundesregierung,

seit Herr Böhmermann sein „Schmähgedicht“ im TV vortrug,

das ist nun wirklich so eklig, dass ich nicht länger schweigen möchte,

denn hier ist es doch recht einfach und klar...

und langsam wird bei mir auch ein „Gesamtbild“ deutlich,

das auf lange Frist meine Meinungsbildung in anderen Fragen abzuschließen hilft,

sodass ich zum ein oder anderen Thema später vielleicht auch noch etwas hier schreiben werde.

 

Zuallererst: Böhmermann ? Sagt mir nicht viel

(das "Gedicht" von ihm habe ich im Nachinein gehört

und es fällt unter freie Meinungsäußerung in der Kunst,

ob das dem Herrn Erdogan nun passt oder nicht).

Ich bin mit Dieter Hildebrandt „großgeworden“,

und von den aktuellen "Frechdachsen" ist mir vor allem Ingo Appelt bekannt,

der sich bei Nuhr aber auch bereits so richtig was traute,

um dem Kollegen Böhmermann solidarisch zu sein.

Auch Dieter Hallervorden hat zum Thema einen Beitrag kreiert,

den ich allerdings noch nicht gehört habe.

Mich hat aber schon Appelt's Auftritt in der ARD sehr gefreut,

wobei... dass ich den schon als „richtig mutig“ empfand

und mich fragte, ob Gastgeber Nuhr so richtig glücklich war damit...

das zeigt schon das Problem.

Es dürfte nämlich keines sein, ganz egal, wer da meint, die beleidigte Leberwurst spielen zu können.

Von einem Staatschef wie Erdogan, der ja mit seinem Land in die EU aufgenommen werden möchte,

muss so ein Verhalten dann vollends zum Brechmittel werden für einen Menschen,

der auch nur ansatzweise liberal denkt

...und für so einen Menschen halte ich mich...

 

Frau Merkel's Flüchtlingspolitik hab ich bisher nie kritisiert.

Viele meiner Freunde sind dagegen, ich meinerseits finde, dass die sich nun abzeichnende

„Europäische Lösung“ mit „Hilfe“ der Türkei bedeutet, dass Merkel ihre ursprünglichen Worte

im Schutz der Gemeinschaft wieder zu relativieren begann,

wahrscheinlich hofft sie, dass auf diesem Wege so Querschläger wie Herr Seehofer

irgendwann von selbst zu verstummen beginnen,

d.h. dass sich das „Problem“ für SIE so irgendwie löst,

allerdings ohne dass das Flüchtlingsproblem

und seine Ursachen auch nur ansatzweise gelöst worden sind.

Was dann von der Menschlichkeit übrigbleibt, für die Merkel vor allem im Ausland so gelobt -

gar gefeiert - wurde, wird man sehen.

Im Inland aber kann sie auf Dauer evtl. den Großteil der auf sie einprasselnden Kritik zum Verstummen bringen,

wenn auch... naja, die AfD in immer mehr Parlamente einzieht und

dabei teils sehr erschreckend hohe Prozentzahlen erreicht.

 

Man kann auf Merkel's oder Seehofer's Seite stehen,

kann ausserdem die Flagge der Menschlichkeit hochhalten

oder den rechten Bauernfängern in die Arme laufen,

die mit ihren einfachen Lösungen immer von den Ängsten der Menschen profitieren,

ohne je den komplexen Sachverhalten (und den Menschen sowieso) gerecht zu werden...

für den Einzelnen von uns gilt letztlich immer nur „was KANN ich tun,

was SOLL ich tun ?“.

Und nicht immer ist es klug, zu reden oder den Holzhammer auszupacken,

weil man jemanden nicht mag... und ich kenne viele, die Frau Merkel nicht mögen.

Herr Erdogan hat längst genug getan, damit ich mir sicher bin, dass ich IHN nicht mag.

Muss ja auch nicht.

Aber die Türkei - als Staat – SIE muss etwas, um in die EU aufgenommen werden zu können...

und wehe man lässt sie da aus der Pflicht,

nur weil man sie „braucht“,

wehe, man macht an der falschen Stelle Zugeständnisse.

 

Und da in unseren Gesetzen ein Paragraph existiert, der doch tatsächlich

unter Umständen eine Strafverfolgung zulässt,

wenn sich ein ausländisches Staatsoberhaupt beleidigt fühlt,

hat man leider bereits begonnen, an der falschen Stelle Zugeständnisse zu machen.

Dass es dieses Gesetz gibt – mal abgesehen von der ebenso durch Gesetze garantierten Meinungsfreiheit –

ist eine Tatsache, die leider nicht wegzudiskutieren ist.

Dieses Gesetz hätte längst verschwinden müssen,

wobei dann alle bisher im Bund regierenden Parteien,

dh auch jene, die solches jetzt fordern,

des Versäumnisses schuldig sind, es nicht abgeschafft zu haben.

Wer hat die Bundesrepublik bisher regiert ?

CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne... alle sind schuldig, dass es dieses Ding überhaupt noch gibt.

Herr Erdogan bedankt sich, Herr Böhmermann versteht die Welt nicht mehr.

 

Okay, nun wird also auf Antrag der Türkei geprüft, ob die Meinungsfreiheit hierzulande

auch satirisch wahrgenommen werden kann,

vielleicht wird dann auch gleich definiert, was Satire alles darf und was nicht,

und der gar nicht so sehr wie ein tatsächlich Beleidigter handelnde Herr Erdogan

stellt genüsslich öffentlich in Frage,

was für die EU als Wertegemeinschaft längst selbstverständlich sein sollte...

nämlich dass hier die Meinungsfreiheit höher gestellt ist als

die Empfindsamkeit eines Despoten in weniger demokratischen Ländern,

als jene es sind, aus denen die EU sich zusammensetzt.

 

Nunja, egal, wie das nun ausgeht... eins ist spätestens jetzt klar:

Die Türkei ist für eine Mitgliedschaft in der EU nicht geeignet.

Nicht so, nicht unter dieser Führung, nicht mit solchem Gebaren.

Herr Erdogan selbst führt diese Tatsache gerade allen vor Augen,

die sich anderes, ja, besseres erhofft hatten.

D.h. man muss unserem Natopartner hier ganz deutlich sagen,

dass – Hilfe hin oder her beim Thema „Flüchtlingskrise“ -

jeder Versuch der Türkei, die EU mit solcher Hilfe quasi zu „erpressen“,

dass man sie „aufnimmt“, zum Scheitern verurteilt ist.

Und dies sollten die Staaten der EU möglichst bald gemeinsam per offizieller Erklärung tun,

auch wenn Herr Erdogan damit brüskiert würde und dann tatsächlich beleidigt sein dürfte.
 

 

Lieber Himmel... mir gefällt auch vieles nicht bzw ich finde ne ganze Menge Sachen, die andere für lustig halten, gar nicht komisch.

Solches aber auszuhalten ohne Strafen zu fordern bzw. Strafverfolgung anzumahnen...

das ist nicht nur für mich als „Normalbürger“ innerhalb der EU eine Selbstverständlichkeit,

nein, es muss erst RECHT für Staatsmänner/frauen gelten,

die das Attribut „demokratisch“ für sich reklamieren.

Denn eine solche Art Strafverfolgung von Menschen, die nicht nur anders denken als man selbst

sondern diese Gedanken auch noch äußern... die geziemt sich nicht für eine Demokratie,

die sich die Menschenrechte auf die Fahne geschrieben hat,

die Wert legt auf Meinungs- und Pressefreiheit.

Sie ist ein Überbleibsel aus der Zeit der Diktatoren, die damit „legal“ jeden mundtot machen konnten,

der ihnen und ihrem Machtanspruch nicht in den Kram passte.

Da passt das hin, nicht aber in die EU.

 

Wenn also ein Staatspräsident sich wegen Satire derart verunglimpft „fühlt“,

dann fehlt ihm für eine Gemeinschaft demokratischer Staaten die dafür notwendige dicke Haut,

aber nicht, weil er solches nicht aushalten KÖNNTE, sondern weil er sich

in der dünnen Haut, die er öffentlich zur Schau stellt, um daraus Profit zu schlagen,

viel zu wohl fühlt.

Alle seien beleidigt worden meint dazu noch sein Regierungschef,

Präsident wie Volk... und will dadurch eine Legitimation herstellen,

die es so nicht geben kann.

Wenn die Satire hier tatsächlich zu weit ginge,

dh aus reinem Selbstzweck propagandistisch verunglimpfend

Unwahrheit und Hass verbreiten sollte,

dann ist der hier stattfindende Versuch, die Meinungs- und Pressefreiheit in einem anderen Land

rechthaberisch in Frage zu stellen,

das Dümmste, was das davon betroffene Staatsoberhaupt überhaupt tun kann...

denn Herr Erdogan gibt Herrn Böhmermann damit Recht,

das passt prima zu allem, was im "Schmähgedicht" vorgetragen wurde.

Dies aber bedeutet, dass es ihm im Wahrheit egal ist und es lediglich um eine Machtdemonstration geht,

eine Machtdemonstration und das Austesten, wie weit er damit kommt.

 

Gerne lasse ich Herrn Erdogan seine Werte. Und was er, als Regent, in seinem Land macht,

das mag mir gefallen oder nicht, aber ein Recht zur Einmischung hab ich nicht.

Ich darf aber meine Meinung haben und sagen, hier in der Bundesrepublik Deutschland.

Ohne Angst, dafür strafrechtlich belangt zu werden.

Und dasselbe gilt für Herrn Böhmermann.

Allein schon durch diese Angst nämlich wird der Rechtstaat zur Disposition gestellt.

Und wenn da jemand von Außen kommt und so etwas hineinträgt in unser Land,

dann muss man ihm die Grenzen aufzeigen,

ja, man muss die Grenzen hier tatsächlich dicht machen, wenn so jemand dies für sein Recht hält.

Denn was der damit bedroht... nun, das bedroht kein einziger Flüchtling, der tatsächlich aus Syrien kommt

und vor der blanken Not dort flieht um bei UNS Hilfe zu finden.

Die Werte der EU sind andere, müssen andere sein – und

"Helfer" wie Herr Erdogan sollten in solch einer Situation zumindest nochmals gründlich hinterfragt werden,

wenn sie allen Ernstes meinen, solche „Karten“ spielen zu können im Spiel der Macht,

um die es denen EINZIG geht.

Dieses Schmierentheater ist nur noch eklig, es beleidigt meine Werte.

Das meint, nach langem Schweigen hier,

Euer Rupert


 

24.08.2015

Schocks

Wie man an der Neugestaltung meiner "Eingangs-Seite" sehen kann:

Meine Mama ist am 19. 08. 2015 plötzlich und unerwartet verstorben,

keiner kann es fassen, aber es ist leider wahr.

Diese schwere Zeit durchzustehen setzt vorraus, dass meine Brüder und ich

zusammenhalten.

Und während mir ansonsten die Worte zu diesem Thema wegbleiben

(wofür ich Verständnis erbitte),

fällt mir auf, dass es "im Kleinen" doch genauso ist wie "im Großen",

weil die Menschheit nun mal eine (zerrissene) Familie ist:

Um schwere Zeiten durchzustehen, müssen wir zusammenhalten,

nicht Nationalität gegen Nationalität,

nicht Religion gegen Religion,

sondern Menschen aller Nationalität und Religion

gegen das, was uns bedroht.

Stattdessen aber lassen wir uns gegeneinander aufhetzen,

es ist zum Verzweifeln und einfach nur widerlich.

"Verkraftet Deutschland das (den Flüchtlingsansturm) ?" fragt die Bild-Zeitung provokant,

und ich... ich frage mich, wieso man nicht, wenn die Gewalt schon unbedingt ausbrechen muss,

solchen Brandstiftern mal zeigt, dass man nicht ewig zündeln kann,

ohne dass es auch bei einem selbst brennt.

Denn die Frage muss heissen: "Wieviel Dummheit verkraftet unser Planet ?"

und geht geradewegs zurück an die Bild-Zeitung,

deren schleimig-tendenziöse Schlagzeilen-Politik den "braven Bürgern",

die sie ja lesen sollen, ständig vorgaukelt, dass ihnen von

arbeitsscheuen Sozialschmarotzern im In- und Ausland (Griechenland !)

und nicht zuletzt der Bundesregierung

etwas weggenommen wird, und zwar das sauer verdiente Geld.

So lange, bis sie sich doch tatsächlich umzingelt fühlen von gemeinen Dieben,

gegen die man endlich etwas tun müsse...

und dann kommen jetzt noch immer mehr Flüchtlinge,

wo doch Maß und Boot längst voll seien,

die machen alle unser Land kaputt,

zum Teufel mit ihnen.

In der Bild-Zeitung aber, da sitzen nur ehrliche Arbeiter,

die führen nie was Böses im Schilde,

decken nie die wahren Schmarotzer (die Hartz IV nie nötig hätten)

oder handeln in derem Interesse,

nein,

mit einem Haufen zerstörerischen Mist Auflage machen

bedeutet ja auch nicht, dass brave Bürger ihr sauer verdientes Geld

für den letzten Schrott ausgeben, freiwillig, und sich vollpumpen lassen

mit Angst und Hass, bis der rechte Pöbel wieder Zustimmung findet,

wenn Flüchtlings- und Asylantenheime brennen,

und die Politiker wieder alleine schuld sind,

weil sie ja zulassen, dass die Fremden uns unser Geld wegnehmen.

Ich habe, nach längerer "Pause", gestern wieder einen Song geschrieben,

er kam mit seiner Refrain-Melodie zu mir "geflogen",

und ich dachte "schreib darüber, wenn Dir die Worte beim Tod der Mutter wegbleiben,

musst Du wenigstens hier ein paar deutliche finden".

 

Deshalb, aber auch weil es schon unter "ernsthafte Lyrik" einen deutschen Text namens

"Erwachsene Menschen" gibt, hier, in Englisch, der Songtext von "Adults",

ansonsten: Betet für mich, betet für meine Familie, betet für die Menschheit,

wenn möglich, tut etwas für den Bruder oder die Schwester in Not

und achtet dabei nicht auf Nationalität oder Religion,

denn nicht das Boot ist voll sondern die Boote sind voll - mit Familienmitgliedern !

Wir alle wollen letztlich nur leben, meine Mama wollte das auch

("Ich will noch nicht sterben" waren mit die letzten Worte, die sie zu mir gesagt hat am Mittwoch morgen).

Es sind schwere Zeiten, im "Kleinen" wie im "Großen",

und wenn die Menschheit diese durchstehen will,

dann muss sie zusammenhalten.

Wir sind die Menschheit, wir müssen zusammenhalten -

als eine Familie, dann bekommen wir das hin.

Rupi

 

Adults

 

The kids grow up with the hatred of

someone taking away what's theirs

but that someone came here ill-fated

left his home as it turned into nowhere

the press toys around with the people's fears

until people's fears turn into fire

the fugitive's places have now come too near

and the devil's got a hand for hire

 

Are there any adults out there ?

Can you teach me how to play

or just something right to say ?

Show me that you care ?

Are there any adults out there

with no false morality ?

Examples of humanity ?

Stand up...

wouldn't that be fair ?

 

The kids grow up with the pressure of

competition and „win or lose“

only the gain one's got for a measure

education is turning into child abuse

as they're suffering through what we've left behind

trying to save whatever values remained

a planet of anger exploited by mankind

leaving children alone in their pain

 

Are there any adults out there ?

Can you teach me how to play

or just something right to say ?

Show me that you care ?

Are there any adults out there

with no false morality ?

Examples of humanity ?

Stand up...

wouldn't that be fair ?

 

Rupert 23.&24.08.2015


 

15.06.2015

r.i.p. Harry Rowohlt... statt eines Nachrufs:

man lese meinen Eintrag unter "Prosa: Begegnungen und Sonstiges..."

11.06.2015
Erst Winnetou und jetzt auch noch Dracula...

Liebe LeserInnen, liebe Freunde !

Ich bin hier mal wieder längere Zeit still geblieben,
das heißt aber nicht, dass ich meine Gedichte-Seite vergesse.
Und schon gar nicht heißt das, dass ich nicht mehr unter den Lebenden weile ;-) !
Da die Zeit aber unbarmherzig weiter läuft,
hat es inzwischen leider wieder einige „erwischt“,
deren Namen meiner Generation noch etwas sagen.
Zuerst den Sänger der Drifters, Ben E. King (Under the Boardwalk, Stand By Me),
dann den großen Bluesgitarristen B.B. King,  dann das Berliner Urgestein
Edith Hancke, dann Elisabeth Wiedemann (die „dusslige Kuh“ vom „Ekel Alfred“),
Pierre Brice („Winnetou“) und, „last but not least“ (diesen „pun“ kann ich mir nicht verkneifen, sry, es ist nicht böse gemeint sondern eher meinem Wunschdenken entsprungen, dass es doch bitte „aufhören“ würde), James „Hansi“ Last*.

Dem „Hansi“ - eher etwas für meinen Papa, musikalisch... -
hatte ich vor vielen Jahren mal einen Brief geschrieben,
aber er war wohl zu beschäftigt gewesen, um mir zu antworten.
Anders als Rod McKuen, der mir vor Jahren eine CD mit seiner englischsprachigen Version
von Jacques Brel's „La chanson des vieux amants“ versprochen hatte,
die dann aber doch (zu seinen Lebzeiten) nicht erschien... vielleicht findet man
ja zumindest den Text in seinem Nachlass, das wäre schön,
denn ich habe die ganzen Jahre seinetwegen darauf verzichtet,
das Lied mit meinem englischen Text zu singen...
ich hab's also gar nicht gesungen bisher,
denn Rod wollte mir seine Übersetzung nicht geben,
ehe seine Aufnahme auf dem Markt ist,
wofür ich Verständnis hatte... und letztes Jahr ist er von uns gegangen.
„Wer war denn das ?“ höre ich imaginär die meisten Leser fragen...
denn in Deutschland kannte man den Kanadier kaum,
obwohl jeder „Seasons in the Sun“ von Terry Jacks kennt,
dessen Text auch eine Brel-Übersetzung von ihm war,
ausserdem kennen sicher viele noch „Meine Art, Liebe zu zeigen“
von Daliah Lavi, und das war im Original ein Lied von Rod selbst:
„Soldiers Who Want to be Heroes“ !

Aber ich bin ganz vom Thema abgekommen...
die zwei „Kings“... es hatte bei mir zum Fan-Sein nicht gereicht.
B.B. ist mir vor allem wegen seiner Kollaboration mit U2 in Erinnerung
(„When Love Comes to Town“), und egal, wie gut das war,
von dieser Band wollte ich damals etwas anderes hören.
Er coverte aber auch, zusammen mit Eric Clapton, den Song
„Riding With the King“ von John Hiatt, für den es dann einen Grammy gab.
Und Hiatt hat es ja in den letzten 2 Jahren geschafft, in den Kreis
meiner Lieblingsmusiker „aufzusteigen“.
Um ganz ehrlich zu sein: Im letzten halben Jahr habe ich sicher
keinen anderen Musiker derart oft angehört als John Hiatt !
Und wie bereits an anderer Stelle hier erwähnt:
Hiatt kommt im Juli nach Freiburg. Und ich freu mich wie Bolle drauf.
Das Ticket habe ich mir zusammengespielt (!),
d.h.: Es gibt erste Anzeichen dafür, dass ich langsam aber sicher
aus meinem „Hiatus“ komme, auch wenn es mir noch an Fitness mangelt.
Die Ohren sind zumindest wieder okay.
Aber das gab Blasen auf den Fingern ;-) (...und mit der Stimme konnte ich
auch nicht richtig zufrieden sein). Immerhin ist ein (neuer) Anfang gemacht !

Edith Hancke kannte ich selbstverständlich aus dem Fernsehn...
hauptsächlich aus Komödien u.A. mit Heinz Rühmann oder Erhardt.
Außerdem liebte ich, wie Klaus Hoffmann
in Konzerten davon erzählte, wie man seitens der Presse meinte,
er würde seine Arbeiten an (Peter) Handke schicken...
wo er doch Edith meinte ! Jaja, der Klaus... es lohnt sich immer,
ihm zuzuhören, vor allem Live. Und wenigstens er,
der im März auch schon 66 Jahre alt wurde, ist noch gesund und munter
und vor allem produktiv, im Oktober erscheint von ihm auch ein Live-Album
zu „Sehnsucht“ und ich kann es kaum erwarten, es meiner Sammlung
hinzuzufügen und vor allem... es zu hören !
Ich besitze von ihm mittlerweile 13 Konzertaufnahmen auf CD,
wenn ich richtig gezählt habe fehlen mir noch 6 (zwei Bücherlesungen,
3 Brel-Abende sowie  die allseits geliebte „Ich will Gesang, will Spiel
und Tanz“, von der ich mir noch immer ein besser klingendes
Remaster erhoffe !), und nein, keine einzige will ich wieder hergeben.
Was bei anderen Künstlern wie eine überflüssige Inflation
an Live-Alben erscheinen würde, mit denen man dem gutwilligen Fan
das Geld aus der Tasche zieht... beim Klaus sind sie eine Notwendigkeit,
denn nirgends ist er besser als auf der Bühne.
Ich bin sicher nicht der einzige, der jedes mal, wenn von ihm ein neues Studio-album
erscheint, sehnsüchtig das dazugehörige Live-Dokument erwartet.
Seit „Melancholia Live“ (2001) hält sich der gute Klaus auch dran
und gibt seinen Hörern regelmäßig, was sie auf Tonträger wollen.
Und ich will hiermit allen nochmal dringensd empfehlen,
mal wenigstens reinzuhören in... „Live 90“, „Sänger Live“,
„Da wird eine Insel sein“, „Mit Freunden“...
nur um mal die mMn „allerbesten“ genannt zu haben (die es noch gibt...
„Ein Konzert“ von 1980 und „Von dieser Welt Live“ sind als CD ja leider vergriffen,
aber ebenso grandios).

Elisabeth Wiedemann... unvergesslich wegen „Ein Herz und eine Seele“,
aber auch „Otto – der Film“. Mehr brauche ich eigentlich nicht zu sagen,
oder ? Noch kurz vor ihrem Tod hab ich mal nach ihrem Namen gegoogelt,
um zu sehen, was denn wohl aus ihr geworden ist... und mich gefreut,
dass sie noch lebte. Manchmal währt die Freude eben nicht lange.
Aber meinetwegen können die Fernsehanstalten immer wieder die alten Folgen
vom „Ekel Alfred“ zeigen, das wird nie langweilig, es ist immer fabelhaft.
Nun also ist die „ganze Familie“ mit Autor Wolfgang Menge
im Jenseits wieder vereint... Elisabeth Wiedemann, Heinz Schubert,
Hildegard Krekel, Dieter Krebs...

Und da wäre noch „Winnetou“ Pierre Brice.
Ohne Zweifel, wenn ich so zurückschaue, hat der mir
in der Kindheit am allermeisten bedeutet. Die Kids von heute können
es sich wahrscheinlich kaum vorstellen, wie die Generation ihrer Eltern
und Großeltern vereint vor dem Röhrenfernseher saß, um die Abenteuer
des edlen Apachen gemeinsam zu goutieren.
Und wie die Tränen flossen bei „Winnetou 3“.
Ich erinnere mich noch genau, dass ich's einfach nicht glauben wollte.
Ich hatte gehört, dass „Winnetou“ in diesem Teil „sterben“ wird,
sah den Film aber (wie alt war ich ? 6 ? 7 ?) an in der Hoffnung,
dass es NICHT stimmt ! Oh je...
Aber ist das nicht ein Zeichen dafür, wie sehr sich Pierre Brice
in die Herzen der Kinder gespielt hatte ?
Wie sehr man diesen Winnetou liebte ?
Es kann keinen anderen geben.
Bitte, bitte... lasst die Finger davon.
Es fällt auch schwer, sich jemanden anders als Hugh Jackman als
„Wolverine“ vorzustellen, oder ?
Ja... klar... den kenne sogar ich.
Auch wenn diese Figur noch gar nicht so alt ist.
Bin mit Marvel-Comics aufgewachsen,
musste mir die „X-Men“ u.A. natürlich im Kino geben
und kann den „Ameisenmann“ kaum erwarten !!!
Da bin ich ganz Kind. Und bei Winnetou eben auch.
Nun ist „er“ wirklich gestorben, denn Pierre Brice...
war Winnetou.
Geheult habe ich zwar nicht mehr, aber nur, weil
bereits mehr als genug Tränen geflossen sind...
aber „Danke“ will ich sagen:
Danke, Pierre !
Danke, Hansi (auch wenn es auf meinen Brief keine Antwort gab) !
Danke, Edith !
Danke, Elisabeth !
Danke auch an die 2 Kings !
Und nochmal... Danke, Rod !

*Edit: Klar, dass noch jemand dazukommen würde...
und es traf Christopher Lee... den „Dracula“ meiner Kindheit.
Aber er war so viel mehr... eine Legende ! :'(
Danke auch ihm
und ...R.I.P.

Euer Rupi

 


 

Heute vor 35 Jahren...

...sah ich meine Lieblingsband zum ersten mal live.

Es sollte nicht das einzige Mal bleiben und es ist wahrlich auch nicht das beste Konzert gewesen,

das ich von Barclay James Harvest erleben durfte,

aber ich finde, es ist ein guter Grund, auf meine "Unterkategorie" zu verweisen,

in der ich doch recht viel zu dieser - von Kritikern nicht nur unterschätzten sondern

auch immer wieder gerne schlechtgemachten - Band geschrieben habe,

eine Auflistung aller Konzerte, die ich sah (inkl. Setlists), ist auch dabei.

Musik für die Seele, sowas ist leider selten heutzutage.

 

Rupert am 08. Februar 2015


 

„Thank God for the Internet“ oder...
Ein kleines Stückchen Gerechtigkeit


Manchmal sind die digitalen Medien eben doch ein Segen.
Auf einem großen sozialen Netzwerk fand ich den ehemaligen Percussionisten
von Curtis Mayfield, dessen Musik ich sehr liebe, vor allem die Live-Aufnahmen aus den
letzten Jahren, bevor es zu jenem schrecklichen Unfall kam, durch den er, bis zu seinem Tod 1999, querschnittsgelähmt an Rollstuhl/Bett gefesselt blieb.
Ich habe 2 Live-CDs aus dieser Zeit, beide sind einfach göttlich, aber eine davon ist relativ rar und unbekannt (obwohl es sich nicht um ein „Bootleg“ handelt).
So unbekannt, dass nicht ein Mal der Percussionist, der drauf mitspielt, sie kannte,
geschweigedenn die Aufnahmen davon besitzt.
Ich wollte diesen Musiker ja lediglich auf meine Liste derer setzen, die ich mag,
aber er schickte mir daraufhin eine „Freundschaftsanfrage“, die ich selbstverständlich positiv beschied, und so kamen wir ins Chatten, denn natürlich interessierte es ihn, wie jemand aus Deutschland ausgerechnet auf ihn kommt – der hier ja nicht bekannt ist.
„Curtis“ sagte ich... „ich liebe diese Live-Aufnahmen, für mich sind sie das Beste,
was es von ihm gibt, und Du trägst wesentlich dazu bei.“
Auf die erste der genannten CDs, „Live at Ronnie Scott's“ (von 1988) ist der gute Mann
zurecht sehr stolz, er meinte auch, dass ich mir das dazugehörige Video unbedingt ansehen sollte... „It's a must-see“.
Und da es auf Youtube steht, ging's ihm dabei nicht um's Verkaufen, aber...
meine PC-Verbindung ist zu langsam, ich kann mir dort keine Videos ansehen...
naja, vielleicht mal bei einem Freund. Oder ich besorge mir die DVD.
Aber als ich die andere CD erwähnte, einen Mitschnitt der BBC aus dem Jahr 1990,
da war er verwundert. „Was für eine CD ist denn DAS ? Von der hab ich ja noch nie etwas gehört !“.
So ist das im Musikgeschäft. Da spielt einer mit auf ner CD, von deren Existenz er nicht mal selber weiß. Und klar, er besitzt das Teil auch nicht. Logisch, dass ich nun bald ein Päckchen mache,
das in die USA geht – mit freundlichen Grüßen von einem Hörer, der sie seit Jahren genießt.
Das ist ja wohl das Mindeste, was ich tun kann.
Der gute Mann meinte, dass er mir gerne die Kosten ersetzt... so bescheiden können Musiker sein.
Und klar könnte ich das gebrauchen, aber es kommt gar nicht in Frage,
selbst wenn ich das Porto zusammenschnorren müsste:
Wie kann es sein, dass ein Musiker, der bei diesem Wahnsinnskonzert mitspielte,
davon selber keine Aufnahme hat ?
Weil sowas im Musikgeschäft normal ist, leider.
Und es ist verdammt ungerecht.
Also darf ich hier für ein kleines Stückchen Gerechtigkeit sorgen.
Dafür danke ich dem lieben Gott !
Tja. Es sind wirklich sagenhaft gute Konzerte, beide.
Und obwohl sich die Setlist zu einem großen Teil überschneidet, sind die Höhepunkte jeweils andere Stücke, für mich bilden sie daher ein unverzichtbares „Tandem“.
Die Musiker sind, bis auf den Bassisten, dieselben, und es ist einfach... großartig.
Kann ich nur jedem empfehlen !
Das einzige Lied von Curtis, das ich in der Studioversion vorziehe, ist „Freddie's Dead“
(aus dem „Superfly“-Soundtrack).
Auch das haben sie beide Male sehr gut gemacht, aber...
hier bleibt das Original-Arrangement einfach unerreichbar für ein kleines Ensemble.
Aber alle anderen Songs...
„Little Child Running Wild“*, „Superfly“**, „Pusherman“*, „Billy Jack“, „We've Gotta Have Peace“, „It's Alright/Amen“, „People Get Ready“, „To Be Invisible“, „Homeless“**, „I'm So Proud“,
„Don't Worry (If There's Hell Below...)“** und natürlich „Move On Up“, sie sind für mich
live vom „späten Curtis“ einfach unschlagbar gut.
Mit diesen Bands.
„Little Child Running Wild“ gefällt mir auf „Superfly“ nicht halb so gut
und die Energie von „Don't Worry“ ist im Konzermitschnitt derart umwerfend,
dass ich mir die Studioversion seit Jahren nicht mehr angehört habe
(*nur auf „Ronnie Scott's“, **nur auf „BBC Radio One Live in Concert“).
Das Einzige, woran man sich stören kann, sind die Synthesizer-Sounds,
welche Originalstreicher und Bläser ersetzen – aber mir macht das nichts aus,
das bei Soul-Musik so notwendige „Feeling“ quillt in Massen durch meine Kopfhörer, ich bin jedes Mal hin und weg: Es gibt gar keine besseren Soulplatten für mich als diese zwei.
Es gibt auch einen Mitschnitt von „Ohne Filter“, den ich einst im Fernsehen sah,
der ist ebenfalls Sahne, aber ausser „Gypsy Woman“ (ein Lied, das ich nie so wahnsinnig toll fand,
höchstens in der Fassung von Bruce Springsteen... war aber auch gut) ist da nix dabei, was ich nicht schon genausogut oder besser besäße, also hab ich mir das Ding bisher gespart.
Tja.
Und nun kann ich einem der Musiker doch tatsächlich eine Freude machen...
„thank god for the internet“ singt Steve Hogarth spöttisch in „Interior Lulu“ (Marillion)...
im Moment verliert bei mir dieser Satz, losgelöst vom Rest des Liedes,
seinen Spottgehalt mal (wenn auch wohl nur für kurze Zeit).
Ist das nicht schön ? Ausserdem kommt nun selbstverständlich auch mein „Goodbye Curtis“-
Instrumental zum Hören an die „richtige Stelle“ in den USA !

Rupi am 18. Januar 2015


 

Donnerschläge

Das neue Jahr begann mit Donnerschlägen,
wie das alte mit Donnerschlägen endete.
Und Rupert bleibt still ? Kann das sein ?
Als Udo Jürgens und Joe Cocker starben hatte sich gerade mein PC verabschiedet,
ich war am Datenretten und das allerletzte, wofür ich Kopf oder Zeit hatte,
war meine Gedichteseite.
Und nun, mit einem geliehenen Gerät ausgestattet (danke Ingo !),
musste ich erstmal meinen fünfzigsten Geburtstag hinter mich bringen
und dabei irgendwie damit klar kommen, dass ich in einem halben Jahrhundert
erschreckend wenig erreicht habe... weshalb an „Feiern“ für mich gar nicht zu denken war.
Und nun die Anschläge in Frankreich.
„Je suis Charlie“ konnte man überall lesen und hören, sicher,
eine gut gemeinte Solidaritätsaktion,
aber ich scheue vor diesem Ausruf persönlich dann doch zurück,
nicht, weil ich nicht solidarisch sein möchte mit den Terroropfern,
sondern, weil ich letztlich eben doch nicht „Charlie“ sondern der Rupert bin,
und dieser es nicht fertig bringt, sich mit den direkt Betroffenen auf eine Stufe zu stellen.
Ich kann das nicht, bitte habt Nachsicht, und was es vielleicht „schlimmer“ macht,
ich kann auch nicht einfach auf einen alten Freund zugehen, von dem ich auf Facebook mit bekam,
dass er mit Pegida sympathisiert, und einfach so versuchen, es ihm argumentativ auszureden.
Natürlich will ich mit ihm reden, dies aber persönlich – aber ich lege mir dafür keine
wohlmeinenden Sätze zurecht und will mir auch anhören, was er zu sagen hat.
Was aber klar sein dürfte für alle, die bisher auf meiner Seite gelesen haben
(erst Recht für alle, die mich persönlich kennen):
Ich sympathisiere weder mit religiösen Fanatikern noch mit politischen Extremisten.
Ich habe immer vor den Auswüchsen gewarnt, habe geradezu gebetsmühlenartig aufzuzeigen versucht, wo das Ganze hin steuert, und muss sagen, so sehr es mich auch erschüttert:
Es überrascht mich nicht wirklich.
Irgendwie scheine ich mich, mit meinem persönlichen Glauben, in einem Niemandsland zu befinden, weil ich mich nirgendwo „dazugruppieren“ kann,
und deshalb eben auch nicht in den Chor der „Je suis Charlie“ rufenden.
Ich kann's nicht.
Wenn man so will, sehe ich mich auch als ein Opfer, aber eben nicht als Opfer
der Terroristen, ein Umstand, der – so kann ich nur hoffen - möglichst bitte so bleiben möge,
und obschon ich in keinster Weise Verständnis habe für deren Greueltaten,
so komme ich mir doch alleine vor auf weiter Flur, wenn es um
die Suche nach den tatsächlichen Ursachen des Terrors geht,
denn wenn ich ein „Opfer“ bin, dann ein Opfer von den solchen (!).
Ich habe zur Genüge darüber geschrieben.
Auch viele – eigentlich zu viele ! - Gedichte.
Aber es interessiert so gut wie niemanden.

Wir haben es uns bequem gemacht, und nirgends konnte ich das deutlicher spüren als beim Anhören
eines Politikersatzes nach den Terroranschlägen:
„Wir haben keinen Grund, an unserer Werteordnung etwas zu verändern“.
Sicher war das anders gemeint, als es bei mir rüberkam, sicher würde ich das unterschreiben,
wenn es besser ausgedrückt worden wäre, sicher war die Essenz des Satzes richtig.
Aber wie es sich für mich anhörte, will ich dennoch, im Nachhall der Donnerschläge,
hier beschreiben:
„Unsere Versklavung an den Götzen GELD, notdürftig kaschiert mit einer Soße aus Überresten
von Christlichkeit und Toleranz, führt zwar zu einer Entwertung des Lebens aller,
aber wir sind, trotz eklatanter, ethisch-moralischer Orientierungslosigkeit, die Guten,
und sehen keinen Grund, etwas zu ändern. Nur wer dabei mitmacht, darf sich Christ, Moslem oder sonstwie gottgläubig nennen.“
Entschuldigung, das stinkt zum Himmel, denn der Terror – sehr wohl „religiös motiviert“,
auch wenn islamistische Fanatiker nicht „der Islam“ sind -
kommt nicht irgendwo aus dem Nichts her.
Genauso wenig wie der Zulauf bei politischen Extremisten.
Immer wieder habe ich gesagt, dass es WIR sind, die den Terror produzieren.
Und so unangenehm das auch ist, so wenig man das auch hören will, ich sage es wieder:
Wir „holen“ den Terror eben auch hier her, und nicht selten – die Attentäter von Paris waren Franzosen – sind es die eigenen Kinder, die (auf der Suche nach etwas, was sie aus dem Wertevakuum hinaus führen soll) den Fanatikern (um „einfache Lösungen“ nicht verlegen)
in die Arme laufen und ihn bringen.
Man beachte nur mal bitte – an genau dieser Stelle ! - meinen geradezu verzweifelten Versuch letztes Jahr, mit dem Georg Danzer-Text „Mach dich nicht mit Gewalt kaputt“ irgendjemanden
zu „erreichen“, der „an der Schwelle“ steht und vom einen Wahnsinn in den anderen zu gleiten droht, obwohl ich selbstverständlich nicht damit rechnen kann, dass auch nur irgendjemand
sich auf meine Seite verirrt, der damit gemeint war.
Ich sehe ja, wie schwach sie frequentiert wird und kenne von den wenigen, die hier vorbei schauen,
auch noch die meisten Leute.
Tja. Was soll ich noch mehr dazu sagen, was nicht schon anderswo auf meiner Seite zu lesen ist ?
Ein altkluges „ich habe es kommen sehen, aber auf mich hört ja keiner“ ?
Wenn's nur so einfach wäre... ein jeder hat ein Gehirn zum selber denken,
wenn alle das ihrige benutzen würden, bräuchte es meines umso weniger.
Die Ursachen liegen tiefer. Und solange die nicht erfolgreich bekämpft werden,
müssen wir leider mit weiteren Donnerschlägen rechnen.
Das „Gut-Böse-Schema“, es geht hier einfach nicht auf, es ist zu kompliziert,
das gilt für's Weltbild der Islamisten genauso wie für unseres,
weder sind die „Ungläubigen“ einfach die, die nicht beim „eigenen Club“ und dessen „Auslegung“ mitmachen, noch ist das „Böse“ so leicht identifizierbar, dass man es auf „Allah ist groß“ rufende
Mörder eingrenzen und mit „so sieht der Feind aus“ medial vorführen könnte.
Die Bedrohung für Demokratie und Meinungsfreiheit beginnt bereits ganz woanders,
dies sind lediglich deren schreckliche Folgen und Auswüchse... basta.
Um zum Kern der Bedrohung vorzudringen sollte man,
wie ich ebenso bereits öfters sagte, sich immer fragen, wer profitiert...
und damit wer sich gerade die Hände reibt, weil seine/ihre Rechnung aufzugehen scheint.

Das Entsetzen brach über die Trauer herein, so zumindest ist es grade bei mir.
Trotzdem will ich's nicht vergessen, die zwei von uns gegangenen Ikonen der Unterhaltungsmusik
zu würdigen. Vom einen der beiden war ich ein recht großer Fan,
weshalb ich – gleich als es mir wieder möglich war, via PC bzw. Netbook Musik zu hören -
eine große Joe Cocker-Playlist erstellt habe und nicht nur traurig sondern auch dankbar in Erinnerungen schwelgte,
vom anderen der beiden... nun, es hat mich schwerer getroffen, als ich erahnen konnte.
Vielleicht weil es vor über 10 Jahren zu einem kurzen Aufeinandertreffen mit Udo Jürgens gekommen war, bei dem dieser Mann doch großen Eindruck auf mich hinterließ.
Vielleicht auch, weil seine Lieder einen eben doch begleitet haben seit der Kindheit,
ob man nun Fan war oder nicht, und dieser Mann eine Ausnahmeerscheinung im Musikgeschäft war, der a) ein gewisses Maß an Qualität nie unterschritten hat und b) als Mensch und Künstler immer glaubwürdig blieb.
Es tat weh. (Vielleicht schreibe ich über dieses Treffen später noch Genaueres, aber es war wirklich sehr kurz). Manchmal denke ich doch tatsächlich „...aber ich bin immer noch da,
übriggeblieben aus einer anderen Zeit, in einer Welt, in die ich nicht mehr so recht passen will...
und mit jedem der geht, mit jedem derer, die ich mit meiner Zeit verbinde,
werde ich einsamer“.

Man verzeihe mir diesen Anflug von Selbstmitleid – ich bin eben gerade 50 Jahre alt geworden.
Und einfacher wurde/wird mein Leben damit nicht.
Bald jährt sich der Todestag von Mel Pritchard (siehe „Unterrubrik“ Barclay James Harvest)
bereits zum elften Mal und ich bin in Gedanken am Zählen... „Was ? Es ist schon wieder 15 Jahre her, dass ich meine Lieblingsband das letzte Mal mit ihm im Konzert sah ?“
Und ich höre auch viel Georg Danzer, vielleicht mehr denn je... habe sein „Spätwerk“ für mich entdeckt. „Atemzüge“, „Von Scheibbs bis Nebraska“, „Träumer“... alles tolle Platten...
vor allem der Live-Zusammenschnitt „Sonne und Mond“ ist grandios (er löste bei mir eine Art „neues Danzer-Fieber“ aus, nachdem ich ihn für um die 6 Euro erworben hatte...)
...und ich hatte gedacht, dass mit „Alles aus Gold“ seine „beste Zeit vorbei“ gewesen wäre.
Manchmal ist es schön, sich zu irren.
Und manchmal kommen neue Platten auch genau zur „richtigen Zeit“,
wie Yusuf's „Tell 'Em I'm Gone“. Denn „Cat Stevens goes Blues“ wäre sicher nicht derart auf fruchtbaren Boden bei mir gestoßen, wenn ich nicht seit 2013 auch glühender Fan von John Hiatt wäre. Und der kommt doch tatsächlich dieses Jahr nach Freiburg !
Es gibt also auch noch Dinge, über die ich mich freuen kann/darf.
Aber 2015... es begann eben mit Donnerschlägen. Und als Realist kann ich leider nicht frohgemut drauf hoffen, dass es „besser“ wird. Auch und gerade nicht als gottgläubiger Realist.
Trotzdem wünsche ich allen Lesern dieser Seite (und natürlich auch mir selbst),
dass es ein gutes Jahr werden möge.
Und das tue ich mit ein paar Worten vom Georg Danzer, die (auch von mir) nicht zu seinen poetischen Glanzleistungen gezählt werden, aber mir eben gerade im Kopf rum gehen:
„Es kommt nichts von Aussen, wenn es nicht von Innen kommt,
und nichts von Oben, was es nicht schon Unten gibt“ („Aufwärts“, 1984, Album „Weisse Pferde“).
Was mich da grad beschäftigt ist die Frage: „Ist es so ?“
Alles Liebe und Gute


Euer Rupert (am Sonntag, den 11. Januar 2015)

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Es ist verführerisch...

 

Es ist verführerisch in einer immer komplizierter werdenden Welt,

in der es an Liebe mangelt,

einen "einfachen Ausweg", eine simple Erklärung und "Lösung"

zu suchen und anzunehmen, um dabei ein wenig "Herdenwärme" zu spüren.

Doch es sind immer die allergrößten Betrüger,

die dabei die Welt in "gut und böse" unterteilen

und, gerne mit einem (ursprünglich gut gemeinten) Buch in der Hand,

sich die Legitimation selbst erteilen,

denn sie täten es ja "im Auftrag von" und damit "für Gott".

Richtig ist, dass wir Menschen die Wahl haben zwischen "Gut und Böse",

und das betrifft das Handeln eines jeden einzelnen.

 

Aber sobald "Gott" dafür herhalten muss,

dass man nun, plötzlich "gerechtfertigt",

Böses nicht nur tun "darf" sondern muss,

weil man nur damit "die Bösen" besiegen könne,

dann, meine Damen und Herren,

sind ganz andere Interessen im Spiel,

politische und wirtschaftliche Interessen nämlich,

und irgendjemand will,

mal wieder auf Kosten seiner Mitmenschen

(die für ihn keineswegs "Brüder" oder "Schwestern" sind !)

und keineswegs "für Gott" sondern für sich persönlich,

einfach nur eines: Mehr Macht.

Ausserdem wird genau das, was zum Beispiel im Koran

mit "Dschjhad" gemeint ist, dabei in sein absolutes Gegenteil

pervertiert.

 

Aber was sage ich... es wird, in dem Augenblick,

in dem man frohgemut sich aufmacht,

Menschen zu töten, die man gar nicht kennt,

und von denen irgendjemand behauptet,

sie seien "ungläubig" (weil sie nicht bei einer bestimmten,

vorzugsweise der eigenen religiösen Gruppierung mitmachen !),

vollkommen egal, wie der "Gott" heisst, "für den" man es tut,

welchen Glauben man für den "richtigen" (oder einzig wahren) hält,

welcher Konfession man sich selbst zuordnet

und welches Buch einem dafür die Legitimation erteilt.

Ob das nun "Kreuzzüge" sind oder "heilige Kriege",

gerade wenn man darauf Wert legt, an "Gott" zu glauben,

kann man, auf der Suche nach Sinngebung,

seine Zeit als Mensch nicht weniger sinnvoll ausfüllen

als mit so einem Wahnsinn.

Aber das ist ja egal, es geht ja "um's Paradies",

und man hat das direkte "Ticket" dorthin versprochen bekommen.

 

Na klasse.

WER verspricht da WAS ?

Irgendjemand, der es gnadenlos ausnützt, dass wir in einem moralisch/ethischen

Vakuum leben, in dem es jeder schwer hat, einen Halt zu finden,

und in dem es mannigfache Gründe gibt,

über falsche (lebensfeindliche !) "Werte" zu klagen,

die das Leben (tatsächlich !) zum "Götzendienst" machen,

irgend so jemand verspricht einen "einfachen Ausweg",

benutzt (mißbraucht !) dafür ein Buch, das Jahrhunderte alt ist

und dessen Inhalte er grade so drehen kann, wie es ihm Recht kommt,

damit es zur simplen Erklärung und "Lösung" wird,

und betätigt sich als Rattenfänger.

 

Und WER profitiert davon ?

Man denke doch bitte drüber nach...

denn, egal womit man es rechtfertigt,

es profitieren doch genau die davon,

gegen die man - uA - meint, ins Feld zu ziehen...

in erster Linie nämlich Waffenfabrikanten,

die den Hals nicht voll genug bekommen -

und nur einem "Gott" die Ehre erweisen,

dem schnöden Mammon.

Und denen ist, ungläubige Götzendiener die sie sind, alles Recht,

um ihren Profit zu vermehren.

Irgend ein - mit oder ohne Verlaub gesagt - Arschloch

rennt immer einer Machtillusion hinterher

und meint, sein Leben damit "sinnvoll" auszufüllen.

Und es finden sich auch immer genügend

- mit oder ohne Verlaub gesagt - Idioten,

die, mit einer hübschen Rechtfertigung ausgestattet,

nicht nur für ein Arschloch zu töten sondern auch zu sterben bereit sind.

Und irgendwo, an einem sicheren Ort verschanzt, sitzt

das allergrößte - mit oder ohne Verlaub gesagt - Dreckschwein,

zählt zufrieden sein immer mehr werdendes Geld und sagt still und leise zu sich selbst:


"Läuft alles prima, sollte sich nie ändern, wieso auch ?"

 

Und genau das ist es.

Denn Gott, da sind sich sicher alle einig, die an "ihn" glauben,

ist weder ein "Arschloch", noch ein "Idiot" und auch kein "Dreckschwein", oder ?

Falls sich irgendjemand fragt, wieso sich scheinbar nie was ändert,

wieso der Wert des Lebens (und mit ihm auch seines "Schöpfers",

wie auch immer man ihn nennt) für uns Menschen

scheinbar keinen Wert hat... der suche nach den "Ungläubigen"

bitte nicht beim Nachbar und seiner Familie,

auch wenn die nicht im eignen Verein zu finden ist.

Und wenn jemand ganz offen dazu steht, dass er nicht an "Gott" glauben kann oder mag,

dann ist das zwar - für einen, der es tut - erstmal ein Grund zum Traurigsein,

aber auch hier ist der "Feind" zu über 90% nicht zu finden,

es sei denn, er/sie kann nicht damit leben, dass ein Mitmensch um ihn herum

es doch tut.

 

Im Gegenteil: Manchmal ist ein "Nachbar", der nicht an Gott glaubt (oder glauben kann),

geradezu ein Diener desselben, und zwar, wenn er einfach - als Mitmensch mit Gewissen

und Gehirn - für die Rechte dessen eintritt, der glaubt,

auch wenn er sich damit auf dünnes Eis begibt,

und auch den Gläubigen daran erinnert, dass er eine Wahl im Handeln hat,

eine Wahl zwischen "Gut und Böse".

Komischerweise ist das, solange das Gewissen funktioniert (und nicht per Rechtfertigung

ausgeschaltet ist), relativ einfach, obwohl diese unsere Welt eine sehr komplizierte ist

und sich die Wahl in der Praxis nicht immer als einfach herausstellt.

Ich möchte mal wieder einen Link hier reinposten zu nem Songtext von Georg Danzer,

weil dieser meine Worte verdeutlicht:

 

http://www.georgdanzer.at/songs/machdichnichtmitgewaltkaputt.html

 

Wie schon an anderer Stelle (Rubrik "Weitere Tribute") erzählt,

habe ich den Georg im Jahr 1985 persönlich kennengelernt.

Und wir redeten wirklich über alles mögliche in dieser Nacht, weshalb ich gerne sage

"über Gott und die Welt", denn das kann man - in diesem Fall ! - wörtlich nehmen.

Der Georg sagte mir damals, dass er "so gerne an Gott glauben würde", aber es "nicht kann".

Und er lieferte mir auch gleich eine Art Hauptgrund dafür:

Das viele Leid und das viele Unrecht, das wir Menschen uns gegenseitig antun.

Er sagte aber auch, dass es etwas gibt, das ihn immer wieder darauf hinweist,

dass es "Gott doch geben könnte". Einerseits starke Gefühle, dass da "doch mehr sein muss",

aber hauptsächlich...

dass Menschen überhaupt soetwas haben wie ein Gewissen.

"Wo kommt das denn her ?" fragte er mich erstaunt...

 

Nun, mir fehlt der Georg sehr.

In dieser Nacht, es waren 4 oder 5 Stunden in denen wir zusammen saßen und plauderten,

war er mir wie ein Bruder. Und seit er tot ist wurde mir im Lauf der Zeit noch viel deutlicher,

dass er das noch immer ist.

Ein Bruder und Mitmensch wie es ihn selten gibt,

auch wenn er meinen Glauben an Gott nicht teilen konnte

und ich ganz bestimmt nicht in Allem seiner Ansicht war.

Bei ihm habe ich etwas gespürt, was so vielen jungen Leuten - und auch mir selber oft -

heutzutage fehlt, und was sie mMn eben auch an den falschen Orten

und bei den falschen Leuten suchen,

"Menschliche Wärme" nämlich.

Das steht in Anführungsstrichlein, weil der Georg auch ein Lied dieses Namens gemacht hat:

http://www.georgdanzer.at/songs/menschlichewaerme.html

es ist eins seiner Allerbesten, weswegen hier abermals ein Link steht.

Und wer die Aufnahme des gleichnamigen Albums kennt,

der weiß, dass Georg beim Singen anfing, zu weinen.

Und wer den Georg kannte, der weiß, dass dies ein echter Gefühlsausbruch war,

den er so auf Band beließ, weil er gefakte Gefühle nicht abkonnte.

Er weint um einen Menschen, der, weil er nicht genug "menschliche Wärme" fand,

einen "einfachen Ausweg" nahm. Sicher auch, weil er sich hilflos fühlte dem gegenüber.

Und auch weil er wusste, dass es viele sind.

Und weil ihm jeder einzelne, der so etwas tut, einer zu viel gewesen ist:

Ein Bruder, eine Schwester...

für Georg war sonnenklar, er brauchte dafür kein Etikett:

Man verliert damit einen Bruder oder eine Schwester,

nicht weil man zusammen in irgendeinem "Club" ist,

sondern "nur", weil es sich um einen Menschen handelt und man selber einer ist.

Und Georg hat auch, wie es so seine Art war, ein Lied über Täter und Opfer gemacht,

dessen Titel gleich sagt, worum es geht:

http://www.georgdanzer.at/songs/terroristen.html

 

Abschließend meine Bitte an Dich, der oder die Du das hier liest:

Wenn Du vor der Wahl stehst...

nehme nicht den "einfachen Ausweg", gebe Dich nicht zufrieden

mit einer simplen Erklärung oder "Lösung",

auch dann nicht, wenn sie vermeintlich von "Gott" kommt.

Denke, ehe Du bereit bist zur Waffe zu greifen,

drüber nach, wer davon profitiert.

Selbstverteidigung ist ein grundlegendes Recht,

aber sobald man selbst darauf angewiesen ist,

was andere einem erzählen,

seien es die "öffentlich-rechtlichen" Medien eines Landes

oder Propagandavideos im Netz, egal,

glaube man besser erstmal nichts.

 

Rupert am 25. Oktober 2014

 


Ich bin restlos begeistert

 

Da ich am Sonntag Abend bei einem Freund war, konnte ich den "Tatort"

mit Ulrich Tukur erst jetzt in der Nacht von Montag auf Dienstag in der Wiederholung sehen.

Damit man mich jetzt nicht falsch versteht: Ich bin kein "Tatort-Gucker".

Aber ich halte Tukur für einen der allerbesten Schauspieler, die je aus unserem Land kamen,

weshalb der "Tatort" mit ihm als Kommissar Murot bei mir Pflichtprogramm ist.

Es war ja bisher auch immer gut.

Aber auf die diesjährige Folge "Im Schmerz geboren" war ich null vorbereitet.

Klar freute ich mich auf ein Stück gut gemachtes Fernsehen,

aber erwartete im Leben nicht einen derartigen Hammer,

als hätte man den Film für mich "persönlich" insziniert...

ich zähle auf:

- Ein großartiges Ensemble kreiert eins der besten Stücke visueller Kunst, die ich je gesehen habe mit

- Anleihen an Shakespeare

- Verbeugung vor Sergio Leone (Rupi's Lieblingsregisseur 1)

- Verbeugung vor Francois Truffaut (Rupis Lieblingsregisseur 2)

- Verbeugung vor wirklich großen Malern uA Vincent Van Gogh

- subtile Verbeugung vor Friedrich Duerrenmatt (Besuch der alten Dame)

- Verarbeitung von modernsten Stilmitteln (Tarantino) und klassischem Theater

- großartiger Musik (Bach, Beethoven, Verdi, Holst - gespielt vom Sinfonieorchester des HR)

- fantastischer Story mit großartigen Bildern...

hab ich was vergessen ? Wahrscheinlich.

Es ist selten, wirklich selten, dass mir bei Filmen (ob beim Fernsehen oder im Kino) die Kinnlade runterklappt.

Ich finde viele Filme wirklich gut, bin aber relativ leicht zufrieden zu stellen, solang's mich bloß nicht langweilt

oder abtörnt. Große Kunst muss es nicht sein, schon gar nicht wenn "Tatort" draufsteht,

aber große Kunst gibt's eben manchmal doch und dann freut's mich umso mehr -

solang's mich bloß nicht langweilt oder abtörnt.

Bei mir da ganz oben stehen dabei dann international bekannte Meisterwerke von eben

Leone ("Es war einmal in Amerika", "Zwei glorreiche Halunken"),

Truffaut ("Die Frau nebenan"),

Wayne Wang ("Smoke" - mit Drehbuch von Paul Auster)

aber auch wenigstens ein Film (teilweise) aus Deutschland,

Rolf Schübel's sagenhaftes "Ein Lied von Liebe und Tod - Gloomy Sunday" (Drehbuch Schübel mit Ruth Toma).

Und jetzt steht da auch der beste "Tatort", den ich je gesehen habe,

nämlich " Im Schmerz geboren" von Florian Schwarz (Drehbuch: Michael Proehl) !

Das ist 'ne echte Meisterleistung, Kauf-DVD-Kandidat mit Sternchen,

und dieses Sternchen wiegt wahrlich mehr als der geradezu lächerliche Verriss im "Stern" selbst

(Annette Berger), der mir vorkam, als würde man zwanghaft "gegen den Strom" der anderen

(guten) Kritiken schwimmen wollen, damit man sich wenigstens auf diese Weise von

den anderen abhebt... das Problem dabei aber ist, dass man selber so angestrengt wirkt

wie man es diesem Kunstwerk andichtet:

(http://www.stern.de/kultur/tv/tatort-kritik-im-schmerz-geboren-tat-weh-2143582.html)

Naja. Man kann sich auch freuen über die Wertschätzung zB hier:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

http://derstandard.at/2000006743882/Tatort-Drahtseilakt

aber auf jeden Fall sollte man sich das Ding anschauen !

Hier waren alle Beteiligten mit Können, Sachverstand und großer Liebe zur Kunst am Werk,

als ob man den "Privaten" mal so richtig zeigen wollte, wie Fernsehen auch geht,

nämlich richtig gut. Naja, leider nicht nur den "Privaten" sondern auch den "Öffentlich-Rechtlichen",

für die man ja mittlerweile Gebühren zahlen muss - ob man nun 'nen Fernseher hat oder nicht.

Ein Hoffnungsschimmer, ein Lichtblick, ein unerwartetes Highlight auch für die.

Ich will hier allen Beteiligten herzlichst danken für diese 90 Minuten,

es waren für mich mit die besten in diesem Jahr !

 

Ein wirklich restlos begeisterter Rupi (Kinnlade immer noch unten !)

am 14. Oktober 2014

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