Georg Danzer's Discografie (Deep Dive ohne Videos)

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Georg Danzer Discography Deep Dive


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Einleitung von Georg Danzer selbst

(Anmerkung: Natürlich heißt es "game" und nicht "gane" im englischen Teil...

aber egal, welche Sprache, er sagt in jeder und für alle das GLEICHE!)


Immerhin dies hier gibt es noch, also ausnahmsweise ein Link für interessierte Käufer!

Wann jetzt I mol so zruckschau:


Die meisten CDs der 2011-Neuauflagen von Georg's umfassender Discografie,

bei denen mit einem Nachschlag später auch noch die 3 Teldec-Alben wieder erschienen sind

und einzig das Debut „Honigmond“ und Live-Alben nicht wieder das Licht der Welt erblickten,

sind längst wieder gestrichen... und auch die „Raritäten“ sind als physisches Produkt nicht mehr komplett zu haben. 

In Zeiten von Spotify, Deezer und co. allerdings müssten ja zumindest die Streamingdienste die Möglichkeit geben, sich anzuhören, 

was man blöderweise nicht (mehr) besitzen kann... obwohl ich nicht weiß, ob davon einer wirklich so gut ist, dass der geneigte Leser

tatsächlich alles anhören kann, worüber ich hier jetzt schreibe, weil's mir einfach wichtig ist,

den Georg abermals richtig zu würdigen... sein Werk, sobald man sich mal richtig damit beschäftigt hat, ist derart umfangreich, 

dass es einen erschlagen kann... und es ist unmöglich, das wirklich essentiellste auf ein paar CDs zusammenzufassen, 

was die mit viel Liebe und Kenntnis zusammengestellte „ultimative Liedersammlung“ namens „Wann I so z'ruckschau“, 

ein wirklich gutes Kompendium Georg's ganzer Karriere auf 3 CDs, beweist. 


So sehr ich sie empfehlen kann, umso mehr muss ich dennoch sagen, dass der gute Franz-Christian Schwarz, 

Georg's Manager bis zum Ende, der für die Zusammenstellung verantwortlich war, 

am Ende leider doch an diesem Anspruch gescheitert ist... für jedes dritte Mal, wo er mit seiner Auswahl voll ins Schwarze traf,

gibt’s eben auch wieder mindestens ein Mal, das als Unterlassungssünde erkannt werden muss.

Eine ultimative Sammlung vom Georg... ohne „Elfi“? Unmöglich, egal wie gut diese ist.

Wieso „Deppert's Kind“ von „Traurig aber wahr“ aber nicht das Titelstück und/oder „Vogelfrei/der Schrei“? 

Wieso „Einstein“ von „Liebes Leben“ statt „Barcelona“ oder wenigstens „Ich sehn mich so nach deinem Po“? 

Und dann wieder absolute Volltreffer wie „Mei allerbester Freund“ von „Kreise“ 

und „Der Clown kehrte zu seinen Tränen zurück“ von „Keine Angst“... wo's ja auch kein Fehler gewesen wäre, 

„Die Zigeunerin“ (kleiner Radio-Hit) „Ich denk an Sex“ und "Leck mich" (ditto) zu verwenden... 

aber, wie oft auf dieser Compilation, ging Qualität vor Bekanntheit/Erfolg

(„Atlantis“, die Eindeutschung des Donovan-Klassikers vom Album „Menschliche Wärme“, war anno 84 auch recht erfolgreich

und durchaus gelungen, wird aber zugunsten des formidablen Titelstücks und „Für Anne“ ausgespart... Bravo!). 

Irgendein „wichtiges Lied“ wird irgendeinem Fan bei einer solchen Werkschau IMMER fehlen, 

die hier letztlich wenigstens dem Künstler gerecht wird, aber eben nicht dem Anspruch im Untertitel...

weil's in Wahrheit gar nicht zu machen ist bei einem wie dem Georg.


Was also bleibt, welche seiner Alben sind zum Kennenlernen herauszupicken, wo findet man Beispiele für's weniger Gute? 

Um sich selber eine individuelle „Best of“ zusammenzustellen, sollte man ja eigentlich so gut wie alles „kennen“ bzw. angehört haben, 

und dazu muss man dann doch ein Fan sein... und außerdem macht es eine Heidenarbeit! 

Und für jemanden, der nur ein paar Lieder kennt und mal Lust auf mehr hat, lohnt sich eine solche Arbeit doch weniger.

Auch ich besitze nicht „alles“, musste irgendwo (allein schon der Finanzen wegen) eine Grenze ziehen... 

aber ich besitze so gut wie alles ab „Feine Leute“ (1978), die Zeit zuvor ist vertreten durch Sampler wie den obigen 

und auch das „Liederbuch“ bzw. „Seine besten Lieder“, die sehr schön ausgewählt ist aber nicht nur vor „Feine Leute“ endet 

sondern auch noch frühere Alben (alles bis zu inkl. „Ollas Leiwaund“!) ausspart. 

Und so gerne ich meine physische Sammlung an Danzer-CDs noch erweitern würde 

(chronologisch habe ich die Alben eben von „Feine Leute“ bis „Rufzeichen“, so gut wie alles Spätere besitze ich als mp3s... 

außerdem habe ich „Sonne und Mond“ als Doppel-CD...)... ich kam irgendwann zum Schluss, 

dass es für mich keinen Sinn macht, komplett weiter zu kaufen, solange „Atemzüge“ out of print ist... 

obwohl ich gerne alles auf CD hätte und die von mir heißgeliebte „Von Scheibbs bis Nebraska“ 

dann doch nicht im Müller hab stehen lassen können,

als ich sie dort für ca. 5 Euro sah. Dass deswegen seither eine riesige chronologische Lücke

bei den Studio-Alben ist, das stört den Sammler in mir sehr, auch wenn ich die fehlenden Alben als Dateien auf PC habe! 

Alles, was ich gar nicht habe... also dann quasi hauptsächlich das „Uraltzeug“, habe ich zumindest angehört

Und bevor ich mein „Deep Dive“ ab „Feine Leute“ beginne,

muss ich zumindest, neben „Seine besten Lieder“ (das ist die alte „Liederbuch“-Doppel-LP unter „neuem“ 

- und nicht wirklich zutreffendem! - Namen auf einer CD!), noch auf die Alben „Ollas Leiwaund“ und „Narrenhaus“ hinweisen, 

ersteres Georg's Durchbruch in seiner Heimat Österreich

und beide bereits frühe Höhepunkte, bei denen ich höchstens das ein oder andere Problem mit den Arrangements 

und der Klangqualität habe, aber keins mit den Liedern...

so wie beim „Liederbuch“ eben auch.

Das sind sehr gute Platten... und wirkliche Anhörprobleme habe ich nur mit den gaaanz frühen Aufnahmen bis

 inklusive des Debuts „Honigmond“, ansonsten ist alles da zumindest GUT,

auch der "Tschik", die „kleine gelbe Mondprinzessin“, „Danzer, Dean und Dracula“, „Du mi a“ (die Platte mit dem Original von „Elfi“... 

zu diesem Song später mehr!), „Unter die Haut“ (die „hochdeutsche Version“ von „Du mi a“ mit leicht anderer Tracklist) 

und „Ein wenig Hoffnung“ (dasselbe wie „Unter die Haut“ für die dann doch bessere Wienerische „Narrenhaus“!). 

Was das „Liederbuch“ hier besser macht als die letzten drei genannten Originalalben ist die umfangreiche, 

hervorragende Auswahl der Lieder INKLUSIVE Non-Albumtracks... 

und auf CD reicht mir das aus.


Feine Leute“ aber... das ist Danzer pur... mit der „ersten eigenen Band“ und endlich keinem übermäßigen Einfluss 

von Produzenten mehr, die manches von zuvor nach „Wunsch der Plattenfirma“ haben klingen lassen. 

Was bei „Narrenhaus“ begann setzte sich hier sehr positiv fort:

Der Künstler schwimmt sich frei und kommt ganz bei sich selbst an.

Das ein oder andere Arrangement ist zwar, mit heutigen Ohren gehört, 

angestaubt weil in seiner Zeit behaftet, aber hier gibt’s Klassiker en masse von „Die Freiheit“ über „Zehn kleine Fixer“, 

von „Liebe-Liebe“ über „Wir werden alle überwacht“ bis zum Titelstück... eine sehr starke Platte, 

die damals schon viele Leute in Deutschland zu Fans gemacht hat, 

obwohl der richtige Durchbruch erst mit der „Tournee '79“ und dem dazugehörigen Live-Album kam... 

dessen Erfolg für meine Ohren kein Wunder ist, weil die Band da ohne Limitationen groß aufspielt, 

vor allem bei „Hey Baby/Ein wenig Liebe“... das ist ganz große Klasse und, wie vieles auf diesem ersten Live-Album,

besser als im Studio. 


Notausgang“, der Nachfolger zu „Feine Leute“ und eigentlich die Platte,

die da 1979 betourt wurde, hat natürlich auch ihre Fans... und ist keinesfalls schlecht, nur eben nicht so dicht, vielfältig 

und als Ganzes überzeugend wie „Feine Leute“. Als richtiger Danzer-Klassiker bleibt für mich nur das Titelstück übrig, 

„Komm zurück zu mir“ klingt sehr nach den frühen Dire Straits und ist unter Fans auch sehr beliebt, 

mein persönliches Highlight ist „Oide, lass mi ned im Regen stehn“... wieso, 

das habe ich bei meinen Danzer-Übertragungen ins Englische geschrieben.

Mehr als ein sympathisches Zwischenwerk, das den Boden für die wirklichen Meisterwerke bereiten sollte,

ist „Notausgang“ aber nicht. Nun, da Danzer und Band wirklich frei waren und mit Gerhard Kämpfe 

einen Produzenten gefunden hatten, 

der den Künstler verstand und die Entscheidungen zu seinen Gunsten fällte, musste man auch erst mal lernen, 

diese Freiheit richtig zu nutzen, herausfinden,

wohin die Reise musikalisch denn gehn soll... nach einem Besetzungswechsel an den Keyboards musste die Band zusammenfinden, 

die den Georg in seiner erfolgreichsten Zeit begleiten sollte... bis einschließlich 1984. Und wie formidabel das gelang, 

kann man eben erst auf „Tournee 79“ hören... im Studio, eben auf „Notausgang“, waren sie noch gar nicht so weit.


Was „Traurig aber wahr“ zum Klassiker macht ist genau das: Die positive Fortführung der Entwicklung dieser Band 

mit Michael Gechter (Gitarren), Earl Bostic (Bass), Frank Lüdecke (Saxofon, Flöte), „Bär“ Wieland (Tasteninstrumente) 

und Olaf Gustavson (Schlagzeug),

für viele Fans die allerbeste Band, die Georg je hatte... worüber man sich trefflich streiten kann,

aber eins ist sicher: Sie waren klasse, vor allem Live und auf diesem, dem nächsten und dem übernächsten Album. 

Und auf „Traurig aber wahr“ kamen nun auch Pink Floyd als musikalischer Einfluss deutlich zum Tragen... 

was erheblich zum Massenappeal des Albums hier in Deutschland beitrug. Was auch half, war die Fokussierung auf ernste Themen, 

denn für's erste war's vorbei mit Georg's „humoriger Seite“, die in seiner Heimat Österreich viel beliebter war (und ist) als hier bei uns...

und deshalb dort viel mehr von ihm erwartet wurde. Aber egal, wie gut sie ist, 

ich halte diese Platte dennoch für überschätzt nicht nur bei den Fans sondern auch bei Franz-Christian Schwarz, 

Georg's Freund erst bei der Plattenfirma 

und später dann auch sein Manager. Das Problem mit „Traurig aber wahr“ ist nicht die Musik, 

sind nicht wirklich die Lieder, es ist die mangelnde Balance, 

die einen etwas verkrampften Gesamteindruck ergibt, als wollte der Künstler nun predigen und nur noch 

über die böse Welt klagen/singen. 

Anders als Schwarz meint, war Georg zwar stolz auf sie und ihren Erfolg,

blieb aber gleichzeitig rückblickend mit ihr sehr unzufrieden, was nicht nur in diversen Interviews zum Vorschein kam, 

sondern auch im persönlichen Gespräch mit mir anno 1985.

Und ich kann ihm da nur zustimmen... obwohl ich, anders als er selbst, das Titelstück liebe

und „Vogelfrei/Der Schrei“ für eins der besten Lieder ever (nicht nur aus Georg's Feder sondern überhaupt!) halte. 

Doch die anderen sind dann doch zu sehr in ihrer Zeit verhaftet oder (Der alte Wessely... leider immernoch bzw. wieder aktuell!) 

nur gut gemeint ...aber für ihr Thema nicht durchdacht/nachhaltig genug. 

Es ist eine Platte, bei der es von Vorteil ist, zur damaligen Zeit gelebt zu haben und „dabei gewesen“ zu sein... 

es ist dann viel Nostalgie mit ihr verbunden, von der losgelöst sie

aber viel verliert, wenn man sie sich heute als Ganzes anhört.

Klar zählt sie dennoch zu Georg's besseren, aber ein wirkliches Meisterwerk war auch sie (noch) nicht... 

sondern ein deutlicher Fingerzeig zu ihnen hin... denn sie folgten auf dem Fuß!


Denn... „Ruhe vor dem Sturm“... das ist eins, ein Meisterwerk... Georg's ernste bis düstere Seite erneut, 

aber GANZ groß und zurecht ein Riesenerfolg, nicht nur wegen dem Titelstück.

Es gibt hier zwar auch nichts wirklich humoriges, aber „Griechenland“ sorgt wunderbar für einen lichten Moment der Auflockerung... 

und passt doch bestens ins Konzept.

Und die Band wurde immer besser... die Arrangements wurden immer stimmiger...

da schluckt man sogar den Schock namens „Monika“, den einzigen Moment der Platte,

bei dem es keinen wirklichen Spass mehr macht, zuzuhören, wenn der Künstler bzw. dessen lyrisches Ich hinausschreit: 

„Ich wollt' du wärest toooooooot!“ (und das LI dann seinen Suizid ankündigt).

Harter Stoff... und nicht gemacht für unsere Zeit der falschverstandenen Correctness,

die auch die Kunst reglementieren will (weil sie diese nicht versteht) und Maulkörbe verteilt

statt selbständig Denken lehrt... denn da werden die falschen Diskurse geführt, Kunstwerke verstümmelt und entstellt,

die verkehrten Ergebnisse erzielt. Die Frage sollte hier nicht sein, ob der Künstler das darf,

sondern, ob er wirklich negative Absichten damit verfolgt... oder ob es nicht doch einen Sinn macht, 

so etwas künstlerisch auszudrücken, egal, wie schockierend es zunächst ist.

Georg's gute Absichten standen NIE zur Diskussion und Sinn macht auch „Monika“ allemal...

und gottseidank geht keiner hin und streicht das Lied aus der Platte (wodurch dem folgenden „Griechenland“ 

die inhaltliche Verbindung fehlen würde und der textliche Anfang völlig in der Luft hinge... 

denn beide Lieder erzählen eine zusammenhängende Geschichte, 

es handelt sich um ein richtiges Kunstwerk, das im Zusammenhang erschlossen und genossen werden will!).

„Frieden“ mag zu sehr verbunden sein mit der sog. Friedensbewegung gegen den Nato-Doppelbeschluss, 

aber das Lied besteht auch davon losgelöst und ist so einfach wie klasse.

Außerdem ist es ein Fehler, zu denken, dass man einer Meinung mit dem Künstler (oder einem seiner LI's!) sein muss, 

um ein gelungenes Lied zu genießen statt Meinung/Weltsicht einfach Meinung sein zu lassen. 


Bei „Ruhe vor dem Sturm“ gelingt letzteres viel leichter als noch bei „Traurig aber wahr“ 

(weswegen ich von temporär auftretender Verkrampftheit sprach).

Wenn Georg im Titelstück auch den Klerus in die Mangel nimmt („der Aufstand ist im Keim erstickt – der Pfarrer auf der Kanzel NICKT“!) 

so ist dies gerade für Katholiken wichtig, selbst wenn sie die Kirche selbst anders erleben und sehen sollten... 

man kann sich doch wenigstens damit beschäftigen, WARUM sie in dem Lied keine positive Rolle spielt, 

man muss sich in seinem Glauben deswegen nicht angegriffen fühlen... 

und schon gar nicht von Slogans wie „Gott statt Religion“ („Frieden“). 

Es ist immer ein Problem für die Kunst, wenn es beginnt, um Bestätigung zu gehen... ob es nun der Künstler ist, 

der Bestätigung sucht vom Zuhörer oder der Zuhörer beim Künstler.

Dann geht es, auch mit den allerbesten Absichten, in die falsche Richtung.

Aber was tat Georg? Letztlich kam er, trotz aller Wut im Bauch und auch Agitation, wieder beim Geschichtenerzählen an... 

aus seinem Leben oft ...aber ganz sicher nicht nur.

Und das, zusammen mit der musikalischen Tiefe und großartigen Ensembleperformance,

macht „Ruhe vor dem Sturm“ so GROSS. Man muss sich auf sie einlassen, sie geht emotional teilweise so tief, dass es weh tut... 

aber was für Lieder, was für ein Werk, wer sie kennt und liebt

glaubt ja erstmal gar nicht, dass es noch besser werden könnte.

Und viele sind der Überzeugung, dass es auch nicht mehr besser wurde nach dieser Platte,

dass es sofort abwärts ging... weil sie gerne dasselbe nochmal gehabt hätten, so tief ist sie gegangen, so süchtig kann sie machen.


Es spricht aber für den Künstler, dass er zwar seinen Weg weiterging, aber keinesfalls nochmal dasselbe machen wollte 

oder gemacht hat.

Stattdessen kam „Jetzt oder Nie“, und man darf sie mit ihren zwei Vorgängern im Rahmen einer Trilogie betrachten, 

die der Künstler so vielleicht gar nicht beabsichtigt hatte:

Es wurde eine Trilogie, weil man beim nacheinander Anhören den künstlerischen Weg problemlos mitgehen und nachvollziehen kann, 

bei diesen Platten gibt es nämlich dabei KEINEN Bruch,

es ist zwar jede anders aber EINE LINIE, die sie verbindet.

Und in Wahrheit ist eben „Jetzt oder Nie“ der Gipfel, egal, wie groß „Ruhe vor dem Sturm“ bereits ist. 

Es ist ein Gipfel für den Songschreiber Georg Danzer, der gottseidank nicht einsam blieb

aber sehr schwer war, jemals wieder zu erreichen, und es ist definitiv der Gipfel für die „alte Band“,

und was sie NOCH besser macht als „Ruhe vor dem Sturm“ ist ihre unglaubliche Vielfalt,

das NOCH mehr an Ideen plus brillianter Umsetzung, während dennoch eine große Dichte vorherrscht, 

letztlich alles miteinander wunderbar zusammenhängt und -passt.

Ich liebe diese Platte! Und die Tatsache, dass der relativ kurze NDW-Versuch „N.E.I.N.“ eigentlich ein arger Scherz ist, 

dessen Lustigkeit sich heute noch schwerer finden lässt als damals....

dass diese Platte auch einen solchen Tiefpunkt hat... sie fällt überhaupt nicht negativ ins Gewicht.

Wieso sollte der Künstler sich nicht auch einen Spass erlauben, wenn alles andere derart grandios ist... aber eben auch ERNST? 

Ein Künstler, der – was man nicht vergessen sollte! - in seinem Heimatland vor allem für spaßige Lieder geliebt wurde 

und deshalb mit denen teils mehr Erfolg hatte als mit anderen, der dafür, dass es so ernst wurde, dann eben auch kritisiert wurde... 

darf der nicht SO WAS machen ....allein schon, um die Erwartungen genau dieser Leute auch hops zu nehmen im Sinne von:

„Ihr wollt was lustiges? Hier kommt der Humor-Test... wer ihn nicht besteht, 

der schweige für immer statt mich mit seinen Erwartungen zu belästigen... 

denn sicher werde ich auch wieder Lustigeres machen, aber ICH GEHE MEINEN WEG!“?

Auch ich habe mich vom ersten Hören der Platte an gefragt, wieso der Song hier dabei ist.

Mir schien es lange, dass es ein Gewinn gewesen wäre, ihn einfach wegzulassen.

Aber mit den Jahren... man sieht ja, wie sehr ich mich mit dem Künstler und seiner Kunst beschäftigt habe... 

und was ich für eine Antwort gebe hier.

Auf „Jetzt oder Nie“ selbst... ist „N.E.I.N.“ gar kein Schaden, obwohl es wohl nicht nur bei mir

für einen Moment lang zum Stirnrunzeln führt. Auch DAS ist Kunst... wenn auch nicht von der hochwertigen Sorte, 

die der ganze „Rest“ des Albums repräsentiert, aber anarchisch-dadaistisch genug für doch genügend Wert.

Ich kann gar keinen Anspieltipp geben, auch wenn der „Klana Bua im Winter“ wohl das beste Lied hier und, 

was den Georg betrifft, sicher nicht nur dieser Platte ist.

„N.E.I.N.“ allerdings auf eine „Best of“ zu tun... als Repräsentant für sie... wie später (nicht nur) bei „Überblicke“ geschehen...

DAS ist verkehrt, auch wenn's (in diesem Fall) wenigstens nicht der einzige Repräsentant ist.


Oh... was ich ganz vergessen habe: Zwischen „Ruhe vor dem Sturm“ und „Jetzt oder nie“

erschien ja Georg's zweites Live-Album namens „Direkt“, das genau so großartig wie leider auch frustrierend ist. 

Warum letzteres auch, wenn sie doch großartig sein soll?

Na... wer weiß, was sie noch für Lieder live spielten zu der Zeit... und WIE sie die spielten...

wie geil diese Band war bei den damaligen Konzerten... der MUSS frustriert sein darüber,

dass es kein Doppelalbum war... und was da alles fehlt!

„Mein Lebn... Georg! Wenn man da schon Traurig aber wahr weglässt... und vieles Andere mehr...

dann doch zumindest nicht Mein Lebn! Das GEHT nicht, Georg. Der Song gehörte auf dieses Live-Album und er fehlt... 

die größte Unterlassungssünde!“. Das (in etwa) waren meine Worte.

Und wisst Ihr (Leser) was? Er stimmte mir ZU!!!!!


Und das frustriert bis heute genauso wie der Preis, den man, sofern man „Direkt“ gebraucht finden SOLLTE als CD, 

heute dafür bezahlen muss.

Für höchstens die halbe Miete der damaligen Konzerte, auch wenn diese schon spitze ist.

Allein schon, weil „Tournee 79“ keinen solchen Frust auslöst, ist sie besser....

wäre sie aber nicht, wenn Künstler wie Plattenfirma den Fans einen Nachschlag in gleicher Länge hätten folgen lassen... 

eben mit den Höhepunkten aus der Zeit danach und vielleicht noch das ein oder andere ältere Lied, dass bei der ersten Liveplatte fehlte, 

so wie der „Kriecher“ gleich zu Beginn von „Direkt“... und vor allem „Elfie“ in der besten Version, die es je davon gegeben hat.

Allein schon wegen „Elfie“... nimmt man den Frust in Kauf, muss man entweder „Direkt“

oder die „Austrian Private Collection“ (Spectrum, Billigsampler aus den 90ern) haben,

denn dort ist es drauf. Diese Version hat Elfie zu meinem persönlichen Lieblingslied von Georg Danzer gemacht.... egal, 

wie viele großartige Lieder er sonst noch geschrieben hat.

Das ist PURE Gänsehaut, vollendete Schönheit... mit mehr Gefühl singen und spielen GEHT NICHT.

Wie gesagt: „Direkt“ ist großartig... und leider trotzdem auch frustrierend.

Versteht mich jemand?

Wer sie nehmen kann wie sie ist... wer nie gehört hat, wie auf ihr fehlende Lieder live klangen...

mit dieser Band... bei dieser Tour (ich tat dies im TV!)... dem bleibt der Frust wohl erspart,

er bekommt aber weniger als mit „Tournee 79“ und hat allein schon deswegen AUCH Recht,

wenn er diese vorzieht, sie erscheint außerdem lockerer, freier, es gibt mehr Improvisation.


Der wahre Frust aber... und ein tatsächlicher Niedergang... er sollte schon bald kommen.

Und zwar mit dem Album „Und so weiter“ und den darauf enthaltenen „humorigen Liedern“...

„Wer bist du???“ „Gesichtskontrolle“ „Rund um die Uhr“ „Wieder Normal“ (schwarzer Humor)

und ja, auch „Zombieball“, obwohl ich für diesen IMMER eine Schwäche hatte...

Im Jahr zuvor hatte Georg sein Meisterwerk abgeliefert und diese Platte war ihr Nachfolger.

Egal, wie gut „Die Türken“ gelungen war, auch hier gab es Sprechgesang und dieser Platte fehlt es an Melodik und Tiefgang, 

obwohl das Titelstück wunderbar ist, „Auf Tournee“ ein guter Rocker,

und „Fort von Dir“ gar später zum Live-Klassiker werden sollte. „Und so weiter“ war eine Enttäuschung... eine richtige.

Ist das Album deswegen schlecht? Nein, dafür steckte noch immer

zu viel Musikalität in dieser Band... aber so richtig zum Zug kam sie nicht auf voller Distanz.

Wer hier wirklich schwächelte... vielleicht erstmals nach vielen Jahren... es war Georg selbst..


Lustige Lieder? Gerne. Aber da gibt's massenweise bessere von zuvor wie auch danach!

Man vergleiche: „Sex-Appeal“ mit „Gesichtskontrolle“... „Paniglgassn Nr. 17“ mit „Wer bist du???“... nur als Beispiele. 

Es darf sogar bled sein wenn's GUT ist... und groovt wie „Dumdumdurumdum“ oder spätere Liveversionen vom „Doppelgänger“, 

ein Lied, das für mich in seiner ursprünglichen Version (es war nur ne Single!) schier unerträglich ist.

Aber mindestens 50% von „Und so weiter...“ besteht aus Witzen, die irgendwie daneben gingen.

Da hatte es der Nachfolger „Menschliche Wärme“, trotz der Untiefen, die auch hier anzutreffen waren, 

sehr leicht, als „wieder besser“ wahrgenommen zu werden.

Das Titelstück? Göttlich! Allein das ist schon besser als die ganze „Und so weiter“ zusammen.

Du magst es schwergewichtig atmosphärisch bis pathetisch weil's doch bitte in die Tiefe gehen soll, am besten mit politischer Aussage? 

„Für Anne“... starker Einstieg, auch wenn die Synth-Sounds hier einen Tick zu pathetisch rüberkommen und etwas veraltet klingen.

Und die Scherze... sie kommen selbst mit dem „Fahrradfahrer“ wieder besser rüber...

„Ronnie und Jury“ ist echter Schmäh und macht mir auch heute noch Spass, auch wenn heutzutage wohl keiner mehr weiß, 

über wen da gesungen wurde... auch „Der General“ transportiert, bei allem Ernst des Themas, sein Augenzwinkern mit.

Georg's Eindeutschung von Donovan's „Atlantis“ ist gelungen... nur nicht wirklich notwendig,

egal, wie aktuell seine Warnung auch heute noch erscheint.

Ich bin wahrlich kein Donovan-Fan, aber das Original ist eben doch deutlich besser umgesetzt...

und irgendwie merkt man auch hier, dass die Band leider mittlerweile ihren Zenit überschritten hatte.

„Aber nicht ernst“ ist eigentlich ein musikalisches Nugget, dem man aber einen besseren Text gewünscht hätte, 

obwohl der Text gar nicht übel sondern einfach zu resignativ ist... „Menschliche Wärme“ ist 

eine deutlich bessere Platte als ihr Vorgänger... 

aber trotz des Titellieds abermals nicht essentiell,

denn bei allem Guten, was man auf ihr findet...

auf der anderen Seite stehen die „Space Invaders“ (nehme endlich wer dem Georg das Casio-Keyboard weg! Ist ja GRUSLIG!) 

und leider auch „So Nervös“, 

das musikalisch gar nicht ohne ist (tolles Gitarrensolo).... aber doch schnell langweilt,

das "Flugzeuglied" klingt arg dünn, auch wenn's groovt,

selbst „Eine Utopie“ ist mehr gut gemeint als gut gemacht, es stellt sich kein dauerhafter Hörgenuss ein, 

weil man immer wieder verunsichert wird: Wo wollte, wo will der Künstler hin?

Der Titelsong sollte doch die Richtung aufzeigen? Mehr davon!!!


Stattdessen gab es... eine neue Band (von der „alten“ blieb nur Earl Bostic über) und...

Weiße Pferde“, und zwar noch im selben Jahr.

An dieser Platte scheiden sich bis heute die Geister, aber sie verkaufte wieder mehr als die 2 Vorgänger, 

was sicher ihrem Titellied mit geschuldet war, mit dem Georg sogar in der ZDF-Hitparade aufgetreten ist.

Sie ist keinesfalls SO schlecht, wie sie oft geschrieben wurde, aaaaaaber....

ihre textlichen Schwächen sind unüberhörbar (Aufwärts, Unterwegs...), die damals modernen Dosensounds, 

beim Titelstück oder „Silbermond“ noch atmosphärisch gut eingesetzt,

wirken heutzutage meist nur noch befremdlich und beim eigentlich wunderbaren Liebeslied

„Warum bist du nicht hier?“ werden sie zur aseptischen Ohrenbeleidigung.

Die neue Band aber... wo sie zum Zuge kommt... sie rockt, „Das Jahr, das kommen wird“ ist eine gelungene Lucio Dalla-Eindeutschung, 

die deutlich mehr Eigenwert hat als „Atlantis“,

und richtig geil wird’s bei „Karl, der Wahnsinnige“.

„Weiße Pferde“ - das Lied – hat längst Kult- bzw, Klassikerstatus bei Georg's Fans,

und das zu Recht. Klar ist hier der teils programmierte Rhythmus des Originalarrangements für heutige Ohren zumindest 

gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem oder vielleicht sogar deswegen...

und auch mit diesen sphärischen Keyboardsounds... die auf Peter Weihe's UNGLAUBLICHE „spanische Gitarre“ treffen... 

das hat etwas ganz Besonderes, eine ganz eigen- und einzigartige Atmosphäre, beim Anhören entstehen in mir Gefühle, 

die mich immer wieder auf das Original zurückgreifen lassen, obwohl spätere akustische Live-Versionen objektiv gesehen besser sind

(und die Leadgitarre von Uli Bär genauso gut sowie die von Mario Berger sogar noch besser war als das, 

was Peter Weihe gemacht hat... in jedem Fall war's geil, egal von wem!).

Es dauerte etwas, bis ich mich dazu durchrang, die Lücke in meiner Sammlung zwischen „Menschliche Wärme“ (Original-CD!) 

und „Alles aus Gold“ (Remaster) zu schließen,

aber schließlich bestellte ich mir „Weiße Pferde“ dann DOCH... und als ich sie (wieder...

als CD... das Remaster natürlich auch hier!) hatte, war die Freude größer als erwartet,

denn sie hatte mir eben doch gefehlt. Und ich liebe Karl den Wahnsinnigen... heute mehr als je zuvor... 

geht ab wie die Feuerwehr und macht so richtig Spass!


Aber noch mehr liebe ich das damals völlig gefloppte Album „Alles aus Gold“,

denn hier war diese damals neue Band – mit Unterstützung von Frank Lüdecke von der „alten“, wo Saxofon/Flöte notwendig waren – 

so richtig zusammengewachsen und am losrocken als gäbe es kein Morgen...

als wäre es keine Georg Danzer- sondern eine Bryan Adams-Platte (ehe sich bei dem Verflachungen einstellten...

wenn ich schon diesen Vergleich mache! Also sagen wir zwischen Cuts Like a Knife und Into the Fire...

wer also Reckless mag... wegen ihrer Energie... und kein Problem mit Georg's Stimme hat... sollte hier mal reinhören!).

Uiii macht das "Wumm"... ist das großartig gespielt (man höre sich nur mal das "Orgel-Solo" mit Pitchbender beim Opener

"Mit Letzter Kraft" an... erlebe die energetische Explosion, die in "Ich will zu Dir" stattfindet... ob nun auf's Gaspedal getreten

oder das Tempo dann doch mal gezügelt wird, nie hört diese Platte auf, mit ihrem Fluss und echter Power zu beeindrucken!).

Jeder einzelne Song ist topp weil musikalisch wertvoll und wird durch seine höchstpotente Umsetzung veredelt.

Und was für ein Gitarrist der Peter Weihe ist... wer's nicht weiß, der sollte sich einfach mal anhören, was er hier gemacht hat. 

In Deutschland schon lange und noch immer einer der besten!

„Alles aus Gold“ ist ein geiles, bauchzentriertes Rockpop-Album (mit eindeutiger Betonung auf Rock).

Dieses hat auch 2 Piano-Balladen (und einen sehr sanften, gezupften Abschluss), und während mir das Rocken hier 

so richtig gut reinläuft sind diese 2 Balladen dann die endgültigen emotionalen Killer,

das Titelstück legt mich flach und lässt mich heulen (auch vor Freude, aber hauptsächlich vor Rührung gegenüber 

seiner reinen Schönheit) und die „Dunkelblaue Angst“ lässt mich schaudern ...und mit den Kindern, 

die hier die Hauptprotagonisten sind, MITFÜHLEN.

Besser als hier kann eine Platte gar nicht zeigen, dass es gar nicht immer Tiefgang sein muss,

denn außer den Balladen... geht’s gar nicht SOOO tief, obwohl es immer wieder ernst wird.

Dieses Album ist beste Unterhaltung und abgesehen von zu viel Hall im Mix ist es sehr gut gealtert. Wieso war das ein Flop? 

Weil der Georg als Sänger nicht wirklich ein Shouter ist und sich an ein paar wenigen Stellen stimmlich überfordert hat?

Das kann ich nicht nachvollziehen... er trifft die Töne ja trotzdem, ist voller Hingabe dabei und bleibt durchweg authentisch.

Ganz sicher aber hing der kommerzielle Misserfolg zusammen mit den Erwartungen, die das Publikum an Georg Danzer hatte. 

Aber ich bestehe drauf: „Alles aus Gold“ ist eine seiner besten,

man muss nur diese Art der Rockmusik (auch Bruce Springsteen zu BITUSA-Zeiten kommt in den Sinn) mögen 

und die Gefühle teilen, die reichlich vorhanden sind/evoziert werden.

Vielleicht ist das Album dennoch knapp vorbei am Meisterwerk, denn klar, an „Jetzt oder Nie“ kommt sie nicht ran, 

auch „Ruhe vor dem Sturm“ schreit laut „Ich bin BESSER!“...

aber ganz ehrlich... „Traurig aber wahr“, so brilliant ihre Highlights auch sind, stinkt bei mir, als Ganzes gesehen, bereits ab

(es sei denn, ich konzentriere mich beim Anhören EINZIG auf die Musik... ignoriere alle ihre Predigtsalven...

dann wächst sie wieder ...denn diese Band war eben auch spitze und, klar, proggiger... TAW ist Danzer's Progrock-Scheibe!).

Sie ist nur... wieder was Anderes, überhaupt nicht dasselbe... der Künstler ging seinen Weg,

klar, da die Erfolge nicht mehr dieselben waren kam dabei ein Flop nicht gelegen,

die Plattenfirma hatte – nach fast 10 Jahren – nun auch genug und obwohl es musikalisch wieder aufwärts gegangen war 

kam die RICHTIGE Krise erst JETZT.

Sie fiel zusammen mit der Scheidung von Georg's erster Frau Dagmara (das hatte er aber gründlich versemmelt... 

als Aussenstehender kann man natürlich problemlos ein LOL hier dazuschreiben,

aber lustig war's NICHT) und dem neuen Plattenvertrag bei der Teldec, die natürlich wollte,

dass es nun bei/mit ihnen besser läuft als zuletzt.


Tat es aber nicht wirklich... was auch an der Platte zum abermaligen Neuanfang („Weiße Pferde“ war ja schon einer gewesen!) 

namens „Danzer“ lag.

Das geht schon beim eklig gelb-blauen Cover los. Und setzt sich – zumindest teilweise – mit der Musik fort. 

Wieso um Gottes Willen spielt diese Band hier nicht erneut ihre Stärken aus?

Sie waren ja noch da... auch Peter Weihe, obwohl unterstützt von einem anderen Peter namens Meier, 

wo Konzertgitarre zum Einsatz kommen sollte (formidabel gespielt übrigens!)...

aber man hört sie kaum und schon gar nicht hört man sie so, wie man sie bei „Alles aus Gold“ lieben lernen kann. 

Stattdessen hört man, dass Georg Danzer für sich Depeche Mode entdeckt hatte.

Und das ist das große Problem mit dieser Platte, die – neu gehört mit frischen Ohren und dem gesunden Abstand der Jahre – 

gar nicht mal so übel ist, wie ich sie zunächst empfangen hatte.

Aber immer da, wo es deutlich zum Vorschein kommt, wo Georg gerne Martin Gore mit deutschen Texten gewesen wäre,

vor allem und besonders schlimm im Opener „Wien“ und in „Wut (habt ihr noch immer nicht genug?)“ aber gottlob nicht 

durchgängig auf der ganzen Platte..

fragt man sich eben, welcher Teufel den Künstler hier geritten hat.

Und ich zumindest (!) war damals nicht (mehr) offen für die wirklichen Perlen, die sich AUCH auf dieser Platte befinden, 

was ich vor allem an dem Stück „Denkmal“ festmachen will und kann.

Was mir damals oberflächlich und seicht bis hin zur Blödheit bzw. Verarsche („Ich steh' vor einem Denkmal und denk' mal...“) erschien, 

so sehr, dass ich es HASSTE, ist in Wahrheit ein höchst subtiler Hammer voller Humor und unglaublicher Schönheit.

So feinsinnig hat man den Georg selten erlebt... aber ich hatte 1986 keinen Sinn dafür, den Text fand ich blöd, 

die Melodie zu banal. Gottlob bin ich reifer, sensibler und klüger geworden...

und habe inzwischen gelernt, richtig hin zu hören. „Joschko“ am Ende ist auch ein großartiges Kunstwerk 

und „Die Königstochter und der Musikant“.... wie kann es sein, dass ich dieses wunderbare Lied nicht sofort geliebt habe? 

Lag es an meiner LP-Pressung, die ausgerechnet hier die Nadel zum Springen brachte???

Nein, „Danzer“ ist keinesfalls schlecht, aber ein gespaltenes Album und nicht alles, was drauf ist, ist auch wirklich geglückt. 

Aber mutig war's. Und der Künstler blieb auf seinem Weg, der nun deutlich schwerer geworden war. 

Manchmal fischt man dabei dann im Trüben oder weiß nicht wirklich, wo genau man hin will... 

das Album floppte abermals, die Band löste sich auf und abgesehen davon, 

dass die Teldec ihm einen Deal über 3 Alben gegeben hatte, stand die Zukunft in den Sternen.

Wohin soll die Reise gehen?


Einen Verbündeten fand Georg in Christian Kolonovits, und wer den Namen hier liest und nicht weiß, wer das ist... 

schämt Euch. Auch über den kam der Kontakt zu einer Band zustande,

die anderswo gerade nicht mehr gebraucht wurde... nämlich der einstigen „Rockband“, 

die den Ludwig Hirsch immer dann live begleitet hatte, wenn der J.M. Bertl wegen anderweitiger Verpflichtungen 

nicht zur Verfügung stand (oder er lieber rocken wollte).

Die Band, die den Georg Danzer auf „Liebes Leben!“ begleitete, das war damit eine, die 

super aufeinander eingespielt war und mit Christian Kolonovits an den Keyboards und als Arrangeur

nun nicht für den Ludwig sondern eben für den Georg spielte. Eine ganze Platte lang.

Als Job. Und sie macht ihren Job ganz gut, genauso wie ihr musikalischer Leiter...

aber mehr auch nicht. Das Beste, was ich über „Liebes Leben!“ sagen kann, ist, 

dass sie aus einem Guss ist und dennoch die Vielfalt nicht vergisst. 

Dass „Barcelona“ richtig unter die Haut geht

und „Ich sehn mich so nach deinem Po“ richtig Spass macht.

Manchmal rockt es sogar ein bißchen los, aber von dieser Band hatte ich mehr erwartet

als das solide Handwerk, für das Gitarrist Martin Kunz schon immer stand,

der – beim Hirsch – natürlich regelmäßig vor mir eine schlechte Figur machte,

wenn ich ihn mit dem Bertl verglich. Jeder hat seine Stärken, auch Martin, und er ist gut...

aber verglichen mit Johann? Da liegen bereits technisch WELTEN zwischen den beiden.

Aber auch eine Georg Danzer Platte muss nicht immer mit wirklich großartigen Gitarristen glänzen... 

da zählen viel mehr die Lieder... und die sind hier mehrheitlich allerhöchstens okay ausgefallen, nicht sonderlich aufregend, 

die Single „Oh Kondome!“ ist eigentlich witzig aber dem Arrangement und der Umsetzung fehlt der letzte Kick 

und viel mehr als ihr Vorgänger wird „Liebes Leben!“ 

NICHT verkauft haben. Vielleicht ist sie besser... aber wenn, dann nur einen Tick,

obwohl Georg seinen Hang zu Depeche Mode gottlob wieder vergessen hatte und alleine das schon für sie sprechen müsste.

Womit ich allerdings ein Problem habe ist, dass ich hier erstmals stellenweise an Peter Maffay denken musste... 

und das nichtmal negativ, nur... für den Georg heißt das:

Das Niveau ist gesunken. Es war eben Krise... er blieb er selbst und dabei ehrlich,

das ist ein großer Pluspunkt für die Platte, und wenn man die Abstriche macht, die man machen muss, 

dann kann man sie sogar lieben... aber wirklich zu Georg's besseren zählt sie nicht, nur weil die Balance stimmt, 

eine gewisse Qualität – anders als anderswo – nirgends unterschritten wird und ich „Barcelona“ liebe.

Nein, wir befinden uns noch immer in einer Zeit der Enttäuschungen, in Georg's schwierigster Karrierephase, 

und für das dritte Album, welches er für die Teldec machen sollte,

gab es abermals einen Bruch... ganz anderes Team.


Rufzeichen!“. Das Niveau, man mache keinen Fehler bloß weil „Total“ eine Art „Ich bin der Martin, ne aber vom Georg Danzer“

ist, steigt wieder, aber irgendwie ist auch dieses Album weder Fisch noch Fleisch.

„Die Leut' san alle deppert...“ ist brilliant... und eins der besten „lustigen Lieder“, die Georg je gemacht hat. 

„Razon“ ist wunderschön, „Und der Himmel kommt unter die Räder“ ebenso.

Aber – anders als bei „Liebes Leben!“ - wirkt hier die Gesamtheit der einzelnen Lieder als Ergebnis zusammen nicht wirklich rund, 

das Album ALS Album – zum Durchhören – will nicht funktionieren.

Und obwohl im Allgemeinen das Niveau auch bei Produktion und Arrangements wieder

gestiegen ist, schwankt die Qualität der Lieder mal nach oben, mal nach unten.

Wieder stellt sich die Frage, wo der Künstler eigentlich hin will...

und ob er es selber weiß, während er immerhin produktiv bleibt und durchaus noch immer nach sich selbst klingt... 

nur leider eben immer noch zum großen Teil nicht genau so gut, wie er mal war.

Mein Fazit nach der Platte hieß: „Ach Georg... es schadet nicht, ein paar Schritte zurück zu machen... 

um dann wieder Schritte nach vorn machen zu können. Du bist wirklich noch immer richtig gut wenn Du Schmäh machst 

und dabei musikalisch konservativ vorgehst!“.

Irgendwie, auf gewisse Weise, muss er dasselbe gedacht haben, nachdem der Deal mit der Teldec selbstverständlich 

nicht verlängert wurde.... denn dafür hatte auch „Rufzeichen“, trotz ordentlicher Radioeinsätze, viel zu wenig verkauft.


Dasselbe gedacht? Nun... die Antwort auf die Frage, WO es hingehen soll(te), lieferte „Wieder in WIEN“, und das ist eine feine Platte.

Für Hörer, die nix mit österreichischem Humor aka Wiener Schmäh anfangen können und/oder

jedesmal eine schweineteure Hochglanzproduktion erwarten, ist sie zwar bestimmt nicht so gut wie für mich 

(man hört es ihr an: Viel Geld war nicht da.... und alle, für die „Herst Karli, Du bist a Wahnsinn“ oder 

„Sei immer höflich“ keine Höhepunkte aber zu blöd sind, werden nie kapieren,

wieso ich sie richtig gut finde, ohne Frage die BESTE seit Alles aus Gold!).

Franz-Christian Schwarz wusste genau, was gut für seinen alten Freund ist... auch wenn dies,

tatsächlich wieder in Wien und fokussiert aufs Heimatland, bedeutete, dass der verlorene Sohn

sich sein Publikum via Ochsentour allein auch durch kleine Orte zurückerspielen musste.

Echt Danzer – Live Solo“, das schon ewig vergriffene dritte Live-Album vom Georg,

kommt natürlich nicht wirklich ran an „Tournee '79“ und „Direkt“, ist aber klasse als Zeugnis dieser Ochsentour 

und ihrer ganz eigenen Qualität. Ich liebe diese Version vom „Tschick“!

Aber auch der ganze Rest ist richtig gut und dafür, dass da keine Band dabei ist – Hut ab!

Spätestens „Echt Danzer“ war der Beweis:

Das WAR der „richtige Weg“, denn Georg – AUCH Georg GANZ allein auf der Bühne -

war so gut... noch immer... SO gut dass sich das lohnen sollte, auch wenn es Zeit brauchte.


Und ich sag's ganz ehrlich: Ein wenig ist es schade, dass - „Wieder in Wien“

war Indie beim Ambra-Label von Schwarz höchstselbst,

auch wenn die Wiederveröffentlichung als Remaster

dann von der Polydor lizensiert wurde – ausgerechnet ein neuer Plattenvertrag in Deutschland,

und zwar beim Chlodwig-Label in Köln (das damals immerhin von der BMG vertrieben wurde),

DIESEN Weg albumtechnisch dann gleich wieder künstlerisch unterbrach...

denn weitere Platten quasi für's „Deutsche Publikum“ zu machen, weil man ja auch in Deutschland produzieren darf... 

bedeutete gleichzeitig einen anderen, höheren kommerziellen Druck und wieder eine

zumindest teilweise Orientierung aufs Hochdeutsche, was den zwei Alben für Chlodwig nicht wirklich gut tat, 

obwohl die Produktionen wieder mehr kosten durften und damit in dieser Hinsicht klanglich besser sind als „Wieder in Wien“.

Aber wieder mit anderen Musikern Richtung „alte Dire Straits auf Deutsch“ (große Teile von

Keine Angst“!) zu gehen und erst Recht in den Deutschrock mit diesmal NOCH stärkerem

Maffay-Einschlag (große Teile von „Kreise“!) abzudriften, in der Hoffnung, in Deutschland doch wieder 

ein Publikum zu finden... ganz ehrlich, trotz der Highlights, 

die auch diese Platten haben (die zu Beginn erwähnten Lieder „Der Clown kehrte zu seinen Tränen zurück“ 

- Georg klingt hier nach Bob Dylan ca. Oh Mercy – und „Mei allerbester Freund“ 

- hier klingt er nach Chris Rea ca. Auberge, zumindest im Originalarrangement... 

bei Austria 3 nämlich wieder ganz anders -

beides ist SEHR fein, GANZ toll, leider sind es die Alben selbst nicht!)...

es war ein Irrweg, der zwar half, die Zeit produktiv auszufüllen ohne große Verluste einzufahren

(„Ich denk an Sex“ und „Die Zigeunerin“ waren, wie bereits erwähnt, kleine Radiohits und sind beide voll okay!)

aber trotz allem künstlerischen Bemühen, allem größeren Arbeitsaufwand, sind diese Platten LOWLIGHTS in Georg's Karriere...

sie kommen nicht „echt“ rüber, weil er's der Plattenfirma (und mit ihr „den Deutschen“!) viel zu sehr hat Recht machen wollen... 

obwohl er dabei keinen Ausverkauf beging oder sich selbst verraten hätte. Und gerade „Kreise“ hat hier in Deutschland ihre Fans, 

nur wenn ich wählen müsste zwischen ihr und der viel geschmähten „Weiße Pferde“... gewinnt „Karl, der Wahnsinnige“ haushoch. 

Für den „Adler im Wind“ bekäm der Georg gar von mir persönlich einen Einlauf,

denn da wird’s für mich eklig... nie zuvor klang er derart (unfreiwillig) anbiedernd an ein Publikum, 

das in Wahrheit doch gar nicht SEINS ist!

Aber jedem das seine... man verstehe mich nämlich nicht falsch: Das Lied ist gar nicht schlecht,

es ist lediglich schlecht für Georg Danzer!


Denn für DEN hätte es heißen müssen:

Lieber GAR nicht rocken als es so abgeschmackt und kalkuliert tun... klingt fast wie eine Parodie

auf all die geilen Sachen auf "Alles aus Gold", ist musikalisch einerseits sehr nahe an "Wie zwei Schiffe auf dem Meer"

und doch liegen andererseits Welten zwischen den Songs und ihrer jeweiligen Umsetzung... 

und das hätte er bemerken müssen... wenn's ihm schon niemand sagt!

Das erste war immer noch Rockmusik... dieser Adler ist ein RockmusikVERSUCH, dem alle echte Power fehlt.

Man kriegt richtig Angst davor, dass sowas dann auch noch Erfolg hat und der Künstler zum wandelnden Klischee verkommt,

weil die Plattenfirma dann "mehr davon" verlangt... denn sei der Text auch noch so ehrlich, er wird spätestens

mit dem Refrain zur Peinlichkeit. Wie nennt man sowas? Gefühle aus zweiter oder dritter (und so weiter) Hand...

"sowas müsste doch Erfolg haben... weil ANDERE den mit sowas schon hatten" aber ist eine tödliche Falle für die 

gewünschten Gefühle, die da noch irgendwo sein sollen.

Dort, in genau dieser Falle, verschwinden sie dann... die Gefühle... schon beim Anhören und zumindest bei mir.

Da sag ich nur noch:

"Gute Nacht, Georg, das ist ein Sinkflug mit lahmen Flügeln"!

Und so verzweifelt (nicht inhaltlich - sondern künstlerisch!) hätte er nicht klingen müssen/geklungen, wenn er sofort den mit 

„Wieder in Wien“ eingeschlagenen Weg einfach fortgesetzt, auf den Plattendeal in Deutschland gesch... hätte.


Dies aber geschah eben hinterher... und ab hier wird es wieder eine echte Freude für seine Fans!

Nahaufnahme“ - wieder mit geringerem Budget und kleiner Besetzung für's Ambra-Label produziert – ist bereits richtig gut. 

Der "Vorstadtcasanova" (hier mit Originaltext) ist der Hit... war allerdings nur ein solcher für Rainhard Fendrich 

(von dem mit entschärftem Text... passte besser zu dessen Seichtigkeiten dazu :p !)... 

der "Hans" funktioniert super als Warnung, nicht jemandem hinterherzulaufen, der den großen Max spielt... 

die "Wiener Trilogie" (übrigens Georg's "zweite" und  damit nicht dieselbe wie auf "Tournee 79", 

obwohl es auch hier - wie bei "Wieder in Wien" - ein paar Neuaufnahmen alter Klassiker gibt) 

bietet puren Wiener Schmäh der geilsten weil schwärzesten Sorte... nicht so finster dagegen fiel 

"Hobts ihr wer mei Auto xeng" aus, das aber ebenso richtig Spass macht... insgesamt: Eine runde Geschichte, dieses Album!


Der darauf folgende One-off-Deal bei der Polydor Austria für „Große Dinge“ aber lieferte uns, nach vielen Jahren, 

endlich wieder ein essentielles Danzer-Album,

dem zum wahren Meisterwerk lediglich eine Kleinigkeit (vielleicht in Form des fantastischen Songs „Im Häfn stiabt die Söh“?) fehlt, 

aber das Titellied (Wahnsinn... dieser Text... und seine Einheit mit der Musik... runder und besser kann

ein Lied gar nicht sein, man muss nur zuhören und sich vom Geschichtenerzähler entführen lassen... 

die spätere Live-Version ist gar NOCH besser... ich muss das herausheben, weil es viel zu unaufdringlich ist für verstopfte Ohren,

die von selber gar nicht hören können: Aufwachen!

Das ist ein Juwel, jeder Liedschreiber, der was auf sich und seine Zunft hält... sprich: von seinem Handwerk tatsächlich was versteht

könnte töten für auch nur EIN einziges  Lied dieser Güte aus eigner Feder... zumindest, wenn er ehrlich ist!),

"A Oama Schlukka" (ein musikalischer Verwandter von Karl, dem Wahnsinnigen, der einem per Lebensbeichte das Hirn rausbläst...  und 

zwar mit Hilfe  einer der allerbesten Gesangsleistungen in Georg's ganzer Karriere! Sowas Geiles abba auch...),

oder der „Chineser“... (hier wird per Song ein Mensch mit seinem Leben lebendig gemacht, als stünde er direkt vor einem...

man spürt ihn... fühlt mit ihm... eine Gänsehaut jagt die nächste!)...

das ist wirklich Danzer at his VERY best! 

Und die „neue Band“ mit Uli Bär war endlich wieder eine für lange Zeit, 

die es auf ihre Art nun wirklich aufnehmen hat können mit der „alten“ aus der Glanzzeit von „Ruhe vor dem Sturm“!


Okay, nicht jedes Lied ist der Bringer, ich mag zB den „Leuchtturm“ nicht besonders,

aber dennoch hatte wohl kaum noch jemand damit gerechnet, dass Georg noch ein solches Album machen würde... 

und schon gar nicht wussten wir, dass es noch besser kommen sollte,

denn „Sex im Internet“ war wieder eher eine Billigproduktion... aber auch die ist in Wahrheit gut,

egal, wie seltsam hier die Mischung ist...

der „Kreuzritter“, „Nützliche Idioten“, „Sachertorte“, der wunderbare Ohrwurm „Verzeih ma“...

trotz diverser, nerviger Dosensounds hatte das Ding richtig kommerzielles Potential,

ohne ZU sehr abzuflachen... auch wenn sie weder mit „Große Dinge“ noch mit „Nahaufnahme“ mithalten kann. 

Georg jedoch war wieder auf seinem Weg und künstlerisch machte das alles endlich wieder einen Sinn.


Dann aber kam Austria 3... und plötzlich war da wieder ein Riesenpublikum, das ihn endlich wahrnahm und feierte... 

in Österreich eben. Ich bin kein Fan von Austria 3. Aber allein schon die Wahrnehmung, 

zu welcher der Erfolg dieses Unternehmens für Georg führte, ermöglichte zweierlei:

1) Wieder einen gescheiten Industrie-Deal über mehrere Alben, diesmal zunächst bei der BMG Austria, 

wo ja auch die Austria 3-CDs erschienen...

2) Genug Selbstvertrauen, um wieder wirklich essentielle Alben zu produzieren.

Das erste und wohl objektiv „beste“ weil tatsächlich ein Meisterwerk hieß „Atemzüge“.

Was soll ich über diese Platte sagen, außer dass sie ewig erhältlich bleiben müsste und damit endlich wieder aufgelegt werden, 

genauso wie Jetzt oder Nie nie hätte wieder verschwinden dürfen?

Wer Danzer mag... oder von seiner allerbesten Seite kennenlernen will...

der braucht diese Platte(n) UNBEDINGT.

„Atemzüge“ ist SO gut, dass einem beim Anhören glatt die Spucke wegbleiben kann.

Sie setzt der bereits beeindruckenden „Große Dinge“ noch eins drauf.

Der Künstler ist gereift und weiß genau, was er tut... was er will... er gibt alles und beweist,

dass er nie zuvor tatsächlich besser war.

Was für Lieder... und was für eine Vielfalt, ohne irgendwo Qualitätsabstriche zu machen...

mit perfekter Produktion obendrauf, da wurde nirgends gespart und der ganze Aufwand hat sich gelohnt ohne Ende.

Unglaublich, was die Aufmerksamkeit der Menschen, was deren Feedback und Zuspruch,

ja, was Erfolg bewirken kann, denn auch wenn ich KEIN Fan von Austria 3 bin, so weiß ich doch:

DAS... es wäre ohne deren Erfolg so nicht passiert.


Dann: Die „13 schmutzige(n) Lieder“. Eine Spass-Platte, wie eine Belohnung für die österreichischen Fans, die es eben lieben, 

wenn der Georg Quatsch macht und dabei auch schmuddelig wird. Und klar hat das dann nicht dasselbe Niveau wie „Atemzüge“. Aber....

es ist eine Spassplatte, die auch wirklich Spass macht und damit erneut ein richtig gutes Album.

Sie hat auch ein paar wenige ernste Momente, aber die trüben den Spass nicht...

im Gegenteil: Allein schon der bitterböse und musikalisch brilliante "Imaginäre Vibrator-Walzer" sollte ein Kaufgrund sein,

und die "Zeitansage", die als Bonustrack am Ende "versteckt" wurde, verleiht dem Ganzen noch etwas mehr Gewicht.

Von den anderen Liedern etwas herauszuheben... sauschwer, aber wenn schon nicht "Sado-Maso"... 

den "Tschurifetzen" sollte man sich doch mal gönnen... und wie Truck Stop klingen würden, wenn

sie sich trauten, männlichen Frust über's andere Geschlecht tabulos zu vertonen, kann man sich in

"Olla Weiber san Gfrassta" antun... zum totlachen ist das, echt... wie vieles andere hier auch...

unvergessliche Urlaubserlebnisse mit dem fantastisch gelungenen ""Strandbrunzer-Tango" 

und der "Gnädige(n) Frau in Malaga" zum Bleistift!

"Eigentlich bin ich ein Schwein", wohl Georg's "innerer Deutscher" weil in perfektem Hochdeutsch vorgetragen,

ist außerdem ein Hit, ganz egal, ob's auch wirklich einer war!

Und wieder haben wir eine essentielle Danzer-Platte, eine, um die man nicht rumkommt, wenn man ihn mag... 

nur wirklich jugendfrei ist sie natürlich NICHT.


Dann: „Sonne und Mond“. Georg's viertes und imho tatsächlich bestes Livealbum trotz aller „wichtigen Lieder“, 

die auch hier mal wieder „fehlen“ und 2,3 Sachen, die ich gegen andere ausgetauscht hätte. 

Klar konnte „Sonne und Mond“ auch nur deshalb derart überzeugend ausfallen, 

weil sie nicht einfach ein einziges Konzert wiedergibt, sondern Franz-Christian Schwarz aus einem 

riesigen Archiv mit Aufnahmen aus verschiedenen Jahren mit verschiedenen Ensembles

Highlights auswählen konnte. Man brauchts mir – als Liebhaber von „Tournee 79“ z.B. - ja nicht glauben, 

vielleicht ist man auch mal wieder enttäuscht weil man was ganz Anderes erwartet.

Aber „Sonne und Mond“ ist absolute SPITZE und gehört in jede anständige Plattensammlung,

die sich nicht auf ein Genre beschränkt und deren Besitzer weder intolerant noch sonstwie verbort ist. 

Wenn man DAS nicht mag... wie kann man Georg Danzer mögen?

Man hat ihn dann ja gar nicht kapiert...

und nein, es fällt nicht ins Gewicht, dass es von „Weiße Pferde“ viel bessere Live-Versionen gibt als diese OHNE spanische Gitarre... 

die immerhin schon deshalb was Besonderes ist.

Wer einen Grund zum Nörgeln finden will... der findet überall einen.


Auch deshalb wird „Persönlich“, 

Danzer's nächste Studioplatte, gerne als oberflächlich und damit eher schwach abgetan, eine Art „Weiße Pferde 2“ sozusagen, 

was sogar explizit für ihr eigentlich bestes aber auf jeden Fall wichtigstes Lied gilt, denn 

„Über meine Seele führt mein Weg – El Camino“ ist ebenfalls eine Deutsch-spanische Mixtur mit Flamenco-Gitarre (Mario Berger).

Und ja... sie ist oberflächlicher als „Atemzüge“ obwohl sie keine „Spassplatte“ wie die „13 schmutzigen Lieder“ ist... 

sie ist erneut etwas Anderes, scheut auch nicht die Schlagernähe,

aber wer sich auf sie einlässt wird belohnt mit ganz wunderbaren Liedern wie „Weil du nur so bist“ oder 

„Hier sind wir nicht zu Haus“... und abermals einer richtig guten Produktion.

Allerdings gilt das leider NICHT für ausgerechnet „El Camino“, 

denn dieser im Konzert fantastische Song wurde leider überfrachtet im Studio und deshalb totproduziert.

Und „Persönlich“ ist trotzdem eine richtig gute Scheibe, wenn auch unter den guten ab „Atemzüge“ die schwächste. 


Denn die nächsten beiden, die letzten Studioplatten vom Georg Danzer,

der wieder bei der Polydor bzw. Amadeo Österreich landete, sind nochmal richtige Meisterwerke,

beide auf ihre Art... und damit die besten NACH „Atemzüge“, beide essenziell und beide besser auch als selbst „Große Dinge“, 

und das ist ECHT eine Leistung ...so spät in der Karriere.

Und klar... wieder sind sie anders, auch wenn das finale Werk „Träumer“ wohl gleichzeitig eine ganze Menge

Erwartungen erfüllt bei denen, die den Georg sowieso lieben... dh viele Seiten zeigt, die man bereits von ihm kennt, 

aber egal, in welche Richtung es in der Vielfalt geht, es ist IMMER vom Feinsten.


Diese Bandbreite PLUS Dichte wird bei „Von Scheibbs bis Nebraska“ zuvor zwar nicht erreicht, 

lediglich ein atemberaubend guter Fluss... hervorzuheben wäre hier die höchstsensible, filigrane Arbeit im Perkussions-Bereich,

Bass/Schlagzeug/Rhythmusgitarren inkl. Fingerpicking-Begleitung agieren durchweg traumhaft 

und die Bläser-Arrangements (Schurli's Mundharmonika mit inbegriffen) liefern immer wieder zusätzliche Sahnehäubchen...

während die Texte geradezu vor echter Persönlichkeit bersten, alle nachvollziehbar "direkt aus dem Leben"...

aber nirgends anbiedernd wie z.B. oft bei, sry, dem Hartmut Engler

(der wirklich eine meiner "Lieblingszielscheiben" zu sein scheint... aber ich mein's ned bös, es ist nur so...

dieses Attribut, "direkt aus dem Leben", wird immer wieder von Pur-Fans als Qualitätsmerkmal genannt... und ich will's dem Engler

auch überhaupt nicht absprechen, doch anders als beim Georg spürt man bei ihm viel mehr die Absicht dabei... dahinter...

es wird schnell zur Masche, was bei mir allerhöchstens gemischte Gefühle verursacht, so wie jede Kalkulation, die auf Erfolg abzielt,

gegen alle inhaltiche Ehrlichkeit des Texters und damit die echten Emotionen arbeitet...  okay? Hm...

Soll ich oder soll ich nicht? Ich tu's... um den Hartmut auch mal richtig zu LOBEN... bin also gerechtfertigt durch die gute Sache...

ich werd jetzt ganz persönlich bzw. tatsächlich böse weil indiskret:

Verglichen mit den lyrischen Katastrophen meines ehem. musikalischen Partners, die ich nach meinem Ausscheiden

aus "Morgenschein" in der zweiten Hälfte der 80er-Jahre anhören durfte und die teilweise durch Plünderung zurückgelassener Ideen 

aus meiner Feder entstanden sind, bietet Hartmut Engler noch immer oft gute weil ehrliche Arbeit und ist ein richtiger Dichter!

Wer sich in mich hineinversetzen kann, kann sich vorstellen, dass ich bei Veröffentlichung solchen Schunds auf Credits

keinen Wert legen würde... im Gegenteil... ich müsste mich ja schämen und immer erklären, was ICH geschrieben hatte...

und weshalb es später keinerlei Sinn mehr ergab! Dennoch... ich bin drüber weg... ich kann bereits wieder lachen...

hat nur den gesunden Abstand von über 3 Dekaden gebraucht... für meine Verhältnisse ist das SCHNELL gegangen...

bin halt ein Choleriker... aber das Training bei der Selbsthilfe-Gruppe bewirkt Wunder, echt... sogar der Therapeut und Kursleiter

ist stolz auf den Erfolg und erkennt mich gar nicht wieder... ein ganz neuer Mensch... keine Einzelzelle mehr nötig... 

die täglichen Spritzen mit dem Wundermittel Haldol sind auch schon lange abgesetzt... brav und lieb und sozial verträglich... ICH...

cool und abgeklärt... überhaupt nicht beleidigt... selbstbeherrscht und tolerant, wie man's eben bei Oaschlöchern besser ist...

und hiermit wieder gaaanz still... wo ist der Boxsack zum Abreagieren? Dammi... ich HABE gar keinen Boxsack! 

Ich glaub' ich fang jetzt endlich damit an, mir Voodoo-Puppen zu basteln... mit übergroßen  Genitalien... 

sowas wollt' ich ja schon immer ausprobieren... die Nadeln kann ich dann gleichzeitig auch ins jeweilige Puppengesicht stechen...

oder mein Schweizer Taschenmesser endlich mal sinnvoll benutzen... freie Auswahl... unbegrenzte Foltermöglichkeiten...

genial! Das ist Kunst... inklusive Selbstverwirklichung, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt... Hach is das Leben schön... lmfao...)

Hier stimmt einfach ALLES, es entsteht ganz von selbst eine geballte, emotionale Power, diese Platte LEBT...

weshalb  sie meine allerliebste vom Georg seit „Jetzt oder Nie“ werden konnte... eine persönliche Auswahl wohlgemerkt,

mehr subjektiv als objektiv, denn... objektiv bleibt „Atemzüge“ hier, betreffs des Spätwerks, unschlagbar.


Was gibt’s noch? „Gute Unterhaltung“ und „Und manchmal kann's auch regnen“, noch zwei Live-Alben. 

Beide wieder richtig gut, aber auch beide aus verschiedenen Gründen ZU speziell,

um sie hier ohne Einschränkungen zu empfehlen.

„Gute Unterhaltung“ legt den Fokus gar nicht so sehr auf die Lieder/die Musik,

sondern auf die Zwischentexte – die unter Georg's Fans Kult sind und auf „normalen Live-Platten“ immer zu kurz kamen. 

Wer gerne hört, was der Georg vor und zu seinen Liedern so für Geschichten erzählt hat, der sollte zugreifen. 

Die Lieder selber sind in kleiner Besetzung oder solo eingespielt (einer der Gründe, warum sie mehrfach

an "Echt Danzer" erinnert... ) und alle gut so... 

nur leider ist die Klangqualität eher mittelmäßig für Soundboard-Mitschnitte,

weshalb das Ding dann doch leider abfällt im Vergleich zu allen anderen Live-VÖ's.


„Und manchmal kann's auch regnen“ ist ein einziges, ganzes Konzert mit großer Besetzung und Gästen... 

und zwar das ALLERLETZTE Konzert, das Georg Danzer in seinem Leben gegeben hat...

sein Abschiedskonzert.

Dies allein schon macht es mir schwer, es anzuhören, es ist fast unmöglich, 

dabei dann nicht ins Flennen zu geraten. Liedauswahl und Bandleistung sind, genauso wie die Klangqualität, super...

aber Georg's Stimme SO zu hören, heisst für mich auch... ihm beim Sterben zuhören zu müssen,

denn obwohl er gut singt und man's nicht bei JEDEM Lied gleich bemerkt, so klingt die Stimme eben doch richtig krank, 

man spürt, wie sehr er kämpft, wie schwach er bereits war... 

man spürt aber auch seine Freude und Dankbarkeit.

Mir ist es ein ZU VIEL an Konfrontation... es tut mir zu sehr weh. Aber es war ein tolles Konzert

und wer mit alledem keine Probleme hat... dem kann es uneingeschränkt empfohlen werden.


Ich muss mich an dieser Stelle unbedingt noch ausdrücklich beim Dietmar bedanken,

denn der hat im Jahre 2003 aus dem Radio ein Konzert vom Georg in Trio-Besetzung mitgeschnitten...

aus dem Düsseldorfer Savoy Theater...

und mir dies vor wenigen Jahren auf zwei CD-R's zum Geschenk gemacht.

Ein Glanzlicht und Juwel in meiner Danzer-Sammlung! KLASSE, von Anfang bis Ende topp!

Nur kann man sich das halt weder kaufen noch irgendwo streamen... es ist ultra-rar in klasse Sound!

Wenn ich also wem den Mund wassrig gemacht haben sollte: Sry, ich musste es halt unbedingt erwähnen,

nur... so lange, wie der Franz Christian Schwarz sich nicht bei mir meldet, ist und bleibt es privat. :p


Die beiden „Raritäten“-CDs lohnen sich sehr für den Fan und Komplettisten, sind aber nicht durchweg wirklich toll.  

Ich liebe die „unplugged“-Version von „Jö schau“, die Liveaufnahme von „Feine Leute“ (die auf „Sonne und Mond“ gehört hätte 

statt zB „Wieder in Wien“ oder „Zwa wie wir zwa“) und manches mehr, 

kann aber überhaupt nichts anfangen mit den ganz frühen Singles,

wo Georg noch versuchte, wie Udo Jürgens zu klingen... ich gebe zu: 

Das finde ich, genau so wie große Teile des Debutalbums „Honigmond“, obwohl es dort bereits besser ist, ziemlich übel!


Rupi am 22.12.2023


Nun noch ein Kurzabriss via erst altem und dann neuem (muss ich noch herstellen, sry!) Ranking der Studio-Alben,

unterteilt in Kategorien von Qualität und Wichtigkeit und

mit Erwähnung jeweils DES Liedes, das mir da jeweils am Allerbesten gefällt.


The essential: 
1.Jetzt oder nie: Nur a klana Bua im Winter 
2.Ruhe vor dem Sturm: Ruhe vor dem Sturm 
3.Von Scheibbs bis Nebraska: Blumen in der Hand (Kosovo, Mai 2005) 
4.Alles aus Gold: Alles aus Gold 
5.Atemzüge: A erstickter Schrei 
6.Narrenhaus: Der legendäre Wixer-Blues vom 7. Oktober 1976 
7.Feine Leute: Die Freiheit 

The pretty good: 
8.Ollas leiwaund: Des kaun do no ned ollas gwen sein 
9.Träumer: Alles was i brauch 
10.13 schmutzige Lieder: Eigentlich bin ich ein Schwein 
11.Traurig aber wahr: Vogelfrei/Der Schrei 
12.Große Dinge: Große Dinge 
13.Wieder in Wien: Heasd Karli, du bisd a Wahnsinn 
14.Unter die Haut (from the new ones): Sex-Appeal 
15.Nahaufnahme: Vorstadtcasanova 
16.Du mi a: Elfi 
17.Menschliche Wärme: Menschliche Wärme 

the alright-albums: 
18.Persönlich: Hier sind wir nicht zu Haus 
19.Ein wenig Hoffnung: Ein wenig Liebe (Hey Baby) 
20.Weisse Pferde: Weiße Pferde 
21.Notausgang: Notausgang 
22.Der Tschik: Die alte Prohaska 
23.Danzer, Dean + Dracula: Die letzte Eisenbahn 
24.Georg Danzer und so weiter: Und so weiter... 

the not that great ones (but listenable still...): 
25.Der Tätowierer und die Mondprinzessin: Wahre Lieder aus meiner Wirklichkeit: Heute Nacht machen wir es gut 
26.Rufze!chen:... und der Himmel kommt unter die Räder 
27.Liebes Leben!: Barcelona 
(draw with „Ich sehn mich so nach deinem Po“!) 
28.Kreise: Mei allerbester Freund 
29.$ex im Internet: Kreuzritter 
30.Danzer: Die Königstochter und der Musikant 
31.Keine Angst: Der Clown kehrte zu seinen Tränen zurück 
32.Honigmond: Emil 

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